Das Mare Humorum am 12.3.

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Raumfahrt aus der Froschperspektive
Go for Launch

Unglaublich. Seit dem Wochenende klares Wetter. Ich bin jeden Abend draußen, und sei es nur für eine halbe Stunde, um meinen alten Freund zu grüßen, der dort oben seine Kreise zieht. Es ist immer wieder faszinierend, wie der immer weiter wandernde Morgen auf dem Mond die Szenerie verändert.

Jeden Tag gibt es einen neuen “Star”, der aus dem Dunkel ins Licht hervortritt.. Am Sonntag waren es die Rupes Recta im Süden und Plato im Norden. Am Montag war es Copernicus. Am Dienstag die Regenbogenbucht. Gestern das Mare Humorum und der elliptische Krater Schiller. Morgen wird es das Schrötertal sein.

Mond über Darmstadt im dritten Viertel am 12.3.2014, 22:32 MEZ. 65/420 Aprochromat, Canon EOS 600D, ISO 100, 1/125 s
Credit: Michael Khan, Darmstadt / Mond über Darmstadt im dritten Viertel am 12.3.2014, 22:32 MEZ. 65/420 Aprochromat, Canon EOS 600D, ISO 100, 1/125 s

Die Jupitermonde waren gestern, anders als noch in der Nacht davor, ziemlich gleich verteilt. (Der in diese Aufnahme eingeflossene Aufwand ist nicht mit dem zu vergleichen, den Kevin für sene fantastischen Bilder investiert hat. Das Ergebnis ist deswegen auch in der Liga darunter, was ja auch nur fair ist),

Jupitersystem am 12.3.2014 um 22:40 MEZ. 65/420 Apochromat, Canon EOS 600D. Kompositaufmahme: System mit ISO 800, 1/20 s, Jupiter mit ISO 100, 1/125 s
Credit: Michael Khan, Darmstadt / Jupitersystem am 12.3.2014 um 22:40 MEZ. 65/420 Apochromat, Canon EOS 600D. Kompositaufnahme: System mit ISO 800, 1/20 s, Jupiter mit ISO 100, 1/125 s

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Ich bin Luft- und Raumfahrtingenieur und arbeite bei einer Raumfahrtagentur als Missionsanalytiker. Alle in meinen Artikeln geäußerten Meinungen sind aber meine eigenen und geben nicht notwendigerweise die Sichtweise meines Arbeitgebers wieder.

7 Kommentare

  1. Auch wenn die Bilder aus einer anderen Liga stammen als jene von Kevin, so sind sie dennoch nicht zu verachten. Ich denke, auch die Kamera, die Kevin verwendet hat, spielt in einer völlig anderen Liga, als die EOS 600D. Am ehesten käme da vielleicht nur eine EOS 60Da heran…
    —-
    5 Min. später:
    … ne, die Kameras kann man nicht wirklich miteinander vergleichen, weil die 60Da zwar etwas empfindlicher im IR-Bereich ist, aber ein weiterer Filter und die Bayer-Matrix nach wie vor vorhanden sind.

  2. Ich schaue mir Herrn Khans Bilder immer wieder gerne an, dabei verfolge ich natürlich auch das Weiterwandern der Mondlandschaft. Am frühen Abend konnte ich den Mond sogar von meinem Küchenfenster aus sehen.
    Bei der Astrofotografie sollte man seiner eigenen Passion folgen und die Bilder des anderen nicht als Konkurrenz, sondern als Anregung betrachten. Es gibt für jeden eine astronomische Nische. 🙂

    • Ich schaue mir Herrn Khans Bilder immer wieder gerne an,

      Damit sind Sie nicht allein. 🙂
      Und als Konkurrenten sehe ich die Herren Gräff und Khan auch nicht, sondern eher als Kollegen mit unterschiedlichen Schwerpunkten.

      • “Und als Konkurrenten sehe ich die Herren Gräff und Khan auch nicht, sondern eher als Kollegen mit unterschiedlichen Schwerpunkten.”

        Genau, so wie es ökologische Nischen gibt, so gibt es auch astronomische, wo jeder denselben Lebensraum unterschiedlich nutzen und seine speziellen Lebensäußerungen realisieren kann. 🙂

        • Gut beobachtet. Es gibt auch astronomische Symbiosen. Ich fühle mich manchmal nachts irgendwo auf einer einsamen Wiese am Waldrand nicht so wohl. Was ist das für ein Knacken? Wildschweine? Axtmörder? Da ist es mir nicht unrecht, wenn auf der Wiese noch Kollegen stehen, die da ihren Kram machen und ich mache meinen. Man stört sich nicht, aber es ist gut, dass man nicht allein ist. Wenn keiner konzentriert arbeitet, kann man auch mal ein bisschen quatschen. Oder aber man braucht mal was “Eh, kannze mir ma nen 2-Zoll auf 1.25 Zoll Adapter leihen leihen?” Manchmal weist der andere einen auch auf etwas hin, was man sonst übersehen hätte.

          In einer guten Symbiose funktioniert das zum beiderseitigen Vorteil.

          • Ich selbst beobachte den Himmel oft alleine. Natürlich gibt es nachts alle möglichen Geräusche, weil viele nachtaktive Tiere unterwegs sind. Im Gegensatz zum menschlichen Auge sind die Augen dieser Tiere meist größer und lichtempfindlicher, um jedes verfügbare Restlicht einzufangen und auszunutzen. Eulen können beispielsweise selbst in einer mondlosen Nacht eine Maus noch aus 100 Meter Entfernung orten. Vor Axtmördern braucht man hingegen keine Angst zu haben, die sehen auch nicht besser als unsereins.

            Auch Wildschweine stellen keine Bedrohung dar. Normalerweise sind diese Tiere scheu und greifen Menschen nur an, wenn sie sich bedroht fühlen oder ihren Nachwuchs beschützen wollen. Nähert sich ein Wildschwein, dann sollte man sich vorsichtig zurückziehen und dabei keine hektischen Bewegungen machen um es nicht zu provozieren. Fühlen sich Wildschweine ungestört, verziehen sie sich In der Regel von alleine wieder.

      • Ja, ganz genau. Hier gibt’s keinerlei Konkurrenz. Jans Bilder schaue ich immer mit Bewunderung an, und Kevins auch. Ich habe aber keinerlei Ehrgeiz, das zu lernen, was die beiden lernen mussten, umd das zu können. Zumindest nicht jetzt. Und der technische Aufwand, der erforderlich ist, ist mir auch zu hoch. Ich freue mich über schöne Bilder, die andere machen, und ich freue mich, wenn mir ein schönes Bild gelingt.

        Ich versuche auch so gut wie nie, mit Aufnahmen Informationen zu erfassen, die ich mit dem Auge nicht erfassen könnte. An dem Punkt fängt die Wissenschaft ja an. Ich will meist nur mit einem Bild den visuellen, ästhetischen Eindruck wiedergeben.

        Und außerdem hoffe ich, dass der eine oder die andere sich sagt: “Na, was der macht, das kann ich aber auch.” und selbst mal erstens spechtelt und zweitens knipst.

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