APOD vom 10.10.2014: Blutmond und Uranus

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Raumfahrt aus der Froschperspektive
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Das APOD vom 10. Oktober, aufgenommen von Rick Baldridge aus Los Gatos (Kalifornien) zeigt ein Doppelbild des verfinsterten Vollmonds am 8.10.2014 in Konjunktion mit dem Planeten Uranus, der sich etwa einen Monddurchmesser vom Mondrand befindet. Eine schöne Syzygie: Sonne-Erde-Mond-Uranus!

Eines der Bilder ist so knapp belichtet, dass die Details auf dem Mond gut herauskommen. Das andere ist reichlicher belichtet, sodass der Mond zwar zu hell ist, dafür aber drei der Uranusmonde sichtbar werden. Seine neun bekannten Monde sind  alle nach Personen aus Shakespeare-Stücken benannt. Man sieht hier Titania, Umbriel und Oberon, alle aus “A Midsummer Night’s Dream”. Umbriels Helligkeit war nur +15mag. Die EXIF-Daten sind leider nicht angegeben. Ich nehme an, dass beide Aufnahmen aus mehreren Einzelbildern gestackt, wobei diese aber innerhalb eines sehr kuren Abstand gemacht worden sein müssen, sonst würde man die Relativbewegung des Mondes vor den Sternenhintergrund sehen.

Hier der Link zum APOD vom 10.10., und hier der Link zur Galerie auf spaceweather.com, wo die Bilder einzeln abgelegt worden sind.

Passende Musik zum Bild hier und hier.

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Ich bin Luft- und Raumfahrtingenieur und arbeite bei einer Raumfahrtagentur als Missionsanalytiker. Alle in meinen Artikeln geäußerten Meinungen sind aber meine eigenen und geben nicht notwendigerweise die Sichtweise meines Arbeitgebers wieder.

8 Kommentare

        • Nein, ich dachte wirklich, da kommt noch was.

          Zum Song: Das ist das einzige mir bekannte Musikstück mit direktem Bezug zu Los Gatos, Kalifornien. Ursprünglich war es ein Gedicht von Woodie Guthrie, das später vertont wurde. Nach meinem Gefühl ein starker Text mit einer starken Aussage, hier gesungen von einer starken Frau mit einer fantastischen Stimme. Ich freu mich, dass es Leute gibt, in den USA und anderswo, denen das Thema wichtig ist.

          • Nein, ich wollte einfach nur mitteilen, dass mir das Klassik-Stück besser gefällt.
            Interessant, was Sie zu dem Lied schreiben. Ich hab allerdings nicht auf den Text geachtet, sondern nur auf die Melodie. Ansonsten hab ich zu Los Gatos keinerlei Bezug, also auch keine Ahnung, um was es geht. Ich stimme allerdings der Aussage zu, dass die Frau singen kann und eine markante Stimme hat.

          • Hab mir das Lied von Joan Baez jetzt noch mal angehört und festgestellt, dass ich es zum Betrachten des Sternenhimmels eher unpassend finde. Natürlich ist das behandelte Thema wichtig, gar keine Frage, aber es passt meiner Ansicht nach eher weniger zum Betrachten des Bildes oder des Sternenhimmels generell. Im Gegenteil hält es mich eher von einer träumerischen Betrachtung ab, weil es an eine der vielen Formen des Unrechts in der Welt erinnert und meine Ohnmacht, etwas dagegen tun zu können.

          • Bei der Erwähnung des Orts “Los Gatos”, wo das Bild entstand, denke ich halt unweigerlich an diesen Song.

            Und dann fallen mir noch andere Songs ähnlicher Art ein, und Abende am Lagerfeuer beim Zelten, vor vielen Jahren, als einer die Klampfe dabei hatte und wir sowas gesungen haben. Jeder hatte damals diese weißen, gehefteten Lieberbücher (“Liederbuch”, “Liederkiste”, “Liederkarren” usw.)

            Als dann das Feuer heruntergebrannt war, standen über uns die Sternbilder des Sommerhimmels und einige Planeten.

            So folgt eine Erinnerung aus der anderen, und für mich ist die Assoziation mit den Sternen unauflöslich.

          • Ah, verstehe. Solche Verbindungen kenn ich auch, wobei die bei mir hauptsächlich entstanden sind, wenn ich Texte nicht verstanden und nur auf die Musik geachtet habe.
            Allerdings gibt es bei mir auch Fälle, wo ich später, als ich den Text verstanden habe, versucht habe, diese Assoziationen richtig zu stellen, weil die Beschreibung eines Dramas (d.h. eines dramatischen oder auch katastrophalen Ereignisses oder Zustandes) nun mal nichts romantischens ist.

            Die genannten Liederbücher kenn ich nicht. Das Liederbuch meiner Kindheit ist die Mundorgel, und daraus eine sehr eingeschränkten Auswahl. Heute steht mir der Sinn eher dem “Ding“, wobei meine Exemplare aber noch im Laden liegen…

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