Wieviel Licht ist gesund?

BLOG: Himmelslichter

ein Blog über alles, was am Himmel passiert
Himmelslichter

"Wieviel Licht ist gesund? Wie Licht unsere Körperfunktionen steuert und wann es uns gefährdet" – so das Thema der Sendung "W wie Wissen", die am Sonntag, den 1. Februar, von 17:00 bis 17:30 von der ARD ausgstrahlt wird. Ein weiteres Beispiel für die bislang ungekannte Medienpräsenz, die der Themenkomplex "Licht" zur Zeit erfährt.

Licht und Stimmung
Licht spielt in unserem Leben eine wichtige Rolle: Es bewirkt die Ausschüttung von Glückshormonen und funktioniert wie ein Antidepressivum. Es lässt sich gezielt einsetzen, wie ein Medikament. Gegen den Lichtmangel im Winter, der bei vielen für den Winterblues sorgt, hilft eine Lichttherapie. Mit der richtigen Beleuchtung ist der Mensch leistungsfähiger. In einer Hamburger Schule lernen die Kinder unter dynamischem Licht, mit dem eindeutigen Ergebnis: die richtige Beleuchtung erhöht sogar noch die Lesegeschwindigkeit!

Licht und Krebs
In unserem modernen Leben sind wir jede Nacht künstlichem Licht ausgesetzt. Wir haben uns unabhängig gemacht vom natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus. Doch diese Unabhängigkeit hat ihren Preis: Forscher haben den Verdacht, dass Kunstlicht beim Menschen Krebs auslösen kann, weil es den Hormonhaushalt stört. In Studien mit Schichtarbeitern und Flugpersonal, die besonders häufig künstlichem Licht ausgesetzt sind, wurde ein erhöhtes Krebsrisiko für diese Menschen festgestellt.

Die Welt in Zahlen – Licht
Licht ist blitzschnell. Eine grüne Lichtwelle zum Beispiel schwingt mit etwa 550 Terrahertz hin und her, das sind 550 Billionen Mal – in einer Sekunde! Mit Licht kann man riesige Entfernungen messen, wie die 384.000 Kilometer zum Mond. Schickt man einen Laserstrahl auf einen der dort installierten Spiegel, dann braucht er gerade mal 2,5 Sekunden – hin und zurück. Künstliches Licht erhellt unsere Welt: allein die Beleuchtung in Deutschland verursacht jede Nacht mehr als 32 Millionen Euro Stromkosten.

Licht und Vitamin D
Vitamine müssen dem Körper mit der Nahrung zugeführt werden, da der Körper sie nicht selbst herstellen kann. Anders das Vitamin D: Es wird unter dem Einfluss von UVB-Strahlung in der Haut gebildet. Im Sommer genügen 20 Minuten in der Sonne, um ausreichend davon zu produzieren. Aber reicht die schwache Wintersonne aus oder müssen wir zusätzlich Vitamin D zu uns nehmen, um schwere gesundheitliche Probleme zu verhindern? „W wie Wissen" zeigt Strategien für einen ausgewogenen Vitamin D-Haushalt.

Lichtverschmutzung
So richtig dunkel wird es in unseren Städten schon lange nicht mehr. Das Lichtermeer in der Nacht irritiert Zugvögel, Fledermäuse und Motten. Durch das künstliche Licht ist das Ökosystem stark bedroht. In Düsseldorf versuchen Zoologen jetzt, die Tiere vor dem unnötigen Licht-Tod zu retten: mit LED-Straßenlampen. Denn die ziehen weniger Insekten an, geben keine Wärme ab und strahlen statt in den Himmel auf den Boden. Der Kampf gegen die Lichtverschmutzung hat begonnen …

Moderation: Dennis Wilms 

Quelle: www.daserste.de 

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Mit dem Astronomievirus infiziert wurde ich Mitte der achtziger Jahre, als ich als 8-Jähriger die Illustrationen der Planeten auf den ersten Seiten eines Weltatlas stundenlang betrachtete. Spätestens 1986, als ich den Kometen Halley im Teleskop der Sternwarte Aachen sah (nicht mehr als ein diffuses Fleckchen, aber immerhin) war es um mich geschehen. Es folgte der klassische Weg eines Amateurastronomen: immer größere Teleskope, Experimente in der Astrofotografie (zuerst analog, dann digital) und später Reisen in alle Welt zu Sonnenfinsternissen, Meteorschauern oder Kometen. Visuelle Beobachtung, Fotografie, Videoastronomie oder Teleskopselbstbau – das sind Themen die mich beschäftigten und weiter beschäftigen. Aber auch die Vermittlung von astronomischen Inhalten macht mir großen Spaß. Nach meinem Abitur nahm ich ein Physikstudium auf, das ich mit einer Diplomarbeit über ein Weltraumexperiment zur Messung der kosmischen Strahlung abschloss. Trotz aller Theorie und Technik ist es nach wie vor das Erlebnis einer perfekten Nacht unter dem Sternenhimmel, das für mich die Faszination an der Astronomie ausmacht. Die Abgeschiedenheit in der Natur, die Geräusche und Gerüche, die Kälte, die durch Nichts vergleichbare Schönheit des Kosmos, dessen Teil wir sind – eigentlich braucht man für das alles kein Teleskop und keine Kamera. Eines meiner ersten Bücher war „Die Sterne“ von Heinz Haber. Das erste Kapitel hieß „Lichter am Himmel“ – daher angelehnt ist der Name meines Blogs. Hier möchte ich erzählen, was mich astronomisch umtreibt, eigene Projekte und Reisen vorstellen, über Themen schreiben, die ich wichtig finde. Die „Himmelslichter“ sind aber nicht immer extraterrestrischen Ursprungs, auch in unserer Erdatmosphäre entstehen interessante Phänomene. Mein Blog beschäftigt sich auch mit ihnen – eben mit „allem, was am Himmel passiert“. jan [punkt] hattenbach [ät] gmx [Punkt] de Alle eigenen Texte und Bilder, die in diesem Blog veröffentlicht werden, unterliegen der CreativeCommons-Lizenz CC BY-NC-SA 4.0.

5 Kommentare

  1. @ Jan: Gute Sendung!

    Hallo Jan,

    ich habe die o.g. Sendung gerade in der Wiederholung auf Bayern Alpha gesehen.

    Besonders gelungen fand ich den Beitrag zur Lichtverschmutzung, wo Düsseldorf eine Vorreiterrolle übernimmt. Ich hoffe, dass dem guten Beispiel viele Städte folgen werden!

    Eigentlich hat das Ganze doch nur Vorteile: Es kostet die Stadt weniger Strom (LEDs bieten bis zu 50% Ersparnis!); es stört nicht die Natur, wie z.B. Zugvögel; es beeinflusst nicht das Ökosystem negativ, wie durch die Tötung von Insekten durch herkömmliche, helle, heiße Beleuchtung; und die Sternfreunde bekommen wieder einen dunklen Himmel!

    Das Thema bekommt im IYA hoffentlich mehr Aufmerksamkeit. Wir wollen es in München im April bei den “100 Stunden Astronomie” auch ansprechen.

    Beste Grüße,
    Andreas

    p.s.: Glückwunsch zur Prämierung als Blog der Auslese 2008!

  2. LED-Straßenlampen

    Seuftz… genau das erzähle ich schon seit über einem Jahr, aber die skeptischen Astronomen glauben es ja (meistens) nicht. In ein paar Wochen geht übrigens unsere erste “LED-Straße” ans Netz, ein größeres Vorhaben zum Einfluss von LED-Licht auf Insekten ist ebenfalls in Vorbereitung. In spätestens 5 Jahren wird es bundesweit in jeder größeren Stadt erste LED-beleuchtete Straßenzüge geben, davon bin ich mittlerweile fest überzeugt.

    Wobei man den Enthusiasmus des ARD-Teams leider ein wenig bremsen muss, denn natürlich gibt auch eine LED Wärme ab. Das thermische Management größerer LED-Lampen kann sogar – je nach Design – ziemlich kompliziert werden. Ansonsten ein schöner Bericht, denn ich mit Freuden verfolgt habe.

    Mit “unserer” Straßenlampe waren wir übrigens vor kurzem beim MDR zu Gast:

    http://www.mdr.de/mediathek/suche/6108266.html

    An einem ARD-Auftritt arbeiten wir noch 🙂 Vermutlich liegt der Harz einfach zu weit weg vom Schuss…

  3. LED-Strassenleuchten

    Jawohl – ich bin nun mal einer der skeptischen Astronomen, die nicht glauben, sondern sehen und wissen wollen. Warten wir mal die Ergebnisse von Düsseldorf ab, dann können wir sie mit meinen Beobachtungen vor Ort in Verbindung bringen.
    LED ist kein Allerheilmittel, darüber sollte man sich bei flächenhaftem Einsatz im klaren sein. Wie bei den konventionellen Leuchten, kann man LEDs sinnvoll, aber auch unsinnig einsetzen – bislang habe ich eher letzteres gesehen. Wann und wo kann man denn nun die viel beworbene Auled in Augenschein nehmen?
    Besten Gruß,
    Andreas H

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