Kunst & Geologie: Carl Spitzweg und seine liebenswert skurrilen Geologen
BLOG: Geschichte der Geologie
Der deutsche Maler Carl Spitzweg (1808-1885) wurde am 5. Februar 1808 geboren. Bekannt wurde er durch seine Vorliebe „skurrile Typen“, wie Bücherwürmer, Insekten- und Pflanzenfreunde, in seinen Porträts darzustellen, darunter auch den Steinesammler oder Geologen. Von Spitzweg sind vier bis fünf Bilder mit geologischen Bezug, alle entstanden nach 1854, bekannt.
Das Bild mit dem eigentlichen Titel „Der Geologe“ (1863) stellt einen knienden Feldforscher, vertieft in seinen Stein und mit Feld- oder Bestimmungsbuch in der rechten Hand, dar. Spitzweg gelingt es im Gemälde, neben dem seltsamen Verhalten des Steineklaubers, auch die typische “Arbeitskleidung“ des Geologen darzustellen. Das weniger bekannte Bild „Mineraloge in der Grotte“ (1880) dagegen zeigt eine stehende Figur, etwas weiter entfernt vom Betrachter. Dank des Geologenhammers in der Hand erkennt man jedoch das Interesse dieser Figur an der unbelebten Natur. Er scheint selber von der seltsamen, von Kalkwucherungen bedeckten Fantasie-Grotte, die er erst gerade entdeckt hat, erstaunt zu sein.
Interessanterweise konnte LANG (1974) nachweisen, dass der Hintergrund beim Geologen schon eher von geologischen Tatsachen inspiriert wurde. So stellt der Hintergrund mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Schlucht mit Stollenmundloch im Peißenberger Glanzkohlenrevier (in der Nähe des Geburtsortes von Spitzweg gelegen) dar.
Skurrilität als künstlerisches Stilmittel. Skurrile sehen diese Welt wahrscheinlich anders als “Normalos”. Vielleicht ist ihre Sicht auch kindlicher, naiver ? Vielleicht will Spitzweg uns die Augen öffnen, für etwas,was wir sonst im Alltag übersehen würden ? Diese Umgebung um diesen Geologen auf diesem Bild wirkt erst durch das Licht, durch dieses magische Farbenspiel geheimnisvoll und interessant.In diesem “Lichtkegel” dieser Mensch der uns durch diese magische Stimmung neugierig macht…