Autofahren mit Migräne

BLOG: Graue Substanz

Migräne aus der technischen Forschungsperspektive von Gehirnstimulatoren zu mobilen Gesundheitsdiensten.
Graue Substanz

Ist es gefährlich bei einem Migräneanfall Auto zu fahren?

Jemand verliert die Kontrolle über sein Fahrzeug, fährt mit geschätzten 100 km/h in Hamburg-Eppendorf bei Rot über die Ampel und landet in einer Menschenmenge. Vier Tote. Der Fahrer leidet unter Epilepsie und steht nun vor Gericht (siehe Unglücksfahrer wohl Wiederholungstäter” vom 31. 3. 2011 und “Fataler Krampf” vom 26. 3. 2012).

Epilepsie ist wie Migräne eine anfallsartige Erkrankung, beide haben einen sogenannten paroxysmalen Verlauf. Das heißt, Symptome setzen anfallsartig ein. Das macht solche Erkrankungen gefährlich.

Die neurologischen Symptome einer Migräne setzen zum Glück langsamer ein als bei Epilepsie. Besteht trotzdem eine Gefahr? Bei ausschließlich negativen neurologischen Symptome vielleicht ja*, denn diese bekommen Betroffene eventuell gar nicht oder erst zu spät mit.

Folgendes Bild illustriert das Phänomen. Es stammt aus einer wissenschaftlichen Publikation aus dem Jahr 2004.


Aus: Dahlem MA, Chronicle EP. “A computational perspective on migraine aura”, Prog Neurobiol. 74, 2004.

Auffällig ist das nicht ins Bild passende Zickzackmuster. Und was ist mit den Radfahrern? Man sieht keine. Doch vielleicht gibt es welche. Sie könnten von dem Zickzackmuster überdeckt sein. Aber nicht nur das, sondern auch im inneren bzw. hinteren Bereich des wandernden Zickzackmuster können sich Dinge “verstecken”, die man nicht sieht. Um das zu verstehen, müssen wir zunächst neurologische Symptome in zwei Arten einteilen.

Als neurologisches Symptom bezeichnen wir Reiz- und Ausfallerscheinungen, auch positive und negative Symptome genannt. Während einer Migräneattacke ”sehen” zum Beispiel Betroffene etwas, was nicht in ihrem Gesichtsfeld vorhanden ist, ein halluzinatives Muster, oft nicht unähnlich denen bei Drogenmissbrauch. Das nennen wir ein positives neurologisches Symptom, es ist der rot gekennzeichnete Bereich unten im Bild.

Oder Betroffene sehen etwas nicht, was jedoch tatsächlich im Gesichtsfeld vorhanden sein sollte. Das ist ein negatives neurologisches Symptom, ein blinder Fleck. In diesem Bereich (blau) sieht man nicht etwa schwarz sondern das Gehirn füllt den Bereich sinnvoll aus “filling-in”. Man merkt es in der Regel nicht einmal.

Diese Reiz- und Ausfallerscheinungen verlaufen normalerweise progressiv, sie beginnen oft klein im Zentrum, kaum merklich in den ersten Minuten, und laufen dann anwachsend über etwa 20-40 Minuten durch Bereiche des Gesichtsfelds nach außen in die Peripherie, typischerweise zuerst eine Reizerscheinung in Form eines charakteristischen Zickzack-Musters, gefolgt von einer Ausfallerscheinung. Genug Zeit anzuhalten, wenn man Auto fährt.

Über das negative neurologische Symptom ist man sich in der Regel nicht bewusst, insbesondere, wenn es am Rand des Gesichtsfeldes ist. So sieht die Szene ohne Migräneaura aus.

Die Autos waren nicht sichtbar, einen Radfahrer gibt es nicht, aber wenn doch, gesehen hätte ihn ein Betroffener nicht.

Fußnote

*Mit “vielleicht ja”, meine ich die Fälle, in denen die Gefahr daher besteht, dass die Betroffen wirklich nicht merken, dass sie eine Aura haben und deswegen auch nicht anhalten, weil sie sich keiner Einschränkung bewusst sind. Wer mit Sehstörung weiter fährt, handelt sowieso unverantwortlich und ich gehe davon aus, dass alle Betroffenen das von sich aus wissen.

© 2012, Markus A. Dahlem

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Markus Dahlem forscht seit über 20 Jahren über Migräne, hat Gastpositionen an der HU Berlin und am Massachusetts General Hospital. Außerdem ist er Geschäftsführer und Mitgründer des Berliner eHealth-Startup Newsenselab, das die Migräne- und Kopfschmerz-App M-sense entwickelt.

20 Kommentare

  1. Fahrlässig

    Ich würde sogar sagen, dass es fahrlässig ist, wenn man trotz Aura (weiter)fährt. Dann muss man stoppen und abwarten, bis die Aura vorbei ist!

    Meine Mutter hatte kürzlich eine Aura, die fast das komplette Gesichtsfeld beeinträchtig hatte und wäre nicht mal mehr in der Lage gewesen, den Abfall rauszubringen. Sicher gibt es da unterschiedliche Varianten, aber schwer Betroffene sollten fairerweise entsprechend rücksichtsvoll sich selbst und anderern gegenüber reagieren.

  2. Anhalten!

    Gerade weil es unterschiedliche Varianten gibt und man gar nicht immer merkt, wo was im Gesichtsfeld beeinträchtigt ist, um man UNBEDINGT anhalten.

    Ich hoffe das wurde klar auch ohne das ich es im Beitrag explizit riet. Ich will es nciht mal als Rat bezeichnen, es ist die unbedingte Pflicht bei Sehstörungen nicht Auto zu fahren. Ich denke alle Betroffenen sind hier von sich aus sehr verantwortungsvoll und man hat ja in der Regel die Zeit (wenn man in einen langen Tunnel ist — hier sind nachts die Lichter leider auch noch gute Auslöser, ist es dauert es vielleicht etwas, bis man ran fahren kann).

  3. Gutes Beispiel

    Ihr Beispiel fand ich sehr gut, da es die Gefährlichkeit der Beeinträchtigung deutlich macht. Steckt man grad selbst in der Aura drin, ist man meist eh nicht in der Lage, genau abzuschätzen, wo was fehlt.

  4. Aura

    Ich habe mein Auto weg gegeben, und meine Arbeit im Labor aufgegeben.

    Das gefährliche an den blinden Flecken ist ja, dass man sie viel zu spät bemerkt.

    Man sieht ja nicht, dass man etwas nicht sieht.

  5. Autofahren mit Migräne

    Da ich gelegentlich heftige Migräne mit Aura bekomme, sehe ich das auch als eine Zeitfrage. Man hat noch einen kurzen Moment zum Fahren. Doch irgendwann ist einfach Schluss. Am Anfang der Attacke sehe ich tatsächlich flirrende und flackernde Störungen. Hält man den Kopf still, fügen sie sich gut ins Sichtfeld ein und verdecken auch was. Bewegt man aber leicht den Kopf, sieht man einerseits, was sie verdecken und fügen sich nicht mehr so recht in die Sicht ein. Das klappt aber auch nur 15-20 Minuten. Dann ist die räumliche Wahrnehmung weg (keine Einschätzung mehr von Entfernungen), das Sichtfeld eingeengt und die Störungen nehmen überhand. Am Ende sieht man nur noch was wie durch ein kleines Loch. Auch verschwinden Körperteile aus der Sicht, Arm, Gesicht und Zunge werden taub und fühlen sich fremd an.

    Nun gibt es bei mir zwei Möglichkeiten: Anhalten, Motor aus, Handbremse rein, Medikamente nehmen und zwei Stunden warten oder…

    Zusehen, dass man von der Fahrzeit her in 5 Minuten zu Haus ist. Denn in den ersten 10-15 Minuten sind die Störungen erträglich.

    Da ich in einer Stadt wohne, wo im durchschnitt nur 5-10 Minuten Fahrzeit erforderlich sind, um nach Haus zu kommen, schaffe ich das in der Regel auch.

    Klappt es nicht, nutze ich die Zeit, um per Handy einen Fahrer aufzutreiben, der mich und das Auto abholt.

    In der Stadt auf einem Parkplatz zu verbleiben, geht einfach nicht. Die Sinneseindrücke überrumpeln einen und erzeugen übergrossen Stress, die die Migräne anheizen. Man läuft im Kopf regelrecht Amok. Da ist – wenn ich keine Medikament nehme – die Angst und Panik zu gross, um noch klar zu denken.

    Denn wenn die Migräneattacke sich dem Höhepunkt nähert, kann ich nicht sehen, nicht sprechen, nicht lesen, nicht schreiben, höre Geräusche eher verwirrend. Da geht dann rein gar nichts mehr. Man ist hilflos.

    Es ist eben tatsächlich so, dass alles sehr langsam beginnt. Man muss lernen, diese Vorboten wahrzunehmen und zu reagieren. Das dauert aber eine richtig lange Zeit.

    Eigentlich kündigen sich schwere Attacken schon Tage vorher an. Bei mir verschwindet im Vorfeld die “pixelige” Wahrnehmung. Flächen, wo man sonst kleinste Unebenheiten wahrnimmt, werden steril einfarbig. Muster werden zu Flächen, vereinfacht gesagt. Eine leichte Unschärfe stellt sich ein, wie bei einer zu schwachen Brille.

  6. Parkplatz

    Lieber Herr Falk Janßen!

    Vielen Dank für Ihre gelungen Schilderung aus dem Alltag mit all den Fragen, die die Sache eben doch schwierig macht.

    In der Stadt auf einem Parkplatz zu verbleiben, geht einfach nicht.

    Ich weiß was Sie meinen, doch ist demgegenüber die Gefahr eines Unfalls nicht aufzuwiegen, was Sie sicher genauso sehen.

    Umso wichtiger ist, Mitmenschen zu sensibilisieren und deren Hilfe anzufragen. Ohne sich zu schämen. Damit es am Ende nicht daran scheitern, das ein Freund oder Verwandter sagt: “Komm stell Dich nicht so an, die paar Minuten kannst Du doch mit Kopfschmerzen weiter Auto fahren”.

  7. Dieser Artikel handelt zwar von der Aura, aber ich möchte noch eigene Erfahrungen die ich mache anfügen.

    Bei mir ist es so, daß schon Stunden ja, machmal 1 Tag und mehr vor einem Migräneanfall (mit und ohne Aura) die Konzentration und Aufmerksamkeit extrem nachlässt.
    Da das ganze mehr “schleichend” verläuft merke ich es nicht gleich.
    Es passieren mir dann Fehler die mir sonst nie passieren.
    Ich kann dann nur noch ich will es mal so nennen, “eindimensional” denken. Ich meine damit ich kann Auswirkungen von meinen
    Handlungen nicht mehr abschätzen.

    Ein Beispiel: Ich habe angefangen mit einer Handkreissäge zu sägen bemerkte erst im letzen Augenblick, daß ich das Brett noch an der Sägelinie festhielt.
    Die Finger wären ab gewesen. Das war Stunden bevor ich etwas von der Migräne merkte.
    Diese Situation hat mir damals einen solchen Schreck versetzt, daß nun sehr vorsichtig wurde.
    Das Ereignis kommt mir immer wieder ins Gedächtnis, was auch gut so ist.
    Das ist jetzt auch kein Einzelfall. Diese Konzentrtaionsstörungen meist treten fast immer nur vor einem Migräneanfall auf.

    Um beim Thema Autofahren zu bleiben: Ich hatte während dieser Zeit auch mal einen nur kleinen Unfall.
    Ich bin beim Rückwärtsfahren auf ein geparktes Auto aufgefahren welches ich komplett übersehen hatte.

  8. Autofahren bei Migräne

    Sehr geehrter Herr Dahlem,

    der Logik nach ist es ganz klar so, dass man den Strassenverkehr nicht gefährden sollte. Die Gefahr, dass was passieren könnte. Nur es macht den Unterschied aus, ob man aktuell ein Anfall hat oder im stillen Kämmerlein in Ruhe darüber grübeln kann.

    Wenn so ein Anfall da ist, hat man eine eingeschränkte Sichtweise – nicht nur optisch. Heute gehe ich eine Migräneattacke gelassen an. Ich weiss, wie sie abläuft, ich weiss, wie ich sie lindern kann. Eigentlich wurmt mich nur noch die Zeit, die einem akut verloren geht.

    Früher hingegen war das so, dass ich Angst und Panik bekam. Man versteht nicht, was mit einem passiert. Die Angst schwebt mit, dass der Zustand so bleibt und nicht so schnell wieder weg geht.

    Die Kopfschmerzen tun ihr übriges. Sie können eine Skala erreichen, wo man der Verzweiflung nahe ist.

    In dem Moment hat man überhaupt kein Gespür mehr für Vernunft, Logik, Strassenverkehr oder so. Man will einfach nur, dass es aufhört und jeglichen Stress um sich herum loswerden.

    Jetzt ist die Frage: Was kann man daran ändern?

    Als Teilzeit-Diabetiker (dank Kortison) undb Asthmatiker bekomme ich “einfach so” Kurse, Seminare und eine Betreuung, um die Erkrankung kennen zu lernen und zu lernen, damit umzugehen.

    Bei Migräne muss ich sagen, dass ich mich im Stich gelassen fühle. Man wird von Arzt zu Arzt, von Neurologe zu Neurologe, von Psychiater zu Psychiater geschickt – meist sogar in den Momenten, wo eine Attacke “brummt”. Das Resultat ist aber niederschmetternd.

    Für die meisten Leute ist eine Migräne nur der Zustand, in dem sich Frauen befinden, die kein Bock auf Sex haben.

    Ich weiss, dass Mediziner bei einer vernünftigen Erklärung der Migräne gern die Flügel strecken. Ich kenne es aus der eigenen Erfahrung aus Diskussionen mit anderen “Migräneopfern”, dass man sich da mit anderen selten vergleichen kann. Zu vielseitig sind die Ursachen und Auswirkungen.

    Ich persönlich habe einen Punkt gefunden, wo ich sehr gut mit meiner Migräne umgehen kann. Ich bemerke Tage vorher, wann sie anrauscht, ich weiss, was ich nehmen muss, um die Symptome zu lindern, ich empfinde keine Panik mehr.

    Ich vermeide in der Zeit einfach gewisse Situationen, fahre nicht zu weit weg mit dem Auto, lasse lieber auch andere fahren und nehme mir einfach nichts vor.

    Sehr geehrter Reinhold,

    da haben Sie recht! Ich habe diesen Eindruck auch. Mathematische Probleme lassen sich einfach nicht lösen, beim Kopfrechnen hakt man und ein Teil der Sprachhaker kommt im Vorfeld zum tragen. Wenn ich einsilbiger werde und Sätze nicht mehr flüssig rüberkommen, ist die Migräne nicht mehr weit entfernt.

    Eine Besonderheit habe ich morgens. Normal bin ich ein Morgenmuffel, der direkt nach dem Weckerklingeln sich gern wieder umdrehen würde.

    Kommt eine Migräneattacke, wache ich morgens hellwach auf und bin total fit. Wenn das morgens so ist, ist die Migräne auch nur noch 30 Minuten entfernt.

    Mit freundlichen Grüßen
    Falk “das Balg” Janßen

  9. @Falk Janßen

    Jetzt wo Du das mit dem extrmen fitsein am Morgen sagst fällt mir auf, daß ich das auch kenne nur relativ selten so 3-4 mal im Jahr. Ich bin dann so ab 4 oder 5 Uhr völlig fit und könnte Bäume ausreissen. 2-3 Stunden später ist es vorbei. Ich habe das aber bisher nicht in Zusammenhang mit Migräne gesehen. Ich muss das mal beobachten ob und wann dann eine Migräne folgt.

  10. Vorphase

    @Reinhold auch solche Beschreibungen passen sehr gut um Thema, vielen Dank für diesen Kommentar. Die Aura ist ja nur eine Phase und der Hinweis auf die längere Vorphase, in der die Wahrnehmung verschoben ist, finde sehr wichtig. Danke!

  11. Kämmerlein vs akute Situation

    @Falk Janßen

    Ihr Beitrag zeigt einmal mehr und wieder sehr eindrücklich, wie schon Ihr erster, wie wichtig Aufklärung ist.

    Herzlichen Dank für diese anschauliche Beschreibung.

    Bei Migräne muss ich sagen, dass ich mich im Stich gelassen fühle.

    Ich fürchte das geht vielen so. Auf der anderen Seite gibt es dann aber gute Foren, wie das Headbook, in denen Betroffene sich organisieren können.

    (Disclaimer:
    Ich habe übrigens keinerlei wissenschaftliche oder finanzielle Beziehung zu dem Headbook, oder der Managerin, Frau Frank und Prof. Dr. Hartmut Göbel. Frau Frank kommentiert hier mit, worüber ich mich sehr freue. Wenn ich andere gute Foren bisher übersehen habe, nenne ich diese auch gerne.)

  12. visuelle Aura

    Bevor bei mir die Zickzacklinien kommen, habe ich das Gefühl, dass ich in ein viel zu grelles Licht sehe, es blendet alles. Von dem Moment an weiß ich, dass ich jetzt für ca. 1 Stunde Sehstörungen haben werde. Autofahren würde ich in dieser Situation auf keinem Fall. Wenn ich sehr gestresst bin, geht es aber auch innerhalb von Sekunden, dann verzerrt und dreht sich alles was ich ansehe. Ich schließe dann kurz die Augen, denn genauso schnell wie es kommt, verschwindet es auch wieder. Aber es bleibt ja meistens nicht bei der visuellen Aura, da kommen dann noch viele andere unnötigen Ausfälle dazu, wie kribbeln, Taubheit, Gangstörungen, Sprach- und Wortfindungsstörungen,… sprich das Gehirn ist in dem Moment nicht voll funktionstüchtig und deshalb sollte man keinen Meter weiter mit dem Auto fahren! LG, eine Migräneaurageplagte

  13. Sehr gut getroffen

    Ich habe “Migräne mit Aura”, das Bild trifft es sehr gut! Ebenso die Beschreibung der Positiven wie negativen neurologischen Symptomen (PNS, NNS).
    Bei mir treten die NNS allerdings zuerst auf. Wie richtig bemerkt: oft merkt man es garnicht, oder nur wenn man danach sucht. Oft habe ich Minuten oder gar Stunden vor der Attacke bereits grösserflächige NNS am “Bildrand”. Bevor das PNS nahe des Sehzentrums auftritt und sich dann halbsichelförmig vergrössert, habe ich dort ein NNS. Ein kleiner blinder Fleck, als hätte ich in ein helles Licht geschaut.

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  16. Hat jemand hier schon mal was von diesem Heilpraktiker Nieland gehört oder war da schon mal? Ich bin nun schon des Öfteren über die Seite gestoßen. Kann mir jemand mehr Infos hierzu geben?? Hab schon alles versucht, war bei jedem Arzt, jedoch ohne Erfolge…

  17. Hallo zusammen.

    Ich hatte kurz nach der Arbeit auf dem Weg nach Hause eine Migräne mit Aura. Auf der Autobahn habe ich dieses komische Gefühl gemerkt, dass mein rechter Arm nicht mehr sensorisch voll da “ist”. Außerdem wirkt alles dann erstmal leicht heller und verstörend. Ich hatte dann gut 5 Minuten um zu reagieren.

    Ich fuhr von der Autobahn ab, dann auf einem Parkplatz. Der Weg da hin, war schon sehr beunruhigend, und ich merkte schon, wie schwer es war Abstände einzuschätzen.

    Ich habe quasi 2 Auren. Als erstes kommt dieses komische Gefühl. Dann nach 5-10 Minuten erste visuelle Artefakte. Diese dauern ca. 30 Minuten an. Die Sprache wird unverständlich. Die Artefakte wandern über das Gesichtsfeld.

    Nach der 1 Aura kommt die 2te. Wieder visuelle Artefakte und beginnende Taubheit. Sprache und Musik bekomme ich gedanklich und beim beim Hören nicht mehr sortiert. Sprache klingt wie fremde Laute. Dies dauert auch ca. 30 Min.

    Es braucht ca. 2Std, bis ich mich wieder traue zu fahren. Die Migräneattacken sind jedoch immer unterschiedlich. Als Kind war es ganz schlimm, da konnte ich nicht mal mehr etwas in meiner Sprache stammeln.

    Obwohl ich Migräne seit Kindheit habe, kam es zum Glück bis jetzt nur 2 Mal beim Fahren vor (1x auf der Autobahn).

    Was mir bei Migräne hilft:

    Unterbrechung der Aura:
    Ich habe es tatsächlich 2 mal geschafft, die Aura zu unterbrechen. Danach nie wieder. Undzwar mit der rechten tauben Hand wild rumfuchteln, und im wie verrückt im Wald rennen (achtet auf eure Sicherheit beim Überqueren Verkehrswegen; Nicht hastig dort hingehen. Geht nicht allein).

    Linderung:
    Einen Vibrator an die WIrbelsäule gehalten (kein Scherz). Ich merke die Aura auch an der Wirbelsäule bzw. im Rückenmark.

    Tief Ein- und Ausatmen. Das Gegenteil Sauerstoffreduzierung (Achtung kann Gefährlich sein. Abklärung nötig!) hat mir auch schon geholfen.

    Marihuana in kleinen Mengen rauchen (dies hat die schwarzen Nachblitze, welche bei mir bis zu 2 Tagen danach auftauchen können, sofort abgestellt. NIEMALS UNTER EINFLUSS VON DROGEN EIN FAHRZEUG FÜHREN!).

    Ich suche bzw. forsche nach einer Möglichkeit die Aura abzustellen.

    Ketamin (Achtung Droge! und nicht von mir erforscht) soll dies bei manchen Menschen tatsächlich bewirken können.

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