Wie gefährlich sind Reichsbürger oder Klima-Aktivisten?

Entstehen gerade neue Terrorgruppen in Deutschland? Vor wenigen Wochen flog eine rechtsextreme Gruppe auf, die den Reichstag stürmen wollte. Und manche Politiker machen sich Sorgen, dass einige Klima-Aktivisten der „letzten Generation” sich zu einer „Klima-RAF” entwickeln könnten. Sollten wir uns deshalb Sorgen machen, oder liegen die wirklichen Gefahren woanders?

Am 7.12.2022 veranlasste die Bundesanwaltschaft eine Razzia gegen eine der Reichsbürgerszene nahestehende rechtsextreme Gruppe. Sie wirft den 52 Beschuldigten vor, sie hätten geplant, mit Waffengewalt den Reichstag zu stürmen und die Macht in Deutschland zu übernehmen. Aber hatten sie überhaupt eine realistische Chance, einen Umsturz herbeizuführen, oder ging es „womöglich … um Gewaltphantasien sich ohnmächtig fühlender Rentnerinnen und Rentner”, wie Susanne Gaschke in der NZZ schrieb? Der mutmaßliche Kopf der Gruppe, Heinrich XIII. Prinz Reuss, ist immerhin schon 71 Jahre alt. Auch viele andere haben bereits die 50 überschritten. Das macht sie nicht unbedingt harmlos. Die Gruppe umfasst einige ehemalige Berufssoldaten, die im Umgang mit Schusswaffen geübt sind. Die taz hat am 9.12. Kurzporträts von elf der Verdächtigen veröffentlicht. Und nicht zu vergessen: Die Gruppe hatte Zugang zu einem eindrucksvollen Arsenal verschiedener Kurz- und Langwaffen. Beim Versuch, den Reichstag zu besetzen, hätten sie ein Blutbad anrichten können. Die Festnahmen waren also sicherlich nicht unbegründet. Und die Ideenwelt der Gruppe lässt die Annahme zu, dass sie ihre Umsturzfantasien auch in der Wirklichkeit erproben wollten.

Was sind Reichsbürger?

Das Bundesamt für Verfassungsschutz definiert die Szene wie folgt:

„Reichsbürger“ und „Selbstverwalter“ sind Gruppierungen und Einzelpersonen, die aus unterschiedlichen Motiven und mit unterschiedlichen Begründungen – unter anderem unter Berufung auf das historische Deutsche Reich, verschwörungstheoretische Argumentationsmuster oder ein selbst definiertes Naturrecht – die Existenz der Bundesrepublik Deutschland und deren Rechtssystem ablehnen, den demokratisch gewählten Repräsentanten die Legitimation absprechen oder sich gar in Gänze als außerhalb der Rechtsordnung stehend definieren …”

Es bestehe die Besorgnis, „dass sie Verstöße gegen die Rechtsordnung begehen”, was wiederum dazu führt, dass die Szene vom Verfassungsschutz beobachtet wird.

Im Gegensatz zu den „Reichsbürgern”, die den gegenwärtigen deutschen Staat für illegitim halten, glauben die „Selbstverwalter”, sie könnten aus dem Staat „austreten”, und er habe damit keine Amtsgewalt mehr über sie.

Die Begründungen wirken durchgehend abstrus. Im Wikipedia-Eintrag „Reichsbürger” sind einige davon aufgezählt – und widerlegt. Aber es ist anzunehmen, dass es den meisten „Reichsbürgern” nicht um juristische Spitzfindigkeiten geht. Die Argumente sind vorgeschoben, um einem Staat, den sie nicht mögen, die Legitimation abzusprechen. Gerade die vielen Älteren unter den „Reichsbürgern” fühlen sich in der Gegenwart nicht wohl und träumen von einer besseren Vergangenheit, die es so nie gegeben hat. Eine zentrale Organisation ist bisher nicht zu erkennen. Die „Reichsbürger” lehnen zwar diesen Staat ab, sind sich aber keineswegs einig, wer stattdessen das Recht hat, auf dem Gebiet der Bundesrepublik staatliche Gewalt auszuüben. Der Verfassungsschutz schreibt dazu:

Die Szene der „Reichsbürger“ und „Selbstverwalter“ ist personell, organisatorisch und ideologisch äußerst heterogen. Sie setzt sich aus Einzelpersonen ohne Organisationsanbindung, Kleinst- und Kleingruppierungen, länderübergreifenden aktiven Personenzusammenschlüssen und virtuellen Netzwerken zusammen.

Rund 23000 Personen zählt der Verfassungsschutz zur Reichsbürgerszene, also weniger als 0,03 % der Bevölkerung. Der religionswissenschaftliche Medien- und Informationsdienst e. V. führt die Reichsbürger unter den sektenähnlichen Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften.

Trotzdem sind sie nicht harmlos. „Reichsbürger” und „Selbstverwalter” begingen 2021 mehr als tausend extremistische Straftaten.

Für Behörden sind sie zuweilen die reinste Pest, weil sie sich jeder Anordnung widersetzen oder Gebührenbescheide ignorieren. Nicht selten erhalten Mitarbeiter von Städten und Gemeinden auch seitenlange Protestschreiben oder offene Drohungen. Das Bundesamt für Verfassungsschutz hat im Jahr 2019 eigens eine Kurzbroschüre mit Handlungsempfehlungen für den Behördenalltag verfasst, weil die Angestellten in den Rathäusern dem Phänomen oft etwas hilflos gegenüberstanden.

Die Szene scheint eine besondere Vorliebe für Schusswaffen zu haben. Eventuell hängt das mit der Idee zusammen, sich im Zweifel gegen einen illegitimen Staat verteidigen zu müssen, den man nicht anerkennt. In Deutschland dürfen politische Extremisten keine Schusswaffen besitzen. Seit 2016 haben die Behörden über tausend Waffenscheine vom Szeneangehörigen für ungültig erklärt. Das ist nicht unbedingt einfach, denn jeder Einzelfall muss gut begründet werden.

Verschwörungstheorien sind in der Reichsbürgerszene weit verbreitet – wenn auch durchaus sehr verschiedene. Die Extremisten um Prinz Reuss waren offenbar überzeugt,

„dass Deutschland derzeit von Angehörigen eines sog. „Deep State“ regiert wird. Befreiung verspricht nach Einschätzung der Mitglieder der Vereinigung das unmittelbar bevorstehende Einschreiten der „Allianz“, eines technisch überlegenen Geheimbundes von Regierungen, Nachrichtendiensten und Militärs verschiedener Staaten, einschließlich der Russischen Föderation sowie der Vereinigten Staaten von Amerika. Die Vereinigung ist der festen Überzeugung, dass sich Angehörige der „Allianz“ bereits in Deutschland aufhalten und deren Angriff auf den „Deep State“ zeitnah bevorstehe.” (aus der Pressemitteilung der Bundesanwaltschaft vom 7.12.2022)

Offenbar ging die Gruppe davon aus, dass die „Allianz” sie unterstützen werde, sobald sie am Tag X losgeschlagen hätten. Der mythisch-apokalyptische „Tag X” wabert gegenwärtig durch die Verschwörungserzählungen vieler gewaltbereiter rechtsextremer Gruppen.1 An diesem Tag soll der Umsturz beginnen, der von einer Abrechnung mit den Vertretern des bisherigen Staatswesens („den Bösen”) begleitet ist. Und dann werden die „Guten”, die insgeheim bereits ein großes Netzwerk gebildet haben, die Macht übernehmen. Polizei, Armee und Teile öffentlichen Verwaltung werden zu ihnen überlaufen.

Dieses Narrativ ist brandgefährlich, weil es extremistische Gruppen dazu bewegen kann, Terrorakte und Morde zu begehen, um einen Umsturz auszulösen, für den sie selbst viel zu schwach sind. Damit können sie zwar nicht die Demokratie gefährden, wohl aber Gewalttaten planen und – im schlimmsten Fall – auch durchführen.

Anonyme Internetgruppen, z.B. auf Telegram, verstärken das Problem. Auch Gruppen, die nur aus wenigen Verschwörern bestehen, stacheln sich gegenseitig auf, und bestärken sich in der irrealen Idee, die „wahre” Volksmeinung zu vertreten.

Also: Rechtsextreme bewaffnete Gruppen gefährden zwar nicht die Demokratie, wohl aber ihre Mitmenschen. Ein hartes Vorgehen gegen sie ist gerechtfertigt und notwendig.

Klima-Aktivisten

Geht auch von Klima-Aktivisten eine Gefahr für die Demokratie aus? CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt hat gefordert, die Bildung einer „Klima-RAF” zu verhindern. Er hielt – und hält – es für möglich, dass Klimaaktivisten, die sich auf Straßen und an Bildern festkleben, in der Zukunft auch schwerere Straftaten begehen könnten. Und er ist nicht der Einzige. In einem Kommentar vom 3.11.2022 schrieb Reinhard Müller in der FAZ:

Unverhohlen wird neben den Grundrechten auf Leben, Leib und Eigentum die demokratische Form als zu behäbig infrage gestellt und jedes rechtsstaatliche Verfahren verhöhnt. So kann Terror beginnen – und bei Gruppen mit anderen Zielen wäre das längst benannt worden und ein großes neues Kapitel im Verfassungsschutzbericht aufgeschlagen.

Das hat massiven Widerspruch hervorgerufen, aber die teilweise gewalttätigen Proteste gegen die Räumung des Protestcamps in Lützerath haben die Debatte noch einmal verschärft. Sieht man sich den Webauftritt der „Letzten Generation” an, fühlt man sich durchaus an eine endzeitliche Sekte erinnert. Dort heißt es unter anderem:

Wir sind die letzte Generation, die den Kollaps unserer Gesellschaft noch aufhalten kann”.2

In Seminaren und Vorträgen, die sowohl online als auch an verschiedenen Orten stattfinden, sammelt die Gruppe Unterstützer. Das Vorgehen ist recht einfach: Es wird eine düstere Zukunft beschworen, teilweise belegt mit wissenschaftlichen Veröffentlichungen. Dann wird die Notwendigkeit beschworen, etwas dagegen zu unternehmen. Und zum Schluss stellt sich die „letzte Generation” als genau die Gruppe dar, die mit ihren Aktionen eben jene dunkle Zukunft abwenden will. Wer mithelfen will, ist selbstverständlich willkommen.

Die Gruppe ist arbeitsteilig und hierarchisch organisiert. Interessenten sollen angeben, ob sie notfalls auch gerichtliche Strafen akzeptieren oder sich überhaupt in der Öffentlichkeit exponieren wollen. Die Aktionen, also das Festkleben der Hände auf den Straßen, wird minutiös vorbereitet. Für jede Aktion gibt es ein Sicherheitskonzept. Schulungen bereiten die Aktivisten auf Konfrontation mit wütenden Autofahrern vor. Selbst eventuelle Auftritte vor Gericht werden geübt. Aktivisten können eine Art Grundeinkommen beziehen, wenn sie hauptberuflich für die Gruppe arbeiten wollen. Diverse Wohnungen sind angemietet, damit die Aktivisten mietfrei in Wohngemeinschaften unterkommen können. Ein Transparenzbericht weist Einnahmen von mehr als 900 000 € für das Jahr 2022 aus. Die Forderungen, die bei den Aktionen erhoben werden, stellt ein eigenes Komitee auf; sie werden nicht in allgemeinen Abstimmungen beschlossen.

Die gegenwärtigen Forderungen (Geschwindigkeitsbegrenzung 100 km/h auf Autobahnen und Wiedereinführung des 9-Euro-Tickets) sind simpel und nicht geeignet, den Klimawandel messbar zu beeinflussen3. Aber die Bundesregierung wird sie auch sicher nicht erfüllen. Und selbst wenn – würden die Aktionen dann aufhören? Die Pressesprecherin Carla Hinrichs antwortete Anfang Dezember auf eine entsprechende Frage der Frankfurter Rundschau:

Dann gehen wir von der Straße und unterbrechen unseren Protest … Wenn die Regierung den Notstand nicht in den Griff bekommt, gehen wir auf die Straße zurück.

Die Pressesprecherin geht also davon aus, dass die Organisation außerordentlich diszipliniert agiert, obwohl sie formal keine Struktur besitzt. Sie ist nicht als Verein, Stiftung oder Unternehmen registriert. Es gibt aber Vereine im Umfeld, die für Geldzuwendungen sorgen (siehe Interview bei T-online.de).

Die „letzte Generation” ist als Bewegung also schwer fassbar, und sie ist zurzeit sicher keine Gefahr für die Demokratie. Mittelfristig baut sie allerdings Strukturen auf, die durchaus bedenklich sind. Warum?

  1. Sie zieht Menschen an, die Ziele und Forderungen nicht diskutieren, sondern diszipliniert Aktionen durchführen. Es reicht ihnen die Grundidee, für einen wichtigen Zweck zu arbeiten, um auch Gesetzesverstöße zu rechtfertigen.
  2. Weil sich die meisten über die Wohngruppen persönlich kennen, arbeitet die Gruppe abgeschottet (konspirativ) und kann nur schwer abgehört werden.
  3. Forderungen und Ziele werden aus dem Hintergrund vorgegeben und nicht diskutiert. Das erhöht die Schlagkraft, aber auch die Gefahr des Missbrauchs.
  4. Der persönliche Zusammenhalt sorgt auch mittelfristig für ein großes und abgeschottetes Umfeld.

Weil die „Letzte Generation” und ähnliche Initiativen ständig den Weltuntergang beschwören und ihre Aktionen als wirksames Mittel darstellen, ihn aufzuhalten, besteht durchaus die Gefahr, dass Teile der Gruppe zu gefährlicheren Mitteln greifen. Grundsätzlich diskutieren viele Klimagruppen den Einsatz illegaler Mittel. In einem SPIEGEL-Gespräch erklärte Carla Reemtsma, die Sprecherin von Friday for Future, „dass es richtig und wichtig ist, auch die Grenzen des Legalen an Stellen zu überschreiten.”

Also: Klima-Aktivisten sind derzeit eher keine Gefahr für die Demokratie, eventuell aber für ihre Mitmenschen. Nach einem Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland haben sie bisher allein in Berlin in 18 Fällen Rettungswagen behindert.

Die Erhaltung der Demokratie

Viele Menschen tendieren zu der falschen Wahrnehmung, dass die Demokratie sozusagen die natürliche Form der staatlichen Organisation ist. Die Geschichte bestätigt das allerdings nicht, und auch die Gegenwart zeigt, dass unser für selbstverständlich gehaltenes Regierungssystem erstaunlich zerbrechlich ist. Donald Trump hat nach seiner Abwahl einen Staatsstreich versucht und ist nur an der Integrität von führenden Mitgliedern seiner Partei gescheitert. Bis heute waren die USA nicht in der Lage, ihn dafür auch nur vor Gericht zu stellen. Indien, die einstmals größte Demokratie der Welt, ist unter dem gegenwärtigen Regierungschef Narendra Modi zu einer Autokratie verkümmert, wie übrigens auch Ungarn.

Jeder sollte sich darüber im Klaren sein, dass eine Demokratie nur überlebt, wenn sie aktiv aufrechterhalten wird.

Anmerkungen

[1] Mehr zu den Hintergründen von Verschwörungstheorien in meinem Buch „Freimaurer, Illuminaten und andere Verschwörer”.

[2] Ja, ein Kollaps der Zivilisation ist möglich und wahrscheinlich. Aber die Verengung des Problems auf die globale Erwärmung ist falsch, und die Forderung ausschließlich nationaler Maßnahmen führt nicht zum Ziel. Auf der Erde hat es bisher (je nach Zählung) mindestens 50 Hochkulturen oder Zivilisationen gegeben. Sie sind alle irgendwann zusammengebrochen, zum Teil erstaunlich schnell nach ihrer Hochblüte. Das lag an vielen Ursachen, die wir selbstverständlich angehen müssen. Wer das Thema vertiefen möchte, kann die Einzelheiten gerne in meinem Buch „Offline!” nachlesen.

[3] Beide Maßnahmen zusammen würden weniger als ein Prozent des CO2-Ausstoßes beeinflussen.

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Veröffentlicht von

www.thomasgrueter.de

Thomas Grüter ist Arzt, Wissenschaftler und Wissenschaftsautor. Er lebt und arbeitet in Münster.

159 Kommentare

  1. Seit die Politiker des parlamentarisch-lobbyistischen Marionettentheaters die kriegerische Tötung von Soldaten mit Waffenlieferungen deutlichst steigernd befürworten, ist die Problematik von Gefährlichkeit ein ziemlich zweifelwürdiges Thema, denn es wurden für diese wie ich empfinde heuchlerisch-intrigante Maßnahme, sogar mehrere berechtigte Gesetzmäßigkeiten der Nichteinmischung übergangen – Diese Welt braucht befriedend-fusionierende Kommunikation zur Bewältigung aller wettbewerbsbedingt-konfusionierenden Probleme, nicht eine Verstärkung der herkömmlich-gewohnten Symptomatik in Schuld- und Sündenbocksuche.

  2. Demokratie, ist NICHT die, wegen SCHEINBARER Alternativlosigkeit, leichtfertig-kapitulative ÜBERTRAGUNG von VERANTWORTUNG durch Kreuzchen auf dem Blankoscheck, an die “Treuhänder” des parlamentarisch-lobbyistischen Marionettentheaters, wo nur die Freiheit der Ökonomie von unternehmerischen Abwägungen zählt!

    Demokratie ist die gemeinschaftliche ORGANISATION (keine Regierungen) des möglichst globalen Gemeinschaftseigentums (Nie war es deutlicher als heute im digitalen Zeitalter mit Klimakrise), denn wenn GRUNDSÄTZLICH alles Allen gehören darf, hat “Wer soll das bezahlen?” keine Macht mehr, in KEINEM Bereich des Zusammenlebens – Ökonomie und Ökologie OHNE Steuern zahlen, OHNE Inflation, Landwirtschaft OHNE Probleme mit Kostenfragen um Wirtschaftlichkeit, usw.!!!

  3. @Grüter: “Das lag an vielen Ursachen, die wir selbstverständlich angehen müssen.”

    Das lag nur an EINER Ursache: Die Kommunikation, war aus Gründen der fremdartigen Ferne auf das imperialistisch-faschistische Erbensystem begrenzt, was wir, anhand des verständlichen Rückzuges von Russland und China, auf den selbigen heute LEIDER wieder erleben, obwohl es friedlich-gesinnte Kommunikationsversuche gab (Beispiel: Gorbatschow, USA 1996, mit und für die “kleineren” Staaten).

  4. Die Diktatur ist ein Messer, die Demokratie ein Rindvieh – nur, wenn ihr Hörner wachsen, die sie genau wie Messer handhaben kann, kommt sie gegen den Metzger an. Die Schlachtindustrie lebt von Rindviechern, die stets genau das tun, was im Moment vernünftig ist, am wenigsten riskant und den Verhältnissen angemessen. Demokratie mit Hörnern doch ohne Hirn gibt Putins – wir haben aus seinen Übertritten und unseren schlappen Antworten nichts gelernt, statt dem Typen endlich mal ordentlich auf die Rübe zu geben, machen wir immer noch so wenig, wie es nur irgends geht, sodass er immer damit rechnen kann, dass er gewinnt, wenn er’s noch doller treibt.

    Eine solche Demokratie wird ihre Bürger früher oder später töten, deswegen wundert es mich nicht, dass viele mit dem angenehmeren Ende des Messers liebäugeln. Wenn man es geschafft hat, einen senil gewordenen kleinen Rotzbengel, der beim Spielen mit Zinnsoldaten ein wenig über die Stränge schlug, so hochzuzüchten, dass er vermutlich morgen eine Atombombe auf Berlin wirft, einfach nur, um zu gucken, ob wir dann nicht doch parieren, wirkt das gefühlt nicht wie das sicherste, menschenfreundlichste System auf Erden.

    Diktatur hatte ich schon im Kommunismus, da krepiere ich lieber unfromm, fröhlich, frei, frustriert, als das noch mal zu ertragen. Doch ich weiß auch nicht, wie ein Upgrade der Demokratie aussehen könnte, damit sie Probleme löst, statt sie zu eskalieren. Jeder macht seinen Kram, schert sich nicht ums große Ganze, wenn er es versucht, rennt er gegen Millionen Leute an, die alle nur an ihren Kram denken, und so hat er entweder schnell keinen Bock, oder wird eben immer extremer und radikaler. Gleiche Logik, nach der man einen Berg, den man nicht mit lieb Zureden bewegen kann, mit Dynamit wegsprengt. Gleichzeitig wachsen uns die Probleme über den Kopf, sodass man zwischen ihnen und der Systemträgheit zermalmt wird: Ob jetzt die Auswüchse des Kapitalismus, der nicht abtreten will, obwohl die hirnlose Fresserei um die Wette in einer leeren Speisekammer keinen Sinn mehr macht, und die Staaten auffrisst, ob der Klimawandel, ob all die Kriege, die durch unsere Schwäche und Versagen provoziert werden, denn ein krankes Rindvieh lockt nun mal Wölfe an – wir lösen keine Probleme, wir mästen sie.

    In der Schrottpresse wimmelt es von Endzeitgläubigen, die voller Fanatismus und ohne jegliche Rücksichtnahme radikale Lösungsansätze verfolgen. Würden Sie da Ihren Laptop rausholen, Homeoffice-Überstunden machen, damit der Boss noch reicher wird, dann Bauer sucht Frau gucken und den nächsten Urlaub auf Malle buchen? Was an Lösungsansätzen in der Schrottpresse auffällt ist allerdings, sie werden oft von intensiven Emotionen getragen, sind aber meistens schlecht durchdacht.

    Wir wollen’s immer billig und leicht, deswegen kommt’s immer wieder teuer und knallhart. Es fehlt jemand, der dem Kindergarten in den Arsch tritt und die richtigen Sparschweine plündert, wenn’s nötig ist. Und wie man den wiederum beschaffen und zügeln sollte, damit kein Putin draus wird, oder kein von Oligarchen kontrollierter Trump-Biden, oder kein von den Launen des Pöbels getragener Scholz, sondern jemand, der einfach den Job machen kann und machen muss, für den er vorgesehen ist – weiß ich nicht. Irgendwas mit Gleichgewicht der Kräfte ist immer, aber es hapert am Feinschliff.

    Eine ähnliche Situation mit ähnlicher Einsicht hat bereits Hitler an die Macht gebracht. Der Mann wurde aus Vernunft gewählt, und ich will nicht in einer Welt leben, in der so Vernunft aussieht. Ich sehe auch schon Potenzial für grüne Nazis, irgendeine Hybride zwischen Rechtsextremen und Last Generation, aber vielleicht werden die sich auch auf den Straßen fetzen wie Kommunisten und SA. Und wie geht die Demokratie mit all dem um? Eskalieren! Wenn’s immer schlimmer wird, ist’s noch nicht schlimm genug!

    Die Rindviecher riechen Blut und laufen dem Geruch entgegen, denn das gebietet die Vernunft – schließlich ist der Weg die Rampe runter und den Korridor entlang alternativlos, wenn man die Kosten, Mühen und Risiken scheut, sich mit ein paar Elektroschockstäben anzulegen. Trotzdem werden sie unruhig. Und machen etwas durcheinander, wenn sie bockig werden, oder gar den Rückwärtsgang ins Nirgendwo einlegen wollen. Oder sogar über die Schlachtbank springen.

    So nebenbei – natürlich darf man aus dem Staat aussteigen, nennt sich Auswandern. Wer das mit seiner Privatwohnung macht, muss allerdings damit rechnen, dass die Bundesrepublik keinen Bock hat, ihm einen Zöllner vor die Tür zu stellen, stattdessen einfach keine diplomatischen Beziehungen aufnimmt und die Fluchtroute von der Frontex zumauern lässt, um illegale Einwanderung in die EU zu verhindern. Bei Häusern wird’s problematisch, da kein Staat wirklich Privatbesitz von Grund und Boden zulässt – man kauft das Nutzungsrecht, aber dann fällt immer noch Miete in Form von Steuern an. Natürlich ist es streng genommen Betrug, das Eigentum zu nennen, aber schließlich weiß jeder Häuslebauer, was damit gemeint ist. Aus organisatorischen Gründen wäre es auch schön blöd, wenn der Staat erlauben würde, mit einem schönen Grundstück bei Berlin einfach mal so nach Nordkorea abzuhauen und es dort als Atomwaffenstandort zu verscherbeln. Bleibt nur, sich vom Staat auszahlen zu lassen – das Ding vorm Auswandern an jemanden zu verkaufen, der dem Staat genehm ist.

    Was Reichsbürger angeht – Kugel in den Kopf und keinen Totenschein ausstellen, laut seiner Logik lebt er noch, also ist auch kein Mord geschehen. Meine ich natürlich nicht ernst. Aber ich sehe hier kein Deutsches Reich, nur eine Bundesrepublik. Falls die Zettelwirtschaft mit der Wirklichkeit nicht Schritt hält, sollen die eine Verwaltungsbeschwerde einlegen. Falls sie ein Deutsches Reich gründen wollen, auf dem Meeresboden und allen anderen Planeten des Universums sind noch zuhauf Grundstücke frei. Bis die Technologie so weit ist, können sie schon mal in ihren Wohnungen üben. Soweit es das Gesetz der Bundesrepublik zulässt. Sofern ich weiß, lässt dieses Gesetz so ziemlich alles zu, was zu verbieten keinen Sinn macht, was es zum Beispiel vom russischen unterscheidet. Ein Bisschen Kompromissbereitschaft, klappt schon.

    Ansonsten ist die größte Gefahr für die Demokratie – das, was wir dafür halten. Wir haben da was Vielversprechendes am Start, sind aber immer noch im experimentellen Stadium. Wer sich keine Mühe geben will, ist mit Diktatur besser beraten. Wer’s mal besser haben will als ein Sklave, soll sich Mühe geben.

  5. Zustimmung: Die Demokratie hatte es schon immer schwierig, weil sie ihre Legitimation und ihren Fortbestand mit dem Rückhalt der Mehrheit der Bevölkerung begründet. Doch die Mehrheit der Bevölkerung ist nun mal fast immer wenig politisch bis gar unpolitisch.

    Wenn eine zu allem entschlossene Minderheit die Macht ergreifen will, dann kann sie das eventuell nur schon darum, weil zu wenig Bürger und Beamte für die Demokratie einstehen.

    Gefährlich für die Demokratie kann eine gewaltbereite Minderheit vor allem dann werden, wenn ihre Ideen in gesellschaftlich wichtigen Gruppen und Schichten auf Sympathien stossen und geteilt werden. So gesehen war sogar die RAF, eine gewaltbereite, linksextreme Minigruppe, die Politiker, Industrielle und andere „System“exponenten in ihrem Leben bedrohte, für Deutschland gefährlich, denn die politischen Vorstellungen der RAF wurden dazumal von vielen Intellektuellen, Künstlern und (Links-)Akademikern geteilt und die Parolen der RAF entsprachen eigenen Ansichten, die man nur nicht wagte so plakativ zu äussern.

    Ich erinnere mich noch gut an diese Zeit und war verwundert, dass man für Terroristen ein eigenes Gefängnis baute, so als wären es politische Gefangene und nicht einfach Kriminelle. Im Rückblick wundern sich wohl viele über den Aufruhr, den die RAF zu schaffen wusste. Im Rückblick sehen wohl auch frühere RAF-Sympathisanten wie dünn der theoretische Überbau war, den die RAF vor sich hertrug und den die Sympathisanten dazumal „toll“ fanden.

    Ganz analog zu RAF gilt: Um die Gefährlichkeit der Reichsbürger zu beurteilen muss man die Gefährlichkeit des Umfelds der Reichsbürger abschätzen. Wo haben die ihre Sympathisanten? Was sind die Bezüge zu den Querdenkern, etc.

    Das gleiche gilt auch für die Klimaaktivisten.
    Mir scheint: viele Bundesbürger, gerade auch Akademiker und Intellektuelle teilen die von den radikalen Klimaaktivisten vorgetragenen Sorgen und verstehen ihre Proteste. Doch was den Klimaaktivisten fehlt ist eine überzeugende Alternative. Am Schluss läuft es oft darauf hinaus, den Kapitalismus für die „Klimakatastrophe“ verantwortlich zu machen. Nur wissen wir doch alle, dass jede bekannte Form des Sozialismus genauso wachstums-willig und genauso süchtig nach wirtschaftlichem Überfluss ist wie der Kapitalismus.
    Bis heute fehlt eine starke politische Vision wie eine Gesellschaft aussehen könnte in der es nicht mehr in erster Linie darum geht wieviel jemand hat und was er sich alles an Konsumgütern, Reisen, Häusern und sonstigem Besitz leisten kann. In der Tat entscheiden sich Menschen wenn sie die Wahl zwischen Klimaneutralität und Wohlstand haben, fast immer für den Wohlstand. Klimaaktivisten haben da einen schweren Stand. Zwar nicht, was die Berechtigung ihres Protests angeht, wohl aber was die alternative Welt angeht, die sie anzubieten haben.

    • Paul S: “Diktatur hatte ich schon im Kommunismus”

      Das war kein Kommunismus, das war die andere Seite des “freiheitlichen” Wettbewerbs um die Deutungshoheit des imperialistisch-faschistischen Erbensystems.

      Der Kommunismus ist mit Wettbewerb nicht kompatibel, deshalb wollte Lenin das Projekt schon ganz aufgeben, als klar war, dass Deutschland, Frankreich und England nicht mitmachen wollten, der Rest der “kommunistischen” Geschichte ist auch nur gelebte Bewusstseinsschwäche in Angst, Gewalt und egozentriertem “Individualbewusstsein”.

      Wenn die Globalisierung ihre Idee von der Dienstleistungsgesellschaft mit Tittytainment realisieren könnte, es also keine Bedrohung mehr durch Konkurrenz mit Atomwaffen gibt, dann ist gänzlich gute Nacht zu Menschenwürde und Menschenrecht angesagt, willkommen zu einer Zukunft mit “Soylent Green”, vielleicht auch schlimmer.

      • auch Lenin war ein Massenmörder, der – ohne mit der Wimper zu zucken – Andere erschiessen lies.
        Bekannt ist, daß die Zarenmörder den Auftrag dazu direkt aus dem Kreml bekamen.
        Heutige Massenmörder sitzen auch dort.
        Neben dem Massenmörder Stalin – heute noch hochverehrt – kommt gleich ein Massenmörder in China (Mao) und ein deutscher Massenmörder (Hitler), der mit seinen “Getreuen” wirklich Holodomor ausübte.
        Wen wundert es, daß menschliche Vernichtung stets von “Revolutionären” kam (Pol Pot genauso wie Nordkorea oder Nordvietnam); daran ändert nichts, daß auch westliche Demokratien (USA) solche Massenvernichtungen vornahmen (Vietnam, Irak). Wer planlos handelt, macht sich selbst schuldig.
        Wer vermisst nicht, daß es — auch – Demontrationen gegen China oder Indien (die Dreckschleudern der Welt) geben sollte – aber das ist fff oder den Klimakleber ja egal. Dumm ist und bleibt dumm

    • Howdy, lieber Herr Holzherr (Dr. W wird von nun an seinen kleinen Running Gag nicht mehr wiederholen, auch wenn er weiterhin nicht glaubt, dass Sie heißen, äh, wie Sie sich nennen oder, äh, heißen), genau so :

      Wenn eine zu allem entschlossene Minderheit die Macht ergreifen will, dann kann sie das eventuell nur schon darum, weil zu wenig Bürger und Beamte für die Demokratie einstehen. [Zitat]

      “Böckie” sozusagen, siehe ein wenig weiter unten, der hiesige Primärkommentar von Dr. Webbaer ist gemeint.

      Dr. W kennt einen Anthropologen, der in diesem Fall mit der (womöglich selbst entwickelten) Zehn-Prozent-Theorie kommt, die besagt, dass gerade auch in liberalen Demokratien eine sozusagen wild entschlossene Gruppe wegen der statischen Eigenschaften der anderen Staatsbürgern die Macht ergreifen kann, wenn sie eben ca. zehn Prozent der Staatsbürger, bzw. der Bevölkerung klar bündeln kann.


      Die RAF-Zeit hat Dr. W gut in Erinnerung, die Gefahr seinerzeit bestand weniger durch die vielleicht 30 “harten” RAF-Kräfte und ihre vielleicht 30 politischen Morde, sondern in der Unterstützung durch die sog. Sympathiesantenszene und durch “Intellektuelle” (Dr. W setzt hier umrahmende doppelte Anführungszeichen).
      Bspw. Heinrich Böll, R.I.P. & peace be upon him, bleibt Dr. W nachhaltig in diesem Zusammenhang in Erinnerung.

      Dr. W kennt (und insbes. kannte) Leutz, die hier unterstützt haben, bspw. Automobile erworben haben und weiter gaben oder Übernachtungsmöglichkeiten bereit stellten.
      Auch kannte er Staatsangestellte, die mit Aussagen wie zum Beispiel “Die Vorgehensweise der RAF ist natürlich ganz fehlgeleitet, aber ihren Zielen ist zuzustimmen!” sozusagen (dem Schreiber dieser Zeilen gegenüber) glänzen konnten.
      (KA, wie sich dies seinerzeit mit dem Beamtenrecht vertrug, ein kleines lol an dieser Stelle.)

      Mit freundlichen Grüßen
      Dr. Webbaer

  6. Zitat aus obigem Beitrag: „

    Geht auch von Klima-Aktivisten eine Gefahr für die Demokratie aus? CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt hat gefordert, die Bildung einer „Klima-RAF” zu verhindern. Er hielt – und hält – es für möglich, dass Klimaaktivisten, die sich auf Straßen und an Bildern festkleben, in der Zukunft auch schwerere Straftaten begehen könnten. “

    Schwere Straftaten aus dem Umfeld der Klimaaktivisten sind durchaus möglich. Nur bedeutet das noch lange nicht eine Gefahr für die Demokratie. Nur Straftaten, die sich gegen demokratische Institutionen richten gefährden die Demokratie. Wenn etwa Klimaaktivisten Richter, die nicht in ihrem Sinne urteilen, töten oder bedrohen würden, dann wäre das ein Anschlag auf die Demokratie.

    Kurioserweise gehören solche Anschläge auf die Demokratie in vielen Ländern zum Alltag. Etwa in Sizilien/Italien, wo Richter, die gegen die Mafia vorgehen, bedroht und gegebenenfalls ermordet wären. Allerdings hat die Mafia keine tieferen politischen Ziele. Sie will lediglich ihre bestehende Macht absichern und nicht etwa eine neue, gar demokratischere Gesellschaft errichten oder anstreben. Eigentlich ist die Mafia bescheiden: sie will nur ihre Schutzgelder einstreichen und von Politikern Aufträge zugeschanzt erhalten. Sonst will sie nichts.
    Auch Klimaaktivisten könnten sich die Mafia zum Vorbild nehmen und etwa Schutzgelder für das Klima einstreichen sowie Politiker durch Drohungen etwa gegen ihre Familien dazu bringen in ihrem Sinne zu entscheiden. Allerdings würden die meisten das als politisch motivierte (antidemokratische) Aktion werten während man bei der Mafia als Motiv nur gerade den Willen zur Bereicherung sieht – und wer will sich nicht bereichern?

    • Das war, mit Verlaub, natürlich Bull :

      Nur Straftaten, die sich gegen demokratische Institutionen richten gefährden die Demokratie.

      Jede politisch motivierte Straftat, die sich auch gegen Einzelne richten kann, gefährdet die (liberale) Demokratie.
      In der BRD springt dann nicht selten auch der sog. Staatsschutz an :
      -> https://de.wikipedia.org/wiki/Staatsschutz
      Sicherlich entsteht eine besondere Problematik, sofern dieser Staatsschutz selbst ein “political player” werden sollte.
      Von parteipolitisch ausgerichteten vergleichbaren Institutionen wie dem Verfassungsgericht [1] und dem Verfassungsschutz [1] darf in liberaler Demokratie davon ausgegangen werden, dass jeweils überparteilich, außerhalb des Parteienwesens bearbeitet wird, vergleiche :
      -> https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_21.html
      MFG
      WB
      [1]
      Wer bspw. Wörter wie ‘deutsch’ und ‘Deutsche’ im Sinne des Ethnonyms (vs. (vielleicht auch mehrfach vorliegender) Staatsangehörigkeit) versteht und in der Folge so bearbeitet, darf aus diesseitiger (liberaler) Sicht nicht nur deshalb von den so gemeinten Diensten als “rechtsextrem” bearbeitet und beobachtet werden, wie es zurzeit leider in der BRD geschieht.
      “Just saying”

  7. @Holzherr 21.01. 20:49

    „In der Tat entscheiden sich Menschen wenn sie die Wahl zwischen Klimaneutralität und Wohlstand haben, fast immer für den Wohlstand. Klimaaktivisten haben da einen schweren Stand. Zwar nicht, was die Berechtigung ihres Protests angeht, wohl aber was die alternative Welt angeht, die sie anzubieten haben.“

    Naja, Klimaneutralität so schnell es ohne Wohlstandeinbuße geht, läuft wohl inzwischen, dafür muss sich keiner mehr festkleben. Das einzige, was wirklich bleibt, ist ja, eben den Konsum spürbar zu senken, um die freigewordenen Gelder und Arbeitskräfte dann in eine schnellere Energiewende zu investieren. Während bei weniger Konsum gleichzeitig auch weniger Energie und Material gebraucht wird. Klimaneutralität wäre so vielleicht in Deutschland in 15 Jahren, d.h. bis 2038 möglich, wenn der Konsum umgehend um 10% bis 20% reduziert werden würde. Vielleicht kann man das auch genauer ausrechnen.

    Die wenigsten wollen das aber, und die Regierungen wollen das schon gar nicht. Es ist hier z.B. nichts wirkliches in Sicht, dass man mal nachhaltig Privatautos zu reduzieren versucht. Mit mehr und besseren öffentlichen Mobilitätsangeboten, wie auch mit vernünftigen Radwegekonzepten in den Städten. Und das unterstützt mit Extrasteuern auf PKW. Mit der Förderung von Elektroautos tut man dann eher das Gegenteil.

    Die Alternative ist zwar theoretisch da, aber die meisten Menschen wollen sie eben nicht. Das ist zu respektieren, finde ich. Aber es können viele wirklich ihren Konsum reduzieren, und das freigewordene Geld entweder in Erneuerbare Energieanlagen investieren, oder wahlweise weniger arbeiten und sich jenseits von teurem Konsum anderweitig vergnügen.

    Darauf hinzuweisen, von mir aus auch mal mit zivilem Ungehorsam, das kann man finde ich versuchen. Aber ich würde es nicht übertreiben, das nützt dann auch nichts weiter. Bewusstseinswandel mit der Brechstange funktioniert nicht so gut.

  8. Fossile Energien als „Brot“ der modernen Welt
    Klimaaktivisten können eigentlich nur gegen in der Klimafrage inaktive Politiker protestieren oder aber gegen ein das Klima bedrohendes System. Konkret kommen die Energiekonzerne und die wenigen Grossfirmen, die direkt in fossilen Energien investieren, als Sündenböcke in Frage.

    Doch sobald man Klimadebatten verfolgt, in denen nicht nur Experten und Aktivisten, sondern auch Leute von der Strasse beteiligt sind, wird deutlich, dass die fossilen Energien eben auch Fürsprecher beim einfachen Volk haben und nicht nur bei den Entscheidern und Profiteuren. Der Vorschlag etwa fossil behaftete Produkte einfach viel teurer zu machen, kommt weder bei den Gelbwesten (franz. Geringverdiener) noch bei den deutschen Urlaubern gut an. Denn wenn man sich nicht einmal den Urlaub auf Mallorca leisten kann, was ist dann das Leben noch wert? Zudem trifft – so hörte man auch hier auf scilogs – eine Verteuerung von Öl und Gas das einfache Volk viel stärker als die Grossverdiener, denn diese können sich einen grünen Lebensstil quasi aus der Portokasse leisten.

    Diese Haltung, die Öl und Gas als Produkte des täglichen Bedarfs betrachtet und sie auf die selbe Stufe stellt wie früher Brot („Unser täglich Öl gib uns heute“), hat weitreichende Konsequenzen. Hier ein paar Beispiele dazu:
    – Würde man fordern, dass Flugzeuge nur mit Biotreibstoffen oder synthetischen Treibstoffen fliegen dürfen, würde sich der Flugpreis möglicherweise verdoppeln. Doppelt so teuer wie heute war das Fliegen aber noch in den 1980er Jahren. Doch man darf sich sicher sein: Die Leute, auch gerade das einfache Volk, ist nicht bereit, doppelt so viel für das Fliegen zu zahlen. Sie erleben das billige Fliegen als einen Demokratisierungsprozess und wollen nicht zurück zu einem Zustand wo sich nur Gutverdiener Flugreisen leisten konnten
    – Wenn es um das Heizen im Winter und ähnliche Dinge geht kommt schnell der Begriff der Energiearmut ins Spiel und man entwirft das Bild von Leuten, die im Winter erfrieren, weil sie sich das Heizen nicht leisten können. Mit andern Worten: Die Politik kann das Heizen gar nicht teurer machen, wenn sie nicht riskieren will, Massenproteste auszulösen und als völlig unsozial daher zu kommen.

    Fazit: Die Politik hat inzwischen erkannt, dass grüne Energie nur dann ein Renner wird, ja überhaupt akzeptiert wird, wenn sie billiger ist als fossile Energie. Deshalb etwa wird der Kauf von E-Autos mit mehreren tausend Euros bezuschusst. Diese Notwendigkeit der Subventionierung bedeutet aber auch, dass ein Staat in Bezug auf ihre Klimaprogramme sehr schnell an finanzielle Grenzen stösst.

    Prognose: Die Klimaziele werden unter den heutigen Bedingungen umso stärker verfehlt, je teurer Klimamassnahmen sind, bezugsweise je teurer, je kostenintensiver sie bleiben. Heute wird von vielen Optimismus verbreitet, weil Erneuerbare immer billiger würden. Nur ist das leider ein verfrühter Optimismus, denn bis jetzt kommen Erneuerbare nicht ohne fossiles Backup aus und der Versuch das fossile Backup durch ein nicht fossiles zu ersetzen dürfte nicht so schnell kostengünstig realisierbar werden.

  9. @Holzherr: “Die Politik hat inzwischen erkannt, dass grüne Energie nur dann ein Renner wird, ja überhaupt akzeptiert wird, wenn sie billiger ist als fossile Energie.”

    Ach, ist das so?🤔
    Vielleicht wird die “grüne Energie” ja auch billiger, bzw. DIE Alternative zur Inflation der Kriegs-Wirtschaft (die zu Bürgerkrieg wird, wenn der Dritte Weltkrieg nicht zur atomaren Eskalation kommt)!?

    Ich glaube, die Politik des parlamentarisch-lobbyistischen Marionettentheaters, hat weder in noch zwischen etwas erkannt. 💣💥

  10. @Holzherr: “… durch ein nicht fossiles zu ersetzen dürfte nicht so schnell kostengünstig realisierbar werden.

    Kostengünstig – Wenn sich die Masse entschließen würde, sich von der tabuisiert-konfusionierten Dummheit in systemrational-gebildeter Suppenkaspermentalität zu befreien, dann könnte es global sehr schnell wirkliche Wahrhaftigkeit werden, dass Kosten und Günstig zwei extrem blöde Begriffe sind, die mit Zusammenziehung von Vernunft und Verantwortungsbewusstsein absolut nichts zu tun haben. 🙂🙃😉

    • Wenn die Masse das passende Kleingeld hat, um im Bio-Supermarkt anstelle bei LIDL einzukaufen.

      Gruß
      Rudi Knoth

  11. Martin Holzherr,
    die Mafia als Interessengruppe einzustufen wie die Klimaaktivisten, das ist nicht zielführend. Das haben sie gut erkannt, Aus der Sicht der Mafia hat der italienische Staat Sizilien okkupiert und beutet es aus. Man schaue sich nur den Zustand der Autobahnen auf Sizilien an. Und …..und das ist wichtig……ein Großteil der Sizilianer fühlt sich nicht als Italiener.

    Was lernen wir daraus, sozialer Friede braucht eine gemeinsame Grundlage.
    Und die ist am Bröckeln.
    Und da erlaube ich mir eine Charakterisierung von hto zu benützen “parlamentarisch-lobbyistisches Marionettentheater.
    In diese Richtung bewegen wir uns.

  12. Hier von mir unkommentiert Links zu zwei Meinungsbeiträgen zum Teilthema Klima-Aktivismus:
    – In der NZZ zu den Aktivisten und deren Kapitalismuskritik: Soll der Staat festlegen, was hergestellt, gegessen, wie gewohnt wird? Wie die Klimaschützer für Einschränkungen plädieren, um den Kapitalismus abzuschaffen
    – bei Newsweek, von einem Professor aus Wien geschrieben: Climate Activism Isn’t About the Planet. It’s About the Boredom of the Bourgeoisie
    Und dann noch ein Link zur Finanzierung der Klimaaktivisten, veröffentlicht im Express: Aileen Getty: Die ultrareiche Öl-Erbin finanziert Klimaradikale in Europa

    • Zum zweiten Link fällt mir der Spruch ein:

      Tofu predigen und Porterhouse Steak (10 cm dick) fressen.

      Gruß
      Rudi Knoth

  13. Nun ich sehe den Punkt “Demokratie oder Diktatur” als eine Vereinfachung der Thematik auf zwei Regierungsformen an. In der Antike und auch zu der Zeit vopn Machiavelli kannte man noch die Monarchie, Aristokratie, Oligarchie und Anarchie. Die “Reichsbürger” sehe ich daher eher als Anhänger eine Monarchie an. Dabei kann es bei einer Monarchie auch demokratische Elemente geben wie etwa in den Niederlanden, Spanien und Großbritannien.

    Gruß
    Rudi Knoth

  14. @Martin Holzherr // 21.01.2023, 22:06 Uhr

    Ich finde es unerträglich, wie Sie hier die italienische Mafia verniedlichen und auch noch schreiben: „Auch Klimaaktivisten könnten sich die Mafia zum Vorbild nehmen und etwa Schutzgelder für das Klima einstreichen sowie Politiker durch Drohungen etwa gegen ihre Familien dazu bringen in ihrem Sinne zu entscheiden. Allerdings würden die meisten das als politisch motivierte (antidemokratische) Aktion werten während man bei der Mafia als Motiv nur gerade den Willen zur Bereicherung sieht – und wer will sich nicht bereichern?“

    Geld ist Macht, sagt der Volksmund. Im Umkehrschluss kann man an der Geschichte der italienischen Mafia sehen, dass es ihr von jeher auch darum ging Macht auszuüben, um so an Geld zu kommen. Dazu brachte man entweder eigene Leute in politische Ämter und wo das nicht gelang investierte man in Parteien und schmierte Politiker, die dann Gesetzesvorschläge im Interesse der Mafia einbrachten. Das Internet bietet dazu jede Menge Informationen, einschließlich verschiedener Buchbesprechungen. Beispiel:
    https://www.deutschlandfunk.de/hand-in-hand-politik-und-mafia-100.html

    • @Mona: Um noch eines oben drauf zu setzen.
      Mir fiel gerade ein, dass die italienischen Parlamentarier die am besten Entlohnten in Europa sind, dass sie also ganz gut von den Diäten, die sie erhalten, leben können.
      Was aber, wenn auch die italienischen Parlamentarier Schutzgelder an die Mafia zahlen müssen? Dann bliebe ihnen vielleicht gar nicht mehr so viel von ihren Diäten für sich selbst übrig. Es hätte aber noch ganz andere Konsequenzen, wenn es so wäre. Dann wäre die neue Regierungschefin Giorgia Meloni (mit postfaschistischem Hintergrund) vielleicht gar nicht so gefährlich. Dann könnte es sein, dass alles was sie sagt und jedes Lächeln von ihr in die Kamera vorher mit ihrem Mafiaboss abgesprochen wurde.

      Vorschlag: Man sollte einmal eine Umfrage unter den Italienern machen um herauszufinden wieviele von ihnen glauben, dass es so ist.

  15. @Holzherr 22.01. 09:04

    „Deshalb etwa wird der Kauf von E-Autos mit mehreren tausend Euros bezuschusst. Diese Notwendigkeit der Subventionierung bedeutet aber auch, dass ein Staat in Bezug auf ihre Klimaprogramme sehr schnell an finanzielle Grenzen stösst.“

    Man könnte sich ja auch mehr Geld von denen holen, die es haben. Allerdings haben die jetzt wieder eine sehr gute Lobby.

    Betroffen von Teuerungen wären wohl vor allem die untere Mittelschicht. Nur die müssen bei Teuerungen sofort Konsequenzen ziehen, weil sonst das Geld nicht mehr reicht. Wer sich sowieso schon weder Auto noch Flugreisen leisten kann, den betriffts auch wieder weniger.

    Ich würde es dennoch den Menschen selber raten, mal das eigene Auto und übermäßige Flugreisen zu überprüfen, ob sie es denn wirklich brauchen. Gerade Menschen, die knapp bei Kasse sind, können dann mehr Geld anderweitig ausgeben, oder weniger Überstunden machen. Und einen sinnvollen Beitrag zum Klimaschutz dabei leisten.

    „denn bis jetzt kommen Erneuerbare nicht ohne fossiles Backup aus und der Versuch das fossile Backup durch ein nicht fossiles zu ersetzen dürfte nicht so schnell kostengünstig realisierbar werden.“

    Wir werden sehen, das sind ja noch viele Jahre, bis wir soviele Überschüsse haben, dass Wasserstoff im großen Stil produziert wird und als Saisonales Backup komplett die Altkraftwerke ersetzen kann. Vielleicht kommen ja noch andere kostengünstige Speichermöglichkeiten dazu. Aktuell können wir so viele Windräder und PV-Module wie irgend geht zubauen, ohne eine Kostenexplosion bei den Energiepreisen.

    Und damit gerade in der aktuellen Gaskrise sogar für eine Kostenentlastung sorgen.

    Wenn dann immer mehr E-Autos gekauft und Wärmepumpenheizungen eingebaut werden, verlängert sich noch mal die Phase, wo wir weiter Erneuerbares zubauen können, bevor wir dann auch an das teure Backup gehen müssen.

    • @Tobias Jeckenburger(Zitat): “Ich würde es dennoch den Menschen selber raten, mal das eigene Auto und übermäßige Flugreisen zu überprüfen, ob sie es denn wirklich brauchen. “

      Appelle an das Klimagewissen und Aufforderungen zur Klimakompensation gibt es ja schon lange. Die sind sicher gerechtfertigt, doch ihre Wirkung ist beschränkt.

      Um völlig von Emissionen wegzukommen gibt es eigentlich nur eine Lösung: Zukünftige Autos und Flugzeuge dürfen keine Treibhausgase mehr ausstossen, denn freiwillig verzichten zu wenige darauf. Und Erzwingen kann man den Verzicht auf Autos und Flugzeuge auch kaum.

    • @ Kommentatorenfreund Tobias Jeckenburger und hierzu kurz :

      Aktuell können wir so viele Windräder und PV-Module wie irgend geht zubauen, ohne eine Kostenexplosion bei den Energiepreisen.

      Sog. Grundlastfähigkeit, wenn der Wind nicht scheint und die Sonne nicht weht, sozusagen, bleibt (auch in der BRD) sicher zu stellen, wenn der sog. Strom gemeint ist.

      Sog. Blackouts wären schon unangenehm und sozusagen besonderes soziales Testing, wenn ihre Verweildauer mehr als vielleicht zwölf Stunden besteht.

      Das mit der Grundlast haben Sie verstanden ?!
      Und das mit der nur gering effizienten Speichermöglichkeit sog. elektrischer Energie ?!
      Und das mit den marktwirtschaftlichen Zusammenhängen i.p. sog. elektrischer Energie ?!

      Mit freundlichen Grüßen
      Dr. Webbaer

  16. Vielen Dank für diese Einschätzung und Zusammenstellung, für diesen Vergleich, lieber Herr Dr. Thomas Grüter.

    Der Webbaer wäre nicht der Webbaer, wenn er nicht kritisch wie folgt ergänzen könnte:

    1.) Es sind wenige Waffen, auch Schusswaffen bei den sog. Reichsbürgern gefunden worden.

    2.) Donald J. Trump hatte keinen ‘Staatsstreich’ im Auge.


    Ansonsten gerne Zustimmung, beide Gruppen sind womöglich und sozusagen mindergefährlich, wobei es den sog. Reichsbürgern auch an öffentlicher Wirkung mangelt, niemand weiß genau, was diese Leutz, die der Schreibär dieser Zeilen nicht ‘Spinner’ nennen möchte, vorhaben und warum sie, aus diesseitiger Sicht, wirr reden, auch intern; der Begriff ‘Phantasmagorie’ fällt hier (zumindest einer Person) ein.

    Es mangelt womöglich an der Ratio, wie auch bei unseren nicht selten jungen und ökologistischen Freunden, die aus diesseitiger Sicht ebenfalls wirr reden und es nicht böse meinen müssen.


    Zustimmung und Ergänzung hierzu :

    Die Erhaltung der Demokratie [Absatzüberschrift im Artikeltext]
    Viele Menschen tendieren zu der falschen Wahrnehmung, dass die Demokratie sozusagen die natürliche Form der staatlichen Organisation ist. Die Geschichte bestätigt das allerdings nicht, und auch die Gegenwart zeigt, dass unser für selbstverständlich gehaltenes Regierungssystem erstaunlich zerbrechlich ist. [Artikeltext]

    Genau dazu oder darüber hat sich Dr. Webbaer sehr umfangreiche und sehr ernsthafte Gedanken gemacht, vielen Dank, dass Sie so aufgreifen und vielleicht ist dies auch die zentrale Idee des dankenswerterweise bereit gestellten Textes, lieber Herr Dr. Thomas Grüter.

    Dr. Webbaer findet so :

    1.) “Spinner” sind in der (liberalen) Demokratie schlicht auszuhalten, wenn sie mindergefährlich sind und sich ihre rechtlichen Vergehen in gewissen Grenzen halten, wenn mehr geredet statt kriminell gehandelt wird.
    Es gab sie immer und sie forderten die (liberale) Demokratie, anders als sozusagen harte Ideologen, meist sind Kollektivisten gemeint, bisher eher wenig bis gar nicht heraus.

    2.) Die (liberale) Demokratie ist das einzige Herrschaftssystem, das Systemgegner und Systemfeinde (wir beachten den feinen kleinen Unterschied) aushalten kann.
    Die können oft ignoriert werden, solange sich ihre rechtlichen Vergehen in sozusagen soliden oder engen Grenzen halten.

    Diese Ignoranz ist auch ein (drittes, aber zentrales) Leistungsmerkmal der (liberalen) Demokratie, die ersten beiden Leistungsmerkmale sind Herrschaft des Volkes und friedliche, ritualisiert erfolgende Machtwechsel.
    (In anderen Herrschaftssystemen muss der Renitente verfolgt werden.)

    3.) Die (liberale) Demokratie ist, aus diesseitiger Sicht, erstaunlich zählebig, sie wurde nur in seltenen Fällen abgeschafft und oft später und vergleichsweise zeitnah restituiert.
    Weil immer noch hinreichend viele Demokraten verblieben, vielleicht zeitweise die Deckung gesucht haben, aber aus dieser auch, bei wohlgefälliger eigener Einschätzung, bspw. wenn wenig Gefahr drohte, wieder hervorkamen.


    So das (4) aus diesseitiger Sicht besonders interessant ist :

    4.) <strong Q: Was ist, wenn nur noch unzureichend viele Demokraten im Staatsvolk oder in der Bevölkerung zu finden sind?

    <strong A: Hier greift dann aus diesseitiger Sicht das sog. Böckenförde-Diktum :

    -> https://de.wikipedia.org/wiki/Böckenförde-Diktum

    Mit freundlichen Grüßen und vielen Dank für diese Betrachtung
    Dr. Webbaer

  17. Wie sich gegenüber RAF, Reichsbürger, Klimaaktivisten verhalten?
    Für die Demokratie gefährlich werden Reichsbürger oder Klimaaktivisten, wenn ihnen von wichtigen gesellschaftlichen Gruppen Legitimität zugestanden wird, wenn sie praktisch nur der bewaffnete Arm einer weit breiteren Bewegung sind.

    Die RAF war wohl bis zu einem gewissen Grad eine solche Speerspitze einer weit breiteren Bewegung, wobei bei genauerem Hinsehen aber auffällt wie wenig ausgereift der geistige Hintergrund der RAF war. Alles war Irgendwo zwischen pubertärer Randale und moralischer Empörung angesiedelt. Die RAF schuf das Feindbild einer immer noch in der NS-Zeit verhafteten deutschen Republik und agierte als Stadtguerilla in einer Art, die an die Romane Karl Mays erinnerte. Wie nun reagierte das offizielle, politische Deutschland auf die RAF? Antwort: Es nahm die Äusserungen der RAF viel zu ernst. Oder wie man im Artikel Der Skandal um Bölls „Spiegel“-Essay im Januar 1972 liest: Tatsächlich haben die RAF-Leute dem Staat, der Bundesrepublik den Krieg erklärt. Und die Aufgabe wäre eigentlich gewesen, ihre Kriegserklärung nicht anzunehmen.

    Mir scheint: die grösste Gefahr für eine Gesellschaft, die von innen angegriffen wird ist die Spaltung, ist eine zunehmende Polarisierung in der alle in Deckung gehen und niemand mehr miteinander redet. Auf die RAF, ihre Sympathisanten und Unterstützer hätte der Staat und die Gesellschaft viel selbstbewusster und auch kühler reagieren müssen. Etwas ähnliches gilt auch für die Reichsbürger oder die Klimaaktivisten. Man kann ihnen selbst, vor allem aber ihrem Umfeld entgegentreten, indem man ihnen 1) aufzeigt, dass ihrer Gewalt die Legitimation fehlt 2) indem man ihnen den Wind aus den Segeln nimmt und aufzeigt, was für krudes Zeug sie produzieren.

    Vielleicht sollte man Leute im Umfeld von extremen Bewegungen klar machen, dass man sie zwar als Menschen ernst nimmt, aber nicht ihre Ideen oder Vorgehensweisen akzeptiert. Und man muss sich bewusst sein, dass man, wenn man mit solchen Leuten redet, immer zu einer viel grösseren Gemeinde von Sympathisanten und Unterstützern spricht.

    • Das ist, wie Dr. Webbaer findet, ein guter Ansatz, Herr Holzherr :

      Man kann ihnen selbst, vor allem aber ihrem Umfeld entgegentreten, indem man ihnen 1) aufzeigt, dass ihrer Gewalt die Legitimation fehlt 2) indem man ihnen den Wind aus den Segeln nimmt und aufzeigt, was für krudes Zeug sie produzieren.

      Am Allerbesten einfach nur mit diesen Leutz reden, es besteht dann schon die Chance so einzuhegen.
      (Diese Ejnschätzung gilt aus diesseitiger auch für sozusagen irritierte, verwahrloste Kräfte aus dem ökologistischen Spektrum.

      Redet mit diesen Leutz! [1]

      Mit freundlichen Grüßen
      Dr. Webbare

      [1]
      Abär bitte nicht auf der “Ich-Weiß-Schiene”, nie mit Slogans der Art ‘Follow the Science!’ kommen, danke.


      PS:
      Dr. W ist sozusagen maximal wissenschaftstreu.

      • War ein wenig schnell darob geschrieben, Kollektur :

        -> ‘(Diese Einschätzung gilt aus diesseitiger auch für sozusagen irritierte, verwahrloste Kräfte aus dem ökologistischen Spektrum.)

        -> ‘Redet mit diesen Leutz!’

  18. @ Martin Holzherr:

    “Man kann ihnen … entgegentreten, indem man ihnen 1) aufzeigt, dass ihrer Gewalt die Legitimation fehlt 2) indem man ihnen den Wind aus den Segeln nimmt und aufzeigt, was für krudes Zeug sie produzieren.”

    Wie macht man das denn konkret? Gibt es Beispiele guter Praxis?

    Und ist es wirklich alles “krudes Zeug”, was Klimaaktivisten sagen? Handelt es sich im Kern tatsächlich um eine “extreme Bewegung”, der die Vernunft vorausschauender, am Wohlergehen aller Menschen interessierter Politik gegenübersteht?

    • @Joseph Kuhn: die Klimaaktivisten sind von einer klar extremistischen Haltung noch etwas entfernt, die Entwicklung ist noch offen.

      Einige Klimaaktivisten reden insoweit krudes Zeug, als sie etwa behaupten, alles sei nur eine Sache des guten Willens, nur gerade eine falsche Politik stehe wirksamen Massnahmen entgegen. Allerdings haben das tendenziell sogar einige Klimawissenschaftler so dargestellt. Eine seriöse Antwort darauf ist aber in der Tat schwierig.

    • @Joseph Kuhn betreffend Klimaaktivismus: Häufig trifft man bei Klimaaktivisten die Meinung, das Volk wolle wirksame Klimamassnahmen, nur gerade Exxon&Co, Lobbyisten und einige Politiker verhinderten eine wirksame Klimapolitik.

      Dabei gibt es mehr als genügend Indizien, dass gerade auch die breite Bevölkerung einer wirksamen Klimapolitik im Wege steht. Dadurch nämlich , dass die wenigsten bereit sind ihren Lebensstil zu ändern.

      • @Holzherr: “… die wenigsten bereit sind ihren Lebensstil zu ändern.”

        Meine Erfahrung ist, daß die Leute sagen: “Wenn alle gleichermaßen mitmachen, dann los”.
        Das Misstrauen ist berechtigt!?

    • @ Lieber Herr Dr. Joseph Kuhn, gute Frage, Dr. W reagiert :

      Und ist es wirklich alles “krudes Zeug”, was Klimaaktivisten sagen? Handelt es sich im Kern tatsächlich um eine “extreme Bewegung”, der die Vernunft vorausschauender, am Wohlergehen aller Menschen interessierter Politik gegenübersteht? [Ihre Nachricht]

      Es bleibt halt aus diesseitiger Sicht blöde, dass versucht wird insbesondere bundesdeutsch und mit ökologistischer Ideologie [versehen den Kohlenstoffkreislauf :

      -> https://de.wikipedia.org/wiki/Kohlenstoffzyklus

      … bevorzugt und vorreiterisch auf bundesdeutscher Ebene anzugehen.
      Denkbarerweise wird hier im Subtext Kollektivismus beworben, wie angestrebt.

      Die vorreiterischen und dem Schreiber dieser Zeilen bekannten Theorien gehen in etwa so :

      -> ‘Jemand muss beginnen, und dies sind wir Deutsche, eine Sache soll, Richard Wagner folgend, um ihrer selbst getan werden.
      -> ‘Ein Ding um seiner selbst willen tun.’
      (oder ‘Hier kam es zum Bewusstsein und erhielt seinen bestimmten Ausdruck, was deutsch sei, nämlich: die Sache, die man treibt, um ihrer selbst und der Freude an ihr willen treiben.’ [Richard Wagner, jeweils, die zuletzt genannten beiden Punkte meinend]


      Die Datenlagen sind so :

      https://de.wikipedia.org/wiki/Kohlenstoffzyklus

      …und es wird anzunehmenderweise global nicht interessieren, diese aktuelle bundesdeutsche Bemühen.


      Es ist so, dass es aus diesseitiger, zeitgenössischer Sicht Probleme gibt, die aktuell nicht sinnhaft bearbeitet werden können. [1]

      MFG
      WB

      [1]
      Ist so, ist nicht einfach anzunehmen.

      • Korrektur :


        Die Datenlagen sind so :

        https://ourworldindata.org/co2-emissions (Korrigiert! – Hier gerne mal in die Grafik ein wenig weiter unten (von oben) reinschauen; auch die logarithmische Darstellung ist vielleicht interessant, dann “Klickie” auf ‘LOG’ machen, danke)

        …und es wird anzunehmenderweise global nicht interessieren, dieses aktuelle bundesdeutsche Bemühen.

  19. Da wir immernoch die wettbewerbsbedingt-konfusionierte Symptomatik des imperialistisch-faschistischen Erbensystems leben/vegetieren (und dabei, in herkömmlich-gewohnter Schuld- und Sündenbocksuche im “Recht des Stärkeren”, die “anderen” heuchlerisch-verlogen als Faschisten gegen die “Chancengleichheit” bezeichnen), sollten wir besser, um der wirklich-wahrhaftigen Freiheit willen, intensiv über die Konstruktion von zweifelsfrei-eindeutige Werte wie Verständnis, Toleranz, Vernunft, Menschenwürde und Verantwortungsbewusstsein diskutieren!?

    Bei meiner sozialistischen Arbeit auf der Straße, habe ich, von den sogenannten “kleinen Leuten”, deutlich den Wunsch einer solchen Kommunikation OHNE Feindbilder vernommen, dieser Wunsch kam aus der tiefen Abneigung/Frustration gegen die politischen Mechanismen der “Demokratie”.
    Leider ist dieser Wunsch, mit den Menschen, an meinen stumpfsinnig-dogmatischen Ex-Genossen unreflektiert abgeprallt.

    • @Kuhn: “Handelt es sich im Kern tatsächlich um eine “extreme Bewegung”, der die Vernunft vorausschauender, am Wohlergehen aller Menschen interessierter Politik gegenübersteht?”

      Der “Kern” ist die Konfusion, offenbar auch bei Dir. Oder meinst Du die Politik interessiert sich wirklich-wahrhaftig um das Wohlergehen aller Menschen?

  20. @Holzherr 22.01. 14:41

    „…denn freiwillig verzichten zu wenige darauf. Und Erzwingen kann man den Verzicht auf Autos und Flugzeuge auch kaum.“

    Nun, in Kopenhagen hat man inzwischen so viel für ein richtig gutes Radwegenetz getan, dass sich der Autoverkehr in etwa halbiert hat. Auch die Niederlande sind hier weiter wie wir. So geht es dann teilweise auch. Und was jetzt junge Menschen in 10 oder 20 Jahren für Konsequenzen aus der Klimakrise ziehen, bleibt auch erstmal abzuwarten. Ich denke, da kann noch richtig viel passieren.

    Von einem erzwungenen Verzicht halte ich auch wenig, nur sollte man nach Möglichkeit die Klimaschäden in die Produkte einpreisen, aber auch nur soweit, wie das sozialverträglich zu gestalten ist. Klimaschutz ist nicht alles.

    @Webbaer 22.01. 16:12

    „Sog. Grundlastfähigkeit, wenn der Wind nicht scheint und die Sonne nicht weht, sozusagen, bleibt (auch in der BRD) sicher zu stellen, wenn der sog. Strom gemeint ist.“

    Richtig teuer wird es, wenn wir saisonales Backup brauchen, der gespeicherten Wasserstoff bei Bedarf wieder verstromen muss. Aber davon sind wir noch sehr weit entfernt. Noch haben wir die fossilen Altkraftwerke, die die Dunkelflauten überbrücken können, weil wir soviel Erneuerbare noch gar nicht installiert haben.

    Da können wir noch reichlich zubauen, und die Erträge im wesentlichen direkt als Strom nutzen. Etwas später dann fallen zunächst noch mal jede Menge Überschüsse an, die zwar auch in Wasserstoff umgewandelt werden müssen, aber dieser kann dann direkt in der Industrie genutzt werden. Das spart die verlustreiche Wiederverstromung.

    Und wenn wir in vielleicht 10 Jahren ganz viele Batteriefahrzeuge haben, dann sind schon alleine die dazu in der Lage, kurzfristige Schwankungen über Nacht und auch auf wenige Tage aufzufangen. Und das im wesentlichen ohne Verluste, die Autos müssen sowieso aufgeladen werden, man macht das eben bevorzugt dann, wenn Überschüsse im Netz vorhanden sind.

    Und auch brauchen Wärmepumpenheizungen auch nicht unbedingt ein Backup in Form von Kraftwerken, hier kann ein Backup durch eine Kombination von Wärmepumpe mit einer Gas- oder Holzpelletheizung auch einspringen.

    Bevor wir also den letzten Schritt machen, und auch allen Strombackup aus regenerativen Quellen abdecken, haben wir schon an die 90% des Problems gelöst. Das ist auch noch bald 15 oder 20 Jahre entfernt. Und wenn sich bis dahin insbesondere jetzt junge Menschen mit deutlich weniger Konsum zufrieden geben, dann wird der Rest wohl nochmal einiges leichter zu realisieren sein.

    • Aus diesseitiger Sicht, lieber Herr Jeckenburger, beißt sich die Katze so in den Schwanz :

      Bevor wir also den letzten Schritt machen, und auch allen Strombackup aus regenerativen Quellen abdecken, haben wir schon an die 90% des Problems gelöst.

      Denn das geht gar nicht, beim Wort ‘saisonal’ (weiter oben in Ihrer Nachricht) musste Dr. Webbaer ein wenig schmunzeln, sog. regenerative Energie soll also jahreszeitübergreifend gespeichert und bevorzugt im Winter genutzt werden ?!

      Wenn mal von der Idee von Akkumulatoren, die stadtgroß sind (und nicht ungefährlich, Dr. W würde lieber neben einem netten Atomkraftwerk wohnen), abgesehen wird.


      Insofern tendieren unsere “Klimaaktivisten” zur Religion, zu besonders fester Rückbindung, die Transzendenz benötigt.
      Keine Ahnung, ob sie gefährlich sind, es sieht nicht so aus, sie sind aber minderbemittelt und neigen zum Kollektivismus.


      Die (liberale) Demokratie basiert übrigens auch auf den Wohlstand, den sie üblicherweise erzeugt bzw. rahmenbildend die Entstehung von Wohlstand unterstützt; Dr. W erinnert sich noch gerne an das sog. Wirtschaftswunder, dessen Ausläufer er noch mitbekommen hat, alle hatten Arbeit, alle hatten Geld, das Auto stand bereit, der Fernseher und auch der Arbeiter konnte fröhlich grunzen, der Abstand zur Wohlfahrtsleistung (auf die kein (!) Anspruch bestand) war groß, viel größer als heute.
      (Und die alten Nationalsozialisten, die es damals noch in großer Anzahl gab, hielten meist den Mund, denn dagegen konnten sie nicht anstinken.)
      Wir “Rot-Grün” den Verzicht als neues Leitbild, im Rahmen einer sog. Zeitenwende, lol, erklären und durchsetzen, wird die (liberale) Demokratie viel an Akzeptanz verlieren.

      Mit freundlichen Grüßen
      Dr. Webbaer (der dem werten hiesigen Inhaltegeber sehr für seine Betrachtung dankt)

  21. Ist der Weltuntergang auch nur ein Ereignis wie viele andere?
    Zitat aus obigem Beitrag von Thomas Grüter:

    Ja, ein Kollaps der Zivilisation ist möglich und wahrscheinlich. Aber die Verengung des Problems auf die globale Erwärmung ist falsch, und die Forderung ausschließlich nationaler Maßnahmen führt nicht zum Ziel. Auf der Erde hat es bisher (je nach Zählung) mindestens 50 Hochkulturen oder Zivilisationen gegeben. Sie sind alle irgendwann zusammengebrochen, zum Teil erstaunlich schnell nach ihrer Hochblüte.

    Frage: Wenn immer wieder Zivilisationen kollabiert sind und es heute nur noch eine (globale) Zivilisation gibt, bedeutet das, dass der gesamten Menschheit ein dunkles Zeitalter oder gar die Auslöschung bevorsteht? Einfach darum weil wie zu erwarten unsere Zivilisation irgendwann zusammenbricht und damit alles zusammenbricht, weil es nur noch eine Zivilisation gibt?
    Versuch einer Antwort: Wenn heute alle von allen abhängen und jeder jeden bis hin zur Auslöschung bedrohen kann, dann besteht tatsächlich die Gefahr, dass die globale Zivilisation zusammenbricht oder gar die gesamte Menschheit eliminiert wird.

    Existenzielle Risiken für die Menschheit wurden etwa von Nick Bostrom thematisiert. Der potenzielle Weltenzerstörer ist dabei fast immer der Mensch (Atomkrieg, Killervirus, Künstliche Intelligenz) und nur selten die Natur (Asteroideneinschlag, Beendigung der Simulation in der wir alle leben).
    Auch Sabine Hossenfelder hat sich im Video Human Extinction: What Are the Risks? damit auseinandergesetzt. Sie zitiert unter anderem aus einer britischen Studie, in der die Teilnehmenden (gewöhnliche Amerikaner) gefragt wurden :

    „Angenommen, die Menschheit stirbt in einer Katastrophe aus. Das bedeutet, dass in Zukunft kein Mensch mehr leben wird. Wäre das schlimm oder nicht schlimm?” – “Ja oder Nein”?
    78 Prozent antworteten, dass „ja” das Aussterben der Menschheit schlecht ist. Und das bedeutet in der Tat, dass einer von fünf sagte, dass das Aussterben nicht schlecht wäre.
    Sie fragen sich vielleicht, ob diese Leute nur trollen, aber ich glaube, die meisten von ihnen waren ziemlich aufrichtig. Das liegt daran, dass sie in einer späteren Frage gebeten wurden, zu erklären, warum sie sich so fühlten. Die Leute, die sagten, dass das Aussterben gut wäre, hatten normalerweise eines von drei Argumenten: a) Weil Menschen den Planeten zerstören und die Natur ohne uns besser dran wäre. b) Es ist der natürliche Lauf der Dinge. Oder c) Wenn niemand da ist, kann es nicht schlimm sein. Oder anders ausgedruckt:
    Wenn wir den letzten Baum fällen, ist das in Ordnung, weil andere Bäume ihn nicht fallen hören können.

    Mir scheint sogar: wenn jeder Einzelne die Möglichkeit hätte darüber zu entscheiden, ob die Welt am nächsten Tag untergeht, dann würden sich nicht wenige dafür entscheiden und wenn alle Menschen an den nächsten Weihnachten eine Weltuntergangsbombe als Geschenk erhielten, dann wäre es spätestens eine Sekunde nach Beginn des Geschenkeauspackens vorbei mit dieser Welt.

    Kurzum: Der Weltuntergang ist nur darum noch nicht passiert, weil es noch zu wenig Menschen gibt, die die Macht haben, diesen auszulösen. Nicht wenige Menschen fehlen die Hemmungen, die Welt auszulöschen. Sie tun es nur nicht, weil ihnen die Mittel dazu fehlen.
    Folgerung 1: Nicht die Menschheit wird überleben, sondern es werden Gruppen von Menschen überleben, die sich rechtzeitig vor der Menschheit in Sicherheit gebracht haben.
    Folgerung 2: Es braucht tatsächlich einen Planeten B oder besser noch sehr viele andere Planeten als nur die Erde. Denn die Erde wird wie alles nicht von der Menschheit verschont werden. Selbst wenn sie unter Artenschutz gestellt wird bezugsweise zum Weltkulturerbe oder Bioreservat erhoben wird. Denn es gibt nichts was absolut sicher vor Menschen ist – ausser das, was ausserhalb des Zugriffsbereichs von Menschen ist.

    • Es ist so, Herr Holzherr, auch der werte hiesige Inhaltegeber scheint hier mitzugehen, vergleiche mit einem Ausschnitt Ihriger Nachricht, mit diesem :

      Denn die Erde wird wie alles nicht von der Menschheit verschont werden.

      … Dass die Erde, ein sog. Planet liegt vor, sicherlich sog. Himmelkörper erklimmen darf bis soll, Dr. W mag auch mögliches Leben im sog. Orbit dieses Planetens.

      Auch den Abreise-Gedanken.

      Misanthropisch ist er nicht, mag nur Denkmöglichkeiten.


      Blödes Geschwätz mag er nicht, vgl. bspw. mit : ‘Nicht die Menschheit wird überleben, sondern es werden Gruppen von Menschen überleben, die sich rechtzeitig vor der Menschheit in Sicherheit gebracht haben.’

      Die Menschheit, vs. Bärenhaftigkeit, ist eine Veranstaltung, die so benötigt wird, als erkennende Subjekte, um über Geschehnisse auszusagen, reziprok sozusagen, dem Erkennen geschuldet.

      MFG
      WB

    • Ergänzung: Im Artikel
      Das Ende ist nur der Anfang
      wird eine transhumanistische Zukunft entworfen, in der sich Mensch und Maschine über das gesamte Universum verbreiten.

      Tatsächlich würde die Menschheit (und die von der Menschheit geschaffenen Künstlichen Intelligenzen) der Auslöschung mit ziemlicher Sicherheit entgehen, wenn sie einmal begonnen hat, sich zuerst über unsere Milchstrasse und dann über das gesamte Universum zu verbreiten.
      Warum das? Weil die enormen Distanzen zwischen den Sternen, jeden Bewohner des Sternensystems A vor dem unmittelbaren Zugriff durch einen Bewohner des Sternsystems B schützt: wenn der nächste Nachbar ausser Reichweite ist, dann bin ich sicher vor ihm.
      Im verlinkten Artikel liest man zu den Zukunftsaussichten:

      Unter der Annahme, dass unsere technologischen Fähigkeiten weiterhin im gleichen Tempo wachsen wie in den letzten 200 Jahren, wird sie zum Mittel unserer Rettung werden. “Wenn wir lange genug durchhalten können”, erklärt Ord, “werden wir eine Chance haben, unsere Welt buchstäblich zu retten”. Und das ist erst der Anfang. Die Zukunft birgt “mögliche Höhen des Gedeihens, die weit über den Status quo und weit über unser aktuelles Verständnis hinausgehen”. Transzendentes Glück und Weisheit winken, so wie ferne Galaxien darauf warten, dass wir sie kolonisieren. Homo sapiens existiert seit etwa 200.000 Jahren und hat Geschichte seit nur 5.000 Jahren aufgezeichnet, aber “Billionen von Jahren liegen vor uns”, verspricht Ord. “Die Zukunft ist immens”.

      Und Max Tegmark, der Autor von Life 3.0 schreibt dazu:

      “Vielleicht wird sich das Leben in unserem Kosmos ausbreiten und für Milliarden oder Billionen von Jahren gedeihen – und vielleicht liegt dies an den Entscheidungen, die wir hier auf unserem kleinen Planeten während unseres Lebens treffen.“

      Kurzum: Die Erde ist für uns vielleicht bereits zu klein. Nur wenn das Schicksal der Noosphäre [Sphäre der Vernunft/des Geistes] nicht mehr auf diesen Planeten beschränkt ist, wird sie bis ans Ende des Universums existieren und sich entfalten.

  22. @Holzherr

    Wie gefährlich sind unsere Politiker?

    Unsere Politiker sind so gefährlich wie die Dummheit der Masse, von oben nach unten – Das ist ein “Teufelskreis”, seit Mensch erstem und bisher einzigen geistigen Evolutionssprung (Die “Vertreibung aus dem Paradies”), der Sprung in den geistigen Stillstand und die Konfusion des bewusstseinsschwachen “Individualbewusstseins”, wo Mensch die Verantwortung / das Verantwortungsbewusstsein zur Weiterentwicklung der Vernunft des Geistes / des Zentralbewusstseins erlangen/fusionieren sollte, aus seiner Vernunftbegabung, zu Möglichkeiten eines geistig-heilenden Selbst- und Massenbewusstseins OHNE stumpf- wie blödsinnig wettbewerbsbedingte Symptomatik!

  23. Extinction rebellion bei Briten unbeliebt
    Der NZZ-Artikel Klimarebellen wollen massentauglich werden berichtet über die Wahrnehmung und die Absichten der britischen Gruppe Extinction Rebellion.

    Zuerst die Wahrnehmung Von Extinction Rebellion:
    – bei Interviewten: 41 Prozent der Befragten unbeliebt; bei 18 Prozent beliebt
    – Labour‘s Keir Starmer : „kontraproduktiv“
    – Gewerkschaften: lehnen Zusammenarbeit ab
    Dann die Absichten von Extinction Rebellion:
    – Ermüdet durch die bleierne Pandemiezeit und die geringe Zustimmung in der Bevölkerung wollen die Führer von Extinction Rebellion eine Pause einlegen in der sie versuchen werden sich populärer zu machen und auch Menschen zu erreichen, die nicht bereit sind für spektakuläre Protestaktionen: «Wir brauchen auch diejenigen Menschen, die vielleicht nicht verhaftet werden wollen»

    Fazit:Extinction Rebellion findet auch bei Linken und Gewerkschaften wenig Anklang. Jedenfalls nicht viel mehr als bei der Gesamtbevölkerung wo nur 18% der Briten ER positiv wahrnehmen.

    Beurteilung: die Annahme Gewerkschaften, Arbeiterparteien und/oder die Gesamtbevölkerung stehe ungeteilt hinter einer Klimapolitik, die bis 2025 Klimaneutralität (Forderung von Extinction Rebellion) anstrebe, ist falsch. Mein Eindruck: Das Volk weiss durchaus, dass aktive Klimapolitik nicht zu einem besseren Leben führt. Mindestens jetzt nicht. Später vielleicht. Später, wenn man selbst schon lange tot ist.

  24. @Webbaer 23.01. 06:59

    „sog. regenerative Energie soll also jahreszeitübergreifend gespeichert und bevorzugt im Winter genutzt werden ?!“

    Nur ein kleiner Teil des Verbrauchs im Winter muss gespeichert werden. Zwischendurch sind immer wieder Phasen, wo reichlich Wind weht. Und wir werden auch einen regen internationalen Wasserstoffhandel per Schiff haben, und hierbei bevorzugt uns im Winter welchen liefern lassen.

    Europaweite Stromleitungen und Wasserstoffpipelines werden womöglich auch noch mithelfen können, die Dunkelflauten zu überbrücken und den Speicherbedarf zu reduzieren.

    Das ist alles recht teuer, aber wie gesagt, das ist noch 15 bis 20 Jahre hin. Bis dahin haben eventuell viele Menschen ihren Konsum überprüft und aus persönlicher Einsicht reduziert. Und die Städte haben dann vernünftige Radwegenetze, und damit den Autoverkehr halbiert.

    • @Tobias Jeckenburger betreffend Netzspeicher für Erneuerbare
      Der nature-Artikel Elektrofahrzeugbatterien könnten die kurzfristige Netzspeichernachfrage bis 2030 befriedigen – und zwar allein, ohne andere Speicherformen hat kürzlich viel Aufsehen erregt.
      Er behauptet nämlich, dass bei einer entsprechend smarten Energieinfrastruktur und einer optimalen Verwendung von Autobatterien keine weiteren Speicher als eben diese Autobatterien nötig sind. Zitat aus der Kurzzusammenfassung:

      Wir berücksichtigen sowohl die Nutzungs- als auch die End-of-Vehicle-Life-Nutzungsphase der Autobatterien und finden eine technische Kapazität von 32-62 Terawattstunden [wohl global gesehen] bis 2050.
      ..
      Die kurzfristige Netzspeichernachfrage könnte bereits 2030 in den meisten Regionen gedeckt werden. Unsere Schätzungen sind im Allgemeinen konservativ und bieten eine Untergrenze für zukünftige Möglichkeiten.

      Bemerkung: mit End-of-Vehicle-Life-Nutzungsphase der Autobatterien ist gemeint, dass die Batterien von Schrottautos zum Einsatz kommen.

      Für Deutschland würde der obige Vorschlag wohl bedeuten, dass Windenergie plus intelligent verwendete Autobatterien genügen würden um das Netz trotz Windflauten (fast) immer stabil zu halten.

      Beurteilung: Batterien sind die beste Methode um Strom zu speichern. Sie haben nur ein Problem: Sie sind sehr teuer. Wenn es gelingt Autobatterien in den Dienst der Netzspeicherung zu stellen, wäre das eine Lösung, die ohne Milliardeninvestitionen des Staates in Batterien auskäme. Denn dann würden die Autobesitzer das Speicherproblem lösen.
      Meine Einschätzung: Eventuell verspricht dieser Forschungsartikel zu viel, denn warum sollte jemand auf diese Lösung gerade jetzt kommen, wo doch das Potenzial von Autobatterien für die Netzstromspeicherung seit Jahren bekannt ist.

      • Ergänzung zu meinem „Autobatterien als Netzspeicher“-Kommentar.

        Auch der Singularity-Hub Artikel Electric Vehicle Batteries Could Meet Grid-Scale Storage Needs by 2030 berichtet über den nature-communications-Artikel, welcher behauptet, allein mit Aufobatterien, die im richtigen Moment geladen werden und die bei Bedarf gespeicherten Strom ans Netz zurückgeben, könnte der Netzspeicherbedarf gedeckt werden. Und das schon im Jahre 2030.
        Zitat:

        Erstens könnte die sogenannte Vehicle-to-Grid-Technologie es ermöglichen, intelligent Fahrzeug aufzuladen und Autos nur dann aufzuladen, wenn der Strombedarf niedrig ist. Es könnte es auch Fahrzeugbesitzern ermöglichen, vorübergehend Strom für Versorgungsunternehmen zu einem Preis zu lagern.

        Allerdings scheint die damit erreichbare Speicherkapazität doch recht gering zu sein, nämlich nur gerade für 4 Stunden. Windflauten dauern aber oft länger als 4 Stunden. Zitat:

        Die Forscher stellen fest, dass die Lithium-Ionen-Batterien, die in Autos verwendet werden, wahrscheinlich nur für die kurzfristige Lagerung von weniger als vier Stunden geeignet sind, aber dies macht den größten Teil der prognostizierten Nachfrage aus.

    • Ob “Extinction Rebellion” bei mir populär ist und ob “aktive Klimapolitik zu einem besseren Leben führt”, sind für mich zwei völlig unterschiedliche Fragen. Ich teile die Ziele von Extinction Rebellion sowie auch von Last Generation zu 100%. Je schneller wir klimaneutral werden, desto besser. Das sehen auch 98% aller Klimawissenschaftler so. Eine andere Frage ist, ob ich die Form der Proteste für angemessen halte, und noch eine andere, ob sie mir auch noch sympathisch, also “populär” ist. Das sollte man nicht verwechseln.

      • @Ruth Eisenblättler (Zitat): „ Je schneller wir klimaneutral werden, desto besser.“
        Ja, Schnelligkeit ist entscheidend, weil jede Verzögerung sich für Jahrhunderte auswirkt.

        Allerdings sind die meisten nicht bereit die Konsequenzen zu ziehen. Konsequenzen wären etwa:
        – Fliegen nur noch klimaneutral (-> Verdoppelung des Flugpreises)
        – Benzin/Diesel/Erdgas verteuern
        – Kohleverbrennung besteuern

        Das wären lauter sehr schnell wirksame Massnahmen. Bei der breiten Bevölkerung kommen sie aber gar nicht gut an. Wer will schon ständig so viel für das Heizen zahlen wie man kürzlich wegen dem russischen Erdgaslieferstopp zahlen musste.

  25. Martin Holzherr
    22.01.2023, 16:58 Uhr

    Wie sich gegenüber RAF, Reichsbürger, Klimaaktivisten verhalten?

    Ganz einfach. Geht wählen. Dabei ist es egal was ihr wählt, Hauptsache ihr sorgt dafür, dass möglichst wenig Stalinisten, Nazis, Verschwörungsmystiker und Querdenker in die Parlamente gelangen.
    Ich selbst bin jahrelang nicht zur Wahl gegangen, bis mir ein Herr Trump die Augen geöffnet hat.

    Es gibt einfach keine vernünftige Alternative zu dem Kreuzchen, das wir alle paar Jahre machen dürfen. Zu mehr politischer Aktivität haben die meisten (einschließlich mir) sowieso keine Lust.

  26. Menschheitsprobleme ohne Fürsprecher
    Zitat Thomas Grüter: „Aber die Verengung des Problems auf die globale Erwärmung ist falsch, und die Forderung ausschließlich nationaler Maßnahmen führt nicht zum Ziel.“

    Ja, nationale Massnahmen allein lösen globale Probleme kaum. Denn wie etwa soll man den Weltfrieden sichern, wenn dem zuständigen Organ, dem UNO-Sicherheitsrat auch Russland angehört und Russland den Weltfrieden durch Elimination der Ukraine sichern will?

    Das Klimaproblem wiederum verlangt teure Massnahmen von allen Nationen ohne eine Institution, die Klimasünder bestrafen oder zu irgend etwas zwingen kann.

    Das Klimaproblem zeigt noch etwas anderes: Bekannt und Thema einer UNO-Konferenz war es schon 1992, aber passiert ist zuerst einmal wenig. Dabei wäre es angezeigt gewesen, schon 1992 Energieforschungsprogramme zu lancieren mit dem Ziel ohne Kohle, Öl, Erdgas und konventionellen Zement auszukommen. Und zwar nicht nationale, sondern internationale, von der Gesamtmenschheit finanzierte Programme. Denn die Nationen interessieren sich naturgemäss eher dafür eigene Ressourcen zu nutzen und nicht dafür auf eigene Ressourcen im Interesse des Klimas zu verzichten.

    Es fehlt also bis heute eine echt globale/internationale Politik und es fehlt eine globale Institution, die über den Nationen steht und die nicht von den Nationen, sondern von allen Bewohnern der Erde finanziert wird und die einen eigenen Zuständigkeitsbereich besitzt, nämlich die Sicherung des Planeten und der Menschheit unabhängig vom Interesse einzelner Nationen.

    • Es fehlt also bis heute eine echt globale/internationale Politik und es fehlt eine globale Institution, die über den Nationen steht und die nicht von den Nationen, sondern von allen Bewohnern der Erde finanziert wird und die einen eigenen Zuständigkeitsbereich besitzt, nämlich die Sicherung des Planeten und der Menschheit unabhängig vom Interesse einzelner Nationen.

      Eine Gefahr für die Menschheit besteht aus diesseitiger Sicht in der Vereinheitlichung, die Kompetitivität ausschließt, so dass nur noch eine Macht, ein Globalstaat existiert, der möglicherweise gar postmodern-ökologistisch (der Ökologismus meint übersteigertes Bemühen um die Natur, die explizit nicht im Sinne des Dominium Terrae aufgefasst wird, sondern als Alleinziel, misanthropischer Bauart dann) agiert.

      MFG
      WB

      • @Dr Webbaer(Zitat): „ Eine Gefahr für die Menschheit besteht aus diesseitiger Sicht in der Vereinheitlichung, die Kompetitivität ausschließt, so dass nur noch eine Macht, ein Globalstaat existiert“

        Ja, einen Globalstaat sollte es nie geben. Nur gerade einen globalen Hüter von Menschheitsbelangen gemäss dem Subsidiaritätsprinzip: Jede höhere Stelle macht nur das wozu die niedrigere Stelle nicht selbst in der Lage ist.

        Die globale Instanz wäre also nur gerade für planetare Belange zuständig. Was zu den planetaren Belangen gehört müssten die Nationen untereinander ausmachen.

    • Außerdem ist es so, dass die Verdoppelung des atmosphärischen CO2-Gehalts eine Erwärmung von geschätzt 1 K bis 4 K bedingen soll, theoretisch, hier auch schlicht Adaptionskosten anfallen könnten.

      Es ist ganz sicher cooler, wenn es wärmer (statt kälter) wird.

      Zukünftige Generationen könnten hier balancieren, es ist ja heutzutage sehr unklar, was zukünftige Generationen können werden.
      Wenn in Betracht gezogen wird, dass die Welt sozusagen mehr als zehn Milliarden Jahre alt sein soll, dieser Planet ca. vier Milliarden Jahre alt und das erkennende Subjekt seit ca. 6.000 Jahren bereit steht.

    • Grüter: “Aber die Verengung des Problems auf die globale Erwärmung ist falsch, und die Forderung ausschließlich nationaler Maßnahmen führt nicht zum Ziel. Auf der Erde hat es bisher (je nach Zählung) mindestens 50 Hochkulturen oder Zivilisationen gegeben. Sie sind alle irgendwann zusammengebrochen, zum Teil erstaunlich schnell nach ihrer Hochblüte. Das lag an vielen Ursachen, die wir selbstverständlich angehen müssen.”

      Hochkulturen, ist eine Fehleinschätzung, wie alles was im zeitgeistlich-reformistischen Kreislauf des imperialistisch-faschistischen Erbensystems glaubt größer, intelligenter oder wertvoller zu sein.

      Die URSACHE aller Probleme unseres symptomatischen “Zusammenlebens” wie ein wachstumswahnsinniges Krebsgeschwür, ist der nun “freiheitliche” WETTBEWERB (Wettbewerb um die Deutungshoheit des imperialistisch-faschistischen Erbensystems, mit der stumpf-, blöd- und wahnsinnigen Symptomatik für hierarchiesch-beschränkte Illusionen) – Angehen, ja, aber OHNE “gesundes” Konkurrenzdenken, was den herkömmlich-gewohnten “Tanz um den heißen Brei” bezeichnet, konsequent-kompromisslos im Sinne des ganzheitlichen Wesens Mensch, für globales Gemeinschaftseigentum OHNE wettbewerbsbedingte Symptomatik in “Wer soll das bezahlen?” und anderem heuchlerisch-verlogenem Zynismus / intriganten Manipulationen.

      Selbstverständlich sollte nicht mehr für das illusionär-egozentrierte “Individualbewusstsein” stehen!!!

      • Wenn Demokratie wirklich-wahrhaftig, also von einer globalen Gemeinschaft ORGANISIERT wird, wenn es dann auch kein Steuern zahlen, keine “Sozial”-Abgaben, usw. nicht mehr braucht, weil die wettbewerbsbedingte Symptomatik endlich als absurd erkannt wurde, dann braucht es auch keine staatsbildende/staatsbindende Regierung(en), also ist die Panikmache vor einem Globalen Staat ziemlich … 🤪🥴 🤗😊!?

  27. @Holzherr 23.01. 15:24

    „…und es fehlt eine globale Institution, die über den Nationen steht und die nicht von den Nationen, sondern von allen Bewohnern der Erde finanziert wird…“

    Hier wären dann aber die westlichen Demokratien ganz schön in der Minderheit. Bei gerade mal gut 10 % der Weltbevölkerung könnte es passieren, dass wir von einer breiten Mehrheit im Super-Uno-Parlament zu reichlich Zahlungen an die armen Ländern verdonnert werden.

    Ich wäre glaube ich trotzdem dafür. Wir praktizieren eine Verschwendung, die historisch beispiellos ist, während Milliarden Menschen noch wie im Mittelalter leben müssen.

    Gerade das Klimaproblem würde sich vergleichsweise rasant lösen lassen, wenn wir hier unseren Konsum auf ein vernünftiges Maß reduzieren würden. Das schwebt wohl auch den Klimaaktivisten vor. Ist die nationale Demokratie entsprechend gravierend die ganz falsche Institution, nicht viel weniger das EU-Parlament? Dort sind die reichen Menschen ziemlich unter sich. Und die übrigen 7 Milliarden Weltbewohner haben keinerlei Einfluss darauf, dass wir hier weiter verschwenden ohne Ende.

    Wenn wir die modernen automatischen Übersetzungsmöglichkeiten nutzen, dann würden auch die Sprachbarrieren wegfallen, die derzeit noch einer globalen Identität entgegenstehen. Mit entsprechendem internationalem Ausstausch ohne Sprachbarrieren könnten hier entscheidende Fortschritte gemacht werden.

    Eine weltdemokratische UNO–Institution, die sich um alle globalen Probleme effektiv kümmert, könnte dann tatsächlich möglich werden.

    • @Jeckenburger
      Das Wort finanziert ist ziemlich blödsinnig, weil rückständig im intriganten Starr-/Geschäftssinn von Ausbeutung und erpresserischer Unterdrückung beheimatet, wenn GRUNDSÄTZLICH alles Allen gehören würde!?

      “Als Mensch anfing seine Toten zu bestatten, wurde Mensch zum Mensch.” (unbekannter Anthropologe)

      – Als Mensch aber anfing auch daraus ein GESCHÄFT zu machen, war alles für’n Arsch, bzw. war der geistige Stillstand, seit Mensch erstem und bisher einzigen geistigen Evolutionssprung, im Geschäfts-Sinn MANIFESTIERT. (hto) 👋😉

  28. “Sieht man sich den Webauftritt der „Letzten Generation” an, fühlt man sich durchaus an eine endzeitliche Sekte erinnert.”

    “Ja, ein Kollaps der Zivilisation ist möglich und wahrscheinlich. Aber die Verengung des Problems auf die globale Erwärmung ist falsch, und die Forderung ausschließlich nationaler Maßnahmen führt nicht zum Ziel.”

    Ich verstehe Ihre Kritik nicht, Herr Grüter. Wie groß ist denn der Unterschied in der Diagnose zwischen Ihnen und den Klimaaktivisten?

    Die Letzte Generation weiß schon, dass die geforderten Maßnahmen nicht ausreichen, sie hat sie gewählt, weil man sie relativ leicht umsetzen könnte.

    Die Aktivisten wollen tätig sein, wo sie wirksam sein könnten und das ist eben vor Ort im eigenen Land. Was bestimmt nicht hilft, ist fingerpointing (China, USA, Indien etc.) und eine internationale Gesamtlösung ist nicht wahrlich in Sicht. Es gibt nur das Pariser Klimaabkommen, das jedem Land seinen nationalen Beitrag offen lässt.

    Wir sind noch immer auf Kurs zu ca. 2,7 Grad globaler Erwärmung, das kann man als Kollapskurs bezeichnen, auch ohne das Problem der Biodiversität. Das kommt noch hinzu.
    Was meines Erachtens beim Klimawandel grundsätzlich unterschätzt wird, ist die rapide Verschiebung der Klimazonen, welche die Biodiversität noch stärker unter Stresse setzen wird.
    Ich kann jeden jungen Menschen verstehen, der dabei Panik bekommt.

    Wolfgang Lucht wollte vor Gericht als Gutachter zugunsten eines Klimaklebers aussagen, der Richter lehnte es ab. Das Gericht wisse angeblich um die Klimakrise.
    Haben wir sie wirklich begriffen? Ich glaube nicht.

    • Statt einen Industriestandort durch teure Energie zu gefährden, bliebe die Möglichkeit der Adaption, auf die BRD bezogen könnte hier im sozusagen egoistisch-nationalen Sinne schlicht abgewartet werden, denn die BRD wird vom Klimawandel, der eine Erhöhung der terrestrischen Oberflächentemperaturen meint, eher profitieren.

      Sicher, diese Einschätzung ist realpolitischer Bauart, vielleicht auch zynisch, aber wer diese Datenlage, sie ist weiter oben bereits webverwiesen, kennt, weiß, könnte wissen oder zumindest ahnen, dass beim bundesdeutschen Sparen am CO2-Ausstoß die anderen Nationen, insbes. die sog. Developing Countries nicht mitmachen werden :

      -> https://ourworldindata.org/co2-emissions (Hier gerne mal in die Grafik ein wenig weiter unten (von oben) reinschauen; auch die logarithmische Darstellung ist vielleicht interessant, dann “Klickie” auf ‘LOG’ machen, danke)


      Zudem ist der hiesige werte Inhaltegeber (auch) Püschologe, er erkennt aus diesseitiger Sicht ganz richtig, dass ein gewisses sozusagen Frömmlertum bei den hier gemeinten Ökologisten vorhanden ist (Randbemerkung : Vorsicht bei “Man-Sätzen”!) und er erkennt aus diesseitiger Sicht ganz richtig, dass es weitere Probleme gibt und geben wird, neu auftauchen werden, die mit der “Herausforderung Klimawandel” vergleichbar sind, ebenso ernst sind oder sein könnten, je nach Aufnahme durch die Personenmenge.
      (Dr. Webbaer mag zum Beispiel gar nicht den Ukraine-Krieg, von dem er hofft, dass er nicht eskaliert. – KA, warum die russische Position allgemein so schlecht verstanden wird.)

      Hier setzt es, Herr Stefan, einen kleinen Minuspunkt : ‘Ich kann jeden jungen Menschen verstehen, der dabei Panik bekommt.’ (Ihre Einschätzung) – denn Panik ist nun wirklich das Letzte, das bei diesem langfristigen Problem benötigt wird.
      Vgl. vielleicht auch mit diesem Jokus :
      -> https://www.youtube.com/watch?v=14w8WC1I3S4 (KA, wer ihre Reden schrieb, Dr. Webbaer ist ursisch-zynisch genug hier sog. Globalisten zu vermuten)

      Mit freundlichen Grüßen
      Dr. Webbaer

    • Ich verstehe Ihre Kritik nicht, Herr Grüter. Wie groß ist denn der Unterschied in der Diagnose zwischen Ihnen und den Klimaaktivisten?

      Lassen Sie es mich erklären: Keine Zivilisation hält ewig. Die Frage ist nur, was müssen wir tun, damit sie nicht direkt zusammenbricht? Unsere gegenwärtige Zivilisation hat innere Schwachstellen. Zum einen ist sie global und reagiert empfindlich auf Störungen in den internationalen Lieferketten (wie die Pandemie gerade gezeigt hat). Zum zweiten werden die Infrastrukturen immer größer, komplizierter und kurzlebiger. Die deutsche Bahn kommt kaum noch mit den Reparaturen hinterher, soll aber zugleich ihr Netz so ausbauen, dass bis 2030 doppelt so viele Passagiere wie im letzten Jahr befördert werden können. Wie soll das wohl funktionieren?
      Die digitalen Infrastrukturen dagegen sind erstaunlich kurzlebig. Eine Basisstation für den Mobilfunkverkehr hält keine zehn Jahre, die Satelliten des Starlink-Netzwerks und auch die GPS-Satelliten müssen etwa alle fünf Jahre ersetzt werden. Ein digitales Archiv auf CD hält vielleicht 20 Jahre, Disketten aus den neunziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts sind jetzt bereits zum großen Teil unleserlich. Ein Buch dagegen hält durchaus 250 Jahre, und günstigen Umständen auch 500 Jahre oder mehr. Die ältesten Papyri aus Ägypten sind mehr als 3000 Jahre alt. Unser derzeitiges Problem ist also weniger der Klimawandel, als die zunehmenden Kosten für die Erhaltung einer immer komplexeren und kurzlebigeren Infrastruktur. Aber das lässt sich durchaus lösen. Und hier sehe ich den Unterschied zur “letzten Generation”: Wir müssen die innere Stabilität der gegenwärtigen Zivilisation ausbauen, denn nur dann haben wir eine Chance, uns an den Klimawandel anzupassen, ihn dann aufzuhalten und später umzukehren.

      • @Grüter: “Wir müssen die innere Stabilität der gegenwärtigen Zivilisation ausbauen, denn nur dann haben wir eine Chance, uns an den Klimawandel anzupassen, ihn dann aufzuhalten und später umzukehren.”

        Wie denn, wo denn, was denn???
        Ich sehe wieder nur die gleiche Beschwörung, gemäß der herkömmlich-gewohnten Versprechen von Tradition und “Chancengleichheit”, nur mit viel mehr Bewusstseinsbetäubung / ignorante Arroganz im Sinne der implantierten Immunisierung gegen …!?

        Konkret bitte 🤏🥴

      • @Thomas Grüter:
        Sie schreiben, dass “wir” den Klimawandel aufhalten müssen. Das ist zwar richtig, aber die Frage ist wen dieses “wir” umfasst, damit der Klimawandel tatsächlich aufgehalten und nicht weiter angeheizt wird, wie es zur Zeit läuft und noch wohl einige Dekaden so laufen wird, weil die Schwellenländer nur allein den Wohlstandsgewinn anpeilen.
        Ihnen ist bekannt, (Hinweis von Dr.Webbaer auf ourworldindata/co2-emissions), wer die größten Emittenten auf der Erde sind und die deshalb auch die sind, die den Klimawandel aufhalten könnten – was sie aber gar nicht wollen, da sie ihre Emissionen weiter und weiter steigern.
        Dass diese Steigerungen in Asien und Afrika noch lange weiter gehen werden kann man aus der bekanntgemachten Anzahl der geplanten und im Bau befindlichen Kohlekraftwerke ableiten, wobei dies ja noch nichtmal die ganze Szenerie ist. Dort wo mehr und mehr Kraftwerke gebaut werden nimmt die Industrialisierung und der Wohlstand zu, so dass die Produktion für den privaten Bereich, die Mobilität usw. ebenfalls zunehmen und weiteres CO2 erzeugt wird.
        Sie müssen einfach mal gegenüberstellen, welches Land oder welche Region aktuell wieviel CO2 emittiert und wie hoch damit dann auch der Anteil am aktuellen Anstieg der Globaltemperatur seit 1850 ist. Dieser Anstieg liegt laut IPCC-Bericht AR6 bei 1,07 Grad, die “menschengemacht” sind (Unsicherheitsspanne laut AR6: 0.8°C to 1.3°C, with a best estimate of 1.07°C).
        Da bei der Datenquelle nur die Absolutwerte für 2021 in t angegeben sind, die Relativwerte dagegen nur für 2017, habe ich diese selbst ausgerechnet.
        1. Beispiel Deutschland: 1,8% Emissionen in 2021: entspricht damit 0,019°C Anteil, Änderung von 2011 bis 2021 um – 17% (Hinweis: im gleichen Bereich, nur knapp “hinter” D, liegen Saudi-Arabien, Indonesien und Südkorea)
        2. Beispiel: EU mit 7,5% entspricht 0,08 °C, 2011-2021: -16%
        3. Beispiel: Asien mit 58,4% entspricht 0,625 °C, 2011-2021: +22%
        4. Beispiel (Untermenge von 3): China mit 30,9% entspr. 0,33 °C, 2011-2021: +20%
        5. Beispiel: Afrika mit zwar “nur” 3,9%, aber 2011-2021 +16%
        Dann mal einfach nur noch Steigerungsraten von Ländern mit zwar noch sehr geringen aber offensichtlich stark zunehmenden Emissionen:
        Laos 2011-2021: + 555%
        Kambodscha 2011-2021: + 261%
        Bhutan 2011-2021: + 128%
        Malediven 2011-2021: +115%
        Palau 2011-2021: +10%
        um nur mal ein paar wenige Beispiele von ca. 100 Ländern herauszugreifen, die ihre Emissionen weiterhin steigern.

        Wenn wir in Deutschland also klimaneutral sind, dann vermeiden wir einen weiteren Anstieg der Globaltemperatur um 0,019 °C und bewirken den Rückgang der Globaltemperatur in einigen hundert Jahren um diesen Wert, falls oder wenn ein linearer Zusammenhang besteht bzw. sich zeigen wird.
        Wir als die gesamte EU angesehen ist auch noch extrem wenig “Bremse” fürs Klima und ein Einhalten irgendeines soundsoviel-Grad-Ziels damit nicht zu machen.
        Wir sind nach den Zahlen zu urteilen deshalb in dieser Prio-Reihenfolge Asien, Nordamerika / USA, EU und Afrika. Nur wenn die alle gleichzeitig ihre Emissionen mindern, und zwar umso mehr und um so schneller je höher die Absolutwerte heute sind, nur dann können “wir” gemeinsam den Klimawandel bremsen.

        Anderes Thema, gleicher Hintergrund:
        Wir könnten hier in Deutschland statt auf die unzuverlässigen Stromproduzenten Wind und Sonne zu setzen auf lange Zeit mit eigener Energie und ganz klimaneutral eine Versorgungssicherheit erzielen, was wohl unbekannt ist, denn bisher hatte ich noch nirgendwo davon gehört oder gelesen.
        Es ginge tatsächlich mit vertretbaren Kosten unter Verwendung der eigenen Kohle und des eigenen Gases und das klimaneutral, wie es der deutsche Unternehmer Lutz Peters in seinem neuen Buch “Energiewende gescheitert. Was nun?” aus eigenem Wissen und an schon woanders laufenden Projekten beschreibt.
        Beim Lesen dieses Büchleins kam ich aus dem Staunen nicht heraus, was für eine technisch praktikable Lösung da schlummert.

        • Die gute Nachricht besteht sozusagen dazu :

          Wenn wir in Deutschland also klimaneutral sind, dann vermeiden wir einen weiteren Anstieg der Globaltemperatur um 0,019 °C und bewirken den Rückgang der Globaltemperatur in einigen hundert Jahren um diesen Wert, falls oder wenn ein linearer Zusammenhang besteht bzw. sich zeigen wird.

          … darin, dass die CO2-zentrierte sog. Klimasensitivität :
          -> https://de.wikipedia.org/wiki/Klimasensitivität (K-Probe : ‘Bei ausschließlicher Betrachtung der im Labor messbaren Strahlungswirkung von CO2 ergibt sich bei einer Verdoppelung der Konzentration eine Klimasensitivität von 1,2 °C.’)
          … nicht linear als eines von vielen sog. Forcings in den hoch komplexen nichtlinear beschreibbaren terrestrischen Kohlenstoff- und Klimahaushalt eingerechnet werden kann.
          Das terrestrische Klimasystem, Großsysteme haben diese Neigung, auch in der Reaktion sozusagen puffern könnte, eine Zeitversetztheit der zu erwartenden Bewärmung bereit stellen könnte.

          Insofern auch “Klimaziele” wie etwa die Zwei-Grad-Grenze dull gewählt sind.
          Ursisch-zynisch formuliert hat der hier gemeinte Primat sozusagen ein Feuerchen angemacht, das auch eher als Nebeneffekt seiner Erscheinung verstanden werden kann, eine “Saturnifizierung” der terrestrischen Atmosphäre ist nicht zu erwarten.
          (Auch wenn bspw. Jim Hansen anders lyrisch bearbeitet, ein Bock ist ein schlechter Gärtner.)

          Dr. W mag auch die Idee, dass andere Probleme hier beizeiten überschreiben, denn die (liberale) Demokratie ist nicht als per se gewährleistet gegeben.
          Sondern Kulturgut.

          MFG
          WB

  29. “Letzte Generation” fragt:
    WAS, WENN DIE REGIERUNG DAS NICHT IM GRIFF HAT?

    Die Frage ist blöd, weil die Regierung das nicht im Griff haben kann, ist sie doch nur Teil des parlamentarisch-lobbyistischen Marionettentheaters – Für mich sind diese Leute/Kinder: Die “letzte Generation” der Kassenquengler, die auf den leicht kontrollierbaren Plattformen einen Protest der stumpfsinnigen Forderungen und Mahnungen demonstrieren, was ihre Mentalität als “brave” Bürger der wettbewerbsbedingten Symptomatik deutlich macht, die Vernunft und Verantwortungsbewusstsein auch nur delegiert verstehen, um ihre Bewusstseinsbetäubung, gemäß der herkömmlich-gewohnten Versprechen von Tradition und “Chancengleichheit”, einfach nur genießen zu können.

  30. @Paul Stefan 23.01. 18:23

    „Ich kann jeden jungen Menschen verstehen, der dabei Panik bekommt.“

    Bleibt zu hoffen, dass die heute noch jungen Menschen wirklich eigene Konsequenzen ziehen werden, und dieses auch Ältere nach und nach ansteckt. Jugendliche Ungeduld sollte aber vielleicht besser nicht in Gewalttätigkeiten ausarten.

    Ich kann mich noch an die heißen RAF-Zeiten erinnern. Die täglichen Nachrichten waren über Jahre voll davon, und die eigentlichen Ziele der Bewegung hinter der RAF sind dabei völlig untergegangen.

    Die Gewalttätigkeiten der RAF waren nicht nur sinnlos, sondern auch kontraproduktiv. Wenn einem ein demokratischer Staat so nicht passt, dann muss man eben sein Anliegen publik machen, und durch die Instanzen gehen, bis es dann am Ende doch noch Wirklichkeit werden kann. Sich mit der Staatsgewalt von Justiz und Polizei anzulegen, ist fast immer schlichtweg Unfug.

    Die Hausbesetzer zur gleichen Zeit hatten gewisse Erfolge, es gab da dann doch einige Immobilien, wo die Besetzer doch für ein paar Jahre einen Mitvertrag bekommen haben. Dafür brauchte es aber nur Einsatz, Konsequenz und Beharrlichkeit, keine Gewalttätigkeiten.

    Was jetzt noch helfen kann, das ist, wenn wirklich hunderttausende aktiv werden und regelmäßig auf die Straße gehen. Wenn man genug Leute hat, muss man sich nicht festkleben, dann kann man mit schierer Masse schon den verhassten Straßenverkehr ärgern.

    @Webbaer 23.01. 17.41

    „der Ökologismus meint übersteigertes Bemühen um die Natur, die explizit nicht im Sinne des Dominium Terrae aufgefasst wird, sondern als Alleinziel, misanthropischer Bauart dann“

    Das gibts, und das mag ich auch nicht. Wir Menschen wollen auch leben, und das geht nicht anders, als dass wir weite Teile der Erdoberfläche kultivieren. Aber die Natur soll auch noch ihren Platz haben, und das Klima z.B. sollten wir schon aus eigenem Interesse nicht ruinieren. Und uns bleibt auch gar nichts anderes übrig, die Ressourcen des Planeten effektiv und nachhaltig zu nutzen. Was alle ist, das ist dann weg.

    • @Jeckenburger
      Eigentlich ist es einfach: Wir und das Universum sind ein holographisches Programm, wobei Mensch die Fähigkeit hat das Programm, mit wirklich-wahrhaftiger Freiheit / zweifelsfrei-eindeutig fusioniertem Bewusstsein, richtig zu steuern.

      Es gibt extrem viel, was wir NICHT fürs Zusammenleben brauchen – Kultur und Zivilisation sind, in diesem konfus-chaotischen Zustand, eine traumtänzerisch-wünschenswerte Bezeichnung, eben wie bei allen “Werten” dieser “Weltordnung”!?
      👋🥴

    • Ganz genau, Kommentatorenfreund Herr Jeckenburger :

      @Webbaer 23.01. 17.41

      „der Ökologismus meint übersteigertes Bemühen um die Natur, die explizit nicht im Sinne des Dominium Terrae aufgefasst wird, sondern als Alleinziel, misanthropischer Bauart dann“

      Das gibts, und das mag ich auch nicht. Wir Menschen wollen auch leben, und das geht nicht anders, als dass wir weite Teile der Erdoberfläche kultivieren. Aber die Natur soll auch noch ihren Platz haben, und das Klima z.B. sollten wir schon aus eigenem Interesse nicht ruinieren.

      Webbaer sich freuen tun hier beieinander zu sein, Misanthropie darf bei unseren klima-aktivistischen Freunden keinen Platz haben, Aussagen dieser Art und vom Schreiber dieser Zeilen über die Jahrzehnte mehrfach gehört – ‘Ohne uns (Menschen) wäre die Erde besser dran!’ – taugen nicht.

      Wir sozusagen bearbeiten diesen Planeten am besten im eigenen Interesse fürsorglich.

      Mit freundlichen Grüßen
      Dr. Webbaer

  31. Klimawandel: Plus 2 Grad sind sicher, Plus 3 Grad nicht ausgeschlossen
    Zwischen 2040 und 2050 wird die 1.5 Grad-Grenze überschritten werden: Im Weltdurchschnitt ist es dann um 1.5 Grad wärmer als 1850, in Deutschland aber 2 bis 3 Grad wärmer. Scheinbar nicht schlimm. Doch es bedeutet, dass die Hälfte der Gletscher weltweit verschwindet. Das liesse sich jetzt nur noch verhindern, wenn weltweit der CO2-Ausstoss um jährlich 7% oder mehr sinken würde. Und das ist schlicht unmöglich, denn Indien etwa erhöht seinen CO2-Ausstoss Jahr für Jahr: im Jahr 2000 war Indien für 4% der Weltemissionen verantwortlich, im Jahr 2021 aber schon für 7.2%. Und Indien hat keine Alternative zu den fossilen Energien, wenn es seinen Wohlstand und seine Energieversorgung steigern will. Allein mit Solarenergie kommt Indien nicht aus, denn während den 2 1/2 Monsunmonaten scheint in Indien die Sonne praktisch nicht.
    Wenn Thomas Grüter darauf hinweist, dass Deutschland die Klimaziele nicht allein erreichen kann, sondern dass das Problem vielmehr bei China und andern Ländern mit noch steigendem CO2-Ausstoss liegt, so hat er recht. Allerdings hat auch Paul Stefan recht, wenn er oben schreibt, fingerpointing, also die Schuld für das Versagen in der Klimafrage auf andere abschieben, sei nicht hilfreich. Paul Stefan hat sogar etwas mehr recht als Thomas Grüter. Aus folgendem Grund: Schon lange steht fest, dass die Welt ihren wirtschaftlichen Wachstumskurs von 3 Prozent oder mehr jährlichem Wachstum fortsetzen will. Ganz unabhängig von der Klimafrage. Das aber bedeutet, dass Wachstum wichtiger ist als die CO2-Emissionen. Sicher in Indien, aber sogar in Deutschland. Deutschland als Industrieland versagt in der Klimakrise insoweit sogar stärker als Indien, dadurch dass Deutschland keinen Weg gefunden hat, wie man die CO2-Emissionen praktisch ohne wirtschaftliche Einbusse reduzieren kann. Dabei wäre das Land der Ingenieure doch prädestiniert dafür eine technische Lösung dafür zu finden. Die Erneuerbaren seien die Lösung hört man nun aus Deutschland. Sie seien jetzt billiger als die fossilen Energien. Allerdings kommen Erneuerbare bis jetzt nicht ohne fossile Energien aus und in Deutschland wurde gerade beschlossen, dass der erneuerbar hergestellte Wasserstoff, der das Problem dann lösen soll vor allem aus dem Ausland kommen werde. In 20 Jahren oder so. Völlig inkompatibel mit dem 1.5 Grad-Ziel, ja nicht einmal kompatibel mit dem 2 Grad Ziel.

    Kurzum: 2 Grad Erwärmung lassen sich in einer wachstumsorientierten Welt gar nicht mehr verhindern. 2 und mehr Grad Erwärmung bedeuten aber in der Tat sehr starke Klimaänderungen. Einfaches Beispiel: Die Azoren sind seit 1432 eine portugiesische Kolonie mit konstantem Klima seit 1432. Nämlich immergrün und recht warm. Gegen das Jahr 2100 dagegen werden die Azoren ausgetrocknet sein. Das Immergrün seit 1432 wird es im Jahr 2100 nicht mehr geben. Ähnliches wird aber nicht nur für die Azoren, sondern für Millionen von Quadratkilometern Land gelten.

    • @Holzherr: “Kurzum: 2 Grad Erwärmung lassen sich in einer wachstumsorientierten Welt gar nicht mehr verhindern.”

      Tja, schade drum, offensichtlich ist Wachstumsorientiertheit unumgänglich, passt sie doch zu sehr zum “gesunden” Konkurrenzdenken in allen denkbaren …losigkeiten!?

      Um der allgemeinen Gewohnheit zu “entsprechen”:
      Es sieht derzeit danach aus, dass die “innere Stabilität” durch den Dritten Weltkrieg, bzw. durch minimierende Bürgerkriege herzustellen versucht wird, dann klappt’s auch wieder wie gewohnt mit Wachstum im geistigen Stillstand!?

    • Wenn Thomas Grüter darauf hinweist, dass Deutschland die Klimaziele nicht allein erreichen kann, sondern dass das Problem vielmehr bei China und andern Ländern mit noch steigendem CO2-Ausstoss liegt, so hat er recht. Allerdings hat auch Paul Stefan recht, wenn er oben schreibt, fingerpointing, also die Schuld für das Versagen in der Klimafrage auf andere abschieben, sei nicht hilfreich. Paul Stefan hat sogar etwas mehr recht als Thomas Grüter.

      Beim Rechthaben gibt es, sofern Dr. Webbaer weiß, keinen Komparativ und Superlativ.

      Ökologistisches “Frömmlertum” ist und bleibt abzulehnen.

      Dr. W rät an schwache (“debile”) Standpunkte als solche zu kennzeichnen.

      Sog. Fingerpointing oder sog. Cherry-Picking, ist schon aus diesseitiger Sicht iO, es wird, fern der Sacharbeit, so aber primär eigene Befindlichkeit angezeigt, die wiederum der Sacharbeit entgegen steht.


      Es liegt aus diesseitiger und liberaler Sicht hier Mode vor, nichts gegen Mode, die zuvörderst politisch und eben ökologistisch (zur Definition des Ökologismus : siehe oben) bearbeitet wird und primär Veranstaltung ist.
      Jeder Anthropologe weiß um das Wagnis der Menschheit.

      Das jeder Anthropologe nicht jungen Damen anvertrauen würde, scnr.

      MFG
      WB

    • Dr. Webbaer aggraviert hier a bisserl, was sind das denn für Aussagen ?

      1.) Zu ‘Zwischen 2040 und 2050 wird die 1.5 Grad-Grenze überschritten werden: Im Weltdurchschnitt ist es dann um 1.5 Grad wärmer als 1850, in Deutschland aber 2 bis 3 Grad wärmer. Scheinbar nicht schlimm. Doch es bedeutet, dass die Hälfte der Gletscher weltweit verschwindet.’ [Ihre Nachricht]
      a) Niemand weiß, wie ein hoch komplexes nicht lineares System, wie das terrestrische Klimasystem auf besondere anthropogene Ausgasung genau reagieren wird.
      b) Warum wird es I.E. in der BRD wärmer als anderswo?
      c) Das Verschwinden sog. Gletscher mag zwar den einen oder anderen Naturfreund betrüben, Dr. W kennt den Zugspitz-Gletscher, den einzigen bundesdeutschen, nicht wahr?, und könnte auf ihn verzichten; OK, vielleicht gab und gibt es auch mehrere deutsche davon.
      Zudem war Europa lange Zeit wie gemeint eisfrei.

      2.) Zu : ‘Allerdings hat auch Paul Stefan recht, wenn er oben schreibt, fingerpointing, also die Schuld für das Versagen in der Klimafrage auf andere abschieben, sei nicht hilfreich. Paul Stefan hat sogar etwas mehr recht als Thomas Grüter.’ [Ihre Nachricht]
      a) Es ist iO Ursächlichkeit zuzuweisen zu versuchen.
      b) Niemand hat ‘mehr recht’ als Dr. Thomas Grüter, kleiner Gag an dieser Stelle. [1]
      c) Was halt gar nicht geht ist dieses modische “sich an die eigene Nase fassen”, um dann “erst mal etwas zu tun”, sozusagen frei von Zielsetzung und Ratio.
      Dies ist übrigens ein spät-maoistischer Gedanke, vgl. vielleicht auch hiermit :
      -> https://de.wikipedia.org/wiki/Großer_Sprung_nach_vorn (Text-Probe : ‘Die Kampagne zur Erhöhung der Stahlproduktion wird gestartet’ – ff)

      3.) Zu ‘Deutschland als Industrieland versagt in der Klimakrise insoweit sogar stärker als Indien, dadurch dass Deutschland keinen Weg gefunden hat, wie man die CO2-Emissionen praktisch ohne wirtschaftliche Einbusse reduzieren kann.’ [Ihre Nachricht]
      a) Die BRD steht hier in keiner besonderen Pflicht.
      b) Es ist effing schwierig Ressourcen gleich bedeutend zu ersetzen.
      c) Sie haben – womöglich – überhaupt nicht verstanden, um was es geht, auch i.p. Industrieproduktion.


      Ansonsten ist Dr. Webbaer schon bei Ihnen – ‘Dabei wäre das Land der Ingenieure doch prädestiniert dafür eine technische Lösung dafür zu finden.’ [Ihre Nachricht] – doch ist es nicht so, dass am deutschen Wesen die Welt genesen wird.
      Es gibt auch sehr gute Ingenieure in den Staaten, in Russland und in Fernost, in Israel wohl, anderswo, ein kleines lol an dieser Stelle, anzunehmenderweise ebenfalls.

      Mit freundlichen Grüßen
      Dr. Webbaer

      [1]
      Es wäre aus diesseitiger Sicht so-o wohltuend, wenn bspw. der hiesige werte Inhaltegeber mal in einer TV-Show der bundesdeutschen Öffies zu sitzen käme, vielleicht bei “Hart aber fair!”, diese Einschätzung ist ganz ernst gemeint.

  32. Hand aufs Herz, das Problem sind nicht die Aktivisten. Das Problem sind die Narrative, die Aktivisten auf den Plan rufen.
    Realer Ablasshandel entstand aus Glaubenspropaganda. Töten auf religiösen Befehl, entstand aus Glaubenspropaganda. Beispiel: Monotheistische organisierte Religionen sind inhärent mit dem Element des Feindbildes verbunden. Das sind insbesondere Anders- und Ungläubige, die es zu vernichten gilt. So steht es diesbezüglich in der von Menschen geschriebenen Bibel. Auch wenn die »„heiligen“ Schriften des Islams« von »Anders-Gläubigen« geschrieben wurden, wird dort das Gleiche gefordert. Für den Abfall vom islamischen Glauben sieht der Islam die Todesstrafe vor. Dabei können sich islamische Herrscher sowohl auf den Koran als auch auf die Hadith berufen, siehe exemplarisch: „Und wenn sie sich abwenden, dann greift sie und tötet sie, wo immer ihr sie findet“ (Koran, Sure 4 Vers 89)

    Zur Erinnerung, im 4. und 5. Jahrhundert wurden in Europa nahezu alle Bücher von Autoren, die keine Christen waren, vernichtet, meist verbrannt und gingen für immer verloren. Bis ins frühe 19. Jahrhundert war die Literatur wie auch die Kunst und die Musik in den Händen der Kirche, folglich konnte man als Künstler nicht erfolgreich sein, ohne sich mit der Kirche zu arrangieren. Die Feinde des christlichen Gedanken-Monopols wurden entsprechend „katalogisiert“. Siehe das Verzeichnis der von der katholischen Kirche verbotenen Bücher: Index Librorum Prohibitorum (kurz Index Romanus), es umfasste etwa 6000 Werke von Autoren, wie Pascal, Bacon, Descartes, Kant, Copernicus, Galileo, Diderot, D’Alembert, Comte, Defoe, Balzac, Flaubert, Hugo, Heine, Zola, Maeterlinck, Sartre, Simone de Beauvoir,… die von der Kirche als antichristlich eingestuft und bis 1965 von der Kirche offiziell geführt und ergänzt wurden.

    Heute werden Wissenschaftler, die nicht die postuliert drohende Klima-Apokalypse verkünden, methodisch in den Medien ausgeblendet. Forschungsgelder fließen dahin, wo die Mehrheitsmeinung “blüht”.

    Eine Mehrheitswissenschaft die wesentliche Aspekte ausblendet, ist jedoch keine Wissenschaft mehr:

    Keine Kirche hält ihre Gläubigen so streng am Wickel wie die “moderne Wissenschaft” ihre Gemeinde.” stellte Christian Morgenstern (1871 – 1914) schon vor mehr als 100 Jahren fest.

    Erkenntnisse die nicht dem menschengemachten Klimawandel-Glauben entsprechen werden ungern bis gar nicht kommuniziert und sind dann auch nicht bekannt, Beispiel: Eine relativ neue (peer reviewed) Studie (https://www.science.org/doi/10.1126/sciadv.abn9493) der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA), einer US-Bundesbehörde, die sich mit dem Zustand der Ozeane und der Atmosphäre befasst, hat u.a. ergeben, dass sauberere Luft zu signifikant mehr Hurrikans führt. Ein 50%iger Rückgang der „Verschmutzungspartikel“ in Europa und den USA steht im Zusammenhang mit einer 33%igen Zunahme der Sturmbildung im Atlantik in den letzten Jahrzehnten, während im Pazifik das Gegenteil der Fall ist: mehr Verschmutzung und weniger Taifune.

    In dieser Studie zeigen die Autoren u.a., dass die Abnahme der Aerosole über Europa und den Vereinigten Staaten zu einer deutlichen Abnahme der Wirbelstürme über der südlichen Hemisphäre sowie zu einer Zunahme der Wirbelstürme über dem Nordatlantik beigetragen hat, während die Zunahme der Aerosole in Süd- und Ostasien zu einer erheblichen Abnahme der Wirbelstürme über dem westlichen Nordpazifik geführt hat.

    Gemäß vorherrschender Meinung gibt es mehr Extremwettersituationen auf Grund der Erderwärmung bedingt durch Treibhausgase. Gemäß diesen jüngsten Forschungsergebnissen der peer reviewed Studie ist diese These widerlegt, da die vermehrte Anzahl von Hurrikans gar nicht beobachtet wurde! Treibhausgase und Erderwärmung haben keinen signifikanten Einfluß auf Hurrikane, da, wenn man den Drittelzuwachs bedingt durch die saubere Luft abzieht, keinerlei Häufung und sogar ein Rückgang ohne Einfluss der saubereren Luft festgestellt würde. Und nun? Wer berichtet darüber? Wer pflegt diese Erkenntnis in Klimamodelle ein?

    Lassen wir mal außen vor, welche vielfältigen Gründe existieren, warum sich erdgeschichtlich Wetter und Klima stets veränder(te)n, so lässt sich leicht feststellen, dass CO2-Erhöhungen die Grundlage für die Begrünung des Planeten und die Artenvielfalt war und ist.

    Tatsache ist: Die Unterdrückung ergebnisoffener Diskussionen erzeugt grundsätzlich extreme Situationen respektive Extremisten auf beiden Seiten.

    • @Freyling: “Tatsache ist: Die Unterdrückung ergebnisoffener Diskussionen erzeugt grundsätzlich extreme Situationen respektive Extremisten auf beiden Seiten.”

      Und dazwischen, “arbeiten” die respektiv-opportunistischen Populisten, die es verstehen davon zu profitieren, dass diese manipulativ-schwankende Welt- und “Werteordnung” so herrlich grundsätzlich finanziert funktioniert!?

    • @Dirk Freyling: Der Einfluss der Aerosole auf die Zahl und Stärke der Hurrikane ist doch nur ein Nebenthema. Das Ergebnis ändert nichts daran, dass es eine Erderwärmung gibt und diese sogar zunimmt.

      Durch die Erdsystemerwärmung ändern sich die Klimata fast weltweit, was sich in einigen Fällen positiv auswirken könnte (vielleicht mehr Regen in der Sahelzone), sich aber in den meisten Fällen negativ auswirkt bis hin zu einer dramatischen Verschlechterung der Lebensbedingungen in vielen Regionen, was dann Auswanderungen begünstigt.

      Auch die Tatsache, dass mehr CO2 Pflanzen besser wachsen lässt und ihren Wasserbedarf verringert, kompensiert die negativen Auswirkungen des Klimawandels überhaupt nicht.

      Tatsache ist, dass der Klimawandel die Lebensverhältnisse in vielen Regionen stark bis grundregelnd ändert und dass der Verlust von Eis und Küsten für viele Jahrzehnte, ja Jahrhunderte anhält. Die Welt kommt also nicht so schnell wieder zur Ruhe.

      • Martin Holzherr,
        Auch die Tatsache, dass mehr CO2 Pflanzen besser wachsen lässt und ihren Wasserbedarf verringert, kompensiert die negativen Auswirkungen des Klimawandels überhaupt nicht.” Sagt wer?
        Das analytische Problem beginnt mit der Wahl der Beobachtungszeiträume. Erdgeschichtlich sind ausgewählte Zeitfenster in der Grössenordnung von 100 Jahren viel zu klein, um perspektivisch verbindliche Aussagen zu treffen.

        Wenn fast alle »Klimaforscher« einen menschengemachten Klimawandel erkannt haben, dann ist es an der Zeit, skeptisch zu werden. Phlogistontheorie und Epizykeltheorie waren auch einst Mainstreamwissenschaft. Irrationaler religiöser Glaube ist trotz wissenschaftlicher Aufklärung nach wie vor die weltmachtbestimmende Nummer Eins.

        — Gestrichen. Bitte verzichten Sie auf persönliche Angriffe. —

        Sofern man der englischen Sprache mächtig ist, gibt es eine sehr unterhaltsame „alternative Stimme“ (u.a. auch zum Thema Plastik). Siehe das Video von George Carlin – Saving the Planet. Insgesamt sind die acht Minuten von George Carlin ein – aus insbesondere erkenntnisorientierter Sicht – hervorragendes „Theater-Stück“ zur irrationalen Besorgnis einer sich maßlos überschätzenden Menschheit.

        • @Freyling
          Wenn wir eine Welt- und Werteordnung in globalem Gemeinschaftseigentum OHNE wettbewerbsbedingte Symptomatik hätten, dann könnten wir dem Großteil der Menschen, die jetzt schon extrem unter dem Klimawandel leiden, sehr leicht die richtige Hilfe zukommen lassen, aber darum geht es auch Dir wohl garnicht???

    • @ Dirk Freyling: “werden Wissenschaftler, die nicht die postuliert drohende Klima-Apokalypse verkünden, methodisch in den Medien ausgeblendet. Forschungsgelder fließen dahin, wo die Mehrheitsmeinung “blüht”.”

      Haben Sie eigentlich mitbekommen, dass Wissenschaftler von Exxon schon in den 70ern die globale Erwärmung prognostiziert haben? Und zwar sehr genau. Exxon und mit Sicherheit auch die anderen Carbonkonzerne wussten von Anfang an, dass die Verbrennung von Öl und Kohle eine globale Erwärmung verursachen würde, aber sie haben geschwiegen. Mehr noch: Als das Problem der globalen Erwärmung endlich in den 90ern in dem Feld der Politik wahrgenommen wurde (IPCC), hat Exxon mit einer Propagandakampagne begonnen, wider besseren Wissens Zweifel an der Klimawissenschaft zu sähen.

      Und Sie, Hand aufs Herz, haben sich davon einseifen lassen.

      Sie wiederholen bis zum Exzess immer wieder dieselben Ressentiments gegenüber der Klimawissenschaft. Rücken Sie endlich ihren Kopf zurecht.

    • Es ist schon so, dass die besondere anthropogene Ausgasung klimarelevant sein könnte bzw. ist, es geht beim Kohlenstoffdioxid theoretisch und physikalisch um die sog. Klimasensitivität :

      -> https://de.wikipedia.org/wiki/Klimasensitivität (Text-Probe : ‘Bei ausschließlicher Betrachtung der im Labor messbaren Strahlungswirkung von CO2 ergibt sich bei einer Verdoppelung der Konzentration eine Klimasensitivität von 1,2 °C.)

      Dr. Webbaer erinnert auch gerne an den Erdtrabanten, auf dem es, bei annähernd gleichem Abstand zum Erdstern oder Zwergstern Sonne, beträchtlich kälter ist.

      Die “CO2-zentrierte Klimatologie mit dem prognostizierten Erwärmungstrend” steht aus seiner Sicht auf gesunden Beinen, blöde ist es aber, wenn es um die Höhe der Klimasensitivität geht und Wissenschaftler offen gemobbt werden, auch in wissenschaftsnahen WebLog-Verbunden, wenn sie sozusagen wagen sie auf + 1 K zu taxieren, wie es vor ca. zehn Jahren der renommierte Meteorologe / Klimatologe Lennart Bengtsson tat.
      (Sozusagen als sozial gilt unter Klimatologen hier ein Wert von deutlich über + 2 K.)

      Sicherlich hat sich die hier gemeinte spezielle Klimatologie ungünstig entwickelt, kürzlich stieß der Schreiber dieser Zeilen bspw. auf eine schwache und in Einzelpunkten direkt falsche Betrachtung des sog. Influencers ‘Rezo’ zu diesem Thema, die nicht viel später – sozusagen in allen Punkten – die Zustimmung von Stefan Rahmstorf [1] erhalten hat.

      Sicherlich wird es schwer fallen Forschungsgelder zu werben für einen Klimatologen, der die hier gemeinte Klimasensitivität gering schätzt, geringer schätzt als sozusagen die klimatologische Menge.
      Eine “Mehrheitswissenschaft” ist keine Wissenschaft, korrekt.

      Ansonsten gibt es bei den “Klimaskeptikern” viele Nullen, Dr. Webbaer liest dort eigentlich nie, von Ausnahmen abgesehen, also wenn er auf einen vielversprechenden Text hingewiesen wird.
      Leutz wie zB Hans von Storch mag er dagegen, auch ihre Defensivität, v. Storch hat das Zeug zu überzeugen, nicht wahr?

      Mit freundlichen Grüßen
      Dr. Webbaer

      [1]
      Unverständig ist SR nicht, vergleiche bspw. so :

      -> https://www.pik-potsdam.de/~stefan/mare-interview.html

      • Dass die Klimasensitivität über 2 Grad liegt, ist keine soziale Verabredung, sondern basiert auf zahlreichen Studien.

        Hans von Storch überzeugt mich nicht, womit ich sein öffentliches Auftreten meine, das er zum Abwiegeln und Diskreditieren anderer nutzt. Vielleicht liegt es an seinem Charakter oder seinen politischen Überzeugungen, ich weiß es nicht. Vielleicht hat er auch einen mathematisch-physikalischen Tunnelblick und kann sich nicht vorstellen, welche Folgen klimatischen und ökologischen eine Erwärmung haben wird. Vielleicht will er auch seine Seelenruhe nicht aufgeben. Ich halte sein öffentliches Auftreten für sehr problematisch.

        Siehe auch hier, eine ausführliche Kritik an ihm von Rahmstorf:

        https://www.spektrum.de/kolumne/wie-waere-es-mit-sachargumenten/1016996

        • Hans von Storch ist jedenfalls, aus diesseitiger Sicht, darin gut Vorbehalte gegen den Ökologismus zu kennen und zu antizipieren; sog. Alarmismus festzustellen ist natürlich kein Ad Hominem, sondern die realistische Beschreibung sozio-dynamischer Zusammenhänge, denen auch Klimatologen unterliegen.
          Abär, sehr nett, Herr Stefan, es lohnt sich schon auch unter Kommentatoren pfleglich miteinander umzugehen.
          IdT ist die Höhe der Kohlenstoffdioxid-zentrierten sog. Klimasensitivität von Belang, die in keinem Fall sozusagen linear in das hier gemeinte nicht lineare terrestrische Klimasystem eingerechnet werden kann.
          Sicherlich sind auch wir beide hier fachfremd.
          Mit freundlichen Grüßen
          Dr. Webbaer

  33. Wer Bewegungen für ‘bedenklich’ erklärt, weil sie ‘abgeschottet’ arbeiten und daher ‘nur schwer abgehört werden’ werden können, sollte vielleicht mal beginnen, sein eigenes Verständnis von Demokratie und Grundrechten sehr, sehr kritisch zu hinterfragen.

    Ein Satz auf geradezu Maaßen’schem Niveau.

  34. @Freyling 24.01. 13:02

    „Das Problem sind die Narrative, die Aktivisten auf den Plan rufen.“

    In der Tat können hier eher unrealistische Szenarien die Panik befeuern. Schon vor vielen Jahren wurde im Fernsehen die Möglichkeit diskutiert, dass auf 2° Erwärmung noch 5° Erwärmung durch ein nicht mehr aufzuhaltendes Ausgasens des Methanhydrats am Meeresgrund folgen kann. Vorstellbar, dass man radikale Maßnahmen will, wenn man vor sowas Angst hat.

    „Ein 50%iger Rückgang der „Verschmutzungspartikel“ in Europa und den USA steht im Zusammenhang mit einer 33%igen Zunahme der Sturmbildung im Atlantik in den letzten Jahrzehnten, während im Pazifik das Gegenteil der Fall ist: mehr Verschmutzung und weniger Taifune.“

    Ich denke mal, dass derartige Unsicherheiten sich in der Bandbreite der Klimaprognosen wiederfinden. Man wird es kaum versäumen, die Aerosole mitzurechnen. Dass die Erwärmung der letzten Jahre konkret bei uns in Europa auch mit weniger Aerosolen zu tun hat, erscheint mir aber durchaus möglich. Zumal in der tatsächlichen Bewertung des Problems durch den Laien die tatsächliche schon reale Erwärmung und auch die miterlebten Extremwetterereignisse mehr als die Klimamodelle zählen.

    Im Fernsehen fällt mir zudem durchaus auf, dass keine Naturdokumentation mehr ohne Hinweis auf den Klimawandel auskommt. Das kann nerven. Und ist auch meistens einfach pauschal, ohne konkrete Substanz. Naturfilmer sind halt keine Klimaexperten, können es aber nicht lassen, ins aktuelle Narrativ einzustimmen.

    Unterm Strich haben wir aber Handlungsbedarf, finde ich. Ob wir jetzt eine Klimakatastrophe schlimmsten Ausmaßes bekommen oder nur eine im wesentlichen wärmere Welt, in der die Landwirtschaftlichen Erträge global gesehen nicht einmal weniger werden, und schlimmstenfalls viele eine Klimaanlage brauchen. Oder auch mal eine Entsalzungsanlage für den Haushaltsbedarf an Wasser.

    Nebenbei finde ich, dass einerseits die Armut in vielen Ländern ein größeres Problem ist, und gleichzeitig unsere Verschwendung nicht nur das Klima belastet, sondern auch viele Rohstoffe knapper werden lässt. Dieser Überfluss erzeugt dann einen Mangel, indem anderen dann die Rohstoffe für eine vernünftige Entwicklung fehlen.

    • @Tobias Jeckenburger
      Zitat 1: Ob wir jetzt eine Klimakatastrophe schlimmsten Ausmaßes bekommen oder nur eine im wesentlichen wärmere Welt, in der die Landwirtschaftlichen Erträge global gesehen nicht einmal weniger werden, und schlimmstenfalls viele eine Klimaanlage brauchen.

      Wer eine Klimaanlage besitzt ist nicht mausarm und lebt zudem in einem Land mit funktionierendem Stromnetz. Das bedeutet doch schon einmal: der Klimawandel kann für arme Menschen in strukturschwachen Regionen zum lebensbedrohenden Problem werden, denn diesen fehlt der Zugang zu einer Klimaanlage

      Zitat 2: “ Nebenbei finde ich, dass einerseits die Armut in vielen Ländern ein größeres Problem ist, “
      Nur gibt es heute viel weniger extrem Arme als nur schon vor 20 Jahren (Siehe Poverty)

      Zusammengefasst bedeuten aber beide Zitate genau das, was ich selber in einem Beitrag festhielt: Wer die Wahl zwischen stabilem Klima und grösserem Wohlstand hat, wählt fast immer den grösseren Wohlstand. Es bleibt dann nur noch eine Sorge. Die nämlich, dass ein sich änderndes Klima den bestehenden oder zukünftigen Wohlstand gefährden könnte.

  35. @Freyling 24.01. 14:41

    — Bezug ist bereits gestrichen —

    Wir können in der Tat die Welttemperatur über die Treibhausgaskonzentationen in nicht unbedeutetem Ausmaß regulieren. Über Jahrzehnte und Jahrhunderte gerechnet. Ob jetzt als Nebenwirkung unserer Technik und Wirtschaftsweise, oder eben auch gezielt durch Einsatz von geeigneter Technik.

    Wenn wir das Klimaproblem in den Griff bekommen, und bei plus 2,5° Erderwärmung enden, indem wir die Energiewende abgeschlossen haben, dann haben wir vermutlich auch erstmal Ruhe.

    Sollte sich im Laufe der darauf folgenden Jahrzehnte eine weitere Erwärmung durch noch aktive Rückkopplungseffekte ergeben, dann könnten wir sogar anfangen, Treibhausgase aus der Atmosphäre wieder zu entfernen.

    Und wenn in 2000 Jahren die CO2-Konzentration wieder normal geworden ist, und dann sogar einen neue Eiszeit droht, dann können wir recht einfach dagegen halten, indem wir wieder jede Menge Kohle ausgraben und verbrennen. Die Option besteht real, das ist kein Größenwahn.

  36. Mein Fazit: Die konfusionierten Klima-Aktivisten fordern offenbar auch nur diktatorische Maßnahmen aufgrund der unterschwellig-vorherrschenden Volksweisheit “Jeder ist seines Glückes Schmied”, deshalb sind sie für mich auch nur “Reichsbürger”, die von Freiheit, Vernunft und Verantwortungsbewusstsein ebenso verwirrt denken (“Denn sie wissen nicht was sie tun”)!?

    Ich würde mich den Klebeaktionen ja sofort anschließen, wenn ich zweifelsfrei-eindeutige Parolen im Sinne eines UNKORRUMPIERBAREN globalen Gemeinschaftseigentums OHNE wettbewerbsbedingte Symptomatik hören würde.

  37. @Holzherr 24.01. 15:19

    „Wer die Wahl zwischen stabilem Klima und grösserem Wohlstand hat, wählt fast immer den grösseren Wohlstand.“

    Das kommt jetzt auf das richtige Maß an. Wir in Deutschland können mit vernünftigen Radwegen in den Städten den Autoverkehr halbieren, und Pakistan braucht eine vernünftige regenerative Stromversorgung und hinreichende Klimaanlagen. Das sind keine Gegensätze, sondern der Weg, der vor uns liegt.

  38. @Klimakontrolle durch Treibhausgase

    Wenn zukünftig etwa ein Supervulkan ausbricht, und das globale Klima auf 10 Jahre empfindlich abkühlt, hätten wir auch die Option, kurzfristig jede Menge Methan unverbrannt freizusetzen. Das kann dann der kurzzeitigen Abkühlung entgegenwirken, und wird innerhalb von 10 bis 20 Jahren von selber wieder abgebaut.

    Eine Klimakontrolle mit CO2 wäre entsprechend nur über etliche Jahrhunderte einsatzfähig, und würde nur Sinn machen, wenn man diese Zeiträume sicher prognostizieren könnte. Was allerdings zukünftig im Bereich des Möglichen wäre.

  39. Dirk Freyling
    24.01.2023, 14:41 Uhr
    Martin Holzherr,

    Wenn fast alle »Klimaforscher« einen menschengemachten Klimawandel erkannt haben, dann ist es an der Zeit, skeptisch zu werden.

    Und wenn mir ein Gärtner erzählt, dass ein Glasdach eine wärmende Wirkung entfaltet, muss ich wohl auch misstrauisch werden? Ich werde aber lieber misstrauisch, wenn Verschwörungsmystiker banale Alltagserfahrungen leugnen.

    Phlogistontheorie und Epizykeltheorie waren auch einst Mainstreamwissenschaft.

    Die Phlogistontheorie hatte immerhin solange ihre Berechtigung, bis man die Existenz von Atomen nachweisen konnte.
    Genauso verhielt es sich mit der Epizykeltheorie. Das heliozentrische System konnte bis etwa 1630 keine besseren astronomischen Vorhersagen liefern. Erst als man endlich die Kreisbahnen durch Ellipsenbahnen ersetzte, konnte der geniale Mathematiker Johannes Kepler (im Gegensatz zu Galilei) was Brauchbares liefern.
    Und die 120 Jahre alten Vorhersagen werden mittlerweile auch durch den dramatischen Gletscherrückgang bestätigt. Und ich muss kein Wissenschaftler sein, um zu verstehen, woher das kommt. Banale Alltagsweisheit (siehe Glasdach) reicht da schon.

  40. @hto
    Wenn wir eine Welt- und Werteordnung in globalem Gemeinschaftseigentum OHNE wettbewerbsbedingte Symptomatik hätten, dann …

    … müssten wir alle die gleichen Eigenschaften, Fähigkeiten, Informationen, Wünsche, Neigungen, Interessen haben. Dann wären wir wie die Ameisen oder die Bakterien, aber selbst diese haben wettbewerbsbedingte Symptomatik. Manche Leute wären glücklicher dabei.

    Es wäre schon viel gewonnen, wenn wir die Begriffe “Kampf” und “Schlacht” durch “Wettbewerb” ersetzen würden, wo immer es sinnvoll ist, z.B. in Sport und Politik. Auch auf Bomben und Kanonen (wumms) könnte man in Friedenszeiten (und an Silvester) verzichten.

    • @Reutlinger

      Die Unterscheidung zwischen Spiel und Ernst würde schon reichen.
      Aber Viele halten das Spiel für den Ernst des Lebens für den Ernst des Spiels.

  41. @ Tobias Jeckenburger

    “Und wenn in 2000 Jahren die CO2-Konzentration wieder normal geworden ist, und dann sogar einen neue Eiszeit droht, …”

    Die nächste Eiszeit droht nicht so schnell:

    ” „Unsere Studie zeigt jedoch auch, dass bereits relativ moderate zusätzliche CO2-Emissionen aus der Verbrennung von Öl, Kohle und Gas ausreichen, um die nächste Eiszeit um weitere 50.000 Jahre zu verzögern. Unter dem Strich bedeutet dies, dass wir einen kompletten Eiszeitzyklus überspringen, was beispiellos ist. Es ist wirklich verblüffend: Der Mensch ist in der Lage, einen der fundamentalen Mechanismen zu stören, die die Welt geformt haben, wie wir sie heute kennen.“”

    https://www.pik-potsdam.de/de/aktuelles/nachrichten/menschgemachter-klimawandel-unterdrueckt-die-naechste-eiszeit

  42. @Paul Stefan 24.01. 23:33

    „Der Mensch ist in der Lage, einen der fundamentalen Mechanismen zu stören, die die Welt geformt haben, wie wir sie heute kennen.“

    Um dann vom Störfaktor zur Klimakontrolle zu kommen, brauchen wir zunächst einmal die Energiewende. Und können, wenn wir damit fertig sind, dann auch Klimaschwankungen natürlichen Ursprungs so ausgleichen, wie wir das haben wollen. So viel Einfluss haben wir inzwischen. Wir müssen es aber auch machen.

    @reutlinger 24.01. 20:00

    „Es wäre schon viel gewonnen, wenn wir die Begriffe “Kampf” und “Schlacht” durch “Wettbewerb” ersetzen würden, wo immer es sinnvoll ist, z.B. in Sport und Politik.“

    In der Tat wäre das schon mal einiges. Aber weniger Wettbewerb und dafür mehr Zusammenarbeit wäre in vielen Bereichen noch mal besser. Wenn wir etwa einen Teil unserer Wirtschaftskraft nicht nur in die eigene Energiewende investieren, sondern auch in den armen Ländern dieser Welt tatkräftig an einer regenerativen Energieversorgung mithelfen, dann wäre nicht nur dem Klima, sondern auch den Menschen dort geholfen. Insbesondere auch, um mit den inzwischen unvermeidlichen Folgen des Klimawandels leben zu können.

    Wenn also u.a. die jüngere Generation damit ernst macht, hier die Verschwendung abzubauen, dann würden auch die Mittel frei, also Geld, Rohstoffe und Arbeitszeit, dass wir die Energiewende hier und anderswo zügiger angehen können.

  43. Das moralische Recht die Apokalypse zu verhindern
    Mir scheint, wenn Klimaaktivisten, auch extreme, auch nur erreichen können, dass die globale Temperatur um 0.1 Grad weniger ansteigt als ohne ihre Aktionen, dann sind sie moralisch zu sehr viel berechtigt. Bis hin zu schweren Gewalttaten.
    Denn 0.1 Grad mehr oder weniger können darüber entscheiden, ob eine Million Menschen mehr oder weniger an den Folgen des Klimawandels sterben.

    Kurzum: Die eigentliche Frage ist die, ob Klimaaktivisten überhaupt etwas erreichen können. Zwar scheint es tatsächlich so, dass etwa Greta Thunberg viele Menschen erreicht und motiviert hat. Ob der Effekt aber am Schluss 0.1 oder 0.01 Grad weniger Erwärmung ist, wissen wir nicht.

    • Ganz genau, ‘schwere Gewalttaten’ vielen Dank für dieses Emporkommen.

      Es ist schon so, dass die Moral die Ethik meint, das sittliche Zusammenkommen, in etwa so wie die Basis die Grundlage oder das Fundament ist.

      Blöde, a bisserl blöde sozusagen, bleibt, dass die hier gemeinten Kräfte nicht, abär wirklich nicht, die Einfuhr des hier gemeinten Forcings Kohlenstoffdioxids verstehen, zu verstehen suchen, auch prädiktiv sozusagen einsam sind.

      Es ist, vglw. amüsant, festzustellen, sicherlich soll der Webbaer hier nicht süffisant und arrogant werden, wie wenig von den hier gemeinten Ökologisten verstanden wird.
      Auch mag Dr. W gerade in diesem Zusammenhang nicht die idR ebenfalls folgende Ablehnung der friedlichen Nutzung der Kernenergie.

      Versöhnerisch sozusagen könnte demnächst derartige zivilisatorische Entwicklungsstufe sein :

      -> https://de.wikipedia.org/wiki/Kernfusionsreaktor

      Dr. W würde dann gerne nicht in seiner Umgebung, in der des Reaktors, wohnen wollen.
      Abär no problemo hier.

      Mit freundlichen Grüßen
      Dr. Webbaer

  44. Dr. W.
    nur einen Punkt herausgegriffen “Gletscher”.

    Die Bedeutung der Gletscher ist der Öffentlichkeit nicht bewusst.
    Nehmen Sie 2 Töpfe. Stellen sie sie auf den Elektroherd.
    Den einen füllen sie mit Eiswürfel, den anderen füllen sie mit sehr kaltem Wasser.
    Schalten sie beide Platten des Elektroherdes an.
    In spätestens 5 Minuten sollten sie ein Ergebnis haben.
    Wenn die Eiswürfel geschmolzen sind, nehmen sie beide Töpfe von den Platten.
    1. Tauchen sie den Finger in den Topf mit den getauten Eiswürfeln.
    2. Tauchen sie den finger in den Topf mit dem Wasser ohne Eiswürfel.
    Ergebnis. In der Zeit, in der die Eiswürfel auftauen erhitzt sich das Wasser ohne Eiswürfel auf 80 Grad Celsius
    Das ist kein Zufall, das ist angewandte Physiik.
    Das Wasser mit den Eiswürfeln hat sich dann höchstens auf 1 Grad Celsius erwärmt

    Wenn die Gletscher auf der Erde geschmolzen sind, dann wird sich der Ozean aufheizen, und er wird nicht bei 30 Grad Ceslius halt machen. Sie können dann gekochten Fisch direkt aus dem Meer fischen (kleines Wortspiel)

    • @fauv
      Da ist aber Deine “klitzekleine” 🤏😊 Unbedachtheit, nämlich die des Süßwasser zum Salzwasser und besonders der Beziehungen des Golfstromes zu diesen “Wässerchen” (der durch das Abkippen zur Eiszeit auf der nördlichen Halbkugel führt) – Wenn der Meeresspiegel steigt, dann wird das Wasser eher nur im selben Maße wärmer, wie die Sonnenstrahlen besser/tiefer/intensiver durchkommen (also Wolken, Ozonloch und Reflektion der Sonnenstrahlen zurück ins All beobachten)!?

      Ich glaube, es ist sogar wichtig, dass wir zumindest eine kleine Eiszeit bekommen, denn das Bewusstsein das holographische Programm ebenbildlich-göttlich/vernünftig OHNE … zu steuern, haben wir offensichtlich nicht nur nicht verstanden, denn wir sind sogar fälschlicherweise auf dem Weg in eine große Eiszeit, durch einen nuklearen Winter (mit Beschleunigungen hin zum zweiten geistigen Evolutionssprung von Mensch, die aufgrund der zeitgeistlich-reformistischen Konfusion noch schwerer / wahrscheinlich nicht, zu kontrollieren sind).

  45. Alle reden von der Energiewende, aber niemand versteht sie
    Ich behaupte: Heute dominieren Idealvorstellungen von einer klimaneutralen Zukunft und den Weg dorthin, das technische Wissen und die Bereitschaft Kompromisse einzugehen sind aber gering.

    Konkret: In der Öffentlichkeit und bei vielen Klimaforschern ist der Glaube verbreitet, allein Erneuerbare, ja vorzugsweise eine Kombination von Windturbinen und Solaranlagen retten die Welt – wenn sie überhaupt noch gerettet werden kann.
    Die Öffentlichkeit und auch viele Wissenschaftler und Techniker sind also nicht neutral, was die einzusetzende Technologie angeht. Oder verkürzt: Windräder ja, Atomkraft nein (dann schon lieber die Klimakatastrophe).

    Die meisten aber wissen selbst über die von ihnen heiss geliebten Technologien, etwa über die Erneuerbaren fast nichts. Erst jetzt etwa realisieren viele, dass Erneuerbare nicht ohne Backup auskommen und dass nicht-fossiles Backup etwa in Form von mit Wasserstoff betriebenen Kraftwerken ohne weiteres bedeuten kann, dass es doppelt bis dreimal so viele Windturbinen und Solarpanel braucht.

    Dieser Kommentar ist nur eine Vorbereitung für Folgekommentare, in denen ich dieses Thema näher beleuchten werde.

    • Dieser Kommentar ist nur eine Vorbereitung für Folgekommentare, in denen ich dieses Thema näher beleuchten werde.

      Gerne davon absehen, Dr. W verfügt über einen sog. Intelligenzquotienten von ca. 200, will hier nicht wie folgt gesehen, betrachten.
      Ansonsten : No problemo hier.

      Wenn Sie doch zumindest versuchen könnten sog. nicht-lineare Systeme zu betrachten …

      Mit freundlichen Grüßen
      Dr. Webbaer

    • @Martin Holzherr
      Zur Energiewende weise ich hier nochmal auf das Büchlein “Energiewende gescheitert. Und nun?” von Peters hin.
      Beim Lesen fiel es mir “wie Schuppen aus den Haaren :-)” , dass unsere Energiewende in Deutschland wohl ganz extrem Lobby-gesteuert sein müsste, einer Lobby, die allein darauf aus ist mit Windkraft- und PV-Anlagen ihr Geschäft zu machen und alles andere, vorneweg die Atomenergie, zu verteufeln. Zu allem Andern gehört das Fischer-Tropsch-Verfahren zur Wandlung unserer sehr großen Braunkohlereserven in Benzin, Diesel, Heizöl, Kerosin usw.. Verbunden mit der CO2-Abscheidung würde das die fossilen Brennstoffe klimaneutral machen, die Verbrenner-Motoren könnten klimaneutral weiterbetrieben werden, die Gebäudeheizungen mit Heizöl und Gas würden nun klimaneutral.
      Wir könnten so gut wie emergieautark werden, aber unabhängig von Wind und Sonne, die dann nur noch als “Zubrot” weiterlaufen, aber für die wir keine Stromspeicher bräuchten, zumal wir diese Speicher auch bei doppelt und dreifachem EE-Ausbau nie je ausreichend füllen könnten, um die immer wieder tage- und nächtelang auftretenden Dunkelflauten, wie jetzt wieder seit September 2022, zu überbrücken.
      Mit den im Buch vorgeschlagenen Weg, der auch AKWs enthält, wären wir bei den Rohstoffen und Fertigprodukten nicht mehr von China abhängig, wie wir es gerade bei den EE sind und immer noch mehr werden, wir könnten unsere eigenen Reserven an Braunkohle und Fracking Gas klimaneutral nutzen und uns
      über 100 Jahre und mehr selbst versorgen. Wir bräuchten auch nicht die extrem teure Wasserstoffwirtschaft und keine E-Autos (China!). Zwar haben das Fischer-Tropsch-Verfahren und die CO2-Abscheidung auch ihren hohen Preis, aber es geht um bereits beherrschte und im Großen im Ausland laufende Verfahren.

      Ergänzung zur Frage von Thomas Grüter bzgl. der Gefährlichkeit von Reichsbürgern und Klima-Aktivisten:
      Wie gefährlich für unsere Wirtschaft und unseren Wohlstand ist die einseitige Fixierung auf Wind- und Sonnenergie?

  46. These: Europa braucht die Welt um erneuerbar zu werden
    GEORG BRASSEUR, Professor für Messtechnik an der TU Graz stellt im Video Kepler Salon: KANN EUROPA DIE ENERGIEWENDE SCHAFFEN? die These auf,
    1) ein defossilliertes Europa könne vernünftigerweise nur einen kleinen Teil der benötigten Energie in Europa herstellen, denn sonst bräuchte es nach seinen Berechnungen in Europa 3 Millionen Windräder und die wären wegen Widerstand niemals realisierbar
    2) Solarpanel und Windräder müssen an den besten Standorten gebaut werden. Und nur dort, denn sonst
    a) fehlen die Ressourcen (Stahl, Kupfer, Seltene Erden) um das in der nötigen Zeit zu realisieren
    b) fehlt das Geld um ganz Europa in der nötigen Zeit zu dekarbonisieren
    c) jedes Windrad, jedes Solarpanel beinhaltet selber fossile Energie, denn um es zu bauen braucht es heute Kohle, Erdöl und Erdgas. Deshalb muss man möglichst wenige davon bauen, was eben bedeutet, dass nur die besten Standorte in Frage kommen.
    3) Es braucht einen kompakten grünen Energieträger, etwa in Form von Methan, Methanol oder einem anderen Kohlenwasserstoff. Wasserstoff kommt dafür nicht in Frage, weil zu voluminös, zu aufwendig, da Wasserstoff auf hunderte von Bar komprimiert werden muss oder gar verflüssigt werden muss, was Temperaturen nahe des absoluten Nullpunkts erfordern würde
    Deshalb spricht GEORG BRASSEUR von Defossilierung und nicht von Dekarbonisierung, denn ohne Kohlenwasserstoffe gehe es nicht. Die Kohlenwasserstoffe müssten dabei synthetisiert werden, was mit grossen Verlusten verbunden ist. Nur komme man nicht darum herum, weil es ohne kompakten Energieträger – wie heute das Öl – nicht geht.

    These von Prof. Brasseur zusammengefasst: Europa muss seine grüne Energie mit Windturbinen und Solarpaneln an den besten Standorten der Welt erzeugen und sie dann umgewandelt in grüne Kohlenwasserstoffe nach Europa transportieren (nur 3% Energieverlust).

    Beurteilung: Die Gegenthese, die ich später hier darstellen werde ist die, dass Europa Solarstrom und Windstrom wann immer möglich direkt verbrauchen und wenn immer möglich nicht speichern sollte, weil mit der Speicherung ein gewaltiger Aufwand verbunden ist und weil eine gewaltige Infrastruktur [Schiffe, Pipelines, etc., etc] nötig wird.

    • Ergänzung zu Georg Brasseur‘s Thesen:

      Brasseur begründet die Notwendigkeit von synthetischen Kohlenwasserstoffen so:

      – Die Produktionsschwankungen von Erneuerbaren können realistischerweise nicht mit einem Netz von nationale Grenzen überschreitenden Hochspannungsleitungen ausgeglichen werden, weil viel zu grosse Strommengen übertragen werden müssten

      – Wasserstoff kommt als Energieträger nur schon darum nicht in Frage, weil es heute keine Schiffe für Wasserstoff gibt, die ihn transportieren könnten. Ein Transport von grünem Treibstoff über Kontinentalgrenzen hinweg ist aber notwendig, wenn man Windturbinen und Solarpanel nur gerade an den besten Standorten installieren will. Denn die besten Standorte sind oft nicht in Europa

      – Nur schon Millionen von Wärmepumpen, die gleichzeitig auf Volllast gehen oder eine Flotte von Elektroautos, die gleichzeitig geladen werden, lässt ein regionales oder nationales Stromnetz durch zu hohe Nachfrage in die Knie gehen, also zusammenbrechen. Deshalb sollte man bei Erdgas bleiben, nur dass das Erdgas nun erneuerbar hergestellt wird

      Beurteilung:

      1) Professor Brasseur‘ globale Erneuerbaren-Strategie aufzubauen dauert mehr als 30 Jahre. Damit lässt sich das 2 Grad-Ziel kaum erreichen

      2) Stromnetze können überlastet werden, wenn alle gleichzeitig laden oder auf Vollast gehen. Nur kann man das verhindern. Beispielsweise indem man den Strom umso teurer macht, je weniger es davon hat. Wenn man den Strompreis dynamisch im Minutenpreis anpasst, werden die Stromverbraucher von selbst den „richtigen“ Zeitpunkt für das Laden oder die Inbetriebnahme der Wärmepumpe wählen. Wärmepumpensysteme können so gebaut werden, dass sie nur zeitweise in Betrieb sein müssen und der Zeitpunkt ihres Betriebs kann dann genau dann sein, wenn es Strom im Überfluss hat

  47. Martin Holzherr
    Allein die Benützung von Smartphones beötigen im Jahr in D etwa 35 Milliarden kWh Strom. Hier könnte man tätig werden. Smartphones mit Solarzellen.
    (Es gab auch mal 2000 Jahre lang keine Smartphones !)
    Das entspricht 5 % des Stromverbrauchs in Deutschland.
    Internet schätze ich auf 13 Milliarden kWh , ja und Fernsehen, da schweigt die Statistik noch.
    Nehmen wir einen Verbrauch pro Stunde von 0,1 kW an und 10 Stunden Laufzeit das sind 1 kWh pro tag und 365 kWh im Jahr. Multipliziert mit 40 Millionen geräte (geschätzt) = 14600 Millionen = 14,6 Milliarden kWh.
    Das sind schon große Mengen von Energie.
    Und hier könnte man mit dem Steuerhammer mal zuschlagen.

    • @fauv: wenn Smartphones 5% des deutschen Stroms brauchen, aber jeder Deutsche Stunden am Smartphone hängt (für Games, Social Media, online-shopping, Telefon&Messaging), zeigt das doch wie effizient Smartphones sind.
      Wenn schon sind es wohl die Internet-Server und das Mobilfunknetz, welche viel Strom verbrauchen. Das Smartphone selber ist ja nur ein Endgerät

      • Nur so ne Blitzdenke von mir: Was hängt am Handy/ Mobilfunknetzt an Energieverbrauch?
        (Übertragbar auch auf alles andere Konsumgebahren )
        Rohstoffe Abbau mit fossil Maschinen, Energiebedarf Herstellung der Maschinen, wenn gut verdienende Arbeiter Umsetzung des Einkommens zum Wohlstand meist CO² Erzeugung durch Wohlstandszunahme (Zunahme Nutzung Auto, Reisen; sonstige Produkte, mehr Lebensmittel (wegschmeißen) usw.
        Energie für Bau der Fabriken mit Heizung, Maschinen, Fahrzeugen zum Weg zur Arbeit usw. Antennen und Elektronik und den benötigten Strom. Einzelteile zum Zusammenbau und deren Transport, Energie für Transport der Endprodukte zum Verkaufsland und Händler oder zum Bsp. „AMAZON“, Verkaufsstellen mit Wasser ,Heizung usw , Infrastruktur erschaffen von Antennen, Backbones und Fahrzeuge und Werkzeuge, Ersatzteile Wartung usw,
        nicht vollständig.
        Und das milliardenfach in der Janzen Welt ? Für Spaß hauptsächlich ? also (a)soziale Netzwerke, Ankurbelung der Konsumvereinfachung und nebenbei hört immer jemand mit, der dem freien Bürger einer freien Welt natürlich nur sein bestes will 🤑

        • Noch nebenbei : Handy am Steuer , kann passieren dass es da manchmal bumm macht. Aber iss ja kein Schaden, iss ja gut für das Bruttosozialprodukt ( wie heißt das heute?) muss ja sofort was neues her , gebaut werden . huhui

  48. Wie gefährlich sind Klimapassivisten oder Energieverschwender ?
    Allein beim Duschen jeden Tag benötigt man bei 10 Minuten Duschen etwa bei einem Durchlauferhitzer mit 24 kW Leistung etwa 4 kWh.
    Das sind bei 365 Tagen 1460 kWh. Das mal 40 Millionen Duscher = 66 Milliarden kWh Energie. Das sind schon wieder 10 % des jährlichen Energieverbrauches.

    Die Menschen am Horn von Afrika verdursten und verhungern, weil unter anderem in Deutschland die Energie verschwendet wird .
    Wer ist jetzt gefährlicher, die Klimaaktivisten oder die Energieverschwender. ?

    • @fauv: Eher beginnen die Afrikaner heiss zu duschen als dass die die Deutschen das heisse Duschen aufgeben.

      So ist nun mal der Lauf der Welt.

  49. Nach dem Ukrainekrieg werden das Klima und die Reichsbürger unsere geringsten Sorgen sein. Im besten Fall sind wir dann nur wirtschaftlich ruiniert.

    • Nach dem Ukrainekrieg kann Europa abrüsten, weil Russland seine imperialen Ansprüche aufgibt und selbst auch abrüstet.
      Denn wozu braucht Russland dann noch eine Armee, wenn es niemanden mehr gibt, den es überfallen kann. Wenn Russland schon an der Ukraine scheitert, dann scheitert es mit Bestimmtheit auch an Polen. Sobald Russland das einsieht, kann es in Europa sehr friedlich werden.

      • Denken Sie, die Amerikaner hätten in der Kubakrise klein bei gegeben, wenn die Russen auf der Stationierung der Atomwaffen in Kuba bestanden hätten?

        • “Holzie” ist halt nicht so der intellektuelle-kognitive Bringer, die Kuba-Krise ist seinerzeit so, realpolitisch, beigelegt worden :

          -> https://de.wikipedia.org/wiki/Kubakrise#Verbindliche_Lösung_des_Konflikts

          Russland steht für slawischen europäischen Herrschaftsanspruch, die Slawen sind eine Völkergemeinschaft, der auch Dr. W partiell angehört, die sich sicherlich nicht das Butter vom Brötchen nehmen lassen, ansonsten schon vglw. nett sind.
          Auch christlich.

          MFG
          WB

          • Die Ukraine hat keine Lust, das Untervölkchen der Russen zu sein und die Russen sind zur Zeit weder “vglw. nett” zu Ukrainern noch besonders “christlich”, eigentlich sehr “unchristlich”.

            Russen häufen in der Ukraine ein Kriegsverbrechen auf das andere.

          • Da stand nicht, dass Russland oder die Russen ‘vergleichsweise nett’ sind, ansonsten ist dieser Ukraine-Krieg dem Schreiber dieser Zeilen ein großes Ärgernis, er rät zur schnellstmöglichen Verhandlungslösung.
            MFG
            WB

        • @Peter Müller (Zitat): „Denken Sie, die Amerikaner hätten in der Kubakrise klein bei gegeben, wenn die Russen auf der Stationierung der Atomwaffen in Kuba bestanden hätten?“

          Natürlich nicht. Doch zum Atomkrieg wäre es deswegen noch lange nicht gekommen. Kennedys Reaktion zeigte ja gerade, dass er zu sehr vielem bereit war um eine Stationierung zu verhindern. Er hat etwa versprochen, die US-Raketenbasen in der Türkei aufzugeben.

          Mit andern Worten: Kennedys Strategie war die einer stufenweisen Eskalation bis die Sowjetunion (also known as russian empire) einlenken würde.

          Generell gilt wohl sowohl im Zivilleben als auch in der Politik: Gib dem andern immer die Chance seine Fehler zu korrigieren.

          Auch Putin kann seinen Fehler korrigieren. Einfach zurück auf Feld Null, zurück mit den Russen in ihr Heimatterritorium.

  50. Martin Holzherr,
    Rußland endet nicht am Ural. Diesen Fehler hat A.H. auch gemacht. Und der zweite Weltkrieg wurde von D. verloren, weil Stalin aus Asien innerhalb von wochen 2 Millionen soldaten an die Westfront in Rußland bringen konnte.

    Und die Ostasienpolitik von Stalin war fundiert, der Amur ist immer noch die Grenze zu China. Das darf man nicht vergessen. Unterschätzen sie Rußland nicht.

  51. Erneuerbare+ Batterien für 90% des Gesamtenergieverbrauchs
    Erneuerbare (Wind, Sonne, Wasser) erzeugen Strom
    und Batterien können Strom mit 90% Wirkungsgrad speichern und wieder abgeben. Strom und Batterien bilden also das ideale Paar.

    Strom treibt Autos, die Bahn, Lastwagen, Kleinflugzeuge, Wärmepumpen, Wärme- und Kältemaschinen (Kühlschrank) und er kann sogar bei der Stahlherstellung eingesetzt werden.

    Strom ist zwar teurer als Erdöl, Erdgas und Kohle, dafür ist er oft effizienter (z.B. Wärmepumpe, E-Auto) als fossile Energie.
    Nur gerade Grossflugzeuge, Schiffe, und die auf Wasserstoff angewiesenen Industriezweige sind nur indirekt mit Strom zu betreiben. Deutschland stellt heute Wasserstoff aus Erdgas her. Würde er „clean“, also über Elektrolyse hergestellt, bräuchte das 13% des heutigen Stromkonsums.

    Strom in Batterien zu speichern wäre am effizientesten, weil nur in Batterien Strom praktisch ohne Verlust gespeichert werden kann. Doch heutige Batterien sind viel zu teuer dafür (300 Euro pro Kilowattstunde Lithiumionen-Grossbatterie). Als saisonale Speicher kommen Batterien nicht einmal in Frage, wenn sie 30 Euro pro Kilowattstunde kosten, denn die zu speichernden Stromengen im Bereich von 100 Terawattstunden (für einen saisonalen Speicher) sind viel zu gross.

    Und trotzdem gibt es für Deutschland die Chance allein mit Batterien und ganz wenig Speichergas durch das Jahr zu kommen. Dann nämlich, wenn sehr billige Batterien auf den Markt kommen, Batterien, die nur 30 Euro pro Kilowattstunde kosten. Auf saisonale Speicherung müsste Deutschland dann aber immer noch verzichten. Die Batterien wären nur in der Lage bis zu 3 Wochen Windflaute zu überbrücken. Deutschland müsste dann voll auf Windenergie setzen, denn Wind bläst im Winter, also dann wenn der höchste Strombedarf besteht, am stärksten. Mit Wind allein als Primärenergiequelle braucht es keinen saisonalen Speicher mehr, sondern nur noch Speicher für die (längste) Windflaute.

    Die dafür – für ein Wind+Batterie Energiesystem – nötigen Billigbatterien gibt es noch nicht. Sie werden aber von FormEnergy für 2024 versprochen.

    • Sog. Strom ist als Energiequelle effizient und wenig verlust-trächtig, vergleiche :

      -> https://de.wikipedia.org/wiki/Übertragungsverlust (Text-Probe aus der bekannten Online-Enzyklopäie : ‘In Deutschland gehen durch Netzverluste rund 5,7 % der bereitgestellten Elektroenergie im Stromnetz verloren.’)

      Auch so darf “Looky” gemacht werden :

      -> https://en.wikipedia.org/wiki/Electric_battery (T-Probe : ‘Newer NiMH batteries are ready to be used when purchased, and have only 15% discharge in a year.’)

      Wobei diese Angaben denkbarerweise “hochgejazzt” sind, sicherlich ist die Produktion und Wartung von Akkumulatoren problematisch.

      Insgesamt herrscht hier eine zu bedauernde Bildungsferne, es ist halt so, dass Industrie so abgebaut wird, aus marktwirtschaftlichen Gründen und Staaten, die dies so tun, letztlich den Verzicht predigen und letztlich auch politische Macht abgeben.

      Den kleinen kinderlosen, gottlosen und womöglich auch prinzipienlosen Olaf Scholz, der sich mit “Spitzenkräften” à la Baerbock (ein Verwandtschaftsverhältnis mit Dr. Webbaer besteht nicht) umgeben hat, wird’s nicht stören.

      Mit freundlichen Grüßen
      Dr. Webbaer

  52. @Holzherr 24.01. 10:06 / 11:30 / 13:09

    „..dass nicht-fossiles Backup etwa in Form von mit Wasserstoff betriebenen Kraftwerken ohne weiteres bedeuten kann, dass es doppelt bis dreimal so viele Windturbinen und Solarpanel braucht.“

    Aber bezogen auf den Backupbedarf. Der wird maximal 20% sein. Im Sommerhalbjahr reichen die Batteriefahrzeuge als Kurzzeitspeicher, und im Winter braucht es nur Backup, wenn kein Wind weht.

    „Windräder ja, Atomkraft nein (dann schon lieber die Klimakatastrophe).“

    Die Atomkraftwerke müssen das ganze Jahr durchlaufen, um wirtschaftlich zu sein. Nur 20% davon sind wirklich Backupleistung. Ansonsten erhöhen auch Atomkraftwerke in Überschusssituationen die Überschüsse. Ich denke, da reichen schon die französischen AKWs, mit denen wir jetzt und auch in Zukunft immer mal wieder Strom austauschen.

    „Wenn man den Strompreis dynamisch im Minutenpreis anpasst, werden die Stromverbraucher von selbst den „richtigen“ Zeitpunkt für das Laden oder die Inbetriebnahme der Wärmepumpe wählen.“

    Dynamische Strompreise reduzieren noch mehr den Backupbedarf. So kann man die Wärmepumpenheizung mit einer Gas- oder Holzpelletheizung kombinieren, dann braucht man für diesen Teil des Strombedarfs gar kein Backup mehr. Autos werden vermutlich auch eher mit einer kleinen Batterie kombiniert mit einer Wasserstoffbrennstoffzelleneinheit ausgestattet sein. Dann spart man jede Menge Lithium, man kann weite Strecken fahren und zwischendurch Wasserstoff nachtanken und dennoch die meisten Kilometer auf Batterie fahren, mit entsprechend gutem Wirkungsgrad. Und man kann dann auch in winterlichen Dunkelflauten auch ganz mit Wasserstoff fahren, und verursacht dann keinen weiteren Backupbedarf.

    Auch kann ein dynamischer Strompreis dazu genutzt werden, dass viele energieinstensive Prozesse in der Industrie nur die 70 % des Jahres laufen, wenn genug PV und WKA Strom da ist. In den Backupsituationen wird hier dann einfach pausiert.

    Es wird also so viel gar nicht sein, dass Wasserstoff saisonal gespeichert werden muss. Wenn man einen guten Teil dann ohnehin noch weiter zu Methan oder Mehanol o.ä. verarbeitet, dann kann man das auch noch mal speichern. Insbesondere werden wir auch Schwankungen über ganze Jahre haben. Der meiste Wasserstoff wird dann wohl in der Industrie direkt verwendet, und muss nicht erst gespeichert werden.

    „..denn sonst bräuchte es nach seinen Berechnungen in Europa 3 Millionen Windräder und die wären wegen Widerstand niemals realisierbar“

    Das könnte ein Argument sein. Das kann dann aber durchaus teuer werden, wenn wir auf diese eher optischen Probleme wirklich Rücksicht nehmen wollen.

    Und es bleibt ja immer noch die Option, unseren Konsum auf ein vernünftiges Maß zu reduzieren, insbesondere was PKW und Flugreisen angeht. Dann gehts nicht nur schneller und kostengünstiger, sondern auch optisch weniger auffällig. Einen gewissen Sinneswandel in den nächsten 30 Jahren würde ich jetzt noch nicht aufgeben.

    • Zum Back-up-Bedarf empfehle das Lesen der Studie “Wege zu einem klimaneutralen Energiesystem” des Fraunhofer ISE.
      Die Aussage: “Und nicht zuletzt wird auch langfristig eine Kapazität regelbarer Stromerzeuger benötigt, insbesondere hoch flexible Kraftwerke, die im Jahr 2045 mit synthetischem Methan, Biogas oder Wasserstoff betrieben werden und deren installierte Leistung zwischen 130 GWel und über 150 GWel liegt (Inakzeptanz bei 192 GW). Im saisonalen Vergleich zeigt sich, dass Batterien für einen kurzfristigen Lastausgleich weniger in den Wintermonaten eingesetzt werden. In diesen Monaten wird die Versorgungssicherheit überwiegend durch die Turbinenkraftwerke sichergestellt.”
      In der vorhergehenden Ausgabe der Studie waren noch 100 GW bis 160 GW regelbarer Kraftwerke bis zum Jahr 2050 vorgesehen, nun sind es bereits minimal 130 GW bis 2045.
      Die Studie berücksichtigt natürlich den geplanten EE-Ausbau bis 2045.

  53. Martin Holzherr,
    die Smartphones müssen auch aufgeladen werden. Sie haben natürlich Recht, die Hauptanteil verbrauchen die Server und Funktürme. In der Statistik über den Verbrauch wurde da nicht differenziert.
    Die Idee mit den Batterien bzw. Akkus ist gut.

    Dr. W.
    Die Beschreibung der gegenwärtigen Gesellschaft mit “Bildungsferne” ist treffend. Es ist schon sonder bar, der Finanzminister hat keine Wirtschaftswissenschaften studiert, der Wirtschaftsminister auch nicht, die Verteidigungsministerin kennt die militärische Rangordnung nicht, nur die Familienministerin hat ein Kind und war auch schon mal verheiratet. Ein Lichtblick.
    Über Frau Baerbock sage ich auch nichts, für die ist Diplomatie ein Fremdwort.
    Absurdistan is coming.

    • Lieber Kommentatorenfreund ‘fauv’, sicherlich war Dr. Webbaer weiter oben ein wenig grell mit seinen kleinen Einschätzungen, die Ochlokratie bundesdeutsch als einreitend betrachtend, aber deshalb hält er sich um so lieber fest an Leutz, die analytisch zu betrachten wissen und die anzunehmenderweise als Experten, und nicht als Lobbyisten und Pseudo-Experten, jederzeit bei den “Öffies” auftauchen könnten und “mal einfach so auftischen” könnten, wobei Dr. W anmerkt, keineswegs sozusagen meinungs-kongruent zu sein.
      Darf Old Dockie (abschließend) wie folgt einspielen ?! :
      -> https://www.youtube.com/watch?v=3uoRqV0sp_I (Nein, Dr. W stimmt Xavier Naidoo oft nicht zu)
      MFG
      WB

  54. “Also: Klima-Aktivisten sind derzeit eher keine Gefahr für die Demokratie, eventuell aber für ihre Mitmenschen. Nach einem Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland haben sie bisher allein in Berlin in 18 Fällen Rettungswagen behindert.”

    Nur mal so, in wie vielen Fällen haben zweite Reihe Parker uä Rettungseinsätze behindert seid dem Sommer? Da auch kurz die tödlich verunglückte Radfahrerin erwähnt wurde: Da gab es bei den Aktivisten einen Plan wie trotzdem eine Rettungsgasse freigehalten werden kann. Warum war die bei den Autofahrern nicht möglich? Die armen durch die Proteste gebeutelten und in Ihrer Freiheit beschränkten die ja dauernd Ihre Mitverkehrsteilnehmer durch unüberlegtes Handeln aufhalten und behindern.Rettungswagen umfahren in Berlin dauernd stehenden Individualverkhr, warum ist bei angekündigten Aktionen sowas nicht möglich? Was ist mit dem vorhandenen Leitsystem für genau diese Fälle?

    • Wenn Sie absichtlich Verkehr blockieren, nehmen Sie notwendigerweise in Kauf, auch lebenswichtigen Verkehr zu blockieren. Eine Rettungsgasse am Ort der Blockade hilft nur wenig, weil der Verkehr in einer Großstadt als komplexes System verstanden werden muss. Ein Blockade an einem Ort ruft auch an anderen Orten Staus hervor, und dort hat niemand Rettungsgassen vorbereitet.
      Es ist auch keine Entschuldigung, dass auch durch die Fehler anderer Verkehrsteilnehmer Staus entstehen. Die Klima-Aktivisten rufen den Stau mit voller Absicht hervor, sie können sich also nicht darauf berufen, dass es auch unabsichtlich hervorgerufene Staus gibt.
      Deshalb können sich Klima-Aktivisten nicht von der Verantwortung für Das Aufhalten von lebenswichtigem Verkehr freisprechen.

  55. Dr. W.
    Von Ochlokratie kann keine Rede sein, das meinte ich nicht.
    Ich meinte wir werden von Bürokraten regiert, die den Kontakt zur Ralität noch nie hergestellt hatten. Wenn in einer Firma erst einmal die Juristen die Mehrheit bilden, dann geht es bergab.

    • Der Webbaer hat lange Zeit outdoor gelebt, er kennt Ziviliation so womöglich besser als Andere.
      Es macht keinen Spaß unter einem sog. TARP im Winterschlafsack verhüllt im Winter auszuspannen.
      Wer wissen will, wie “Pennertum” geht, soll sich von “Old Dockie” beraten lassen.
      Wenn Günter Wallraff über ganz unten berichtet hat, war Dr. W “ganz unten”.
      MFG
      WB

  56. Strom, Fernwärme, Prozesshitze und Wasserstoff aus vorfabrizierten zukünftigen AKWs
    Japan baut sein zukünftiges Energiesystem auf eine neue Generation von AKWs, die neben Strom auch Wasserstoff produzieren. In Japan gears up for next-generation nuclear tech: 4 things to know liest man dazu:

    MHI arbeitet auch an einem Hochtemperatur-Gasreaktor (HTGR) – einer Art Reaktor, der sowohl Wasserstoff als auch Strom in Massen erzeugen kann.

    Hitachi entwickelt in Zusammenarbeit mit GE aus den USA einen schnellen Reaktor, der Kernbrennstoffe wiederverwenden kann, während MHI beabsichtigt, die HTGR-Technologie – einschließlich Ausrüstung, die Brennstoffe ersetzen oder beschädigten Kraftstoffe erkennt – an das US-Startup TerraPower zu lizenzieren.

    Kleine modulare Reaktoren sind ab 2028/29 in Kanada, Grossbritannien, Polen, Südkorea schon fest geplant und werden in den baltischen Staaten, den Niederlanden (Rolls-Royce SMR) und Schweden erwogen. Frankreich und Finland bauen/bauten konventionelle Atomreaktoren, ziehen aber beide für die Zukunft SMRs (kleine modulare Reaktoren) in Betracht.

    Kleine modulare Reaktoren sind alle passiv sicher (walk-away safety) und werden vorfabriziert, so dass sie ohne eigentliche Konstruktionsarbeiten nur noch installiert werden müssen.

    Unter den kleinen modularen Reaktoren sind es vor allem die Hochtemperaturreaktoren, die neben Strom auch Wasserstoff und industrielle Hitze liefern können. Alle kleinen modularen Reaktoren, auch Nicht-Hochtemperaturreaktoren können aber prinzipiell auch Fernwärme bereitstellen.

    Die Tendenz bei neuen Kernreaktoren geht also in die Richtung Strom + Wärme/Hitze + Wasserstofferzeugung. Damit können diese Reaktoren dann auch rund um die Uhr laufen, was ihre Rentabilität erhöht.

    Hier ein paar solche kleine modulare Reaktoren:
    – Der Rolls-Royce SMR ist ein industriell vorfabrizierter Druckwasserreaktor, der 470 MW elektrische Energie liefert. Mehrere davon werden zuerst in Grossbritannien in den frühen 30ern in Betrieb gehen
    – Der General Electric Reaktor BWRX-300, ein kleiner modularer Siedewasser- Reaktor soll 2028 zuerst in Kanada in Betrieb gehen, später eventuell in Schweden
    – der in den USA zertifizierte Nuscale SMR, ein Druckwasserreaktor soll in den USA in Idaho 2029/30 in Betrieb gehen
    – Der Hochtemperaturreaktor Xe-100 (Heliumgekühlt, Triso-Fuel) ist für 2028 geplant und soll Strom, Prozesswärme bereitstellen. Er ist besonders sicher und kommt mit einem Sicherheitsradius von 500 Metern aus
    – der Stable Salt Reactor von Moltex (Moltex SSR) kommt in Kanada zum Einsatz und soll dort radioaktiven Abfall als Brennstoff verwenden.
    Seaborg Technologies baut einen kompakten Flüssigsalzreaktor, welcher auf von Samsung gebauten Flossen installiert wird. Der Zielmarkt ist Südostasien und Indonesien. Einsatz ab 2025
    – Der Integrated Molten Salt Reactor von Terrestrial Energy ist ebenfalls ein Hochtemperaturreaktor. Als erstes soll er für die chemische Synthese (Ammonium) eingesetzt werden
    – Der Holtec SMR-160 soll jedes bestehende Kohlekraftwerk ersetzen können, so dass keine neuen Leitungen oder irgend etwas anderes gebaut werden muss.

    Zusammengefasst: Gewisse kleine modulare Reaktoren erzeugen Hichtemperaturwärme geeignet für industrielle Anwendungen, andere verbrennen radioaktiven Abfall und wieder andere sind als auswechselbaren Ersatz für Kohlekraftwerke geplant.

    Da viele dieser Reaktoren neben Strom auch Wärme und industrielle Hitze liefern, können sie rund um die Uhr eingesetzt werden.

  57. @ Holzherr

    Im Grunde ist das alles nur Sandkastenspiel.

    500 mio indigen als maximales globales Demographieziel und schon läuft’s und die Menscheit stirbt trotzdem nicht aus.

    Da waren wir schon mal.

    • Ja, zuerst beginnt alles im Sandkasten.
      Leider sind wir in Bezug auf die zukünftige Energieversorgung immer noch in dieser Phase.

  58. @Holzherr

    Da spielt der Enegieerhaltungssatz im Bewusstsein doch eine ‘witzige’ Rolle….

  59. World Energy Mix
    Island bezog 2019 79% seiner Energie aus CO2-armen Energiequellen (in Island Erneuerbare) und war damit an der Weltspitze der CO2-armen Energieversorgung. Dann kommen Schweden mit 69% low-carbon (Wasser, Atom, Holz), Norwegen mit 69% (Wasser), Frankreich (Atom) und die Schweiz (Wasser, Atom) mit 49%. Ziel ist aber 100% CO2-arm. Mit andern Worten: die Welt ist im Jahr 2019 sehr weit weg von einer CO2-armen Energieversorgung.

    Der Our world in Data Artikel Is the world making progress in decarbonizing energy? enthält dazu folgende Tabelle:
    Jahr, Fossil-Anteil, Low Carbon, Renewables, Nuclear
    1970 94% 6% 5.6% 0.4%
    1980 91.6% 8.4%. 6% 2.4%
    1990 88% 12% 6.4% 5.6%
    2000 87% 13% 7% 6%
    2010 87% 13% 7.8% 5.2%
    2019 84.3% 15.7% 11.4% 4.3%

    Fazit: Zwischen dem Jahr 2010 und 2020 gab es überhaupt keinen Fortschritt, was CO2-arme Energiequellen betrifft. Zwischen 2010 und 2019 sank der Anteil der fossilen Energien dagegen um 2.7 Prozent.

    Mit andern Worten: Die Dekarbonisierung der Welt beginnt gerade erst.

    • Korrektur, es müsste heissen:

      Fazit: Zwischen dem Jahr 2000 und 2010 gab es überhaupt keinen Fortschritt, was CO2-arme Energiequellen betrifft. Zwischen 2010 und 2019 sank der Anteil der fossilen Energien dagegen um 2.7 Prozent. 2.7 Prozent Verbesserung in den letzten 10 Jahren also.

      Mit andern Worten: Die Dekarbonisierung der Welt beginnt gerade erst.

    • Geothermie ist ein sozusagen isländisches Special, Dr. W war mehrfach dort, hat insbes. hohe Kaufpreise in Supermärkten in Erinnerung und extra-fette Enten (die müssen, ob der klimatischen Bedingungen, dort wohl groß sein), vergleiche :

      -> https://www.un.org/en/chronicle/article/icelands-sustainable-energy-story-model-world

      -> https://strom-report.de/strom/ (‘0,125 in Mrd. kWh und 0 % bei der sog. Bruttostromerzeugung – sicherlich ist diese Quelle “nur mal so rausgegriffen” worden, exemplarisch)


      Wichtich bleibt die Grundlastfähigkeit von Energieversorgung, es wird nicht überall (und potentiell gefährlicherweise [1]) sozusagen auf Vulkanen gelebt.

      MFG
      WB

      [1]

      -> https://de.wikipedia.org/wiki/Vulkane_in_Island

      Und “Wohl bekommt’s”!

  60. @Holzherr 25.01. 19:15

    „Hier ein paar solche kleine modulare Reaktoren:“

    Wenn diese Projekte dann wirklich funktionieren und nicht zu teuer sind, habe ich nichts dagegen.

    „..ein kleiner modularer Siedewasser- Reaktor soll 2028 zuerst in Kanada in Betrieb gehen, später eventuell in Schweden“

    Ist ja noch ein paar Jahre hin. Entsprechend würde ich das nicht zum Anlass nehmen, nicht so viel wie geht neue PV-Module und WKA zu installieren. Wenn dann tatsächlich zu den regenerativen Anlagen noch Neubauten solcher kleinen AKWs dazu kommen, die sicher sind, und auch noch ihren eigenen langlebigen Atommüll einfach mitverbrennen, umso besser.

    Dann könnte man eventuell sogar unsere alten Brennstäbe noch aufarbeiten, die bei uns in Castoren in Hallen lagern, und dort womöglich noch Jahrhunderte auf ein Endlager warten. Das enthaltene Plutonium könnte man dann in den neuen Reaktoren als Brennstoff nutzen. Wenn das Plutonium dann in dem hochradioaktivem Müll nicht mehr enthalten ist, dann reichen Jahrtausende für ein sicheres Endlager, nicht hunderttausende von Jahren.

    Ich traue dem aber irgendwie nicht. Und es würde mich nicht wundern, wenn das hinterher in der Praxis viel zu teuer ist. Wir hatte auch schon mal eine WAA, einen schnellen Brüter und einen THTR, das war nur teuer, und funktionierte nicht.

    Nebenbei erscheint es mir ungut, wenn wir in ein paar hundert Jahren alles verfügbare Uran verbrennen. Hinterher brauchen wir das noch für interstellare Raumfahrzeuge. Ist das weg, dann war es das damit. Entsprechend sollte man es mit Kernspaltung vielleicht sowieso nicht übertreiben.

    • @Tobias Jeckenburger : der schnelle Brüter und die anderen Reaktoren in Deutschland, die erwähnten waren ja Forschungsanlagen, jedenfalls Einzelobjekte – wie übrigens die meisten Reaktoren heute. Es ist so als würde man für jeden Flughafen eigene Flugzeuge bauen. Auch Fliegen wäre dann immer noch sehr teuer und zudem weniger sicher als es heute ist.

      Es macht einen Riesenunterschied ob man etwas als Serie des immer gleichen Designs industriell fertigt wie beispielsweise bei einem VW Golf oder als Einzelanfertigung angepasst an Kundenbedürfnisse wie bei einer Rolls Royce Luxuslimousine. Die Rolls Royce Luxuslimousine enthält nicht nur teurere Bestandteile, sie ist allein schon wegen der individuellen Fertigung sehr viel teurer.

      • Kernreaktoren sind weitgehend standardisiert, vergleiche :

        -> https://de.wikipedia.org/wiki/Kernreaktor#Reaktortypen (Text-Probe : ‘Mit normalem leichten Wasser moderierte Reaktionen finden im Leichtwasserreaktor (LWR) statt, der als Siedewasserreaktor (SWR) oder Druckwasserreaktor (DWR) ausgelegt sein kann. Leichtwasserreaktoren erzeugen fast 90 % der Kernenergie weltweit (68 % DWR, 20 % SWR[11]) und 100 % in Deutschland.’)

        Bitte keine Falschinformationen verbreiten, danke.

        MFG
        WB

        • Standardisiert sind Kernreaktoren nur in Bezug auf die grundlegende Arbeitswerte. Jeder Reaktor, der heute gebaut wird ist aber ein Unikat und wird an den Standort angepasst.

          Es ist sehr ähnlich wie bei einer Rolls Royce Luxuslimousine. Es gibt schon „Standards“, also Modelle, jeder Rolls Royce ist aber ein Unikat.

    • @Tobias Jeckenburger (Zitat): „ Nebenbei erscheint es mir ungut, wenn wir in ein paar hundert Jahren alles verfügbare Uran verbrennen. “
      Im Meerwasser hat es noch Uran für hunderttausende von Jahren, allerdings gibt es noch keine kommerzielle Methode um Uran daraus zu gewinnen nur mehrere experimentelle Method3n.

      Grundsätzlich gilt: Den Zubau von Solaranlagen, Windturbinen und auch Atomreaktoren müsste man so stark sigern um das 2 Grad- Ziel zu erreichen, dass unweigerlich Rohstoffengpässe entstünden. Nicht wegen einem grundsätzlichen Rohstoffmangel, sondern wegen dem langen Prozedere bis eine neue Mine in Betrieb gehen kann. Der Lithiumpreis ist bereits von 4000 Dollar pro Tonne Lithiumkarbonat auf 45‘000 Dollar pro Tonne Lithiumkarbonat angestiegen.
      Das gleiche wird auch noch mit Niobium, einer seltenen Erde, die in Magneten von Windrädern eingesetzt wird, passieren, als auch – unter anderem – für Kupfer, von welchem Solarpanel 4 Mal so viel benötigen wie Gaskraftwerke und Windparks 6 Mal so viel.

      Allein schon von der Rohstoffsituation her ist das 2 Grad-Ziel nicht erreichbar.

  61. Geothermie ist ein sozusagen isländisches Special, Dr. W war mehrfach dort, hat insbes. hohe Kaufpreise in Supermärkten in Erinnerung und extra-fette Enten (die müssen, ob der klimatischen Bedingungen, dort wohl groß sein), vergleiche :

    -> https://www.un.org/en/chronicle/article/icelands-sustainable-energy-story-model-world

    -> https://strom-report.de/strom/ (‘0,125 in Mrd. kWh und 0 % bei der sog. Bruttostromerzeugung – sicherlich ist diese Quelle “nur mal so rausgegriffen” worden, exemplarisch)


    Wichtich bleibt die Grundlastfähigkeit von Energieversorgung, es wird nicht überall (und potentiell gefährlicherweise) sozusagen auf Vulkanen gelebt.

    MFG
    WB

  62. Nebenbei erscheint es mir ungut, wenn wir in ein paar hundert Jahren alles verfügbare Uran verbrennen. Hinterher brauchen wir das noch für interstellare Raumfahrzeuge. Ist das weg, dann war es das damit. Entsprechend sollte man es mit Kernspaltung vielleicht sowieso nicht übertreiben.

    Energie gibt es in dieser Welt hinreichend, böse Zungen meinen auch, dass diese Welt per se energetisch sei, insofern sind aus diesseitiger Sicht späteren Abreisebemühungen keine Grenzen gesetzt.
    Bereits die nackte Fusion von sog. Elementen setzt Energie frei.
    Aber auch der sog. Zerfall, im sog. radioaktiven Spektrum.

  63. Rohstoffknappheit in der Energiewende und das Ausweichen auf andere Rohstoffe
    Lithium ist schon jetzt so knapp und teuer geworden, dass die Produktion von E-Autos ab 2025 nicht mehr erhöht werden könnte, wenn alle E-Auto-Batterien und alle stationäre Batterien Lithium benötigen würden. Zum Glück bringt CATL ab 2023 eine Natrimionenbatterie auf den Markt, welche das Problem entschärfen wird, weil sie ohne Lithium auskommt.

    Im Bereich der Atomreaktoren besteht die Möglichkeit von Uran auf Thorium auszuweichen wie das etwa Copenhagen Atomics bei seinem geplanten massenfabrizierten Flüssigsalzreaktor plant, der mit dem Brenn- und Kühlstoff F7LiThPu läuft. Dazu liest man auf der entsprechenden Website von Copenhagen Atomics:

    Thorium und geschmolzenes Salz
    Es gibt heute schon genug Thoriumabbau, dass wir das ganze Thorium bekommen können, das wir brauchen, um die gesamte aktuelle Zivilisation für die nächsten tausend Jahre mit Strom zu versorgen. Sein wahres Potenzial als Energiequelle kann jedoch nur realisiert werden, wenn es als geschmolzenes Salz verwendet wird.

    Und das genau will Copenhagen Atomics mit seinen massenfabrizierten Flüssigsalzreaktor, der Plutonium in einer Flüssigschmelze verbrennen will, welche unter anderen Thorium als Spaltmaterial enthält.

    Copenhagen Atomics macht auch deutlich, wie ein kleiner modularen Reaktor gebaut wird:

    Fließbandproduktion

    Containerisierte geschmolzene Salzreaktoren ermöglichen die Massenproduktion auf einer Montagelinie. Es ist keine Reaktormontage vor Ort erforderlich, nur eine Installation. Dies ermöglicht es uns, kostengünstige Fertigung in die Atomindustrie zu bringen.

    • Ergänzung: das you-Tube Video Copenhagen Atomics first reactor images macht folgende Aussagen zum Flüssigsalzreaktor von Copenhagen Atomics:

      – Der Reaktor wird mit Thorium betrieben und verbrennt Plutonium, so dass radioaktiver Abfall nicht mehr 100‘000 Jahre, sondern nur noch 300 Jahre gelagert werden muss

      – Thorium als Spaltmaterial bedeutet, dass 100 Mal weniger Minenarbeit/Abbau nötig ist

      – der Reaktor wird ein Waste-Burner sein, also ein Verbrenner von radioaktivem Abfall und er wird in den frühen 2030er Jahren in Betrieb gehen.

      – jede Montagelinie wird pro Tag einen 100 Megawattreaktor ausstossen

  64. Martin Holzherr
    In Hamm hatten wir schon einen Thorium-Reaktor. Nach dem Unfall 1986 wurde er stillgelegt, weil er nicht so ungefährlich erschien, sondern die Strahlenbelastung sogar höher war als bei den Uran 235 KKWs.

    Die KKWs sind geeignete Kraftwerke, solange sie neu sind. Bei Störfällen sind sie dann wesentlich problematischer, weil die radioaktive Verseuchung des Bodens nicht rückgängig gemacht werden kann.

    Es ist letztlich eine Grundsatzentscheidung ob man das Rsiko eines Gaus eingehen will / kann oder nicht.
    Meine Meinung: Wir sollten das Risiko nicht eingehen , stattdessen den Ausbau von Solaranlagen angehen.

    • @fauv: Modulare kleine Reaktoren sind alle passiv sicher. Das heisst, Störfälle bewältigen sie ohne menschlichen Eingriff.
      Auch die Massenfabrikation macht sie sicherer, denn die Teile werden während der Fertigung überwacht und kontrolliert und nicht wie heute erst auf dem Bau, wo dann etwa immer wieder unsaubere Schweissnähte auftauchen.

    • Übrigens was einen GAU betrifft. Ein GAU, selbst ein Super-GAU wirkt sich vor allem lokal/regional aus.

      Die „Klimakatastrophe“ aber wird ein globaler Super-GAU sein.

    • Es geht auch um die sog. Grundlastfähigkeit, Anlagen zur Gewinnung von Solar- oder Windenergie sind nicht grundlastfähig.
      Außerdem können hohe Energiekosten den Industrie-Standort gefährden.

      Hans-Werner Sinn, ehemalig vom sog. ifo-Institut, hat mal sinngemäß angemerkt, dass bes. klimatologisches Bemühen in “westlichen” Industrieländern den globalen CO2-Ausstoß erhöhen könnten, wenn dort unter kaum oder nicht vorhandenen Umweltauflagen produziert wird.

      Mit freundlichen Grüßen
      Dr. Webbaer (der nicht der Ansicht ist, dass moderne AKWs GAU-lastig sind, so dass hier nur meist ökologistische Befindlichkeit adressiert bleibt)

  65. @Holzherr 26.01. 12:02 / 13:02 / 11:15

    „jede Montagelinie wird pro Tag einen 100 Megawattreaktor ausstossen“

    Naja, gut 10 mal kleiner als die derzeitigen Reaktoren, die in Betrieb sind. Direkt nach einer Notabschaltung haben die aber immer noch schätzungsweise 18 Megawatt Nachzerfallswärme. Kann die nicht irgendwie kontrolliert abgeführt werden, dann zerstört sich auf jeden Fall die Anlage selbst, auch wenn es gelingt, eine Freisetzung von Radioaktivität zu verhindern.

    Allemal gefährlicher als Klimaaktivisten wohl immer noch. Im aktuellen Kriegsfall kann man gerade auch beobachten, dass AKWs dann nochmal ein vielfaches riskanter werden. Die stehen dann mitten im Kriegsgebiet, und keiner bekommt sie da weg.

    Aber die kleinere Ausführung erleichtert auch den Abschluss einer hinreichenden Haftpflichtversicherung. Ein Mini-Super-Gau wäre dann wohl eher noch bezahlbar. Ich fände es schon wichtig, wenn die bestehenden Risiken dann auch tatsächlich in den Stromgestehungskosten eingepreist sind. Sonst machen wir ins in Punkto Wirtschaftlichkeit selber was vor.

    „Die „Klimakatastrophe“ aber wird ein globaler Super-GAU sein.“

    Wohl wahr. Und versichern geht hier gar nicht.

    „Im Meerwasser hat es noch Uran für hunderttausende von Jahren, allerdings gibt es noch keine kommerzielle Methode um Uran daraus zu gewinnen nur mehrere experimentelle Method3n.“

    Die Nazis hatten auch ein kleines Projekt, um Gold aus Meerwasser zu gewinnen. Da hatte sich aber einer um den Faktor 1000 verrechnet.

    • @Tobias Jeckenburger: die kleinen modularen Reaktoren sind alle passiv sicher und nehmen auch bei Totalausfall aller Kühlungen keinen Schaden wegen der Nachzerfallswärme.

      Einige der neuen Kleinreaktoren könnte man auch in die Luft sprengen ohne dass es zu einer grösseren radioaktiven Verseuchung kommt. Das gilt etwa für Kugelhaufenreatoren wie den Xe-100 oder für die meisten Flüssigsalzreaktoren. Bei denen würde der radioaktive Inhalt zu Stein erstarren, also fest werden.

      Fazit: Die heutigen konventionellen Reaktoren sind so gross, dass grössere Störfälle zu Überhitzungen führen mit nachfolgendem Austritt von Radioaktivität. Die kleinen modularen Reaktoren sind alle so dimensioniert, dass sie auch im schlimmsten Fall keine irreversiblen Hitzeschäden erleiden.

  66. Martin Holzherr,
    Die Gefahr eines sich ausweitenden Konfliktes um die Ukraine besteht immer noch. Dann preisen Sie die kleinen modularen Reaktoren an und verheißen sogar eine Massenproduktion. Und die werden dann exportiert.

    Ich denke dabei auch wie Herr Jeckenburger. So ein Kuckucksei sollten wir uns nicht ins Nest legen.

  67. @Webbaer 26.01. 15:28

    „Außerdem können hohe Energiekosten den Industrie-Standort gefährden.“

    Was angesichts Fachkräftemangels und chronischem Außenhandelsüberschuss eigentlich eine gute Idee wäre. Aber wenn manch eine energieintensive Produktion gar nicht Grundlastbelastend sein muss, weil man mit der Produktion pausieren kann, wenn nicht genug Sonne scheint und Wind weht, dann gehts auch hier kostengünstig. Und man braucht vor allem gar kein Backup dafür, und hat zusätzliche Möglichkeiten, Überschüsse direkt zu verwerten.

    „wenn dort unter kaum oder nicht vorhandenen Umweltauflagen produziert wird.“

    Genau dafür gibts ja jetzt die Lieferkettengesetze.

    „der nicht der Ansicht ist, dass moderne AKWs GAU-lastig sind, so dass hier nur meist ökologistische Befindlichkeit adressiert bleibt“

    Womit ich noch ein wenig mit sympathisiere. Nachlassend aber. Mein entscheidendes Bedenken betrifft aber vor allem den Preis, zudem diese neuartigen MiniAKWs produzieren können. Das bleibt abzuwarten, bis die ersten Exemplare in Betrieb sind.

  68. Was sind die sichersten und saubersten Energiequellen?
    Gemäss Our world in Data gilt:

    – Nukleare und erneuerbare Energien sind um vieles sicherer als fossile Brennstoffe
    – Kernenergie zum Beispiel führt zu 99,9% weniger Todesfällen als Braunkohle; 99,8% weniger als Kohle; 99,7% weniger als Öl; und 97,6% weniger als Gas. Wind und Sonne sind genauso sicher.

    Folgendes Gedankenmodell vergleicht die Anzahl der zu erwartenden Todesfälle für verschiede Energiequellen:

    Lassen Sie uns überlegen, wie viele Todesfälle jede Quelle für eine durchschnittliche Stadt mit 150.000 Menschen in der Europäischen Union verursachen würde, die – wie ich bereits sagte – eine Terawattstunde Strom pro Jahr verbraucht. Nennen wir diese Stadt “Euroville”.

    Wenn Euroville vollständig mit Kohle betrieben würde, würden wir erwarten, dass jedes Jahr mindestens 25 Menschen vorzeitig daran sterben. Die meisten dieser Menschen würden an Luftverschmutzung sterben.

    So würde ein kohlebetriebenes Euroville im Vergleich zu Städten abschneiden, die vollständig von jeder Energiequelle betrieben werden:

    Kohle: 25 Menschen würden jedes Jahr vorzeitig sterben;

    Öl: 18 Menschen würden jedes Jahr vorzeitig sterben;

    Gas: 3 Menschen würden jedes Jahr vorzeitig sterben;

    Wasserkraft: In einem durchschnittlichen Jahr würde 1 Person sterben;

    Wind: In einem durchschnittlichen Jahr würde niemand sterben. Eine Sterblichkeitsrate von 0,04 Todesfällen pro Terawattstunde bedeutet, dass alle 25 Jahre eine einzelne Person sterben würde;

    Nuklear: In einem durchschnittlichen Jahr würde niemand sterben – nur alle 33 Jahre würde jemand sterben.

    Solar: In einem durchschnittlichen Jahr würde niemand sterben – nur alle 50 Jahre würde jemand sterben.

    Fazit: Pro erzeugte Energieeinheit ist Braunkohle am tödlichsten und Wind, Sonne und Atom am sichersten.

  69. Was sind die sichersten und saubersten Energiequellen?
    Gemäss Our world in Data Putting death rates from energy in perspective gilt:

    – Nukleare und erneuerbare Energien sind um vieles sicherer als fossile Brennstoffe
    – Kernenergie zum Beispiel führt zu 99,9% weniger Todesfällen als Braunkohle; 99,8% weniger als Kohle; 99,7% weniger als Öl; und 97,6% weniger als Gas. Wind und Sonne sind genauso sicher.

    Folgendes Gedankenmodell vergleicht die Anzahl der zu erwartenden Todesfälle für verschiede Energiequellen:

    Lassen Sie uns überlegen, wie viele Todesfälle jede Quelle für eine durchschnittliche Stadt mit 150.000 Menschen in der Europäischen Union verursachen würde, die – wie ich bereits sagte – eine Terawattstunde Strom pro Jahr verbraucht. Nennen wir diese Stadt “Euroville”.

    Wenn Euroville vollständig mit Kohle betrieben würde, würden wir erwarten, dass jedes Jahr mindestens 25 Menschen vorzeitig daran sterben. Die meisten dieser Menschen würden an Luftverschmutzung sterben.

    So würde ein kohlebetriebenes Euroville im Vergleich zu Städten abschneiden, die vollständig von jeder Energiequelle betrieben werden:

    Kohle: 25 Menschen würden jedes Jahr vorzeitig sterben;

    Öl: 18 Menschen würden jedes Jahr vorzeitig sterben;

    Gas: 3 Menschen würden jedes Jahr vorzeitig sterben;

    Wasserkraft: In einem durchschnittlichen Jahr würde 1 Person sterben;

    Wind: In einem durchschnittlichen Jahr würde niemand sterben. Eine Sterblichkeitsrate von 0,04 Todesfällen pro Terawattstunde bedeutet, dass alle 25 Jahre eine einzelne Person sterben würde;

    Nuklear: In einem durchschnittlichen Jahr würde niemand sterben – nur alle 33 Jahre würde jemand sterben.

    Solar: In einem durchschnittlichen Jahr würde niemand sterben – nur alle 50 Jahre würde jemand sterben.

    Fazit: Pro erzeugte Energieeinheit ist Braunkohle am tödlichsten und Wind, Sonne und Atom am sichersten.

  70. Gedankenexperiment: Energiequellen müssen sich gegen Unfälle und durch sie verursachte Schäden versichern
    Gemäss Bloombergs Artikel Der Klimawandel ist mit 5 Millionen Todesfällen pro Jahr verbunden, wie eine neue Studie zeigt
    bewirkt der Klimawandel heute 5 Millionen Klimatote pro Jahr.
    Für diese Toten sollten fossile Kraftwerke eigentlich aufkommen, denn sie verursachen den Klimawandel ja. Rechnen wir mit einer Entschädigung von einer Million Dollar pro Klimatoten, dann müssten sich die fossilen Kraftwerke der Welt insgesamt für 5 Billionen Dollar versichern. 5 Billionen Dollar sind etwa 1/16 des Weltbruttoszislprodukts,

    Behauptung: Müssten Kohle- und Erdgaskraftwerke die Klimaschäden, die sie bewirken bezahlen oder auch nur für die Klimatoten zahlen, die sie bewirken, dann wären alle Energieunternehmen, die fossile Kraftwerke betreiben, sofort bankrott.