HERA-Swingby: Der simulierte Blick auf Mars

Heute Nachmittag (12.3.2025) wird die ESA-Raumsonde HERA einen Swingby am Mars absolvieren. Ich habe mir mal angeschaut, welche Lokationen auf der Oberfläche unter welchen Beleuchtungsbedingungen überflogen werden. Hier ist das Ergebnis für drei willkürlich herausgegriffene Zeitpunkte.
Wohlgemerkt: ich will damit nicht behaupten, dass HERA zu genau den angegebenen Zeiten auch Bilder machen wird. Die von mir erstellte Grafik ist eher theoretischer Natur: Sie zeigt, was wann gesehen werden könnte.

Der Anflug erfolgt über der Nordhalbkugel. Die Neigung der Bahnebene gegenüber dem Marsäquator ist recht hoch, deswegen ist die aktuell sonnenbeschienene Nordpolarregion gut zu sehen. Diese war auch schon auf den von HERA während der vergangenen Tage aufnommenen Bildern gut zu sehen.
Während des Endanflugs und dem Deimos-Vorbeiflug wird HERA über den Regionen Arabia Terra. Meridiani Planum und Terra Sabaea fliegen. Dann geht es schnell herunter über die Südhalbkugel, wo die größte Annäherung an Mars über dem Hellas-Becken erreicht wird. Zu diesem Zeitpunkt wird auch der Terminator durchquert – der Abflug wird über der Nachtseite sein, sodass von Mars bald nur noch eine schmale Sichel zu sehen sein wird.
Mehr zu den geplanten Operationen während des Vorbeiflugs hier und hier. Die Ergebnisse werden morgen, Donnerstag, 13.3.2025 im Rahmen einer Pressekonferenz und danach einem Webcast vorgestellt werden.
Wir leben in unruhigen Zeiten. Der Blick auf den Mars ist da wirklich mal etwas Erfreuliches. Ich hoffe, Sie halten uns weiter auf dem Laufenden.
Ich kann nur empfehlen, dem Webcast heute Mittag zu folgen (Link im Artikel). Gestern Abend habe ich schon die ersten Bilder von Hyperscout-H gesehen. Die fand ich ganz ausgezeichnet. Bilder von der AFC gab’s da noch nicht, die Wissenschaftler arbeiteten noch an deren Nachbearbeitung. Die müssten eigentlich die Bilder eines abbildenden Spektrometers locker toppen können.
Die eigentliche Sorge war ja, ob die Ausrichtung klappt oder ob es zu Verwischungen gekommen ist. Die Sonde ist nicht dafür gebaut, in einer Umgebung zu operieren, in der sich alles schnell bewegt.