Aufsuchkarten: vier Kometen am Morgenhimmel

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Wer sich Anfang November früh aus dem Bett quält, kann vier (einigermaßen helle) Kometen bewundern – zumindest im Teleskop. Erfahrene Beobachter haben sie schon mit einfachen Ferngläsern ausgemacht. In meinem englischsprachigen Blog habe ich einige Bilder der letzten Tage zusammengestellt, sowie Aufsuchkarten, mit denen sich die Schweifsterne finden lassen. Auch wenn mich mit Blick auf das zu erwartende Novemberwetter für die nächsten Tage das kalte Grauen packt, verlinke ich die Karten auch hier. Vielleicht hat ja der ein oder andere Leser ein paar Minuten klaren Himmel…

Die Übersichtskarte zeigt alle vier Kometen auf einen Streich. Markiert sind ihre Positionen am Morgen des 2. November und ihre Bewegungsrichtungen in den kommenden Tagen (Grafik erstellt mit Stellarium):

morning_comet_show

Die Detailkarten geben die genaue Position der Kometen ab dem 2.11. an. Fürs Aufsuchen eignet sich ein gutes Fernglas (wobei unter lichtverschmutzem Stadthimmel ein Teleskopanzuraten ist). Grafiken erstellt mit Cartes du Ciel:

ISON_Encke_map

Lovejoy_map

LINEAR_map

Natürlich gibt es auch Bilder der vier Kometen, etwa auf André Müllers Website. Alle vier wurden in Aachen mit einem Teleobjektiv aufgenommen. Zumindest drei der vier habe ich auch “erlegt”, mit DSLR und 8″ Newton an der Sternwarte Aachen:

20131030_ISON

20131031_Lovejoy

20131031_Encke

Gute Jagd und Clear Skies!

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Mit dem Astronomievirus infiziert wurde ich Mitte der achtziger Jahre, als ich als 8-Jähriger die Illustrationen der Planeten auf den ersten Seiten eines Weltatlas stundenlang betrachtete. Spätestens 1986, als ich den Kometen Halley im Teleskop der Sternwarte Aachen sah (nicht mehr als ein diffuses Fleckchen, aber immerhin) war es um mich geschehen. Es folgte der klassische Weg eines Amateurastronomen: immer größere Teleskope, Experimente in der Astrofotografie (zuerst analog, dann digital) und später Reisen in alle Welt zu Sonnenfinsternissen, Meteorschauern oder Kometen. Visuelle Beobachtung, Fotografie, Videoastronomie oder Teleskopselbstbau – das sind Themen die mich beschäftigten und weiter beschäftigen. Aber auch die Vermittlung von astronomischen Inhalten macht mir großen Spaß. Nach meinem Abitur nahm ich ein Physikstudium auf, das ich mit einer Diplomarbeit über ein Weltraumexperiment zur Messung der kosmischen Strahlung abschloss. Trotz aller Theorie und Technik ist es nach wie vor das Erlebnis einer perfekten Nacht unter dem Sternenhimmel, das für mich die Faszination an der Astronomie ausmacht. Die Abgeschiedenheit in der Natur, die Geräusche und Gerüche, die Kälte, die durch Nichts vergleichbare Schönheit des Kosmos, dessen Teil wir sind – eigentlich braucht man für das alles kein Teleskop und keine Kamera. Eines meiner ersten Bücher war „Die Sterne“ von Heinz Haber. Das erste Kapitel hieß „Lichter am Himmel“ – daher angelehnt ist der Name meines Blogs. Hier möchte ich erzählen, was mich astronomisch umtreibt, eigene Projekte und Reisen vorstellen, über Themen schreiben, die ich wichtig finde. Die „Himmelslichter“ sind aber nicht immer extraterrestrischen Ursprungs, auch in unserer Erdatmosphäre entstehen interessante Phänomene. Mein Blog beschäftigt sich auch mit ihnen – eben mit „allem, was am Himmel passiert“. jan [punkt] hattenbach [ät] gmx [Punkt] de Alle eigenen Texte und Bilder, die in diesem Blog veröffentlicht werden, unterliegen der CreativeCommons-Lizenz CC BY-NC-SA 4.0.

2 Kommentare

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