Die besten Bilder vom Venus-Transit

BLOG: Go for Launch

Raumfahrt aus der Froschperspektive
Go for Launch

Aller Augen waren heute früh auf die Sonne gerichtet. Manche sahen dabei nur grau in grau, leider auch ich. Andere hatten den Vorteil, außerhalb der Atmosphäre und damit auch ohne Sorge um Wolken zu sein, so das NASA-Sonnenobservatorium SDO (Solar Dynamics Observatory).

Hier und hier sehen Sie eine Zusammenstellung der besten Aufnahmen vom Ereignis in unterschiedlichen Wellenlängenbereichen. Daraus ist unten ein Beispiel, aufgenommen im extremen Ultraviolettbereich bei einer Wellenlänge von 171 Ångström (17.1 nm).

Auch ein Kleinsatellit der ESA namens Proba-2 hatte einen Logenplatz für die Beobachtung des Venustransits. Hier ein Zusammenschnitt der von Proba-2 mit seiner Teleskopkamera SWAP im extremen UV-Bereich gemachten Aufnahmen. Aufgrund der Bewegung des Satelliten auf seiner Bahn, die im Gegensatz zu der von SDO polar und niedrig ist, scheint hier die Venus während des Transits eine Wackelbewegung durchzuführen. Mehr dazu in einer Pressemitteilung der ESA.

Finden Sie nicht auch, dass im extremen UV zumindest die Sonne viel interessanter aussieht?

Für alle, die dieses Mal nur Wolken sahen: Kopf hoch, den nächsten planetaren Transit wird es am 9. Mai 2016 geben. Da zieht Merkur über die Sonnenscheibe.

  • Veröffentlicht in: Sonne
Avatar-Foto

Ich bin Luft- und Raumfahrtingenieur und arbeite bei einer Raumfahrtagentur als Missionsanalytiker. Alle in meinen Artikeln geäußerten Meinungen sind aber meine eigenen und geben nicht notwendigerweise die Sichtweise meines Arbeitgebers wieder.

8 Kommentare

  1. herrje

    Man das sieht so toll aus. Man könnte es glatt für eine Grafik halten, aber nein, es ist ein Abbild der Realität! 🙂

    Ich konnte auch überhaupt nichts sehen, war aber auch zu spät draußen und musste zur Arbeit :/

  2. @ragger65: Feinstruktur

    Das Hinode-Bild, das kuurz vor dem zweiten Kontakt entstand, ist wirklich fantastisch. Nicht nur wegen des Rings von in der Venus-Atmosphäre zurückgestreutem Licht, sondern auch und vor allem wegen der dargestellten Feinstruktur der Corona. Diese Plasma”fäden” sehen zo zart und fein aus – man muss sich aber mal angesichts des Größenverhältnisses zur fast erdgroßen Venus, die zudem auch noch viel dichter am Betrachter ist als der dort sichtbare Sonnenausschnitt, die Dimensionen und die dort wirkenden Kräfte und Energien vergegenwärtigen.

  3. Kein Tropfenphänomen

    Ich habe in keinem der Satellitenaufnahmen vom Transit Anzeichen für den Black-Drop-Effect kurz nach dem zweiten bzw. kurz vor dem dritten Kontakt gesehen. Das führe ich auf die Abwesenheit von Störungen durch die irdische Atmosphäre und die hohe Auflösung der optischen Systeme zurück. Zu Recht?

  4. Tropfenphänomen @Michael Khan

    Auf der von Ihnen verlinkten Seite steht: “Heute ist bekannt, dass der Effekt durch das begrenzte optische Auflösungsvermögen der eingesetzten Teleskope hervorgerufen wird: Aufgrund der Welleneigenschaften des Lichtes besitzt jedes Teleskop ein begrenztes Auflösungsvermögen. Je größer die Objektivöffnung eines Teleskops ist, umso besser ist sein Auflösungsvermögen und umso besser können Details abgebildet werden.”

    Es gab aber verschiedene Theorien über die Ursache dieses Phänomens:
    http://www.g-o.de/dossier-detail-160-5.html

    Heutzutage verwendet man optische Geräte mit einem weitaus besseren Auflösungsvermögen als früher. Ein Bild, wie @ragger65 es verlinkte, war bis vor kurzem noch undenkbar. Außerdem las ich, dass beim Venustransit 2004 das Tropfenphänomen schon nicht mehr beobachtet wurde, dank moderner Technik.
    Siehe hier (unten): http://www.waa.at/…ots/vtr20120606/section3.html

Schreibe einen Kommentar