Wem verdanken wir das “Foto vom schwarzen Loch”?

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Raumfahrt aus der Froschperspektive
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Die perfekt inszenierte Wissenschaftsshow um die Präsentation des ersten “Fotos eines schwarzen Lochs” hat wohl jeder mitbekommen. Die sozialen Medien haben dazu noch eine ganz eigene Interpretation des damit verbundenen, komplexen wissenschaftlichen Prozesses. Eine Interpretation, der sich die Tagespresse weithin angeschlossen hat.

Zunächst einmal sollte man festhalten, dass es gar kein Foto eines schwarzen Lochs gibt. Es gibt noch nicht einmal ein Foto des Ereignishorizonts des supermassiven schwarzen Lochs im Zentrum von M87. Das Bild, das wir alle gesehen haben, ist die grafische Umsetzung der zusammengeführten Daten eines Netzwerks von Radioteleskopen.

Diese Präzisierung ist keine sprachliche Spitzfindigkeit und sie stellt die dahinter stehende wissenschaftliche Leistung keineswegs infrage. Was da gemacht wurde, ist eine phänomenale Großtat an der Grenze des technisch Machbaren.

Es ist jedoch nicht die Leistung von Einzelpersonen. Wir reden hier nicht von der Entdeckung eines Kometen oder einer Supernova oder von ähnlichen Beobachtungen, die von Individuen, oft sogar aus der Amateurszene bewerkstelligt werden könnnen. Wissenschaft dieses Kalibers ist dagegen zu groß für einen Menschen.

Aussagen wie “Ohne diese Frau gäbe es kein Foto vom schwarzen Loch“, wie sie einer Redakteurin bei Spiegel Online aus der Feder floss, sind sehr weit hergeholt und widersprechen zudem auch noch den eigenen Aussagen der Person, der solche Wundertaten zugeschrieben werden: Katie Bouman selbst, eine sehr sympathisch wirkende junge Wissenschaftlerin vom Massachussetts Institute of Technology, hebt stets hervor, dass es sich um die gemeinsame Leistung eines großen Kollektivs handelt.

Genau das ist doch eigentlich das Wunderbare an der Sache. Wir sehen hier, was Menschen leisten können, wenn sie ihre Fähigkeiten in einer groß angelegten, internationalen Kooperation bündeln, anstatt allein vor sich her zu werkeln oder gar gegeneinander zu arbeiten.

Es ist wohl wahr und schlimm genug, dass es gerade im Wissenschaftsbetrieb nicht an Leuten mangelt, die sich nur zu gern gern die Leistung der von ihnen geleiteten Gruppe selbst ans Revers heften. Hier ist so etwas nun erfreulicherweise einmal nicht passiert. Da ist es umso ärgerlicher, wenn sich Tweeter, Blogger und Journalisten anmaßen, eine Einzelperson herauszupicken, die sie flugs zu der Schlüsselperson ernennen, die all die anderen in den Schatten stellt.

Im SPON-Artikel wird das gleich zwei Mal gemacht. Neben Katie Bouman wird Margaret Hamilton genannt. Das ist die Frau, “deren Software bemannte Flüge zum Mond möglich machte.” Da hat die SPON-Redakteurin schon einmal beherzt eingeschenkt. Dabei hat sie aber wohl übersehen, dass der von ihr selbst als Beleg angeführte Tweet vom MIT wesentlich moderater sagt: “MIT computer scientist Margaret Hamilton w/the code she wrote that helped put a man on the moon.

Aber auch die Person, die diesen Tweet verfasst hat, nimmt immer noch den Mund zu voll. Wer selbst Software entwickelt hat, wird niemals glauben, dass eine Einzelperson allein eine derartige Menge an Code schreiben kann. Der Stapel der Ausdrucke reicht Margaret Hamilton bis zum Scheitel! Hätte sie das alles wirklich alles selbst geschrieben, wäre das Druckerpapier über und über befleckt vom Blut ihrer wund getippten Finger.

Ein klein wenig Recherche zeigt schwarz und weiß das ohnehin Offensichtliche, siehe z.B. Wikipedia. Frau Hamilton war Mitglied, später Leiterin eines Teams von Entwicklern. Das allein ist doch schon bemerkenswert, vor allem in der damaligen Zeit. Warum kann man das nicht einfach genau so kommunizieren, anstatt wieder einmal die Einzelleistung zu übertreiben und damit den Beitrag des Kollektivs unter den Tisch fallen zu lassen.

Wenn Blogger und Tweeter so etwas machen, dann ist das halt so. Es sind halt nur Blogger und Tweeter. Journalistinnen und Journalisten sollten sich aber bemühen, Sachverhalte so wiederzugeben, wie sie geschehen sind, und nicht so, wie sie es sich vielleicht wünschen mögen.

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Ich bin Luft- und Raumfahrtingenieur und arbeite bei einer Raumfahrtagentur als Missionsanalytiker. Alle in meinen Artikeln geäußerten Meinungen sind aber meine eigenen und geben nicht notwendigerweise die Sichtweise meines Arbeitgebers wieder.

105 Kommentare

  1. Ja, Katie Bowman ist in 1. Linie ein Medienprodukt und das auch deshalb weil sie sich selbst mit ihrem TED-Talk How to take a picture of a black hole bekannt gemacht hat – bekannt ausserhalb der Wissenschaftsgemeinde, denn nur das hat der „medialen Gemeinde“ ermöglicht jemanden aus dem Gemeinschaftsprojekt Event Horizon Telescope herauszustellen. Dabei hilft noch, dass Katie Bowman eine Frau ist und einen Algorithmus für die Bildberechnung aus den Teleskopdaten entwickelte und bis jetzt gab es nicht allzuviel Frauen, die sich in dieses Gebiet vorgewagt haben. Jeder Journalist und Medienschaffende, der Katie Bowman in die Headline beförderte konnte sich damit selbst auf der Seite der Guten platzieren, denn er war damit eine transformierende geschellschaftliche Kraft, welcher dabei half das Frauenbild zu ändern.
    Dumm nur, dass Katie Bowmans Algorithmus gar nicht benutzt wurde um das Bild des schwarzen Loches zu errechnen, nur gerade ein kleiner Ausschnitt aus ihrem Code scheint doch noch Eingang in die Software gefunden zu haben und diese Software war genau so eine Gemeinschaftsentwicklung wie es das gesamte „Event Horizon Telescope“-Projekt war.

  2. Die New York Times bringt mit How Katie Bouman Accidentally Became the Face of the Black Hole Project wieder einmal einen erhellenden Artikel über das Umfeld in dem Katie Bowman zum Gesicht des Projekts wurde. Dort liest man etwa (übersetzt von DeepL):
    Das Projekt unter der Leitung von Shep Doeleman, einem Astronomen am Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics, wurde von mehr als 200 Forschern durchgeführt. Etwa 40 von ihnen waren Frauen, so die Black Hole Initiative von Harvard.
    “Es sind Frauen an jedem einzelnen Schritt dieses erstaunlichen Projekts beteiligt”, sagte Sara Issaoun, 24, eine Doktorandin an der Radboud University in den Niederlanden, die an der Forschung arbeitete. “Als Frau in STEM selbst ist es gut, Vorbilder zu haben, zu denen junge Mädchen und kleine Jungen aufschauen können.”

    Aber Issaoun warnte vor einer “Erfolgserzählung für einsame Wölfe”. “Die Vielfalt und Gruppenarbeit und die Breite unserer Zusammenarbeit, denke ich, sind es wert zu feiern”, sagte sie.

    Um das Bild eines Schwarzen Lochs einzufangen – ein mysteriöses Phänomen, das lange Zeit für unsichtbar gehalten wurde – nutzten die Wissenschaftler acht Funkobservatorien auf der ganzen Welt, um die Galaxie im April 2017 für 10 Tage ein- und auszuschalten. Dann begannen sie mit dem mühsamen Versuch, riesige Datenmengen zu verarbeiten und in einem Bild abzubilden.

    Während sie die Entwicklung eines Algorithmus zur Aufnahme eines Schwarzen Lochs leitete, was Gegenstand eines TED-Gesprächs war, den sie 2016 hielt, sagten ihre Kollegen, dass die Technik letztendlich nicht dazu verwendet wurde, dieses spezielle Bild zu erstellen.

    Fazit: Heutige Zeitungen reportieren oft sehr oberflächlich, fast populistisch. Die New York Times scheint mir da eine Ausnahme zu sein.

  3. Herr Khan,
    Sie schreiben …“Journalistinnen und Journalisten sollten sich aber bemühen, Sachverhalte so wiederzugeben, wie sie geschehen sind, und nicht so, wie sie es sich vielleicht wünschen mögen.“…

    Da haben Sie offensichtlich den Trend verpasst. Journalismus ist – spätestens seit Donald Trump der Präsident der USA ist – ideologischer Meinungsmache komplett gewichen.

    Übrigens: Da fehlt doch „etwas“ in Ihrem „Disclaimer“, siehe: „Alle in meinen Artikeln geäußerten [Leerstelle] sind aber meine eigenen und geben nicht notwendigerweise die Sichtweise meines Arbeitgebers wieder.“

    “Darüber hinaus”: Merkwürdige Selbst-Assoziation. Ihre existentiellen Ängste tun nichts zur Sache. Sollte Ihre Arbeitgeber Ihre Blogbeiträge lesen und sich signifikant daran stören, so wird Ihnen Ihr „Disclaimer“ auch nichts nützen.

    Wie Sie bereits andeuteten: Tatsache ist, daß nicht Bestandteile des sichtbaren Lichts, sondern Radiowellen zu einem Ergebnis verarbeitet wurden. Die Existenz eines – und allgemein Schwarzer Löcher – ist und bleibt eine These. Das bunte Bild eines Schwarzen Lochs ist ein »Fake«. Wer Spaß an Details hat, kann sich gerne (m)eine Analyse des »Schwarze Loch Postulates« in Form (m)eines veröffentlichten Leserbriefes bei Spektrum.de anschauen, siehe Kommentar 2 und die Antwort der Redaktion.

    Das im heutigen Deutschland der massive Wunsch besteht, Frauen – in jedem Fall – in den Vordergrund zu rücken, ist nur ein Aspekt von vielen, im derzeitigen ideologischen Kampf (grünlinker) Redaktionen gegen zahlenanalytische Fakten.

  4. Die Größe dieses Schwarzen Lochs wird mit 6.5×10^9 Sonnen entsprechend einem Ereignishorizont von 20 Milliarden km angegeben. Auf dem “Photo” erscheint das Objekt unter einem Winkel von ca. 42 Mikrobogensekunden entsprechend 2×10^(-10) rad. Daraus ergibt sich ein Abstand von 10^20 km oder 10 Millionen Lichtjahren.

    Andererseits wird die Entfernung von M87 mit 55 Millionen Lichtjahren angegeben. Falls diese Angabe richtig ist, würde das Objekt unter einem Winkel von 8 Mikrobogensekunden erscheinen, der weit unter dem Auflösungsvermögen des virtuellen Teleskops liegt. Aus Wellenlänge geteilt durch Öffnung erhält man 1.3 mm / 8000 km = 33 Mikrobogensekunden, ein Wert für das Auflösungsvermögen, der nahe beim Durchmesser des “Photos” liegt. Daraus ließe sich vielleicht ein Bild mit 4 Pixel konstruieren, aber kaum das detailreiche “Photo”, das veröffentlicht wurde.

    Wer kann diese Ungereimtheiten auflösen?

  5. Das ist keine Ungereimtheit, das ist korrekt verstandene und zu rechnende ART:
    Der Schatten des SL erscheint vor dem Hintergrund von abgelenkten Hintergrundphotonen, weil das SL als Gravitationslinse wirkt. Hinzu kommt frame dragging, was in Rotationsrichtung die Helligkeit des Ringes verstärkt, dagegen abmindert, weil diese Photonen auf die “Rückseite” gezogen werden.
    Entscheidend ist der “photon capture radius” Rcapt = 2,6*Rs, der Photonenradius ist Rph = 1,5*Rs.

    Der Schatten des EH ist also 1,7* größer als Rph und 2,6* größer als Rs des EH in Winkelgrad.
    Pi*Daumen wird aus dem gemessenen Durchmesser 42 ein Radius von 42/2/2,6 = 8, alles ok.

  6. @ Holzherr: Nach Aussage des Hauptentwicklers ist Boumans Beitrag alles andere als klein. Thread: https://twitter.com/thisgreyspirit/status/1116518544961830918

    Ansonsten: Die allerersten Tweets bzgl. Bouman wiesen lediglich darauf hin, dass hier eine Frau einen nicht unwesentlichen Beitrag geleistet hat, auf einem Gebiet, auf dem man Frauen eben nicht sehr zahlreich antrifft. Es waren einfach nur Aussagen im Sinne von “Schaut her, Frauen, auch hier habt ihr eine Chance. Traut euch!” Dass solche Aussagen/Ermunterungen hilfreich sein können, kann zumindest ich aus eigener Erfahrung mit meiner Tochter durchaus bestätigen.

    Von Stunde zu Stunde wurde das dann weiter hochgeschraubt, bis in einigen Berichten am Ende “Ohne diese Frau wäre gar nichts gelaufen!” herauskam. Das hat wohl für Bouman persönlich leider mehr Schaden als Nutzen angerichtet, obwohl sie sich selbst wie gesagt alle Mühe gegeben hat, das gesamte Team zu würdigen, ohne dabei ihr eigenes Licht unter den Scheffel zu stellen.

    Insofern stimme ich zu, dass die Berichte der Presse nicht den Tatsachen entsprachen und eine Einzelperson mehr herausgestellt hatte als ihr faktisch zugekommen wäre. Klarer Fall. Allerdings fällt es mir schwer, das besonders schlimm zu finden. Ganz salopp betrachte ich persönlich das einfach mal als ausgleichende Gerechtigkeit für andere Fälle, wie z. B. Watson/Crick und den unterschlagenen Beitrag der Rosalind Franklin. Letzterer entging immerhin der Nobelpreis, der zweifelsfrei auch ihr zugestanden hätte.

    Komischerweise ist der Aufschrei über die seltsame Geschlechterverteilung der Nobelpreise aber immer noch unverhältnismäßig gering, verglichen mit der erstaunlich hartnäckigen Empörung über die übertriebene Würdigung von Frau Boumans Beitrag zur Visualisierung des schwarzen Lochs. Da gibt’s wohl allseits noch einiges zu tun.

  7. Zitat Michael Khan : “zunächst einmal sollte man festhalten, dass es gar kein Foto eines schwarzen Lochs gibt. Es gibt noch nicht einmal ein Foto des Ereignishorizonts des supermassiven schwarzen Lochs im Zentrum von M87. Das Bild, das wir alle gesehen haben, ist die grafische Umsetzung der zusammengeführten Daten eines Netzwerks von Radioteleskopen.”

    .
    Zunächst finde ich irreführend von einem “Foto” zu sprechen, wenn es sich um eine Computersimulation nach den Prämissen einer bestimmten Theorie handelt. 🙁
    Das finde ich unseriös und sogar irgendwie unredlich, denn auch Laien kennen sehr wohl den Unterschied zwischen Fotographieren und graphische Verarbeitung von Daten am Computer, es wäre also nicht nötig gewesen zur Vereinfachung oder Veranschaulichung für die Allgemeinheit von einem “Foto” zu sprechen. Hört sich in der Tat wie eine Fake-Meldung an.

  8. #16:18 Nun um das Foto, das eine Kartierung war, nicht mißzuverstehen, sollte man sich zunächst vorab in das Thema “interferometrische Messungen” einlesen, bevor man wild rumspekuliert.
    Diese Abbildung wurde aus Meßdaten berechnet, das ist keine Simulation nach Formeln.

  9. @Ute Gerhard (Zitat): ” Nach Aussage des Hauptentwicklers ist Boumans Beitrag alles andere als klein”. Ja, da haben sie recht. Doch warum liest man in SPON und anderen Publikationen für die breite Masse nicht, was ihr Beitrag ist und war? Dabei ist das, was sie beigetragen hat nicht nur wichtig sondern auch gut zu verstehen – selbst für wissenschaftlich wenig Versierte. In den MIT-News liest man dazu unter dem Titel A method to image black holes
    New algorithm could stitch together astronomical measurements made across the globe.
    (übersetzt von DeepL):

    Normalerweise erreicht ein astronomisches Signal zwei beliebige Teleskope zu etwas unterschiedlichen Zeiten. Die Berücksichtigung dieser Differenz ist für die Extraktion visueller Informationen aus dem Signal unerlässlich, aber die Erdatmosphäre kann auch Radiowellen verlangsamen, übertriebene Unterschiede in der Ankunftszeit verursachen und die Berechnung, von der die interferometrische Bildgebung abhängt, verfälschen.

    Bouman hat für dieses Problem eine clevere algebraische Lösung gefunden: Werden die Messungen von drei Teleskopen multipliziert, heben sich die zusätzlichen Verzögerungen durch atmosphärisches Rauschen gegenseitig auf. Das bedeutet, dass jede neue Messung Daten von drei Teleskopen benötigt, nicht nur von zwei, aber die Erhöhung der Genauigkeit gleicht den Informationsverlust aus.
    ….
    Schließlich benutzte Bouman Machine Learning, um visuelle Muster zu identifizieren, die sich in 64-Pixel-Patches von realen Bildern wiederholen, und sie nutzte diese Funktionen, um die Bildrekonstruktionen ihres Algorithmus weiter zu verfeinern. In separaten Experimenten extrahierte sie Patches aus astronomischen Bildern und aus Schnappschüssen von terrestrischen Szenen, aber die Wahl der Trainingsdaten hatte wenig Einfluss auf die endgültigen Rekonstruktionen.

    Katie Bowman hat also ein cleveres mathematisches Modell entwickelt und den Algorithmus gar noch unter Einsatz von Machine Learning optimiert.
    Sie ist scheinbar mit allen Wassern gewaschen. Man kann sie nicht einfach in die Ecke der weltfremden Mathe-Geeks stellen denn sie benutzt auch neueste Methoden wie das Machine Learning um weiterzukommen.

    Warum aber schreibt SPON und schreiben andere nichttechnische Medien nicht darüber?

  10. @Senf
    Nicht alles ok. Unterstellen wir einmal, dass 42 Mikrobogensekunden wegen eines Linseneffekts mit 55 Millionen Lichtjahren Entfernung zusammenpassen, dann versteht man noch immer nicht, wie bei einem Auflösungsvermögen des virtuellen Teleskops von 33 Mikrobogensekunden es möglich ist, ein nur unwesentlich größeres Objekt als detailreiches “Photo” abzubilden. Das gemessene Bild kann nur höchstens aus 2-4 Pixel bestehen, müsste sich also kaum von einem Beugungsfleck unterscheiden, wie er durch jedes Objekt erzeugt wird, dessen Ausdehnung gleich oder kleiner als 33 Mikrobogensekunden ist.

    Es dürfte bekannt sein, dass in einem optischen Teleskop alle Fixsterne zwar verschieden hell, aber gleich groß erscheinen, weil ihr Winkeldurchmesser viel kleiner als der limitierende Beugungsfleck ist. Nur Planeten erscheinen als Scheiben, gegebenfalls sogar mit einem Ring (Saturn), weil ihr Winkeldurchmesser den Beugungsfleck erheblich übersteigt. Warum sollte dies bei Mikrowellen anders sein?

    Für mich ungklärt ist auch, weshalb man gerade bei einer Wellenlänge von 1.3 mm gemessen hat, wo mit erheblichem Hintergrundrauschen zu rechnen ist. Das Maximum der kosmischen Hintergrundstrahlung ist dicht benachbart, nämlich bei 1 mm.

  11. Man muss ja schon froh sein, wenn die Technik der Aufnahme halbwegs korrekt wiedergegeben wird. Der ORF hat sich da nicht mit Ruhm bekleckert. In der Hauptnachrichtensendung (ZiB 1) vom 10.04. wurde behauptet, die acht Teleskope hätten das Bild “wie ein Mosaik” (wörtliches Zitat) erzeugt. Da hat dann wohl Hawaii die linke obere Ecke geliefert, Spanien die rechte obere, etc …

    @ Dr. Wolfgang Engelhardt:
    Siehe den Artikel von Robert Gast auf spektrum.de, darin den Abschnitt über die Arbeit von James Bardeen:

    https://www.spektrum.de/news/das-bild-des-schwarzen-lochs/1638154

    Zitat: “Auf einer Teleskopaufnahme würde dieser Rand – die Physiker sprechen vom »letzten Photonenorbit« – klar hervortreten. Was die Größe der Struktur anbelangt, kommt Bardeen zu einem überraschend ermutigenden Ergebnis: Der »Schatten« müsste den fünffachen Durchmesser des Ereignishorizonts haben.”

  12. Zitat Senf: „Nun um das Foto, das eine Kartierung war, nicht mißzuverstehen, sollte man sich zunächst vorab in das Thema “interferometrische Messungen” einlesen, bevor man wild rumspekuliert. Diese Abbildung wurde aus Meßdaten berechnet, das ist keine Simulation nach Formeln.“
    .

    Sorry, aber niemand sollte aus der Öffentlichkeit sich im Thema „interferometrische Messungen einlesen“ müssen um zu erfahren, ob es sich um ein Foto von einem Schwarzen Loch oder um eine virtuelle Abbildung aus irgendwelchen Meßdaten handelt. Das Wort „Foto“ ist hier überhaupt nicht geeignet und eindeutig irreführend aus Effekthascherei verwendet worden, denn sonst hätte sich kein Mensch mehr damit beeindrucken lassen, dass irgendwelche Schwarze Löscher graphisch zusammengesetzt wurden, wie langweilig: Die „wissenschaftliche“ Medien sind nämlich voll davon seit Jahrzehnten, siehe zum Beispiel bei einer Google Suche , man hat nur die Qual der Wahl, wie langweilig.

    Wenn jemand mir z.B. erzählen würde, er habe ein Foto von einem Alien geschossen, will ich schon wissen, ob es ein echtes Foto oder es eine irgendeine computermäßige graphische Zusammensetzung eines Aliens gemäß irgendeiner Alien-Theorie ist, oder?

  13. @ Jocelyne Lopez,

    Das Wort „Foto“ ist hier überhaupt nicht geeignet

    Vielleicht wäre “Falschfarben-Bild” geeigneter, bei Infrarot-Bildern oder Elektronenmikroskop-Aufnahmen sehen die Visualisierungen ja auch nicht exakt so aus, wie man dasselbe Objekt mit dem bloßen Auge wahrnehmen könnte.

    Wenn jemand mir z.B. erzählen würde, er habe ein Foto von einem Alien geschossen, will ich schon wissen, ob es ein echtes Foto oder es eine irgendeine computermäßige graphische Zusammensetzung eines Aliens gemäß irgendeiner Alien-Theorie ist, oder?

    Es geht nicht um eine Theorie über Aliens noch um eine Theorie über schwarze Löcher, sondern einzig um eine computergestützte Anwendung einer ziemlich gut etablierten Theorie über die Ausbreitung von Radiowellen, Mikrowellen und Licht. Die Art und Weise, wie die Teleskope gekoppelt wurden, enthält so wenig “Schwarze Loch-Theorie” wie der Schliff einer Feldstecher-Linse davon abhängt, ob man Vögel beobachten möchte oder den Mond.

  14. @Senf
    Es handelt sich hier um keine Detail- oder irgendwelche spezielle “Fachfragen”, sondern um grundsätzliche Fragen, die zum Verständnis des veröffentlichten “Photos” beantwortet werden müssen. Jeder Laie, der schon einmal durch ein Teleskop geschaut hat, wird sich gewundert haben, warum man Planeten als Scheiben, Fixsterne aber nur als “Punkte” (Beugungsflecken) sieht. Man wird ihm schnell erklärt haben, dass Fixsterne wegen ihrer großen Entfernung nur unter einem winzigen Winkel erscheinen, so dass sie nicht mehr als Objekte mit endlichem Durchmesser gesehen werden können. Auch der Laie weiß, dass man viele Pixel braucht, um ein detailliertes Bild darzustellen. Die Autoren des “Photos” müssen dem breiten Publikum, an das sie sich wenden, schon erklären, warum die Gesetze der Abbildung bei Mikrowellen nicht mehr zutreffen.

    Im Übrigen habe ich meine Fragen bereits an Frau Hossenfelder, die über das “Photo” geschrieben hat, sowie an Prof. Ros gerichtet:

    1) Why on earth did they measure at 1.3 mm wavelength? The maximum of the 2.75K CMB is at 1mm which means that they looked at the hole through quite a noisy background.

    2) The measured size of the bright ring is 42 micro-arcs corresponding 2×10^(-10) rad. The resolving power is lambda/d = 1.3×10^(-3)/8×10^6=1.6 10^(-10) rad. It is amazing that they are able to produce a beautiful picture on the margin of the resolving power of their virtual telescope. In an optical telescope one would just see a diffraction spot in the focal plane, but not interesting details of the object.

    3) Worst of all: The BH contains 6.5×10^9 sun-sized stars resulting in an EH-radius of 20 billion km which is about the size of our planetary system. The distance to M87 is 55 million lightyears or 5.5×10^20 km. Dividing the two numbers I get 3.5×10^(-11) rad which is a factor of 5 below the resolving power. Hard to imagine how one can construct the published foto of an object that cannot be resolved by the telescope.

    Noch habe ich keine Antwort erhalten, bin aber sehr gespannt.

  15. #20:09 “… niemand sollte … sich im Thema „interferometrische Messungen einlesen“ müssen um zu erfahren, ob es sich … um eine virtuelle Abbildung aus irgendwelchen Meßdaten handelt.”
    Dann würde “niemand” aber wissen, daß es eine reale Abbildung ist und keine virtuelle Fiction.
    Mit einem einzelnen Radioteleskop erhält man nur einen einzelnen Bildpunkt, durch zeitgenaues Zusammenschalten vieler Teleskope kann man einen größeren Bereich abscannen und ausdrucken.
    Ist wie zu Hause, ein Scanner scannt die Vorlage (keine Fotografie), Drucker druckt vollständiges Bild.
    Trauen Sie Ihren so selbstgemachten Kopien auch nicht, sind die virtuell oder real?

  16. Spiegel-Leser sind Relotianer und wissen genau, was sie lesen wollen. Wer sich informieren will guckt lieber woanders.

    Neben https://iopscience.iop.org/journal/2041-8205/page/Focus_on_EHT ist auch https://github.com/achael/eht-imaging ganz informativ, z.B.:

    Computational Imaging for VLBI Image Reconstruction

    Katherine L. Bouman, Michael D. Johnson, Daniel Zoran, Vincent L. Fish, Sheperd S. Doeleman, William T. Freeman; The IEEE Conference on Computer Vision and Pattern Recognition (CVPR), 2016, pp. 913-922

    Abstract

    Very long baseline interferometry (VLBI) is a technique for imaging celestial radio emissions by simultaneously observing a source from telescopes distributed across Earth. The challenges in reconstructing images from fine angular resolution VLBI data are immense. The data is extremely sparse and noisy, thus requiring statistical image models such as those designed in the computer vision community. In this paper we present a novel Bayesian approach for VLBI image reconstruction. While other methods often require careful tuning and parameter selection for different types of data, our method (CHIRP) produces good results under different settings such as low SNR or extended emission. The success of our method is demonstrated on realistic synthetic experiments as well as publicly available real data. We present this problem in a way that is accessible to members of the community, and provide a dataset website (vlbiimaging.csail.mit.edu) that facilitates controlled comparisons across algorithms.

  17. @Dr. Engelhardt,
    die Größe des “Ringes” beträgt knapp 50 μas , die nominale Auflösung des EHT etwa 20 μas, aber
    “… procedure enforces a limiting angular resolution of 5 μas in the final reconstructed images.”
    Man hat die Daten über mehrere Beobachtungstage gestackt, fouriert usw. – Grüße Senf

  18. Zitat Störk: „Es geht nicht um eine Theorie über Aliens noch um eine Theorie über schwarze Löcher, sondern einzig um eine computergestützte Anwendung einer ziemlich gut etablierten Theorie über die Ausbreitung von Radiowellen, Mikrowellen und Licht.
    .

    Es wirkt schon ziemlich befremdlich eine erneute sensationelle Bestätigung mit solchen hymnischen bzw. sogar nach meinem Empfinden hysterisch klingenden Tönen für eine lediglich „ziemlich gut etablierte Theorie über die Ausbreitung von Licht“ zu hören…

    Zumal SRT und ART sich zum Beispiel ausgerechnet im Punkto Ausbreitung des Lichts widersprechen (die Lichtgeschwindigkeit ist absolut konstant in der SRT und gravitationsabhängig in der ART, siehe z.b. hier). Welche der beiden “ziemlich gut etablierten” Annahmen über die Ausbreitung des Lichts wurde also hier bestätigt? Welche widerlegt? Die aus der SRT oder die aus der ART?

    Albert Einstein selbst könnte mir zur Klärung dieser Frage wohl auch nicht helfen, da er selbst die Existenz von Schwarzen Löchern für nicht möglich hielt. 😉

  19. “Was da gemacht wurde, ist eine phänomenale Großtat an der Grenze des technisch machbaren.”

    Aber was genau war denn nun diese Großtat? Aus einer riesigen Datenmenge ein Bild zu generieren bei dem keineswegs klar ist, zu wie viel Prozent da irgend etwas Wirkliches abgebildet ist und zu wie viel Prozent reine Artefakte der unglaublich komplexen Software?

  20. @Albrecht Storz (Zitat): Aus einer riesigen Datenmenge ein Bild zu generieren bei dem keineswegs klar ist, zu wie viel Prozent da irgend etwas Wirkliches abgebildet ist und zu wie viel Prozent reine Artefakte der unglaublich komplexen Software?

    Nun, berechnete Bilder werden immer mehr zum neuen Standard. Sogar in der gewöhnlichen Fotographie sind immer mehr die schliesslich dem Benutzer präsentierten Bilder berechnet – mindestens aber automatisch “aufgehübscht”.

    Wie aber gewinnt man Vertrauen in solche errechneten Bilder? Nun, indem man verschiedene Verfahren anwendet, indem man Testmessdaten benutzt wo man schon weiss wie das “richtige” Bild aussehen müsste und natürlich auch durch die Weiterentwicklung der Hard- und Software. Radioteleskope liefern höher aufgelöste Daten und das daraus errechnete Bild müsste dann auch besser sein als die jetztigen. Es darf aber nicht etwas völlig anderes zeigen, denn das würde die Methode in Frage stellen.

  21. #08:40 “Zumal SRT und ART sich … ausgerechnet im Punkto Ausbreitung des Lichts widersprechen die Lichtgeschwindigkeit ist absolut konstant in der SRT und gravitationsabhängig in der ART”.
    Neiiin und nein, Sie verwechseln Lichtgeschwindigkeit und Lichtweg. Die Lichtgeschwindigkeit LG=c ist in der 4D-Raumzeit eine Invariante, im 3D-Raum eine lokale Konstante, auch in der ART.
    Im 3D-Raum werden die Lichtwege durch Massen gekrümmt, das ist der Gravitationslinseneffekt.
    Durch die Krümmung muß das Licht einen längeren Weg nehmen, braucht bei LG=c mehr Zeit.

  22. Zitat Martin Holzherr: „Nun, berechnete Bilder werden immer mehr zum neuen Standard. […] Wie aber gewinnt man Vertrauen in solche errechneten Bilder? Nun, indem man verschiedene Verfahren anwendet, indem man Testmessdaten benutzt wo man schon weiss wie das “richtige” Bild aussehen müsste und natürlich auch durch die Weiterentwicklung der Hard- und Software.
    .

    Ich kann zum Beispiel grundsätzlich kein Vertrauen in solche errechneten Bilder gewinnen, weil ich weiß, dass schon allein eine willkürlich zugrunde gelegte Größe falsch ist: Die errechnete Entfernung in Millionen Lichtjahren kann beim Weiten nicht genau stimmen, was alle anderen Berechnungen verfälscht. Eine Entfernung in Lichtjahren wird ja aufgrund einer festgesetzten Konvention über eine Längenmaßeinheit berechnet, und zwar, dass das Licht sich absolut konstant immer und überall mit einer Geschwindigkeit von ganz genau 299 792 458 m / s ausbreitet. Natürlich tut es das Licht in der Realität nicht, darüber besteht kein Zweifel, und in der kosmologischen Dimension spielt es eine sehr große Rolle, im Gegensatz zu Distanzen in unserer Alltagsdimension, wo diese festgesetzte konstante Größe brauchbar ist. Wenn schon die errechnete Entfernung zum Schwarzen Loch falsch ist, so sind alle anderen Meßdaten falsch, da kann keine Weiterentwickung der Hard- und Software helfen, denke ich mir so.

  23. Ich würde das sog. “Foto” einfach Aufnahme nennen, das ist neutraler. Die Aufnahme des Schwarzen Lochs wurde übrigens unabhängig von vier Gruppen aus den Daten erstellt, die mit unterschiedlichen Methoden arbeiteten, um eine Verzerrung durch Artefakte zu erkennen.

  24. #10:48 “Wenn schon die errechnete Entfernung zum Schwarzen Loch falsch ist, so sind alle anderen Meßdaten falsch, …” … was hat die Entfernung mit dem Aussehen des Bildes des Objektes zu tun?
    Das Bild ist wie es ist, man hat mit 5 μas Bildauflösung in das Objekt “hineingezoomt. Aus der Größe der Abbildung berechnet man die Entfernung zu 55 Mio Lj, die mit anderen Messungen übereinstimmt.

  25. Martin Holzherr
    15. April 2019 @ 10:03
    “Nun, berechnete Bilder werden immer mehr zum neuen Standard.”

    Das ist eine Verharmlosung. Es wäre interessant eine Angabe über das Ausmaß der aufgewandten Rechenleistung zu haben.

    ZB: wie viel Pentaflop Verarbeitung pro Bildpixel im Ergebnisbild.

    Ich würde mich nicht wundern, wenn da ein Faktor von über 10^6 rauskommen würde im Vergleich zum Rechenaufwand bei einer Amateur-Digitalaufnahme.

    Weiß da jemand was tragfähiges?

  26. @Senf
    Das Papier “The Astrophysical Journal Letters, 875:L1 (17pp), 2019 April 10” gibt eine Größe des hellen Rings von 42+/-3 microarcseconds an, sowie eine Auflösung von 25 microarcseconds. Das ergibt etwa 2×2=4 Pixel, die zur Konstruktion des Bildes zur Verfügung stehen. Damit kann man kein schwarzes Loch von gleicher Größe, die auch der limitierende Beugungsfleck aufweist, auflösen.

    Wie kommen Sie auf 5 microarcseconds Auflösung? Dies entspräche einer “baseline” von ca. 50 000 km bei einer Wellenlänge von 1.3 mm.

  27. Paul Stefan
    15. April 2019 @ 10:58
    “Ich würde das sog. “Foto” einfach Aufnahme nennen, das ist neutraler. Die Aufnahme des Schwarzen Lochs wurde übrigens unabhängig von vier Gruppen aus den Daten erstellt, …”

    Was etwas witzlos ist, wenn alle diese Gruppen auf die (ziemlich) gleiche Software zurückgreifen und dann nur noch etwas mit den Parametern herumspielen. Und dass das so ist, ist doch ziemlich klar geworden.

    Man sollte sich einmal klar machen, wohin man da gerade rennt: während früher Ergebnisse erst langsam anerkannt wurden, wenn mehrere unabhängige Forschergruppen aus voneinander unabhängig gewonnen Daten zu gleichen Ergebnissen kamen, wird heute mehr und mehr dieses Prinzip ausgehebelt. Zum Ausgleich wird mit Statistik herumgehandwerkt, deren Berechnung aber wieder oft genug aus der gleichen Hand stammt wie die Daten und die Auswertungen der Messungen.

    Damit ist man gefährlich nah daran, nur noch Wunschergebnisse zu produzieren und alles, was nicht passt, hinten vom Tischrand runter fallen zu lassen.

    Man sollte wirklich mehr auf Dr. Hossenfelder hören:

    http://backreaction.blogspot.com

  28. #11:58 Und was hat das mit dem Thema zu tun, wenn Frau Hossenfelder anderenorts “schimpft”?
    Ihre Dr-Arbeit “Schwarze Löcher in Extra-Dimensionen”, kann man auch nicht sehen, vlt nachweisen.

  29. “Warum aber schreibt SPON und schreiben andere nichttechnische Medien nicht darüber?”

    Weiß ich nicht, Herr Holzherr. Möglicherweise verstehen sie nichts davon, möglicherweise wird das auch Gegenstand eines anderen Artikels werden.

    So oder so heißt die Dame aber Dr.(!) Bo_u_man. Dass der akademische Grad dauernd unterschlagen wird und stattdessen wie bei einem Schulkind der Vorname genannt, passiert Frauen auch unverhältnismäßig oft. Dann sollte doch vielleicht wenigstens der Nachname stimmen.

  30. Zitat Paul Stefan: „Ich würde das sog. “Foto” einfach Aufnahme nennen, das ist neutraler.

    Zitat Michael Khan: „Ich würde es als Ergebnis der Bearbeitung von Messdaten und der grafischen Umsetzung der Ergebnisse bezeichnen.“
    .

    Das sehe ich auch so. Das sogenannte „Foto“ ist das Ergebnis der Bearbeitung von Messdaten und der grafischen Umsetzung der Ergebnisse. Das hat aber nichts mit einem Foto zu tun!!

    Zum Beispiel kann man sagen, dass diese grafische Darstellung der Erde das Ergebnis der Bearbeitung von Messdaten im Rahmen eines bestimmten physikalischen Modells (ART) ist. Das ist also die grafische Simulation eines Modells. Es wäre jedoch absurd zu verkünden, es handelt sich um ein Foto der Erde, wie sie die „Raumzeit“ krümmt (die „Raumzeit“ ist hier mit der gerasteten flachen Struktur dargestellt). Keiner würde auf die Idee kommen, es sei ein Foto, so daß damit bewiesen wurde, dass die Raumzeit existiert, oder? Eine Simulation hat Null Beweiskraft in der Realität, sie beweist einzig ihre eigenen Prämisse.

    Ich halte die Bezeichnung „erstes Foto eines schwarzen Loches“ für den gezielten Versuch, die Öffentlichkeit zu manipulieren und zu betrügen. Das ist Fake-Wissenschaft. 🙁

  31. Zunächst finde ich irreführend von einem “Foto” zu sprechen, wenn es sich um eine Computersimulation nach den Prämissen einer bestimmten Theorie handelt.

    Lopez, was quatschen Sie eigentlich laufend davon, dass das Bild vom Schwarzen Loch eine Computersimulation sei. Das ist schlichtweg gelogen!

    Ich halte die Bezeichnung „erstes Foto eines schwarzen Loches“ für den gezielten Versuch, die Öffentlichkeit zu manipulieren und zu betrügen.

    Fassen Sie sich lieber an Ihre eigene Nase, bevor Sie anderen Betrug unterstellen.

  32. #15:50 “Bearbeitung von Messdaten im Rahmen eines bestimmten physikalischen Modells (ART)”
    Wer hat die Meßdaten nach ART bearbeitet? Die wurden so zusammengefügt wie sie gekommen sind.
    Erst die Analyse der erhaltenen Abbildung zeigt die Übereinstimmung mit dem Modell der ART.
    Wenn man sowas nicht verstehen kann, sollte man Mitlesern bildungsferne Spekulationen ersparen.

  33. Zitat Senf: “Wer hat die Meßdaten nach ART bearbeitet? Die wurden so zusammengefügt wie sie gekommen sind“.

    Sie haben doch angegeben, dass man die Meßdaten nach ART bearbeitet hat, zum Beispiel im Punkto Konstanz der Lichtgeschwindigkeit bei Messungen von Entfernungen nach dem mathematischen 4-dimensionalen Konstrukt “Raumzeit” der SRT/ART, ein mathematisches Konstrukt, das nun mal in anderen kosmologischen Modellen nicht vorkommt, falls es Ihnen nicht aufgefallen ist…
    Zitat Senf weiter oben: “Die Lichtgeschwindigkeit LG=c ist in der 4D-Raumzeit eine Invariante, im 3D-Raum eine lokale Konstante, auch in der ART. Im 3D-Raum werden die Lichtwege durch Massen gekrümmt, das ist der Gravitationslinseneffekt. Durch die Krümmung muß das Licht einen längeren Weg nehmen, braucht bei LG=c mehr Zeit.”
    Wenn man bestimmten Prämissen und Annahmen bei Messungen mit der Lichtgeschwindigkeit zugrundelegt, die in anderen Modellen nicht vorkommen, bearbeitet man nun mal die Daten nach diesen Prämissen und Annahmen, hier SRT/ART.

  34. @Spritkopf
    Millimeterwellen kann das menschliche Auge nicht sehen, das veröffentlichte “Photo” aber schon. Natürlich hat man mit aufwendiger Software dieses Bild konstruiert. Wegen unzureichender Auflösung hatte man aber nur einen verschmierten Beugungsfleck bei 1.3 mm Wellenlänge zur Verfügung, aus dem man mit keiner Software der Welt ein detailreiches Bild erschaffen kann. Es sei denn man fantasiert hinein, was herauskommen soll. Das ist gut gelungen und ließ sich medienwirksam verkaufen. Es sieht ungefähr so aus, wie sich klein Hänschen ein schwarzes Loch vorstellt.

    Aber warten wir ab, wie Prof. Ros, bzw. Prof. Zensus meine Fragen beantworten werden.

  35. #17:51 Was interessiert den Fotoapparat, mit welcher Geschwindigkeit Licht kommt, wenn er knipst?
    Er macht dann ein Foto, wenn das Licht da ist, die Radioteleskope machen die Abbildung genauso.
    Bei der Entfernungs-Bestimmung von Galaxien wird das Alter des Lichtes aus seiner Rotverschiebung genommen, nicht seine Geschwindigkeit. Wenn bei M87 das Licht vor 55 Mio Jahren ausgesendet wurde, hat das Licht 55 Mio Jahre bis hierher gebraucht, ist sie somit 55 Mio Lichtjahre entfernt.
    Die Größe der Abbildung des Schwarzen Loches ist rein geometrisch mit der Entfernung verknüpft.
    Wenn man iwo in der Ferne einen Turm fotografiert, ändert sich dessen Höhe doch nicht wegen der LG.

  36. @Engelhardt

    Wegen unzureichender Auflösung hatte man aber nur einen verschmierten Beugungsfleck bei 1.3 mm Wellenlänge zur Verfügung, aus dem man mit keiner Software der Welt ein detailreiches Bild erschaffen kann.

    Aber selbstverständlich erhält man mehr als Ihren “verschmierten Beugungsfleck”, wenn man mehrere Aufnahmen stacken kann, die durch die Erdrotation und die Bahnbewegung um die Sonne gegeneinander phasenverschoben sind. Sie haben nicht viel Ahnung von Bildverarbeitung, oder?

    Aber warten wir ab, wie Prof. Ros, bzw. Prof. Zensus meine Fragen beantworten werden.

    Warum wollen Sie eigentlich allen möglichen Leuten auf den Wecker fallen, wenn Ihnen Herr Senf schon die EHT-Veröffentlichungen verlinkt hat? Zu faul zum Selberlesen, oder was? Frau Hossenfelder hat beispielsweise nichts mit dem EHT zu tun und ich kann mir nicht vorstellen, dass sie große Lust hat, mit Ihnen darüber zu diskutieren, ob sie das Mandat hat, Ihnen Dinge zu erläutern, die Sie nicht hören möchten, weil sie nicht in Ihr Weltbild passen.

  37. Ihr wisst schon, daß Frau Jocelyne Lopez und Herr “Dr.” Wolfgang Engelhardt zu einer Clique von “Einstein-Leugnern” gehören? Frau Lopez hat es immerhin schon zu einem eigenen Psiram-Artikel geschafft, Herr Engelhardt arbeitet scheinbar noch daran.

  38. Mich würde einfach nur interessieren wie viel Byte die Software umfasst, mit denen die Daten der Radioteleskope verarbeitet wurden.

    Und zwar aller Software die zum Einsatz kam, nicht nur irgend ein kleines Modul davon. Also der Umfang der Software ab der Registrierung von Werten in einer der Antennen bis hin zum fertigen Bild.

    Das wäre wenigstens ein schwacher Ersatz für eine Angabe, wie viel Verarbeitung je Bildpunkt angefallen ist.

    Und dann wüsste ich gerne, wie man garantieren kann, dass das, was hinten dabei rauskam noch annähernd etwas mit dem zu tun hat, was vorne reingegangen ist.

    Wurden “Aufnahmen” von Objekten gemacht, deren “Aussehen” man genau kennt und man anhand dessen Original und Abbild miteinander vergleichen kann? Wie viele? Welche? Wie genau stimmten Original und Abbild überein?

    Wenn man ein digital bearbeitetes Foto hat kann man es neben die fotographierte Szene halten und vergleichen. Wenn man das nicht kann, weiß man nichts über die “Abbildungsqualität” eines Abbildes.

    Leute, wir sehen tagtäglich im Fernsehen und auf der Kinoleinwand nicht nur computerverfremdete Bilder sondern sogar ganze Filme der Art.

    Und nun soll man auf pure Treue und Glauben hin ein massiv computergeneriertes Bild als Beweis für irgendwas abkaufen?

  39. Die manipulative Verwendung von Begriffen bezeichnet man als ´Framing´. Die veröffentlichte Darstellung der Messergebnisse einer einzelnen Frau zuzuschreiben – ist daher genau so unseriös – wie die Benutzung des Begriffes ´Schwarzes LOCH´. Besser wäre es, einen neutralen Begriff wie ´nichtleuchtendes schwarzes Objekt´(NSO) zu verwenden.

    Die veröffentlichte Darstellung zeigt einen dunklen Fleck welcher von einem unterschiedlich hellen Bereich umgeben ist.
    Würde man diese Darstellung als ein von einer strahlenden Materiewolke umgebenes NSO betrachten:
    dann würde die Position des dunklen Fleckes in der Mitte nur auf ein optisches Phänomen hindeuten, welches sich aus der Beobachterposition ergibt: Die Schichtdicke der leuchtenden Materiewolke zur Erde hin reicht nicht aus, um den dunklen Hintergrund zu überstrahlen. Weil die seitlich vom NSO befindlichen Schichten der leuchtenden Materiewolke aber deutlich tiefer sind, ist hier ein deutlich besser erkennbarer Leuchteffekt vorhanden.

    Den Begriff ´Loch´ verbindet man mit hineinfallen, hineinstürzen – wogegen der Begriff ´Objekt´ neutraler ist. In der wissenschaftlichen Diskussion darüber, was man auf der veröffentlichten Darstellung sehen kann – wird man aber zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen (Framing): z.B.
    Hat man ein ´Schwarzes Loch´, in welches Materie HINEIN-gezogen wird – oder hat man ein schwarzes Objekt, welche Materie AN-zieht?

  40. @Senf
    Im zusammenfassenden Papier wird die Auflösung mit 25 μas angegeben, was 10700 km baseline entspricht. Dies ist wohl ein mittlerer Wert, der sich aus den baselines von unterschiedlicher Länge und Richtung ergibt. Ein Objekt der Größe 42 μas wird mit dieser Auflösung als ein etwas verschmierter Beugungsfleck abgebidet. Die in dem von Ihnen zitierten Papier erwähnte Auflösung von 5 μas ist formal und wird offenbar bei der Konstruktion des Bildes rechentechnisch benötigt.

  41. @Senf
    “Die Größe der Abbildung des Schwarzen Loches ist rein geometrisch mit der Entfernung verknüpft.”
    Ja, das meine ich auch. Ein “Loch” von 20 Milliarden km Durchmesser würde in 55 Millionen Lichtjahren unter einem Winkel von 3.6×10^(-11) rad, aber nicht unter 42 μas gesehen.

  42. @KRichard

    einer einzelnen Frau zuzuschreiben

    Das mögen verschiedene Medien gemacht haben, aber nicht die Forschungsgemeinschaft. Warum beschweren Sie sich nicht bei denen?

    ist daher genau so unseriös – wie die Benutzung des Begriffes ´Schwarzes LOCH´.

    Quatsch! Was ein “Schwarzes Loch” ist, weiß jeder, der ein bißchen Grundwissen zur Kosmologie mitbringt. Der Begriff ist mittlerweile genauso in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen wie Big Bang.

    Die Schichtdicke der leuchtenden Materiewolke zur Erde hin reicht nicht aus, um den dunklen Hintergrund zu überstrahlen. Weil die seitlich vom NSO befindlichen Schichten der leuchtenden Materiewolke aber deutlich tiefer sind, ist hier ein deutlich besser erkennbarer Leuchteffekt vorhanden.

    Herr Senf hat weiter oben schon angedeutet, dass das, was man auf dem Bild sieht, stark durch einen Gravitationslinseneffekt verzerrt ist. Genauer erklärt z. B. in diesem Video.

    In der wissenschaftlichen Diskussion darüber, was man auf der veröffentlichten Darstellung sehen kann – wird man aber zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen (Framing)

    Wollen Sie allen Ernstes behaupten, dass die EHT-Kollaboration zu einem anderen Ergebnis gekommen wäre, wenn man das Schwarze Loch nicht als solches, sondern als NSO bezeichnet hätte?

  43. Ich find’s einfach nur lächerlich, nun in erster Linie Bouman diesen Erfolg zuzuattributisieren – nur weil sie eine Frau ist! Hat Sie überhaupt wesentlichen Anteil – oder ist die nur das TED-friendly PC-Face des Projekts? Glaubt denn irgendjemand, dass z.B. der arme Nerd im Hintergrund auf ihrem Twitter-PIC auch nur einen Hauch derselben geradezu orgiastischen Aufmerksamkeit bekommen hätte, wenn er an Bouman’s Stelle wär’!? Sry Dude: falsches Geschlecht! Nun kommen wieder die linken Exkulpatoren mit ihrem verlogenen Verweis auf die angebliche -natürlich ausschliesslich dem bitter-pösen Patriarchat anzulastende- Unterrepresentation von Frauen in der Wissenschaft und der Fanalwirkung einer solchen Geschichte! Und wieder SRY, aber der Umstand, dass Frauen in naturwissenschaftlichen Bereichen unterrepräsentiert sind, liegt ausschliesslich an: FRAUEN, insbesondere denen, die es ja auch so hip finden, nichts mit Mathe anfangen zu können – auch weil sie von der Gesellschaft weniger gefordert werden und ja immer noch Plan B als Ehefrau haben! Wenn man hier also der Gesellschaft Schuld einräumen möchte, dass diejenige, dass sie Frauen zu sehr verwöhnt und zu wenig fordert! Hier immer das Bild der einsamen, unterdrückten Kämpferin in einer Männerdomäne zu strapazieren, ist an Verlogenheit kaum mehr zu unterbieten (zumal sie ja im Zeitalter der linken Opferolympiade Minderheitenprivilegien geniessen!): habe jedenfalls noch nicht erlebt, dass derlei Ehre umgekehrt einem Mann in Frauendominierten Bereichen zu Teil wurde! Natürlich, jeder soll sein Potenzial maximal ausschöpfen können, auch Frauen: jede nicht entdeckte EinsteinIN ist ein Verlust für die Gesellschaft! Dabei darf es aber keine (linken) Privilegien geben und Frauen haben sich ihre (dann auch bitteschön genau gleichen!) Lorbeeren genauso hart zu verdienen wie Männer! Es gibt einen sehr sehenswerten YT-Clip, wieso Männer Ellen Ripley aus Alien lieben: ich wünsche mir mehr Ripleys – und weniger Quotenfrauen!

  44. Zitat nouse123: „Ihr wisst schon, daß Frau Jocelyne Lopez und Herr “Dr.” Wolfgang Engelhardt zu einer Clique von “Einstein-Leugnern” gehören? Frau Lopez hat es immerhin schon zu einem eigenen Psiram-Artikel geschafft, Herr Engelhardt arbeitet scheinbar noch daran.
    .

    Im Gegensatz zu der Verleumdung des tapferen anonymen „nouse123“, der sich zu einem tapferen anonymen und illegalen Denunziationsportal „Psiram“ bezieht, gehöre ich nicht zu einer „Clique von Einstein-Leugnern“, sondern stelle ich im Internet seit 15 Jahren eine wissenschaftliche und zitierfähige Dokumentation der Kritik der Relativitätstheorie weltweit über 95 Jahre vor: GOM-Projekt Relativitätstheorie, die bereits in 56 Universitätsbibliotheken sowie in der Bibliothek des Bundesverfassungsgerichts katalogisiert wurde.

    Hier übrigens die zitierfähige „Clique der Einstein-Leugner“ in alphabetischer Reihenfolge Tabula gratulatoria, darunter hochkarätige Wissenschaftler aus der ganzen Welt, Koryphäen der Physik und sogar Nobelpreisträger wie u.a. Hendrik Lorentz oder Albert Michelson, die alle die anonymen Autoren des Denunziationsportals Psiram mit einem kleinen Schub an die Wand klatschen könnten. Es lohnt sich auf jeden Fall für Physikkundige diese alphabetische Liste kurz durchzulesen, sie werden renommierte Namen darin finden.

    In dieser Liste der vermeintlichen „Clique der Einstein-Leugner“ sollte man übrigens auch Albert Einstein selbst hinzufügen, denn Albert Einstein selbst hielt die Existenz von Schwarzen Löchern für nicht möglich:

    Ich habe schon wieder was verbrochen in der Gravitationstheorie, was mich ein wenig in Gefahr setzt, in einem Tollhaus interniert zu werden“ – Albert Einstein: Brief an Paul Ehrenfest, 4. Februar 1917.

    Und als er sich im Jahre 1939 mathematisch mit der Bewegung von Sternen in einem Kugelsternhaufen beschäftigte, kam Albert Einstein zu dem Schluss:

    Das wesentliche Ergebnis dieser Untersuchung ist ein klares Verständnis dafür, warum die „Schwarzschild-Singularitäten“ (ursprünglicher Name für „Schwarze Löcher“) in der physikalischen Realität nicht existieren.“

  45. @Siegler

    Hat Sie überhaupt wesentlichen Anteil – oder ist die nur das TED-friendly PC-Face des Projekts?

    Lustig, wie manche Zeitgenossen gleich losquaken und ihre gesammelten Projektionen auskübeln, selbst wenn sie offensichtlich gar nicht wissen, welchen Anteil Bouman wirklich hatte.

    Warum weinen Sie sich nicht bei WikiMANNia aus? Die haben bestimmt ein offenes Ohr für Ihre Nöte.

  46. @ Spritkopf
    16. April 2019 @ 09:16

    -> Interessant, das hier ein “Mandat” nötig zu sein scheint.

    ich weiß schon, wie das gemeint ist (Qualifikation, Erfahrungswissen um die Technik und so…)

    Aber die Verwendung des Begriffs “Mandat” sagt hier einiges darüber aus, was sie in der Sache gerne wünschten: Reden darf nur, wer dazu bestimmt ist. Alle anderen mögen gefälligst schweigen.

    —–

    @ Albrecht Storz
    16. April 2019 @ 10:24

    -> Die Codemenge in den Algorythmen und der Gesamtsoftware allein sagt über den Output der Berechnungen wenig aus. Genauso wenig sagt allein die Menge der Rohdaten über den Output der Berechnungen aus.

    Man kann zum Beispiel mit kleinem Code eine Datenmenge produzieren, die ins Unendliche geht. Nur eine Frage des Wollens.

    Im Grunde ist die Kritikszenerie von Dr. Wolfgang Engelhardt das einzige Kernproblem. Wenn die Auflösung der Geräte nicht ausreicht, um auch nur ein Paar Pixel einzufangen, dann ist das “bild”, was massenmedial präsentiert wird, das bisher am wenigsten “künstlerisch ausgeschmückte” Bild, das wir je zu sehen bekamen.

    Die Lopez hat einen Link gepostet, wo man sich die (Google)”Bilder” von “schwarzen Löchern” und ganzen Galaxien und was sonst noch…ansehen kann, die es bisher allenortes so gibt. Das gegenwärtig präsentierte ist da die mit Abstand reduzierteste “Visualisierung”, die es je gegeben hat.

    Und genau da ist nun auch der Knackpunkt für die Kritik in der Öffentlichkeit: Weil eben (gegenüber früheren Visualisierungen) so wenig zu sehen ist, ergiesst sich so viel Schmähkritik, die zuweilen auch mal konkreter sein kann, wie bei Engelhardt. Die Lopez krittelt hier an Randbedingungen herum, die Bezug zur ganz großen Theorie vons Ganze haben. Das ist müßig und führt zu nix, auch, wenn auch dort nichts wirklich konkret beweisbar ist (wie man sich erfassbare Beweise in der Wirklichkeit des Erlebens vorstellt – über Näherungen und unendliche Umwege rückgeschlossene Beweise sei hier nichts weiter erklärt).

    —-

    @ KRichard
    16. April 2019 @ 10:33

    Zitat:
    In der wissenschaftlichen Diskussion darüber, was man auf der veröffentlichten Darstellung sehen kann – wird man aber zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen (Framing): z.B.
    Hat man ein ´Schwarzes Loch´, in welches Materie HINEIN-gezogen wird – oder hat man ein schwarzes Objekt, welche Materie AN-zieht?

    ->… oder hat man einen “Bereich, in dem Materie hineingepresst/gestoßen wird?” Ihre beiden Varianten sind nach allegemeinen Verständnis in der Wirkfunktion Deckungsgleich. Der Begriff “schwarzes Loch” ist insofern zwingend zu betreiten, weil in einem Loch, um den es vieles gibt, selbst “nichts” sein müsste. Ein Loch ist ein Bereich, in dem es das umgebene Material (oder andere Bezeichnung) gerade nicht gibt.
    Aber das kann ja nach der gegenwärtigen Theorie nicht der Fall sein. Irgendwas ist darin. Also ist es kein Loch. Eher ein Schlund, indem alles hineinfällt oder gesogen, gezogen oder gestoßen, gedrückt wird. Eine Interpretation der Idee davon.

    Präziser wäre es eben, es “Bereich” zu nennen, über den man bisher noch nichts genaueres erklären kann.
    Klingt aber zu unspäktakulär für die Show, die es sein soll.

  47. @Spritkopf
    Mag sein, dass ich nicht viel von Bildverarbeitung verstehe, aber ich weiß, dass es ohne Bilder nicht geht. Adobe versteht es ausgezeichnet, 5 Megabyte Bild auf 150 Kilobyte zu komprimieren, ohne dass die Qualität merklich leidet, aber einen Beugungsfleck, der nur Spektrum und Intensität enthält, mit detaillierter räumlicher Information zu versehen, das schaffen diese Software-Künstler doch nicht.

    Sie glauben, dass man viele Aufnahmen “stacken” kann, und mehr erfährt, weil die Erde sich bewegt, so dass das Objekt im Lauf der Zeit unter verschiedenen Winkeln gesehen wird. Da haben Sie recht, denn die Erde bewegt sich vom 10.-15. April, als “photographiert” wurde, um 10 Millionen Kilometer. Der Winkel, unter dem M87 gesehen wird, ändert sich dadurch um 2×10^(-14) rad. Allerdings sieht das “Loch” dadurch nicht viel anders aus. Etwa so, wie Sie die Sonne verändert sehen, wenn Sie Ihren Spritkopf um 3 mm zur Seite neigen. Der Kosmos ist eben ziemlich groß und bei M87 noch gar nicht zu Ende!

    Freilich können Sie vom Loch überhaupt nichts sehen, wenn das virtuelle Teleskop ein zu geringes Auflösungsvermögen besitzt, um über einen verschmierten Beugungsfleck bei der Abbildung hinauszukommen. Denken Sie gelegentlich darüber nach, bevor Sie gewagte Behauptungen äußern. Mit einem Michelsonschen Sterninterferometer wäre mehr möglich, doch rechnen Sie mal aus, wie groß das sein müsste. Sie werden sich wundern.

  48. @nouse123
    Ich weiß nicht, wie Sie auf die Idee kommen, dass ich die Existenz Einsteins leugnen würde. Ganz im Gegenteil! Ich habe mich ausführlich mit seinen Arbeiten befasst und die Ergebnisse meiner Untersuchungen in Physics Essays, sowie in Annales de la Fondation Louis de Broglie veröffentlicht. Die Papiere sind in arXiv.org und in ResearchGate jederzeit unter meinem Namen aufzufinden.

  49. Karl Mistelberger
    17. April 2019 @ 09:28

    Worte sprechen die Vernunft an, sind das Werkzeug des Denkens – Videos dienen dem Konsum, dem Abschalten, dem Hinsitzen und Hinnehmen, dem Denktätigkeiteinstellen, …

  50. @Karl Mistelberger
    Ich warte lieber auf die profunde Beantwortung meiner Fragen durch das Max-Planck-Institut für Radioastronomie. Dort muss man ja wissen, warum die gewöhnlichen Gesetze der Abbildung bei Mikrowellen nicht anwendbar sind. Den Experten dürfte jedenfalls bekannt sein, dass man einen strukturlosen Beugungsfleck durch “Bildbearbeitung” nicht in ein detailliertes Abbild verwandeln kann.

    Schließlich kann man einem unscharfen Foto durch Bildbearbeitung keine Schärfe verleihen, weil es eben die benötigten Informationen nicht enthält. Freilich kann man etwas hineininterpretieren, was wir alle nach “Ufo-Sichtungen” kennen. Bei einem einzigen Lichtfleck von der Größe des Auflösungsvermögens ist jedoch auch dies nicht möglich.

  51. @demolog

    Aber die Verwendung des Begriffs “Mandat” sagt hier einiges darüber aus, was sie in der Sache gerne wünschten: Reden darf nur, wer dazu bestimmt ist. Alle anderen mögen gefälligst schweigen.

    Ok, Ihre Defizite beim sinnerfassenden Lesen haben Sie ja schon öfters unter Beweis gestellt. Aber hier setzen Sie einen neuen Tiefpunkt.

    Was glauben Sie, demolog, warum ich in meinem Kommentar das “Mandat” verlinkt habe? Und was meinen Sie, warum dieser Link zu einem Kommentar von Engelhardt führt, in dem er (Engelhardt, nicht ich! Haben Sie das begriffen, demolog?) jemandem anderes (Markus Pössel) eben dieses Mandat abspricht, ihm Dinge zu erläutern? Dinge, über die Engelhardt vorher – auf dem Blog von Markus Pössel – gejault hat, dass er sie nicht verstünde.

    Begreifen Sie, demolog, dass, wenn das Wort “Mandat” lediglich ein Zitat ist, Sie daraus höchstens die Motivationen der zitierten Person ableiten können, nicht des Zitierenden? Oder ist schon das zu hoch für Sie?

  52. @Dr. Engelhardt 09:53 hier wurde nicht “eine” Aufnahme gemacht, sondern eine ganze Serie.
    Das Verfahren kann jeder Amateur-Astrofotograf, viele Aufnahmen werden “gestapelt”.
    So holt man Details mit dem Faktor 3-5 raus, weil die “einzelnen Unschärfen” ins Rauschen gehen.
    Nehmen Sie einen 8-Zöller und ein Schmerzphon dahinter, zB. eine Serienaufnahme von Jupiter.
    Vor hundert Jahren mit Großteleskop und analogen Fotoplatten war davon nur zu träumen.

  53. @Karl Mistelberger: Danke, sehr gutes Video. Die Zweifler können sich das natürlich nicht ansehen bzw. annehmen, denn dann müssten sie ja die ART akzeptieren.

  54. @Senf
    Jupiter wird als Scheibe im Amateurteleskop abgebildet, die wegen der atmosphärischen Schwankungen unruhig “wackelt”. Durch Serienaufnahmen kann man in diesem Fall etwas gewinnen. Versuchen Sie das mal mit Deneb. Sie stoßen am Beugungslimit an, obwohl der Durchmesser den der Sonne um das 100-200 fache übersteigt. Dabei befindet sich Deneb “nur” in ca. 1400 Lichtjahren Entfernung. Überlegen Sie mal, was Sie im Abstand von 50 Millionen Lichtjahren sehen würden. Offenbar auch nur einen Beugungsfleck wie bei M87, obwohl dieses Objekt eine Ausdehnung von 20 Milliarden km hat und das virtuelle Teleskop die fantastische Auflösung von 25 μas besitzt.

  55. @Dr. Wolfgang Engelhardt, 17. April 2019 @ 09:53:

    Ich warte lieber auf die profunde Beantwortung meiner Fragen durch das Max-Planck-Institut für Radioastronomie. Dort muss man ja wissen, warum die gewöhnlichen Gesetze der Abbildung bei Mikrowellen nicht anwendbar sind. Den Experten dürfte jedenfalls bekannt sein, dass man einen strukturlosen Beugungsfleck durch “Bildbearbeitung” nicht in ein detailliertes Abbild verwandeln kann.

     

    Schließlich kann man einem unscharfen Foto durch Bildbearbeitung keine Schärfe verleihen, weil es eben die benötigten Informationen nicht enthält. Freilich kann man etwas hineininterpretieren, was wir alle nach “Ufo-Sichtungen” kennen. Bei einem einzigen Lichtfleck von der Größe des Auflösungsvermögens ist jedoch auch dies nicht möglich.

     

    Was möglich ist und was nicht entscheidet nicht der lauteste Polterer, sondern die angewandte Technik. Einen Überblick gibt es hier:

    “In Bonn und Haystack wurden die Signale zweier verschiedener 2-GHz-Bänder um die beobachtete Frequenz von 230 GHz herum analysiert. 4 Teams arbeiteten parallel und unabhängig voneinander mit verschiedenen Software-Paketen an den Bildern, um jegliche Voreingenommenheit zu minimieren, und alle präsentierten am Ende sehr ähnliche Ergebnisse. Es wurden zehntausende von möglichen Parameterkombinationen simuliert und die aus ihnen folgenden Beugungsbilder den Messdaten angepasst.”

    http://scienceblogs.de/alpha-cephei/2019/04/18/schwarzes-loch-in-m87-was-lesen-die-wissenschaftler-aus-den-daten/

    alpha-cephei ist vor allem deshalb empfehlenswert, weil der Autor nicht vorturnen will, sondern ziemlich geradlinig berichtet, was geforscht wird und mit Verweisen darauf nicht geizt.

  56. Karl Mistelberger
    18. April 2019 @ 08:20
    “Es wurden zehntausende von möglichen Parameterkombinationen simuliert und die aus ihnen folgenden Beugungsbilder den Messdaten angepasst.”

    Aber damit wird doch genau das Problem belegt! Wenn man zehntausende Parameterkombinationen haben kann, hat man auch eine ordentliche Anzahl Parameter. Das heißt, das Ergebnis hängt nicht nur von den Eingangsdaten ab, sondern von frei gewählten Werten. Dass 4 Teams ähnliche Ergebnisse liefern heißt doch überhaupt gar nichts. Wenn alle 4 Teams ein ähnliches Ergebnis erwarten, wie soll das denn verhindert werden. War da ein Team dabei, das einen Würfel mit 8 Antennen und 26 Beinen erwartet hatte? Gewiss nicht!

  57. An die Fotozweifler:
    Jedes digitale “Foto” ist eine Umwandlung von optischen/elektromagnetischen Signalen in elektrische Daten und Rückwandlung elektrischer Daten in optische/elektromagnetische Signale. Im Gehirn findet wiederum eine Zerlegung und Umwandlung eines “Bildes” in elektrische Nervensignale statt und was im Gehirn selber genau passiert, das wissen wir noch gar nicht! Warum wir die Farben als Farben sehen, das werden wir nie wissen (“explanatory gap” in der Philosophie des Bewusstseins).

  58. anton reutlinger
    18. April 2019 @ 10:4

    Soso. Also jede Bild das Sie im Fernsehen sehen oder auf der Kino-Leinwand entspricht unbezweifelbar der Realität – oder was wollten Sie genau damit sagen?

    Was Sie hier als “erstaunliche Tatsache” präsentieren hat kein Mensch angezweifelt.

  59. @Albrecht Storz;
    Im Gegenteil, kein Bild in unserem Kopf ist ein Abbild der Realität, sondern das Resultat komplizierter Umwandlungen und Berechnungen, egal wie es außerhalb des Kopfes zustande kam oder aus welcher Quelle es stammt. Es ist daher unsinnig zu behaupten, das Bild des SL wäre deshalb falsch, weil es nur durch Berechnungen zustande kam.

  60. anton reutlinger
    18. April 2019 @ 11:15

    Ich weiß nicht, in was für einer Welt Sie leben. In meiner Welt gibt es eine objektive Realität die wir einigermaßen gut wahrnehmen können. Alles andere ist Sophisterei.

    Wollen Sie uns hier allen ernstes einreden, dass es völlig egal ist, was das Bild vom “Schwarzen Loch” abbildet, weil sowieso nur alles in unserem Kopf ist?

  61. @Herr Storz 10:35/12:44 gucken Sie doch einfach in die Originale, warum “simuliert” wurde:
    https://iopscience.iop.org/article/10.3847/2041-8213/ab0f43 zB diese Fig.2, Fig.3, Fig.4
    Man hat nach den Parametern des SL, zB den Spin, gesucht und bestmögliche Übereinstimmung mit den “gesammelten” Rohdaten. Die Abbildung war da, aber ihre Interpretation bzgl der Rotation.
    Wieviel davon der EH des SL und die A-Scheibe rotiert hat, kann man nicht ablesen.

  62. @Albrecht Storz;
    Mit einem Auge kann man nur 2-dimensional sehen. Ein 3-dimensionales Bild muss aus mindestens zwei unterschiedlichen Bildern errechnet werden, so wie das Gehirn es in Echtzeit auch tun muss. Es ist eben keine Sophisterei.

    Eine objektive Realität ist eine Fiktion. Der Durchschnittsmensch kann im Alltag natürlich mit dieser Fiktion leben, das hat die Evolution so ergeben. Aber schon beim Autofahren kann man in Schwierigkeiten kommen, weil die Realität nicht mit der Wahrnehmung übereinstimmt.

  63. Nur gut, daß mathematisch verrechnete Privattheorien immer in “blau” gekennzeichnet sind.
    Das ist eine enorme Erleichterung für die Mitleser, fehlt nur noch !!11elf! für die Strahlenoptik.

  64. > Albrecht Storz, 18. April 2019 @ 09:21
    >>Es wurden zehntausende von möglichen Parameterkombinationen simuliert und die aus ihnen folgenden Beugungsbilder den Messdaten angepasst.
    > Aber damit wird doch genau das Problem belegt! Wenn man zehntausende Parameterkombinationen haben kann, hat man auch eine ordentliche Anzahl Parameter.

    Probieren geht über studieren:

    “Reconstructing an image using VLBI measurements is an ill-posed problem, and as such each there are an infinite number of possible images that explain the data. The challenge is to find an explanation that respects these prior assumptions while still satisfying the observed data. The goal of this website to aid in the process of developing these algorithms as well as evaluate their performance.”

    http://vlbiimaging.csail.mit.edu/

  65. @ Spritkopf
    17. April 2019 @ 10:13

    -> Tut mir leid, aber der Kommentar selbst sieht aus, als ob sie das mit dem Mandat ernst nähmen und selbst festlegen.
    Das der Link was anderes verraten kann, mag sein. Wir haben also zwei Leute, die Mandate verteilen wollen. Wer aber unmissverständlich kommunizieren will, tut das nicht so.

  66. @demolog

    -> Tut mir leid, aber der Kommentar selbst sieht aus, als ob sie das mit dem Mandat ernst nähmen und selbst festlegen.

    Sehen Sie, genau diese Unfähigkeit zum Lesen und Verstehen zieht sich durch alle Ihre Kommentare. Sie erklärt meiner Ansicht nach auch Ihre sonstigen Probleme. Ihnen ist wurschtegal, was da steht. Ihre Paranoia diktiert Ihnen, was da zu stehen hat.

    Das der Link was anderes verraten kann, mag sein.

    Q. E. D. Aber immerhin räumen Sie ein, dass Sie es nicht verstanden haben.

    Wir haben also zwei Leute, die Mandate verteilen wollen.

    Nö, wir haben einen. Und wir haben einen anderen, der das nicht begreift (und vieles andere mehr ebenfalls nicht).

  67. Zu Margret Hamilton:

    Du hast einen wichtigen Punkt vergessen: die political Correctness. Ich habe da selbst Erfahrungen gemacht. Ich habe zur Ausstrahlung “Sommer 1969 Westfalen im Mondfieber” – siehe den Beitrag von Daniel Fischer zur Eröffnung
    https://skyweek.wordpress.com/2019/04/18/sommer-1969-westfalen-im-mondfieber/
    einen Beitrag über Computer im Apolloprogramm geschrieben. Ich schrieb dabei auch über die Little Old Ladies, die die Software festverdrahteten. Sie mussten eine besondere Qualifikation haben, nämlich viel Geduld und Konzentrationsfähigkeit. Man selektierte bewusst Frauen im mittleren Alter die ihre Kinder zu Hause aufzogen, da diese nach Ansicht des Arbeitgebers durch diese Tätigkeit die Voraussetzungen hatten.
    Das musste ich streichen, das wäre nicht politisch korrekt. Auch mein Hinweis, das dies weder meine eigene Meinung wäre noch es sich auf die heutige Zeit bezieht und sich so in den Originalquellen steht half nichts.
    So findet sich in dem Katalog natürlich auch ein politisch korrekter Beitrag über die Frauen im Apollopogramm, ebenfalls mit Margret Hamilton. Die LOL kommen aber dort nicht vor, denn sie passen ja nicht in das Moderne Frauenbild bei der man die Kinder in der Kita abgibt. Einen ähnlichen Beitrag in Quarks und Co zur Apollo 8 Mission habe ich schon selbst kritisiert.
    https://www.bernd-leitenberger.de/blog/2018/12/15/quarks-und-co-der-verfall-geht-weiter/

    Umgekehrt in Originalbüchern aus der Zeit findet man viel über die deutsche Rolle im Apolloprogramm, das war damals wichtig. Im Katalog dagegen heute nur eine kritische Auseinandersetzung mit Wernher von Braun, die von seinen Verdiensten nichts mehr übrig lässt.

    Was wichtig ist und wie bedeutend jemand ist ist den Moden der Zeit unterworfen. Ich wage zu prognostizieren: Beim 60-jährigen Jubiläum wird es wichtig sein wie viele Homosexuelle es im Raumfahrtprogramm gab. Da etwa 10 % die Veranlagung haben ist es sogar wahrscheinlich dass man derer mehr findet als bei Frauen in führenden Positionen-

  68. Und an den anderen Paranoiden:

    Schlussfolgerung:
    Wir werden systematisch betrogen. Nur Regierungen sind in der Lage, das in diesem Ausmaße zu tun.

    Komisch nur, dass jedes Jahr Hunderttausende von neuen Studenten weltweit an die Physikfakultäten strömen und folglich an diesem Betrug mitwirken müssten. Spätestens dann, wenn sie selbst im praktischen Teil Experimente durchführen, die die RT als falsch entlarven würden, wäre Schluss mit dem Schwindel.

    Aber vielleicht können Sie uns ja mal informieren, in welchem Semester ungefähr man als angehender Physiker vergattert wird, nie ein Sterbenswörtchen darüber verlauten zu lassen, dass seit 100 Jahren an den Universitäten eine große Verschwörung stattfindet.

    Demokratisch gewählte Regierungen betrügen ihre Wähler.
    Das Motiv (wie immer): Machterhalt und Gier.

    Echt jetzt? Das heißt, Ihrer Meinung nach wären Helmut Kohl, Gerhard Schröder und Angela Merkel abgewählt worden, wenn der große RT-Betrug herausgekommen wäre? Und dafür, dass sie die Klappe hielten und halten, wird ihnen heimlich Geld auf ein Schweizer Bankkonto zugeschustert? Bestimmt vom geheimen Krokodilfonds des CERN.

    Die Realitätswahrnehmung von manchen Leuten erstaunt mich jedes Mal aufs Neue.

  69. @bote19;
    Die Aufnahme enthält Daten (keine Informationen!) ausschließlich von Radioteleskopen. Das ist aber nur von zweitrangiger Bedeutung, denn auch Licht ist nichts anderes als elektromagnetische Strahlung, nur von anderer Frequenz als die 230GHz der EHT-Teleskope. Die Frequenz von Licht ist tausendmal höher. Es würde den interstellaren Staub nicht durchdringen.

    The Event Horizon Telescope (EHT) — a planet-scale array of eight ground-based radio telescopes forged through international collaboration — was designed to capture images of a black hole.

    The EHT observations use a technique called very-long-baseline interferometry (VLBI) which synchronises telescope facilities around the world and exploits the rotation of our planet to form one huge, Earth-size telescope observing at a wavelength of 1.3 mm. VLBI allows the EHT to achieve an angular resolution of 20 micro-arcseconds.

    Although the telescopes are not physically connected, they are able to synchronize their recorded data with atomic clocks — hydrogen masers — which precisely time their observations. These observations were collected at a wavelength of 1.3 mm during a 2017 global campaign. Each telescope of the EHT produced enormous amounts of data — roughly 350 terabytes per day — which was stored on high-performance helium-filled hard drives. These data were flown to highly specialised supercomputers — known as correlators — at the Max Planck Institute for Radio Astronomy and MIT Haystack Observatory to be combined. They were then painstakingly converted into an image using novel computational tools developed by the collaboration.

    Die Daten der Teleskope mussten also kombiniert werden zu einem Gesamtbild und mussten dann für den Bildschirm aufbereitet werden, wie es nicht anders mit den Daten auf dem PC oder aus dem Internet geschieht.

  70. @Gerd Termathe;
    Sie schreiben viel dummes Zeug. Es ist typisch für die Verschwörungsgläubigen, dass sie weder logisch noch rational denken (können). Ihr Hauptmotiv ist Selbstbeweihräucherung und Wichtigtuerei, einer Welt gegenüber, der sie sich nicht wirklich gewachsen fühlen und Selbstmitleid kompensieren müssen. Das Paradebeispiel dafür ist Donald Trump.

    The construction of the EHT and the observations announced today represent the culmination of decades of observational, technical, and theoretical work. This example of global teamwork required close collaboration by researchers from around the world. Thirteen partner institutions worked together to create the EHT, using both pre-existing infrastructure and support from a variety of agencies. Key funding was provided by the US National Science Foundation (NSF), the EU’s European Research Council (ERC), and funding agencies in East Asia.

    Die Haupteigenschaften von Verschwörung sind Heimlichtuerei, Konspiration, Lug und Trug. Konspiration ist gemäß Definition „die Zusammenarbeit mehrerer Personen unter einheitlicher Zielsetzung und bewusster Ausschaltung fremden oder öffentlichen Einblicks“. Zeigt das obige Zitat zum EHT also Konspiration – über Jahrzehnte, zwischen ganz verschiedenen Institutionen und Personen, über viele Amtszeiten und Veränderungen hinweg?

    Dass es aber in der angewandten Wissenschaft, insbesondere in der industriellen Entwicklung, einzelne und eng begrenzte Verschwörungen gibt, das hat die Dieselaffäre deutlich genug gezeigt. Hat das überhaupt noch mit Wissenschaft zu tun?

  71. Jocelyne Lopez schrieb:
    .

    Zunächst finde ich irreführend von einem “Foto” zu sprechen, wenn es sich um eine Computersimulation nach den Prämissen einer bestimmten Theorie handelt. 🙁 Das finde ich unseriös und sogar irgendwie unredlich, denn auch Laien kennen sehr wohl den Unterschied zwischen Fotographieren und graphische Verarbeitung von Daten am Computer, es wäre also nicht nötig gewesen zur Vereinfachung oder Veranschaulichung für die Allgemeinheit von einem “Foto” zu sprechen. Hört sich in der Tat wie eine Fake-Meldung an.

    .
    Es ist aber keine Computersimulation unter der Prämisse einer bestimmten Theorie. Wenn sie sich auf die Aussage von Herr Senf beziehen, er hat erklärt, dass die Größe der Abbildung passend ist und sich mit der ART erklärt. Da Engelhardt keine Ahnung hatte und darum um Hilfe zum Verständnis gebeten hatte.
    .
    Wie nennen sie denn die Bilder die sie mit dem Handy machen, oder mit einer Digitalkamera, sie veröffentlichen im Blog doch öfter Bilder, die nennen sie doch auch Fotos. Selbstverständlich werden alle solche Bilder heute mit Computer bearbeitet und erstellt, in den Geräten gibt es einen oder mehr Sensoren welche die Photonen sammeln, und durch, zum Teil schon recht komplexe, Rechenfunktionen dann das eigentliche Bild generieren. Zur Bildung: https://de.wikipedia.org/wiki/CCD-Sensor
    .
    Man kann Fotos nun auch aus den Daten von vielen solcher Sensoren erstellen und das wurde eben gemacht.
    .
    Ein wenig Ahnung von Physik und das geht und kann verstanden werden.

  72. Karl Mistelberger
    19. April 2019 @ 13:27

    Ehrlich gesagt, keine Ahnung, worauf Sie damit hinaus wollen.

    “The challenge is to find an explanation that respects these prior assumptions while still satisfying the observed data.”

    Das ist doch genau, was ich meine: das Ergebnis wird von den Annahmen her bestimmt. Die Leute haben ein bestimmte Idee, und die Daten werden so lange herumgewendet, bis das Ergebnis zu den Annahmen passt. Aber auf diese Art kann ich auch ein Einhorn in den von einem Elefanten gewonnen Daten finden. Vielleicht streckt er sogar passenderweise mal den Rüssel lang aus … schlank rechnen ist dann ein Leichtes …

  73. Ich habe heute bei ScienceBlogs untenstehenden Kommentar eingefügt.

    http://scienceblogs.de/alpha-cephei/2019/04/18/schwarzes-loch-in-m87-was-lesen-die-wissenschaftler-aus-den-daten/#comment-5500

    @Fry

    Je länger ich mir die Sache überlege, umso mehr komme ich zu der Überzeugung, dass das EHT Team das Beugungsbild seines virtuellen Teleskops ausgemessen hat, wie es von einer unendlich fernen Punktquelle erzeugt wird. Dafür spricht zunächst einmal die Tatsache, dass der Durchmesser des Objekts mit 42 μas angegeben wird, so dass gemäß der Beziehung, die für das Sterninterferometer gilt: w d = λ bei Antennenabständen d>6000 km die Interferenz der Signale verschwinden müsste. Davon wird aber nichts berichtet, vielmehr scheinen die Signale noch bei der längsten base-line von 10 000 km interferenzfähig gewesen zu sein. Somit haben alle Antennen räumlich kohärentes Licht von derselben Quelle empfangen, was bedeutet, dass keinerlei Aussagen über die räumliche Ausdehnung der Quelle möglich sind. Kein „Abtasten“, keine Fourier-Transformation kann aus dem Apparate-bedingten Beugungsbild eine Information herausholen, die nicht drin ist.

    Es fällt natürlich auf, dass die angegebene Größe des Objekts von 42 μas in etwa mit dem Auflösungsvermögen des virtuellen Teleskops übereinstimmt, das je nach base-line irgendwo zwischen 25 und 50 μas liegt, s. The Astrophysical Journal Letters, 875:L1 (17pp), 2019 April 10, Fig.2 top. Es wäre natürlich ein Riesenzufall, wenn beide Größen, die überhaupt nichts miteinander zu tun haben, praktisch ungefähr gleich groß wären.

    Man muss also davon ausgehen, dass Fig.2, bottom, das Helligkeitsprofil eines Beugungsbildes zeigt wie man es von der Optik her kennt, s. z.B. Pohl, Optik und Atomphysik, S. 84, Abb. 197. Von dem „schwarzen Loch“ in der Mitte des Bildes können Sie sich selbst überzeugen, wenn Sie mit einer Nadel ein Loch von ca. 0.3 mm Durchmesser in ein Stück Karton piksen und gegen eine helle Fläche durch das Loch schauen. In der Mitte des hellen Bildes sehen Sie einen schwarzen Punkt. Wenn Ihnen das nicht gleich gelingt, können sie mit einer Schieblehre (notfalls sogar mit zwei Fingern!) einen Spalt von etwa .3 mm Durchmesser einstellen und wiederum gegen eine helle Fläche durch den Spalt schauen. Sie werden in der Mitte einen schwarzen Streifen sehen, der bei einer Rundblende zum „scharzen Loch“ gerät. Es handelt sich um das Pendent zum bekannteren Arago- oder Poisson-Fleck.

    Es wäre gut, wenn sich das EHT-Team etwas mehr mit Experimentalphysik als nur mit Theorie und Computerei befasste. Interferenz hat nämlich viele faszinierende Facetten, die z.B. bei Pohl eindrucksvoll beschrieben werden. Ich bezweifle allerdings, dass es heute noch Experimentalphysik-Vorlesungen gibt, die es mit Pohls Meisterschaft aufnehmen könnten. Die heutige Generation ist daher nicht zu tadeln, wenn sie noch nie etwas von Michelsons Stern-Interferometer und dessen Anwendung gehört hat.

  74. Ich habe heute bei ScienceBlogs untenstehenden Kommentar eingefügt.

    Mal wieder das übliche Gschaftlhuber-Crossposting. Ein Link reicht ja anscheinend nicht.

  75. @Dr.W.E.;
    Offenbar haben Sie noch nicht begriffen, dass es sich hier nicht um optische Interferenz handelt, sondern um Radioastronomie mit rechnerischer Interferenz der Daten. Die VLBI wird seit Jahren auch für die Geodäsie erfolgreich eingesetzt, mit Genauigkeiten der Position im Bereich von 1mm! Beispielsweise wird damit auch die Tektonik der Kontinentalplatten gemessen.

  76. @Dr.W.E.;

    Etwas zur Geschichte von VLBI:
    1. The methodology was invented in ~1965;
    2. First experiments: ~1966 (USA, Canada, Russia, Australia);
    3. Sept., 1977 – first intercontinental baseline (Haystack, USA –Onsala, Sweden) was measured;
    4. VLBI is operated for geodesy on regular basis since ~1980;
    5. 1986 – first detection of Haystack – Onsala baseline rate; 17 +/- 2 mm/year;
    6. Monitoring the Earth rotation since 1983;

    Ist das keine Experimentalphysik? Googeln Sie mal nach VLBI2010 Global Observing System (VGOS)!

  77. @Dr.W.E.;
    Die Forschung geht weiter, die Instrumente werden verbessert, die Theorien werden neuen Beobachtungen angepasst. Das Netzwerk der Theorien wird immer dichter und fester. So what?

    Niemand wirft die Differentialrechnung über den Haufen, nur weil eine Differentialgleichung unlösbar ist oder unbrauchbare Ergebnisse liefert.

  78. @Jocelyne Lopez

    Eine Entfernung in Lichtjahren wird ja aufgrund einer festgesetzten Konvention über eine Längenmaßeinheit berechnet, und zwar, dass das Licht sich absolut konstant immer und überall mit einer Geschwindigkeit von ganz genau 299 792 458 m / s ausbreitet.

    Der genaue Zahlenwert ist sozusagen Zufall. Dass die Geschwindigkeit des Lichts im Vakuum einen ganz bestimmten Betrag c hat, geht aus MAXWELLs Klassischer Elektrodynamik hervor. Eins durch Wurzel aus Naturkonstante mal Naturkonstante ist gleich Naturkonstante. Ganz simple Logik.

    Natürlich tut es das Licht in der Realität nicht, darüber besteht kein Zweifel,…

    An einer Aussage zu zweifeln, auch wenn diese gut begründet ist (in diesem Fall an der Absolutheit des Betrages c der Lichtgeschwindigkeit) ist grundsätzlich wissenschaftlich legitim. Das Gegenteil als Dogma aufzustellen, ist natürlich erlaubt, weil hier im Unterschied zu manch „unzensierter“ „Diskussion“ nicht auf Linie liegende Beiträge nicht einfach wegmoderiert werden.
    Ebenso erlaubt ist es natürlich, auf die Unredlichkeit solcher Aussagen hinzuweisen.

  79. @Jocelyne Lopez

    Das sehe ich auch so. Das sogenannte „Foto“ ist das Ergebnis der Bearbeitung von Messdaten und der grafischen Umsetzung der Ergebnisse. Das hat aber nichts mit einem Foto zu tun!!

    Mit einer Simulation freilich noch viel weniger.

    Zum Beispiel kann man sagen, dass diese grafische Darstellung der Erde das Ergebnis der Bearbeitung von Messdaten im Rahmen eines bestimmten physikalischen Modells (ART) ist.

    Keinesfalls! Das Bild hat nichts mit Messdaten zu tun, sondern soll etwas veranschaulichen. Die Messdaten als solche sind auch nicht abhängig vom Modell, sondern passen entweder dazu und stützen es oder passen nicht dazu und führen zu einer Modifikation des Modells.

    Das ist also die grafische Simulation eines Modells.

    Nein, eine Veranschaulichung. Übrigens keine besonders gute, weil sie irreführend ist.

    Keiner würde auf die Idee kommen, es sei ein Foto, so daß damit bewiesen wurde, dass die Raumzeit existiert, oder?

    Die Frage, ob die Raumzeit existiert, stellt sich gar nicht
    Punktuelle Ereignisse – etwa geplante Dates – sind immer erst durch Ort und Zeit vollständig „verortet“.
    Für die Bestimmung von Beidem brauchen wir eine Bezugs-Uhr U, und nichts spricht dagegen, die von U gemessene Zeit t und den von U aus bestimmten Ort (x|y|z) zu einem Ganzen, (t|x|y|z), zusammenzufassen. Damit ist noch überhaupt nichts über die Beziehung zwischen Zeit und Raum ausgesagt, und insbesondere ist damit nicht behauptet, Zeit sei eine Raumdimension.
    Andererseits setzt das Konzept der Raumzeit nicht die Relativitätstheorie voraus, und man kann von U und einer anderen, relativ zu U mit konstanter Geschwindigkeit v› bewegten Uhr U’ sagen, dass sie unterschiedliche Zeitrichtungen haben. Man kann dies auch als Linie beschreiben, die Weltlinie. Sie verläuft rein zeitlich.
    Was mit U als Bezugs-Uhr ein reiner Zeitabstand Δt ist, ist mit U’ als Bezugs-Uhr sowohl ein zeitlicher Abstand Δt’ als auch ein räumlicher Abstand v·Δt’. Umgekehrtes gilt entsprechend.

    Unterschied zwischen NEWTONs und EINSTEINs Modell
    In einem NEWTONschen Modell ist Δt’≡Δt, das ist damit gemeint, dass der zeitliche Abstand zweier Ereignisse in diesem Modell absolut ist. Der räumliche Abstand ist nur dann absolut, also Δs’=Δs, wenn dIe Ereignisse gleichzeitig sind. Die Gleichortigkeit zweier nacheinander stattfindender Ereignisse hängt von der Wahl der Bezugs-Uhr ab.
    Die Umrechnung zwischen den beiden Koordinatensystemen Σ und Σ’ mit U bzw. U’ als Anker ist eine GALILEI-Transformation, und das ist raumzeitlich eine Scherung.
    —-
    In EINSTEINs Modell (dem spezielleren, einer „flachen“ Raumzeit) hängt außer der Gleichortigkeit zweier nacheinander stattfindender Ereignisse auch die Gleichzeitigkeit räumlich getrennter Ereignisse von der Wahl der Bezugs-Uhr ab. An die Stelle der bei NEWTON absoluten Gleichzeitigkeit tritt hier die Beziehung, raumartig getrennt zu sein, d.h., Δs>c·Δt. Raumartig bleibt raumartig, d.h., wenn Δs>c·Δt ist, ist auch Δs’>c·Δt’. Statt Δt’≡Δt ist
    (1) Δτ = √{Δt² – Δs²/c²} ≡ √{Δt’² – Δs’²/c²},
    und damit ist auch
    (2) Δς² = √{Δs² – c²Δt²} ≡ √{Δs’² – c²Δt’²},
    was ja nur die andere Seite derselben Medaille ist. Die Umrechnung zwischen Σ und Σ’, die LORENTZ-Transformation, ist mathematisch eine hyperbolische Drehung (das hat mit dem Minuszeichen in (1) und (2) zu tun) und enthält die GALILEI-Transformation als Grenzfall.
    Was heißt „Krümmung der Raumzeit“?
    Das hat null mit irgendwelchen weiteren Dimensionen zu tun, sondern ist eine Aussage über eine innere Eigenschaft von etwas, das man eine Mannigfaltigkeit nennt, die Verallgemeinerung einer Fläche. Die Verallgemeinerung einer Geraden ist in diesem Zusammenhang eine Geodätische. Auf einer Kugeloberfläche ist das ein Großkreis, etwa der Äquator oder Längenkreise. In einer allgemein gekrümmten Fläche könnte man Geodätische durch eine auf’s Geradeausgehen programmierte Roboter-Ameise finden; die geht so geradeaus wie sie kann. Ist natürlich auch nur ein Modell, macht aber nichts. Als „flach“ bezeichnet man eine Fläche bzw. Mannigfaltigkeit, in der an einer Stelle parallele Geodätische auch parallel bleiben. Bei negativer Krümmung (wie bei einer Tuba) laufen sie auseinander, bei positiver zusammen.
    Ein Körper, der keine Beschleunigungskräfte „spürt“, hat eine geodätische Weltlinie. In Gravitationsfeldern ist dies ein frei fallender Körper oder einer in einem Orbit wie die ISS. Im ersten Fall verläuft die Weltlinie des Körpers auf die des Schwerpunktes der Erde zu, die ebenfalls geodätisch ist.

    Eine Simulation hat Null Beweiskraft in der Realität, sie beweist einzig ihre eigenen Prämisse.

    Das stimmt auch nicht. Eine Simulation kann ihre Prämisse widerlegen, indem sie unrealistische Vorhersagen liefert.

  80. @Jocelyne Lopez

    Zumal SRT und ART sich zum Beispiel ausgerechnet im Punkto Ausbreitung des Lichts widersprechen….

    Tun sie nicht. Die ART enthält die SRT als Spezialfall, und der „Widerspruch“ ergibt sich aus einer verkürzten Darstellung.

    die Lichtgeschwindigkeit ist absolut konstant in der SRT…

    Das Entscheidende ist nicht die Konstanz, sondern die Invarianz der Lichtgeschwindigkeit oder genauer gesagt der elektromagnetischen Wellengleichung, weil die ein Naturgesetz ist, eine grundlegende Beziehung zwischen physikalischen Größen, und als solche unterliegen sie GALILEIs Relativitätsprinzip. Das heißt: Eine Messapparatur, welche die Lichtgeschwindigkeit messen kann, muss unabhängig von ihrem eigenen Bewegungszustand als deren Betrag c messen.

    …und gravitationsabhängig in der ART, …

    Abhängig vom Gravitationspotential, um genauer zu sein. Somit muss man ergänzen: Eine Messapparatur, welche auf hinreichend kleinem Raum die Lichtgeschwindigkeit messen kann, muss unabhängig von ihrem eigenen Bewegungszustand und ihrer Position als deren Betrag c messen.

    Albert Einstein selbst könnte mir zur Klärung dieser Frage wohl auch nicht helfen,…

    Doch, schon. Sogar ich habe es ja beantworten können, s.o..

    …da er selbst die Existenz von Schwarzen Löchern für nicht möglich hielt.

    Das ist unerheblich, abgesehen davon, dass WHEELER erst 1967 den Ausdruck „Schwarze Löcher“ popularisierte, 12 Jahre nach EINSTEINs Tod. Inhaltlich sagte sie schon SCHWARZSCHILD voraus, aber als Massenpunkt-Modell, und das gibt es schon in der NEWTONschen Mechanik als idealisiertes Modell, das nur benutzt wird, weil man es relativ einfach rechnen kann, ohne dass es eine reale Punktmasse geben muss.

  81. Anstelle Dr. Engelhardt’s Linsenphänomen vom 25. Mai findet man hier die korrekte Interpretation:
    https://arxiv.org/abs/1905.10717 mit anschaulichen Bildern des Photonenrings bei Spinvariationen
    “Black Hole Spin Signature in the Black Hole Shadow of M87 in the Flaring State” vom 26. Mai 🙂

  82. Jetzt gibt es ein Interview von einem der dabei war, wie und von wem das “Bild” kommt:
    Heino Falcke –> Link

    “Den Algorithmus, den Katie Bouman entwickelt hat, haben wir bei dem Bild eigentlich nicht direkt verwendet. Das MIT hat ohne Rücksprache – auch nicht mit ihr – einen anderslautenden Tweet in die Welt gesetzt, der dann viral wurde, aber leider falsche Informationen enthielt.”

  83. SCHWARZES LOCH UND
    DER HERR DES LICHTS

    Ein kosmisches Schwergewicht,
    Zu keiner Diät bereit;
    Sternenstaub das Hauptgericht,
    Verschmäht wird keine Mahlzeit.
    Die Materie superdicht,
    Stark verbogen die Raumzeit;
    Dem Monster entkommt kein Licht,
    Ort ewiger Dunkelheit.

    Was hat sich Gott nur gedacht,
    Als er das Black Hole gemacht?
    Was hat’s dem Menschen gebracht,
    Dass er sich Gott einst erdacht?
    Langsam lichtet sich die Nacht,
    Es bröckelt der Götter Pracht.
    Schwarzes Loch und Herr des Lichts,
    Wie es immer war bleibt nichts.

    Rainer Kirmse , Altenburg

    Mit freundlichen Grüßen

  84. Keine Ahnung ob das hier je jemand liest, aber ich hätte mal eine wahrscheinlich dumme Frage. Folgendes Gedankenexperiment:

    Ich befinde mich auf der Oberfläche eines Schwarzen Loches (ja, gibt es wohl nicht, ich weiß, aber nur mal angenommen) und stelle darauf eine Leiter, die 1 Milliarde Kilometer lang ist. Wieso sollte ich nicht in der Lage sein, wenn ich unrealistisch stark wäre, langsam Sprosse für Sprosse aus dem Schwarzen Loch zu klettern? nehmen wir noch weiter an, die Leiter wäre aus einem Supermaterial, das nicht spaghettifiziert wird und ich unsterblich/Superman wäre. Wenn ich dann am Ende der Leiter ankomme, bin ich ja 10^9 Kilometer vom Loch weg, und da die Gravitation ja mit dem r^2 abnimmt bräuchte ich da ja keine große Beschleunigung mehr um in eine stabile Umlaufbahn zu kommen?

    Ich weiß wie viele “wenn” und “angenommen” man hier braucht, aber ich dachte immer, da die Entweichgeschwindigkeit größer als C ist, kann man prinzipiell nicht heraus aus einem Schwarzen Loch, insbesondere nicht langsam aufsteigend. Wo ist mein Denkfehler?

    • […] nehmen wir noch weiter an, die Leiter wäre aus einem Supermaterial, das nicht spaghettifiziert wird […]

      Allein das ist schon mal eine ziemlich steile Ansage. Wenn ich einfach mal ein noch eher kleines schwarzes Loch von 10 Sonnenmassen postuliere, dann hat das einen Schwarzschildradius von 29.5 km. Wenn ich mir mal den Wert der Gravitationsbeschleunigung am Radius von 29 km ausrechne und dann noch einmal bei 29 km plus 1 Meter, ergibt sich zwischen den zwei Punkten eine Differenz in der Gravitationsbeschleunigung von mehr als 10^8 m/s^2. Bei 100 km, also deutlich außerhalb des Schwarzschildradius ist die Differenz in der Gravitationsbeschleunigung über einen Meter hinweg “nur” knapp 2.7 Millionen m/s^2, wenn ich mich nicht verrechnet habe.

      Das nur mal so am Rande.

      • Vielen Dank. Ja, steile Ansage, nur ich dachte, ein “Entsteigen” aus einem Schwarzen Loch sein prinzipiell unmöglich, und nicht nur technisch unmöglich. Aber ich denke, ich irre da. Und was für eine Absurdität, dass 1 Meter unterschied einen Unterschied in der Beschleunigung von 100.000 km/s ausmacht – ich kann nie genug staunen über Schwarze Löcher und Dinge wie Neutronensterne. Ich habe irgendwo mal gelesen, wenn man auf einem Neutronenstern stünde und würde einen Kieselstein aus 1 Meter Höhe fallen lassen schlüge der mit einer Geschwindigkeit von irgendwas 1,5 Millionen km/h auf. Nach einem Meter Beschleunigungsweg.

    • Für einen außenstehenden Beobachter hat Ihre 10^9 km lange Leiter die Länge Null, wenn diese sich am Ereignishorizont befindet. D.h. obwohl Sie die ganze Strecke geklettert sind, hat sich ihre Position von außerhalb des Schwarzen Loches betrachtet nicht geändert. Das liegt an der Singularität in der Schwarzschildmetrik. Außerdem ist in der Zeit, die Sie zur Besteigung der ersten Sprosse benötigen für den außenstehenden Beobachter eine Ewigkeit (=unendlich viel Zeit) vergangen. Keine Chance, da kommen Sie nicht mehr raus 🙂

      • Ganz ehrlich, ich glaube die Zeitdilatation ist da wurscht. Weil für mich vergeht die Zeit ja ganz normal “auf” dem Schwarzen Loch. Das sich das ganze Universum viel schneller entwickelt hindert mich ja nicht daran aus dem Schwarzen Loch zu steigen. Ja, von aussen betrachtet dauert es (fast) ewig, aber für mich vergeht die Zeit ja nicht langsamer. Und die Leiter hat ja tatsächlich eine Länge, auch wenn ein aussenstehender Beobachter das anders sieht.

        • Definieren Sie für sich mal genauer, was es bedeutet, dem Schwarzen Loch zu “entkommen”. Es bedeutet, dass ein Beobachter innerhalb des Schwarzschildradius zu einem außenstehenden Beobachter wird und möglicherweise kausalen Einfluss auf Ereignisse außerhalb des Schwarzschildradius nimmt. Daher ist es wichtig, das Ganze von einem außenstehenden Beobachter zu betrachten.
          Die Zeitdilatation ist deshalb wichtig, da Geschwindigkeit Weg pro Zeit ist. Eine endliche Geschwindigkeit für den Beobachter am Schwarschildradius entspricht der Geschwindigkeit Null (nicht fast Null, sondern exakt Null) für einen außenstehenden Beobachter.
          Somit ist es prinzipiell nicht möglich kausalen Einfluss auf Ereignisse außerhalb des Ereignishorizonts zu nehmen, wenn Sie mal in ein Schwarzes Loch gefallen sind.

  85. Das liegt schon an der Definition des Ereignishorizontes, das es nicht geht:

    Es ist die “Fläche” von der radial auslaufende Lichtstrahlen nicht entkommen können und die auch nicht ins Schwarze Loch fallen, sind wie festgefroren, obwohl es keine Oberfläche für massive Teilchen sein kann.

    Diese müssen zwingend Richtung kleinerer Radius, können dort nicht festfrieren. Nur für Licht ist die lokale LG=c, Teilchen schaffen v=c nicht, egal mit welcher Beschleunigung, also ab da nur abwärts.
    Ein kleines Stückchen drüber würde es funktionieren, man müßte einen Teppich unter die Leiter legen.

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