Galaxy Map – ein galaktischer Stadtplan
BLOG: Himmelslichter
Man sollte meinen, unter allen Galaxien wäre unsere eigene die am besten bekannte. Dabei ist sogar umstritten, wie viele Spiralarme unsere Milchstraße überhaupt hat. Das Problem: Wir sitzen mit unserem Sonnensystem mitten in der galaktischen Ebene, und damit ist unser Blick auf große Teile der Galaxie versperrt. Es ungefähr so, als wollte man einen Plan einer Großstadt zeichnen, während man sie von einem moderat hohen Haus in ihrem Zentrum aus betrachtet: Ein paar Straßenzüge in der Nähe sind gut zu erkennen, etliche markante Gebäude in der Ferne auch – doch auf einen großen Teil der Stadt ist uns die Sicht durch andere Gebäude verwehrt.
Dass wir uns mit einer Raumsonde einen Überblick verschaffen könnten, und die Milchstraße "von oben" angucken ist völlig unmöglich. Selbst die Pioneer-Sonden der 1970er Jahre haben es in über 30 Jahren gerade bis zur Grenze des Sonnensystems geschafft, oder, um im Bild zu bleiben, bis zur Haustüre. So kommt es, dass wir zwar von bestimmten Gebieten sehr viel wissen, und über extrem gute Bilder verfügen (im Vergleich zu anderen Galaxien). Wie die Milchstraße für einen Beobachter von außen erscheint, können wir aber nur vermuten.
Da wäre zumindest eine Gesamtkarte der Milchstraße, mit den Positionen aller bekannten Sterne, Sternhaufen und Gasnebel, sehr hilfreich. So etwas gab es lange nicht, zumindest war mir nichts dergleichen bekannt. Doch Kevin Jardine, Computerexperte und Amateurastronom, hat sich der Mammutaufgaufgabe gestellt, den galaktischen Stadtplan zu erstellen. Über seine Homepage bin ich vor ein paar Tagen gestolpert.
Jardine hat seine Seite als eine Art Online-Buch aufgebaut, und sie ist noch längst nicht vollständig. Hier gibt es einiges zu lesen über den Aufbau unserer Heimatgalaxie und der Geschichte ihrer Erforschung. Das Kernstück seiner Seite sind jedoch seine Milchstraßenkarten, die er einmal als "Face-On-Karten" (also in der Draufsicht) und als "Milky Way Explorer" (aus der Perspektive der Erde) angelegt hat. Letztere zeigen das Band der Milchstraße Google-Maps-mäßig in verschiedensten Wellenlängenbereichen. In seinem Blog gibt er Neuerungen und Ergänzungen bekannt.
Eine Seite, auf der man sich eine Weile herumtreiben kann!
Galaxy Map
Hi Jan,
Thanks for writing about Galaxy Map! As you say, the site is really only a beginning and the face-on map especially is very incomplete.
New techniques such as infrared astronomy let us see through the “andere Gebäude” of your metaphor, but these techniques still do not give us a good sense of how far away the objects we observe actually are, so a detailed map is still difficult.
I have an article on how galactic distances are determined here:
Surveying the Galaxy
Kevin Jardine
Galaxy Map
Galaxy Map
Wow, sehr interessantes Fundstück Jan.
Schade nur, dass ein vollständiger Atlas der Galaxis wohl kaum zu realisieren ist, da auch das Band der Milchstraße selbst den “Gamma-Quadranten” abschirmt.
@Kevin Jardine
You’re the one to receive thanks! I am eager to see your site evolve.