Depression und der Serotonin-Mythos

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Der Neuroblog der Hertie-Stiftung
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Depression ist so häufig, dass fast in jeder Familie jemand daran leidet. Das Bundesgesundheitsministerium schreibt: „Schätzungsweise 16 bis 20 von 100 Menschen erkranken irgendwann in ihrem Leben mindestens einmal an einer Depression oder einer chronisch depressiven Verstimmung“ (1).  Und die letzte große Studie des Robert-Koch-Instituts zeigte, dass ca. 10% aller befragten Frauen und ca. 6% aller befragten Männer in den letzten 12 Monaten als depressiv diagnostiziert wurden (2). Die prominenteste wissenschaftliche Erklärung lautet, dass ein Mangel des Neurotransmitters Serotonin die Erkrankung verursacht. So glaubt laut Umfragen ein zunehmender Teil der Allgemeinbevölkerung, dass Depression etwas mit der Biochemie des Gehirns zu tun habe (3). Die Idee ist, dass zu wenig Serotonin im synaptischen Spalt die Kommunikation zwischen Nervenzellen beeinträchtigt. Die simple Lösung dafür ist, das Serotonin im Spalt mit Medikamenten – Antidepressiva – anzureichern, was seit den 90er Jahren auch standardmäßig mit Selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern (SSRI) gemacht wird. Doch eine aufwendige Meta-analyse zeigt nun: dass Serotonin etwas mit Depression zu tun hat, scheint ein moderner Mythos zu sein.

Joanna Moncrieff und ihre Kollegen untersuchten insgesamt 17 Studien, die hauptsächlich aus Meta-analysen bestanden, also Studien, die wiederum mehrere andere Studienergebnisse vergleichen und teilweise zehn- und hunderttausende Patienten pro Einzelstudie umfassen (4). Dazu muss man wissen, dass Meta-analysen besonders strenge Qualitätskriterien dafür anlegen, welche Studien in die Meta-Untersuchung aufgenommen werden und dass Moncrieff’s „Meta-meta-analyse“ wiederum strenge Regeln für Meta-analysen aufstellte. Zum Beispiel wurden alle Studien ausgeschlossen, in denen die Patienten neben ihrer Depression noch weitere Erkrankungen hatten (z.B. Parkinson). Es wurden also nur die besten der besten Studien verglichen. Die Wissenschaftler um Moncrieff stellten sich dabei sechs Fragen bzw. Hypothesen.

Was der Serotonin-Mythos besagt und was neue Daten zeigen

Die erste Frage, die aus der Serotonin-These der Depression abgeleitet werden kann: sind die Level von Serotonin und dessen Stoffwechselprodukt 5-HIAA bei Gesunden und Kranken unterschiedlich hoch? Sie müssten ja, wenn ein Serotoninmangel Depression auslöst, bei Depressiven niedriger ausfallen. Drei Meta-analysen gingen dieser Frage nach, in dem Serotonin und 5-HIAA in Blut, Plasma, Urin und Liquor („Hirnwasser“) gemessen wurden. Eine der Meta-analysen ergab, dass im Blutplasma die Serotoninspiegel bei depressiven Frauen leicht und nicht signifikant niedriger waren. Interessanter war das zweite Ergebnis der Studie: nämlich, dass Antidepressiva sehr stark mit niedrigen Serotoninlevel assoziiert waren – unabhängig von der Depression (das heißt, in den Kontrollfällen, in denen nicht-depressive Menschen aus anderen Gründen Antidepressiva einnahmen, war das Plasmaserotonin niedriger). Die anderen beiden Meta-analysen untersuchten 19 Einzelstudien, bei denen 5-HIAA auch im Liquor gemessen wurde. Das ist besonders wichtig, weil die Messung im Liquor am zuverlässigsten ist. Diese 19 Studien fanden in keinem Fall einen Zusammenhang des Liqour-Serotoninspiegels mit Depression – Gesunde und Kranke hatten gleiche Level.

Die zweite Frage lautete: unterscheiden sich die Serotoninrezeptoren von Depressiven und Gesunden? Da für die Aufnahme des Neurotransmitters ein Rezeptor nötig ist, könnten fehlende Rezeptoren einen Serotoninmangel verursachen. Von den 14 bekannten Serotoninrezeptoren ist der wichtigste der 5-HT1A-Autorezeptor, welcher auf der Präsynapse sitzt. Man würde erwarten, dass diese Rezeptoren bei depressiven Menschen hoch ausgeprägt sind. Die Studien zur Hypothese zeigten jedoch keine erhöhte Ausprägung bei Kranken im Vergleich zur gesunden Kontrolle – im Gegenteil. Erkrankte zeigten manchmal sogar eine niedrigere Anzahl des Rezeptors. Ein paradoxes Ergebnis, da es der Serotoninhypothese nach ja bedeuten würde, dass Depressive mehr Serotonin im synaptischen Spalt haben müssten.

Dritte Hypothese: der Serotonintransporter könnte oder müsste bei Depressiven häufiger sein als bei Gesunden. Denn wenn Serotonin im synaptischen Spalt fehlt, könnte das auch daran liegen, dass es durch einen hyperaktiven Transport ständig aus dem Spalt herausbefördert wird. Doch auch hier widersprechen die Daten, der Transporter ist im klinischen Fall nicht häufiger. Die Bindung von Serotonin an den Transporter ist in manchen Hirnarealen von Depressiven sogar schlechter. Das würde erneut bedeuten, dass Depression sogar mit höheren Serotonin-Konzentrationen assoziiert sein kann.

Abbildung 1: Beispiel für die Wirkung von Antidepressiva: Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer blockieren den Rücktransport der Botenstoffe und erhöhen so die Verfügbarkeit im synaptischen Spalt. (Bildquelle: Deutsche Depressionshilfe)

Depression durch ein Ernährungsdefizit?

Damit Serotonin überhaupt im Gehirn gebildet werden kann, benötigen wir dessen Vorstufe, die in der Nahrung enthaltene Aminosäure Tryptophan. Ohne Tryptophan kein Serotonin. Die vierte Hypothese war deshalb, dass ein künstlicher Entzug von Tryptophan aus der Nahrung Depression auslösen müsste. Ein älteres Studienergebnis unterstützt diese These tatsächlich: dort wurden ausschließlich Menschen untersucht, die eine Depression in ihrer Familiengeschichte hatten. Aus dieser Gruppe wurde bei Probanden, die einem Tryptophan-Entzug ausgesetzt wurden, ein stärkerer Stimmungsabfall beobachtet, als bei Probanden, die keinem Entzug ausgesetzt waren. Eine Depression entwickelten diese Menschen zwar noch nicht, dennoch spricht dieses Ergebnis für Stimmungsabhängigkeiten von Tryptophan. Wenn man jedoch 8 Studien hinzuzieht, die nun auch Personen ohne Depression in der Familie mit derselben Methode untersuchten, dann führte ein Tryptophanmangel bei ihnen zu keinerlei Stimmungsveränderungen. Eine andere Studie verglich schließlich die Effekte eines Tryptophanmangels zwischen Gruppen mit und ohne depressiver Familiengeschichte. Diese Studie kam ebenfalls zu dem Ergebnis, dass kein Unterschied bestand, der Mangel an Tryptophan löste in beiden Gruppen keinen Stimmungsabfall aus. Zuletzt zeigten zwei Studien, dass bei Menschen, die tatsächlich eine Depression haben, ein Tryptophanmangel keinen Effekt auf den Krankheitsverlauf hat (die Depression wurde also auch nicht schlimmer). Zusammenfassend: ein Tryptophanmangel könnte unter Umständen einen stimmungsdrückenden Effekt haben, wenn man in der Familie zu Depression neigt (eine schlechtere Stimmung alleine macht aber natürlich noch keine Depression).

Die letzten zwei Fragen wurden zusammen untersucht: Ist das Gen für den Serotonintransporter (s. Hypothese drei) bei Kranken stärker ausgebildet als bei Gesunden? Und gibt es bei Depressiven eine Interaktion des Serotonintransporter-Gens mit psychischem Stress? Beides konnte durch große Genstudien verneint werden (150.000 untersuchte DNAs). Zwei ältere Studien verwiesen zwar auf leichte Effekte des Transporter-Gens auf eine depressive Erkrankung, bei einer erneuten Auswertung mit moderneren Methoden verschwanden diese Effekte jedoch.

Fazit

Die umfangreichsten und neuesten Daten aus großen Studien widersprechen allen sechs gängigen Thesen, die aus dem Serotonin-Mythos abgeleitet werden können. Die sicherste Evidenz liegt für die Hypothesen eins, fünf und sechs vor. Der Serotoninspiegel eines Menschen hat ziemlich sicher nichts mit seiner Depression zu tun. Auch die genetischen Eigenschaften des Serotonintransporters können als Faktor für Depression ausgeschlossen werden. Lediglich die Aminosäure Tryptophan könnte – vernachlässigbare – Effekte auf die Stimmung haben. Im Großen und Ganzen aber fanden Joanna Moncrieff und ihr Team keinerlei Zusammenhang zwischen Serotonin und Depression. Mit einer Ausnahme: einige Studienergebnisse deuteten sogar darauf hin, dass die Einnahme von Antidepressiva den Serotoninspiegel senkt. Selbst innerhalb der Serotoninhypothese wäre das erstaunlich.

Moncrieff’s große Studie ist ein sauberes Stück Wissenschaft, mit einem äußerst wichtigen Ergebnis, denn tausende Menschen verlassen sich auf ihre Antidepressiva in der Hoffnung, dass ein Ausgleich ihres Serotoninspiegels ihre Krankheit beenden wird. Dabei werden einige Patienten zu Beginn der Medikamenteneinnahme nicht ausreichend über Nebenwirkungen aufgeklärt, wie ein Verlust der Libido oder eine mögliche, starke Gewichtszunahme, welche dann wiederum psychisch belastend sein kann. In Zukunft sollten sich Medizin und Neurowissenschaft daher auf andere potentielle Ursachen für Depression konzentrieren, damit wir einer pharmakologisch fundierten Therapie hoffentlich bald näherkommen.

Psychotherapie hilft. Falls Sie oder Ihre Angehörigen unter Depressionen leiden, wenden Sie sich gerne an folgende Hilfseinrichtungen:

https://www.deutsche-depressionshilfe.de/start

https://www.telefonseelsorge.de

Diskussionsforum Depression

https://www.therapie.de/psyche/info/

Quellen

(1) Das Bundesgesundheitsministerium über Depression: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/gesundheitsgefahren/depression.html#:~:text=Sch%C3%A4tzungsweise%2016%20bis%2020%20von,%C3%A4ltere%20Menschen%20%C3%B6fter%20als%20junge

(2) RKI-Studie 2017: https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsJ/FactSheets/JoHM_03_2017_Praevalenz_Depression.pdf?__blob=publicationFile

(3) US-Befragung der Bevölkerung über die Ursachen von Depression:

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20843872/

(4) Moncrieff et al. 2022: https://www.nature.com/articles/s41380-022-01661-0

Titelbild: New Scientist

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Mein Name ist David Wurzer. Ich bin Medizinstudent und Philosophiedoktorand an der LMU München, davor habe ich Philosophie, Psychologie und Neurowissenschaften studiert. Besonders interessieren mich die aktuellen Forschungsergebnisse aus der Neurotechnologie, die als Schnittstelle für die zunehmende Verschmelzung von Mensch und Technik fungiert. Dabei werden spannende klinische und ethische Fragen aufgeworfen, die ich zusammen mit der interessierten Öffentlichkeit durchdenken möchte.

14 Kommentare

    • Sehr gute und wichtige Frage. Dazu werden hier sicher noch Kommentare mit unterschiedlichen Standpunkten kommen.

    • das ist natürlich fraglich. aber wenn wir eine pharmakologische therapie haben, sollte sie schon fundiert sein. was SSRI nicht sind.

  1. Sehr spannender, übersichtlich geschriebener Artikel zu diesem Thema. Schön dass nach Jahrzehnten des Glaubens an eine falsche Hypothese endlich Klarheit herrscht.

    • Zitat: „ tausende Menschen verlassen sich auf ihre Antidepressiva in der Hoffnung, dass ein Ausgleich ihres Serotoninspiegels ihre Krankheit beenden wird. “

      Frage: Behaupten denn die Pharmafirmen die Einnahme ihrer Antidepressiva führe zu einem Ausgleich des Serotoninspiegels?

      Ist es nicht vielmehr so, dass die Pharmafirmen zwar für ein bestimmtes Medikament eine Wirkmechanismus postulieren, dass aber für die Zulassung des Medikaments der Wirkungsnachweis in Studien entscheidend ist.

      Zu den häufigst verschriebenen Antidepressiva gehören die sogenannten „Selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer“ (SSRI). Vertreter dieser Gruppe sind zum Beispiel: Fluvoxamin, Fluoxetin, Citalopram, Escitalopram, Sertralin, Paroxetin und Vortioxetin.

      Im MSD-Manual liest man dazu:

      Diese Medikamente hemmen die Wiederaufnahme von Serotonin (5-Hydroxytryptamin [5-HT]). Zu den SSRI zählen Citalopram, Escitalopram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Paroxetin, Sertralin und Vilazodone. Diese Medikamente haben zwar den gleichen Wirkmechanismus, sie müssen aber wegen ihrer unterschiedlichen klinischen Eigenschaften gezielt ausgewählt werden. Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) haben eine große therapeutische Breite; sie sind relativ einfach zu verabreichen und erfordern kaum eine Dosisanpassung (Ausnahme: Fluvoxamin).

      Was mich besonders irritiert an diesem Artikel sind die oben genannten Hypothesen, die meiner Meinung nach völlig aus der Luft gegriffen sind, denn die Hirnfunktionen lassen sich mit Sicherheit nicht auf so etwas wie erhöhte oder erniedrigte Spiegel eines Stoffes reduzieren und ich kenne auch niemanden der das behauptet. Beispiel:

      Dritte Hypothese: der Serotonintransporter könnte oder müsste bei Depressiven häufiger sein als bei Gesunden. Denn wenn Serotonin im synaptischen Spalt fehlt, könnte das auch daran liegen, dass es durch einen hyperaktiven Transport ständig aus dem Spalt herausbefördert wird.

      Welche Pharmafirma behauptet so etwas, welche Forschung stützt diese Hypothese. Oder kommt die einfach vom gesunden Menschenverstand? Ich behaupte: der gesunde Menschenverstand versagt bei so komplexen Dingen wie den Hirnfunktionen.

      Fazit: Gestörte Hirnfunktionen auf gestörte Stoff-Spiegel im gesamten Hirn oder in einigen Hirnteilen zurückführen, das ist eine Vereinfachung, die es in der Öffentlichkeit gibt. Ich kenne aber keinen Forscher, der behauptet, dass es so ist. Wenn schon behaupten Forscher, dass die Beeinflussung bestimmter Synapsen sich auf Depressionen auswirkt. Wie genau sich diese Beeinflussung letztlich im Hirngewebe auswirkt ist wegen den vielen Interaktionen im Hirn schwierig zu bestimmen. Letztlich entscheidet die klinische Wirkung, also wieviele Patienten in der Praxis davon profitieren.

      • Was Pharmakonzerne behaupten, ist das eine. Das andere ist die neurowissenschaftliche Grundlagenforschung, die bis dato fast im Konsens die Serotonin-Hypothese der Depression vertreten hat. Sie haben schon Recht, dass die Pharmakonzerne eher wenig behaupten/erklären müssen und dass es reicht, wenn ein Medikament klinisch erfolgreich ist. Das ändert nur nichts daran, dass die SSRI – wie der Name sagt – auf der Serotonin-Hypothese basieren.

  2. Mich interessieren ganz allgemein Information verarbeitende Systeme, besonders auch im Zusammenhang mit „Störungen“.

    Mich würde interessieren, ob eine Serotonin Behandlung bei Depressionen statistisch erfolgreich ist? Vermutlich schon, sonst würde man sie nicht machen.

    Es scheint mir nicht zwingend, dass ein Serotoninmangel auf jedem Fall ursächlich für Depressionen sein muss.

    Es wäre z.B. denkbar, dass ein „falsches Lernen“, ein Kind „lernt Depressionen“ (falsche Denk Muster) z.B. von der Mutter und „prägt“ sich selber „Fehler“ verursachende „neuronale Strukturen“, die immer wieder aktiviert werden und diese „schlechten Strukturen“ auch noch verstärken (Hebbsche Regel).

    Zusätzliche, z.B. Serotonin Medikamente, aktivieren auch andere Bereiche, die depressiven Gedanken werden von anderen positiveren Gedanken „verdrängt“, es könnten sich sogar neue („gesunde“) Verknüpfungen verstärkt bilden? Derartiges will man ja auch mit Psychotherapie erreichen.

  3. “Psychotherapie hilft.”

    Leider bedeutet sie aber auch nur das Lindern / die systemrationale Bewusstseinsbetäubung zur wettbewerbsbedingten Symptomatik (die Ursache aller Probleme unseres “Zusammenlebens”).

    Ist die “Erfolgsquote” immernoch bei ca. 30%?

    • Ihre Aussage und ihre Zahl sind nachweislich falsch, eine Psychotherapie kann eine psychische Erkrankung vollständig heilen. Die Erfolgsquote hängt von der Therapieform und der Art der Erkrankung ab, darüber hinaus natürlich auch von vielen anderen Variablen. Besonders Angststörungen sind sehr gut therapierbar, Persönlichkeitsstörungen schon weniger. Wenn man die drei relevanten, gesetzlich anerkannten Therapieformen in Deutschland heranzieht, variiert deren Erfolgsquote je nach Krankheitsbild bis 90%.

      Siehe auch hier: https://www.spektrum.de/news/psychotherapie-was-tatsaechlich-wirkt/1991017

      • @Wurzer: “… Persönlichkeitsstörungen schon weniger.”

        Tja, Persönlichkeit ist in der wieder zunehmenden Konformität immernoch das Problem.

  4. Man weiß ja, dass Niedergeschlagenheit usw. auch von körperlichen Problemen kommen kann, alleine schon vom Mangel an Mikro-Nährstoffen oder von Krebs usw.. Der Körper kämpft und kommt dauerhaft nicht klar.

    Natürlich gibt es auch soziale, mentale und psychische Ursachen.

  5. @ Martin Holzherr 09.05.2023, 13:44 Uhr

    Zitat: „Welche Pharmafirma behauptet so etwas, welche Forschung stützt diese Hypothese. Oder kommt die einfach vom gesunden Menschenverstand? Ich behaupte: der gesunde Menschenverstand versagt bei so komplexen Dingen wie den Hirnfunktionen.“

    Da haben Sie natürlich völlig recht. Der „materialistische Menschenverstand“ geht einfach davon aus, wenn Serotonin hilft müsse einfach zu wenig davon vorhanden sein und die Ursache für Depressionen ist das Fehlen von „Substanz“.

    Offensichtlich dürfte aber der Fehler in falschen Anordnungen der „neuronalen Strukturelemente“ liegen. Man hat sich einfach „Blödsinn“ eingelernt……

    Wären diese „Strukturelemente“ korrekt angeordnet, käme es nicht zu den Problemen. Die „Information“ wird falsch abgebildet, die „Materie“ kann völlig ok. sein.

    Umgekehrt ist es kein Problem „Softwareprobleme“ mit Hardware zu beheben.

    Genau diese Probleme sind auch der Grund, warum die Informatiker den Begriff Information, zusätzlich zu Prozessoren (Materie) und Prozessen etabliert haben, was von Materialisten aus ideologischen Gründen strikt abgelehnt wird.

  6. Etwas Buchwerbung: “Die Depressionsfalle” von Thorsten Padberg ist ein lesenwertes Buch rund um die Serotoninthese. Allgemeinverständlich und in einem “essayistischen” Stil geschrieben, aber fachlich fundiert.

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