Lesestoff und Informationsquellen zu Komet ISON

BLOG: Himmelslichter

ein Blog über alles, was am Himmel passiert
Himmelslichter

Nun, da sich C/2012 S1 ISON offenbar entschlossen hat, doch ein wenig Show zu machen (oder ist es der Anfang vom Ende? Wer weiss!) steigt der Bedarf an Informationen – insbesondere darüber wo, wie und wann man den Kometen in den nächsten Wochen beobachten kann. Glücklicherweise hatten wir ja Zeit genug, uns auf die Ankunft des “Jahrhundertkometen” vorzubereiten, und so gibt es eine ganze Palette erstklassigen Materials, online wie gedruckt.

In Anbetracht der Fülle der Webseiten zu ISON beschränke ich mich hier auf diejenigen, die ich selbst nutze, und auf die in deutscher Sprache. Natürlich werde ich auch weiterhin in diesem Blog Updates zu ISON veröffentlichen sowie – so der Wettergott mir gnädig ist – auch eigene Beobachtungsberichte und Fotos. Das gilt auch für meinen Account auf Twitter.

001-SuW-12_2013.jpg.1342200Das neue Heft von “Sterne und Weltraum“, online hier zu kaufen oder ab Dienstag am Kiosk, ist voller Kometenthemen und enthält natürlich auch spezifische Infos zu ISON. Aus dem Hause Sterne und Weltraum kommen auch die “Astroviews“, mit der den Kometen gewidmeten Ausgabe 7 (Video, 16:37).

Eine gute Zusammenfassung zu ISON hat Andreas Schnabel seit einiger Zeit online in seinem Blog, inklusive eines umfangreichen Infoblatts mit Himmelskarten, etc. Eher für fortgeschrittene Beobachter geeignet sind die Seiten der VdS-Fachgruppe Kometen, auf denen sich wöchentlich aktualisierte Beobachtungsdaten zu den zur Zeit sichtbaren Kometen finden.

buchAuf der Website komet-ison.de informiert Stefan Krause aktuell über den Kometen. Ebenfalls erhältlich ist ein 140seitiges Buch, das neben Aufsuchkarten und detaillierten Informationen zu C/2012 S1 auch Grundlegendes zu Schweifsternen und zur Historie der Kometen enthält (also auch nach ISONs Besuch seinen Wert behält, der ISON-Teil umfasst etwa ein Drittel der Seiten). Umfangreich ist auch die Literatur- und Linkliste, die eine Fülle von Tipps zum Weiterlesen beinhaltet. Das Buch kostet 8,90€ und ist z. B. bei Amazon bestellbar.

Ebenfalls online (kostenlos) und in Buchform (7,90€) informiert der Oculum-Verlag über ISON. Schwerpunkt auch hier sind Aufsuchkarten und Tipps zur eigenen Beobachtung. Der Blog und der Twitteraccount von Daniel Fischer, einem der Buchautoren, sind immer gute Anlaufpunkte bei der Suche nach aktuellen Informationen zur Entwicklung des Kometen.

Ein weiteres empfehlenswertes Buch (über Kometen allgemein, nicht nur über ISON) ist “Kometen – Eine Einführung für Hobby-Astronomen” von Uwe Pilz und Burkhard Leitner, ebenfalls bei Oculum erschienen. Es enthält praktisch alles, was man als Amateurastronom über die Eigenschaften und Beobachtung der Schweifsterne wissen muss. ISON kommt auch vor, allerdings erheblich weniger umfangreich als in den beiden anderen Werken. Meine Rezension zu diesem Buch ist in der Ausgabe 7/2013 von Sterne und Weltraum erschienen.

Ebenfalls im Oculum-Verlag erscheint die Zeitschrift Interstellarum, die (natürlich) aktuell auch mit ISON aufmacht.

Natürlich kann man sich Aufsuchkarten für Komet ISON (und alle anderen sichtbaren Kometen) auch selbst herstellen, bzw. sich am Bildschirm anzeigen lassen. Gute Programme, die ich selbst auch nutze, sind Stellarium und Cartes du Ciel. Stellarium besticht durch eine realistische Himmelsdarstellung. Cartes du Ciel ist ein vollwertiges Sternkartenprogramm, mit dem man detaillierte Aufsuchkarten ausdrucken kann. Wie man ISON mit Cartes du Ciel findet, habe ich hier im Detail beschrieben. Beide Programme sind frei verfügbar.

Disclaimer: Ich verdiene an keinen der hier empfohlenen Bücher und empfehle hier ausschließlich aufgrund eigener Erfahrung. In Sterne und Weltraum erscheinen häufiger Artikel von mir (das Heft ist natürlich trotzdem gut…)

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Mit dem Astronomievirus infiziert wurde ich Mitte der achtziger Jahre, als ich als 8-Jähriger die Illustrationen der Planeten auf den ersten Seiten eines Weltatlas stundenlang betrachtete. Spätestens 1986, als ich den Kometen Halley im Teleskop der Sternwarte Aachen sah (nicht mehr als ein diffuses Fleckchen, aber immerhin) war es um mich geschehen. Es folgte der klassische Weg eines Amateurastronomen: immer größere Teleskope, Experimente in der Astrofotografie (zuerst analog, dann digital) und später Reisen in alle Welt zu Sonnenfinsternissen, Meteorschauern oder Kometen. Visuelle Beobachtung, Fotografie, Videoastronomie oder Teleskopselbstbau – das sind Themen die mich beschäftigten und weiter beschäftigen. Aber auch die Vermittlung von astronomischen Inhalten macht mir großen Spaß. Nach meinem Abitur nahm ich ein Physikstudium auf, das ich mit einer Diplomarbeit über ein Weltraumexperiment zur Messung der kosmischen Strahlung abschloss. Trotz aller Theorie und Technik ist es nach wie vor das Erlebnis einer perfekten Nacht unter dem Sternenhimmel, das für mich die Faszination an der Astronomie ausmacht. Die Abgeschiedenheit in der Natur, die Geräusche und Gerüche, die Kälte, die durch Nichts vergleichbare Schönheit des Kosmos, dessen Teil wir sind – eigentlich braucht man für das alles kein Teleskop und keine Kamera. Eines meiner ersten Bücher war „Die Sterne“ von Heinz Haber. Das erste Kapitel hieß „Lichter am Himmel“ – daher angelehnt ist der Name meines Blogs. Hier möchte ich erzählen, was mich astronomisch umtreibt, eigene Projekte und Reisen vorstellen, über Themen schreiben, die ich wichtig finde. Die „Himmelslichter“ sind aber nicht immer extraterrestrischen Ursprungs, auch in unserer Erdatmosphäre entstehen interessante Phänomene. Mein Blog beschäftigt sich auch mit ihnen – eben mit „allem, was am Himmel passiert“. jan [punkt] hattenbach [ät] gmx [Punkt] de Alle eigenen Texte und Bilder, die in diesem Blog veröffentlicht werden, unterliegen der CreativeCommons-Lizenz CC BY-NC-SA 4.0.

7 Kommentare

  1. Aus reiner Neugier habe ich die Fluchtgeschwindigkeit vom Perihel des ISON ausgerechnet.
    Fluchtgeschwindigkeit = Quadratwurzel( 2 * Gravitation * Radius )

    Sonne:
    Radius = 696.342.000 m,
    Gravitation = 274 m/s^2,
    Fluchtgeschwindigkeit = 617.734 m/s,

    ISON-Perihel:
    Radius = 1.861.024.000 m,
    Gravitation = 38,361 m/s^2,
    Fluchtgeschwindigkeit = 377.865 m/s.

    Ich bin gespannt, wie nahe ich dem Verhalten von ISON gekommen bin.

  2. Pingback:Sind zwei Splitter von ISONs Kern abgebrochen? | Skyweek Zwei Punkt Null

  3. Pingback:ISON: Alles über den Kometen und seine Beobachtung – Astrodicticum Simplex

    • Das ist ein sehr interessantes Bild! Aber ISON ist es nicht, denn wie im Blog nun ausführlich beschrieben, schmorte der am 28. nahe der Sonne vor sich hin.

      Interessant aber aus zwei Gründen: Erstens haben Sie einen Kometen darauf, und zwar C/2013 R1 Lovejoy (ich habe hier einmal einige Sterne und den Kometen markiert.)

      https://scilogs.spektrum.de/himmelslichter/files/0400_hu2.jpg

      Zweitens sieht die Leuchterscheinung nicht unbedingt wie ein typischer Meteor aus. Es sieht so aus, als seien da zwei Objekte parallel “geflogen” wobei das untere einen Flare zeigt. Könnten Satelliten im Formationsflug sein.

      Allerdings finde ich keine zwei Satelliten zum gegebenen Zeitpunkt (04:00 MEZ am 28.11.2013) für diesen Standort. Von der Bahn als nächstes käme noch diese russische Raketenstufe hin, aber erstens wäre das nur ein Objekt (nicht zwei) zweitens passt die Uhrzeit nicht. http://www.heavens-above.com/passdetails.aspx?lat=46.8691&lng=9.8839&loc=Klosters-Serneus&alt=1205&tz=CET&cul=en-GB&satid=23088&mjd=56624.1473078009

      Vielleicht ein klassifizierter Satellit? Wäre was für die Sat-Tracker!

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