Sonnenfleck 2665 am 11.7.2017

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Raumfahrt aus der Froschperspektive
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Der Abstieg der Sonnenaktivität ins Minimum ist durch den Durchzug von Sonnenfleck 2665 unterbrochen worden. Dieser Fleck ist der bisher größte des Jahres und hat eine Ausdehnung von 120,000 km. Er könnte zu Eruptionen der Klasse M führen. Wenn das heute geschieht, bekommt die Erde vielleicht etwas ab.

Leider konnte ich die Sonne nur durch leichte Schleierbewölkung hindurch aufnehmen, was sich stark kontrastmindernd auswirkte.

Die Sonne mit dem großen Fleck AR2665 am 11.7.2017, ca. 10:15 MESZ. Canon EOS1200D mit Leitz Apo-Telyt MR500, ISO 400, 1/2000s
Credit: Michael Khan, Darmstadt / Die Sonne mit dem großen Fleck AR2665 am 11.7.2017, ca. 10:15 MESZ. Canon EOS1200D mit Leitz Apo-Telyt MR500, ISO 400, 1/2000s

Mehr wie immer auf spaceweather.com. Hier eine animierte gif-Sequenz, die die Wanderung von Sonnenfleck 2665 über die sichtbare Hälfte der Sonne zeigt:

Animierte gif_Sequenz der SDO-Beobachtrungen der vergangenen fünf Tage bis zum 11.7.2017, Quelle: NASA/Solar Dynamics Observatory via spaceweather.com
Animierte gif_Sequenz der SDO-Beobachtrungen der vergangenen fünf Tage bis zum 11.7.2017, Quelle: NASA/Solar Dynamics Observatory via spaceweather.com

 

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Ich bin Luft- und Raumfahrtingenieur und arbeite bei einer Raumfahrtagentur als Missionsanalytiker. Alle in meinen Artikeln geäußerten Meinungen sind aber meine eigenen und geben nicht notwendigerweise die Sichtweise meines Arbeitgebers wieder.

12 Kommentare

  1. Das ist ja interessant. Wenn also mehr Sonnenflecken auftreten, dann verringert sich die Leuchtkraft der Sonne?
    Sind die Sonnenflecken einzeln betrachtet im Laufe der Jahrhunderte größer oder kleiner geworden

  2. Ein einzelner Sonnenfleck genügt also um eine grössere Sonneneruption (Klasse M) auszulösen. Meine Erkundungen unter Solar flare ergaben, dass die Eruptions-Prognose aufgrund der beobachteten Sonnenflecken schwierig ist, wobei magnetisch komplexe Sonnenflecken die grössten Eruptionen verursachen.
    Sonnenfleck 2665 scheint schon für 5 Eruptionen der Klasse B verantwortlich zu sein.

  3. Übrigens danke für die Sonnenfleck-Animation. Das hat mein Interesse geweckt, weil der obige Sonnenfleck wie ein Tierchen (unter Erhaltung der Form, der relativen Position der Körperteile) über die Sonne wandert.

    • Dir Form und Ausdehnung eines Sonnenflecks bzw. einer Sonnenfleckengruppe ändert sich durchaus im Zeitraum der knapp zwei Wochen der Beobachtbarkeit. In dieser animated gif wurde das wohl aufgrund der geringen Auflösung nicht sichtbar.

      In diesem Artikel habe ich die Evolution von Sonnenfleckengruppen über 1o tage hinweg dokumentiert. Man sieht sehr gut die Variation.

  4. ja, der ist aktuell untypisch groß…

    Ich guck immer mal wieder nach Sonnenflecken.
    Entweder mit dem Fernglas mit selbstgebastelten Sonnenfiltern (aus der Pappe einer Iglo-Ex-Tiefkühlpackung + “Astrofolie”).

    Oder ich guck hier:
    https://sohowww.nascom.nasa.gov/data/realtime/hmi_igr/1024/latest.jpg

    So kann man sich auch potentiell noch schnell sein Notfallequipement aufstocken.
    Wenns zB zu viele, á la 1859 (Carrington Event), werden.

    “Wir” “leben auf sehr dünnem Eis”.
    Auch ohne zB NEMP.
    Und je mehr Mikroprozessoren um so dünner.

  5. rap,
    ….mikroprozessoren,
    mich würde interessieren , wie gefährdet Mikroprozessoren sind, bei diesen magnetischen Störungen.

    • Auf der Erde befindliche MP´s (die Anzahl steigt wohl umgekehrt proportional zur naturnahen/gesunden etc Lebensweise…) dürften wohl eher Primärfutter eines NEMP werden (wie vermutlich auch sekundär die AKW etc…).

      Soweit ich weiß ist bei großen Sonnenhustern die globale Stromversorgung in Gefahr (die Überlandleitungen sind die Empfangsantennen und die das Netz-Rückgrad bildenden Transformatoren, die nicht mal schnell wiederherzustellen sind, die Opfer).

  6. Mal sehen, was die Funkamateure zu vermelden haben. Ende Mai gab es schon “Short Skip” auf den höheren Frequenzen (f>21Mhz).

  7. So, hab heute mal mit dem Fernglas geguckt.
    Und es auch ein paar anderen gezeigt.
    Vielleicht bringe ich auch noch meinen Astromedia Sonnenprojektor zum Einsatz, der kam bei der letzten partiellen SoFi im öffentlichen Raum ganz gut, quasi Sonnenkino (die Projektion hat ca 8cm Durchmesser und ist nicht wirklich unscharf) auf Minileinwand 🙂 .
    Immer wieder beeindruckend für die Menschen wenn man ihnen die Größenverhältnisse sagt.

  8. Interessanter Sonnenfleck! Ich habe diesen Fleck vom 09.07. bis heute dem 15.07.2017 beobachtet. Heute befindet er sich am äußersten westl. Sonnenrand und wird Morgen nicht mehr zu sehen sein. In der Zeit vom 09. Bis 14. Konnte man den Fleck auch mit bloßem Auge beobachten. Mal schauen was von diesem Fleck nach einer Rotation übrig bleibt.

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