Lichtverschmutzung: Auszeichnung für deutsche Initiativen
BLOG: Himmelslichter

Gleich zwei Auszeichnungen der International Dark Sky Association (IDA) gehen in diesem Jahr nach Deutschland. Den Outdoor Lighting Award erhielt die deutsche Firma dial4light für ein innovatives Konzept zur Reduzierung unnötiger Außenbeleuchtung. VdS-Fachgruppenleiter Dr. Andreas Hänel wurde für seine langjährige Arbeit an der Lichtverschmutzungsfront mit dem Galileo Award ausgezeichnet. Die Preise wurde im Rahmen des diesjährigen Europäischen Symposiums zum Schutz des Nachthimmels verliehen, das vom 17.-19. September im irischen Armagh stattfand.
Zugegeben, die Preisverleihung liegt schon etwas zurück, und als Freizeitblogger habe ich die Meldung leider etwas vernachlässigt. Das soll aber nicht bedeuten, dass es nicht wichtig ist, wenn zwei bedeutende Preise in einem Jahr nach Deutschland gehen – im Gegenteil. Zeigt es doch, dass bei allen negativen Entwicklungen auch Hoffnungsschimmer gibt. Insbesondere freue ich mich über die Auszeichnung für Andreas Hänel, den ich seit einigen Jahren kenne und dessen Arbeit ich sehr schätze. Eine Arbeit, bei der man viele Rückschläge hinnehmen muss und sich nur selten über Erfolge freuen darf. Ich denke, man kann mit Recht behaupten, dass ohne sein beharrliches Bemühen für die Rettung des Naturwunders Nachthimmel die deutsche Dark Sky Szene ziemlich arm dran wäre.
Im Bild: Dr. Andreas Hänel nimmt in Armagh den Outdoor Lighting Award von IDA-Direktorin Kim Patten stellvertretend für dial4light entgegen (Foto: Mark Bailey, Armagh Observatory)
Am besten sagt es die Erklärung der IDA zur Preisverleihung, die ich hier im Wortlaut zitieren möchte:
The Galileo Award, which recognizes excellence in efforts to control light pollution reduction on the European continent, was awarded to Dr. Hänel due to his work as leader of the workgroup Dark Sky Germany, an IDA Affiliate and Section of the German Astronomical Association. Dr. Hänel, who is director of the Museum at Schölerberg Planetarium in Osnabrück, has been a dark sky advocate for over 10 years. In addition to campaigning for smart lighting, Andreas has been involved in night sky brightness monitoring, beginning with a DSLR camera he has recently been using various sky quality meters (SQM) for calibration on a European whole. Recently his work has taken him into studying the impacts of LEDs on the outdoor environment and visual acuity. He has actively taken this message on the road, attending and speaking at numerous
international conferences. A previous winner of the Galileo Award stated “that all darksky movements need members who can appeal both to the emotions and principles of the public in order to convince them that action is necessary: but without a solid basis and real ‘know-how’, our emotions are just that: emotions. Dr. Hänel fits perfectly within this model of nighttime preservation activists.
Der zweite Preis, der Outdoor Lighting Award, geht an die Firma dial4light für das von ihr entwickelte Konzept, per Anruf oder SMS die Straßenbeleuchtung für 15 Minuten anzuschalten. Im Ort Dörentrup sollte aus Kostengründen nachts die Beleuchtung zwischen 21 und 6 Uhr ausgeschaltet werden, der Bürger Dieter Grote hatte dann die Idee der Anschaltung auf Anruf, die dann von Stadtwerken Lemgo technisch realisiert wurde. Seither können in 14 Straßen von Dörentrup die Beleuchtung per Anruf angeschaltet werden, was inzwischen weltweites Interesse gefunden hat. Die IDA hält dies für eine gute Methode, die Lichtverschmutzung zu reduzieren, Licht wird nur dann eingeschaltet, wenn es benötigt wird (www.lichtverschmutzung.de).
Meine Glückwünsche gehen an die beiden Preisträger!
In diesem Sinne:
Dark Skies!