„Letzte Generation“: Kein Weg zum Ziel

Die „Letzte Generation“ droht ultimativ damit, in Hamburg, Köln und anderen Städten die öffentliche Ordnung lahmzulegen, wenn die Städte bis 13. März ihre Forderungen nicht unterstützen. Köln und Hamburg haben schon abgelehnt. Und das ist auch richtig, denn die Aktionen der „Letzten Generation“ tragen nicht zum Klimaschutz bei. Während ihre Argumentation Endzeitcharakter hat, führen ihre Forderungen nicht zu einer nennenswerten Reduktion von CO2Emissionen. Letztlich schaden sie damit ihrem Anliegen.

„Man muss doch irgendwas machen!“, denken viele Menschen, wenn sie lesen, welche Katastrophen die Menschheit bei steigenden Temperaturen eventuell erwarten. Aber nicht jeder, der Aktionen anbietet, nutzt der Sache. Die „Letzte Generation“ ist dafür ein gutes Beispiel. Warum?

Fokus auf Deutschland ist unsinnig

Die „Letzte Generation“ fordert ausschließlich nationale Maßnahmen und ignoriert alles, was außerhalb Deutschlands geschieht. Das ist unsinnig.

Wenn wir uns vorstellen, dass wir Deutschland aus der Landkarte der Welt herausschneiden, dann erzeugt die restliche Menschheit etwa 2 Prozent weniger Kohlendioxid. Das ist nicht einmal so viel, wie die asiatischen Staaten China, Indien und Indonesien in drei Jahren zusätzlich ausstoßen werden, wenn ihren gegenwärtigen Kurs beibehalten. Die drei Schwellenländer haben zusammen 3,1 Milliarden Einwohner, (etwa 39 Prozent der Weltbevölkerung) und planen eine verstärkte Nutzung von Kohlekraftwerken (Links dazu: Indien, China, Indonesien), um ihren Energiehunger zu stillen.

Außerdem ist Deutschland in den europäischen Handel mit Emissionsrechten eingebunden. Einen beträchtlichen Teil des Kohlendioxids, das hier nicht in die Luft entlassen wird, dürfen dann andere Länder emittieren. Ich weiß nicht, warum das in den Diskussionen um den Kohleausstieg immer wieder ignoriert wird. Und Verkehr und Heizung, zwei der größten CO2-Emittenden, lassen sich nur mit Mühe so schnell umstellen, wie es die Bundesregierung aktuell plant.

Deutschland als moralisches Vorbild?

Und dann ist da noch das immer wieder vorgebrachte Argument, dass Deutschland in China, Indien, Indonesien, Russland oder Australien als leuchtendes moralisches Vorbild gilt, dem alle nacheifern werden. Das ist aber teutonischer Größenwahn. Kein Land reißt sich darum, die Welt weiter aufzuheizen – schon gar nicht China, Indien und Indonesien1, die schon jetzt unter der globalen Erwärmung mehr leiden als andere Staaten. Aber die Regierungen haben dort ein anderes, sehr gegenwärtiges Problem: Die Menschen erwarten bessere Lebensbedingungen, und eine der Voraussetzungen ist eine stabile Stromversorgung. Alle drei Staaten sitzen auf großen Steinkohlevorkommen, die zum Teil im Tagebau zugänglich sind. Sie haben also kaum eine Wahl, wenn sie ihre Stromerzeugung schnell und billig ausbauen wollen.

Noch einmal ganz deutlich: Die Vorstellung, dass die halbe Welt die Deutschen um moralische Führung bittet, ist schlicht abwegig. Und China braucht nicht einmal auf deutsche Technologie zurückzugreifen. Es ist in vielen Bereichen weiter als wir.

2. Selbstbezügliche Aktionen

Die Aktionen der „Letzten Generation” richten die Aufmerksamkeit auf die Akteure, nicht aber auf ihre Forderungen. Die Verbindung zum Klimaschutz ist nicht direkt erkennbar und muss in jedem Einzelfall mit Plakaten erklärt werden. Darauf könnte aber auch stehen: „Gegen den Einfluss des Teufels in der Welt”, „Für sofortige und komplette atomare Abrüstung” oder „Gegen den Hunger in der Welt“.

Und wenn es zum Gerichtsverfahren kommt, könnten die Beschuldigten auch verlangen, dass der Papst als Zeuge gehört wird, um zu bestätigen, wie groß Satans Einfluss in der Welt ist.

Aber wenn es letztlich um mehr Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit für den Klimaschutz geht? Dieses Ziel kann mit den Aktionen nicht erreicht werden.

Der Klimawandel steht seit Jahren in der Hitliste der Sorgen weit oben. Und mit überzogenen Ultimaten wie in Hamburg („maximale Störung der öffentlichen Ordnung“) schadet die „Letzte Generation“ der eigenen Sache, weil sich solchen Drohungen kaum jemand anschließen mag.

3. Sinnlose Forderungen

Nochmal: rein nationale Maßnahmen tragen nicht zu einer nennenswerten weltweiten CO2-Reduktion bei. Die Mitgliederwerbung der letzten Generation erweckt aber genau diesen Eindruck. Bei den Werbeveranstaltungen malen die Mitglieder zunächst ein Schreckensszenario und preisen sich dann selbst als Lösung an. Das ist mindestens unehrlich. Denn die drei Forderungen der „Letzten Generation“ (an denen übrigens die „einfachen” Aktivisten kein Mitspracherecht haben) bringen ihre Sache nicht voran. Im Einzelnen:

Tempo 100 auf Autobahnen.

Das Thema wird nicht erst seit gestern diskutiert. Der Effekt wird aktuell auf maximal 11,1 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr geschätzt. Das hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) berechnet (Das Bundesumweltamt kam 2020 nur auf 1,9 bis 5,4 Millionen Tonnen). Der DUH-Wert wird aber nur erreicht, wenn das Limit flächendeckend kontrolliert und gleichzeitig auf Landstraßen die Geschwindigkeit auf 80 km/h begrenzt wird. Die DUH sieht das als gewaltige Einsparung an, tatsächlich handelt es sich aber nur um weniger als 2 % der gesamten deutschen Emissionen. Und wer in letzter Zeit auf deutschen Autobahnen unterwegs war, wird vielleicht die Erfahrung gemacht haben, dass hohe Geschwindigkeiten allenfalls nachts möglich sind, tagsüber aber auf weiten Strecken so dichter Verkehr herrscht, dass schon Tempo 100 kaum zu erreichen ist. Der tatsächliche Einspareffekt könnte also deutlich geringer sein. Die Forderung ist damit weitgehend symbolisch.

Wiedereinführung des 9-Euro-Tickets

Der Klimaeffekt des 9-Euro-Tickets (Juni bis August 2022) ist bisher nicht nachgewiesen und liegt wohl zwischen null und zwei Millionen Tonnen CO2 (unter 0,5 % des Gesamtausstoßes). Möglicherweise war er sogar negativ. In jedem Fall hat das Ticket die Deutsche Bahn extrem belastet. Der Bundesrechnungshof stellte erst vor wenigen Tagen in einem Sondergutachten fest, dass die Bahn sich zu einem Sanierungsfall entwickelt, „der das gesamte System Eisenbahn gefährdet“. Ein erneutes oder gar dauerhaftes 9-Euro-Ticket könnte die Bahn kaum verkraften. Im schlimmsten Fall steigen Pendler auf Autos um, weil die Bahn keine Fahrpläne mehr einhalten kann.

Einsetzung eines Gesellschaftsrats

Dieser Punkt ist wohl die entscheidende Forderung, nachdem die beiden übrigen eher symbolisch sind. Die Forderung wird damit begründet, dass „die Regierung und das reichste 1 Prozent am Kurs der Klimavernichtung festhält“2

„Die Teilnehmenden werden per Los gefunden, zusammen bilden sie ein Deutschland im Kleinen ab,“ heißt es auf der Webseite der „Letzten Generation“. Der Rat soll Maßnahmen erarbeiten, wie Deutschland bis 2030 emissionsfrei wird. Wohlgemerkt: Er soll nicht darüber debattieren, ob das überhaupt möglich ist. Das Ziel (emissionsfrei bis 2030) steht nicht zur Debatte, es geht nur noch um die Methoden zur Durchsetzung.

Warum bleiben wir nicht beim gewählten Parlament?

Nach der Auffassung der letzten Generation vertritt die vom Parlament gewählte Regierung nur die Interessen des reichsten Prozents der Deutschen, während der Rest nichts zu sagen hat. Wir leben demnach unter einer Geldherrschaft (Fachbegriff: Plutokratie). Ein zufällig zusammengesetztes Gremium soll diese Minderheitenherrschaft durchbrechen. Die Regierung die Beschlüsse des Gesellschaftsrats in den Bundestag einbringen und umsetzen. Hört sich gut an, ist aber – mit Verlaub – höherer Blödsinn. Warum?

  • Wieso sollte eine Regierung, der vorgeworfen wird, sie halte am Kurs der Klimavernichtung fest, einen Gesellschaftsrat einberufen und zusagen, dass sie seine Ergebnisse unbesehen umsetzt?
  • Ein Gremium, das ausgelost wird, bildet überhaupt nichts ab. Wenn ich hundert oder zweihundert Personen per Los bestimme, dann ist es dem Zufall überlassen, woher sie kommen, wie alt sie sind, und welche politischen Ansichten sie vertreten. Dass die Mitglieder des Gesellschaftsrats ein Abbild von Deutschland „im Kleinen“ darstellen, wäre eher unwahrscheinlich3.
  • Sollten der Gesellschaftsrat aber tatsächlich die politischen Meinungen der Deutschen widerspiegeln, käme er wahrscheinlich zu der Auffassung, dass es nicht möglich ist, Deutschland bis 2030 komplett CO2-frei zu machen. Diese Meinung vertreten jedenfalls die CDU, die FDP, Teile der SPD und die AfD. Die Aufregung um das Verbot des Einbaus von Öl- und Gasheizungen ab 2024 sollte das eigentlich deutlich genug gezeigt haben. Nach einer Umfrage des Magazins „Stern“ sind 79 % der Deutschen dagegen.
  • Da hilft es auch nicht, dass der Gesellschaftsrat ausschließlich darüber debattieren soll, wie Deutschland bis 2030 emissionsfrei wird. Er könnte sich darüber hinwegsetzen und immer noch zu dem Ergebnis kommen, dass diese Vorgabe nicht einzuhalten ist.
  • Die Mitglieder des Gesellschaftsrats ständen unter einem enormen Druck, wenn der Rat tatsächlich weitreichende Entscheidungen treffen darf. Sie müssten ihre berufliche Tätigkeit so lange aussetzen, bis der Rat aufgelöst wird. Das werden viele Menschen nicht wollen. Und natürlich leben wir im Zeitalter der sozialen Medien. Wer immer im Licht der Öffentlichkeit steht, muss mit üblen persönlichen Anfeindungen rechnen. Der Rat wird also mit ständigen Rücktritten zu kämpfen haben. Am Ende bildet er nicht Deutschland ab, sondern besteht zu großen Teilen aus Menschen, denen Drohungen weitgehend egal sind, die wenig beruflichen Ehrgeiz haben oder besonders radikale Positionen vertreten. Nicht zu vergessen diejenigen, die ihre Meinung gerne durch großzügige Zuwendungen beeinflussen lassen.

Mich wundert dann doch, dass die Oberbürgermeister von Hannover, Tübingen und Marburg die Forderungen der „Letzten Generation“ unterstützen. Entspricht es tatsächlich ihrem Weltbild, dass die Regierung lediglich im Interesse des reichsten einen Prozents der Bevölkerung handelt und deshalb demokratisch nicht legitimiert ist? Andere Städte, z.B. Hamburg und Köln haben die Ultimaten abgelehnt.

Fazit

Die Aktionen der letzten Generation bringen ihre Forderungen nicht voran und ihre Forderungen wiederum führen nicht zum CO2-Abbau. Die Gruppe schadet damit ihrem Anliegen. Und wer bereit ist, für die rechtswidrigen Aktionen ins Gefängnis zu gehen, legt allenfalls sein eigenes Leben in Trümmer. Dem Klima hilft das nicht.


Ammerkungen

[1] Man könnte sicher auch Australien, Russland oder Brasilien dazunehmen

[2] Der Text auf der Webseite der Letzten Generation wird offenbar des Öfteren geändert. Der Link und das Zitat entsprechen dem Stand vom 17.3.2023.

[3] Natürlich ließe sich argumentieren, dass die Mitglieder nicht vollständig per Los bestimmt werden, sondern nach Gruppen, also beispielsweise nach Alter, Ausbildung, Verdienst, Migrationshintergrund und so weiter. Oder man könnte von vorneherein alle ausschließen, die sich nicht ausdrücklich zu dem Ziel bekennen, Deutschland bis 2030 emissionsfrei zu machen. Dass würde aber zu einem wüsten Tauziehen um Kontingente führen. Und alle auszuschließen, die sich nicht zu einer bestimmten Meinung bekennen, wäre alle andere als demokratisch.

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Veröffentlicht von

www.thomasgrueter.de

Thomas Grüter ist Arzt, Wissenschaftler und Wissenschaftsautor. Er lebt und arbeitet in Münster.

51 Kommentare

  1. „Man muss doch irgendwas machen!“, denken viele Menschen, wenn sie lesen, welche Katastrophen die Menschheit bei steigenden Temperaturen eventuell erwarten.

    So ist eine zwar nachvollziehbare, aber falsche Vorstellung, denn es gibt Probleme die nicht zeitgenössisch bearbeitet werden können.
    Dieses “Sich-An-Die-Eigene-Nase-Fassen” ist dem Schreiber dieser Zeilen als Forderung idR kollektivistischer Kräfte seit spätestens den Siebzigerjahren bekannt, es wird so nicht der Folgerichtigkeit gefolgt, erst recht nicht der Logik.

    Der womöglich spektakulärste Fehlgriff des “Sich-An-Die-Eigene-Nase-Fassen” kam womöglich von Mao, mit dem sog. Großen Sprung, der mächtig schief ging, O-Text aus der bekannten Online-Enzyklopädie : ‘Die Stahlproduktion galt neben der Getreideproduktion für die chinesische Führung als „Hauptkettenglied“ für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes und die Erhöhung der Stahlproduktion galt deshalb als ein entscheidendes Element für den Erfolg des Großen Sprungs. Zur Erhöhung der Stahlproduktion sollten überall auf dem Land kleine, einfache „Hinterhofhochöfen“ aufgebaut werden, die von den Bauern selbst gebaut und bedient werden sollten.’

    Maoistisch, neu-links sozusagen, von marxistisch-leninistischer Idee weggehend – Stalin hat anders umgesetzt, wobei Stalin so nicht generell verteidigt werden soll, aber seine (wohl : böse) Ratio hat Russland geholfen den Krieg zu gewinnen und eine Industrialisierung, die fast zum Flug zum Mond geführt hätte, personell besetzt, hat stattgefunden, stalinsche Bauten können auch heute noch, nun, bewundert werden.
    Der eine Böse muss nicht wie der andere Böse sein, auch Mao hat, aus Sicht vieler Personen, viel geleistet, Hans Rosling bspw. wurde nicht müde die zivilisatorischen Bemühungen Maos zu betonen, auch im Gesundheitlichen.
    Wobei so selbstverständlich Kollektivisten keine besondere Gutheit unterstellt werden soll, sondern so nur im Sinne der vergleichenden Geschichtswissenschaft angemerkt blieb.

    Die Ratio blieb auch bei diesen Kollektivisten, wie auch bei Marx, beworben, trotz einiger “kulturrevolutionärer” Vorhaben Maos, in seiner Spätphase.
    Dr. Webbaer hat sich mit einigen Chinesen so auseinander gesetzt und blieb verstanden bzw. hat verstanden.


    Auch derartige Ansätze – ‘Die Teilnehmenden werden per Los gefunden, zusammen bilden sie ein Deutschland im Kleinen ab.’ (von Herrn Dr. Thomas Grüter dankenswerterweise zitiert) – sind aus diesseitiger Sicht dem “Kulturrevolutionären” zuzuordnen, es wird versucht dem passiven Wahlrecht und die Leistung, die es bedingt, um gewählt zu werden, entgegenzuwirken.
    Eigentlich wird so die Ochlokratie beworben, um einmal das Fachwort zu nennen.

    Verfassungsfeindlich, dull, wenig verständig und gefährlich, wie auch gegen den Leistungsgedanken sind solche Kräfte; Herr Thomas Haldenwang hat diesbezüglich, trotz von ihm öffentlich verlautbarter Sympathie womöglich dieser Sicht des Webbaeren bald zuzustimmen, danke.
    Er darf da ran. [1]

    Mit freundlichen Grüßen und vielen Dank für dieses Ex­po­sé
    Dr. Webbaer

    [1]
    Randbemerkung :
    Staatliche Dienste, wie den bundesdeutschen Inlandsgeheimdienst, gibt es in vielen liberalen Demokratien, aus gutem Grund, nicht, sie stehen auch in unguter, insbesondere deutscher Tradition.
    Sie könnten zu leicht von Regierungen gegen die Opposition instrumentalisiert werden, nicht wahr?

  2. @Grüter: “Einen beträchtlichen Teil des Kohlendioxids, das hier nicht in die Luft entlassen wird, dürfen dann andere Länder emittieren. Ich weiß nicht, warum das in den Diskussionen um den Kohleausstieg immer wieder ignoriert wird.”

    Ja, Ignoranz ist die treibende Kraft für das “gesunde” Konkurrenzdenken und die wettbewerbsbedingte Symptomatik, die bisher nirgends zur klärenden Sprache gebracht wird, auch nicht von der “Letzten Generation”.

    Dabei könnte und SOLLTE Deutschland, bzw. der Westen, die Globalisierung endlich in die Richtung eines globalen Gemeinschaftseigentums OHNE wettbewerbsbedingte Symptomatik bringen und das für diese BEFRIEDENDE Kommunikation nachahmenswerte Vorbild sein.

  3. Was wir an der “Vorgehensweise” der “Letzten Generation” sehen können, ist die durch wettbewerbsbedingte Bildung/Bewusstseinsbetäubung zu Suppenkaspermentalität implantierte Tradition des “freiheitlichen” Wettbewerbs, mehr nicht.

    Der “freiheitliche” Wettbewerb, um die Deutungshoheit des zeitgeistlich-reformistischen KREISLAUFES im imperialistisch-faschistischen Erbensystem, ist aber offensichtlich wieder am Gipfel des herkömmlich-gewohnten Eskalationspunktes, der Klimawandel ist dabei nur ein symptomatisch-lächerlicher Nebenschauplatz!!!

    • @Grüter: “Sollten der Gesellschaftsrat aber tatsächlich die politischen Meinungen der Deutschen widerspiegeln, käme er wahrscheinlich zu der Auffassung, dass es nicht möglich ist, Deutschland bis 2030 komplett CO2-frei zu machen.”

      WAHRSCHEINLICH, ist das treffende Wort, für den stets gleichen “Tanz um den heißen Brei”, wo die korrumpierte Denke der “braven” Bürger die nötigen Konsequenzen für eine wirklich-wahrhaftige Veränderung tunlichst nicht an-/auspricht, ausser verpackt im Sinne der herkömmlich-gewohnten Schuld- und Sündenbocksuche. 👋🥴👍

  4. Nur ergänzend und sittlich und demokratisch niedrige Sittlchkeit auch u.a. im bundesdeutsch staatsnahen journalistischen Gewerbe (“DLF”) nachweisend :

    -> https://www.deutschlandfunkkultur.de/demokratie-losen-statt-waehlen-100.html

    -> https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/191195/losverfahren-ein-beitrag-zur-staerkung-der-demokratie/

    -> https://die-zukunft.eu/per-losverfahren-zu-mehr-demokratie/

    -> https://www.derstandard.de/story/2000125463934/wuerfeln-statt-waehlen-wie-der-zufall-die-demokratien-retten-soll

    JFYI
    WB (der meint derartige Bewerbung auch im wissenschaftsnahen d-sprachigen WebLog-Wesen aufgefunden zu haben, im Moment noch nicht derart verweisen kann, noch sucht…)

  5. Es ist tatsächlich ein Dilemma: Jeder Versuch etwas am globalen CO2-Ausstoss zu ändern muss zwangsläufig in einer der 193, beziehungsweise 195 Nationen der Erde ansetzen, denn es gibt keine wirkliche exekutive Gewalt jenseits oder über den Nationen, doch zugleich ist dieser rein nationale Ansatz zum Scheitern verurteilt, ist doch das Klimaproblem und das Emittieren von Treibhausgasen ein globales Problem.
    Nun, könnte man sagen: Es gibt doch das Pariser Klimaabkommen mit den zugehörigen Selbstverpflichtungen der Länder. Klar. Nur
    1) sind die im Pariser Klimaabkommen eingegangen Verpflichtungen in keiner Weise bindend
    2) haben viele Länder zwar Selbstverpflichtungen abgegeben, doch bisher keine oder nur ungenügende Massnahmen ergriffen um diesen Verpflichtungen nachzukommen.

    Fazit: „Die letzte Generation“ nennt sich wohl so um von der letzten Menschheitsgeneration zu sprechen. Doch in Wirklichkeit hat sie gar nicht das Mandat dafür. Wenn schon spricht sie nur von der letzten Generation von Deutschen oder von Westlern, denn zu mehr ist sie nicht legitimiert.

  6. “„Die letzte Generation“ nennt sich wohl so um von der letzten Menschheitsgeneration zu sprechen.”

    Nein, man könnte sich ja mal aus erster Hand informieren, was der Name bedeutet:

    “Wir sind die Letzte Generation, die den Kollaps unserer Gesellschaft noch aufhalten kann.”

    https://letztegeneration.de/wer-wir-sind/

      • Das hängt davon ab, wie stark die Erwwärmung ausfällt. Wir sind noch immer auf Kurs zu 2,7 Grad bis 2100, das bedeutet ökologischer Kollaps und kann über Dominoeffekte auch zum Kollaps der Gesellschaft in Deutschland führen. Wir haben ja auch noch eine Biodiveristätskrise, die vom Klimawandel noch angeheizt wird.

        • @Paul Stefan
          Nein, 2,7 Grad bis 2100 bedeutet nicht ökologischer Kollaps.
          Lesen Sie bei der MOZ nach, was Prof. Marotzke, der als Insider des IPCC (Leitautor) es schließlich wissen müsste, vor einem Jahr in einem Interview sagte, nämlich einerseits dass die 1,5 Grad weltweit nicht einzuhalten seien und er mit anderen Wissenschaftlern zusammen festgestellt habe, dass 2 Grad bis 2100 in Reichweite seien. Die im Artikel enthaltene Grafik zeigt (ohne Bestätigung von Marotzke im Artikel) die von Ihnen genannten 2,7 Grad, auf die es weiterhin zuginge.
          Doch Marotzke sagte andererseits zum von Ihnen behaupteten Kollaps, auf die Frage: “Die Erde ist in 100 Jahren also kein unbewohnbarer Feuer- oder Eisball?”,
          Antwort: “Das können wir auf jeden Fall sagen. Mich erschüttert, dass viele junge Menschen denken, sie hätten wegen des Klimawandels über die nächsten 30 Jahre hinaus keine Überlebenschancen. Diese Angst ist komplett unbegründet. Der Klimawandel ist ein ernstes Problem, auf das wir uns einstellen und alles versuchen müssen, ihn zu dämpfen, keine Frage. Dass junge Menschen aber glauben, ihr Überleben sei bedroht, ist entsetzlich, weil es einfach komplett unbegründet ist. Gerade hier in Westeuropa sind wir in einer relativ komfortablen Situation. Die Bedrohung für Deutschland ist vor allem eine politische.”
          Frage: “Inwiefern?”
          Antwort: “Der Planet wird nicht unbewohnbar werden, Teile Afrikas und der Arabischen Halbinsel allerdings schon. Es gibt daher ein großes Risiko politischer Instabilität, die zu Kriegen und Flüchtlingswellen führen kann. Das würde natürlich auch uns betreffen. Aber selbst
          hier gibt es erhebliche spekulative Elemente.”
          Frage: Das heißt, Aktivisten, die das Ende der Zivilisation binnen weniger Jahre annehmen, sind näher an Katastrophenfilmen à la Roland Emmerich als an seriöser Wissenschaft?”
          Antwort: “Ich fürchte so ist es. Es heißt ja immer „Hört auf die Wissenschaft“. Ich wünschte mir bei vielen, die das sagen, sie würden es auch tun….”
          Frage: “Der Chef der Weltwetterorganisation warnt vor apokalyptischen Ängsten und fordert die Wissenschaft deswegen auf, gemäßigter zu kommunizieren. Sehen Sie das auch so?”
          Antwort: “Zu 100 Prozent. ….”
          Marotzke steht dabei voll hinter den Aussagen des IPCC, denn im AR6 steht, dass die am Bericht beteiligten Forscher in jedem Fall mit einer weiteren Verbesserung (!) der globalen (!) Lebensqualtität rechnen, selbst in dem inzwischen eigentlich “verbannnten” worst-case-Szenario RCP 8.5. Es wird ein weiterer Anstieg der Lebenserwartung weltweit erwartet, ein weiterer Rückgang des Hungers.
          Dies basiert auf vielen Studien der Klimafolgen sowie der aus heutiger Sicht möglichen und erwartbaren Maßnahmen der Menschheit zum Schutz gegen die Folgen des Klimawandels. Der bekannteste Forscher mit einer solchen Aussage ist Nordhaus, der auch als Erfinder des 1,5-Grad-Ziels gilt, einem Ziel das zum Zeitpunkt seiner “Erfindung” sehr willkürlich war, da es keinerlei Untersuchungen zu den Klimafolgen bei 1,5 Grad oder 2 Grad gab. Das hat der IPCC erst Jahre später nachgeliefert.
          Denken Sie bitte vor einer Antwort dran, dass ich keineswegs versuche irgendwas zu verharmlosen und es mir allein um die Aussagen der Wissenschaftler geht, und zwar von Wissenschaftlern, die die aktuellen Informationen aus den Modellrechnungen am besten kennen, da sie selbst beteiligt waren (und sind).

          • Ich habe NIE behauptet, der Planet würde unbewohnbar. Kollaps heißt nicht Auslöschung der Menschheit.

            Aber lesen Sie Marotzke ganz: “Der Planet wird nicht unbewohnbar werden, Teile Afrikas und der Arabischen Halbinsel allerdings schon. Es gibt daher ein großes Risiko politischer Instabilität, die zu Kriegen und Flüchtlingswellen führen kann. Das würde natürlich auch uns betreffen. Aber selbst
            hier gibt es erhebliche spekulative Elemente.”

            Das meine ich und es wird nicht nur diese Gebiete treffen, sondern auch z.B. auch Teile Indiens. Es reicht ja, wenn Gebiete jahreszeitlich, nämlich im Sommer unbewohnbar werden.

            Wenn es um dieses Thema geht, wird übrigens immer Marotzke zitiert, mehr Autoritäten stehen wohl nicht zur Verfügung.

            Stefan Rahmstorf, Hans Joachim, Schellnhuber, Jan Rockström u.v.a. sehen das anders.

            Die globale Erwärmung ist auch nur ein Problem, wir überschreiten reihenweise planetare Grenzen.

  7. “Die „Letzte Generation“ fordert ausschließlich nationale Maßnahmen und ignoriert alles, was außerhalb Deutschlands geschieht. Das ist unsinnig.”

    Herr Grüter, was Sie hier schreiben finde ich weder fair noch angemessen. Die Letzte Generation kann sich nur in Deutschland, in Europa oder in demokratischen Staaten engagieren, wo es ihre Gruppen gibt (es gibt sie auch z.B. Italien und Österreich). Es ist weder praktisch noch politisch möglich, für eine Bewegung, China unter Druck zu setzen. Wenn, dann müsste das unsere Regierung machen. Die macht es aber nicht, weil sie sich selbst nicht an das Pariser Abkommen hält.
    Die Industrialisierung Chinas kam nicht über Nacht. Als mir klar wurde, was das bedeutet, bekam ich seinerzeit einen Schreck. Das ist lange her, 15-20 Jahren. Wir hätten damals die Dekarbonisierung massiv vorantreiben müssen. Aber davon wollte ja “keiner” etwas wissen. Auch das war mir damals klar.
    Deutschland ist der viertgrößte Emittent an fossilem CO2 und das wollen Sie mit dem Hinweis auf “nur 2%” relativieren? Sollen jetzt alle Steuerzahler, die weniger als 2% zum Steueraufkommen beitragen, ihre Steuerzahlungen einstellen?
    Natürlich hat Deutschland eine Vorbildfunktion, es geht nicht um “Moral”. Jedes Handeln oder Nichthandeln ist ein Vorbild für andere. Zuerst sind wir ein Vorbild in der EU. Und erst, wenn die EU sich erfolgreich dekarbonisiert, kann man auch auf andere Länder diplomatischen oder wirtschaftlichen Druck ausüben. Jetzt sitzen wir noch im Glashaus, wo sich schlecht Steine werfen lassen.
    Das Bundesverfassungsgericht hat übrigens eindeutig entschieden, dass sich Deutschland nicht mit den Verweis auf die hohen Emissionen anderer Staaten vor Klimaschutz drücken darf.

    “Als Klimaschutzgebot hat Art. 20a GG eine internationale Dimension. Der nationalen Klimaschutzverpflichtung steht nicht entgegen, dass der globale Charakter von Klima und Erderwärmung eine Lösung der Probleme des Klimawandels durch einen Staat allein ausschließt. Das Klimaschutzgebot verlangt vom Staat international ausgerichtetes Handeln zum globalen Schutz des Klimas und verpflichtet, im Rahmen internationaler Abstimmung auf Klimaschutz hinzuwirken. Der Staat kann sich seiner Verantwortung nicht durch den Hinweis auf die Treibhausgasemissionen in anderen Staaten entziehen.”

    https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/2021/03/rs20210324_1bvr265618.html

    • Irgendwie habe ich den Eindruck, wir reden aneinander vorbei. Es ist keine Frage, dass der Staat alles versuchen muss, um den Verpflichtungen zum Klimaschutz nachzukommen. Aber wenn die “Letzte Generation” eine darüber hinausgehende Dekarbonisierung durchsetzen will, erzielt sie damit keinen Effekt. Ihre Maßnahmen erreichen nichts. Und Endzeitszenarien zu beschwören, ist einfach unehrlich. Es wird ohnehin schon schwierig genug, die jetzt eingegangenen Verpflichtungen einzuhalten. Übrigens ist Deutschland übrigens nicht der viertgrößte Emittent von fossilem CO2. Nach der aktuellen Statistik für 2021 liegt Deutschland auf Rang 7, gleichauf mit Saudi-Arabien. In diesem Jahr könnten wir hinter Saudi-Arabien und Indonesien auf Platz 9 abrutschen.
      Ich kann auch nicht sehen, dass Deutschland ein Vorbild für andere Staaten ist. Jedes Land hat eigene Voraussetzungen und Probleme. China und Indien warten nicht darauf, dass Deutschland den Weg vorgibt. Wie gesagt: Sowohl China als auch Indien leiden stärker unter dem Klimawandel als Deutschland. Und trotzdem hat in beiden Ländern die schnelle Elektrifizierung Vorrang, weil die Menschen es von der Regierung erwarten.
      Auf der anderen Seite: wenn wir wirklich davon ausgehen, dass Deutschland Vorbild ist, dann ist es auch unsere Schuld, wenn andere nicht mitziehen. Und nach dieser Logik müssten wir dann auch weltweit für die Schäden aufkommen, die dadurch entstehen, dass wir der Vorbildfunktion nicht gerecht geworden sind.

      • Mit den kumulativen Emissionen steht Deutschland laut Carbonbrief auf dem vierten Platz für die fossilen Emissionen. Die Landnutzung einberechnet, auf dem sechsten. Der Artikel ist von 2021.

        “Germany, in sixth place with 3.5% of cumulative emissions thanks to its coal-reliant energy industry, illustrates how some countries’ land sectors have become cumulative CO2 sinks rather than sources, as trees have returned to previously deforested areas.”

        https://www.carbonbrief.org/analysis-which-countries-are-historically-responsible-for-climate-change/

        Wie Sie wissen, zählen die kumulativen Emissionen.

        • Wie Sie wissen, zählen die kumulativen Emissionen.

          Ganz so einfach ist das nicht. Wenn man den bisherigen Temperaturanstieg als Maß nimmt, zählen die historischen Emissionen. Wenn man aber von der Gegenwart ausgeht, und es darum geht den weiteren Anstieg zu verhindern, dann zählen die gegenwärtigen und die voraussichtlich noch kommenden Emissionen bis zur CO2-Neutralität.

          • Richtig, es macht physikalisch gesehen, also was die Wirksamkeit der Maßnahmen betrifft, nur Sinn die aktuellen Werte der jährlich von einem Land emittierten CO2-Mengen zu nehmen.
            Und liegt Deutschland laut ourworldindata zwar 2021 auf Stand 7 (hinter China, USA, Indien, Russland, Japan, Iran) mit 1,8 % Anteil. Platz 7 von 196 klingt zwar nach “viel”, doch wenn man ausrechnet, wie stark die maximale Wirkung auf die Globaltemperatur bei Wirkungseintritt in einigen Dekaden (hier gibt es keine klaren Aussagen, es sind zwischen 12 und 36 Jahren) sein könnte, relativiert sich das: lt. AR6 ist der menschengemachte Temperaturanstieg in den letzten rund 170 Jahren 1,07 °C. Die Globaltemperatur würde also um 1,8% davon weniger ansteigen wenn Deutschland keine Emissionen mehr tätigte, das sind 0,018 °C und würde in einigen hundert Jahren (lt. IPCC) um diesen Wert zurückgehen.
            Das sollte man immer beachten, wenn man Deutschlands alleinigen (!) maximalen Beitrag und die Maßnahmen dazu betrachtet. Wenn man die EU mit 7% globalem Anteil betrachtet wird es mit einer maximalen Wirkung von 0,02 °C auch nicht berauschend – es geht wohl eher noch im Rauschen unter.
            Erst wenn die Weltgemeinschaft, die es trotz euphorischer Bekundungen anläßlich der Unterzeichnungen des Pariser Abkommens nicht gibt und wohl auch nie geben wird, gemeinsam voranginge und alle oder fast alle (zumindest aber China, Indien und die USA) ihre Emissionen reduzieren würden, dann wäre die Wirksamkeit von CO2-Emissions-Reduzierungen auch bei kleinen Mengen schon hilfreich, denn diese kleinen Mengen könnten sich zu einer großen Menge summieren.
            Aber offensichtlich ist das Pariser Abkommen das Papier nicht wert, auf dem es steht.
            Wenn wir für unsere Bevölkerung was wirkungsvolles tun wollten, müssten wir einen Teil des Geldes für den Klimaschutz für die Klimaanpassung ausgeben, damit uns nicht die nächsten und lt. Forschung zunehmenden Extremwetter so hart treffen wie 2021 bei der Ahrtalkatastrophe. Das wäre dann wirklich ein wirksamer Schutz für uns selbst und die nachfolgenden Generationen, der auch und erst recht wirkt, wenn andere Nationen die Summe der globalen Emissionen immer weiter in die Höhe treiben.
            Beim Ahrtal hätte es man eigentlich wissen müssen, ein Blick in die Geschichte der letzten 400 Jahre des Ahrtals hätte ausgereicht. Jetzt weiß man es auch aus den Prognosen der Klimawissenschaft weiß, aber es wird nicht berücksichtigt.
            Diese Kurzsichtigkeit könnte uns noch sehr teuer zu stehen kommen.

      • @Grüter: “Es wird ohnehin schon schwierig genug, die jetzt eingegangenen Verpflichtungen einzuhalten.”

        “Alles wird gut, der “freiheitliche” Markt wird es schon herrichten” – Tja, das wird nichts, ausser das wir alle weiter aneinander vorbei reden/demonstrieren und weiter Kapitulation vor der gewohnten Bewusstseinsbetäubung des Westens fordern.

        Die Chinesen und Inder warten wirklich nicht mehr auf global-fusionierende Kommunikation, die konzentrieren sich jetzt, wie Xi es schon verkündet hat, wieder mehr auf ihre nationalen/imperialen Probleme und Belange.

    • Ökologische Blödheit ist hier, solly for that!, ökologistisch auch im Verfassungsrecht bundesdeutsch implementiert worden. – Viel blöder kann kaum jemand sein, Merkel kann tagespolitisch nur dabei gewesen sein.
      Tagespolitik hat in der Verfassung einer liberalen Demokratie aber nichts zu suchen.

      KA, was Merkel u. a. hier auftauchen konnte.
      Vergleiche

      -> https://de.wikipedia.org/wiki/Artikel_20a_des_Grundgesetzes_für_die_Bundesrepublik_Deutschland

      Generell ist es so, dass die liberale Demokratie Staatsziel ist, im liberalistischen Sinne und Schwein, Käfer und Maus weniger interessieren.

      Denkbarerweise ist im ökologistischen Sinne nun ungutes Volk auf den Straßen unterwegs, Pack, das so veranlasste zusätzliche Verkehrstote gar herbei sehnt,

      MFG
      WB

  8. @webbaer

    Ökonomische Blödheit, die weiter auf “liberalen/freiheitlichen” Wettbewerb, Spekulationen und Wachstumswahn setzten will, die ist ein viel größeres Problem!? 👋🥴

  9. @Paul S

    Alles ist Illusion, KI Mensch berechnet und erkennt diese Illusion (holographisches Universum!), beharrt aber weiter stumpf-, blöd und wahnsinnig auf materialistische “Absicherung” (Geist/Zentralbewusstsein lass Hirn regnen?), da ist “Göttlichkeit”/Vernunftbegabung, für ein neues/weiteres Verantwortungsbewusstsein zum kosmischen Programm, für’n Arsch!? 👋🥴

    • Paul S: “… was die Versuchskaninchen dazu meinen?”

      🙈🙉🙊 Sie rammeln, verbreiten ihren … und schauen wie der AUSSTERBENDE Hase läuft. 🐇 🐒🐵

  10. Die “Letzte Generation” ist meiner Meinung nach ein klassischer Fall von Astroturfing, also der Simulation einer Bewegung aus dem Volke. Dafür sprechen schon die potenten Geldgeber im Hintergrund und das auffallende Wohlwollen der Regierung und der Medien gegenüber diesem “Protest”. Als Gegenbeispiel sei nur der Protest der Querdenker genannt, der mit aller Härte bekämpft wurde.
    Hier soll der Eindruck erzeugt werden, dass das Volk ja selbst drastische EInschränkungen möchte, gerne auf den eigenen Wohlstand verzichtet und alles dem Klimadiktat unterordnet.

  11. @Thomas Grüter 19.03. 19:30

    „Auf der anderen Seite: wenn wir wirklich davon ausgehen, dass Deutschland Vorbild ist, dann ist es auch unsere Schuld, wenn andere nicht mitziehen. Und nach dieser Logik müssten wir dann auch weltweit für die Schäden aufkommen, die dadurch entstehen, dass wir der Vorbildfunktion nicht gerecht geworden sind.“

    Wir müssen das nicht komplizierter machen als es ist. Wir können Teil der Lösung des Problems sein, das mag doch schon als Motivation genügen. Wir haben mehr Möglichkeiten als andere. Wir haben reichlich Wohlstand, der auch überprüfbar ist, und wenn wir hier etwas reduzieren, und das frei gewordene Geld bzw. die äquivalente Arbeitszeit in die Energiewende investieren, dann geht es richtig zügig vorwärts.

    Gleichzeitig haben wir trotz höchstem Wohlstandsniveau einen chronischen Außenhandelsüberschuss. Wir haben also auch Luft, einiges an Exportvolumen sein zu lassen, und können entsprechendes Geld und Arbeitskraft in die Energiewende umleiten. Zusätzlich zu dem Volumen, das ein gewisser Konsumverzicht möglich machen kann.

    Wenn hier junge Menschen beobachten müssen, wie wenig flexibel wir sind, und trotz zu erwartenden riesigen Schwierigkeiten durch die Klimakatastrophe weiter verschwenderisch konsumieren und übermäßig Exportwaren herstellen, dann kann man in der Tat die Geduld verlieren.

    Was die technische Seite betrifft, so ist ein gewisses Vorweggehen schon insofern hilfreich, dass man Technologien entwickelt und ausreifen lässt, die noch nicht ganz ausgereift sind. Dazu gehören etwa Natriumbatterien, aber auch eine durchdachte und nur begrenzte Wasserstoffinfrastruktur. Oder vielleicht sogar neue unfallsichere AKWs, oder Kernfusionsreaktoren. Damit muss irgendwer anfangen, hat man das einmal fertig, haben es andere, die wirtschaftlich deutlich schwächer sind als wir, dann entsprechend leichter.

    Auch wenn wir hier innerhalb einer Suchbewegung nicht so sinnvolles unternehmen, können andere daraus lernen, und es dann gleich richtig machen.

    Wir müssen nicht einfach so Vorreiter sein, wir haben schlichtweg mehr Möglichkeiten als andere. Und die können wir nutzen. Ich denke, dass es genau darum geht.

  12. Guten Tag

    das heißt also, hierzulande stoßen 1% der Weltbevölkerung nur 2% CO2 aus?
    Ist das nicht doppelt so viel, wie rechnerisch ok wäre?
    Sind in den 2% auch der CO2 Ausstoß unserer Waren bei der Herstellung berücksichtigt? Und deren Transport?
    Und ist das nicht laut den Wissenschaftler_innen der Klimakonferenz viel zu viel CO2 pro Person? Und dass nach wie vor zum Teil von der besonders schädlichen und klimawirksamen Braunkohle?
    Ist Deutschlamd so klein es ist, nicht an einem Führungsplatz, was die Braunkohlenutzung betrifft?
    Haben nicht andere Länder bei im Schnitt höherem Wohlstand pro Person einen geringeren Ausstoß?
    Ein Drittel der Autoneuanmeldung sind SUVs, ist das der unverzichtbare Wohlstand? Bei den vielen unbefestigten Straßen in diesem Land?
    Von den 630 Millionen reichen Menschen, welche für 50% vom CO2 Ausstoß verantwortlich sind, von diesen 10%, der Weltbevölkerung leben sicher einige in Deutschland, muss diesen wirklich erlaubt werden so schädlich zu sein?
    Oder wären hier Einschränkungen nicht gerecht, da der Wandel laut Oxfam ja doch vor allem die Armen trifft?
    Ich verstehe, dass man bei der Geschwindigkeit in der politische Entscheidungen und Abkommen getroffen und umgesetzt werden und bei dem rücksichtslosen Verhalten Einzelner, junge Menschen Angst bekommen. Glauben Sie mir Waldbrände, Überflutungen und Stürme sind lebensgefährlich.

    • Im letzten Jahr waren 50,2% der Neuzulassungen SUV und Geländewagen. Sachsen würde ein CO2-See von 148m Höhe bedecken, nur von den Braunkohlenemissionen von 1960-2016. Es gäbe kein Leben mehr hier, wenn wir unsere Hinterlassenschaften nicht in alle Welt hätten importieren können.

  13. Die „Letzte Generation“ fordert ausschließlich nationale Maßnahmen und ignoriert alles, was außerhalb Deutschlands geschieht. Das ist unsinnig.

    Ich zum Beispiel fände es merkwürdig, wenn sich jemand in Köln auf die Straße klebt und fordern würde, die Abholzung des Regenwalds in Brasilien endlich zu stoppen. Wäre das nicht unsinnig?

    Think globally, act locally!

    • Die Forderung, die Abholzung des Regenwalds zu stoppen, wird ja durchaus in Deutschland erhoben, ohne dass jemand behauptet, das sei unsinnig. Aber mir es eher darum, dass auch die nationalen Forderungen der “Letzten Generation” praktisch keine (oder maximal eine äußerst geringe) Klima-Wirkung. Sie ist jedenfalls nicht so groß, um dafür Geld- oder Gefängnisstrafen zu riskieren.

        • Darum geht es nicht. Es ist sinnlos, für Forderungen, mit denen man sein erklärtes Anliegen nicht weiterbringt, überhaupt eine Strafe zu provozieren. Wenn es darum geht, Gerichtsverfahren zu erzwingen, um dann ein besseres Forum für seine Thesen zu haben, wäre das immerhin eine nachvollziehbare Begründung. In den bisherigen Verfahren hat das aber nicht funktioniert. Und heutzutage stumpft die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit schnell ab. Je mehr Verfahren es gibt, desto weniger wird darüber berichtet werden.

  14. “Ein Gremium, das ausgelost wird, bildet überhaupt nichts ab. Wenn ich hundert oder zweihundert Personen per Los bestimme, dann ist es dem Zufall überlassen, woher sie kommen, wie alt sie sind, und welche politischen Ansichten sie vertreten. Dass die Mitglieder des Gesellschaftsrats ein Abbild von Deutschland „im Kleinen“ darstellen, wäre eher unwahrscheinlich.”

    Es ist heute kein Problem, eine Auslosung nach soziologischen Kriterien auszuführen. Man kann die Daten z.B. in einer ersten Runde von Ausgelosten abfragen und in einer zweiten Runde den Rat nach Los soziologisch repräsentativ zusammensetzen. Meinungen dürfen im voraus natürlich nicht abgefragt werden.

    Ich weiß nicht, ob ein Bürgerrat sinnvoll oder politisch umsetzbar wäre. Rein technisch ist das aber machbar.

  15. Was für ein Boomergeschreibe. “Ich will nichts ändern, äh, ich meine, die anderen sind eh alle viel schlimmer; wir können eh nichts ändern; und gewählt sind die auch nicht! Und überhaupt, keine Forderung von denen spart magisch 146% des Ausstoßes ein, das bringt nichts!!!!!” Komischerweise gehen Leute trotz dieses “ein Land mit einem Prozent Weltbevölkerung und mehr als doppelt so viel Anteil am CO2-Ausstoß kann nichts ändern” fleißig ihre vergangenheitsorientierten Parteien wählen.

    • Es gäbe durchaus Möglichkeiten, schneller CO2 einzusparen. Und eine bessere internationale Zusammenarbeit beim Klimaschutz ist notwendig. Nur wie gesagt: Die Forderungen der “Letzten Generation” verfehlen einfach ihr Ziel.

    • “Was für ein Boomergeschreibe.”

      Sie werden auch noch älter, werden Lebenserfahrungen sammeln, werden Enttäuschungen erleben, werden merken das viele Dinge komplizierter sind als gedacht und auch aus verschiedenen Perspektiven betracht werden können.
      Irgendwann werden auch Sie sich eine Existenz aufbauen, einen Haushalt selbst finanzieren, Geld ansparen und somit “etwas zu verlieren haben”, dass Sie sich über viele Jahre hart erarbeitet haben. Ganz nebenbei, ohne es selbst zu merken, werden Sie dabei auch “konservativer” werden und Ihr Erarbeitetes behalten wollen, als es für ideelle aber unrealistische Ziele zu opfern . Als junger Mensch denkt man, dass man ja so schlau ist, weil man direkt aus der Schule oder Uni kommt und dadurch sogar vermeintlich schlauer ist als die Eltern, die ja z.B. gar keine Integralrechnung mehr können. Was man als junger Mensch aber total unterschätzt, ist der der Wert der Lebenserfahrung. Das darin aber die echte Weisheit liegt, wird einem erst später im Leben bewusst.

  16. naja
    21.03.2023, 07:23 Uhr

    Komischerweise gehen Leute trotz dieses “ein Land mit einem Prozent Weltbevölkerung und mehr als doppelt so viel Anteil am CO2-Ausstoß kann nichts ändern” fleißig ihre vergangenheitsorientierten Parteien wählen.

    Und hoffentlich wird das auch in Zukunft so bleiben. Wer die Geschichte nicht kennt, ist verdammt, sie zu wiederholen.
    Die Alternative wäre Neonazis, Stalinisten oder Verschwörungsmystiker zu wählen. Überlasst das Feld nur ja nicht deren Parteien. Donald Trump sie euch ein warnendes Beispiel. Nur wegen der geringen Wahlbeteiligung wäre es ihm beinahe gelungen, die Demokratie zu beseitigen.
    Gehet also hin und wählt diejenigen, die aus den Fehlern der Vergangenheit bereit sind zu lernen.

  17. Der Artikel liefert eine gute Zusammenfassung! Als Befürworterin von Klima- und Umweltschutz finde ich es besorgniserregend, wie hier grüne Ideologen versuchen die Demokratie auszuhebeln. Dabei geht es der “Letzten Generation” offensichtlich nicht so sehr um den Klimaschutz, sondern mehr um die Zurschaustellung von Macht gegenüber dem einfachen Bürger. Viele Leute haben durch die Straßenblockaden ja nur Ärger am Hals, beispielsweise wenn sie zu spät zur Arbeit kommen, wichtige Arzttermine versäumen oder Prüfungen verpassen.
    Besonders betroffen von den Protesten ist die Stadt Passau, weil sich hier eine Dozentin und mehrere Studierende besonders engagieren. „Warum finden ausgerechnet in Passau immer öfter Klebe-Aktionen statt? Passau sei prädestiniert für diese Form des Protests. Hier hat er die größtmögliche Wirkung, rechtfertigt Véronique Coiffet die Klebe-Aktionen der letzten Wochen: “Wenn sich hier der Verkehr staut, werden sehr viele Menschen auch aus den umliegenden Gemeinden gestört. Natürlich ist das unangenehm für die Leute. Aber auf die Art kommt unser Hauptthema ins Gespräch und darum geht’s uns.”“
    Manch einen verwundert es, dass „prominente“ Klimaaktivisten auch noch von „ihrer“ Universität in Schutz genommen werden. Denn diese stört es nicht mal, dass aufgrund der örtlichen Gegebenheiten manche Straßen von Feuerwehr und Rettungsfahrzeugen kaum umfahren werden können. Die Stadt Passau sah sich deshalb zu einer „Allgemeinverfügung gegen Straßenblockierer“ veranlasst. Damit ist es Aktivisten untersagt, sich an “besonders kritischen Straßenzügen” festzukleben.
    Eine Verbesserung des Klimaschutzes sehe ich durch die Aktionen der „Letzten Generation“ nicht. Aber es ist wohl leichter die Bevölkerung einer Kleinstadt zu bedrängen, als sich mit den großen Emittenten von Treibhausgasen auseinanderzusetzen.

    • “Aber es ist wohl leichter die Bevölkerung einer Kleinstadt zu bedrängen, als sich mit den großen Emittenten von Treibhausgasen auseinanderzusetzen.”

      Es ist noch einfacher, sich über die Letzte Generation zu beklagen, als sich mit den großen Emittenten von Treibhausgasen auseinanderzusetzen.
      Wie soll das denn gehen, sich mit diesen Emittenten auseinanderzusetzen? Das muss die Politik machen und um der Politik Druck zu machen, können solche Aktionen helfen.
      Ohne Druck geht nichts, das zeigt die Erfahrung.

      • „Wie soll das denn gehen, sich mit diesen Emittenten auseinanderzusetzen? Das muss die Politik machen und um der Politik Druck zu machen, können solche Aktionen helfen.“

        Ich sehe jetzt nicht, wie ein gewöhnlicher Arbeiter aus dem Bayerischen Wald, der auf seinem Weg zur Arbeitsstelle in Passau blockiert wird, hier politisch etwas ausrichten soll. Die „Letzte Generation“ übt ja lediglich Druck auf die einfachen Leute aus und erzeugt in einer Stadt Megastaus, die ohnehin unter einer starken Feinstaubbelastung leidet. Dabei vergisst sie auch, dass die größten Emittenten gar nicht in Deutschland sitzen, sondern in China den USA und Indien. In diesem Zusammenhang erinnere ich an die Aktionen von Greenpeace, die sich auch weltweit engagieren. Aktuell gibt es immer wieder Online-Petitionen für Klimagerechtigkeit oder Artenschutz etc., die die Bürger unterzeichnen können.

        • Der Druck richtet sich in erster Linie gegen die Politik, auch bei einem Streik leidet oft die Öffentlichkeit.
          Im übrigen darf auch jeder normale Bürger mal deutlich darauf hingewiesen werden, dass er mit zur globalen Erwärmung beiträgt, indem er Auto fährt, viel Fleisch isst, in den Urlaub fliegt etc. und fossilfreudige Parteien wählt.

          Und auf China kann Deutschland erst dann politischen Druck ausüben, wenn es sich selbst konsequent dekarbonisiert. Damit hätte man schon viel früher anfangen müssen.

          Und wenn jetzt jemand meint, dass China darauf nicht reagieren würde, dann kann man die Sache ja mal logisch herumdrehen. Was sollen wir denn sonst machen, als möglichst schnell und konsequent dekarbonisieren, um dann andere Länder auch dazu zu drängen? Vor dem Fernseher sitzen und zuschauen, wie die unsere Welt untergeht?

          Seit Jahren erzählen Politiker und Lobbyisten ständig nur, was angeblich nicht gehe, anstatt zu machen. So kann das nicht weitergehen.

          • „Der Druck richtet sich in erster Linie gegen die Politik, auch bei einem Streik leidet oft die Öffentlichkeit.
            Im übrigen darf auch jeder normale Bürger mal deutlich darauf hingewiesen werden, dass er mit zur globalen Erwärmung beiträgt, indem er Auto fährt, viel Fleisch isst, in den Urlaub fliegt etc. und fossilfreudige Parteien wählt.“

            Warum wählt man als „Öffentlichkeit“ ausgerechnet Leute aus dem Bayerischen Wald? Wer in einer strukturschwachen Gegend lebt, in der es kaum Arbeitsplätze gibt, der ist nun mal auf das Auto angewiesen. Und eine kostspielige Flugreise kann man sich dort aufgrund der niedrigen Löhne eher selten leisten. Landwirtschaft lohnt sich wegen der kargen Böden auch kaum, also wird im Nebenerwerb ein bisschen Weidewirtschaft betrieben. Von den Grünen werden sich etliche Wähler vermutlich abwenden, weil diese ihre einstigen pazifistischen Ideale verraten haben.

            Zudem fehlt in den Klimabilanzen eine der größten Emissionsquellen: Das Militär. Dieses ist jedoch vom Klimaschutz ausgenommen. Vielleicht sollte sich die „Letzte Generation“ mal über eine Fortführung des Krieges in der Ukraine Gedanken machen. Es wäre viel gewonnen, wenn dieser unselige Krieg endlich beendet werden könnte und man die enormen Gelder, die dafür aufgewendet werden, für die marode Infrastruktur und den Klimaschutz einsetzen könnte.

            „Und auf China kann Deutschland erst dann politischen Druck ausüben, wenn es sich selbst konsequent dekarbonisiert. Damit hätte man schon viel früher anfangen müssen.“

            Ich weiß nicht, ob wir überhaupt in der Position sind auf China Druck auszuüben. Denn schließlich sind wir von vielen Produkten abhängig, die in China produziert werden. Und dazu zählen auch Solarpanelle, Wärmepumpen oder Batterien für E-Autos.

            „Was sollen wir denn sonst machen, als möglichst schnell und konsequent dekarbonisieren, um dann andere Länder auch dazu zu drängen?“

            Erinnert doch sehr an den Satz: „Am deutschen Wesen mag die Welt genesen.“ Aber die Deutschen werden die Welt nicht retten, das ist gewiss!

            „Seit Jahren erzählen Politiker und Lobbyisten ständig nur, was angeblich nicht gehe, anstatt zu machen.“

            Dabei dürfte es sich inzwischen herumgesprochen haben, dass der Klimawandel im vollen Gange ist. Während sich einige Nachbarländer bereits mit den einzutretenden Folgen beschäftigen und Maßnahmen treffen, scheint das für die deutsche Politik kaum ein Thema zu sein. Das Ahrtal lässt grüßen!

          • @ Paul Stefan

            “Der Druck richtet sich in erster Linie gegen die Politik, “

            ____________________________________

            Welcher Druck?
            Das Blockieren einer Straße übt Druck aus gegen genau den Autofahrer, der in diesem Moment diesen Teil der Straße befahren will.

            Und das Beschmieren von Kunstwerken durch Kartoffelbrei übt überhauptkeinen Druck aus. Außer auf die Putzfrau vielleicht, die die Sauerei beseitigen muss.

          • Mona
            “Es wäre viel gewonnen, wenn dieser unselige Krieg endlich beendet werden könnte”

            _________________________________
            Ein ebenso wahres wie überflüssiges Wort.

            Nichts wäre uns lieber, als wenn Putin seinen Überfall beenden würde. Nicht nur, und nicht in erster Linie wegen des CO2-Ausstoßes. Es werden nämlich fast täglich unschuldige Ukrainer ermordet; was ja wohl noch sehr viel schwerer wiegt als die Klimabilanz.

  18. “atsächlich handelt es sich aber nur um weniger als 2 % der gesamten deutschen Emissionen.”

    _____________________________________________________________
    Ist doch garnicht so schlecht.
    Dafür dass Tempolimit sofort wirkt, und vor allem: Nichts kostet, statt dessen sogar noch etliche sonstige Vorteile mit sich bringt.
    Eigentlich wäre Tempolimit sogar ganz ohne Klimaproblematik angebracht gewesen. Und jetzt kommt auch noch die Russlandproblematk dazu.
    Es ist ein Armutszeugnis, dass immer noch endlos darüber diskutiert wird.

    „Man muss doch irgendwas machen!“, denken viele Menschen

    ______________________________________

    Das ist in der Tat eine blödsinnige Forderung, bei der mir richtig Angst wird.

    “Irgendwas” machen ist immer schlecht. Das geht grundsätzlich in die Hose.
    “Sinnvolles” oder “Richtiges” machen ist angesagt, aber kein hektischer, unüberlegter Aktionismus.

  19. Mona: “Erinnert doch sehr an den Satz: „Am deutschen Wesen mag die Welt genesen.“ ”

    Das ist einer dümmsten Sprüche zum Thema.

    Gegen Weidewirtschaft auf kargen Böden wäre auch nicht viel einzuwenden, das ist aber keine Massentierhaltung.

  20. Sie sind nicht allein, dieser Quark wird ständig in Foren aufgetischt, man wird ständig damit vollgemüllt. Was wollen Sie denn eigentlich wirklich damit sagen?

    Die LG will, dass Deutschland seine Verpflichtungen aus dem Pariser Klimaabkommen einhält, das einstimmig vom Bundestag ratifiziert wurde. Es geht nicht um ein “deutsches Wesen”. Dekarbonisierung ist kein Projekt eines “deutschen Wesens”, so ein Schmarrn gibt es auch nicht. Die Dekarbonisierung wurde im Pariser Abkommen von allen Staaten beschlossen.

    Mit dem Finger auf China zu zeigen und zugleich darauf bestehen, dass wir so klein und unbedeutend sind und überhaupt keinen Einfluss hätten, ist nichts als eine bequeme Ausrede fürs Nichtstun.
    Mit Fingerpointing werden wir die Krise nicht bewältigen.

    • „Mit Fingerpointing werden wir die Krise nicht bewältigen.“

      Mit festkleben an der Straße und darauf warten, dass irgendjemand die Arbeit macht ist es ja wohl auch nicht getan, oder?

  21. Vielen Dank für diesen kritischen Beitrag von Herrn Grüter. Dieser Text ist das beste und fundierteste, dass ich zu den „Klima-Aktivisten“ in einem Mainstream-Medium gelesen habe. Besonders ärgerlich an den Aktionen der letzten Generation ist, das diese Leute Straftaten am laufenden Band begehen können, ohne das es nennenswerte strafrechtliche Konsequenzen hat. Man stelle sich vor, rechte Demonstranten würden mit vergleichbaren Methoden für eine Verschärfung des Asylrechts, für effektiven Grenzschutz und schnellere Abschiebungen demonstrieren. Der Aufruhr in den öffentlich-rechtlichen Medien wäre enorm! Und die Polizei würde vermutlich mit ähnlicher Härte wie gegen die Kritiker der Corona-Maßnahmen vorgehen: die Demonstranten, auch ältere Leute, einfach umrempeln, draufschlagen und vielleicht sogar Wasserwerfer einsetzen. Mit Sicherheit gäbe es harte Strafen und der Verfassungsschutz würde aktiv: ja, genau die Behörde, die bei den „Klima-Aktivisten“ nichts als Verharmlosung betreibt. Eine Gruppe, die ihre Vorstellungen ohne den Gang durch die Institutionen, ohne Mehrheitsbeschlüsse durchsetzen will, ist eine verfassungsfeindliche Gruppe.
    Einer der zentralen und wichtigsten Artikel, der Artikel 3 (1) des Grundgesetzes lautet: „Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.“ Und dieser Gleichheitsgrundsatz wird im Umgang mit den „Klima-Aktivisten“ grob verletzt.

    Wenn die (vermeintlich) letzte Generation etwas ändern will, muss sie sich politisch engagieren, entweder in einer ihre nahestehenden Partei oder in einer neu zu gründenden Partei und dann erst einmal über die 5%-Hürde kommen. Und erst dann können Veränderungen auf den Weg gebracht werden – oder auch nicht, wenn die parlamentarische Mehrheit nicht zustande kommt. So funktioniert Demokratie in Deutschland, eine parlamentarische Demokratie! Da haben „Räte“ (russisch „Sowjets“) keinen Platz!
    Ein ganz wichtiger Punkt ist m. E. auch folgender: die „Klima-Aktivisten“ der „Letzten Generation“ kleben sich im falschen Land auf die Straßen. Ich weise noch einmal darauf hin (wie auch in einigen anderen Diskussionen in den „Scilogs“), dass kaum ein Land Energie effizienter nutzt als Deutschland. Hier, zum wiederholten Male, noch einmal ein paar wichtige Zahlen (Quelle: “Deutschlands Anteil an den globalen CO2-Emissionen”, eine Publikation des VDI vom 14.05.2021; kann kostenlos heruntergeladen werden. Um 1000 US-Dollar Bruttoinlandsprodukt zu generieren, setzt Deutschland 160 kg CO2 frei, Japan 220 kg, die USA 250 kg, Südkorea 300 kg und China 510 kg. “Spitzenreiter” in dieser zehn Länder umfassenden Tabelle ist der Iran mit 680 kg pro 1000 US-Dollar Bruttoinlandsprodukt. Besser aufgestellt sind nur Länder mit hohem Kernenergie-Anteil oder – bei dünner Besiedlung – mit ausreichend Wasserkraft; als Beispiele seien Frankreich, Schweiz, Schweden und Norwegen genannt.
    Wenn die Klimakleber die globalen CO2-Emissionen verringern wollen, müssten sie am zweckmäßigsten mit ihrer Aktion also im Iran oder anderen, hier nicht genannten Entwicklungsländern anfangen: vielleicht einmal den Verkehr in irgendeiner Hauptverkehrsstraße blockieren oder einen großen Flughafen lahmlegen! Wie würde es ihnen da wohl ergehen? Mit Sicherheit würden die Sicherheitskräfte dort krätig hinlangen! Noch wichtiger allein wegen der riesigen Wirtschaftskraft und weil es gegenwärtig etwa 1,4 Milliarden Chinesen gibt, wäre eine solche Aktion in irgendeiner chinesischen Großstadt. Am besten gleich in Peking anfangen und eine der großen Straßen am Platz des Himmlischen Friedens blockieren, oder auf dem international Flughafen in Peking. Nur zu, die chinesiche Polizei ist doch für ihre Feinfühligkeit bekannt.
    Am besten wäre es aber, ein Handwerk, z.B. Dachdecker, Schreiner oder Installateur für Wärmepumpen, zu lernen oder einen naturwissenschaftlichen oder ingenieurwissen-schaftlichen Studiengang erfolgreich zu absolvieren und dann zu ARBEITEN!
    Auch die deutsche Effizienz in der Energie- und Rohstoffnutzung kann sicher auch noch verbessert werden und niemand sollte sich auf seinen Lorbeeren ausruhen. Stillstand bedeutet Rückschritt. Und solche Technologien können weltweit exportiert werden, um mit deutlich geringerem CO2-Ausstoß mehr Güter, Waren und Dienstleistungen zu erzeugen. Denn der weltweite Hunger danach und vor allem nach billiger und zuverlässiger Energieversorgung wird noch über viele Jahrzehnte weiter anwachsen.

  22. @Quentmeier 23.03. 13:54

    „Am besten wäre es aber, ein Handwerk, z.B. Dachdecker, Schreiner oder Installateur für Wärmepumpen, zu lernen oder einen naturwissenschaftlichen oder ingenieurwissen-schaftlichen Studiengang erfolgreich zu absolvieren und dann zu ARBEITEN!“

    Insoweit hier tatsächlich die Arbeitskräfte fehlen, kann ein junger Mensch mit seiner Berufswahl den Klimaschutz beschleunigen. Die Berufswahl ist aber nicht der einzige Faktor. Es müssen auch Investoren da sein, die die entsprechenden Anlagen finanzieren wollen. Und gerade bei Windrädern und neuen Stromtrassen ist alles da, nur die Genehmigungen dauern Jahre bis Jahrzehnte. Genau hier fehlt der politische Wille, und den mag man nun auch mit Festkleben fördern wollen.

    Ob das was nützt, ist keine einfache Frage. Wenn man das Festkleben jedenfalls nicht in Vollzeit machen will, kann man in der Tat auch gleichzeitig Heizungsbauer, Elektriker oder Dachdecker lernen.

    „Auch die deutsche Effizienz in der Energie- und Rohstoffnutzung kann sicher auch noch verbessert werden und niemand sollte sich auf seinen Lorbeeren ausruhen. „

    Sehe ich genauso. Aber es sind doch auch PV-Module und Windräder genauso wirksam wie effizientere Anwendungen in den Prozessen, um dann die Klimabilanz zu verbessern. Dazu gehören ebenso neue Stromtrassen, Elektromobilität und Wärmepumpenheizungen. Warum sollen wir was anderes machen, als alles Finanzierbare und Umsetzbare zu realisieren?

    „Denn der weltweite Hunger danach und vor allem nach billiger und zuverlässiger Energieversorgung wird noch über viele Jahrzehnte weiter anwachsen.“

    Entsprechend ist es umso wichtiger, in die entsprechenden Techniken zu investieren, und auch die Effektivität zu steigern und die Kosten immer weiter zu verringern, dass eben das große Ziel, die globale Klimaneutralität, erreicht werden kann.

    Eine Überprüfung des eigenen Konsums kann hier wesentlich beschleunigen, dann bleibt mehr Geld und gleichzeitig mehr Arbeitszeit für die Energiewende übrig. Das ist eine ganz einfache Rechnung. Will ich Überfluss und Statussymbole, oder will ich eine Zukunft für nachfolgende Generationen? Die Botschaft der Festkleber ist in Teilen nachvollziehbar. Öffentlichkeitsarbeit geht aber auch anders.

    Auch demokratische Prozesse liefern nicht immer das Ergebnis, das man sich wünscht. Wenn man hier neue Ideen ins Spiel bringt, könnte man da durchaus drüber nachdenken. Ein Bürgerrat aus zufällig ausgewählten Bürgern könnte man finde ich mal ausprobieren. Erstmal nur mit beratender Funktion, und wenn die Ergebnisse weiterführend sind, dann vielleicht sogar mit gewissen Mitbestimmungskompetenzen. Die Energiewende ist auch längst nicht die einzige Baustelle, die von unserer Demokratie chronisch verschleppt wird.

  23. Für die lieben Klimalaugner unter uns (jeder weiß, was und wer damit gemeint ist), die deutsche Übersetzung der Hauptaussagen des IPCC-Berichts AR6:

    https://www.de-ipcc.de/media/content/Hauptaussagen_AR6-SYR.pdf

    Keine kann sagen, er/sie hätte nichts gewusst:

    “C.1 Der Klimawandel ist eine Bedrohung für das menschliche Wohlergehen und die planetare Gesundheit (sehr hohes Vertrauen). Das Zeitfenster, in dem eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft für alle gesichert werden kann, schließt sich rapide (sehr hohes Vertrauen).
    (…)
    Die in diesem Jahrzehnt getroffenen Entscheidungen und durchgeführten Maßnahmen werden sich jetzt und für Tausende von Jahren auswirken (hohes Vertrauen).”

  24. Alle starren jetzt auf den neuen IPCC –Bericht, wie das Kaninchen auf die Schlange. Unser Beitrag zum Klimaschutz wird jedoch keinesfalls ausreichen, die CO2-Emissionen auch nur halbwegs zu senken. Zumal beispielsweise China, der größte Verursacher von Treibhausgasen, weiter auf Kohlekraftwerke etc. setzt. Obwohl China selbst massiv unter den Folgen des Klimawandels leidet, reichen die getroffenen Maßnahmen bei weitem nicht aus, die Zunahme von Starkwetterereignissen sowie Dürren und den damit einhergehenden Rückgang landwirtschaftlicher Erträge in der Griff zu bekommen. Sorge machen auch die abschmelzenden Gletscher im tibetischen Hochland, weil diese die wichtigsten Flüsse in China speisen. Aus diesem Grund investiert das Land Milliarden in ein Programm zur Wetterkontrolle, das schon jetzt die Nachbarstaaten nervös macht.
    Vor kurzem ist der Triller „ °C – Celsius“ von Marc Elsberg erschienen, der sich auf genau dieses Thema fokussiert. Auch wenn das Ganze eine Fiktion ist, so hat der Autor doch gründlich zum Thema recherchiert und man kann einiges daraus lernen.