Enge Mars-Merkur-Konjunktion am Abend des 18.6.2019

Enge Konjunktion von Merkur und Mars am Abend des 18.6.2019, hier simuliert für Darmstadt um 22:30 MESZ

Der Syzygienkönig gibt bekannt: Am Abend des 18.6. wird sich am Westhimmel eine enge Mars-Merkur-Konjunktion ereignen.

Enge Konjunktion von Merkur und Mars am Abend des 18.6.2019, hier simuliert für Darmstadt um 22:30 MESZ
Enge Mars-Merkur-Konjunktion am Abend des 18.6.2019, hier simuliert für Darmstadt um 22:30 MESZ / Quelle: Michael Khan via Stellarium

Wegen der niedrigen Elevation am noch hellen Westhimmel könnte sich die Beobachtung schwierig gestalten. Am besten sucht man sich einen Standpunkt auf einem Hügel oder in einem Hochhaus.

Auch heute war eine Konjunktion zu beobachten. Diese war zwar nicht so eng wie die kommende Mars-Merkur-Konjunktion, aber sie betraf deutlich hellere Objekte: den Vollmond und Jupiter. Im milden Licht des Mondes jagte gerade eine Schwalbe ein Mauersegler ihr sein Abendessen.

Der Vollmond und Jupiter am Abend des 16.6.2019, gesehen in Darmstadt um ca. 21:30 / Quelle: Michael Khan, Darmstadt
Der Vollmond und Jupiter am Abend des 16.6.2019, gesehen in Darmstadt um ca. 21:20 MESZ / Quelle: Michael Khan, Darmstadt

Eine Aufnahme durchs Teleskop ist bei dem bescheidenen Seeing heute Abend sinnlos. Beweisfoto:

Vollmond und Mauersegler. Canon EOS6D + TS-Optics TSAPO65Q apochromatischer Refraktor (420 x 65 mm) / Quelle: Michael Khan, Darmstadt
Vollmond und Mauersegler. Canon EOS6D + TS-Optics TSAPO65Q apochromatischer Refraktor (420 x 65 mm) / Quelle: Michael Khan, Darmstadt

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Ich bin Luft- und Raumfahrtingenieur und arbeite bei einer Raumfahrtagentur als Missionsanalytiker. Alle in meinen Artikeln geäußerten Meinungen sind aber meine eigenen und geben nicht notwendigerweise die Sichtweise meines Arbeitgebers wieder.

7 Kommentare

  1. Toll, wie weit sind dann Mars und Merkur voneinander entfernt , und wieweit von der Erde ?
    Ist es möglich, dass Merkur den Mars ganz verdecken kann , z.B. von einem Satelliten aus betrachtet ?

  2. Hallo Michael,

    sehr schön erwischt! Das war ein Mauersegler 🙂 Die Flügel sind breiter als der Rumpf lang. Sie verbringen fast ihr ganzes Leben in der Luft (sogar im Schlaf), nur zum Brüten kriechen sie in Ritzen hoch an Gebäuden, sind dabei sehr standorttreu. Wenn aber bei uns schlechtes Wetter ist, fliegen sie hunderte Kilometer dorthin, wo schönes Wetter ist und sie Insekten fangen können.

    Viele Grüße, Andreas

    • Danke Andreas. Ich habe den Text entsprechend korrigiert. Mit der Beobachtung wird es wohl nix – zu viel Schleierbewölkung.

      Diese Mauersegler sind übrigens ganz schön schnell. Obwohl ich die Kamera auf Dauerfeuer eingestellt hatte und viele Vögel gesehen hatte, die die Vollmondscheibe querten, hatte ich in den Fotos dann doch meist immer ein Bild, in dem der Vogel noch auf der einen Seite des Mondes und das nächste, in dem er schon auf der anderen Seite zu sehen war.

  3. Mit einem Daumennagel kann man leicht einen (viel größeren) Apfel verdecken, wenn man sich den Daumennagel dicht ans Auge hält.

    Dem entsprechend muss der Satellit in Merkurnähe umlaufen, dann kann der Merkur durchaus mal den Mars verdecken (was der Satellit vmtl. nicht lange durchhält).

    Da Merkur inner- und Mars außerhalb der Erdbahn umlaufen, ist eine Verdeckung von der Erde aus nicht möglich.

    Daten zu Merkur und Mars gibt’s reichlich im Internet.

    • Ich bin einigermaßen konsterniert, diese Antwort auf die Frage “Kann der Merkur den Mars verdecken?” zu lesen.

      Umso mehr, als diese Antwort unwidersprochen bleibt.

  4. Hmm …
    Habe mir gerade mal die “Mühe” gemacht und mir das ganze selber angesehen…
    Den passenden Wohnort vorausgesetzt, sieht das für mich sehr wohl danach aus, als wenn man eine Verdeckung des Mars durch den Merkur beobachten kann.
    Hier sieht es für ca. 22:30 Uhr für mich sehr gut aus, zumindes theoretisch.

  5. Merkur hätte am 18.6.2019 durchaus das Zeug (sprich: den Durchmesser) gehabt, um Mars zu verdecken. Der von der Erde aus gesehen halb beleuchtete Merkur hatte einen Durchmesser von 7,3″, Mars brachte es nur auf einen Durchmesser von 3,7″.
    Um 22:29:30 MESZ wäre es für ca. zwei Minuten zu einer Bedeckung von Mars durch Merkur gekommen, wenn Merkur nicht 13′ und 12″ zu weit nördlich am Himmel gewesen wäre (bei 5° scheinbarer Höhe über dem Horizont).
    Leider waren wir zu weit “südlich” von der Erde aus betrachtet für dieses Himmelsschauspiel. Es fehlten für eine Bedeckung ca. 1,4 Mio km, was im interplanetaren Raum nicht viel ist.

    Leider hatte ich am 18.6. schlechtes Wetter und sah nichts von der engen Begegnung.

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