Und noch’n Proton-Fehlstart

BLOG: Go for Launch

Raumfahrt aus der Froschperspektive
Go for Launch

Bei der Proton-M, der momentan leistungsstärksten russischen Trägerrakete, geht üblicherweise einer von 11 oder 12 Starts oder so in die Hose. So gesehen war der Fehlstart vom 2. Jul 2013 6:38 GMT  etwas früh dran. Nach dem Gesetz der Serie wäre eigentlich erst einer der kommenden Starts (Die Startfrequenz liegt bei etwa einer Rakete pro Monat(!)) an der Reihe gewesen.

Ungewöhnlich an diesem Fehlstart war auch die Ursache. Bei den  vergangenen Pannen lag der Fehler immer an der Oberstufe. Diesmal aber geriet die Rakete eindeutig schon während der Schubphase der Erststufe außer Kontrolle, legte sich auf die Seite, brach auseinander und stürzte zu Boden, wo sie in einem gewaltigen Feuerball noch in Nähe der Startrampe zerschellte – nach nur etwa 30 Sekunden Flug. Spaceflight Now, Russia Today, NasaSpaceflight.com

Dieser dramatische Film zeigt den kurzen Flug und sein feuriges Ende:

Und hier eine paar Filme, die von Amateurbeobachtern von außerhalb des abgesperrten Gebiets aufgenommen wurden. Es ist deutlich, dass schon gleich nach dem Abheben die Rakete in Schwierigkeiten ist. Im zweiten Film ergreifen die Beobachter die Flucht, weil sich die Rakete auf sie zu bewegt. Sie schlägt dann aber weit vor Erreichen ihres Standorts auf und explodiert.

Die Nutzlast dieses Starts bestand aus drei russischen GLONASS-Navigationssatelliten. Besonders kritisch bei Proton-Raketen ist die Tatsache, dass die drei Stufen der Proton-M Hydrazin (genauer UDMH, aber das ist nicht wesentlich) als Brennstoff und Distickstofftetroxid als Oxidator verwendet. Beide sind hochgradig toxisch, NTO auch korrosiv. Die hier verwendete Oberstufe vom Typ Block-DM verwendet Kerosin und Sauerstoff. Die Block-DM ist eigentlich ein Auslaufmodell. Sie wird von der neuentwickelten Breeze-M verdrängt, die schon bald die alleinige Oberstufe der Proton-Rakete sein wird. Bei der Breeze-M kommen ebenso wie bei den drei Proton-Stufen UDMH und NTO zum Einsatz.

Bei Kontakt miteinander entzünden diese Stoffe sich spontan – deswegen werden sie auch in der Raumfahrttechnik verwendet. Nun gut, das reduziert wiederum die Gefahren, die die beiden individuellen Komponenten darstellen, denn das Reaktionsprodukt von Hydrazin und NTO ist Stickstoff und Wasser.

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Ich bin Luft- und Raumfahrtingenieur und arbeite bei einer Raumfahrtagentur als Missionsanalytiker. Alle in meinen Artikeln geäußerten Meinungen sind aber meine eigenen und geben nicht notwendigerweise die Sichtweise meines Arbeitgebers wieder.

31 Kommentare

  1. Das Gesetz der serie

    existiert in dieser Form nicht. Die Wahrscheinlichkeiten schließen sich nicht aus, sie multiplizieren sich. Und das unabhängig voneinander.

    sprich: Wenn eine Rakete runterkommt, ändert dies nichts an der Wahrscheinlichkeit, dass die nächste auch runterkommt.

    [Antwort: Vielen Dank für die Erklärung. Da hätte ich doch glatt gedacht, es dürfe nur so sein, dass jede 11 Proton versagt. Aber jetzt weiß ich es dank Ihnen ja besser. MK (der sich trotz allem weigert, selbst in einem deutschsprachigen Blog mit Smilies um sich zu werfen)]

  2. Protonstatistik

    Die Breeze-M-“Traktoren” gehören ja nach russischer Version nicht zum Proton-Träger. Sie sind eine “Aufladung”.
    So gesehen, liegt ein Versagen der Proton selbst schon einige Jahre (2007) zurück.

  3. Toxischer Treibstoff

    Heute hieß es in den Nachrichten, dass durch den Fehlstart der Proton-Rakete ein Schaden von 150 Millionen Euro entstanden sei. Ein weiteres Problem scheint der toxische Treibstoff zu sein, der dabei verbrannt wurde. Kasachische Umweltaktivisten fordern nun ein Verbot desselben. Was wären denn die Alternativen?
    http://de.ria.ru/society/20130702/266413214.html

  4. @Mona, Toxischer Treibstoff

    “Was wären denn die Alternativen?”

    Den Start bei Arianespace buchen zum Beispiel… 😉 [Ich finde Smileys nicht so schlecht, so lange sie nicht nach jedem Satz kommen.] Und, das am Rande, bei SpaceX sieht es mit ihrer Falcon 9 V1.1 auch nicht so gut aus, da braucht sich Arianespace so bald keine Sorgen zu machen.

  5. @Mona: Umweltschädlichkeit

    Nur 150 Millionen Schaden? Da ist die Rakete samt Oberstufe und die drei Navigationssatelliten. Und dann vielleicht noch weiterer Schaden am Boden durch die Explosion beim Aufschlag.

    Das mit den “Umweltaktivisten” und “Umweltschützern” ist ja immer so eine Sache. Die Presse zitiert diese Leute mit ihren Forderungen immer schnell, aber es wird meist nicht klar, wer das denn nun ist. Aber das nur am Rande.

    Die Proton-Rakete steht wegen der toxischen Treibstoffe schon lange in der Kritik. Dabei geht es aber weniger um Unfälle wie den von gestern, sondern um den nominalen Start. Die Erst- und Zweitstufe fallen nämlich auch zu Boden, allerdings innerhalb designierter “Drop Zones”. Die Tanks sind nie leer, und die Erststufe explodiert auch meist nicht beim Aufschlag, sie liegt da nur etwas verbeult herum. Wenn es kalt ist, gefriert Hydrazin auch, etwa bei derselben Temperatur, bei der Wasser auch gefriert. Im Sommer dagegen wird es wohl bald verdunsten. Es wird in Kasachstan sicher auch kalt genug, um NTO gefrieren zu lassen. Das heißt, so eine ausgebrannte Stufe ist eine Gefahr für die Umgebung.

    Hydrazin ist hochtoxisch und dazu auch noch krebserregend, gar keine Frage. NTO ist auch nicht gerade angenehm.

    Wenn man aber diese Brennstoff-Oxidator-Kombination in punkto Umweltverträglichkeit mit den Alternativen vergleicht, dann muss man schon das ganze Bild anschauen, nicht nur den einen Aspekt der ausgebrannten Stufen mit Resttreibstoff.

    Die Alternativen sind, wenn ich mal exotische Dinge außer Acht lasse:

    1.) Flüssiger Wasserstoff und flüssiger Sauerstoff (LH-LOX) wie bei der Ariane-Zentralstufe, der Delta-IV und der Zenit. Sicher die sauberste Kombination. Bei der Verbrennung ensteht Wasser, und irgendwelche Reste in den Tanks verdampfen schnell.
    2.) Kerosin und flüssiger Sauerstoff wie bei der Atlas V und der Sojus. Bei der Verbrennung entstehen Kohlendioxid, Wasser, Ruß und andere Verbrennungsprodukte. Sauber geht anders. Das verbleibende LOX in den Tanks ist schnell weg, Kerosin ist so wie Heizöl. Nicht so giftig wie Hydrazin, aber man will es auch nicht im Boden haben.
    3.) Festbrennstoffe wie in den Ariane-Boostern und der Vega. Die sind nun wirklich Dreckschleudern und stoßen einen ganzen Cocktail an unerfreulichen Dingen aus. Salzsäure und andere Chlorverbindungen, Aluminiumverbindungen, Schewefelverbindungen, alles als Gas und auch als Staub.

    Hydrazin und NTO ist dagegen, wie erwähnt, bei der Verbrennung relativ sauber: Es wird vorwiegend Stickstoff und Wasser freigesetzt. Vielleicht auch Stickoxide. Problematisch ist allerdings die Handhabung am Boden und dei Situation mit den ausgebrannten Stufen.

    Eines ist klar: Hydrazin und NTO wird es immer in der Raumfahrt geben. Kryogene Betriebsstoffe eignen sich nicht für Satelliten, weil sie nicht lagerbar ist. Also hat die Nutzlast immer schon bis zu mehrere Tonnen Hydrazin und NTO an Bord. Das geht gar nicht anders. Auch die Lageregelungstriebwerke der Oberstufe verwenden meist Hydrazin.

    Das heißt, es wird von einer Rakete, egal, welchen Treibstoff sie in ihren Stufen verwendet, immer auch eine Gefährdung durch UDMH und NTO (bzw. MMH und MON, aber das gibt sich nichts) ausgehen.

    Was die Umweltschädlichkeit der Treibstoffe angeht, scheint mir, wenn man alles betrachtet, UDMH und NTO gar nicht eindeutig schlechter zu sein als andere. Man sollte allerdings überlegen, was man tun kann, um Reste in Tanks zu verhindern. Auch da redet man pro Start ja allenfalls von einigen Hundert Kilo. So ein Problem sollte sich doch wohl lösen lassen.

  6. @Herr Senf

    Zunächst der Hinweis, dass es sich bei der hier verwendeten Oberstufe um die alte Block-DM, nicht um die Breeze-M handelt. aber das ist nicht wesentlich im gegebenen Fall, denn hier hatte die Oberstufe ja mal nichts mit dem Unfallhergang zu tun.

    Ich verstehe natürlich das Interesse seitens des Proton-Betreibers Khrunichev, Probleme mit der Oberstufe aus ihrem Verantwortungsbereich herauszulösen, kann mir aber nur schlecht vorstellen, dass einer ihrer Kunden sich auf diese Argumentation einlässt.

    Man kauft ja eine Startleistung, die an einem genau definierten Punkt endet, nämlich wenn die Nutzlast von der Oferstufe getrennt wird und sich in einem zuvor definierten Orbit, plus/minus der zuvor klar festgelegten Dispersionen befinden muss.

    Bei Starts in niedrige Erdorbit gibt es keine Oberstufe, bei allen anderen Starts aber schon, und die ist integraler Bestandteil der Startsequenz. Sogar schon zum erreichen der ersten Parkbahn muss in aller Regel diese Oberstufe bereits einmal gezündet haben; die Drittstufe der Proton ist in einer suborbitalen Trajektorie und stürzt im Pazifik ab.

  7. Neuer Treibstoff @Michael Khan

    Mit Ihrer Verwunderung über die erwähnte Schadenssumme von 150 Millionen Euro scheinen Sie in der Tat recht zu haben. Sie wurde zu niedrig veranschlagt. Heute las ich, dass man von 200 Millionen Dollar ausgehe. Zudem wurden den Verantwortlichen mal wieder harte Konsequenzen angedroht.

    http://de.ria.ru/politics/20130702/266414858.html

    Hieß es gestern mancherorts noch, die Havarie der Proton-Rakete hätte keine Umweltschäden verursacht. So war heute zu lesen, dass Russland von der kasachischen Seite eine Klage in Millionenhöhe drohe, weil nach der Explosion des toxischen Raketen-Treibstoffs nun eine giftige Wolke über der Absturzstelle schwebe, die eventuell eine Evakuierung der Bevölkerung notwendig mache.

    http://de.ria.ru/zeitungen/20130703/266417166.html

    Sie schrieben über den verwendeten Raketentreibstoff: “Eines ist klar: Hydrazin und NTO wird es immer in der Raumfahrt geben. Kryogene Betriebsstoffe eignen sich nicht für Satelliten, weil sie nicht lagerbar ist. Also hat die Nutzlast immer schon bis zu mehrere Tonnen Hydrazin und NTO an Bord. Das geht gar nicht anders. Auch die Lageregelungstriebwerke der Oberstufe verwenden meist Hydrazin.”

    Wenn dem so ist, dann dürfte der russische Ableger der Umweltorganisation Greenpeace mit seiner jüngsten Forderung, einen ungefährlicheren Raketentreibstoff zu entwickeln, wohl ins Leere laufen. Es scheint aber durchaus Bestrebungen zu geben einen solchen Treibstoff zu entwickeln. Auch die ESA beteiligte sich daran. Allerdings ist dafür offensichtlich ein spezielles Triebwerk notwendig. Was ist daraus geworden?

    http://www.raumfahrer.net/…/01022011202631.shtml

  8. @Mona: Giftwolke, grüne Treibstoffe

    Zu der “Giftwolke” würde ich lieber auf eine verlässlicheren Quelle als RIA Novosti warten. Wenn ich mir anschaue, was die unlängst im Zusammenhang mit der Phobos-Grunt-Mission für einen Unfug ‘rausgehauen haben, dann bin ich wenig geneigt, gerade deren Vertrauen zu schenken. Andere Medien behaupten, es seien “600 Tonnen Heptyl, Amyl und Kerosin” an Bord gewesen. Welche Treibstoffe die Proton verwendet, kann jeder einer Webseite seines Vertrauens entnehmen, Wikipedia zumindest teilt meine Meinung, dass alle drei Stufen der Proton-M UDMH und NTO verwenden. Heptly, Amyl und Kerosin sind dagegen Kohlenwasserstoffverbindungen, die nun bei dieser Rakete gerade kaum an Bord waren. Nur die Block-DM-Oberstufe enthält insgesamt etwa 17 Tonnen, zusammengesetzt aus LOX und Kerosin.

    Also hatte die Rakete das Äquivalent der Befüllung von einem kleinen Tank-LKW mit Heizöl an Bord. OK, UDMH enthält auch ein wenig Kohlenstoff, ist aber im Wesentlichen eine Stickstoff-Wasserstoff-Verbindung, NTO ist eine Stickstoff-Sauerstoff-Verbindung.

    Die Geschichte mit der “giftigen Wolke” kann ich nicht kommentieren, ich habe das ja auch nicht behauptet. Soweit mir bekannt, sind Hydrazin und NTO hypergol, die reagieren also bei Kontakt spontan und erzeugen dabei eben gerade nicht giftige Substanzen. Vorausgesetzt, dass beide Komponenten ordentlich durchmischt waren, aber das wird bei einer Rakete, die brennend aus einigen Hundert Metern auf den Boden fällt, ja wohl der Fall sein.

    Wer also Genaues über die angebliche Giftwolke weiß, sollte sein Wissen publik machen.

    Was den “Green Propellant” angeht, das erwähnte Gemisch aus Wasser, Methanol und Ammoniak ist für Monopropellant-Anwendungen gedacht. Es gibt auch eine Art Raketentriebwerk, die nur Hydrazin vernwenden, keinen Oxidator. Dort findet keine Verbrennung statt, sondern eine katalytische Zersetzung, die heißes Gas erzeugt. das ist weniger effizient als ein Verbrennungstriebwerk, hat aber auch viele Vorteile, insbesondere Einfachheit und Robustheit. Wenn man nun diesen Treibstoff statt Hydrazion nutzen könnte, wo Monopropellant-Antriebe zum Einsatz kommen, wäre das eine gute Sache. Für Verbrennungstriebwerke, wie man sie in den meisten Raumsonden braucht, müsste jetzt noch jemand einen weniger toxischen Oxidator finden.

  9. @Michael Khan

    Nun, auch wenn die erwähnte Zeitung übertrieben hat, so war in mehreren Blättern zu lesen, dass der explodierte Raketentreibstoff für die Menschen hochgradig ungesund ist. Ein Teil der Belegschaft von Baikonur musste wegen der toxischen Wolke, die der brennende Treibstoff verursachte, das Gelände verlassen. Den Bewohnern umliegender Ortschaften wurde geraten ihre Häuser nicht zu verlassen und die Fenster geschlossen zu halten. Zum Glück regnete es am an dem Tag, sonst hätte sich die “Giftwolke” vermutlich nicht so schnell aufgelöst. Wie dem auch sei, ein Teil der Region wurde auf jeden Fall verunreinigt. Auch wenn der Umweltschutz nicht überall gleich eng gesehen wird, so sollte man sich trotzdem langfristig damit befassen. Schließlich war es ja nicht die erste Havarie dieser Art.

  10. @Mona:Umweltbeeinträchtigung durchProton

    Wenn abgestürzte Proton- oder andere russische Raketen zum Umweltproblem werden, dann ist die russische Raumfahrt tot. Einen Absturz sollte es eigentlich höchstens alle paar Jahre geben. Zudem findet der Start ja in fast menschenleerer Umgebung statt.

    Die Absturzserie bedeutet letztlich, dass die Russen das erfolgreiche Sowjetweltraumprogramm nicht fortsetzen und auch nicht auf eine neue Stufe bringen können. Rein wirtschaftlich gesehen ist ein so umfangreiches Weltraumprogramm wie angepeilt für die Russen sowieso viel zu ambitioniert. Russland Bruttoinlandprodukt beträgt 1,858 Billionen Dollar, Deutschlands BIP dagegen 3,57 Billionen Dollar. Eine halb so grosse Volkswirtschaft wie Deutschland will ein Weltraumprogramm aufziehen, das von den Zielen her knapp hinter den USA einzustufen ist und sicher das ESA-Programm übertrifft – das scheint mir überambitioniert.

    Ausser es wäre wirklich so, dass auch hier in Europa und Deutschland viel mehr möglich wäre in der Weltraumfahrt. Etwas was ja schon mehrere Mal hier behauptet wurde.

  11. Zu den Umweltproblemen

    In Baikonur sind seit Jahren schärfere Umweltgesetze im Gespräch, da die Raketenstarts weite Teile Kasachstans in Mitleidenschaft ziehen. Diese lassen sich aber offensichtlich nicht lösen, weil das Geld fehlt. Also wurstelt man weiter.

    http://www.n-tv.de/…-Baikonur-article343975.html

  12. @Mona: Hydrazinauswirkungen?

    Der verlinkte NTV-Bericht Krebs und Fehlgeburten: Ärger mit Baikonur verbreitet ja Horrormeldungen, die kaum stimmen können oder interpretationsbedürftig sind.
    “In den untersuchten russischen Regionen seien bis zu zwei Mal mehr Krebserkrankungen, Fehlgeburten und Missbildungen bei neugeborenen Kindern festgestellt worden”
    Wenn die untersuchten Regionen (Zitat) ” ein mehrere Quadratkilometer großes Territorium” sind, in denen das Hydrazin versprüht wird, könnte es beispielsweise sein, dass in diesem mehreren Quadratkilometeren nur gerade einige hundert Menschen leben. Eine allfällige Erhöhung der Krebs- oder Missbildungsrate wäre dann bei einer so geringen Zahl von Exponierten statistisch schwierig abzusichern. Ein paar wenige Krebsfälle mehr oder weniger könnte die Statistik schon stark beeinflussen.
    Hydrazin ist gemäss Wikipedia “giftig, im Tierversuch krebserzeugend und wirkt hochtoxisch auf Wasserorganismen. Hydrazin wird auch über die Haut resorbiert. Hydrazin hat eine Technische Richtkonzentration von 0,13 mg·m3.” Doch scheinbar wurde bis vor kurzem Hydrazin sogar in Fernwärmesystemen verwendet. “Die Verwendung von Hydrazin in Wasser-Dampf-Systemen (Dampfkesselanlagen und Fernwärmesystemen) unterliegt bereits seit 1991 strengen Vorschriften, die in der TRGS 608 [15] definiert sind. So ist z.B. die direkte Trinkwassererwärmung bei Fernwärmeystemen, die mit Hydrazin konditioniert sind, nicht zulässig, sondern es muss ein Zweikreissystem installiert werden.”

    Und trotzdem wurde erst 2011 der Verdacht auf Karzinogenität erhoben:
    “Hydrazin ist seit Juni 2011 wegen des Verdachts auf krebserregender Wirkung in die SVHC-Kandidatenliste (Liste besonders besorgniserregender Stoffe) aufgenommen.”

    Fazit: Hydrazin ist giftig. Wie stark es aber die Bevölkerung um Bajonur in Mitleidenschaft zieht, würde ich noch als offen bezeichnen. Dem verlinkten ntv-Bericht misstraue ich jedenfalls

  13. @Mona: Die Presse …

    Wie bereits gesagt: Das eine ist der Treibstoff. Dass der toxisch ist, steht nicht in Zweifel. Das andere sind die Verbrennungsprodukte. Das ist etwas ganz anderes. Da würde ich gerne mal etwas zu der angeblichen “Giftwolke” wissen. Oder sah die Wolke einfach nur hochgiftig aus, den Rest hat man einfach dazugedichtet?

    Dass Teile des Komplexes kurzzeitig evakuiert wurden und man den Leuten in der Stadt sagte, sie wollen die Fenster schließen, gut, das sind vernünftige Vorsichtsmaßnahmen. Daraus jetzt Nachrichten über eine Giftwolke aufzubauschen, die angeblich bei der Explosion freigesetzt wurde, halte ich wenig angebracht. Klar, von sowas leben die Medien. Aber was war denn das für ein “Gift” in dieser Wolke? Komisch. Davon schreibt keiner. Oder?

    Nochmals, wie bereits zuvor geschrieben: Die Umweltbelastung durch die Starts von Baikonur betreffen nicht die nähere Umgebung, sondern die “Drop Zones” viele Hundert Kilometer weit entfernt, wo die ausgebrannten Stufen herunterkommen. Das ist ein wirkliches und ganz konkretes Problem, weil in diesen Stufen eben immer bis zu Hunderten von Kilogramm unverbrannter, hochtoxischer und teilweise auch korrosiver Reste von Brennstoff und Oxidator verbleiben. Bei bis zu 12 Proton-Starts pro Jahr kommt da ganz schön was zusammen.

    Dagegen sollte man etwas machen. Eine mögliche Maßnahme wäre die Modifizierung der Stufen, sodass die Tanks sich bereits wärend des Herunterfallens leeren. Eine andere mögliche Maßnahme wäre, nicht mehr in Baikonur zu starten, sondern nahe am Meer, sodass die ausgebrannten Stufen nicht mehr auf Land stürzen.

    Und genau das ist geplant. Es ist schon seit längerem vorgesehen, eine neue Startbasis im fernen Osten Russlands bei Swobodnij zu errichten. Diese neue Startbasis soll bereits in diesem Jahrzehnt in Betrieb gehen. Wenn es soweit ist wird Baikonur von den Russen wohl nicht mehr genutzt werden. Auf jeden Fall erklärt dies die geringe Bereitschaft Russlands, noch Maßnahmen zu ergreifen, um Umweltschäden in Kasachstan zu vermeiden, wenn sie den Startort sowieso aufgeben werden.

  14. Umweltschutz

    Man löst Umweltprobleme nicht, indem man sie kleinredet. Außerdem verlagert sich das Problem nur, wenn man die ausgebrannten Stufen nicht mehr auf Land, sondern ins Meer stürzen lässt.
    Auch wenn mancher den Pressemeldungen nicht vertraut, so hat Kasachstan doch erreicht, dass Russland im Jahre 2013 nur 12 der früher geplanten 17 Starts der Proton-M-Trägerraketen ausführen darf.

    http://german.ruvr.ru/…ikonur-wird-nachhaltiger/

  15. @Mona

    Für mich sind Umweltprobleme wichtig. Das heißt, ich will auch wissen, was da nun wirklich der Fall ist. Das wollen viele Leute nicht, u.a. in den Medien. Die fragen nicht nach Details und noch nicht mal nach den wesentlichen Fakten. So wichtig kann denen also die Sache wohl nicht sein.

    Wenn man alle Fakten zusammennimmt, was allerdings kaum einer macht, weil das anstrengend ist, weil man dazu was wissen muss muss und weil Recherche aufwändig ist, dann stellt man schnell fest, dass das Problem komplizierter ist, als es zunächst den Anschein hat. Man muss aber alle Fakten verstehen und es ist nicht hilfreich, wenn das als “Probleme klein reden” verstanden wird.

    Da sind also diese toxischen Betriebsstoffe, die vorwiegend harmlose Verbrennungsprodukte erzeugen und deren Problem eher in der Handhabung vor dem Start und in den Resten in den herunterfallenden Stufen liegt. Dann sind da andere, weniger toxische Betriebsstoffe, die allerdings problematische Verbrennungsprodukte erzeugen. Jeder Start einer Ariane 5 oder eines Space Shuttle war so, als wäre da gerade eine Fabrik für Kunststoffe abgebrannt. Wie bewertet man jetzt diese unterschiedlichen Betriebsstoffe untereinander?

    Wenn Stufen mit einigen Hundert Kilogramm Hydrazin und NTO ins Meer fallen, dann werden diese Stoffe aus den Tanks ausgewaschen und sind binnen kurzem so fein verteilt, dass sie keine Gefahr darstellen und gar nicht mehr nachweisbar sind. Außerdem werden sie ja auch, wenn sie in Wasser gelöst sind, chemisch umgewandelt. Das ist eben genau anders, als wenn sie auf Land herunterplumsen und womöglich gefroren monatelang an einer Stelle herumliegen. Wir reden hier ja nicht von Schwermetallen oder Radionukliden oder irgendwelchen schwer abbaubaren Substanzen.

    Was passiert denn, wenn irgendwo ein Schiff sinkt, mit allem, was da an Bord ist? Das sind doch bei einem einzigen Schiffsunglück – und ich meine jetzt überhaupt nicht die viel publizierten Tankerunglücke mit großen Ölkatastrophen! – Größenordnungen mehr an Material, das ins Meer gelangt, als bei allen jährlichen Raketenstarts zusammengenommen..

    Seien wir realistisch: Die Null-Emissions-Raumfahrt wird es ebenso wenig geben wie die Null-Emissions-Chemieindustrie, -Landwirtschaft, -Luftfahrt, -Eisenbahn oder -Automobilnutzung. Wichtig ist natürlich, die Umweltschädigung und die Gefahr für den Menschen soweit wie möglich, aber auch soweit wie notwendig zu senken.

    Die Einschränkungen der Startfrequenz auf 12 Proton-Starts sind übrigens schon wieder vom Tisch. Das ist nur Politik und Geschacher. Es könnte allerdings sein, dass es dieses Jahr doch nur 12 oder weniger Proton-Starts werden, wenn die Klärung der Unfallursache länger dauert und deswegen die Proton nicht genutzt werden kann. Manche Starts werden dann aufgeschoben, andere auf andere Vehikel verlagert.

  16. @Michael Khan

    Sie schrieben:”Für mich sind Umweltprobleme wichtig.”

    Das weiß ich doch. Mein Kommentar war auch nicht persönlich gemeint. Ich sehe das Problem durchaus. Heutzutage soll alles möglichst kostengünstig sein und für den Umweltschutz gibt keiner Geld aus, wenn er nicht muss. Warum soll das ausgerechnet bei den Russen anders sein. Wie @Martin Holzherr schrieb ist so ein Raketenprogramm für sie sowieso etwas “überambitioniert”. Wie dem auch sei, ich meine auch, dass man realistisch sein muss und es keine “Null-Emissions-Raumfahrt” oder was auch immer geben kann. Wichtig ist auf jeden Fall, dass man die Probleme erkennt und sie soweit als möglich negiert. Um aber umweltfreundliche Systeme oder Treibstoffe zu entwickeln ist ein enormer Forschungsaufwand notwendig, der erst mal nur Geld kostet. Das ist das Problem!

  17. @Größe des russ. Weltraumprogramms

    In der Tat, das bis zum Ende des Jahrzehnts vorgesehene russische Weltraumprogramm umfasst etwa 48 Milliaren Euros. Das wären rund 6 Milliarden pro Jahr, jedes Jahr von 2013-2020, also fast doppelt so viel wie das ESA-Budget. Wenn man bedenkt, dass das Kostenniveau in Russland niedriger ist als hierzulande, dann ist das sehr viel Holz.

    Auch wenn diese Summe wohl auch die militärische Raumfahrt beinhaltet. In Europa und den USA ist die außerhalb der Budgets der Raumfahrtagenturen angesiedelt. Die USA geben für die NASA rund 18 Milliarden $ jährlich aus, für das US Space Command, also die militärische Raumfahrt sollen es selbstr nach massiven Budgetkürzungen immer noch 8 Milliarden $ bleiben.

    Das russische Bruttosozialprodukt liegt allerdings bei rund 2000 Milliarden Euro und die Rüstungsausgaben bei mehr als 70 Milliarden Euro, deswegen sollte ein Raumfahrtbudget von 6 Milliarden Euro schon zu stemmen sein.

  18. Ausgebrannte Stufen

    Mal ‘ne Frage: werden die ausgebrannten Stufen in den Drop Zones einfach liegen gelassen, sie dass sie vor sich hin gammeln, bzw. rosten, oder werden die auch irgendwann mal wieder eingesammelt? – Oder gibt es darüber keine Informationen?

  19. Emissionsfrei…

    Für Null-Emissions-Raumfahrt bräuchte man wahrscheinlich einen Orbitallift mit Solarkraftwerk am oberen Ende.
    Null-Emissions-Eisenbahnen sind leichter zu haben: wenn man ein komplett elektrifiziertes Schienennetz hat und den Strom in Kernkraftwerken erzeugt, die tatsächlich auf effiziente Stromerzeugung optimiert sind und nicht nur irgendein militärisches Konzept nachahmen (Plutoniumerzeugung, U-Boot-Antrieb…), dann bleibt nur noch die Lärmemission, und die könnte man per Transrapid minimieren (keine Rollgeräusche mehr, weil keine Räder).

    Hat jetzt nix mit Proton zu tun, aber mit umweltfreundlichem Transport.

  20. @Hans: Was geschieht mit dem Müll?

    Anatoly Zak hat auf seiner Webseite auch etwas zur Geschichte der Entsorgung ausgebrannter Stufen aus den designierten “Drop Zones” geschrieben. Die müssen übrigens bei einer Startbasis für jeden Raketentyp und jede Zielinklination unterschiedlich sein, sodass da ganz schön viele Zonen zusammenkommen, oft in unwegsamen, abgelegenen Regionen.

    Also eine sehr wechselhafte Historie, von anfänglich sorgfältigem, ja wahrscheinlich sogar paranoider Sammelwut (Aus den Trümmern kann man eine Menge lernen, und alle Raketen der Sowjetunion hatten zuerst eine militärische Rolle), über Wurschtigkeit in der Zerfallszeit der Sowjetunion, nun wieder in Richtung eines etwas verantwortungsvolleren Verhaltens. Es gab auch in jüngerer Vergangenheit aber auch Probleme damit, dass Trümmer von nicht autorisierten Privatleuten eingesammelt und verkauft oder verwendet werden. Diese setzen sich damit einer erheblichen Gefahr aus.

    Die Konflikte um die Drop Zones müssen vor dem Hintergrund bestehender anti-russischer Ressentiments gesehen werden. Diese haben nicht nur mit dem eigentlichen Problem zu tun, sondern mit der gesamtem historischen Entwicklung seit der russischen kolonialen Ausdehnung nach Osten. Die Kasachen können sich selbst noch an die Sowjetzeit erinnern, die ganz Alten sogar noch an Stalin. Wenn nicht sie selbst, dann ihre Eltern und Großeltern.

    Man kann schon verstehen, dass die wenig Verständnis für Leute haben, die ihnen eine fremse Sprache und Kultur übergestülpt, sie jahrzehntelang unterdrückt, und unter Anderem auch einen riesigen Weltraumbahnhof hingesetzt haben und Trümmer auf ihr Territorium herunterregnen lassen, egal, ob nun Maßnahmen ergriffen werden, die Umweltschädigung zu verringern oder nicht – wobei es vor nicht allzu langer Zeit auch noch so war, dass keinerlei Schutzmaßnahmen existierten.

    Irgendwann reicht’s halt auch mal.

  21. Baikonur

    Wie ich sehe hat Anatoly Zak einen Teil seiner Erkenntnisse der Zeitung “RIA Novosti” entnommen. Scheint also doch keine so schlechte Informationsquelle zu sein. Wie bereits erwähnt hat die Entsorgung der Trümmer und somit der Schutz der Bevölkerung nicht gerade erste Priorität.

    In Baikonur gibt es 15 Startvorrichtungen, die auf einem riesigen Gelände verstreut liegen, das früher zur Sowjetunion gehörte. Nach deren Zerfall haben es die Russen für 200 Mio. Euro jährlich von Kasachstan gepachtet. Der Pachtvertrag sieht allerdings eine Einbeziehung der einheimischen Bevölkerung vor, was sich auch auf den Umweltschutz bezieht. Die angerichteten Umweltschäden wollte man sich durch eine jährlich zu zahlende Pauschale von 460 000 Dollar abgelten lassen. “Ein Abkommen dazu wurde bisher jedoch nicht unterzeichnet, weshalb Kasachstan die Verseuchung zum Anlass für Auflagen und Beschränkungen russischer Raketenstarts nimmt.”

    Quelle: http://www.neues-deutschland.de/…m-baikonur.html

  22. Alice, nur zum Spass

    Das Rezept von Aluminium-Eis “Alice”:

    Nano-Aluminium-Pulver mit 80 nm Korngrösse,
    und Wasser, das nach dem Mischen gefroren wird.

    Wenn die Mischung stöchiometrisch sein soll:
    2 Al + 3 H2O = Al2O3 + 3 H2 + viel Hitze.

    2 * 27 g/mol = 54 g Aluminium, und
    3 * 18 g/mol = 54 g Wasser,
    das ist ein lustiger chemischer Zufall.

    Die Dichte von solidem Aluminium beträgt 2,7 g/cm3,
    und die Dichte von Wasser-Eis nur 0,9 g/cm3,
    deshalb sind die Aluminium-Partikel vom Wasser-Eis umhüllt.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Alice_(Treibstoff)

    Ebenfalls lustig ist das Holz-Eis “Pykrete”:

    14 Gewichts-Prozent Holzfasern und
    86 Gewichts-Prozent Wasser-Eis.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Pykrete

  23. Glasice, ein Nachtrag:

    Weil im äusseren Sonnensystem die Holzfasern nur selten vorkommen,
    könnte man an ihrer Stelle Glasfasern oder Steinwolle verwenden.

    Die Dichte von Holz betragt rund 0,5 g/cm3, und
    die Dichte von Glas betragt rund 2,5 g/cm3.

    Deshalb wird man vermutlich mehr als 14 Gewichts-Prozent
    von den Glasfasern verwenden müssen, um auf vergleichbare
    Volums-Anteile zu kommen.

    Richtig solid dagegen wäre dann der Schmelzbasalt:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Schmelzbasalt

  24. Ursache und wie weiter

    Das Problem war wohl schon die Startsequenz.
    Laut Rogosin (Rossiya 24) hob die Rakete 0,4 sec zu früh ab, vlt. war Schub noch nicht aufgebaut oder unsymmetrisch.
    Abschlußbericht soll Ende Juli kommen und der Termin Nov/Dez für das neue ISS-Modul soll so bleiben.

  25. Rechnen

    Frau Mona, sie reden von: “Mit Ihrer Verwunderung über die erwähnte Schadenssumme von 150 Millionen Euro scheinen Sie in der Tat recht zu haben. Sie wurde zu niedrig veranschlagt. Heute las ich, dass man von 200 Millionen Dollar ausgehe.”

    Huhu. 150 Mio. € und 200 Mio $

    Dan nehme man den aktuellen Wechselkurs…. hupps…….

    Ihre weiteren Beiträge entsprechen intellektuell diesem Ihrigen……

    [Warnung: Ich habe in den Kommentarregeln darauf hingewiesen, dass beleidigende Äußerungen gegenüber anderen Kommentatoren in diesem Blog nicht hingenommen werden. Ich bitte alle, die dieses Hinweises bedürfen, dies zur Kenntnis zu nehmen und sich entsprechend zu verhalten. MK]

  26. Proton-M crash upside-down sensors

    Russian $1.3 billion Proton rocket explosion caused by critical sensor being installed upside down

    Deshalb also die schon während der Startphase beobachtete Instabilität. Die Rakete reagierte also richtig auf die Signale der Sensoren, nur waren die falsch eingebaut und führten so in die Irre.

    Auf NextBigFuture findet sich noch folgender wertvolle Hinweis für die russischen Ingenieure:
    “A similar problem caused a rocket failure from the same manufacturing plant many years ago. Although the sensor has a this way up marking on it. Clearly they needed to design with three screws position so that they would only install the correct way. The kind of design setup that goes into Ikea furniture.”

  27. @Martin Holzherr

    Die urspüngliche Quelle war wieder einmal Anatoly Zak.

    Dort steht:

    Culprit found

    By July 9, it is transpired that investigators sifting through the wreckage of the doomed rocket had found critical angular velocity sensors, DUS, installed upside down. Each of those sensors had an arrow that was suppose to point toward the top of the vehicle, however multiple sensors on the failed rocket were pointing downward instead. As a result, the flight control system was receiving wrong information about the position of the rocket and tried to “correct” it, causing the vehicle to swing wildly and, ultimately, crash. The paper trail led to a young technician responsible for the wrong assembly of the hardware, but also raised serious issues of quality control at the Proton’s manufacturing plant, at the rocket’s testing facility and at the assembly building in Baikonur. It appeared that no visual control of the faulty installation had been conducted, while electrical checks had not detected the problem since all circuits had been working correctly.

    Hm. Diese Erklärung kommt mir erst einmal seltsam vor. Was sind denn diese einseitigen Rauchfahnen, die man im Video sieht? Sind das wirklich nur die Verniers, die versuchen, die Rakete gemäß den Sensor-Inputs falsch herum auszurichten? Oder nicht doch Anzeichen eines Triebswerksausfalls?

  28. Rauch sieht man bei jedem Start

    zwischen zwei Triebwerken auf einer Seite, scheint ein gemeinsames Überdruckventil zu sein, das N02-Gas ableitet aus den 6 N2O4-Tanks. Von daher dürfte es keine öfters vermutete Verfärbung eines Triebwerksstrahls bei Laständerung zu sein.
    Verniers sind in der Heckansicht der Erststufe nicht zu sehen.

  29. @Herr Senf

    Vielen Dank für die Information.

    Das mit den Verniers bei der Proton-Erststufe war mein Fehler, bereits die Proton-K verwendete in der Erst- und Zweitstufe schwenkbare Triebwerke.

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