Konjunktion von Venus, Mars und Mond am 20.2.

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Raumfahrt aus der Froschperspektive
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Der Syzygienkönig gibt bekannt: In diesen Tagen kommen sich am Abendhimmel der Gott des Krieges und die Göttin der Liebe immer näher. Schade, dass man aus der Weltpolitik nicht Ähnliches berichten kann. Am 20.2. wird sich zu ihnen die bleiche Gefährtin unserer Erde gesellen, kurz nach ihrer Auferstehung aus vollkommener Finsternis.

Konjunktion von Mars und Venus am 20.2.2015 mit dem zunehmenden Mond, simuliert für den Standort Darmstadt um 18:00 GMT (19:00 MEZ)
Credit: Michael Khan via Stellarium / Konjunktion von Mars und Venus am 20.2.2015 mit dem zunehmenden Mond, simuliert für den Standort Darmstadt um 18:00 GMT (19:00 MEZ)

Die Begegnung von Mars und Venus geht in den kommenden Nächten weiter – ihr scheinbarer Abstand wird auf etwas mehr als einen Monddurchmesser schrumpfen, bis er dann wieder anwächst. Dann wird aber der Mond bereits weiter gezogen sein.

Dies ist schon das zweite Mal in diesem Jahr, nach der Planetenparade im Januar, dass der Syzygienkönig etwas zur Venus zu vermelden hat.

Und hier noch gleich etwas, nur zwei Abende später: Venus und Mars werden einander dann auf etwa ein halbes Grad nahe kommen und der Mond, dann schon nicht mehr eine ganz so hauchfeine Sichel, wird um 25 Grad weiter gewandert sein. Etwa auf halbem Wege zwischen Mond und dem Mars-Venus-Gespann ist auch noch Uranus, den man  aber keinesfalls mit bloßem Auge ausmachen kann.

Enge Begegnung zwischen Venus und Mars im Winkelabstand von etwa einem halben Grad am 22.2.2015, simuliert für Darmstadt um 18:30 GMT (19:30 MEZ)
Credit: Michael Khan via Stellarium / Enge Begegnung zwischen Venus und Mars im Winkelabstand von etwa einem halben Grad am 22.2.2015, simuliert für Darmstadt um 18:30 GMT (19:30 MEZ)

Am 20. und am 22., wie auch an den Tagen davor und danach, wird es am frühen Abend Überflüge der ISS geben, die sehr interessant sein können. Vom Raum Darmstadt aus gesehen, wird die ISS bei einigen dieser Gelegenheiten Venus und Mars sehr nahe kommen, die Mondsichel kreuzen oder hellen Sternen begegnen. Näheres sollte jeder Interessierte mit heavens-above oder Stellarium selbst eruieren.

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Ich bin Luft- und Raumfahrtingenieur und arbeite bei einer Raumfahrtagentur als Missionsanalytiker. Alle in meinen Artikeln geäußerten Meinungen sind aber meine eigenen und geben nicht notwendigerweise die Sichtweise meines Arbeitgebers wieder.

9 Kommentare

  1. Bei der Beobachtung des Abendhimmels habe ich mich gefragt, woher plötzlich der Stern neben der Venus kommt, der mir doch sonst nicht aufgefallen ist. Nun weiß ich, dass es sich um den Mars handelt. Sehr lehrreich, werde bei nächsten Sternbeobachtungen wieder hier reinschauen.

  2. Pingback:Konjunktion von Venus, Mars und Mond | Birdflymedia

  3. Es ist wie verhext. Sie weisen in Ihrem Blog auf besondere Konstellationen am nächtlichen Himmel hin und ich kann sie nicht beobachten. Es scheitert an der dichten Bewölkung, am Nebel, an der Fremd-Beleuchtung, an zu hohen Bäumen oder an Termin-Konflikten. Na gut, ein paar Mal
    war auch der innere Schweinehund im Weg.
    Seit der sommerlichen Serie mit Mond, Planeten und Spica – und gelegentlich auch der ISS – warte ich auf einen Erfolg. Immerhin war es in vielen anderen Nächten sternenklar und so bin ich inzwischen mit deutlich mehr Sternen und Sternbildern vertraut als dem Großen Wagen, der Kassiopeia und dem Polarstern sowie dem Orion im Winterhalbjahr.
    Das Sommerdreieck und das Wintersechseck sorgen jetzt für Orientierung. Die Plejaden habe ich in diesem Winter zum ersten Mal bewusst gesehen und auch den Kometen Lovejoy konnte ich mit einem einfachen Feldstecher beobachten.
    Die besondere Annäherung zwischen Mond und Aldebaran Ende Januar habe ich verpasst. Aber am 1. Februar hat der Mond die Linie zwischen Jupiter und Aledebaran schön aufgeteilt. Nicht im Verhältnis 1:1 oder 1:2, eher 2:3. Nicht ganz “golden” aber harmonisch. Ob das auch Ihren Syzygien-Kriterien genügt?
    Jedenfalls lohnt ein Blick nach oben immer.
    Meine abendliche Begleiterin ist einverstanden, wenn ich gelegentlich stehen bleibe und den Sternenhimmel betrachte. Wenn ich unter dem Orion eine “Hasen-Struktur” zu erkennen versuche, guckt sie nach richtigen Hasen oder liest die neuesten Hundenachrichten.
    Ich freue mich über weitere Anregungen aus dem Blog.

    • Ich muss betonen, dass ich viele der von mir angekündigten Ereignisse auch nie selbst zu sehen bekomme, weil das Wetter nicht mitspielt. Aber nur Mut, dieses Jahr geht’s Schlag auf Schlag. Im März steht sogar eine (wenn auch bei uns nur partielle) Sonnenfinsternis an.

      Vielleicht können Sie Ihre Begleiterin für die Jagdhunde oder den großen und kleinen Hund begeistern. Dann schaut sie auch mal nach oben. Aber Hunde sind ja kurzsichtig, ein gravierender Nachteil bei der Sternenguckerei.

      • Ob die Kurzsichtigkeit hier entscheidend ist? Vor allem sind Sterne völlig geräuschlos und geruchslos und deshalb uninteressant für meine Begleiterin. Aber evtl. finde ich beim nächsten Mal selbst die Jagdhunde. Die Hauptsterne des großen und kleinen Hundes sind z.Z. ja nicht zu übersehen …

  4. Zauberei? Gestern abend ca. 18:45 war der Himmel über Hamburg klar. Jupiter, Mond und Venus waren gut zu sehen. Nur der Mars tat sich schwer gegen die Dämmerung und gegen die vielen anderen Lichter. Mit bloßem Auge konnte ich den Mars mehr erahnen als sehen, aber mit dem Fernglas ging’s gut. Um ca. 19:45 war es finster – und dicht bewölkt. Um ca. 20:45 war’s wieder klar, aber da waren Venus und Mars schon unterm Horizont. Immerhin ein Teilerfolg.
    Mal sehn, was der 28.02. bringt.

    • Ich muss mich entschuldigen, ich habe mich in meinem Kommentar neulich vertippt – die enge Begegnung von Mond und Aldebaran findet in der Nacht vom 25. auf den 26. 2. statt!

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