Mondfinsternisgedanken
BLOG: Himmelslichter
Noch ist es zu früh, um die Wetteraussichten für den kommenden Donnerstagmorgen zu beurteilen. Astronomen kennen aber die "gefühlte Wetterstatistik", derzufolge Vollmond immer ein Garant für klaren Himmel ist es sein denn es findet gerade eine Mondfinsternis statt. Also sollte man sich schon mal nach Alternativen umschauen. Es gibt ja noch das Internet.
Die wichtigsten Daten zur Mondfinsternis am Donnerstag habe ich hier zusammengestellt. Auf einer ganze Reihe von "Kanälen" wird dieses Ereignis im Netz übertragen. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit will ich hier ein paar aufzählen. Da wäre zunächstmal eine Übertragung aus der Nähe von Frankfurt am Main, die auf den folgenden Seiten zu sehen sein wird:
Die Übertragung soll mit einer dem HDTV vergleichbaren Bildauflösung stattfinden, so versprechen es die Betreiber. Hoffentlich klappts. Doch alle Technik nützt nichts, wenn der Himmel über Frankfurt auch bewölkt ist. Das in der Regel mit besserem Wetter gesegnete Spanien liegt ebenfalls in der Finsterniszone. Von diesen Orten wird es Übertragungen geben:
Wenigstens eine Kamera sollte klaren Himmel haben. Hoffen wir aber, dass das gute Wetter noch ein paar Tage anhält, denn keine Internetübertragung kann die Fazination einer mit den eigenen Sinnen miterlebten Finsternis wiedergeben.
Der rote Mond am 27. August 2007 über der hell erleuchteten Kathedrale in Arequipa, Peru. Der Mond würde vergrößert einkopiert, um den Eindruck mit bloßem Auge wiederzugeben.
Denjenigen, die selbst bei klarem Himmel im warmen Bett bleiben wollen, verrate ich noch zwei weitere meiner "amateurastronomischen Weisheiten":
- Wer die MoFi nicht ehrt, ist der SoFi nicht wert – also für eine totale Sonnenfinsternis um die halbe Welt reisen und eine Mondfinsternis verschlafen ist nicht!
- Wer vor dem Ende der partiellen Phase die Beobachtung abbricht, wird bei der nächsten Finsternis mit Dauerregen bestraft.
So etwas gab es zum Beispiel bei der totalen Sonnenfinsternis 2006 in der Türkei: Reisegruppen, die kurz nach der Totalität wieder ins Hotel gefahren sind und den 4. Kontakt nicht mehr abwarten konnten. Möge der Wettergott sie strafen! Und schließlich: wer statt in der Kälte zu stehen lieber vor dem Computerbildschirm sitzt ist sowieso kein echter Amateurastronom.
Noch ein Nachtrag zur gefühlten Wetterstatistik. Eine weitere "Erkenntnis" nicht nur für Amateurastronom ist die Tatsache, dass das Wetter am Wochenende immer schlechter ist als unter der Woche. (Es sei denn, man hat Urlaub. Dann ist es an allen Tagen gleich schlecht.) So ganz neben der Realität liegt man damit vielleicht auch nicht, wie ich hier erfahren habe.
Da fällt mir ein – es müsste so etwas wie astronomische Bauernregeln geben. Meine lyrischen Fähigkeiten reichen aber für eine Veröffentlichung hier nicht aus – meine Versuche möchte ich Ihnen lieber ersparen. Vielleicht aber eine Anregung für Sie, wenn es Ihnen mal so geht wie mir gerade: es ist Samstagnachmittag, draußen regnet es seit Stunden und mir ist ein bisschen langweilig. Glücklich, wer dann einen Blog hat!
Noch ein schönes Wochenende und Clear Skies am Donnerstag!
Jan Hattenbach
Was – nicht nu – hier fehlt …
Mehrere Schlüsselaspekte bei der (gewinnbringenden) Beobachtung totaler MoFis, die kein Mensch zu kennen scheint, gibt’s in What they don’t tell you … nachzulesen.
Mofi in der Wüste
Hallo Daniel, ein wirklich interessanter Beitrag. Ich würde auch gerne in die Wüste fahren, aber hier in Peru alleine, noch dazu nachts ist nicht empfehlenswert. Daher guck ich mir die Mofi aus der städtischen Lichtsuppe an, wenn ich überhaupt mal ne Wolkenlücke abbekomme… Schade!
Jan