Uranus und Venus am Abend des 4.3.
BLOG: Go for Launch

Ich konnte gerade noch ein Wolkenloch kurz vor der heranziehenden Schneewolkenfront nutzen. Die Schleierbewölkung war mal dichter – da war Uranus weg, mal dünner, – da konnte man ihn wieder sehen, und manchmal sogar seine Färbung erahnen. Um nicht einmal 19:00 war natürlich auch der Himmel noch sehr hell, was die Farben unweigerlich verfälschte.
Wenn man das alles bedenkt, ist das Bild doch gar nicht so schlecht, oder? Der bläuliche Uranus neben der strahlend hellen Venus. Diesmal mit einem Teleskop statt mit einem Kameraobjektiv. Es hat Spaß gemacht, wieder mal mit dem Skop zu arbeiten. Mann, das sieht ja fast aus wie eine fremde Sonne und ein sie umkreisender Exoplanet.
Die nachfolgenden Versuche, das Dreiergespann Uranus-Venus-Mars mit der Kamera und dem Tele abzulichten, wurden dann allerdings durch das sich rapide verschlechternde Wetter vereitelt. War mir aber egal, denn ich konnte den immer wieder schönen Anblick des (fast) vollen, aufgehenden Monds vor dem noch nicht ganz dunklen Himmel genießen, während ich auf Chancen wartete, Uranus und Venus zu sehen.

Übrigens, gestern erzählte mir ein jetzt schon pensionierter Freund von einer Jupiter-Uranus-Kojunktion im Jahre 1955, die er als Kind beobachtete. Sein astronomisches Erweckungsereignis, sozusagen. Ist auch beeindruckend – ich habe es hier mal für einen Ort in Kanada simuliert (mein Freund ist Kanadier). Schauen Sie mal – Uranus schleicht sich da wirklich fast zwischen die galileischen Monde.

Ja, das kann man so sehen. 🙂
Auch in Königswinter hat’s geklappt mit der Konjunktion – und wer gestern Pech hatte: Könnte mir denken, dass sie heute im Feldstecher sogar schöner aussieht, weil die weiter entfernte Venus nicht mehr so blendet; immerhin ist der Helligkeitsunterschied der beiden 1:9000.
Das Überstrahlen durch Venus war weniger ein Problem als ich gedacht hätte. Heute Abend wird, falls das Wetter es zulässt (der Wetterbericht ist viel versprechend), noch einmal der 420mm-Refraktor aufgebaut. Mit dann nur etwas mehr als 1 Grad Winkelabstand passen beide immer noch locker ins Blickfeld.
Gestern war es umgekehrt als bei der https://scilogs.spektrum.de/go-for-launch/venus-mars-begegnung-am-22-2-2015/ und von Heidelberg aus Richtung Westhimmel zeigten sich – Wolken. Nennt man das “ausgleichende Gerechtigkeit”? 😉