Wissenschaft im Dialog: Wichtiges Positionspapier für die Wissenschaftskommunikation
BLOG: GUTE STUBE
Heute publizierte eine hochkarätige Allianz von Wissenschaftsorganisationen eine gemeinsame Erklärung für mehr Wissenschaftskommunikation. Es handelt sich um ein Anschlusspapier an das PUSH-Memorandum vom Frühjahr vor 10 Jahren.
In der neuen Deklaration brechen die großen deutschen Wissenschaftsorganisationen eine Lanze für einen stärkeren, vielfältigeren Dialog zwischen Wissenschaftlern und allgemeinen Zielgruppen. Ziel müsse es sein, "alle Menschen an Wissenschaft und Forschung zubeteiligen". Speziell heben die Initiatoren auf Kinder sowie "bildungsferne Schichten" ab.
Dass es für ein verstärktes Engagement von Wissenschaftlern in Sachen populärer Kommunikation immer noch teils erhebliche Hindernisse gibt, schweigt das Papier nicht tot. Insofern ist speziell diese Forderung wegweisend: "Da der Dialog mit der Öffentlichkeit zu den selbstverständlichen Aufgabeneines Wissenschaftlers gehört, müssen seine Leistungen in derWissenschaftskommunikation ein Beurteilungskriterium in allen Förder-,Evaluierungs- und Berufungsverfahren werden."
Ich freue mich über diese klaren Worte, denn nach wie vor kämpfen speziell kommunikationsfreudige junge Forscher mit einem Mentalitätsproblem: Zu oft wird populärer Wissenstransfer eben – noch – nicht als genuiner Teil wissenschaftlicher Tätigkeit angesehen. Und zwar von den Wissenschaftlern selbst. Der beschworenen neuen Praxis guter Wissenschaftskommunikation muss also vielfach erst noch ein Bewusstseinswandel vorausgehen. Dazu wird das neue Positonspapier beitragen.
Siehe auch:
Wissenschaftskommunikation und Open Access
Wissenswerte 2009: Die Zukunft des Wissenschaftsjournalismus