Das war 2012: Abstürzende Sonden, neue Teilchen und ein dunkler Fleck

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Himmelslichter

So, nun ist es fast geschafft. Das Jahr 2012 zuckt zwar noch, ist aber so gut wie erledigt. Und wenn es am Ende an etwas mangelt, dann an Jahresrückblicken. So will ich denn mal loslegen: Was ist in der Welt der Astronomie und Raumfahrt so alles passiert ist in den vergangenen 12 Monaten? Mein Rückblick ist subjektiv und unvollständig, eingestreute Ironie beabsichtigt. Viel Spaß beim Lesen und Folgen der Links. Und wenn Sie, geneigter Leser, der Meinung sind, dass ich etwas ganz wichtiges vergessen habe, dann freue ich mich auf Ihren Kommentar!  

Januar

Auch 2012 treuer Begleiter vieler Pressemitteilungen: Exoplanetenkitschbilder. (Lynette Cook)

Star-Wars-Fans kennen selbstverständlich “Tatooine”, jenen fiktiven Planeten, der um ein enges Doppelsternsystem kreist. Dass es solche Planeten auch in Wirklichkeit gibt, bewies das Kepler-Weltraumteleskop: Die beiden Planeten Kepler-34b und Kepler-35b umkreisen je zwei etwa sonnengroße Sterne. Allerdings sind beide höchstwarscheinlich Gasplaneten, und kreisen außerdem zu dicht um ihre Sonnen, so dass sie für Leben zu heiß wären. Bereits 2011 hatte Kepler mit Kepler-16b ein ähnliches System gefunden.

Am 15. Januar 2012 schlägt um 18:45 Uhr MEZ eine russische Sonde in den Pazifik ein. Die sollte eigentlich zum Mars fliegen, kam aber über einen Erdorbit nicht hinaus. Nach ihrem Start am 9. November des Vorjahres brach Fobos-Grunt aus ungeklärten Gründen den Funkkontakt zur Bodenstation ab und ließ sich nicht mehr steuern. Damit war ein weiterer Versuch der russischen Raumfahrt gescheitert, den Roten Planeten zu erreichen. Fobos-Grunt steht damit in einer bemerkenswerten Tradition: von den über 14 Raumsonden, die von der Sowjetunion oder Russland zum Mars geschickt wurden, konnte keine ihr volles wissenschaftliches Programm ausführen. Alle bis auf zwei waren – wie Fobos-Grunt – sogar Totalausfälle.

Im Januar endete auch die Himmelsdurchmusterung des europäischen Planck-Satelliten, dem das Kühlmittel ausging – allerdings war das auch so geplant. Planck hatte in den vergangenen zweieinhalb Jahren den gesamten Himmel im Bereich der Mikrowellenstrahlung abgelichtet. Ziel war die Untersuchung der kosmischen Hintergrundstrahlung, des “Echos des Urknalls” mit bislang unerreichter Präzision. Daraus wollen Kosmologen ablesen, wie genau das Universum beschaffen ist, wie viel Dunkle Energie und Dunkle Materie es tatsächlich gibt und wie das alles mal weitergeht mit der kosmischen Expansion. Ergebnisse werden Anfang 2013 erwartet.

Soll noch einer sagen, im Sonnensystem wäre schon alles durchgezählt: Forscher fanden zwei neue Jupitermonde.

Februar

Das Schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße verschlingt schon mal gerne Asteroiden. Sehen tut das zum Beispiel das Röntgenteleskop Chandra – in Form energiereicher Röntgenstrahlung, die bei der Nahrungsaufnahme frei wird.

März

NASA/JPL-Caltech/UCLA

Das schärfste Bild des Infrarothimmels veröffentlichten Wissenschaftler im März. Die Aufnahmen gelangen mit dem Weltraumteleskop Wise, dessen Mission bereits Ende 2011 auslief und das wohl eines der erfolgreichsten Infrarotteleskope aller Zeiten war. Die Karte zeigt den gesamten Himmel im Wellenlängenbereich zwischen 3,4 und 22 Mikrometer.  

April

Enthält eine Menge Kabel. Der OPERA-Detektor. (Francesco Arneodo, LNGS-INFN)

Das berüchtigte “lockere Kabel”… beinahe hätte es Einsteins Relativitätstheorie umgehauen, weil einige Neutrinos angeblich schneller als das Licht unterwegs waren. Alles nur ein Messfehler: Auch die Neutrinos des OPERA-Experiments halten sich an das universelle Tempolimit. Im April wurde das Rätsel entgültig für gelöst erklärt, und der Sprecher der OPERA-Kollaboration musste gehen. 

Gammablitze galten lange als mögliche Quelle für die energiereiche kosmische Strahlung. Dummerweise konnte das weltgrößte Neutrinoteleskop IceCube keine aufspüren, wie im April bekannt wurde. Was das nun genau heißt, ist unklar – entweder die kosmische Strahlung entsteht anders als gedacht, oder die Empfindlichkeit der im ewigen Eis der Antarktis eigeschmolzenen Apparate ist noch nicht gut genug. Immerhin war der Zeitschrift Nature auch diese Nicht-Entdeckung eine Veröffentlichung wert.

Ein Astronomenteam sorgte außerdem für eine gewisse Unruhe, weil es behauptete, in der Umgebung der Sonne gäbe es ihren Untersuchungen zufolge keine Dunkle Materie. Man erinnert sich: die brauchen die Astrophysiker und Kosmologen ganz dringend, um die Strukturbildung im Kosmos überhaupt verstehen zu können. Widerspruch ließ nicht lange auf sich warten. Ein weiteres verwirrendes Kapitel in der unendlichen Geschichte der Dunklen Materie…

Die Nasa-Raumsonde Dawn kreiste seit Dezember 2011 um den den Kleinplaneten Vesta (sie verließ in Richtung Ceres im September 2012). Die enge Bahn in nur 210 Kilometer Höhe über der Oberfläche erlaubte hochaufgelöste Bilder des Asteroiden: Im April wurden einige davon veröffentlicht, sie lassen Rückschlüsse auf die Topografie und die Zusammensetzung des Himmelskörpers zu.

Europa will eine Sonde zum Jupiter schicken. Im April ließ die ESA die Katze aus dem Sack: irgendwann im nächsten Jahrzehnt soll JUICE, so der Name des Gerätes, Richtung Riesenplanet aufbrechen, 2022 wird als Starttermin genannt. Nach ihrem Start mit einer Ariane-5-Trägerrakete soll JUICE viermal Schwung durch Planetenvorbeiflüge sammeln: dreimal an der Erde, einmal an der Venus. Dennoch soll die Reise zum Jupiter etwa acht Jahre dauern. JUICE steht übrigens für JUpiter ICy Moon Explorer, neben dem Planeten selbst sind also auch seine (eisbedeckten) Monde Ziel der Mission. Die ESA traut sich was: mutige Missionen und alberne Akronyme.

Mai

Überrest der Supernova SN 1006. (NASA, ESA, Zolt Levay)

Was explodiert eigentlich bei einer Supernova vom Typ Ia? Wäre irgendwie wichtig zu wissen – schließlich benutzen Astronomen sie als Standardkerzen, um das Universum zu vermessen. Die Existenz der so genannten “Dunklen Energie” fußt zu einem erheblichen Teil auf Messungen, die mit diesem Supernovatyp gemacht wurden. Zur Auswahl stehen: ein explodierender Weißer Zwerg und… zwei explodierende Weiße Zwerge. Arbeiten, die jeweils das eine oder das andere Szenario favorisieren, gibt es zuhauf. Im Mai kam noch eine weitere hinzu, die ganz salomonisch beiden Explosionsmechanismen das Existenzrecht aussprach.

Die Sonne im Blick hat dagegen Gregor, ein neues Sonnenteleskop, das am 21. Mai auf Teneriffa eingeweiht wurde. Mit einem Spiegeldurchmesser von 1,5 Metern zeigt das Fernrohr auf der Sonne noch 70 Kilometer kleine Strukturen. Gregor gehört damit zu den drei leistungsfähigsten Instrumenten zur Beobachtung des Tagesgestirns weltweit.

Juni

Venus als dunkler Fleck vor der Sonne (Jan Hattenbach). Aufgenommen während der ultimativen Astroexpedition des Jahres nach Hawaii. Den Film dazu gibt es im Nachbarblog Raumschiff Erde!

Es war unzweifelhaft das astronomische Highlight des Jahres: Zum letzten Mal für das gesamte 21. Jahrhundert wanderte die Venus am 5./6. Juni 2012 vor der Sonnenscheibe vorbei. Der Venustransit war in seiner Gesamtheit im pazifischen Raum und nördlich des Polarkreises, in Deutschland dagegen nur zum Teil zu sehen. Venustransits sind sehr seltene Ereignisse, der nächste findet erst am 10./11. Dezember 2117 statt. Deshalb kämpften sich 2012 mutige Amateurastronomen ohne Rücksicht auf Geldbeutel und Gesundheit auf die andere Seite des Globus vor, um das seltene Himmelsschauspiel zu sehen. Früher hatten Venustransuits sogar eine weit größere Bedeutung als heute: Im 18. und 19. Jahrhundert versuchten Forschungsreisende, mit Hilfe der Transits den Zahlenwert der Astronomischen Einheit zu bestimmen.

Am 4. Juni verkündete das Cern die Entdeckung eines winzig kleinen Schwarzen Lochs, dass uns alle auffressen wird / des Higgs-Bosons / eines Teilchens, dass alle Eigenschaften des Standardmodell-Higgs-Bosons zu haben scheint. Damit wäre endgültig gesichert, dass alle massebehafteten Teilchen ihre Masse haben Auch die beim Bäcker. (Ich wollte hier eigentlich den Teilchenbeschleuniger aus Schmidteinander verlinken, habe das aber nicht als Videoclip gefunden. Alle, die wissen was ich meine: jetzt lachen.)

Auf seine Entdeckung wartet(n?) immer noch das (die?) Teilchen, das die Dunkle Materie ausmacht. Wirkliche Fortschritte gab es da auch 2012 nicht. Dafür haben Astronomen offenbar erstmals Filamente des dunklen Stoffs identifiziert, die sich zwischen den Galaxienhaufen spannen.

Für die Suche nach Schwarzen Löchern eignet sich NuSTAR, ein Röntgenteleskop, dass am 13. Juni gestartet wurde. NuSTAR steht für “Nuclear Spectroscopic Telescope Array” und ist der erste Satellit für harte Röntgenstrahlung im Bereich zwischen 6 und 80 Kiloelektronvolt. Als eines seiner ersten Ziele dient NuSTAR im Laufe des Jahres das Schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße.

Juli

NASA / ESA / Mark Showalter

Mit dem Hubbleteleskop wurde der 5. Mond des Pluto-Charon-Systems entdeckt. Der Trabant mit der vorläufigen Bezeichnung “P5” ist nur zwischen 10 und 25 Kilometer groß.

Sally Ride, erste Amerikanerin im All, starb am 23. Juli 2012 im Alter von 61 Jahren.

Am 26. Juli nahm das weltweit größte Luftschauer-Cherenkovteleskop zur Beobachtung der kosmischen Gammastrahlung, H.E.S.S. II in Namibia, seinen Betrieb auf. Sein segmentierter Spiegel durchmisst 28 Meter.

August

Neil Armstrong, nach seinem historischen Mondspaziergang (NASA).

Am 6. August setzte die Marssonde Curiosity nach “sieben Minuten Terror” auf dem Roten Planeten auf. Am gleichen Tag starb der britische Radioastronom Sir Bernard Lovell, Konstrukteur des nach ihm benannten Lovell-Teleskops am Jodrell Bank-Radioobservatorium, im Alter von 98 Jahren.

Am 7. August jährten sich zum 100. Mal die Ballonfahrten von Victor Franz Hess, auf denen der österreichische Physiker die kosmische Strahlung entdeckt hatte.

Am 25. August 2012 starb US-Astronaut Neil Alden Armstrong im Alter von 82 Jahren. Am 21. Juni 1969 hatte er als erster Mensch einen außerirdischen Himmelskörper betreten.

September

T. Rector, Dell’Antonio/NOAO/AURA/NSF

Einen eXtremen (muss man so schreiben, glaub ich) Blick in das tiefe Universum hat das Hubbleteleskop geworfen. Das so genannte “eXtreme Deep Field” (XDF) wurde aus Hubblebildern aus 10 Jahren zusammengefügt und ist ein kleiner Ausschnitt aus dem früheren “Ultra Deep Field”. Es umfasst nur einen winzigen Bereich des Himmels, aber zeigt Galaxien, die sich bereits 500 Millionen Jahre nach dem Urknall gebildet haben.

Es könnte ein richtiger Knaller werden, wie wir ihn schon lange nicht mehr am Firmament hatten: Am 24. September entdeckten Artyom Novichonok und Vitali Nevski einen neuen Kometen, genannt C/2012 S1 (ISON). Der erreicht am 28. November 2013 seinen sonnennächsten Punkt und könnte Ende November / Anfang Dezember 2013 so hell werden, dass man ihn vielleicht sogar am Taghimmel sehen kann. Und das endlich auch mal von der Nordhalbkugel. Natürlich sind Helligkeitsprognosen Kometen betreffend notorisch unsicher, aber dass ISON komplett auseinanderfällt, wie so manch anderer vermeintlicher Weltuntergangskomet, ist nicht sehr wahrscheinlich. Erste Aufnahmen sind allerdings noch nicht sehr spektakulär…

Oktober

A. Ghez et al., UCLA / W. M. Keck Telescopes

Einen Stern namens S0-2 (siehe Bild), der in nur 11,5 Jahren um das Schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße kreist, haben amerikanische Forscher entdeckt. Das Loch selbst ist seiner Natur gemäß unsichtbar, doch es verrät sich durch seine Gravitation, und wenn es dann und wann mal Asteroiden, Sterne oder Gaswolken “verspeist” (siehe Februar).

Die Europäische Südsternwarte ESO feierte im Oktober ihr 50-jähriges Bestehen. Die Unterzeichnung der ESO-Gründungsakte am 5. Oktober 1962 gilt offiziell als Geburtsstunde der erfolgreichen astronomischen Organisation.

Ein Planet bei Alpha Centauri! Nur 4,3 Lichtjahre von der Erde entfernt! Eine kryptische Ankündigung einer geheimen Pressekonferenz der ESO, ein Blogger, der unbedingt der erste sein wollte und die Nachricht vor Ablauf der Sperrfrist in die Welt setzte – all das wäre nicht nötig gewesen, die Meldung an sich ist spektakulär genug. Ob der (übrigens viel zu nah an Alpha Centauri B kreisende, und damit für Leben zu heiße) Planet aber wirklich existiert, werden erst Nachuntersuchungen zeigen.

Und noch ein Planet wurde entdeckt, diesmal geht es um “55 Cancri e”, dessen Alleinstellungsmerkmal offenbar sein hoher Kohlenstoffgehalt ist. Das klingt schon deutlich weniger elektrisierend als “Alpha Centauri”, und darum muss man als PR-Mensch nachhelfen, wenn man damit in die Presse will. Mit dem nötigen Druck wird aus Kohlenstoff Diamant, ist doch klar! Dass “die Medien” darauf gerne anspringen, ebenfalls. Das Ergebnis war erwartbar.

November

NASA/JPL

Neue Bilder erreichten uns vom Nordpol des Saturn: Dort fotografiert die Cassini-Sonde einen gewaltigen Wirbelsturm.

Ein sehenswertes Selbstportrait des Rovers Curiosity erreichte die Erdenmenschen vom Planeten Mars.

“Am Ende waren alle Europäer zufrieden, dabei haben sie sich wieder nur auf laue Kompromisse zur europäischen Raumfahrt geeinigt. Wegweisend ist dies nicht für unsere Zukunft im All.” Raumfahrtjournalist Alexander Stirn kommentierte die Ministerratstagung der europäischen Weltraumorganisation ESA, die Mitte November in Neapel stattfand, doch eher negativ. Europa fliegt wohl auch in Zukunft nur hinterher.

Riesige Schwarze Löcher in den Zentren der Spiralgalaxien sind nichts Ungewöhnliches. Das Loch, dass Forscher im Herzen der Galaxie NGC 1277 fanden, aber doch: Seine Masse beträgt 14% der Gesamtmasse der Galaxie – zehn Mal mehr als üblich. Das Massenmonster ist damit das (wahrscheinlich) schwerste Schwarze Loch, dass je entdeckt wurde.

Dezember

Eigentlich aus dem November, passt aber auch hier: Curiosity’s Selbstportrait (NASA/JPL-Caltech/MSSS)

Zwei Wochen lang lässt die Nasa die Spekulationen köcheln, nachdem ein hochrangiger Wissenschaftler in einem seltsamen Interview von einer “historischen Entdeckung” des Curiosity-Fahrzeugs auf dem Mars gesprochen hat. Dann das Dementi: die historischen Entdeckungen kommen sicher noch, bis jetzt funktioniert das Ding dort ober einfach nur gut. Am 3. Dezember dann die erlösende Pressekonferenz: Wir haben es alle einfach falsch verstanden. Liebe Marsianer: Enthusiasmus ist schön und gut, aber so muss dann auch nicht sein.

Die beiden Mondsonden GRAIL A und B (genannt “Ebb” und “Flow”) des amerikanischen GRAIL-Projekts beendeten im Dezember ihre Mission. Sie lieferten die bis dato genauesten Daten des Schwerefeldes des Erdtrabanten. Am 17. Dezember stürzen die beiden waschmaschinengroßen Raumsonden planmäßig auf die Mondoberfläche.

Am 9. Dezember 2012 starb der Astronom und Fernsehmoderator Patrick Moore im Alter von 89 Jahren. (Hier ein Interview von Moore mit Neil Armstrong aus dem Jahr 1970.) Moore sammelte Ruhm als Botschafter der Astronomie und Raumfahrt, was seine politischen Ansichten umso unverständlicher erscheinen läßt.

Am 12. Dezember begegnete der 4,5 km große Kleinplanet (4179) Toutatis der Erde und wird sowohl von erdgebundenen Radar-Teleskopen als auch von einer chinesischen Raumsonde erfasst.

Am 21. Dezember 2012 ging zur Überraschung aller Skeptiker die Welt tatsächlich unter. Nachträglich möchte sich dieser Blogger daher bei allen entschuldigen, denen er im Laufe des Jahres den Weltuntergang als “Schwachsinn” oder “wäre ja zu schön, um wahr zu sein” ausgeredet hat. Beim nächsten Weltuntergang passiert mir das nicht, versprochen.

In diesem Sinne: Ein frohes neues Jahr 2013!

 

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Mit dem Astronomievirus infiziert wurde ich Mitte der achtziger Jahre, als ich als 8-Jähriger die Illustrationen der Planeten auf den ersten Seiten eines Weltatlas stundenlang betrachtete. Spätestens 1986, als ich den Kometen Halley im Teleskop der Sternwarte Aachen sah (nicht mehr als ein diffuses Fleckchen, aber immerhin) war es um mich geschehen. Es folgte der klassische Weg eines Amateurastronomen: immer größere Teleskope, Experimente in der Astrofotografie (zuerst analog, dann digital) und später Reisen in alle Welt zu Sonnenfinsternissen, Meteorschauern oder Kometen. Visuelle Beobachtung, Fotografie, Videoastronomie oder Teleskopselbstbau – das sind Themen die mich beschäftigten und weiter beschäftigen. Aber auch die Vermittlung von astronomischen Inhalten macht mir großen Spaß. Nach meinem Abitur nahm ich ein Physikstudium auf, das ich mit einer Diplomarbeit über ein Weltraumexperiment zur Messung der kosmischen Strahlung abschloss. Trotz aller Theorie und Technik ist es nach wie vor das Erlebnis einer perfekten Nacht unter dem Sternenhimmel, das für mich die Faszination an der Astronomie ausmacht. Die Abgeschiedenheit in der Natur, die Geräusche und Gerüche, die Kälte, die durch Nichts vergleichbare Schönheit des Kosmos, dessen Teil wir sind – eigentlich braucht man für das alles kein Teleskop und keine Kamera. Eines meiner ersten Bücher war „Die Sterne“ von Heinz Haber. Das erste Kapitel hieß „Lichter am Himmel“ – daher angelehnt ist der Name meines Blogs. Hier möchte ich erzählen, was mich astronomisch umtreibt, eigene Projekte und Reisen vorstellen, über Themen schreiben, die ich wichtig finde. Die „Himmelslichter“ sind aber nicht immer extraterrestrischen Ursprungs, auch in unserer Erdatmosphäre entstehen interessante Phänomene. Mein Blog beschäftigt sich auch mit ihnen – eben mit „allem, was am Himmel passiert“. jan [punkt] hattenbach [ät] gmx [Punkt] de Alle eigenen Texte und Bilder, die in diesem Blog veröffentlicht werden, unterliegen der CreativeCommons-Lizenz CC BY-NC-SA 4.0.

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