Wie Michael Khan schon berichtet hat, wird die Raumsonde Messenger heute (planmäßig) abstürzen. Auf den Merkur. Nicht, dass sich jemand Sorgen macht. 24 Stunden vor dem Absturz hat die Nasa aktualisierte Vorhersagen zum Zeitpunkt und Ort des Impakts veröffentlicht. Er wird demnach um 21:26:02 MESZ bei 54,5° N und 210,1° O erfolgen, auf der erdabgewandten Seite des Merkur. Messenger trifft mit 14000 km/h auf die Merkuroberfläche, dabei wird ein Krater mit 16 Metern Durchmesser entstehen. UPDATES unten!
Auf der Webseite des Messenger-Projekts gibt es eine interaktive Merkurkarte, auf der die aktuelle Position der Sonne eingezeichnet ist.
Vom Absturz selbst wird man auf der Erde nichts mitbekommen. Aber man kann einen Blick auf Merkur werfen: Der steht heute abend nach Sonnenuntergang tief am Westhorizont, dicht bei dem Sternhaufen der Plejaden. Ein Fernglas und klarer Himmel helfen.
Messengers Schicksal ist besiegelt. Die Frage aller Fragen ist nun: Wird es die angekündigte Abschiedsparty geben?
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Update, 21:45 MESZ: Das war es wohl – irgendwann zwischen 21:26 und 21:40 ist Messenger auf dem Merkur zerschellt – jedenfalls ist das Signal zur Sonde nun abgerissen. Damit endete die Messengermission nach 3922 Tagen, 13 Stunden und (ungefähr) 9 Minuten, davon 1504 Tage, 18 Stunden und 40 Minuten im Orbit um den innersten Planeten. 4104 Mal hat Messenger den Merkur umkreist, dabei vollständig kartografiert und letztlich seiner Oberfläche einen weiteren Krater hinzugefügt. Wo genau und wie groß dieser Krater ist, wird erst eine zukünftige Mission zeigen können!
UPDATE, 1. Mai:Das letzte Bild, von Messenger kurz vor dem Einschlag zur Erde gefunkt.
Mit dem Astronomievirus infiziert wurde ich Mitte der achtziger Jahre, als ich als 8-Jähriger die Illustrationen der Planeten auf den ersten Seiten eines Weltatlas stundenlang betrachtete. Spätestens 1986, als ich den Kometen Halley im Teleskop der Sternwarte Aachen sah (nicht mehr als ein diffuses Fleckchen, aber immerhin) war es um mich geschehen.
Es folgte der klassische Weg eines Amateurastronomen: immer größere Teleskope, Experimente in der Astrofotografie (zuerst analog, dann digital) und später Reisen in alle Welt zu Sonnenfinsternissen, Meteorschauern oder Kometen. Visuelle Beobachtung, Fotografie, Videoastronomie oder Teleskopselbstbau – das sind Themen die mich beschäftigten und weiter beschäftigen. Aber auch die Vermittlung von astronomischen Inhalten macht mir großen Spaß. Nach meinem Abitur nahm ich ein Physikstudium auf, das ich mit einer Diplomarbeit über ein Weltraumexperiment zur Messung der kosmischen Strahlung abschloss.
Trotz aller Theorie und Technik ist es nach wie vor das Erlebnis einer perfekten Nacht unter dem Sternenhimmel, das für mich die Faszination an der Astronomie ausmacht. Die Abgeschiedenheit in der Natur, die Geräusche und Gerüche, die Kälte, die durch Nichts vergleichbare Schönheit des Kosmos, dessen Teil wir sind – eigentlich braucht man für das alles kein Teleskop und keine Kamera.
Eines meiner ersten Bücher war „Die Sterne“ von Heinz Haber. Das erste Kapitel hieß „Lichter am Himmel“ – daher angelehnt ist der Name meines Blogs. Hier möchte ich erzählen, was mich astronomisch umtreibt, eigene Projekte und Reisen vorstellen, über Themen schreiben, die ich wichtig finde. Die „Himmelslichter“ sind aber nicht immer extraterrestrischen Ursprungs, auch in unserer Erdatmosphäre entstehen interessante Phänomene. Mein Blog beschäftigt sich auch mit ihnen – eben mit „allem, was am Himmel passiert“.
jan [punkt] hattenbach [ät] gmx [Punkt] de
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Wie kommt es dass der Orbit im Diagramm sich abflacht? Hat die Sonde aerodynamische Eigenschaften die mit zunehmender Athmosphärendichte eine Annäherung an Gleitflug bewirken?
Wie kommt es dass der Orbit im Diagramm sich abflacht? Hat die Sonde aerodynamische Eigenschaften die mit zunehmender Athmosphärendichte eine Annäherung an Gleitflug bewirken?
Achso, die Zeitachse ist nicht exakt linear. Na, dann…
R.I.P.