Komet C/2022 E3 (ZTF)
Der aktuell am Nordhimmel zu beobachtende Komet C/2022 E3 (ZTF) hat am 12. Januar gegen 19:00 UTC sein Perihel mit einem Sonnenabstand von 1.112 AE (166 Millionen km) durchlaufen und nähert sich nun dem Punkt der größten Erdannäherung, der am 1. Februar gegen 18:00 UTC erreicht wird. Der Komet wird dann rund 0.284 AE (42.5 Millionen km) von der Erde entfernt sein.
Komet C/2022 E3 (ZTF) – das ZTF steht für “Zwicky Transient Facility”, ein Projekt zur Durchmusterung des Nordhimmels mittels einer Kamera an einem Teleskop der Palomar-Sternwarte in Kalifornien, das den Kometen im März 2022 entdeckt hat – ist auf einer aktuell knapp hyperbolischen Bahn mit einer Inklination von 109.2 Grad. Damit ist seine Bahn um die Sonne retrograd – wenn man von Norden auf das Sonnensystem herunterschaut, würde der Komet im Uhrzeigersinn umlaufen.
Komet C/2022 E3 (ZTF) kommt wahrscheinlich aus der Oortschen Wolke. Sein Perihel ragt steil über der Ekliptik auf, sodass er jetzt von der Erde aus gesehen hoch im Nordhimmel steht. Da er sogar zirkumpolar ist, kann er die ganze Nacht über beobachtet werden.
Für gute Sichtbarkeit ist es wichtig, dass der Komet nahe an der Erde und hoch über dem Horizont steht und dass seine Elongation, sein Winkelabstand von der Sonne, groß ist. Wie man sieht, ist all dies Ende Januar bis Anfang Februar gegeben. Zudem wäre eine mondlose Nacht von Vorteil. Das wird problematisch, je mehr man in den Februar hineingeht. Vollmond ist am 5. Februar. Bei einem Kometen kann davon ausgegangen werden, dass seine Aktivität und damit seine Helligkeit abnimmt, je weiter er sich von seinem Perihel entfernt.
Am 30. Januar wird ab 02:00 der Mond weg sein, dann wäre die Situation fast ideal. Wenn das Wetter allerdings so bleibt wie in den vergangenen Wochen, werden wir uns wohl nach der Decke strecken müssen und dann beobachten, wenn sich eine Wolkenlücke auftut.
Danke für den Beitrag. Hab den mal sofort in Stellarium importiert.
Das ist vielleicht auch eine Gelegenheit, meinen frisch erworbenen Kameraadapter aufs Teleskop zu schrauben und zu versuchen, ob ich ihn abgelichtet kriege. Wenn wir denn Glück haben und es zwischendurch mal einen klaren Himmel gibt…