Die Perseiden 2011 – eine kurze Nachlese
BLOG: Himmelslichter
Mit einer maximalen Zenitstundenrate von 60 boten die Perseiden in diesem Jahr eine eher magere Show. Das Maximum trat wie erwartet am Morgen des 13. August ein – die Zahl der Sternschnuppen war etwa halb so groß wie in einer „normalen“ Perseidennacht. Und aufgrund des Vollmonds waren ohnehin nur die hellsten zu sehen. Inzwischen ist die Aktivität des berühmten Meteorstroms wieder deutlich zurückgegangen.
Dieses Perseidenexemplar stammt noch von 2010, aufgenommen in der Eifel – am vergangenen Wochenende war die Wolkendecke noch ein wenig üppiger als im letzten Jahr.
60 Sternschnuppen pro Stunde – das klingt erst einmal gar nicht so wenig, das Mondlicht außen vor gelassen. Im Mittel wäre das ja immerhin ein Meteor pro Minute. Allerdings hat diese Zahl eher theoretischen Wert. Sie bezieht sich auf einen hypothetischen Ort, an dem der Perseidenradiant im Zenit steht. Das ist in Deutschland aber nie der Fall, hier steht der Radiant gegen Mitternacht knapp über dem Horizont, um bis zum Morgen auf eine maximale Höhe von 65° zu steigen. Auch geht die theoretische Zenitstundenrate (zenithal hour rate, ZHR) von einem perfekten, d. h. dunklen, lichtverschmutzungsfreien Himmel aus – so etwas gibt es bei uns (fast) auch nicht mehr. Schließlich kann man nie den gesamten Himmel auf einmal sehen – einige Sternschnuppen entgehen daher auch dem aufmerksamsten Beobachter.
Von den 60 Sternschnuppen pro Stunde der ZHR bleiben so, realistisch gesehen, vielleicht noch 30-40 wirklich sichtbare übrig. Werden davon noch mehr als die Hälfte (die meisten Meteore sind eher lichtschwach, nur wenige wirklich hell) vom Mondlicht geschluckt, bleiben von dem traditionell auf breiter Medienfront angekündigten „Sternschnuppenregen“ nur ein paar Tröpfchen übrig.
Für 2012 sieht es bezüglich der Mondphase immerhin etwas besser aus: Die abnehmende Mondsichel geht dann erst früh am Morgen auf und dürfte den Beobachtungsspaß allenfalls leicht trüben.
Und dann gibt es schließlich noch andere Meteorströme neben den Perseiden. Auf die Draconiden Anfang Oktober 2011 freuen sich Amateur- wie Profiastronomen schon besonders. Leider stört auch hier – wieder einmal – unser Mond…
PS: Ein paar Bilder der diesjährigen Perseiden und Links zu weiteren Bildern und Videos gibt es bei Daniel Fischers Skyweek 2.0.