Marsianische Sandkastenspiele: Curiosity bohrt ersten Stein
BLOG: Himmelslichter
Ja, es hat so ein bisschen was von Sandkastenspielen, ziemlich ausgefeilten allerdings: per ferngesteuertem Rover über 345 Millionen Kilometer hinweg. Am Mittwochabend (deutscher Zeit) hat die Nasa neueste Bilder des Marsrovers Curiosity veröffentlicht. Zum ersten Mal in der Geschichte der Raumfahrt hat eine Sonde Proben aus dem Innern eines außerirdischen Gesteinsbrocken entnommen. Curiositys Vorgänger – Spirit, Opportunity und Phoenix – hatten die Oberfläche des Mars nur angekratzt.
Sandkastenspiele auf höchstem Niveau: Die Bohrprobe im Curiosity-Schäufelchen (alle Bilder: NASA/JPL-Caltech)
Offenbar erst kurz vor der Pressekonferenz war man in Kalifornien sicher, dass die Bohraktion auch geklappt hat. Das Bild des aschgrauen Staubes im Schäufelchen des Rovers entstand am 20 Februar – dem Tag der Veröffentlichung. Erst nachdem es auf der Erde eingetroffen war, trauten sich die Nasa-Verantwortlichen, die Öffentlichkeit zu informieren: Ganze drei Stunden Vorlaufzeit hatte die ins Internet gestreamte Telekonferenz, auch ein Novum, meines Wissens.
Curiosity’s erstes Bohrloch: Der Staub im Innern des Marsgesteins ist grau, nicht rot!
Immerhin blieb da keine Zeit, Spekulationen über die Natur der Veröffentlichung zu verbreiten, wie erst im Dezember vergangenen Jahres geschehen. Aber von den damals versprochenen “Daten für die Geschichtsbücher” dürfte der graue Staub vom 20. Februar im Jahr des Herrn 2013 wohl der erste Beitrag sein.
Warum der Boden an der Bohrstelle aussieht wie perfekt gefliest, ist auch noch Gegenstand der Forschung. Zunächst mal war man froh, eine ebene Fläche für den ersten Bohrversuch gefunden zu haben.
Moment mal… grauer Staub? Richtig, so wie es scheint, ist die marstypische, rostrote Farbe tatsächlich nur so etwas wie eine dünne Patina, die die Oberflöche des Marsgesteins bedeckt. Darunter wird es grau, der Staub erinnert eher an Mond- als an Marsgestein.
Bohren statt kratzen: Die Werkzeuge an Bord von Spirit bzw. Opportunity (links) und Phoenix (mitte) konnten noch nicht ins Innere des Marsgesteins vordringen.
Was genau der Staub für Überraschungen bereithält, werden die nächsten Tage zeigen. Bis gestern abend befand sich das Material noch in der Schaufel, nun soll es den internen Analysewerkzeugen des Curiosity-Rovers zugeführt werden. Warten wir ab, was da noch kommt.
Hier geht es zur Nasa-Curiosity-Website mit weiteren Bildern und Videos!
Sieht aus wie Backsteine mit Bohrloch
Wirklich überraschend was man da auf dem Mars antrifft: Die untere Bildreihe erweckt den Eindruck, da seien irdische Backsteine angebohrt worden.
Interessant wäre natürlich auch zu wissen ob man daraus Mars-Habitate bauen könnte. Schliesslich will Elon Musk seinen Lebensabend auf dem Mars verbringen – und irgendwo muss er ja dann wohnen.
Curiosity
Beeindruckend
Ein kleiner Schritt für die Menschheit
ein großer Schritt für die Raumfahrt?
Ich bin schon auf die Analyse gespann
Curiosity ausser Betrieb
SPON meldet Computerfehler: Mars-Rover “Curiosity” seit Tagen außer Betrieb
Wenn so etwas ein paar Lichtminuten von der Erde entfernt passiert, ist es ein Problem.