Die Abtrennung war erfolgreich, nun sinkt Philae langsam zur Oberfläche des Kometen. Die Landung wird gegen 17:00 MEZ erwartet. Vor wenigen Minuten wurde das erste Signal der Philae-Sonde auf der Erde empfangen – der Lander lebt und ist wohlauf. Ein mögliches Problem betrifft die Kaltgasdüse, die den kühlschrankgroßen Lander auf die Oberfläche drücken soll, aber es ist derzeit nicht klar, ob dieses Problem doch nur ein defekter Sensor ist.
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Erste Bilder der OSIRIS-Kamera an Bord von Rosetta sollen übrigens gegen 14 Uhr MEZ eintreffen, Bilder der Kamera an Bord von Philae werden erst nach dem Touchdown hochgeladen. Ob die Bilder dieses Mal sofort der Öffentlichkeit gezeigt werden, oder wie bisher erst einmal in den Schreibtischen der Wissenschaftler verschwinden (mehr dazu hier) konnte mir bislang niemand sagen.
Update, 14:30 MEZ – wir warten auf die ersten Bilder des Landers nach der Trennung, bisher nur dieses unscharfe Etwas auf einem Bildschirm in Toulouse…
Update, 15:20 MEZ: Das erste – noch unbearbeitete – Bild des Orbiters, aufgenommen von der CIVA-Kamera an Bord von Philae, ist da! Es entstand 50 Sekunden nach der Trennung und zeigt den Rosetta-Orbiter und eines seiner Solarpanel. Die Kameralinse hat offenbar einiges an Staub abgekommen – vom Kometen, wie mir scheint.
Update, 15:40 MEZ: Gerade hieß es, dass der Lander auch auf OSIRIS-Bildern gut aussieht – gesehen habe ich keine. Scheint so, als würde man uns diese Bilder auch heute vorenthalten, super!
Update, 15:55 MEZ: Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil: die OSIRIS-Bilder des Landers sind da, öffentlich und umwerfend!
Update, 16:35 MEZ: Philae müsste jetzt gelandet sein, aber dank endlicher Lichtgeschwindigkeit erfahren wir erst gegen 17 Uhr, was genau passiert ist. Die Anspannung ist spürbar…
Mit dem Astronomievirus infiziert wurde ich Mitte der achtziger Jahre, als ich als 8-Jähriger die Illustrationen der Planeten auf den ersten Seiten eines Weltatlas stundenlang betrachtete. Spätestens 1986, als ich den Kometen Halley im Teleskop der Sternwarte Aachen sah (nicht mehr als ein diffuses Fleckchen, aber immerhin) war es um mich geschehen. Es folgte der klassische Weg eines Amateurastronomen: immer größere Teleskope, Experimente in der Astrofotografie (zuerst analog, dann digital) und später Reisen in alle Welt zu Sonnenfinsternissen, Meteorschauern oder Kometen. Visuelle Beobachtung, Fotografie, Videoastronomie oder Teleskopselbstbau – das sind Themen die mich beschäftigten und weiter beschäftigen. Aber auch die Vermittlung von astronomischen Inhalten macht mir großen Spaß. Nach meinem Abitur nahm ich ein Physikstudium auf, das ich mit einer Diplomarbeit über ein Weltraumexperiment zur Messung der kosmischen Strahlung abschloss. Trotz aller Theorie und Technik ist es nach wie vor das Erlebnis einer perfekten Nacht unter dem Sternenhimmel, das für mich die Faszination an der Astronomie ausmacht. Die Abgeschiedenheit in der Natur, die Geräusche und Gerüche, die Kälte, die durch Nichts vergleichbare Schönheit des Kosmos, dessen Teil wir sind – eigentlich braucht man für das alles kein Teleskop und keine Kamera. Eines meiner ersten Bücher war „Die Sterne“ von Heinz Haber. Das erste Kapitel hieß „Lichter am Himmel“ – daher angelehnt ist der Name meines Blogs. Hier möchte ich erzählen, was mich astronomisch umtreibt, eigene Projekte und Reisen vorstellen, über Themen schreiben, die ich wichtig finde. Die „Himmelslichter“ sind aber nicht immer extraterrestrischen Ursprungs, auch in unserer Erdatmosphäre entstehen interessante Phänomene. Mein Blog beschäftigt sich auch mit ihnen – eben mit „allem, was am Himmel passiert“. jan [punkt] hattenbach [ät] gmx [Punkt] de Alle eigenen Texte und Bilder, die in diesem Blog veröffentlicht werden, unterliegen der CreativeCommons-Lizenz CC BY-NC-SA 4.0.
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