Venus begegnet Praesepe am 13.6.2015

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Raumfahrt aus der Froschperspektive
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Der Syzygienkönig gibt bekannt: Am Abend des 13.6. lohnt sich der Blick in den Himmel, sobald es einigemaßen dunkel geworden sein wird.

Zunächst einmal sollte man das geneigte Auge von Westen nach Süden schweifen lassen, oder umgekehrt. Dabei kann man zusätzlich zu den bekannten Sommersternbildern und der Milchstraße den Anblick von drei hellen Planeten genießen. Astrofotografen, die im Besitz einer Fisheye-Linse sind, könnten sogar alle drei in einem Bild erfassen. Der Winkelabstand von Saturn zu Venus beträgt 112 Grad. Der Mond stört nicht, denn drei Tage vor Neumond geht der erst nach vier Uhr früh auf.

Saturn, Jupiter und Venus am Abendhimmel des 13. Juni 2015, simuliert für Darmstadt um 21:15 GMT (23:15 MESZ)
Credit: Michael Khan via Stellarium / Saturn, Jupiter und Venus am Abendhimmel des 13. Juni 2015, simuliert für Darmstadt um 21:15 GMT (23:15 MESZ)

Das ist aber noch nicht alles. Venus steht an diesem Abend sehr dicht an M44 oder Praesepe (lateinisch für Krippe), einem offenen Sternhaufen im Sternbild Krebs. Venus ist zur Hälfte beleuchtet sichtbar und befindet sich in 0.65 AE Abstand von der Erde.

Die visuelle Beobachtung dürfte funktionieren, wobei man ein Zeitfenster von Erreichen ausreichender Dunkelheit bis zum Untergehen der Praesepe hat. Mit dem Fotografieren könnte es schwierig werden, weil Venus mit einer Helligkeit von -4 mag (unter Einbeziehung der Extinktion immer noch fast -3 mag) die allesamt eher lichtschwachen Sterne der Prasepe um viele Größenordnungen überstrahlen wird.

Nun ja, Versuch macht klug.

Die Venus begegnet M44 (Praesepe), simuliert für Darmstadt am 13.6.2015 um 21:15 GMT (23:15 MESZ)
Credit: Michael Khan via Stellarium / Die Venus begegnet M44 (Praesepe), simuliert für Darmstadt am 13.6.2015 um 21:15 GMT (23:15 MESZ)

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Ich bin Luft- und Raumfahrtingenieur und arbeite bei einer Raumfahrtagentur als Missionsanalytiker. Alle in meinen Artikeln geäußerten Meinungen sind aber meine eigenen und geben nicht notwendigerweise die Sichtweise meines Arbeitgebers wieder.

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