Venus-Mars-Begegnung am 22.2.2015

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Raumfahrt aus der Froschperspektive
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Heute Abend fand bei schwierigen Beobachtungsbedingungen eine Begegnung von Venus und Mars im Abstand von weniger als einem halben Grad statt. Man musste schnell sein – mal ließen die Wolken nur einen der beiden Planeten sichtbar werden, mal keinen der zwei, dafür aber den Mond, ganz selten auch mal alle drei.

Die erste der hier gezeigten vier Aufnahmen zeigt einen dieser seltenen Momente. Die schlechte fotografische Qualität gibt beredtes Zeugnis von der Herausforderung durch die Helligkeitskontraste und dem Problem, dieser Herausforderung unter Zeitdruck gerecht zu werden.

Die nächste Aufnahme zeigt den Mond allein durch ein Teleobjektiv. Der Erdschein ist noch gut zu sehen, natürlich viel besser als mit bloßem Auge. Dann die beiden Planeten mit dem Tele. Ordentlich abgeblendet und mit langer Belichtungszeit – das gibt einen schönen Strahlenkranz.

Als letztes noch Komet C/2014 Q2 (Lovejoy), mehrere Stunden später und durch Hochnebel hindurch. Der Schweif zeigte während der Beobachtung fast senkrecht nach oben. Oberhalb des Kometen ein interessanter Asterismus.

Der helle Stern ein Stück links von Lovejoy ist φ Persei, ein Binärstern 4ter Größe und Veränderlicher.

Der zunehmende Mond, die Venus und Mars am 22.2.2015 um 19:12 MEZ, Canon EOS 600D, Leica Elmarit 24mm, f/8, ISO 800, 3.2 Sekunden
Credit: Michael Khan, Darmstadt / Der zunehmende Mond, die Venus und Mars am 22.2.2015 um 19:12 MEZ, Canon EOS 600D, Leica Elmarit 24mm, f/8, ISO 800, 3.2 Sekunden
Der zunehmende Mond am 22.2.2015 um 19:04 MEZ, Canon EOS 600D, Leica Elmarit 180mm, f/2.8, ISO 800, 1 Sekunde Belichtungszeit
Credit: Michael Khan, Darmstadt / Der zunehmende Mond am 22.2.2015 um 19:04 MEZ, Canon EOS 600D, Leica Elmarit 180mm, f/2.8, ISO 800, 1 Sekunde Belichtungszeit
Venus und Mars im Winkelabstand von einem halben Grad am 22.2.2015, 18:56 MEZ, Canon EOS 600D, Leica Elmarit 180mm, f/8, ISO 400, 1 Sekunde Belichtungszeit
Venus und Mars im Winkelabstand von einem halben Grad am 22.2.2015, 18:56 MEZ, Canon EOS 600D, Leica Elmarit 180mm, f/8, ISO 400, 1 Sekunde Belichtungszeit
Komet Lovejoy am 22.2.2015, 22:29 MEZ, Canon EOS 600D, Leica Elmarit 180mm, f/2.8, ISO 6400, 4 Sekunden Belichtungszeit
Credit: Michael Khan, Darmstadt / Komet Lovejoy am 22.2.2015, 22:29 MEZ, Canon EOS 600D, Leica Elmarit 180mm, f/2.8, ISO 6400, 4 Sekunden Belichtungszeit

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Ich bin Luft- und Raumfahrtingenieur und arbeite bei einer Raumfahrtagentur als Missionsanalytiker. Alle in meinen Artikeln geäußerten Meinungen sind aber meine eigenen und geben nicht notwendigerweise die Sichtweise meines Arbeitgebers wieder.

3 Kommentare

  1. Das ist ein Beispiel dafür, wie verschieden die Beobachtungsbedingungen doch sein können: Im nur rund 50 km Luftlinie entfernten Heidelberg konnte ich unsere drei Nachbarn Mond, Venus und Mars an klarem Westhimmel über mehr als eine Stunde mit dem Fernglas bestaunen.

    • Soweit ich das anhand der Zugrichtung der Wolkenfelder beurteilen kann, bewegte sich die Front von Nordwesten herein. Gleich danach muss dann auch noch eine relativ wolkenarme Zone durchgezogen sein, denn gegen 22:30 konnte ich wieder beobachten, allerdings gestört durch dünnen Hochnebel.

      Ich bin schon froh, dass ich überhaupt was zu sehen bekam.

  2. In Dornach bei Basel war ein strahlend klarer Abend- und Nachthimmel: Wir konnten in völliger Muße die nahe Konstellation beobachten. Es war eindrucksvoll, dies Zeichen am Himmel zu sehn. Man versteht die Zeichen nicht mehr zu deuten, kann aber ahnen, wie so etwas auf Menschen mit tieferem Gemüt gewirkt haben muss. Auch am Tag vorher war, zwar etwas diesig, aber doch gut sichtbar ohne Mondsichel schon die Situation sichtbar. Dann Tag mit Wolken. Und heute bei völliger Klarheit: wie weit ist die Venus schon dem Mars nach Osten entschwunden! Das scheint rascher als die Annäherung zu gehen…?
    Die heutige Mond-Aldebaranbegegnung werde ic h -bleibt es klar- betrachten.
    Thorwald Thioersch

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