Der Mond, Venus und Jupiter

BLOG: Go for Launch

Raumfahrt aus der Froschperspektive
Go for Launch

Was für ein schöner, warmer, Frühlingsabend. Kaum zu glauben, dass es vor ein paar Wochen noch so lausig kalt war. Auch heute gibt’s am Nachthimmel etwas zu sehen – der Mond, Venus und Jupiter geben sich ein Stelldichein.

The Moon, Venus and Jupiter on 26 March 2012, ca. 22:15 CEDT, seen from Darmstadt, Germany, source: Michael Khan

Zunächst nur mit der Kamera, ohne Teleskop: Da passt die Dreiergruppe locker ins Blickfeld. Gestern Abend war der Mond noch rechts vom Jupiter, da war das Dreieck genau umgekehrt.

The Moon and Venus on 26 March 2012, ca. 22:15 CEDT, seen from Darmstadt, Germany, source: Michael Khan

Dann die Kamera ans Teleskop montiert, woraufhin nur noch die schon gar nicht mehr so schmale Mondsichel und Venus gleichzeitig abgelichtet werden können. Wir sehen: das Mare Crisium, nördlich davon Cleomedes, westlich Macrobius. Südlich das Mare Fecunditatis und Langrenus. Auf dem Terminator sitzt Janssen.

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Ich bin Luft- und Raumfahrtingenieur und arbeite bei einer Raumfahrtagentur als Missionsanalytiker. Alle in meinen Artikeln geäußerten Meinungen sind aber meine eigenen und geben nicht notwendigerweise die Sichtweise meines Arbeitgebers wieder.

20 Kommentare

  1. Nachtsehen

    Ja, das Wetter ist momentan herrlich und Mond, Venus und Jupiter konnte man in den letzten Tagen genauso wie auf ihren Fotos sehen, leider musste ich mich dabei mit einem Blick durchs Fenster begnügen, da ich momentan krank bin. Dabei hätte ich so gerne noch einige Fotos gemacht, ohne Teleskop ginge das sogar vom Balkon aus.

    Für die Sternenbeobachtung wollte ich mir sowieso mehr Zeit nehmen, weil ich die Objekte oft verschwommen sah oder die Ränder etwas alternierten. Ich führte das darauf zurück, dass ich von Hause aus bei Nacht nicht so gut sehe und ich nachts auch ungern Auto fahre. Einer der Astronomen auf unserer Sternwarte meinte aber, ich müsste das astronomische Sehen erst noch etwas üben. Er wies mich darauf hin, dass die Augen eine halbe bis dreiviertel Stunde bräuchten bis sie sich an die Dunkelheit gewöhnt hätten. Seit ich seinen Rat beherzige habe ich keine Probleme mehr. Die Erklärung dazu ist folgende:
    “Die Aktivität der Fotorezeptoren (Zäpfchen und speziell Stäbchen) wird durch einen Stoff namens Rhodopsin gesteuert. Bei starker Lichteinstrahlung wird ein Teil des Rhodopsins abgebaut, die Lichtempfindlichkeit des Auges nimmt ab. Bei geringer Lichteinstrahlung wird hingegen zusätzliches Rhodopsin produziert und die Lichtempfindlichkeit des Auges steigt. Die Bildung von genügend Rhodopsin für die vollständige Dunkeladaption kann 25 bis 45 Minuten dauern. Hingegen geht der Abbau von Rhodopsin sehr schnell. Die Taschenlampe des Amateurastronomen sollte deshalb nur schwach rot leuchten, weil das Auge auf Licht der niedrigen Wellenlängen weniger stark mit Rhodopsinabbau reagiert.”

    Quelle: http://www.otterstedt.de/…#Hell_-_Dunkeladaption

  2. @Mona: Zapfen

    Gute Besserung und viel Spaß beim Spechteln, solange es noch geht. Hier ist wohl bis auf Weiteres Schluss mit lustig, zumindest bis Anfang nächster Woche.

    Ein Hinweis noch:

    Einem Anatomen rollen sich offenbar die Fußnägel hoch, wenn er im Zusammenhang mit den Fotorezeptoren im Auge das Wort “Zäpfchen” hört. Die Dinger heißen “Zapfen”. Ich wusste das auch nicht, bis das unlängst Helmut Wicht in seinem Kommentar zu einem Artikel von Jan Hattenbach klar stellte.

    Ich habe zuvor auch immer von Zäpfchen statt Zapfen geredet. Ein Glück, dass nie ein Anatom dabei war. Der hätte dann bestimmt hyperventiliert. 😉 Aber jetzt passiert mir das nicht mehr, dank Kosmologs.

    Ansonsten haben Sie vollkommen Recht, es ist sehr wichtig, die Dunkeladaption nicht zu stören. Ein Freund aus meinem Amateurastronomenverein hat, weil man beide Hände braucht und sehen können muss, was man macht, wenn man Okulare wechselt oder Kameras an- und abbaut, bei einem Outdoor-Laden eine von diesen Lampen gekauft, die sich Bergsteiger an den Kopf schnallen, aber die weißen LEDs ausgebaut und durch rote ersetzt. Damit es ganz perfekt ist, hat er die LEDs auch außen etwas angerauht, damit das Licht schön diffus ist.

    Recht hat er. Wenn man schon was macht, dann sollte man es auch gleich richtig machen.

  3. Oh, vielen Dank …

    für die gute Idee @Michael Khan. Ich bin infiziert … So eine Lampe liegt bei uns seit zwei Jahren fast nur herum … sollte schnell gehen, rote Folie fürs erste wird genügen. Nur, wer schiebt mir die Wolken weg?
    Die Nachtanpassung der Augen ist allerdings auf meiner Balkonsternwarte mitten in der Stadt beim Mond anschauen eher störend, so hell wie er strahlte (gestern noch ;). Bei vollerem Mond Mondfilter und Sonnenbrille, sonst wird das nichts mit anderen Planeten oder Sternen.
    @Mona Gute Besserung!

  4. @ Khan

    Ich habe zuvor auch immer von Zäpfchen statt Zapfen geredet. Ein Glück, dass nie ein Anatom dabei war. Der hätte dann bestimmt hyperventiliert. 😉 Aber jetzt passiert mir das nicht mehr, dank Kosmologs.

    Ich habe hier auch schon viel gelernt und interessante Dinge erfahren, weil auf den SciLogs so viele Experten unterschidlichster Fachgebiete vertreten sind.

  5. @Theres

    Ich bin sicher, dass rote Folie denselben Effekt hat. Natürlich wird die lampe, die mein Vereinskollege gemacht hat, messbar besser sein. Wenn die LEDs gleich rot strahlen anstatt weiß, dann liefern sie sicher eine bessere lichtausbeute. Aber aus aus dem messbaren Vorteil auch ein fülhlbarer praktischer Zusatznutzen erwächst, wage ich zu bezweifeln.

    Das Problem der Lichtverschmutzung ist in der Tat gewichtig. Vor meinem Haus ist eine Straßenlaterne, die in alle Richtungen strahlt, unter anderem auch etwas hinunter zur Straße. Das ist nicht nur krasse Stromverschwendung, sondern hat viele weitere Nachteile bis hin zur Gesundheitsgefährdung – wie ja auch in den Kosmologs immer wieder diskutiert.

    Die “Lichtverschmutzung” durch den Mond stört mich bekennenden Mondsüchtigen allerdings keineswegs.

  6. @Michael Khan

    Ich werde die Lampe noch umbauen, wenn ich Zeit habe und die Leds anrauen. Mondlicht ist enorm angenehm – ich werde ebenfalls mondsüchtig, nicht zuletzt durch die Bilder auf diesem Blog und weil ich mir endlich ein Teleskop gekauft habe.

    Wenn ich zu faul bin, rauszufahren oder wenigstens an eine dunklere Ecke der Stadt zu laufen, sehe ich, weil mein Balkon nach Süden zeigt, bei Vollmond eigentlich nur den Mond und die hellsten Planeten und Sterne. Auch bei Vollmond beginne ich mit ihm, zur Entspannung. Den finde ich wenigstens 😉 Es ist allerdings tatsächlich so, dass sich eine Art zu sehen oder besser, wahrzunehmen entwickelt, auch nach zwei Wochen bereits. Ich nutzte aber auch jede Gelegenheit und erkenne auf einmal viel mehr Details, was ich nicht so recht glauben konnte, funktioniert aber.

  7. @Michael Khan

    Das mit den “Zäpfchen” ist mir in dem Link gar nicht aufgefallen und Sie haben natürlich recht, es heißt “Zapfen”, auch wenn man sich darunter vielleicht etwas Größeres vorstellen würde, so wie in der Botanik. Allerdings finde ich es äußerst ungesund, wenn sich deswegen bei einem “Anatomen” die Fußnägel hoch rollen oder er vielleicht sogar hyperventiliert. Dagegen helfen normalerweise Entspannungsübungen oder meditatives Sternegucken. 😉 Aber da von Helmut Wicht die Rede war, denke ich, er würde eher ein lustvolles Reinigungsritual bevorzugen:
    https://scilogs.spektrum.de/…g-zur-theologie-katharsis

    Vielen Dank auch für die Genesungswünsche. Heute ist schlechtes Wetter, aber für echte Mondsüchtige ist das kein Grund sich nicht mit dem Mond zu befassen. Und weil ich oben Helmut Wicht erwähnte, der ein Anhänger von Schopenhauer ist und letzterer sich mit dem Buddhismus befasste, so fand ich diese Zeilen:

    Ein und derselbe Mond spiegelt sich
    In allen Wassern.
    Alle Monde im Wasser
    Sind Eins in dem einen einzigen Mond.

    Das Auge sieht ihn,
    Doch keine Hand kann ihn fassen –
    Den Mond im Wasser:
    Das ist meiner Schule Geheimnis.

    Von hier: http://www.schopenhauer-buddhismus.de/…isse.html

  8. Orientierung am Himmel @Theres

    Danke für die guten Wünsche und willkommen im Club. 😉
    Wegen der Dunkeladaption sind wahrscheinlich auch beleuchtete Sternkarten ungünstig und für die normalen braucht man ja etwas Licht, auch von daher ist eine Lampe mit Rotlicht zu empfehlen. Man hat mir auch empfohlen eine entsprechende Software auf meinen Computer zu installieren, damit ich mich besser am Himmel orientieren kann, aber von “stellarium” bin ich nicht so begeistert, ich weiß aber nicht, ob es da noch was anderes gibt.
    http://www.stellarium.org/de/

  9. Antonin Rükl

    @Mona

    Es sieht wirklich so aus, als ob ich hier links und rechts Leute mit Mondsucht infiziere.

    Dass der Mond Dichter und Komponisten inspirierte, ist bekannt. Und natürlich auch Maler und Fotografen.

    Aber auch Zeichner sind im Verbindung mit dem Mond zu nennen. Da denke ich vor allem an den bekannten tschechischen Mondkartenzeichner und und unverkennbar Mondsüchtigen Antonin Rükl. Dessen großer Mondatlas ist für mich immer wieder anregende Lektüre zum Schmökern. Leider wird das Werk nicht mehr verlegt – mir vollkommen unverständlich – es wird ist aber noch gebraucht zu bekommen.

    Neu bekommt man den kleinen Mondatlas vom selben Autor. Der hat den Vorteil, dass die Seiten laminiert sind, man ihn also mit nach draußen nehmen kann. Das visuelle Erlebnis des Schmökerns im großen Mondatlas bleibt einem aber versagt. “Praktisch” geht halt auf Kosten von “ästhetisch”.

    Um das Hantieren mit Licht zu reduzieren, gibt es auch nachtleuchtende Sternkarten, aber die sind meist auf das Allernotwendigste reduziert. Man ist ziemlich schnell soweit, dass man sich gut genug auskennt, dass einem so eine Sternkarte nichts mehr nützt, dann braucht man doch wieder eine detaillierte Karte und eine Lichtquelle.

    Ich verwende auch Stellarium und bin eigentlich nicht unzufrieden damit, aber ich finde, dass die diversen visuellen Effekte, so beeindruckend sie sein mögen, die Übersichtlichkeit verringern. Da wäre es besser, einfach nur aktuelle Sternkarten anzuzeigen.

    @Theres

    Was haben Sie sich denn für ein ‘skop zugelegt? (Ich bin immer sehr interessiert, wenn jemand ein Teleskop kaufen will oder gerade gekauft hat, weil ich auch im Entscheidungsprozess stecke – wenn der auch bei mir bald abgeschlossen sein wird, hoffe ich).

  10. lange Wortwand …

    @Michael Khan
    Mein Teleskopkauf war reichlich kompliziert, aber die Eigenschaften: Es darf nur wenig Geld kosten, Folgekosten dürfen ebenfalls nicht zu hoch werden, ich will viel sehen und wohne in der Hauptstadt, es muss also transportabel bleiben, ohne dass ich mir ein Auto (und evtl. noch einen Träger 😉 zu lege, schränkten doch ein. Ich entschied mich letztlich doch falsch, für ein Sonderangebot mit nur azimutaler Montierung, Pentaflex 102/500, und kaufe noch eine parallaktische Montierung mit Motor nach. Refraktor ist einfacher und weniger empfindlich, und es passt in einen Rucksack, mit Zubehör – nur das Stativ … 11 kg sind doch happig, wenn man nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sein will. Ich nenne zwar ein kleineres Astrofernglas (20×80) mein Eigen, das ist auch ziemlich neu (und leicht), aber es ist doch kein Vergleich! Ich bin einfach begeistert. Nach Jahren mit schlechten Ferngläsern, stören mich die Farbsäume des Refraktors nicht sonderlich, eigentlich überhaupt nicht und die Schärfe kommt meinem schlechten Augen doch entgegen. ich muss nur daran denken, auch die Brille zu tragen. Dieser Blog machtem ir den Mond richtig schmackhaft, und bot auch die erste Orientierung, ohne die es einfach keinen Spaß macht. An Fotos denke ich noch nicht.
    Trotzdem hätte ich gern mehr – vor allem mehr dunklen Himmel …

    Von nachtleuchtenden Karten halte ich wenig. Vor Jahren hatte ich eine solche Sternkarte und die leuchtete nach einem Jahr nur, wenn sie nicht musste, also wenn die Sonne schien. Ich stelle aber fest, dass ich mir Sternbilder mühelos merken kann, wenn ich sie “besuche” und ein Laptop mit dunklem Bildschirm und der Nachtversion eines Programms genügt sowieso. Da die “dicke Penta” derzeit im Wintergarten steht, ist das kein Problem. Ich habe eine Mondkarte, die, ich schätze, acht Jahre alt ist, ein Ausdruck, der im Licht der Straße gut zu lesen ist, und hadere mit diversen Programmen noch etwas.
    Ich habe so ziemlich jedes freie auf dem Rechner gehabt, einige sind allerdings nicht nach meinem Geschmack.

    Womit ich elegant die Überleitung geschafft hätte 🙂
    Da es nach dem Erhalt des neuen Teleskops eine Woche lang strikt und unerbittlich bedeckt war, probierte ich dverse Programme aus.

    @Mona
    Ich nenne einfach nur die Namen, es würden vermutlich zu viele Links für den Spamfilter. Stellarium bleibt auf meinem Rechner zu gern stehen, warum weiss ich nicht, und die Bedienung … unintuitiv an einigen Stellen. Celestina läuft auf meinem Rechner nicht mit allen Schriften und ich hadere mit den Einstellungen, was das an sich ausgezeichnete und mühelos einstellbare Programm leider entfallen lässt für mich. Auf dem Laptop habe ich es installiert und bin sehr zufrieden. Redshift 7, kostenpflichtigwar beim Teleskop dabei und damit komme ich zurecht. Es ist nur nervig, dass ich bei diesem Programm Schwierigkeiten habe, es so einzurichten, dass die Sterne, die ich sehe, wenn ich durch das Teleskop schaue (so erschreckend viel mehr, als mit bloßem Auge) auch beschriftet sind und der Bildschirm trotzdem nicht zu voll wird.
    Den Virtual Moon Atlas kann ich auch sehr empfehlen. “Das Planetarium” gibt es noch, und das Programm ist mir enorm sympathisch, allerdings läuft es auf dem alten Festrechner nicht rund und auf dem neuen bleibe ich vermutlich bei Celestina.

  11. @Theres

    So, ich habe gerade die Bestätigung vom Lieferanten erhalten, dass das von mir gewünschte Gerät lieferbar ist. Somit ist mein Entscheidungsprozess abgeschlossen.

    Das ist nun wieder ein Refraktor, aber der letzte, den ich mir zulegen werde. Denn das Gerät jetzt hat eine Apertur von 127 mm und eine Brennweite von 950 mm. wollte ich von hier noch deutlich aufsteigen, dann wird schnell eine hohe vierstellige oder gar eine fünfstellige Summe fällig, was mir einfach zu viel Geld wäre.

    Hinzu kommt die schiere Masse, die dann herumgeschleppt wird. Der kleine 70 mm-Refraktor, den ich jetzt benutze und natürlich auch behalten werde, bringt gut 2 kg auf die Waage, selbst einsatzbereit mit Okular sind’s immer noch unter 3 kg. Das ist zu viel für ein einfaches Fotostativ, aber von einem guten Videostativ locker zu halten.

    Selbst das neue Skop wird einsatzbereit weniger als 8 kg wiegen. Das ist zu viel für das Mitschleppen, aber dafür habe ich ja immer noch das kleine. 8 kg gehen aber auf einem guten Videostativ immer noch, und das ist mir wirklich wichtig.

    Ich habe nämlich festgestellt, dass meine Teleskopmontierung mit Motor, GoTo und dem ganzen Schickschnack mehr und mehr zuhause bleibt und ich mir einfach das Videostativ schnappe, was ich draußen in wenigen Sekunden aufbauen kann. Rückblickend muss ich wirklich den Kauf der Montierung infrage stellen.

    Weniger ist manchmal einfach mehr.

    Obwohl ich mit dem kleinen Refraktor problemlos auf Reisen gehen kann, habe ich mir schon manchmal überlegt, ob nicht ein wirklich kompaktes (und preiswertes) Überall-dabei-teleskop nicht Sinn machen würde. Selbst wenn das kaputt oder verloren geht, wäre es kein Drama. Andersherum kann man es auch mit dem Fahrrad mitnehmen und schleppt sich keinen Wolf.

    Da so ein Gerät in erster Linie kompakt und leicht sein sollte, würde sich die Maksutov-Bauweise anbieten, siehe hier (4.5 kg mit Tischstativ). Damit könnte man sogar den Mond fotografieren, dazu bräuchte man nur einen 1.25″-auf-T2-Adapter, den es fur weniger als 20 Euro gibt.

  12. Freunde der Nacht

    @Michael Khan

    “Es sieht wirklich so aus, als ob ich hier links und rechts Leute mit Mondsucht infiziere.”

    Ihre Begeisterung ist aber auch wirklich ansteckend. In einem Gedicht von Hermann Hesse heißt es zwar “Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.” Aber die Kunst ist wohl eher dabeizubleiben und eine Sache zu vertiefen. Denn wenn man entdeckt, dass das Interesse eher noch zunimmt und man neugierig ist mehr zu erfahren und zu lernen, dann ist man richtig.

    Ich bin nebenberuflich etwas mit Bildung befasst und von daher schaue ich mir immer an, wie andere Leute versuchen etwas rüberzubringen. In meiner Jugend war ich mal auf einer Sprachenschule in England und da sagte einer der Dozenten: “Wenn ein Lehrender wirklich gut ist, dann empfinden es seine Schüler/Studenten als Glück mit ihm in einem Raum zu sein.” Herr Khan, ich kenne Sie jetzt natürlich nicht persönlich, aber nachdem ich mir letzten Dezember den Raumzeit-Podcast zu Cassini-Huygens angehört habe, wo Sie so mitreißend erzählen, da kommen Sie dieser Vorstellung schon recht nahe. 🙂

    Von der Himmelsbeobachtung fühlen sich wahrscheinlich eher sensible Naturen angezogen. Von daher ist es auch kein Wunder, dass der Mond so viele Kunstschaffende inspiriert hat. Der Mondatlas von Antonin Rükl scheint wirklich schön zu sein und ich werde mir wahrscheinlich auch einen zulegen.
    Zum Schluss noch ein Zitat für alle Sternenbeobachter und Mondsüchtigen:
    “Der Tag ist nur der weiße Schatten der Nacht.”
    (Heinrich Heine)

  13. Astronomie-Software @Theres

    Vielen Dank für die vielen Programmvorschläge, damit muss ich mich noch näher befassen. Vielleicht kann uns Herr Khan dazu noch einen Tipp geben. An “Stellarium” störten mich ebenfalls die “diversen visuellen Effekte”, aber zur Not geht es schon. Zum Mondatlas fällt mir noch ein, dass man mit “Google earth” auch den Mond oder den Mars näher betrachten kann.

  14. Virtual Moon und “MiniMak”

    @Mona
    Die Google- Geschichte ist nicht so detailreich, nicht so gut einstellbar. Der virtuelle Mondatlas ist erheblich genauer und schneller, aber während einer Beobachtung doch zu hell. Dafür habe ich die alte Karte, die ich zeichnerisch auch verschönern könnte, wenn mir danach wäre. Aber ganz herzlichen Dank für das Heine- Zitat. Gefällt mir doch außerordentlich.

    @Michael Khan
    Ja, ein kleiner Mak stand ebenfalls länger auf der Liste, allerdings sprach der Preis dagegen und ein Tischstativ … wo ist der Tisch, mitten im Feld? Es gibt durchaus leichte Montierungen, aber die sind dann richtig teuer – und Auto, nein danke, Träger, na, ich weiß nicht 😉 Die eigene Bequemlichkeit muss man immer einrechnen, deshalb auch das Astrofernglas.
    Wenn ich eifrig trainiere, sind um die zehn Kolo mühelos drin. Habe ich wenigstens einen Grund mehr Sport zu treiben, und die angestrebte neue Montierung ist nicht nur notwendig, weil ich auch diverse DeepSky- Objekte finden will, sie ist auch gerade so leicht, dass ich es mir zutraue, damit auch eine Stunde zu wandern.
    Ob es letztlich so kommt, das sehe ich dann (noch ist sie nicht da).

    Mich würde interessieren, ob sie Langzeitbelichtungen machen. Vermutlich nicht, weil ein Kamerastativ keine Motor- Nachführung hat. Den Mondbildern fehlt jedenfalls nichts 🙂

  15. @Theres

    Ja, stimmt schon, ein Tischstativ hat Nachteile. Gar keine Frage. Aber bei einer Fernreise, wenn die Frage lautet: “das oder gar keins”, da kann ich mit den Nachteilen leben. Irgendwas Flaches zum Draufstellen findet sich meist.

    Was die Deep-Sky-Objekte angeht, ja, daran habe ich mich schon versucht. Ich habe ja auch noch die EQ5. Allerdings habe ich nie etwas fertiggebracht, was ich auch jemandem zeigen würde. Im Sommer mache ich mich nochmal dran.

    Was ich mir vorher gar nicht klar gemacht hatte, ist, wie groß (als Winkel) viele beliebte Deep-Sky-Objekte eigentlich sind. M42 hat mehr als ein Grad Winkelausdehnung. M31 sogar mehr als drei Grad. M45 füllt das Format gut aus, wenn die Kamera am 420mm-Refraktor sitzt. Die geringe Brennweite ist also gar kein Hindernis.

  16. @Michael Khan

    “Was ich mir vorher gar nicht klar gemacht hatte, ist, wie groß (als Winkel) viele beliebte Deep-Sky-Objekte eigentlich sind.”

    Ähm, jaa … da war ich auch baff, nachdem ich mein Planetarium auf dem PC dazu gebracht habe, mir den Teleskopausschnitt zu zeigen. Kein Wunder, dass ich mich nicht zurecht fand. Das zu fotografieren, so richtig, also mit Stacken und allem drum und dran, würde ich mir nicht zutrauen.

    Okay, das war schon fast Angabe. Ich bin noch in der Phase des Findens, und selbst den Orionnebel sehe ich nur mit dem Fernglas – er war auch nur eine Nacht richtig gut zu sehen bisher. Ich hörte, bzw. las bisher nur immer, wie viel Spaß es macht, wenn es mal klappt 🙂 Nun, später, nächstes Jahr vielleicht. Auf die ersten Bilder bin ich jedenfalls sehr gespannt, nicht dass ich den Mond gar langweilig fände.

  17. @Mona

    Ehrlich gesagt, mit Astronomiesoftware kenne ich mir gar nicht so gut aus. Wenn’s schnell gehen soll, gehe ich meist auf heavens-above, und sonst nehme ich Stellarium. Das hat die genannten Nachteile, aber zumindest habe ich die Bedienung gelernt.

    Wenn’s auch was in Hardware sein darf, Lambert Spix’ Sky Scout finde ich sehr nützlich. Einen moonscout gibt’s vom selben Autor.

    Letzterer ist ganz anders aufgemacht als der kleine Mondatlas von Rükl. Er zeigt Fotos der sichtbaren Mondseite in Zweitagesabständen über eine Lunation hinweg und erklärt, was zu diesem Zeitpunkt in der Lunation besonders gut zu sehen ist.

    Mein nächstes Ziel: Rupes Altai.

  18. Astrosoftware, @Mona

    ich bin vor einiger Zeit auf das Programm AstroViewer gestossen. Das hat in der aktuellen Offlineversion auch eine “Rotschaltung”, so das man es auf dem Laptop auch bei Dunkelheit neben dem Teleskop nutzen kann. Und es beschränkt sich auf die notwendigen Dinge und kommt mit relativ wenig Rechenpower aus.
    Zu finden ist es hier: http://www.astroviewer.de//index.php

  19. Mein Leitstern @all

    Danke für die vielen Links! Mit Sternkarten bin ich ja nun gut eingedeckt. Wobei mir eine einfache Astronomiesoftware eigentlich am liebsten ist, da es mir in erster Linie darauf ankommt mich am Himmel zu orientieren. Auf komplizierte Programme, in die ich mich erst stundenlang einarbeiten muss, verzichte ich lieber. Bisher habe ich es so gemacht wie die alten Seefahrer und habe mich am Polarstern orientiert, weil der immer zu sehen ist. Zusätzlich genügte dann eine einfache Sternenkarte. Man kann auch die Himmelrichtung, ohne Kompass, anhand der Sterne bestimmen, aber wahrscheinlich war hier keiner bei den Pfadfindern oder hat mal ein Survivaltraining mitgemacht: http://de.scoutwiki.org/Orientieren_ohne_Kompass

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