Schöne Farben, kein Uranus

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Raumfahrt aus der Froschperspektive
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Wenn eine Gruppe Leute mit langen Gesichtern in einen richtig schönen, farbenprächtigen Sonnenuntergang starrt, dann handelt es sich wahrscheinlich um Astronomen. Wenn der Himmel so richtig klar ist, dann ist da auch nichts, was das Sonnenlicht brechen oder reflektieren könnte.

Wenn’s also so aussieht wie hier, dann hat man ein Problem. In diesem Fall mehrere Schichten von Zirren, die von starken Höhenwinden verweht wurden.

Farbenfroher Sonnenuntergang am Abend der Merkur-Uranus-Konjunktion
Farbenfroher Sonnenuntergang am Abend der Merkur-Uranus-Konjunktion (25.3.2017)

Merkur konnte sich spätestens ab 19:00 problemlos gegen diese Art von Bewölkung durchsetzen. Er war selbst mit bloßem Auge auszumachen. Mit einem Fernglas, Teleobjektiv oder gar Teleskop hatte man keinerlei Schwierigkeit, ihn zu finden, selbst noch dann, als er bereits sehr horizontnah war. Aber Uranus, der sich knapp zweieinhalb Grad links vom Merkur aufhielt und fast genau auf gleicher Höhe, machte sich rar.

Merkur am Abendhimmel, gesehen über Darmstadt am 25.3.2017 um 19:42 MEZ. Canon EOS6D mit Leitz Elmarit-R 180 mm, ISO 1600, f/2.8, 1/8 s
Credit: Michael Khan, Darmstadt / Merkur am Abendhimmel, gesehen über Darmstadt am 25.3.2017 um 19:42 MEZ. Canon EOS6D mit Leitz Elmarit-R 180 mm, ISO 1600, f/2.8, 1/8 s

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Ich bin Luft- und Raumfahrtingenieur und arbeite bei einer Raumfahrtagentur als Missionsanalytiker. Alle in meinen Artikeln geäußerten Meinungen sind aber meine eigenen und geben nicht notwendigerweise die Sichtweise meines Arbeitgebers wieder.

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