Komet ISON: Hilfe zum Auffinden

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Raumfahrt aus der Froschperspektive
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Im Folgenden zwei hoffentlich hilfreiche Tipps für alle, die sich die Beobachtung des Kometen C/2012 S1 (ISON) vorgenommen haben, aber nicht sicher sind, ob, wann und wie sie ihn am Himmel finden können.

Zunächst einmal ein Buchtipp … ja, genau: Hardware. Das kleine Bändchen “Komet ISON – Alles zum Großen Kometen 2013” vom auch als Kommentator in diesem Blog und natürlich vor allem selbst als Blogger bekannten Daniel Fischer und dem Astrofotografen Frank Gasparini beantwortet alle Fragen, die mir zum Thema eingefallen sind, außer natürlich der, ob es wirklich ein großer Komet wird. Das weiß heute noch keiner; wir werden es abwarten müssen.

Dann ein Tipp für die Stellariumnutzer, und unter denen gerade die, die diese Software nur ab und zu nutzen: Man kann in die Datenbank der darstellbaren Objekte auch neue Objekte laden und diese Daten auffrischen, und damit eben auch die Daten neu entdeckter Kometen aufnehmen. Wie man damit die Daten für den Kometen ISON lädt, steht hier Schritt für Schritt beschrieben.

Klar, manche von Ihnen wussten das schon. Viele aber offenbar nicht, wie ich den Fragen entnehme, die man mir in den letzten Tagen und Wochen zu diesem Thema gestellt hat. Denen kann ich jetzt sagen: “Guckt in meinen Blog”.

Übrigens habe ich mithilfe Daniel Fischers Buch und Stellarium auch schon mal eine nette Photo-Op identifiziert:

ISON and Spica at close quarters on Nov. 18, 2013, 05:00 GMT, source: Michael Khan via Stellarium

Am Morgen des 18. November 2013 um 05:00 GMT (06:00 MEZ) wird ISON sich (scheinbar) nur ein halbes Grad (also einen Mond-Durchmesser) vom hellen Stern Spica in der Jungfrau befinden. Das sollte die Auffindbarkeit erheblich erleichtern (horizontnah klarer Himmel vorausgesetzt). Je nach Entwicklung des Schweifs könnte dies ein sehr reizvoller Anblick selbst in einem kleinen Teleskop sein. Bei einer scheinbaren Helligkeit von 6.1 mag (atmosphärische Effekte eingerechnet) dürfte man den Kometen gut ausmachen können.

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Ich bin Luft- und Raumfahrtingenieur und arbeite bei einer Raumfahrtagentur als Missionsanalytiker. Alle in meinen Artikeln geäußerten Meinungen sind aber meine eigenen und geben nicht notwendigerweise die Sichtweise meines Arbeitgebers wieder.

3 Kommentare

  1. Ich werde auf jeden Fall nach dem Kometen Ausschau halten. Mit der Auffindhilfe dürfte das ja nun kein Problem sein. Ich weiß allerdings nicht, ob ich um sechs Uhr in der Früh eine Beobachtung auf die Reihe kriege. Abends wird ISON vermutlich erst ab Anfang oder Mitte Dezember zu sehen sein, wenn es früher dunkel wird.

  2. @Mona

    Der Komet ist vor dem Perihel deswegen nur morgens zu sehen, weil er sich auf seiner Bahn “vor” der Erde befindet, also an einer Stelle, die von der Erde aus abends nicht zu sehen ist. Da die Erde entgegen dem Uhrzeigersinn um die Sonne läuft und entgegen dem Uhrzeigersinn rotiert, kann man die Orte “vor der Erde”, also zu Winkelpositionen, die der aktuellen Winkelposition der Erde vorauseilen, zwangsläufig nur morgens sehen.

    Die große Woche des Kometen wird die Woche direkt nach dem Perihel sein, also die erste Woche im Dezember. Auch da ist die Beobachtbarkeit früh morgens vor und um Sonnenaufgang besser als abends um und nach Sonnenuntergang. Weiter im Dezember wird ISON dann auch zirkumpolar, aber dann wird seine Aktivität schon deutlich nachgelassen haben.

    Alles weitere kann man sich im genannten Buch und/oder per Stellarium anschauen.

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