Mars begegnet Lagunennebel

BLOG: Himmelslichter

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Himmelslichter

Den Besuch von Komet C/2013 A1 Siding Spring habe ich wetterbedingt nicht selbst ablichten können (es wäre auch nichts Spektakuläres dabei herausgekommen), dafür gelang mir vorgestern Abend dieser Schnappschuss vom Roten Planeten und dem Lagunennebel M8. Leider verhinderten schnell aufziehende Wolken eine Bildserie, so dass es sich nur um ein Einzelbild handelt. Die Passage war gestern sogar noch enger, doch da geben die Wolken den Blick leider gar nicht erst frei.

Mars bei M8 und M20 (27.10.2014, 01:40 UT)
Mars bei M8 und M20 (27.10.2014, 01:40 UT)

Zu sehen ist neben dem roten Wasserstoffnebel M8 auch der rote Emissionsteil des Trifidnebels (M20) so wie sein blauer Reflektionsteil. Belichtet wurde mit einer astromodifizierten Canon EOS 450D und einem 200mm Teleobjektiv, und zwar fünf Minuten bei ISO 1600. Die Nachberarbeitung bestand aus einem Dunkelbildabzug, einer Wavelet-Rauschfilterung sowie einer Tonwert- und Gradationskurvenanpassung.

Nachgeführt habe ich mit einer Astrotrac TT320X-AG, was (wie man in der Vollauflösung sieht) fast ohne Nachführfehler gelungen ist.

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Mit dem Astronomievirus infiziert wurde ich Mitte der achtziger Jahre, als ich als 8-Jähriger die Illustrationen der Planeten auf den ersten Seiten eines Weltatlas stundenlang betrachtete. Spätestens 1986, als ich den Kometen Halley im Teleskop der Sternwarte Aachen sah (nicht mehr als ein diffuses Fleckchen, aber immerhin) war es um mich geschehen. Es folgte der klassische Weg eines Amateurastronomen: immer größere Teleskope, Experimente in der Astrofotografie (zuerst analog, dann digital) und später Reisen in alle Welt zu Sonnenfinsternissen, Meteorschauern oder Kometen. Visuelle Beobachtung, Fotografie, Videoastronomie oder Teleskopselbstbau – das sind Themen die mich beschäftigten und weiter beschäftigen. Aber auch die Vermittlung von astronomischen Inhalten macht mir großen Spaß. Nach meinem Abitur nahm ich ein Physikstudium auf, das ich mit einer Diplomarbeit über ein Weltraumexperiment zur Messung der kosmischen Strahlung abschloss. Trotz aller Theorie und Technik ist es nach wie vor das Erlebnis einer perfekten Nacht unter dem Sternenhimmel, das für mich die Faszination an der Astronomie ausmacht. Die Abgeschiedenheit in der Natur, die Geräusche und Gerüche, die Kälte, die durch Nichts vergleichbare Schönheit des Kosmos, dessen Teil wir sind – eigentlich braucht man für das alles kein Teleskop und keine Kamera. Eines meiner ersten Bücher war „Die Sterne“ von Heinz Haber. Das erste Kapitel hieß „Lichter am Himmel“ – daher angelehnt ist der Name meines Blogs. Hier möchte ich erzählen, was mich astronomisch umtreibt, eigene Projekte und Reisen vorstellen, über Themen schreiben, die ich wichtig finde. Die „Himmelslichter“ sind aber nicht immer extraterrestrischen Ursprungs, auch in unserer Erdatmosphäre entstehen interessante Phänomene. Mein Blog beschäftigt sich auch mit ihnen – eben mit „allem, was am Himmel passiert“. jan [punkt] hattenbach [ät] gmx [Punkt] de Alle eigenen Texte und Bilder, die in diesem Blog veröffentlicht werden, unterliegen der CreativeCommons-Lizenz CC BY-NC-SA 4.0.

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