Angst, Potter?

Ich konnte nichts weiter sehen als das kleine Stückchen Felswand, das vor mir im Lichtkegel meiner Stirnlampe lag. Der Rest der Welt um mich herum versank im Mittelschwarz der Nacht. Ich schaute nach unten, wusste, dass etwa 150 Meter unter mir der Waldboden war, ein rauschender Fluss direkt nebenan, doch davon sah und hörte ich schon lange nichts mehr. Ich schaute stattdessen nach oben, wusste, dass etwa 20 Meter über mir der Gipfel sein müsste, doch auch der Umriss des Berges ging konturenlos in den fast sternenlosen Nachthimmel über. Letztlich kletterte ich also einfach weiter, mit meinen Händen immer in den beleuchteten Kreis vor mir greifend, und erreichte schließlich das Top.

Diese Erinnerung stammt von einem Erlebnis, das ich vor wenigen Wochen während einer langen Kletterroute hatte. Mein Kletterpartner und ich brauchten länger als erwartet und so ging die Sonne unter, bevor wir oben angekommen waren. Ich lernte kurzerhand, wie sich Nachtklettern anfühlt. Mein Körper feuerte Adrenalin und ich war im gedanklichen Tunnel. Kurz gesagt: Ich hatte Angst.

Lebensretter Angst

Auch leere Klopapierrollen können in einer Pandemie Angst auslösen.
Im Zuge der Corona-Pandemie sind ganz neue Ängste hinzugekommen…

Angst ist eigentlich ein Gefühl, das eintritt, wenn akute Bedrohungen für unseren Körper und unsere Psyche bestehen. Wenn wir beim Blick über das Geländer plötzlich merken, wie hoch der Aussichtsturm ist, dann setzt meist ganz natürlich die Angst ein. Unser Gehirn weiß, dass ein Sturz aus großer Höhe tödlich enden kann. Die Angst bringt uns dazu, lieber einen Schritt zurückzutreten und sichert somit unser Überleben. So weit, so sinnvoll.

Wie bei fast allen Phänomenen des menschlichen Körpers, ist aber auch die Angst im Detail leider deutlich komplexer. Zwischen verschiedenen Menschen variieren die generelle Angstschwelle und die spezifischen Angstauslöser (Spinnen? U-Bahnen? Armin Laschet als Bundeskanzler?), Angst kann erlernt und durch Medikamente oder Drogen beeinflusst werden und übermäßige oder ständige Angst kann sogar eine eigene Krankheit sein.

Fangen wir erstmal grundlegend an – wie funktioniert Angst neurophysiologisch? Nun, wie bei so vielen Dingen in unserem Gehirn, wissen wir es noch nicht hundertprozentig. Fest steht: Eine Schlüsselrolle spielt ein kleines Gebiet, das in beiden Hirnhälften vorkommt und den Namen seinem Aussehen verdankt: die Amygdala, zu Deutsch Mandelkern.

Rot gekennzeichnet: Die zwei Amygdalae.
Images are generated by Life Science Databases(LSDB).,“> CC BY-SA 2.1 JP , via Wikimedia Commons

Die Amygdala wird aktiviert, wenn wir Angst in Gesichtern erkennen, oder auch in Studien, in denen Probanden und Probandinnen in angstauslösende Situationen gebracht werden. Wenn wir einen angstauslösenden Stimulus hören, riechen oder sehen, dann werden Noradrenalin, Serotonin und – wieder einmal – Dopamin ausgeschüttet. Das führt dazu, dass die Amygdala, die normalerweise von einem hemmenden Botenstoff namens GABA im Zaum gehalten wird, kräftig beginnt, in alle Richtungen zu feuern. Sie sendet dann zum Beispiel Signale in den Hypothalamus, was über eine typische Stressachse unseres Körpers (die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse) zur Stressreaktion führt. Das erklärt dann auch die typischen Angstsymptome wie feuchte Hände, Zittern, aufgerissene Augen.

Woher kommt die Angst?

Angst ist zum Teil angeboren. Es gibt außerdem Ängste, für die wir anfälliger sind, dazu zählen die Angst vor Spinnen oder Schlangen. Das hat vermutlich evolutionäre Gründe und wird nach dem Psychologen Martin Seligman als “Preparedness” bezeichnet. Die Angstschwelle kann aber auch im Laufe des Lebens herabgesetzt, die Amygdala also sensibler werden. Das kann zum einen über fehlvermittelte Angstreaktionen passieren, zum anderen über klassische Konditionierung: Wer als Kind einmal von einem Hund gebissen wurde, macht häufig noch Jahre später beim Spazierengehen einen Bogen um den eigentlich doch so süßen Labrador.

Wenn wir uns hingegen einem angstauslösenden Reiz immer wieder aussetzen, dann wird die emotionale Reaktion darauf mit der Zeit meist weniger. Wir können uns also an gewisse Angstauslöser gewöhnen, genannt Habituation. Diese Eigenschaft macht man sich auch bei Angsttherapien wie der Expositionstherapie zunutze, bei der Menschen langsam lernen, ihre Angst abzulegen oder besser mit ihr umzugehen.

Ein Leben ohne Angst?

Ich hänge also im Dunkeln an der Kletterwand. Wenn ich abrutsche, dann falle ich fünf Meter. Vielleicht auch eher zehn. Habe ich davor Angst? Aber hallo! Ist das normal? Ziemlich. Aber wäre ein Sturz schlimm, geschweige denn lebensbedrohlich? Nö.

Anders ist das bei Menschen, die free solo klettern, also ohne Sicherungspartner, Seil und Gurt. Prominentester Vertreter dieser Sparte ist aktuell zweifellos Alex Honnold. Er gilt als sogenannter „High Sensation Seeker“, ist also gerne auf der Suche nach neuen Erlebnissen und Abwechslung. 2017 kletterte er im Yosemite-Nationalpark eine 1000-Meter-Wand ohne Sicherung. Spätestens seit dem Film „Free Solo“, der 2019 sogar einen Oscar als bester Dokumentarfilm einbrachte, ist er auch außerhalb der Kletterszene berühmt. Zurecht, denn selbst mit Seil ist Honnold ein beeindruckender Sportler. Er klettert schwere Routen so oft gesichert, bis er jeden Zug auswendig kennt und sich seiner Sache ganz sicher ist. Erst dann geht er die gleiche Wand noch einmal ohne Seil hoch. Trotzdem fragt man sich beim Zuschauen: Verspürt der Mann keine Angst?

Diese Frage hat sich auch die Neurowissenschaftlerin Jane Joseph gestellt und lud Honnold kurzerhand zu einer MRT-Untersuchung ein. Honnold bekam während der Untersuchung Bilder gezeigt, die bei den meisten Menschen starke Reaktionen hervorrufen. Bilder von stark verletzten, blutigen Körpern etwa oder auch von heiklen Kletterszenen. Zusammengefasst gab es zwei Erkenntnisse.

Erkenntnis Nummer 1: Auch Alex Honnold besitzt eine Amygdala. Das passt dazu, dass Honnold nach eigenen Angaben durchaus schon Angst in bestimmten Lebenssituationen gespürt hat.

Erkenntnis Nummer 2: Im Gegensatz zu einer Kontrollperson (gleiches Alter, ebenfalls Kletterer & High Sensation Seeker) zeigt Honnolds Amygdala keinerlei Aktivierung beim Ansehen der Fotos.

Nun ist eine MRT-Untersuchung nicht vergleichbar mit dem freien Klettern am Fels, insofern darf man das Ergebnis nicht 1:1 übertragen. Trotzdem könnte diese Besonderheit Teil des Geheimnisses sein, wie Honnold solche Extremabenteuer schafft und dabei, wie er selbst sagt, keine Angst verspürt. Stattdessen redet er nach einer Solo-Begehung oft so beiläufig darüber, als sei es das Normalste der Welt. Diese Eigenschaft brachte ihm auch seinen Spitznamen ein: „No big deal“. Noch angstfreier als Alex Honnold ist dann wohl nur noch einer…

Quellen:

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Veröffentlicht von

Martje Sältz studiert seit 2016 Humanmedizin am UKE in Hamburg und promoviert zum Einfluss der Ernährung auf die Halsgefäße. Medizin auf Italienisch lernte sie in ihrem Auslandssemester in Palermo kennen. Sie möchte wissenschaftliche Themen verständlich und spannend beschreiben und damit mehr Menschen für Gesundheit und ihren Körper begeistern.

18 Kommentare

  1. Angst erhöht kaum je die Leistungsfähigkeit. Häufig lähmt sie. Im besten Fall führt sie dazu, dass man etwas lässt oder davonrennt.

    Wenn Alex Honnold als Kletterer kaum je Angst verspürt, dann ist er also im Vorteil – vorausgesetzt, er kann die Situation angstlos richtig einschätzen.

    • Eben – die Angst kann uns zum Wegrennen bringen, insofern kann sie durchaus auch die Leistung steigern. Entscheidend ist meiner Meinung nach, in welchen Situationen Angst auftritt (ist sie angebracht?), wie lange (dauerhafte Angst/Stress gibt keine Energie mehr) und wie man gelernt hat, mit ihr umzugehen. Dann lässt sich ihre Energie vielleicht sogar sinnvoll nutzen, etwa beim Sport.

  2. Von Edgar Allen Poe wird berichtet, er habe Angst vor seiner eigenen Phantasie gehabt.
    Phantasielose Menschen haben weniger Angst, weil sie die Situation in der sie sich befinden nicht einschätzen können.
    Angst kann man erlernen. Kinder von ängstlichen Müttern sind oft auch ängstlich. Wer stark und mutig ist kennt die Angst nicht oder kann sie überwinden.
    Es gibt vielleicht verschiedene Arten von Angst, wir haben nur nicht genügend passende Worte dafür.
    Soviel mal zum Anfang.

  3. Angst schafft Grenzen, Barrieren, Wände. Bringt uns zum Anhalten oder Ausweichen. Sie schafft Struktur. Der arme Sensenmann muss in dem Saftladen wohl alles machen: Jobbt nicht nur als Allzweck-Arzt der Natur, sondern auch als Verkehrspolizist. Also als Henker und Schreckgespenst des Henkers, mahnt uns zur Umkehr und entsorgt die, die die Kurve nicht kriegen.

    Ein Staat schafft ein Gebiet verminderter Angst, indem er Krankenhäuser, Armeen, gemeinsames Wirtschaften, gemeinsame Hilfe bietet – dadurch entsteht eine Art Panikraum, Unterdruck, der die Teilchen zusammenschweißt. Doch, damit er die Sicherheit gewährleisten kann, ordnet, strukturiert und stabilisiert er sich durch Zuckerbrot und Peitsche – durch Angstkontrolle also. Angst vor der Außenwelt und Soldaten, die der Außenwelt Angst machen, schaffen einen isolierten Körper, einen Organismus mit einer künstlichen Regierungs-Amygdala, die Stresspegel mithilfe von Hormonen wie Polizisten und Richter regelt. Diese Stellvertreter des Sensenmannes auf Erden lassen Ihnen zwar das biologische Leben, können aber das restliche terminieren: Den Staat im Staate, den Panikraum im Panikraum, den Organismus im Organismus, das Gebiet noch geringerer Angst, das Sie sich auf so ziemlich die gleiche Weise schaffen – indem Sie sehr viele Dinge meiden, und Ihr Leben so in Kanälen verbringen, Kreisläufen, die durch Gefahrenvermeidung eingedämmt und geschützt sind. Das also, was Sie auch Ihr Leben nennen.

    Rein empirisch erlebe ich Angst als Elementarkraft: Element, weil sie einfach da ist, ohne sich groß analysieren zu lassen: Ein Spiegel mit variabler Stromstärke, etwas, das mich reflektiert, abstößt, ablenkt, streut auch mich wie ein Prisma, wenn ich daran zerschelle, das nennt man dann Dissoziation, Tod, Entropiezunahme oder Verwesung. Sie zu überwinden, hat große Ähnlichkeit mit einem Quantensprung (oder mit jedem anderen Sprung): Ich sammele Kräfte, um dann schnell eine Barriere zu durchstoßen. Hinterher lande ich oft in der Twilight Zone, in einer mir fremd scheinenden Welt, an die ich mich erst anpassen muss, frei nach Alice hinter dem Spiegel. Diesen Sprung sehe ich in der kleinsten Bewegung meines Fingers, wenn ich sie unterm Mikroskop analysiere, in der Gehbewegung meiner Beine, im Schreibmuster der Buchstaben hier, in der Entwicklung der Menschheit – er ist auf allen Fraktalebenen vorhanden. Ich sehe hier also ein Element, das mir so ziemlich alle Bewegung im Universum mit erklärt – all die Wellen, Impulse, Bremsen-Vorwärts-Bremsen-Vorwärts, Ausweichen-Vorwärts-Ausweichen-Vorwärts.

    Eine Linie besteht aus mindestens zwei Punkten. Was trennt sie voneinander? Gar nichts: 101. Wenn ich den Punkt weiter unterteile, bekomme ich energieärmere Einsen: 101010101…, gleiche Energie, mehr Raum. Wir setzen den Tod und das Nichts nicht umsonst mit der Unendlichkeit und Ewigkeit gleich – voilà, die Kraft, die Raumzeit schafft.

    Wir folgen immer einem Energiegefälle, vom Schlimmeren zum Besseren – das Beste ist immer der Parkplatz, die Goldlöckchenzone, in der wir den Kurs halten wollen, die Zone der geringstmöglichen Angst. Haben wir die Wahl zwischen Schlimm und Schlimm, gilt das auch: Wir wagen den Sprung erst, wenn der Leidensdruck zu hoch wird. Sieht man auch an der Menschheit derzeit, die Welt geht mal wieder unter, und wir machen den üblichen Quatsch: Jeder Wahnsinn kriecht aus seinem Loch, weil er freie Bahn wittert, Weltuntergangspropheten allerlei Couleur rufen nach Umkehr (dass ich das noch erleben darf, dass ich mal im Trend liege…), Deutschland spielt Angststarre, alle rennen im Kreis, obwohl der Ballon eigentlich schon geplatzt ist. Wir werden in die nächste Welt geschleudert, und ob das als Explosion geschieht, mit vielen winzigen Nullen und Einsen, weil jeder in eine andere Richtung will, aber zu wenig Wumms hat, und deswegen die anderen Einsen verspeisen muss – oder als großer Sprung nach vorne, wie eine 1a-Rakete, die die Energie koordiniert nützt, ist alles, was wir entscheiden können.

    Wir fallen und landen entweder auf der Schnauze oder auf den Beinen, Matsch oder Sieger, aber wir fallen auf jeden Fall. Weil wir Angst haben, fallen wir halt schreiend, aber da muss man halt durch. Welcome to the Twilight Zone. Schätze mal, eine freaky Sache, an die wir uns hier gewöhnen müssen, ist, dass das rationale Bild von gestern gar nicht so rational war, wir Teilchen sind, wie alle anderen auch, Bewusstsein eine Eigenschaft der Materie und Emotionen die Kräfte, die das Universum antreiben. Gibt Schlimmeres.

  4. @Pokern

    Ohne Angst, am besten sogar ganz ohne Emotionen gewinnt man beim Pokern wohl deutlich eher. Aber wo ist dann noch der Reiz dabei? Wenn man viel gewinnt, aber nichts dabei fühlt, hat man nur das Geld. Und die eigenen Freunde dann hinterher womöglich keine Lust mehr mitzuspielen.

    Das gilt auch für Skat und Doppelkopf, und auch sonst im richtigen Leben. Die Mischung machts: durchaus Angst haben, aber trotzdem gewinnen, oder wenigstens durchkommen und überleben. Danach ist die Freude hinterher umso größer.

    Und wenn keine Angst motiviert, zu gucken, ob ein Vorhaben auch schwer schief gehen kann, dann muss man sehr rational und konsequent sein, um sich nicht wirklich in Gefahr zu begeben. Ich stell mir das sogar anstrengend vor. Also mir würde Angst wirklich fehlen.

  5. Martje Sältz,
    Der letzte Beitrag war hoffentlich ironisch gemeint.
    Angstfrei leben ist ein erstrebenswertes Ziel. Das ist das Ziel des Christentums.
    Wer den Kitzel der Angst sucht, dem fehlt einfach nur Liebe.
    Überhaupt ist “abstrakte Angst” höchst bedenklich. Wer Angst hat und nicht weiß wovor, das ist bedenklich.
    Hallo, Herr Jeckenburger, Angst beim Skat, das ist ja wohl übertrieben, man kann beim Skat riskant spielen , aber nicht ängstlich. Vorsichtig zurückhaltend wäre eine treffende Bezeichnung. Wer es gern drastischer mag, ein Mitspieler kann feige sein, aber doch nicht ängstlich.

  6. Emotionen überhaupt, nicht nur Angst, erschweren rationales Denken. Dies jedenfalls ist die Aussage des Spektrum.de-Artikels Menschen mit Autismus urteilen rationaler.
    Typische, von Emotionen, auch Ängsten, beeinflusste Fehlschlüsse sind etwa
    – die »sunk-cost-fallacy«: dabei wird schlechtem/verlorenem Geld noch mehr nachgeworfen oder die
    – die Tendenz positive Argumente stärker zu gewichten als negative, vor allem wenn es die Person, welche sich informiert, selber betrifft.
    – die Tendenz gleiche Sachverhalte unterschiedlich zu beurteilen, je nachdem wie sie formuliert/emotional gefärbt sind.

    All diese Fehlschlüsse seien bei Nicht-Autisten häufiger als bei Autisten, meint der Artikel, Bezugspreise die Studie worauf sich der Artikel bezieht.

  7. @Paul S 16:08 17:16

    Immer wieder amüsant Ihre Beiträge. Die Lust am Untergang ist mir lieber, wenn es nur Konzepte sind, die überholt werden, und erst mit dem allmählichem Aussterben der jeweiligen Träger die alten Konzepte von neuen Konzepten abgelöst werden können.

    „Wir setzen den Tod und das Nichts nicht umsonst mit der Unendlichkeit und Ewigkeit gleich – voilà, die Kraft, die Raumzeit schafft.“

    Wer über die eigene Existenz hinaus denkt, kann im Kosmos landen. Das macht doch sogar Sinn.

    „Sieht man auch an der Menschheit derzeit, die Welt geht mal wieder unter, und wir machen den üblichen Quatsch: Jeder Wahnsinn kriecht aus seinem Loch, weil er freie Bahn wittert,…“

    Als freie Bahn treten hier wohl die neuen Medien auf, die jedem Sinn und Unsinn eine neue Plattform eröffnen. Das wird unübersichtlich, in der Tat. Und gefährdet allzu voreilige Auffassungen, die von den alten Medien mit viel Mühe über Jahrzehnte aufgebaut wurden.

    „…oder als großer Sprung nach vorne, wie eine 1a-Rakete, die die Energie koordiniert nützt, ist alles, was wir entscheiden können.“

    Wenn sich mehr Gemeinsinn entwickelt, vielleicht aus der Coronaerfahrung heraus, die ja nun global ist, das wär doch was. Auch wenn noch viel größere Aufgaben wie der Klimaschutz erfolgreich angefasst werden, wäre das ein Anfang einer neuen Kultur mit deutlich mehr Gemeinsinn und mit deutlich weniger Verschwendung. Verschwendung von Ressourcen, Kreativität, Arbeitskraft und einem nicht sonderlich bewusst gelebtem Leben.

    „…,dass das rationale Bild von gestern gar nicht so rational war, wir Teilchen sind, wie alle anderen auch, Bewusstsein eine Eigenschaft der Materie und Emotionen die Kräfte, die das Universum antreiben.“

    Sehe ich ähnlich, aber etwas mehr als ein Teilchen sind wir nun doch. Wir sehen öfter wirklich was auf uns zukommt, und können aktiv gestalten, was wir selbst davon halten. Und dieses kommunizieren, und dann gemeinsame Lösungen finden. Und öfter werden die Lösungen dann sogar aufgegriffen und umgesetzt, weil man einsieht, dass es nur so geht.

    Der Übergang von Demokratie zur Ochlokratie oder Oligarchie erfolgt, wenn überhaupt, durch Idioten, die nur ihren eigenen Egotunnel sehen. Dass Gemeinsinn vorgeht, sollte bekannt sein, und dieser Gemeinsinn könnte sich gegenüber allen Lobbyisten und Populisten doch durchsetzen. Wenn wir sehen, was hier passiert, haben wir die Wahl. Nicht nur am 26.09., wir sind auch als Konsument recht autonom, wenn wir das wollen, und darin, wo wir uns was Vernünftiges zu lesen suchen

  8. @Jeckenburger: “… haben wir die Wahl. Nicht nur am 26.09., wir sind auch als Konsument recht autonom, …”

    Die Wahl zwischen Teilnahme und Nichteilnahme, was uns bei Kapitulation vor den beiden stumpfsinnigen Bedingungen zu systemrational-illusionäre Autisten / scheinbar autonomes “Individualbewusstsein” macht, die Angst haben wenn …!?

    Stell dir vor es ist Wahltag und keiner geht hin – dann …!?

    Da gibt es, seit Mensch seinen ersten und bisher einzigen geistigen Evolutionssprung hatte (“Vertreibung aus dem Paradies”), eine Wahl zwischen Sein und Nichtsein, die wir bisher auch immer nur mit Kapitulation interpretiert und … haben, weil wir Mensch nur als wettbewerbsbedingte Konsum- und ProfitAutisten in Sinnhaftigkeit von zufälliger Einmaligkeit verstehen gelernt haben wollen. 😕😟😲☹😎

    Meine Wenigkeit ist übrigens Nichtwähler, auch absolut Nichtteilnehmer, denn auch demonstrativ ungültig gemachte Zettel werden der Wahlbeteiligung zugerechnet! Und vor einer niedrigen bis 0%igen Wahlbeteiligung haben die Profitler Angst 😱

    • Stell dir vor es ist Wahltag und keiner geht hin – dann …!?

      Dann könnten wir endlich anfangen eine Welt- und Werteordnung OHNE wettbewerbsbedingte Symptomatik zu gestalten, wo wirklich kein Mensch mehr solch Angst haben muss wie sie derzeit in Afghanistan erlebbar ist.

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