Klima: Einige kühle Überlegungen

Der noch junge Sommer 2025 hatte bereits seinen dritten Hitzeanfall. Teile der Presse werfen der Bundesregierung mangelndes Engagement für die Reduktion der Treibhausgase vor. Die US-Regierung lehnt es grundsätzlich ab, sich mit dem Klimawandel überhaupt zu befassen. Was man jetzt dazu wissen sollte, und welche Argumente wirklich sinnvoll sind.

2024 war in Deutschland und weltweit das heißeste Jahr seit Beginn der Messungen. Die Durchschnittstemperatur lag mehr als 1,5 °C höher als in der vorindustriellen Referenzperiode von 1850 bis 1900. Das Jahr 2025 liegt übrigens bisher nur knapp darunter und die WMO (World Meteorological Organisation) hat eine Wahrscheinlichkeit von 70 Prozent dafür errechnet, dass die weltweite Durchschnittstemperatur für 2025-2029 ähnlich hoch oder höher liegt. Bei erstaunlichen 86 Prozent liegt die Wahrscheinlichkeit, dass bis 2029 wenigstens ein Jahr 1,5 °C wärmer wird. Wenn nicht gerade ein Wunder geschieht, hat die Welt die Latte gerissen, die sie sich Ende 2015 auf der Pariser Klimakonferenz vor zehn Jahren aufgelegt hatte.

In der Juli-Ausgabe von „Bild der Wissenschaft“ schreibt der Klimaforscher Mojib Latif, dass die Welt auf eine Erwärmung von circa drei Grad zusteuert, wenn die bisherige Politik beibehalten wird, und ergänzt: „Vor diesem Hintergrund grenzt es schon an Realitätsverlust, wenn Politiker bekräftigen, an dem 1,5 C°-Ziel von Paris festhalten zu wollen.“

Das war bereits unmittelbar nach der Pariser Klimakonferenz abzusehen. Am 21.12.2015 habe ich in meinem Blog geschrieben: „Der Pariser Klimavertrag ist wirkungslos. Er propagiert die Illusion, dass der bloße Wille zur Erreichung der Ziele bereits zu einer Wirkung führt.“

Es kam also, wie es kommen musste: Der anthropogene (von Menschen verursachte) Ausstoß von Treibhausgasen hat sich von 49 Milliarden Tonnen CO2-Äquivalent im Jahr 2015 auf 53 Milliarden Tonnen (2023) erhöht – trotz aller Klimaschwüre. Und die Auswirkungen spüren nicht nur die Himalaja-Gletscher oder die Staaten in der Sahelzone. Auch Europa ist betroffen – und zwar besonders stark. Nach Angabe der European Environment Agency ist Europa der Kontinent, der sich am schnellsten erwärmt. Während die weltweite Temperaturerhöhung 2024 bei 1,57 bis 1,60 °C lag1, waren es in Europa 2,9 °C.

Halten wir fest: Der Klimawandel droht nicht in der Zukunft. Er hat längst begonnen.

Und Europa ist buchstäblich ein Hotspot.

Die Klimakonferenzen

Klimakonferenzen finden weiterhin jährlich statt, und sie produzieren weiterhin Nebelwände zur Vortäuschung von Aktionen. Als gigantische Medienereignisse bewegen sie regelmäßig mehrere zehntausend Teilnehmer und Journalisten rund um den Globus. Bei der Klimakonferenz im Jahr 2023 in Dubai hatten die teilnehmenden Staaten 54000 Delegationsmitglieder gemeldet (Deutschland ca. 250, Brasilien ca. 1200). Dazu kommen Journalisten und Klimaaktivisten aus aller Welt. Man könnte spaßeshalber die Flugkilometer der Teilnehmer zusammenrechnen und daraus den CO2-Verbrauch der Konferenz ermitteln (Fahrdienste vor Ort und Stromverbrauch für Laptops, Beleuchtung und Klimaanlagen kämen noch hinzu).

Bei der letzten Klimakonferenz in Baku 2024 ging es kaum noch um den Klimawandel, sondern fast ausschließlich um Geld. Die Entwicklungsländer reklamieren, dass sie durch die globale Erwärmung Schäden erleiden und deshalb zu Investitionen gezwungen sind, obwohl sie selbst kaum zur Erderwärmung beitragen. Die diskutierten Summen sind astronomisch: Etwa 1,3 Billionen US$ fordern die Entwicklungsländer – pro Jahr, wohlgemerkt. Den Industrieländern ist das zu viel. 300 Milliarden wollen sie mobilisieren. Allerdings ist die Diskussion aus mehreren Gründen eine Farce. Zum einen betrachten sich die reichen Ölstaaten, die Türkei, Indien und China als Entwicklungsländer – das war vor fast 30 Jahren bei den ersten Klimakonferenzen so festgelegt worden. Folglich sehen sie sich nicht in der Pflicht zu bezahlen. Die USA und Russland fühlen sich nicht zuständig, sodass die Last auf der EU, Japan, Kanada und Australien hängen bleibt. Deutschland müsste beispielsweise von den 1,3 Billionen US$ mehr als 200 Milliarden übernehmen – was sicher nicht geschehen wird. Zum Zweiten möchten viele Entwicklungsländer das Geld zur direkten freien Verfügung haben. Die Industrieländer haben allerdings den Verdacht, dass die Mittel dann keineswegs komplett für den Klimaschutz verwendet würden, um es vorsichtig auszudrücken. Bei der nächsten Konferenz in Brasilien ist deshalb weiterer Streit absehbar.

Allzu viel Hilfe bei der Begrenzung der globalen Erwärmung und der unvermeidlichen Anpassung an die Folgen sollten wir also von dieser Seite nicht erwarten.

Der Ausstoß von Treibhausgasen

Ja, der anthropogene Ausstoß von Treibhausgasen ist viel zu hoch und muss zurückgefahren werden. Das ist allen klar. Bisher reduzieren aber nur die europäischen Staaten, die USA und Japan ihre Emissionen in nennenswertem Maße.

Die EU (ohne GB) hat ihre Treibhausgas-Emissionen seit dem Jahr 2000 von 4,5 Milliarden auf 3,2 Milliarden Tonnen (2023) CO2-Äquivalente gesenkt. Hier eine Vergleichstabelle2:

Vergleich der absoluten Treibhausgas-Emissionen in Millionen Tonnen CO2-Äquivalent.

Demnach betrug der Anteil der EU im Jahr 2023 nur noch rund 6 Prozent des weltweiten Ausstoßes. Bei der Emission von Treibhausgasen pro Kopf der Bevölkerung liegt die EU mit 7,26 Tonnen auch nicht schlecht. Der weltweite Durchschnitt liegt bei 6,6 Tonnen. China kommt auf 11,1 , die USA auf 17,6 , Russland auf 18,7. Frankreich (5,8), England (5,5) und Italien (6,4) liegen sogar unter dem Weltdurchschnitt.

Europa ist also auf dem richtigen Weg, dennoch wäre es ein Fehler, die Dekarbonisierung um jeden Preis zu beschleunigen. Der Umbau der gesamten Wirtschaft kostet sehr viel Geld – und das muss verdient werden.

Ob Europa fünf Jahre eher oder fünf Jahre später seine CO2-Emissionen auf null bringt, ändert nichts am Weltklima, wirkt sich aber stark auf die Kosten aus. Und wenn das Geld für den Umbau fehlt, verspätet er sich oder findet nicht statt.

Ein Beispiel: Das Gebäudeenergiegesetz der letzten Bundesregierung sollte den Umstieg auf CO2-arme Heizungen beschleunigen. Das führte im Jahr 2023 aber zu einem Run auf Gas- und Ölheizungen, weil viele Hausbesitzer hohe Kosten durch einen erzwungenen Umstieg auf Wärmepumpen befürchteten. Im Jahr 2024 gab es entsprechend einen gewaltigen Einbruch beim Umsatz aller Heizungsarten – nur Ölheizungen verkauften sich weiterhin hervorragend. Das gut gemeinte Gesetz hat also die Dekarbonisierung der Wärmeerzeugung eher aufgehalten als befördert.

Der komplette Umbau der Wirtschaft auf CO2-freie Energie lässt sich nicht erzwingen. Er ist notwendig, aber sein Tempo ist eine Gratwanderung. Der beinahe religiöse Eifer, mit dem Teile die Presse jede vermeintliche Verlangsamung der Dekarbonisierung verdammen, ist dabei nicht unbedingt hilfreich. Die teils apokalyptischen Formulierungen und Begriffe sind ebenfalls eher kontraproduktiv. Ich möchte das an folgenden Beispielen erläutern: Klimakrise, Erderhitzung und CO2-Budget.

Klimakrise

Nein, wir haben keine Krise. Unter einer Krise versteht man die Zuspitzung eines Konflikts oder die entscheidende Phase einer Erkrankung, also ein punktuelles Ereignis. Wer es erfolgreich bewältigt, hat das Schlimmste überstanden. Der Konflikt löst sich auf oder die Krankheit klingt ab. Fehlt es jedoch am entschlossenen Handeln, gerät der Konflikt außer Kontrolle, oder die Krankheit führt zum Tod.

Das Klima verändert sich aber dauerhaft und läuft auf ein neues Gleichgewicht zu. Die Wiederherstellung des alten Zustands ist ausgeschlossen. Nach geologischen Maßstäben verläuft die Veränderung ausgesprochen ruckartig, und die künftigen Temperatur- und Niederschlagsmuster werden sich von den heutigen um so stärker unterscheiden, je mehr Treibhausgase die Menschheit in die Atmosphäre bläst. Mit einem Krisenmanagement ist es also nicht getan, hier ist ein dauerhaftes Umdenken gefragt. Auf der Liste stehen unter anderem die Energieerzeugung, die Landwirtschaft, der Ressourcenverbrauch und die Abfallbehandlung.

Und wir müssen uns an das neue Gleichgewicht anpassen. Nicht nur die Temperaturen, auch die Ausprägung der Jahreszeiten, die Windstärken und die Niederschlagsmuster werden sich verändern. Auf welche Weise? Das weiß niemand. Und mehr noch: Wie bei jeder abrupten Zustandsänderung in einem physikalischen System kann es zu Einschwingvorgängen kommen, also zu starken Ausschlägen nach oben oder unten, bevor sich das Gleichgewicht – nach Jahrzehnten oder Jahrhunderten – endgültig etabliert. Auch die Erwärmung am Ende der letzten Eiszeit wurde immer wieder von starken und schnellen Schwankungen unterbrochen.

Diagrammskizze eines Einschwingvorgangs

Also: Die Bewältigung des Klimawandels ist keine akute Krise, die man mit kurzer Anstrengung bewältigt, sondern eine Daueraufgabe für die nächsten hundert Jahre oder mehr.

Globale Erhitzung, Erderhitzung, Erdüberhitzung etc.

Offenbar glauben viele Journalisten und Politiker, dass „globale Erwärmung“ nicht bedrohlich genug klingt. Aber genau wie der Pfarrer, der seinen unartigen Schäfchen die Höllenqualen immer drastischer ausmalt, müssen sie feststellen, dass die Menschen nach anfänglicher Zerknirschung ungerührt weiter sündigen. Da hilft es auch nicht, immer wieder dramatische Vermögensverluste, millionenfache Klimaflucht oder gar Massensterben zu beschwören. Irgendwann hört einfach niemand mehr zu.

Mein Vorschlag: Stattdessen konkrete Auswirkungen nennen. Das macht den Menschen eher den Ernst der Lage klar als die Beschwörung der Apokalypse von der Kanzel aus. Beispielsweise:

  1. Das Abschmelzen der Eismassen auf Grönland und in der Antarktis hat begonnen und wird sich fortsetzen. Also steigt der Wasserspiegel und die Deiche müssen erhöht werden. Jetzt gleich. Und trotzdem: Die Halligen werden vielleicht nicht alle überleben.

  2. Wärme und Trockenheit schadet den Nadelbäumen, und teilweise auch den einheimischen Laubbäumen. Wir werden andere Baumarten (Spitzahorn, Weißbuche, Atlaszedern etc.) pflanzen müssen. Jetzt. Bäume wachsen bekanntlich eher langsam.

  3. Mehr Wärme sorgt für mehr Energie in der Atmosphäre. Hitzewellen, Starkregen, Stürme, schwere Gewitter und Tornados werden häufiger auftreten. Vorsorge ist hier besser als Schadensbeseitigung.

  4. In unseren Breiten tauchen bisher unbekannte Infektionskrankheiten auf. Teilweise sind sie gefährlich und schwer zu behandeln.

Alle Veränderungen sind jetzt bereits spürbar und werden umso ausgeprägter, je stärker die globalen Temperaturen ansteigen.

CO2-Budget

Nein, es gibt kein CO2-Budget. Um das zu illustrieren, hier eine (etwas vereinfachte) Analogie aus der Medizin: Wer 30 Jahre lang jeden Tag mehr als 80 Gramm Alkohol trinkt, hat eine Chance von 50 Prozent für eine Leberzirrhose. Habe ich nach 20 Jahren dann noch ein Budget von 10 Jahren ungeminderten Alholkonsums? Nein, das ist offensichtlich Unsinn.

Überflutung, KI-generiertes Symbolbild

Beim Klima ist das nicht anders, und trotzdem geht dieser Unsinn immer wieder durch die Presse (aktuell z. B. hier oder hier). Die beiden Artikel beziehen sich auf eine gerade veröffentlichte wissenschaftliche Arbeit („Indicators of global climate change 2024“, Nachweis in den Anmerkungen3). Darin wird in der Tat ein CO2-Budget erwähnt, allerdings nur im Zusammenhang mit unterschiedlichen Wahrscheinlichkeiten. Und die dafür errechneten Emissionswerte sind extrem niedrig. Die Autoren deuten damit dezent an, dass eine Begrenzung der Erwärmung auf 1,5 °C nicht mehr erreichbar ist.

Wenn man davon ausgeht, dass die wichtigsten Aussagen einer wissenschaftlichen Arbeit im Abstract stehen, dann hat die Arbeit allerdings einen ganz anderen Schwerpunkt. Ich zitiere mal:

„The indicators show that human activities are increasing the Earth’s energy imbalance and driving faster sea-level rise compared to the AR6 assessment. For the 2015–2024 decade average, observed warming relative to 1850–1900 was 1.24 [1.11 to 1.35] °C, of which 1.22 [1.0 to 1.5] °C was human-induced. The 2024-observed best estimate of global surface temperature (1.52 °C) is well above the best estimate of human-caused warming (1.36 °C).“

„Verglichen mit dem sechsten Assessment Report des IPCC zeigen die Indikatoren, dass menschliche Aktivitäten das Energieungleichgewicht der Erde stärker vergrößern und den Anstieg des Meeresspiegels beschleunigen. Für 2015 bis 2024 betrug die beobachtete Erwärmung im Vergleich zu 1850 bis 1900 1,24 [1,11 bis 1,35] °C, wovon 1,22 [1,0 bis 1,5] °C vom Menschen verursacht wurden. Die 2024 beobachtete beste Schätzung der globalen Oberflächentemperatur (1,52 °C) liegt deutlich über der besten Schätzung der anthropogenen Erwärmung (1,36 °C).“

Anders ausgedrückt: Die Erde erwärmte sich 2024 schneller als erwartet. Dass El-Niño-Phänomen kommt als Erklärung nicht infrage, weil es im letzten Jahr nicht auftrat. Auch sonst ist keine unmittelbare Ursache erkennbar. Und das ist schon ein Grund, sich Gedanken zu machen. Diese wichtige Erkenntnis wurde aber leider kaum zitiert (auch nicht von den beiden verlinkten Pressemeldungen).

Was erwartet uns?

Wie wird das Klima in Deutschland in 25 Jahren aussehen? Darauf gibt es eine eindeutige Antwort: Niemand weiß es genau. Sicher ist, dass die Temperaturen in Europa stärker steigen als im Weltdurchschnitt. Gleichzeitig schwächelt der warme Nordatlantikstrom. Es wäre also denkbar, dass in Deutschland solche Sommer wie in diesem Jahr häufiger auftreten. Und sie könnten noch extremer ausfallen. Kühle Phasen mit 15 bis 20 Grad wechseln sich dann mit Hitzewellen ab, die 40 Grad und mehr erreichen. Vielleicht wird es auch im Nordwesten eher wechselhaft, nass und kühl, im Südosten dagegen heiß und trocken. Sollte der Nordatlantikstrom noch schwächer werden, könnten auch die Winter deutlich kälter werden. In Südeuropa und im Mittelmeergebiet wird es aller Voraussicht nach sehr ungemütlich. Für Frankreich erwartet zum Beispiel Meteo-France bis zum Jahr 2100 Hitzewellen bis 50 Grad.

Was können wir tun?

Wenn wir von Deutschland aus der Welt helfen wollen, haben wir mehrere Optionen. Die Entwicklungsländer erwarten sehr viel Geld, auf gute Ratschläge verzichten sie dagegen gerne. Als Geldgeber ist Deutschland aber durchaus dafür verantwortlich, dass die Mittel sinnvoll angelegt werden. Darauf sollten wir auch bestehen.

Deutschland ist immer noch ein führendes Industrieland. Die aktuelle Bundesregierung hat einigen Ehrgeiz entwickelt, diesen Vorteil auszubauen. So möchte sie in Deutschland das erste Kernfusionskraftwerk bauen lassen. Einheimische Start-ups wie Proxima Fusion oder Marvel Fusion haben jeweils mehr als 180 Millionen Euro Investorengelder eingesammelt, genug, um zumindest den Bau eines Testreaktors zu beginnen. Siemens Energy baut große Elektrolyseanlagen zur Erzeugung von grünem Wasserstoff und testet Gasturbinen mit Wasserstoffeinspritzung. Bei der Akkuherstellung und der Produktion von Solarzellen ist Deutschland dagegen ziemlich abgehängt. Das gilt es in naher Zukunft aufzuholen.

Die Aufgaben sind gewaltig. Aber niemand hat gesagt, dass es einfach wird.

Anmerkungen

[1] Nach anderen Quellen waren es 1,52 °C

[2] Crippa, M., Guizzardi, D., Pagani, F., Banja, M., Muntean, M., Schaaf, E., Monforti-Ferrario, F., Becker, W., Quadrelli, R., Risquez Martin, A., Taghavi-Moharamli, P., Köykkä, J., Grassi, G., Rossi, S., Melo, J., Oom, D., Branco, A., San-Miguel, J., Manca, G., Pisoni, E., Vignati, E. and Pekar, F., GHG emissions of all world countries, Publications Office of the European Union, Luxembourg, 2024, doi:10.2760/4002897, JRC138862

[3] Forster, P. M., Smith, C., Walsh, T., Lamb, W. F., Lamboll, R., Cassou, C., Hauser, M., Hausfather, Z., Lee, J.-Y., Palmer, M. D., von Schuckmann, K., Slangen, A. B. A., Szopa, S., Trewin, B., Yun, J., Gillett, N. P., Jenkins, S., Matthews, H. D., Raghavan, K., Ribes, A., Rogelj, J., Rosen, D., Zhang, X., Allen, M., Aleluia Reis, L., Andrew, R. M., Betts, R. A., Borger, A., Broersma, J. A., Burgess, S. N., Cheng, L., Friedlingstein, P., Domingues, C. M., Gambarini, M., Gasser, T., Gütschow, J., Ishii, M., Kadow, C., Kennedy, J., Killick, R. E., Krummel, P. B., Liné, A., Monselesan, D. P., Morice, C., Mühle, J., Naik, V., Peters, G. P., Pirani, A., Pongratz, J., Minx, J. C., Rigby, M., Rohde, R., Savita, A., Seneviratne, S. I., Thorne, P., Wells, C., Western, L. M., van der Werf, G. R., Wijffels, S. E., Masson-Delmotte, V., and Zhai, P.: Indicators of Global Climate Change 2024: annual update of key indicators of the state of the climate system and human influence, Earth Syst. Sci. Data, 17, 2641–2680, https://doi.org/10.5194/essd-17-2641-2025, 2025.

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www.thomasgrueter.de

Thomas Grüter ist Arzt, Wissenschaftler und Wissenschaftsautor. Er lebt und arbeitet in Münster.

84 Kommentare

  1. @Grüter: “Der Umbau der gesamten Wirtschaft kostet sehr viel Geld – und das muss verdient werden.”

    Das ist ein Satz der den Irr-/Wahnsinn der wettbewerbsbedingt-konfusen Symptomatik deutlich macht – Wenn GRUNDSÄTZLICH alles Allen gehören darf, so dass niemand mehr Steuern zahlen, usw. muss, hat der Irr-/Wahnsinn keine Macht mehr.

    “Als Mensch anfing seine Toten zu bestatten, wurde Mensch zum Mensch.” (unbekannter Anthropologe)

    Als Mensch aber anfing auch daraus ein GESCHÄFT zu machen, war alles für’n Arsch, bzw. war der geistige Stillstand in der Konfusion MANIFESTIERT. (hto)

    Wenn Mensch also überleben will, muss die wettbewerbsbedingt-konfuse Symptomatik für eine wirklich-wahrhaftig zweifelsfrei-eindeutige und befriedende Vernunft/Kommunikation beendet werden – Nur Dumm-Verkommenheit fragt “Wer soll das bezahlen?”, wenn Ökonomie und Ökologie OHNE …!?

  2. @Grüter: “Mein Vorschlag: Stattdessen konkrete Auswirkungen nennen. Das macht den Menschen eher den Ernst der Lage klar …”

    Meine Erfahrungen mit der wettbewerbsbedingt-konfusen Symptomatik: Die Bedingungen verschärfen sich SCHEINBAR unüberwindlich- aussichtslos, also verschärft sich auch der Wettbewerb unter den Menschen und die Illusionen von “Individualbewusstsein” bis materialistische “Absicherung” werden versucht schneller und instinktiv-skrupelloser zu leben.

  3. noch mehr kühle Überlegungen ,
    Das Treibhausgas Kohlendioxid wird vom Regen aus der Luft ausgewaschen nach der Formel : CO2 + H2O = H2CO3. Das ist die Kohlensäure, die wir vom Mineralwasser kennen.

    Und warum funktioniert diese Rechnung nicht mehr ?
    Weil es der Flugverkehr ist, der das CO2 in 10 000 m Höhe bringt, wo es kaum noch Regen gibt.
    Also, den Flugtourismus reduzieren oder sogar ächten.

    Warum geschieht das nicht ? Die Antwort dazu beschreibt die Wahrheit.

    • Ganz so einfach ist das nicht. Zunächst macht der Flugverkehr nur etwa 2 Prozent der anthropogenen Treibgasemissionen aus, und davon entsteht ein guter Teil beim Start und beim Steigflug. Dann wäscht Regen zwar etwas CO2 aus, aber dieser Effekt hat sich natürlich kaum verändert, während die Emissionen extrem zugenommen haben. Es wird sich also in jedem Fall ein neues, höheres Gleichgewicht einstellen. Zum Abbau der Treibhausgase in der Atmosphäre hier ein weiterführender Link vom Umweltbundesamt.

  4. Die Folgen der globalen Erhitzung um 3 Grad bis 2100 sind wohl klar, nämlich ökologischer und wirtschaftlicher Kollaps. Wobei es ja sehr gut sein kann, dass wir die 3 Grad deutlicher früher erreichen, weil sich die globale Erwärmung beschleunigt hat.

    Sie haben in Ihren Betrachtungen den Einfluss der globalen Erwärmung auf die Biosphäre weitgehend ausgeklammert. Was soll anderes passieren, wenn sich die Klimazonen rasant nach Norden verschieben, als dass die ökologischen Netze zerreißen und sich völlig neue konfigurieren?

    Und auch die Kipppunkte im Klimasystem fehlen in Ihren Betrachtungen. Wir rauschen wahrscheinlich mit voller Kraft drüber, mit allen Folgen.

    Wie wird das Klima in 25 Jahren in Deutschland sein? Natürlich deutlich extremer und heißer und im Ganzen trockener. Aber wie wird es in Italien, Spanien und Griechenland sein? Wie wird es im Nahen Osten, Indien, China und in den USA sein? Welchen Einfluss wird das auf Europa und Deutschland haben?

    • In einem Blogbeitrag kann ich nicht die gesamte Problematik der globalen Erwärmung diskutieren. Dazu müsste ich ein Buch schreiben. Mir ging es hier um den Stand der Erwärmung, den Stand der CO2-Reduktion und die Fehler in der Diskussion. Selbst bei einer Erwärmung um 3 °C muss es keinen Kollaps geben. Bei dem gegenwärtigen Stand der Dinge werden 2,2 bis 2,5 °C unvermeidlich sein, es sei denn, der Kollaps tritt unerwartet früh ein. wenn Kippelemente ausgelöst werden, dann bedeutet das zunächst einmal, dass eine Rückkehr zum alten Zustand unmöglich ist. Die Gletscherschmelze und der Anstieg des Meeresspiegels wird sich jetzt schon kaum rückgängig machen lassen. Und ob es trockener wird, ist keineswegs ausgemacht. Wenn die Ozeane und die Luft wärmer werden, verdunstet mehr Wasser. Es ist nur unklar, wo das wieder abregnet. Sicher ist allerdings, dass es rings ums Mittelmeer sehr viel wärmer wird. Dort verschlechtern sich die Bedingungen auf jeden Fall, wie ich allerdings auch geschrieben habe. Deshalb ist die Menschheit gut beraten, sich rechtzeitig anzupassen. Denn wie gesagt: Der Umbau der Wirtschaft muss bezahlbar bleiben, sonst findet er einfach nicht statt. Und das hilft niemandem.

      • Vielen Dank für Ihre Antwort!

        Natürlich können Sie nicht auf alle Punkte eingehen, die Frage ist, welche die wichtigsten sind. Ich kann natürlich auch nicht alle meine Punkte so weit ausführen, wie nötig, weil ich dann den ganzen Abend an meinem Beitrag schreiben würde.

        Das IPCC scheitert jetzt auch daran, weil die Klimaveränderungen schneller ablaufen, als der IPCC-Prozess dem wissenschaftlich hinterherrennen kann. Die Berichte sind veraltet, wenn sie erscheinen. Wir bräuchten ein Assesment in Echtzeit, wenn es die Politiker denn überhaupt interessieren will. Trump zerstört derweil die US-Klimaforschung.

        Ich sehe die Sach nicht so optimistisch, weil wir Menschen nunmal von Ernährung abhängig sind. Aufgrund der Verdunstung wird es auf jeden Fall trockener, selbst wenn die gleiche Regenmenge (allerdings in Sturzfluten) wieder abregnet. Aufgrund der Verschiebung der Klimazonen werden sich auch die Anbaubedingungen geographisch rasant verschieben. Das Überschreiten von Kipppunkten wird das Wetter massiv beeinflussen, ein AMOC-Kollaps wird Nordeuropa extrem auskühlen lassen. Es wird Kaskaden von Folgen haben. Ich befürchte, dass schon eine schnelle Erwärmung um 2 Grad zu einem Kollaps vieler Staaten führen wird.

        • @Paul Stefan: “Ich befürchte, dass schon eine schnelle Erwärmung um 2 Grad zu einem Kollaps vieler Staaten führen wird.”

          Ja, weil die nötige Umstellung der Lebensmittelproduktion mit diesem System der wettbewerbsbedingt-konfusen Symptomatik nicht bezahlbar und somit kaum organisierbar ist.

      • @Grüter: “In einem Blogbeitrag kann ich nicht die gesamte Problematik der globalen Erwärmung diskutieren. Dazu müsste ich ein Buch schreiben.”

        Nun ein Buch brauche ich dafür nicht, aber wenn es denn konkrete Vorschläge bringt, Vorschläge die nicht im “Sinne” der allgemein-gewohnten Übertragung von Verantwortung sind und deshalb nur …

        Im Grunde haben wir den Punkt für Vorschläge längst überschritten und brauchen “Hammerschläge”!?

  5. @Doe: Warum geschieht das nicht ?”

    Weil die Menschen in gleichermaßen unverarbeitet-instinktiver Bewusstseinsschwäche von Angst, Gewalt und “Individualbewusstsein” mit Reizüberflutung und tabuisierter Bewusstseinsbetäubung leben/vegetieren.

  6. @Grüter: “Die Gletscherschmelze und der Anstieg des Meeresspiegels wird sich jetzt schon kaum rückgängig machen lassen.”

    Mit der irrational-wettbewerbsbedingt-konfusen Frage nach Bezahlbarkeit natürlich nicht, aber mit konsequent-kompromissloser Vernunft und Verantwortungsbewusstsein in einem globalen Gemeinschaftseigentum schon, zumindest schnell beenden.

  7. Ist das ein wirtschaftlicher Kollaps oder nicht? Ich bei kein Ökonom.

    “The global economy could face a 50% loss in GDP between 2070 and 2090, unless immediate policy action on risks posed by the climate crisis is taken. Populations are already impacted by food system shocks, water insecurity, heat stress and infectious diseases. If unchecked, mass mortality, mass displacement, severe economic contraction and conflict become more likely.”

    actuaries.org.uk/planetary-solvency

  8. Wenn ich vom Keller bis zum Dach fast alle Klimazonen der Erde habe, merke ich vor allem eins – ich lebe nicht in Deutschland, ich lebe nicht in Europa, ich lebe nicht in der Milchstraße, ich lebe in einem Haus. Auch Astronauten auf dem Mond überleben nicht durch Klimakonferenzen, sondern durch Raumanzüge.

    Das Scheitern einer Gesellschaft merkt man am Rückzug des Preppertums. Wenn die Menschheit es nicht schafft, mit den Gefahren der Welt fertig zu werden, müssen es die Staaten tun, wenn die es nicht schaffen, müssen es die Regionen, Städte, Gemeinden, wenn die es nicht schaffen, sind die Menschen auf sich gestellt. Und bei jeder Zerfallsstufe wird es schwieriger – denn schließlich schaffen 200 Anarcho-Chaoten namens Staaten immer noch weniger Probleme als acht Milliarden Anarcho-Chaoten, und Staaten können auch mehr Ressourcen bündeln, Schlimmeres verhindern, Größeres bewirken als Individuen.

    Irgendwann wird das Klima-Retten zum Ferner Liefen – jedes Grad zählt, also tut man, was man tun kann, aber Priorität gewinnt, sich ein Loch zu graben, wie die Wüstenmäuse. Weil Sie alles selbst am Leben halten müssen, was bislang das Klima für Sie getan hat, wird’s verflucht teuer und anstrengend und nicht so schön, aber Sie haben immer noch die Wahl, Städte in Termitenhügel zu verwandeln und künstliche Oasen zu bewässern, bevor Sie sich mit den letzten Überlebenden in den Trümmern der Zivilisation um die letzten Konservendosen prügeln müssen.

    Der Mars aus der Sci-Fi kolonisiert die Erde, und damit werden Sie einer der Marsianer, die ihre sterbende Welt mit Kanälen am Leben erhalten. Was auch immer Sie sich aufbauen, es wird Ali Putin und die 40 Räuber anlocken, Dschingis-Trump wird Tribut erpressen, Ihre Bojaren werden alles tun, um Sie zu entmutigen, indem Sie all Ihre Ernten verfressen und all ihre Mühen in Paläste stecken, nichts wird getan, solang’s man noch lassen kann, alles wird getan, was man lassen sollte, die Welt wird sein, wie sie heute schon ist, und versuchen, sich zu zerstören.

    Eine Verteidigungslinie wird gefallen sein, und wir werden versuchen müssen, die nächste zu halten. Und wenn das nicht klappt, die nächste. Und jedes Mal wird es härter, schwieriger, grausamer, denn die Probleme werden größer und wir kleiner.

    Andererseits – Ressourcen sind ja noch da. Wenn Sie Technologie haben, ist es eher eine Rückzug vor dem Dschungel, wo es viel zu viele Möglichkeiten zum Überleben gibt, als dass man die Stärkeren überleben könnte, als ein Rückzug aus der Wüste, wo kaum etwas überlebt. Wer sich der Herausforderung stellt, wer mit den Härten fertig wird, dem erschafft unser Rückzug das Unentdeckte Land, ein neues, unberührtes Amerika, das er nach seinen eigenen Wahnvorstellungen besiedeln kann.

    Die große Mehrheit von uns – jene, die zu faul, zu schwach sind, die nur jammern und Schuld suchen und sich drücken und nur an Geld denken – wir sind einfach Pflanzen, die passive, wehrlose Lebensgrundlage für alles andere. Ob eine Karotte Nährstoffe bildet oder wir Konservendosen, ob Vitamine oder Fabriken, ob Baumwollfasern oder Schränke voller Kleider – es sind Ressourcen, die von den einen angehäuft und vorverarbeitet und von den anderen geerntet werden. Wie die Kohlköpfe und Schweine, sind wir nur dazu da, fett zu werden und zu sterben, damit Andere leben können.

    Die Natur kümmert sich um ihren Scheiß und weist Mensch, Karotte und Schwein die Rolle im Ökosystem zu, für die er am besten geeignet ist. Die Dummen, die nichts können, außer emsig fett zu werden, werden immer in rauen Mengen verbraucht. Und damit auch produziert.

  9. In Exter gibt es gerade eine Konferenz zu Kippunkten im Klimasystem, die Teilnehmer warnen vor einem Überschreiten der Kipppunkte.

    “‘Tipping points’ experts issue urgent message to world leaders”

    “World leaders must take “immediate, unprecedented action” to prevent devastating climate tipping points, experts say.

    The Global Tipping Points Conference is taking place in Exeter this week, and almost 200 delegates have endorsed a statement calling for action from policymakers – especially leaders meeting at the COP30 climate summit in Brazil later this year.

    With global warming expected to exceed 1.5C within a few years, the experts warn that billions of people are at risk from climate tipping points.

    They write: “Already tropical coral reefs have crossed their tipping point and are experiencing unprecedented dieback, impairing the livelihoods of hundreds of millions who depend on them.”

    And they warn that a cascade of further tipping points – including the collapse of crucial ocean currents and dieback of the Amazon rainforest – could follow.

    Every fraction of a degree above 1.5°C matters. And every year of “overshoot” matters too.”

    news.exeter.ac.uk/faculty-of-environment-science-and-economy/tipping-points-experts-issue-urgent-message-to-world-leaders/

    Ob das irgendjemanden bewegen wird? Ob das irgendein Politiker lesen wird?

  10. @Grüne Technik und Afrikas Landwirtschaft

    Immerhin werden gerade wesentliche Komponenten der grünen Technik immer günstiger. Gerade PV in Wüstengegenden wird rasant lukrativer und Batteriefahrzeuge werden konkurrenzfähig.

    Und Schwierigkeiten in der Landwirtschaft treffen auf ein Schrumpfen der Weltbevölkerung, nur nicht in Afrika. Aber gerade Afrika hätte mit einer modernen Landwirtschaft ein riesiges Potenzial, nicht nur um sich selbst zu ernähren, sondern auch jede Menge exportieren zu können. Insbesondere nach China.

    Nordamerika und Europa haben auch reichlich landwirtschaftliche Überschüsse, da ist schon Luft, mit weniger Ertrag aufgrund des Klimaerwärmung klar zu kommen.

    Ein echtes Highlight wären freilich die Bakterienkulturen, die ganz mit grünem Wasserstoff Nahrungsmittel produzieren können. Das ist dann von Böden und Niederschlägen komplett unabhängig. Allerdings muss sich noch zeigen, wie teuer, bekömmlich und schmackhaft das dann wird.

    Wenn das alles nix wird, könnten wir aber auch weniger Nahrungsmittel wegwerfen und mit weniger Fleisch auskommen. Das dürfte ebenso ein großes Potential haben, mit weniger Erträgen dennoch klar zu kommen.

    Unsicherheiten bleiben freilich erhalten. Wie schnell es wirklich wärmer wird, und wo genau die Kippunkte liegen, ist derzeit leider unbekannt. Wir können dennoch tun, was möglich wird, dann eben ohne zu wissen, wie schlimm es wirklich wird. Nur die Richtung dürfte wirklich klar sein. Je weniger Treibhausgase, desto weniger läuft hier das Uhrwerk Klimasystem vorwärts, auch wenn wir die einzelnen Zahnräder nicht genau erkennen können.

    • Es gibt viele Ideen, was man machen könnte. Alle hochtechnologischen Ideen sind allerdings nur machbar, wenn die Welt, wie heute, ein einheitlicher Wirtschaftsraum bleibt. Lithiumakkus sind nur deshalb so billig, weil sie in gigantischen Fabriken für den Weltmarkt produziert werden.
      Afrika ist übrigens eigentlich Selbstversorger bei landwirtschaftlichen Produkten. Die Hungersnöte, von denen wir regelmäßig hören, sind fast immer durch Kriege ausgelöst.
      In den letzten fünfzig Jahren produziert die Menschheit Nahrungsmittel im Überschuss, allerdings nur dank gezielter Düngung und Schädlingsbekämpfung. Das hat es beinahe noch nie gegeben. Wer erinnert sich heute noch an die große Hungernot in China 1959 bis 1961? Kleinere Hungerkrisen gab es seitdem hauptsächlich als Folge von Kriegen. Aber auch hier gilt: nur wenn der Welthandel weiter funktioniert, können wir die Nahrungsmittelversorgung sicherstellen.

      • @Grüter: “Aber auch hier gilt: nur wenn der Welthandel weiter funktioniert, können wir die Nahrungsmittelversorgung sicherstellen.”

        Ach, dann wird Wasserknappheit und der Zwang zur zunehmenden künstlichen Bewässerung keine Rolle spielen???

        Es soll ja schon sehr viele Landwirte geben die die Kalkulationen nicht mehr stemmen können!?

        Ich bin ja auch der Meinung, daß man die Umstellung der Produktion leisten kann, z.B. auf hybride Gewächshäuser, wenn Ökonomie und Ökologie in einem globalen Gemeinschaftseigentum OHNE wettbewerbsbedingt-konfuse Symptomatik gedacht und getätigt werden können, auch ganz ohne Gentechnik.

  11. Sie schreiben, dass es für die stärkere Erwärmung von 2024 keine Erklärung gab. Das trifft so nicht zu, wie man bei realclimate im Blog und aus den Kommentaren ersehen kann.
    Da die Temperaturen wieder rückläufig sind bildet sich erneut eine kurzzeitig Temperaturspitze wie jedes Mal nach den früheren El Nino-Ereignissen. Zwar klang der letzte El Nino Anfang 2024 aus, aber da war noch der erhöhte
    Wasserdampfgehalt der Atmosphäre infolge des Hunga-Tonga-Ausbruchs und die stärkere Sonneneinstrahlung infolge des Rückgangs der Aerosole.
    Wegen der Ursachen der globalen Erwärmung kommt nun diese NASA-Studie neu in die Diskussion, die feststellt, dass allein in den beiden letzten Dekaden der Strahlungsantrieb infolge des bisher ungeklärten Rückgangs der Wolkendecke um je 0,37 W/m² zunahm, also seit Beginn der CERES-Messungen um nicht weniger als 0,74 W/m². Dies ist ein Drittel des ab 1750 bis heute mit 2,0 W/m² geschätzten Wertes. Da diese Zunahme des Strahlungsantriebs ja aber sicherlich nicht mit Beginn der Messungen im Jahr 2000 begann wäre nun interessant, ob sich zur Zeit von 1750 bis 2000 noch per proxy-Daten was ermitteln lässt.

    • Das sind auf jeden Fall interessante Ideen. Der Blog bei realclimate ist allerdings von April 2024 und kann die starke Erwärmung des ganzen Jahres 2024 noch nicht berücksichtigen. Die NASA-Studie kannte ich bisher nicht. Wenn ich das richtig gelesen habe, hat sie eine Verkleinerung der Sturmzonen in den mittleren Breitengraden und in den Tropen festgestellt, was zumindest einen guten Teil des verstärkten Strahlungsantriebs erklären würde. Warten wir also mal ab, wie sich das entwickelt.

    • Wolfgang Richter,
      Du benennst den Kern der fortschreitenden Erderwärmung.
      “Strahlungsantrieb entsteht, wenn die Energiemenge, die in die Erdatmosphäre gelangt, von der Energiemenge abweicht, die sie verlässt . Energie wird in Form von Strahlung übertragen: Sonnenstrahlung, die von der Sonne in die Atmosphäre gelangt, und Infrarotstrahlung, die als Wärme austritt.”

      Darum geht es !!
      Und es ist das Kohlendioxidgas in den höheren Atmosphärenbereichen dass die Abstrahlung von Infrarotlicht verhindert.
      Noch mal zur Erinnerung für die übrigen Leser.
      Hochfrequentes Sonnenlicht erreicht die Erde. Die Meere und die Landmassen verwandeln das hochfrequente Sonnenlicht in niederfrequentes Sonnenlicht, das man auch Wärmestrahlung nennt. Und genau diese Wärmestrahlung wird durch das Kohlendioxidgas in den höheren Wolkenschichten auf die Erde zurückreflektiert.
      Und es ist zweitrangig wie viel Kohlendioxidgas von einem Industriebetrieb abgegeben wird. Erstrangig ist, wo auf der Erde sich dieses Teibhausgas befindet.
      Erst wenn das Treibhausgas in den höheren Atmosphärenschichten ist, findet die Reflexion statt. Und es braucht eben Jahrhunderte, bis dieses Treihausgas die unteren Etmosphärenschichten wieder erreicht. Der Flugverkehr ist der Hauptsünder, weil er das Kohlendioxidgas in die höheren Atmosphärenschichten befördert.

      • @Doe
        Wenn nun mal aber laut Studie mehr direktes (also nicht rückgestrahltes) Sonnenlicht (IR) den Erdboden deshalb erreicht, weil die Wolkendecke geringer geworden ist, so ist das ein sehr wichtiger Faktor. Wie die Studie schreibt muss jetzt erst mal modelliert und beobachtet werden bevor man irgendwelche Ursachen und Zusammenhänge feststellen kann.
        Mit dem zusätzlichen Strahlungsantrieb von 0,37 W/m² pro Jahrzehnt ist das ein ganz erheblicher Faktor, denn laut IPCC-Bericht AR6 WG1 Chap. 7 Fig 7.6 beträgt der gesamte aufsummierte zusätzliche Strahlungsantrieb durchs CO2 von 1750 bis 2019 nur 2,16 (1,90 – 2,41) W/m², was ja nur mal 0,08 W/m² im Jahrzehnt entspricht. Wenn man nur die Haupterwärmungsphase von etwa 1980 bis 2019 nehmen würde und die 2,16 W/m² nur dort ansiedelt, dann wären das in diesen 4 Jahrzehnten durch CO2 0,54 W/m² im Jahrzehnt, wovon man die 0,37 W/m² abziehen müsste, so dass nur 0,17 W/m² für CO2 übrig blieben. Klar, das ist einfach nur mal ein Zahlenspiel, aber was ist, wenn der Wolkenrückgang nicht durch die zunehmende CO2-Konzentration verursacht wurde?
        Sollten die CO2-Emissionen die Ursache für den Wolkenrückgang sein, was ja eben noch völlig offen ist, dann widerspricht sich nichts. Sollte aber der Wolkenrückgang eine andere Ursache haben, wie den Rückgang der Aersole und natürliche Variationen des Klimas (um mal nur denkbare Beispiele zu nennen), dann spielte das CO2 nur eine sehr sehr kleine Rolle bei der aktuellen globalen Erwärmung.
        Es wird spannend!

        • @Wolfgang Richter

          Es wird spannend!

          Das denke ich ehrlich gesagt nicht, dass das sonderlich spannend wird oder gar die CO2-Theorie infrage stellt. Das ist einer der erwarteten verstärkenden Rückkopplungseffekte und erklärt die beschleunigte Erwärmung, aber nicht die globale Erwärmung an sich. James Hansen warnt aufgrund dessen auch davor, dass die zu erwartende Erwärmung bei einem verdoppelten CO2-Wert deutlich höher sein wird, als es aktuell erwartet wird (4,5° statt 3°).

          Meine ganz persönliche Vermutung ist, dass das mit der starken Erwärmung der Arktis und dem dadurch instabileren Jetstream zusammenhängt, vielleicht auch mit der Clausius-Clapeyron-Gleichung, dass Luft mit jedem Grad mehr 7 Prozent mehr Wasserdampf aufnehmen kann, sodass weniger Wasserdampf zu Wolken kondensiert.

          • @Thorsten P.
            Nein, das ist eben kein erwarteter Rückkopplungseffekt. Der Zusammenhang zwischen CO2-Anstieg in der Atmosphäre und Wolkenrückgang ist nicht erwartet worden, ist physikalisch bisher nicht erklärbar und deshalb auch nicht in den Klimamodellen berücksichtigt.
            Wie es in der Studie zu lesen ist muss deshalb erstmal weiter beobachtet und es muss “modelliert” werden.

          • @Wolfgang Richter

            Sie können sich gerne mit James Hansen, der mit dem Hockey-Stick, darüber streiten, was in den Modellen auftaucht und was nicht. Ich gehe der Einfachheit davon aus, dass er die Modelle und Studien besser kennt als Sie:

            “A priori, clouds did not need to
            be amplifying, but there is a consensus in the models that a warmer world tends to have less cloud cover
            and some of the clouds tend to move to slightly higher altitude, which decreases heat radiation to space.” (Hansen, Large Cloud Feedback Confirms High Climate Sensitivity, 2025, S. 3)

            Ansonsten spricht schon der 4. IPCC Bericht über die Modellierung von Wolken, was Ihrer Aussage widerspricht, dass das in den Modellen nicht berücksichtigt würde. Die Ergebnisse waren seinerzeit aufgrund der Komplexität aber noch nicht eindeutig.

            Wie auch immer, ein höherer Albedo-Wert der Erde bedeutet auf jeden Fall schlechte Nachrichten für uns.

  12. Irgendwie fehlt im Artikel der Blick darauf, warum es schwer ist. Das liegt nicht alleine an der Verfügbarkeit von Geld, sondern auf, was diejenigen mit ihrem Geld machen wollen, die viel haben. Es ist eben in den letzten Jahrzehnten viel Geld in fossile Energie geflossen und dementsprechend gibt es viele Anlagen und diese Anlagen verlieren durch Klimaschutz ihren Wert. Das gilt von Staaten mit Ölfeldern, über Kraftstoffhersteller, bis zum Eigenheim mit Gasheizung. Diese Interessen haben den Konflikt um das Heizungsgesetz befeuert. Fast alle haben eine fossile Anlagen und dementsprechend anknüpfungsfähig war die Lösung im wesentlichen nichts zu tun.

    Das ließe sich mit Geld lösen. Geld heißt hier aber im Wesentlichen Kapital für Investitionen. Im Grunde ist das eine der wichtigen Zutaten für Klimaschutz. Günstige Kapital. Die andere Zutat ist die Entwertung von bestehenden fossilen Anlagen. Wenn es günstig ist, neue Anlagen zu bauen, entwertet da alte automatisch. Aber egal wie man es macht, der fossile Besitzstand wird sich wehren. Die Frage ist, wie man verhindert, das dies erfolgreich ist.

  13. Den Menschen durch drastische Beschreibungen Angst zu machen halte ich für einen schlechten Vorschlag. Angst ist ein schlechter Ratgeber. So gesehen unternehmen die Regierungen durchaus etwas. Steigende Abschottungen gegen Migration sind doch schon mal ein Anfang gegen erwartbare Klimaflüchtlinge. Deutschland kriegstüchtig zu machen ist ebenfalls ein Blick in die erwartete Zukunft.
    Letztlich gibt mein “Name” dem Fan von Douglas Adams einen Hinweis auf Folgen von Entscheidungen aus Angst, obwohl auch ich keine Berater brauche, vor allem nicht jene die erzählen man könne alles erreichen wenn man es wirklich will.

    • @Golgafrincham Reinzucht

      Den Menschen durch drastische Beschreibungen Angst zu machen halte ich für einen schlechten Vorschlag

      ___________________________________________________________________
      Soll man die Realität verschweigen, um Niemandem die gute Laune zu verderben?

      • @Frankfurter
        Angst beeinträchtigt die rationale Verarbeitung und damit das Erkennen der Realität. Gerade die Massenmedien setzen auf Katastrophenschau mit der oft gehörten Folge: “Ich kann es nicht mehr hören”. Nicht der Weg sein Verhalten zu ändern inklusive Umgang mit, bzw Auswahl von Politikern.

        Und Freitags hüpfen und Forderungen an andere stellen hilft auch nicht.

  14. 3 Grad führen nicht zu einem Kollaps? Vielleicht tun es schon 1,5 Grad:

    Eine Meeresströmung im südlichen Ozean hat sich umgekehrt:

    “According to the research team, the consequences of this reversal are already becoming visible. The upwelling of deep, warm, CO₂-rich waters is believed to be driving the accelerated melting of sea ice in the Southern Ocean. In the long term, this process could double current atmospheric CO₂ concentrations by releasing carbon that has been stored in the deep ocean for centuries—potentially with catastrophic consequences for the global climate.”

    http://www.icm.csic.es/en/news/major-reversal-ocean-circulation-detected-southern-ocean-key-climate-implications?fbclid=IwQ0xDSwLU9RNleHRuA2FlbQIxMQABHvujxt3Hok3u-bu1aoPjTeRr64ahbNtSUrpN4lTGzRYIaQ3AQzcd_rK6WNJh_aem_6iG2QZs4K1EgBOzeKhOqSg

    • Die Publikation kannte ich noch nicht. Deshalb habe ich mir gerade das Original bei PNAS angesehen und verstehe den Inhalt etwas anders. Demnach hat sich die Richtung der Meeresströmung um die Antarktis umgekehrt, sondern der Salzgehalt. Nachdem er jahrzehntelang abgenommen hat, wird er seit 2016 wieder höher. Das fällt mit einer dramatischen Verringerung der Meereisfläche um die Antarktische Landmasse zusammen. Das ist an sich schon spannend, auch ohne eine Umkehr der Flussrichtung. Die Pressemeldung dazu von dem spanischen Institut de Ciències del Mar scheint mir etwas missverständlich zu sein, denn da ist tatsächlich von einer “reversal in ocean circulation” die Rede.
      Das lässt sich aus der eigentlichen Arbeit aber nicht ableiten.

  15. Das Erdklima verändert(e) sich stetig…
    Zur Einschätzung der Situation sei an Folgendes exemplarisch erinnert…

    1540: „Elf Monate fiel damals so gut wie kein Regen. Unzählige Waldgebiete in Europa gingen in Flammen auf, beißender Rauch trübte das Sonnenlicht, im ganzen Sommer 1540 wurde kein einziges Gewitter registriert. Schon im Mai wurde das Wasser knapp, Brunnen und Quellen fielen trocken, die Mühlen standen still, die Leute hungerten, das Vieh wurde notgeschlachtet. In Europa starben in jenem Jahr schätzungsweise eine Million Menschen.” Soweit Wikipedia. Mit CO2 in der Atmosphäre als Auslöser hatte das nachweislich und ganz sicher nichts zu tun. Hand aufs Herz: Heute würden schon bei nicht einmal annähernd vergleichbaren Wetterbedingungen viele komplett durchdrehen; es käme zu drastischen Regierungs-Maßnahmen, die nahezu jegliche CO2-Emissionen verbieten würden, zu Hitzelockdowns und wohl auch Einsatz des Militärs. Mehr noch: Die Anhänger des Dogmas vom signifikant von Menschen verursachten CO2-bedingten globalen Klimawandels würden mitunter Selbstjustiz an den “Klimasündern” verüben, Meinungsabweichler würden unter Androhung drakonischer Strafen endgültig zum Schweigen gebracht. Das hysterische, getriggerte Denken, Wünschen und Handeln der gelenkten Massen ist nichts Neues: Der Psychologe Solomon Asch wies mit seinen Versuchen nach: „Für die meisten Menschen hat die Anpassung an das, was andere sagen und tun – egal wie objektiv falsch oder absurd es ist –Vorrang vor der Anpassung an die Realität und der Entdeckung der Wahrheit.“ Auch Gustave Le Bon lässt mit seinem Meisterwerk „Psychologie der Massen“ grüßen. Theodor Fontane liefert eine hellsichtige Erklärung, die wie auf den Klimawahn unserer Zeit (und eine Reihe weiterer kollektiven Gegenwartspsychosen) gemünzt scheint: “Wir stecken bereits tief in der Dekadenz. Das Sensationelle gilt und nur einem strömt die Menge noch begeisterter zu – dem baren Unsinn.”

    • @Dirk Freyling
      Zu dem Satz “Die Anhänger des Dogmas vom signifikant von Menschen verursachten CO2-bedingten globalen Klimawandels würden mitunter Selbstjustiz an den “Klimasündern” verüben,” fällt mir ein: Damals, im Jahr 1540 sowie im gesamten “dunklen Mittelalter” hat man wegen solcher und geringerer Wetterkapriolen tatsächlich Selbstjustiz verübt: “Hexen” wurden verbrannt, z.B. weil die Frucht auf den Feldern verdorrte.
      Anstelle der Sünder als vermeintliche Hexen sind es heute die “Fossilisten”, über die hier auch in einem benachbarten Blog laufend kräftig “hergezogen” wird, die sozusagen als Sünder hingestellt werden, weil sie dafür verantwortlich gemacht werden, dass sich das Klima ändert.
      Lesen Sie mal die neue NASA-Studie zum Wolkenrückgang (mein Kommentar weiter oben) und dadurch verursachten stark zunehmenden Erwärmung – das Dogma vom ursächlichen CO2 könnte dadurch nun schnell ins Wanken geraten.

  16. Der Temperaturanstieg hat sich seit 2010 beschleunigt, mit einer um etwa 50% höheren Rate seit 2010 als im Zeitraum 1970-2010. Die beobachteten Oberflächentemperaturen der Erde liegen heute bereits deutlich über dem RCP4.5 Szenario, einem Szenario, in dem die Treibhausgasemissionen erst ab 2040 zu sinken beginnen und das mit 2.5 bis 3.5 Grad Erwärmung einhergeht.. Bereits vor dieser Beschleunigung des Temperaturanstiegs galt aber, dass die Klimaschutzbeiträge, zu denen sich alle Länder im Pariser Klimavertrag verpflichtet haben zu 2.7 Grad Erwärmung führen. Es ist also so, dass die Selbverpflichtungen mit dem Emissionsstopp in Europa im Jahr 2050, Emissionsstopp in China im Jahr 2060 und Emissionsstopp in Indien im Jahr 2070 ohne Berücksichtigung der neuesten Erwärmungsbeschleunigung bereits zu 2.7 Grad Erwärmung führen. Gibt es Aussichten darauf, dass die Welt insgesamt trotzdem schneller von Kohle, Öl und Erdgas wegkommt? Ja, die gibt es. Und zwar indem die Länder möglichst schnell den Technologietrends folgen. So nimmt etwa der weltweite Zubau von Photovoltaik in den letzten 10 Jahren von Jahr zu Jahr um 25% zu und im Jahr 2024 waren es 33%. Wenn dieser Trend bis ins Jahr 2035 anhält, würde im Jahr 2035 gleich viel Strom per Photovoltaik produziert wie heute insgesamt auf der Erde erzeugt wird. Kommt noch dazu, dass auch eine Generation von neuen schnell zu bauenden Kernkraftwerken auf den Markt kommen wird. Diese Kernkraftwerke könnten Strom, Industriewärme und Wasserstoff erzeugen und damit bestens mit den Erneuerbaren kooperieren. Im optimistischen Fall nämlich bei einer eigentlichen technologisch/wirtschaftlichen Explosion zu der auch die KI beitragen könnte, wäre es durchaus möglich, dass die Welt bereits im Jahr 2050 nur noch 10% der heutigen Treibhausgasemissionen verursacht. Allerdings gilt das eben nur für die optimistischste Vision, einer Vision, in der Länder die Chancen zur Dekarbonisierung voll ausnutzen. Solange es Länder gibt, die bei Verbrenner, Öl und Erdgas bleiben wollen, sind baldige Nullemissionen nicht zu erwarten.

    • Martin Holzherr
      zu Ihrer Aussage “Der Temperaturanstieg hat sich seit 2010 beschleunigt” empfehle ich die in einem weiter oben stehenden Kommentar von mir verlinkte NASA-Studie zum Rückgang der Wolken lesen.
      Dass die Studie nur die Zeitspanne 2000 bis 2019 erfasst hängt mit dem Beginn der CERES-Messungen im Jahr 2000 zusammen.

  17. Zitat: „ Der Umbau der gesamten Wirtschaft kostet sehr viel Geld – und das muss verdient werden.“
    Ja, die angestrebte Klimaneutralität kann tatsächlich allein schon am Geld scheitern. Meine Empfehlung deshalb: Immer gerade die Klimamassnahmen fördern und fordern, die mit dem geringsten Einsatz von Steuermitteln und dem geringsten Einsatz von privatem Geld erreicht werden können. Noch vor 10 Jahren war Photovoltaik viel zu teuer und noch vor 5 Jahren waren auch Wärmepumpen zu teuer. Heute aber sind etwa Elektromobile bereits günstiger über ihre gesamte Lebenszeit als es Verbrenner sind und in China sind Elektroautos sogar in der Anschaffung günstiger als Verbrenner. Das erklärt dann auch, dass in China inzwischen 50% der Neuwagen Elektroautos sind. China wird im Jahr 2025 wohl zum ersten Mal gleich viel Öl importieren wie es im Jahr 2024 importiert hat und in den Jahren bis 2030 wird der Ölverbrauch in China sogar jedes Jahr abnehmen.

  18. “Der Umbau der gesamten Wirtschaft kostet sehr viel Geld – und das muss verdient werden.”

    Stell Dir vor es ist wieder Krieg und ALLES liegt in Schutt und Asche – Wird es WIEDER die URSACHE WETTBEWERB und die zu bezahlenden Eigentumsfragen geben???

  19. @Holzherr: “Ja, die angestrebte Klimaneutralität kann tatsächlich allein schon am Geld scheitern.”

    Nein, die angestrebte Klimaneutralität kann auch an der übereilten Installation einer elektrifizierten MONOKULTUR scheitern – Z.B. Wärmepumpen die bis zum Grundwasser reichen, richten neuesten Forschungen nach einen noch nicht absehbaren Schaden am Leben im Untergrund an.

    Ausserdem ist es schnell Feierabend mit Leistung, wenn das Grundwasser schwindet, was bei der fehlenden Kompatibilität mit der “Vernunft” der Privatwirtschaft höchst wahrscheinlich ist!?

    All der zu erwartende Stromverbrauch, wird wird ziemlich wahrscheinlich nicht nur ein Problem für den Dauerbetrieb – Global wird es vielleicht …!?
    👋😇

    • Die Energiewende kann an sehr vielem scheitern, aber eben auch am Geld. Gut, der Staat könnte sich ja verschulden um die nötigen Investitionen für die Energiewende zu tätigen, das kann man sich noch vorstellen ja. Wenn aber jeder Bürger sich verschulden muss um etwa PV, EV, Wärmepumpe, Dämmung, Bioplastik und CO2-arm erzeugte Nahrung zu zahlen, dann werden die Bürger sich dem verweigern – da kann man ziemlich sicher sein.

      • Martin Holzherr,
        In Deutschland wird die Energiewende kommen. Aber Deutschland hat mit seinen 80 Mio Einwohnern nur 1 % Anteil an der Weltbevölkerung.

        Das Hauptproblem meiner Meinung nach ist der Internationale Flugverkehr und auch Schiffsverkehr.

        Anmerkung: Für eine Energiewende braucht es keine Verschuldung.

        • Zitat: „Für eine Energiewende braucht es keine Verschuldung.“
          Es braucht jedenfalls hohe Investitionen, also Vorauszahlungen für die EE-Infrastruktur oder auch für Kernkraftwerke. Dies im Gegensatz zu den fossilen Energien, denn Kohle- oder Gaskraftwerke sind relativ billig, die Brennstoffkosten aber sind tendenziell hoch.
          Wenn sie auf Wind- und Sonne setzen, müssen sie die Windturbinen und Solarpanel installieren, das Netz ausbauen, Batteriespeicher installieren und für Backup-Kraftwerke sorgen. Das sind insgesamt teure Anlagen, die sich allerdings über einen Amortisationszeitraum durchaus abzahlen lassen und billiger sein können als äquivalente Anlagen, die mit Kohle, Öl oder Erdgas als Brennstoff arbeiten.. Aber die Anfangsinvestitionen sind hoch und diese per Verschuldung zu finanzieren, liegt nahe.

  20. @Martin Holzherr 06.07. 08:30

    „Kommt noch dazu, dass auch eine Generation von neuen schnell zu bauenden Kernkraftwerken auf den Markt kommen wird. Diese Kernkraftwerke könnten Strom, Industriewärme und Wasserstoff erzeugen und damit bestens mit den Erneuerbaren kooperieren.“

    Noch schöner, wenn die dann nur mit Plutonium laufen. Dann spalten die einen Großteil des Endlagerproblems, und es bleibt überwiegend Atommüll mit vergleichsweise kurzen Halbwertszeiten übrig. Das wäre es ja.

    Fragt sich aber, wie teuer das wirklich wird. Wenn das konkurrenzfähig wäre, warum baut das dann jetzt keiner? Bei einem Neubau in Finnland laufen die Kosten immer mehr aus dem Ruder, vermutlich weil heute viele Sicherheitslücken bekannt sind, dessen Vermeidung die ganze Technik immer komplizierter und damit teuer macht.

    @Doe 06.07. 08:14

    „Und es braucht eben Jahrhunderte, bis dieses Treihausgas die unteren Etmosphärenschichten wieder erreicht. Der Flugverkehr ist der Hauptsünder, weil er das Kohlendioxidgas in die höheren Atmosphärenschichten befördert.“

    Haben Sie hier irgendwelche Quellen zu dieser Aussage? Soweit ich weiß, dauert das eher Monate als Jahre, bis sich das CO2 in der ganzen Atmosphäre verteilt. Bekannt ist mir nur, dass auch der Wasserdampf und vor allem die Kondensationskeime der Flugzeugabgase noch mal genauso viel Effekt im Sinne einer Erwärmung hat wie nur das CO2. Man muss hier also den Flugverkehr durchaus doppelt rechnen, aber mehr dann auch nicht.

    • @Tobias Jeckenburger(Zitat): „Noch schöner, wenn die dann nur mit Plutonium laufen. Dann spalten die einen Großteil des Endlagerproblems, und es bleibt überwiegend Atommüll mit vergleichsweise kurzen Halbwertszeiten übrig. Das wäre es ja.“
      Sie sprechen wohl von Copenhagen Atomics. Ihr Brennstoff ist eine Mischung von Thorium und Plutonium (zuerst allerdings LiF-ThF4-UF4) und der radioaktive Abfall von Copenhagen Atomics Flüssigsalzreaktoren wird in 300 Jahren auf die Aktivität von Natururan abfallen.

    • Tobias Jeckenburger.,
      Mal was Grundsätzliches zu CO2.
      Das ist ein wesentlicher Teil des Lebenskreislaufes auf der Erde.
      Die Pflanzen verarbeiten CO2 + Wasser + Sonnenlicht = Zucker bzw. Stärke.

      CO2 ist schwerer als Luft. Das CO2 verbindet sich mit Wasser zu Kohlensäure und die bildet mit dem Calzium des Erdbodens Kalk, in den Höhlen sieht man das als Tropfsteine. CO2 zu verteufeln ist also fehl am Platze.

      Auf natürlichem Wege kommt Co2 nur über Vulkanausbrüche in höhere Luftschichten. Sonst nicht.
      Und wenn es einmal oben ist, dann kommen die Jet-Streams, die mit großer Geschwindigkeit die Erde umrunden. Und einmal in diesem Kreislauf kommt das CO2 nicht mehr heraus, weil es schwerer ist wie die übrige Luft. Das ist wie bei einer Zentrifuge.

      • Doe,
        Sie haben den Kohlenstoffkreislauf nur teilweise beschrieben: Es fehlt das Wichtigste für uns Menschen und die Tiere, der Sauerstoff.
        Bevor ist dies selbst hier beschreibe, ein Link zu spektrum.de wo dies ausführlich dargestellt ist.

  21. @Martin Holzherr 06.07. 14:18

    „Das sind insgesamt teure Anlagen, die sich allerdings über einen Amortisationszeitraum durchaus abzahlen lassen und billiger sein können als äquivalente Anlagen, die mit Kohle, Öl oder Erdgas als Brennstoff arbeiten.. Aber die Anfangsinvestitionen sind hoch und diese per Verschuldung zu finanzieren, liegt nahe.“

    So sieht das aus, auch Schulden machen macht entsprechend Sinn. Die Investitionen in die Grüne Technik lohnen sich insgesamt auch wirtschaftlich. Hier ist aber nicht nur das Geld knapp, sondern auch Arbeitskraft, Produktionskapazitäten und Rohstoffe sind begrenzt. Das dauert eben seine Zeit. Schneller geht es, wenn man zuerst das Kostengünstigere anfasst, und die teureren Elemente für später aufspart.

    Was nicht heißt, dass es nicht dennoch auch schneller ginge, würde man hier die richtigen Rahmenbedingungen liefern. Also z.B. Baugenehmigungen für Windräder auch in Süddeutschland, oder die Möglichkeit grünen Strom direkt an Nachbarn verkaufen zu dürfen, oder bidirektionale Ladestationen für die E-Autos zur Verfügung zu stellen.

  22. @Martin Holzherr 06.07. 14:42

    „Sie sprechen wohl von Copenhagen Atomics.“

    Ich meine das nur allgemein. Wenn man das Plutonium in entsprechenden Reaktoren spalten könnte, wäre man einen Großteil des Endlagerproblems los. Die Halbwertszeit von 24.000 Jahren ist das Problem. Ein Endlager müsste bis zu 1 Million Jahre sicher sein, was man eigentlich nicht verantworten kann. Man müsste das Plutonium abtrennen, und dann entweder auf dem Mond endlagern, für interstellare Robotersonden nutzen oder eben in geeigneten Reaktoren als Brennstoff nutzen.

    Solange hier keiner diese kleinen Reaktoren auch baut, es klar ist, dass sie auch funktionieren, und es klar ist, wie teuer die dann wirklich sind, glaube ich hier an nichts. Wenn das dann aber tatsächlich das Plutoniumproblem löst, darf das gerne auch etwas teurer sein. Und ergänzende Energie kann ja auch nicht schaden.

  23. @Jeckenburger

    Die Kostenfrage ist kein Problem, die gibt es nicht mehr, wenn Mensch endlich auf den Trichter mit Ökonomie und Ökologie im globalen Gemeinschaftseigentums OHNE wettbewerbsbedingt-konfuse Symptomatik kommt.

    Solange diese Vernunft nicht passiert, was das Wahrscheinlichste ist, brauchen wir wegen der wachsenden globalen Aggressionen über Zukunft garnicht nachdenken/rumspinnen.

  24. @Doe 06.07. 15:18

    „Und einmal in diesem Kreislauf kommt das CO2 nicht mehr heraus, weil es schwerer ist wie die übrige Luft. Das ist wie bei einer Zentrifuge.“

    Dann müsste sich das CO2 doch gerade unten sammeln, weil es schwerer ist. Ich fürchte allerdings, dass sich das nirgends sammelt, und sich nicht von selbst entmischt, sondern sich in der gesamten Atmosphäre und der unteren Stratosphäre zunehmend gleichmäßig verteilt.

    @hto 06.07. 15:18

    „Die Kostenfrage ist kein Problem, die gibt es nicht mehr, wenn Mensch endlich auf den Trichter mit Ökonomie und Ökologie im globalen Gemeinschaftseigentums OHNE wettbewerbsbedingt-konfuse Symptomatik kommt.“

    Die Kostenfrage spiegelt doch auch Aufwand von Arbeitskraft und Rohstoffen wieder. Das wird man nicht los. Sind die Mini-AKWs im Kapitalismus zu teuer, sind sie auch im Sozialismus zu aufwendig. Kein Wirtschaftssystem kann technische Wunder produzieren.

    „Solange diese Vernunft nicht passiert, was das Wahrscheinlichste ist, brauchen wir wegen der wachsenden globalen Aggressionen über Zukunft garnicht nachdenken/rumspinnen.“

    Wir können es wenigstens versuchen. Und unsere persönlichen Beiträge leisten.

    • Tobias Jeckenburger,
      “CO2”
      Auf der Nordhalbkugel ist der CO2 Gehalt niedriger als auf der Südhalbkugel.
      Meine Vermutung: a) die Industrieländer liegen auf der Nordhalbkugel
      b) der Flugverkehr liegt größtenteils auf der Nordhalbkugel
      c) durch die Erddrehung um die Erdachse findet die Trennung
      am Äquator statt,
      Noch ein Argument für den erhöhten Gehalt von Treibhausgasen in großen Höhen, die Raketen für die Erdsatelliten erzeugen auch Treibhausgase.

      Das GPS ist eine Belastung für die Erdatmosphäre.

  25. @Jeckenburger: “Die Kostenfrage spiegelt doch auch Aufwand von Arbeitskraft und Rohstoffen wieder.”

    Im globalen Gemeinschaftseigentum OHNE wettbewerbsbedingt-konfuse Symptomatik, wo “Wer soll das bezahlen?” keine Macht mehr hat, gibt es nur die von den zynischen unternehmerischen Abwägungen unabhängige/befreite garantiert-stabile Teilhabe/Leistungsgerechtigkeit – Vernunft und Verantwortungsbewusstsein auf einem unkorrumpierbaren Level wirklich-wahrhaftiger Demokratie, auf der Basis eines ebenso UNKORRUMPIERBAREN Menschenrechts zu KOSTENLOSER Nahrung, MIETFFREIES (Sozial-)Wohnen und KASSENLOSER Gesundheit.

  26. @Jeckenburger: “Und unsere persönlichen Beiträge leisten.”

    Steuern zahlen und “Sozial”-Abgaben, die auch stets über das Arbeitsleben hinaus vom Gerichtsvollzieher bedrohend sein können, gibt es in einer Stabilität ohne “Wer soll das bezahlen?” nicht mehr.

  27. @Atomkraft

    Man hat ja auch den Schnellen Brüter in Kalkar, die Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf sowie den THTR in Hamm gebaut bzw. geplant. Weil man sah, dass das Uran knapp wird, wenn man noch über Jahrhunderte weiter AKWs betreiben will.

    All dieses hat sich aber zerschlagen. Der THTR hat nicht funktioniert, der Schnelle Brüter sich als Sicherheitsalptraum entwickelt und dessen Bau ist abgebrochen worden. Und die WAA brauchte dann keiner mehr. Man hatte anscheinend realisiert, dass sich Atomkraft auch wirtschaftlich nicht rechnet, wenn man wirklich alle Sicherheitsmaßnahmen ergreift, die möglich sind.

    Da haben wir wohl echt Glück gehabt. Wir hätten sonst noch mehr unwirtschaftliche AKWs im Netz, die mit den Erneuerbaren gar nicht mehr konkurrieren können, und noch mehr Plutonium an der Backe, wo es noch keine wirkliche Lösung für gibt, wohin damit.

    Die neuen Mini-AKWs finde ich interessant, wenn die das Plutoniumproblem nachhaltig lösen könnten, und nicht allzu teuer dabei sind. Aber ob das alles so funktioniert glaube ich erst, wenn das gebaut ist und bezahlbar funktioniert.

    Die Energiewende läuft aber auch ohne dem. Wind, Sonne und Biomasse für die Primärproduktion und Lithiumakkus, Redox-Flow-Batterien und Wasserstoff zum Speichern sind jetzt einsetzbar und zunehmend wirtschaftlich, damit können wir global hinkommen.

  28. Was wir derzeit bei der kostenintensiven Umstellung vor allem erleben, ist eine VERSTÄNDLICHE Angst vor Verlust, denn wenn in der wettbewerbsbedingt-konfusen Symptomatik eines sicher ist, dann das nichts sicher ist.

  29. @hto 06.07. 16:42

    „..gibt es nur die von den zynischen unternehmerischen Abwägungen unabhängige/befreite garantiert-stabile Teilhabe/Leistungsgerechtigkeit – Vernunft und Verantwortungsbewusstsein auf einem unkorrumpierbaren Level wirklich-wahrhaftiger Demokratie…“

    Wieso das ganz ohne Privatwirtschaft laufen soll, erschließt sich mir nun mal nicht. Dass aber Vermögen, Kapitalertrag und Erbschaften auch vernünftig besteuert werden sollten, fände ich jetzt auch eine vernünftige Maßnahme. Das macht dann wirklich Mittel frei.

    Und dass die Rahmenbedingungen für die Energiewende auch gegen Widerstände aus Teilen der Wirtschaft durchgesetzt werden muss, wäre letztlich eine globale Frage des Überlebens.

    • Der Verein “Eike” müht sich seit Jahren ab, den Klimawandel kleinzureden. Der verlinkte Beitrag zeigt anekdotische Kälteereignisse, die aber nichts über die golbale Erwärmung aussagen. Der Zuwachs von ca. 4 Kubikkilometer während des aritkischen Winters in Grönland besagt nichts. Grönland hat zwischen 2010 und 2022 in jedem Jahr ca. 200 (!) Kubikilometer Eis verloren.

      • @Thomas Grüter

        In diesem wettbewerbsbedingt-konfusen System des “Zusammenlebens” mit manipulativ-schwankenden “Werten” und gleichermaßen unverarbeitet-instinktiver Bewusstseinsschwäche, wo die Schuld- und Sündenbocksuche ein wesentlicher Teil ist, wurde inzwischen soviel gelogen, geheuchelt und betrogen, da ist es doch weder Wunder noch Phänomen, wenn die Interessen-Gruppen jede mögliche Chance versuchen zu nutzen die Deutungshoheit zu erlangen oder zu behalten!?

        Ich habe keinerlei Interesse an einer Deutungshoheit über diese Welt- und “Werteordnung”, mir geht es nur um die zweifelsfrei-eindeutige Vernunft/Wahrheit der Menschheit als ganzheitlich-ebenbildliches Wesen Mensch, wo alles viel einfacher, logischer, menschenwürdiger ist, also Selbst- und Massenbewusstsein, ANSTATT leicht manipulierbares “Individualbewusstsein”.

      • Der IPCC schreibt im AR6, dass er hohes Vertrauen darin hat, dass Hitze- und Kältewellen bis zum Jahr 2100 (wo die Modellrechnungen bisher enden) zunehmen. Bei allen anderen Extremwetter-Ereignissen gibt es kein hohes Vertrauen, dass diese zunehmen werden.
        Zum Grönlandeis sollte man wissen, dass laut dem letzten Jahresbericht die Masserverluste seit dem Tiefpunkt im Jahr 2012 wieder geringer werden und der Trend seitdem, unterbrochen durch den Ausreißer im Jahr 2019, zu weniger Masseverlusten hin läuft:
        Polar Portal season report for 2024, page 8, Figure 6
        und hier dann der TMB-Wert.

  30. @hto 06.07. 17:03

    „Was wir derzeit bei der kostenintensiven Umstellung vor allem erleben, ist eine VERSTÄNDLICHE Angst vor Verlust, denn wenn in der wettbewerbsbedingt-konfusen Symptomatik eines sicher ist, dann das nichts sicher ist.“

    Ein gewisses Misstrauen kann ich hier sogar teilen. Dafür, dass der Planet bewohnbar bleibt, riskiere ich aber gerne auch Einschränkungen. Insbesondere wenn die sich auf mehr oder weniger Überfluss beziehen. Ich wünsche mir dabei aber durchaus den Erhalt eines hinreichenden Wohlstandes. Wer selber merkt, wo er Verschwendung auch weglassen kann, der bringt uns dann auch gleich weiter. Dann bleibt auch mehr Luft für wirklich vernünftigen und wirklich wichtigen Konsum.

  31. @Jeckenburger: “… wäre letztlich eine globale Frage des Überlebens.”

    Es ist letztlich alles nur noch eine Frage des globalen Überlebens, Mensch hat im stets stärker eskalierenden Kreislauf des zeitgeistlichen Reformismus nicht gelernt was wirklich-wahrhaftiges Leben ist, vergeudete Vernunftbegabung, für einen Instinkt der …!?

  32. @Doe 06.07. 19:52

    „Auf der Nordhalbkugel ist der CO2 Gehalt niedriger als auf der Südhalbkugel.“

    Wie soll das denn gehen? Meinten Sie vielleicht andersherum: Auf der Nordhalbkugel ist der CO2 Gehalt höher als auf der Südhalbkugel. Immerhin wird auf der Nordhalbkugel ja das meiste menschengemachte CO2 in die Atmosphäre entlassen.

    • Tobias Jeckenburger,
      “Auf der Nordhalbkugel ist der CO2 Gehalt niedriger als auf der Südhalbkugel.”

      Natürlich umgekehrt. Sogar verursacht durch die Jahreszeiten nimmt der CO2 Gehalt zu und ab.

      Damit die Leute mal richtig aufwachen, sollte man mal den Sauerstoffgehalt der Atmosphäre in ppm angeben. Und dazu, wie lange der Sauerstoffgehalt noch reicht bei der gedankenlosen Lebensweise.

      Nur mal als Anregung. Man könnte das CO2 auch so entfernen, als kühle Tat sozusagen:
      “Trockeneis ist bei atmosphärischem Druck fest und sublimiert direkt in den gasförmigen Zustand, ohne zu schmelzen.
      Die Herstellung sollte idealerweise in einer dafür vorgesehenen Anlage erfolgen, da der Umgang mit flüssigem und festem CO2 besondere Vorsicht erfordert.
      Beim Umgang mit Trockeneis ist stets Schutzkleidung, wie Handschuhe und Schutzbrille, zu tragen, um Erfrierungen zu vermeiden. Temperatur -72 Grad Celsius.

      Und das Trockeneis verkauft man dann an die Länder, die unter Hitzeperioden lei leiden haben. (Trockeneis ist gefrorenes CO2 !)

  33. @hto 06.07. 18:05

    „…,Mensch hat im stets stärker eskalierenden Kreislauf des zeitgeistlichen Reformismus nicht gelernt was wirklich-wahrhaftiges Leben ist,..“

    Das kann schon sein. Aber was machen wir nun damit? Mehr Bildung, insbesondere Herzensbildung? Mehr Akzeptanz wissenschaftlicher gut gesicherter Erkenntnis? Überhaupt mehr Gemeinsinn?

    Sonst muss es eben irgendwie trotzdem gehen.

    Vielleicht schafft es ja gerade die gar nicht menschliche KI als allerneuestes Medium, dass Mensch doch noch sich selbst und sein Leben besser erkennt?

  34. Nicht am Willen, sondern an nicht ausgereifter Technologie scheiterte die Klimawende
    Es stimmt nicht, was uns viele Klimaforscher und Aktivisten immer wieder sagten: Nicht der fehlende Willen zur Umstellung, sondern die unreife Technologie ist dafür verantwortlich, dass auch im Jahr 2024 noch immer mehr Treibhausgase emittiert wurden als 2023, 2022, usw. und dass die weltweiten Treibhausgasemissionen 1990 gemäss Statista 23 Gigatonnen, 2021 aber 36 Gigatonnen betrugen. Diese Zunahme der Treibhausgasemissionen gab es trotz Wissen seit 1990, dass die Treibhausgasemissionen reduziert werden müssen.

    Was meine ich mit unreifer Technologie? Nun, auch im Jahr 2024 ist der Energieverbrauch etwa in Südostasien oder Afrika immer noch vorwiegend fossil und das obwohl es schon einige Jahre kostengünstige Solarpanel gibt. Doch in Afrika und auch Südostasien kommen sie noch wenig zum Einsatz wobei ein wichtiger Grund einfach der ist, dass Solarpanel am besten zusammen mit Batterien und/oder Backupkraftwerken betrieben werden, was das ganze etwas kompliziert macht. Ohne Batterien (bis vor kurzem waren Batterien teuer) wird es besonders schwierig wie eindrücklich Deutschland zeigt mit seinen häufigen Redispatch-Massnahmen, wo Stromflüsse umgeschaltet und Kraftwerke hinunter- oder hinaufgefahren werden müssen. Für Entwicklungsländer ist das zu kompliziert.
    Aber jetzt wo Grossbatterien immer günstiger werden kann sich das ändern, so dass es mit Batterien als Speicher kaum noch Redispatchs braucht.

    Aber auch die Wasserstofftechnologie ist – trotz Jahrzehnten F&E – auch heute noch nicht ausgereift. Wasserstoff soll ja Erdgas als Backup ersetzen. Gerade heute habe ich eine Sendung über Elektrolyseure gesehen und dabei den Eindruck erhalten, diese Technologie ist noch voll in Entwicklung und keineswegs so ausgereift, dass es nichts mehr zu tun gäbe.

    Kurzum: Einmal emittierte Treibhausgase bleiben mehrere hundert Jahre in der Luft und verändern somit auch das Klima für mehrere hundert Jahre. Das bedeutet, dass man eigentlich gar nicht genügend schnell sein kann um die Treibhausgasemissionen herunterzufahren. Doch bis 2024 wurden sie weltweit gesehen jedes Jahr nur erhöht. Ein Grund für die langsame Umstellung war und ist, dass die Ersatzenergien bis heute nicht voll ausgereift sind. Und das trotz Jahrzehnten an technologischer Entwicklung.

    • @Martin Helzher
      Hier meine Zustimmung:
      Die Technologie und die damit verbundene Vorgehensweise für eine “alternative” Stromerzeugung speziell in Deutschland für eine so gut wie nur mit Sekundärenergie (elektrischem Strom) betriebene Wirtschaft und versorgte Privathaushalte ist tatsächlich noch nicht vorhanden. Es werden nur immer weiter PVA und WKA zugebaut und immer wieder gibt es neue Überraschungen, was man alles bisher nicht beachtet hatte und was dann zu langsam aber sicher über den Kopf wachsenden Problemen führt.

      Beispiele:
      Erst wird ein EEG mit Einspeisevorrang für Wind- und Solarenergie verabschiedet und werden Ziele für deren Ausbau vorgegeben sowie Subventionen namens EEG-Umlage “gewährt”. Es wird versprochen, der Strom werde immer billiger werden. Doch dann geht der Strompreis so in die Höhe, dass man die ebenfalls steigende EEG-Umlage statt direkt von den Verbrauchern nur noch indirekt über Steuereinnahmen aus dem “Staatssäckel” bezahlen muss um die Verbraucher zu entlasten. Und jetzt muss die Regierung über Strompreissenkungen für die Industrie und Private nachdenken. Man hatte überhaupt nicht bedacht, weil das nie durchgerechnet und nichts im Sinne einer Planung umgesetzt wurde, dass das immer notwendige Backup die Strompreise nach oben treibt.

      Anderes Beispiel: Obwohl man es hätte wissen können, dass die Stromproduktion durch Windkraft im Norden wegen der dort vorherrschenden doppelten Windgeschwindigkeit gegenüber dem Süden so groß werden würde, dass man mehrere Stromtrassen von Norden nach Süden benötigt um das bzgl. Stromverbrauch auszugleichen, war diese Trassen lange Zeit weder im Gespräch noch wurden sie frühzeitig geplant.

      Neues Beispiel: die negativen Strompreise bei zu viel Strom von PV im Sommer kannibalisieren das Preissystem. Fehlende Speicher könnten das evtl. ein wenig ausgleichen, doch vermutlich nur unter inkaufnahme weiter steigender Strompreise (Speicherkosten).
      Die “Hellbrisen”, von denen man vor einem Jahr noch nichts wusste, gefährden zudem das Stromsystem, da sich in Summe bis zu 40 GW PV-Anlagen nicht fernsteuern lassen und der nicht benötigte aber dennoch eingespeiste Strom das Netz zum Zusammenbrechen bringen kann. Schnell wurde deshalb noch von der Ampel-Regierung das “Solarspitzengesetz” verabschiedet um die Gefahr beim weiteren Ausbau der PV nicht noch größer werden zu lassen, aber möglicherweise kam das Gesetz zu spät.

      Wie das mit der erträumten (da gibt es keinerlei systematische Planung, alles steckt noch in den Kinderschuhen) Wasserstoff-Wirtschaft einfach nicht ins Laufen kommen will, da es dabei schon bei Pilotprojekten aus dem Ruder läuft, und was bei diesem Thema noch alles völlig offen ist, das will ich hier nicht vertiefen.

      Was fehlt: Ein Masterplan für die Energiewende.

      • Martin Holzherr – so nennen Sie sich, Entschuldigung für den Tippfehler.

      • Ja, was sie hier erwähnen passt eben zu einer unausgereiften Technologie, einer Technologie, wo zwar viele Komponenten zuverlässig arbeiten, aber das Zusammenspiel der Komponenten zum Gesamtsystem schwierig bleibt. Ich würde sogar sagen: Ohne billige Grossbatterien wäre die deutsche Energiewende gar nicht finanzierbar und billige Grossbatterien gibt es erst seit wenigen Jahren. Warum? Weil der Einsatz von Wasserstoff allein als Speicher- und Backup-medium zu teuer wäre, ja sogar viel zu teuer wäre. Wasserstoff ist und bleibt der teure verschwenderische Champagner, den man möglichst wenig einsetzen sollte. Deutschland braucht aber ein CO2-neutrales Backup- und Speichersystem und auf Wasserkraft kann D aus geographisch-geologischen Gründen nicht vertrauen. Bleiben nur noch Batterien und Wasserstoff. Da Grossbatterien immer billiger werden und da zugleich billige Eisen-Luft-Batterien für die Langzeitspeicherung von Strom auf den Markt kommen, gibt es gute Aussichten für D, dass in Zukunft Batteriespeicher ganze Tage überbrücken können und dass Wasserstoff nur noch für wirklich lange Dunkelflauten notwendig bleibt. Doch das zeigt anschaulich, wie wenig ausgereift die Erneuerbaren Technologie insgesamt ist, denn Grossbatterien und Langzeitbatterien werden erst gerade entwickelt und hochskaliert, doch gebraucht hätte es sie schon vor 10 Jahren.
        Kurzum: Ein Grossteil der CO2-armen Technologie ist noch unausgereift und mitten in der Entwicklung. Dabei hätte es ein ausgereiftes Ersatzenergie-System schon vor 10 Jahren gebraucht. Diese langsame technologische-wirtschaftliche Entwicklung der nicht-fossilen Ersatzenergien hat zur Folge, dass die Welt wohl bis 2150 wohl eher bei 3 bis 4 Grad Erwärmung ankommen wird als bei den im Pariser Abkommen angestrebten deutlich weniger als 2 Grad. Es sei denn, es komme plötzlich die grosse Beschleunigung.

      • @Wolfgang Richter

        …so groß werden würde, dass man mehrere Stromtrassen von Norden nach Süden benötigt um das bzgl. Stromverbrauch auszugleichen, war diese Trassen lange Zeit weder im Gespräch noch wurden sie frühzeitig geplant.

        Was fehlt: Ein Masterplan für die Energiewende.

        Je nachden, was Sie als “frühzeitig” sehen, stimmt die Aussage nicht! Suedlink und andere Trassen werden seit den Netzentwicklungsplan Strom 2012 besprochen und geplant. Dass die Trasse immer noch nicht existiert, ist ua. auf Bayern zurückzuführen, weil die eine erdgebundene Leitung wollten, was eine komplette Neuplanung und neue Verfahren notwendig gemacht hat.

        Insgesamt will ich bei der Energiewende aber auch einmal daran erinnern, dass sie seit dem Jahr 2000 läuft und der Abschluss für 2045 geplant ist. Viele “Probleme” sind alleine darauf zurückzuführen, dass wir im Jahr 2025 gerade einmal Halbzeit haben. Natürlich ist da noch lange nicht alles perfekt, und viele Dinge müssen sich zurechtruckeln. Wenn Sie mal ein Zimmer ausräumen und neu organisieren, wird es mittendrin auch einmal deutlich chaotischer ausschauen als wenn Sie den Krempel einfach in den Schränken gelassen hätten. Was da ein starrer Masterplan helfen soll, erschließt sich mir nicht.

        • @Thorsten P:
          Ein Master-Plan ist doch nicht starr. Wenn ein Projekt richtig geplant und durchgeführt wird, wird erst ein Plan erstellt, dann der Plan geprüft, dann der möglicherweise überarbeitete Plan freigegeben und das Projekt gestartet und während des Projekt läuft wird es per controlling überwacht und ggf. laufend oder ab und zu korrigiert und “notfalls” auch gestoppt.

  35. @Holzherr: “Doch bis 2024 wurden sie weltweit gesehen jedes Jahr nur erhöht.”

    Und das ist ja auch kein Wunder oder Phänomen, bei einem wettbewerbsbedingt-konfusen System der Überproduktion von Quantität und Qualität / einer überflüssigen “Vielfalt” an Kommunikationsmüll!?

    “Weniger ist mehr”, für eine vernünftige Rückbesinnung auf die wirklich-wahrhaftigen Stärken, bzw. einer Menschheit in konsequentem Gemeinsinn, dann klappt es auch mit einer stabilen und ausgewogenen Umwelt.

  36. @Holzherr

    Wir bräuchten soviel “unreife” Technologien garnicht, wenn wir die gewohnten vernünftig OHNE wettbewerbsbedingt-konfuse Symptomatik nutzen würden, aber der Wille ist aus gleichermaßen unverarbeitet-instinktiver Bewusstseinsschwäche in Angst, Gewalt und egozentriert-gebildetem “Individualbewusstsein” in der manipulativ-schwankenden “Werteordnung” anscheinend unüberwindbar etabliert – Es beginnt sehr schnell ein ignorant-arroganter Tanz um den heißen Brei, oder die heuchlerisch-verlogene Schuld- und Sündenbocksuche, wenn die herkömmlich-gewohnte Bewusstseinsbetäubung von/zu materialistischer “Absicherung” infrage gestellt wird.

  37. @Martin Holzherr 07.07. 00:07

    „Doch in Afrika und auch Südostasien kommen sie noch wenig zum Einsatz wobei ein wichtiger Grund einfach der ist, dass Solarpanel am besten zusammen mit Batterien und/oder Backupkraftwerken betrieben werden, was das ganze etwas kompliziert macht.“

    Wohl wahr, allerdings kämpft man dort sowieso vielerorts überhaupt mit der Stromversorgung und ständigen Stromausfällen. Klar, dass hier auch Solarpanel alleine nicht so gut integriert werden können. Hier braucht man auch integrierte Speicher, und wenn möglich eine dezentral gesteuerte Netzregulierung.

    Allerdings ist in diesen Ländern der Stromverbrauch vergleichsweise ziemlich niedrig. Die richtig großen Verbraucher wie auch unsere EU sind jetzt wirklich wichtig.

    • @Tobias Jeckenburger: Auch Afrika verstädtert und Städte funktionieren nicht ohne Strom und Energie. Die Entwicklung und Industrialisierung in Afrika könnte plötzlich einsetzen und damit dann auch der Energieverbrauch mit der Gefahr stark steigender Treibhausgasemissionen.
      Aber es ist ja nicht nur Afrika, welches bis jetzt nur wenig CO2-arme Energiequellen einsetzt, es ist beispielsweise auch Thailand. Thailand setzt bei seiner Energieversorgung hauptsächlich auf Erdgas, gefolgt von Kohle und Elektroautos gibt es dort sehr wenige. Und in Indonesien dominiert Kohle mit etwa 62% die Stromerzeugung im Jahr 2022. Aber auch Vietnam versorgt sich vor allem mit Kohle und Öl.

      Kurzum: Deutschland und Europa sind mit ihrer Energieumstellung auf CO2-arme Energien zusammen mit China (und den USA) Vorreiter. Fast der gesamte Rest der Welt hat bis jetzt wenig unternommen und setzt weiterhin auf fossile Energien. China könnte tatsächlich bereits vor 2030 seinen CO2-Peak erreicht haben, aber für viele andere Schwellen-und Entwicklungsländer dauert es noch viel länger, vor allem, weil bei den meisten Ländern alles viel langsamer abläuft als in China.

  38. @Martin Holzherr:
    Schauen Sie sich mal hier die Entwicklung der CO2-Emissionen in den Ländern mit mittleren (upper-middle-… / lower-middle-..) Einkommen an: diese Länder emittieren (Stand 2023) inzwischen 22,5 Gt / Jahr, das sind rund 60% der globalen Emissionen. Der Anstieg der Emissionen dieser Länder ist rasant! Der Anteil des von Ihnen fälschlicherweise als positives Beispiel dargestellten China ist besonders extrem. Dass China seine EE so rasant ausbaut ändert nichts daran, dass die Emissionen ebenso rasant ansteigen und dass der EE-Anteil infolge des gleichzeitigen Baus weiterer Kohlekraftwerke klein bleibt.

    • Klar, China ist ein extrem negatives Beispiel, wenn man die Jahre von 2000 bis 2020 anschaut, denn in diesem Zeitraum stiegen die CO2-Emissionen von China enorm. Schon im Jahr 2006 war China weltweit der grösste Emittent und im Jahr 2020 stammten fast 1/3 der weltweiten CO2-Emissionen aus China. Doch China wird jetzt auch schon vor 2030 das Emissionsmaximum erreichen und anschliessend womöglich die Emissionen sehr schnell reduzieren. Mit anderen Worten: China ist technologisch viel anpassungsfähiger als die meisten anderen Länder. Weil China auch ein Land mit einer grossen Bevölkerung und einer grossen Industrie ist, könnte es durchaus sein, dass der Emissionspeak von China auch mit dem Emissionspeak der Welt zusammenfällt, und dass die CO2-Emissionen darum weltweit ab 2030 deutlich zurückgehen.

  39. @Martin Holzherr 07.07. 14:55

    „Ich würde sogar sagen: Ohne billige Grossbatterien wäre die deutsche Energiewende gar nicht finanzierbar und billige Grossbatterien gibt es erst seit wenigen Jahren.“

    Ohne schnelle Speicher geht es in der Tat kaum weiter. Insbesondere Lithiumbatterien direkt beim Produzenten sparen die zusätzlichen Durchleitungsgebühren. Und wer die eigene PV-Anlage auf dem Dach hat, der kann auch gleich einen eigenen Speicher gebrauchen, der die halbe Tagesproduktion aufnehmen kann.

    Auch E-Autos haben einen ziemlich großen Speicher, der bidirektional ans Netz angeschlossen als Netzspeicher genutzt werden kann. Da könnte man ca. 50 Euro im Monat mit verdienen, ohne das dass nennenswert die Batterie altern lässt. Nur nicht in Deutschland. Hier sind immer noch Netzdurchleitungsgebühren fällig, obwohl das überhaupt keine Netzbelastung verursacht, sondern ganz im Gegenteil eine Entlastung der Netze bedeuten würde.

    Windenergie lohnt sich übrigens auch in Süddeutschland. Da ist zwar weniger Wind, aber man kann den Strom vor Ort nutzen, und muss keine neuen Fernstromleitungen dafür bauen.

    Die erhöhten Strompreise der letzten 3 Jahre gehen so weit ich weiß weniger auf die Energiewende zurück, sondern eher auf den Ausfall von billigem russischem Pipelinegas.

    „Mit anderen Worten: China ist technologisch viel anpassungsfähiger als die meisten anderen Länder.“

    Wir aber wohl auch. Und uns bleibt es sowieso, selber unsern Teil beizutragen. Woanders könnten wir höchstens in wirklich armen Ländern eine gewisse Unterstützung für eine verlässlichere und grünerer Stromversorgung leisten.

    • @Tobias Jeckenburger (Zitat): „Mit anderen Worten: China ist technologisch viel anpassungsfähiger als die meisten anderen Länder.” Wir aber wohl auch.
      China ist viel schneller und wen. Es verspricht ab 2030 die Emissionen zu senken und bis 2060 CO2-neutral zu werden, so kann man das China glauben. Dass aber Europa bis 2050 klimaneutral wird wie versprochen, das ist gar nicht so sicher, weil hier etwa nur schon eine Stromleitung vom Norden in den Süden von Deutschland 20 Jahre in Anspruch nehmen kann.

  40. CARPE DIEM: Ergreife jede technologische Chance für Emissionsreduktionen möglichst bald
    Um das 2 Grad-Ziel zu erreichen müssten in den nächsten 25 Jahren weltweit Nullemissionen erreicht werden. Mit den gegebenen Selbstverpflichtungen, Europa 2050 klimaneutral, China 2060, Indien 2070, wird das 2-Grad-Ziel nicht erreicht, sondern es ist mit 2.7 Grad Erwärmung zu rechnen.
    In 25 Jahre weltweit Nullemissionen zu erreichen ist mit keiner heute bekannten Technologie möglich – ausser man würde den Energieverbrauch weltweit stark einschränken. Das aber will niemand.
    In diesem Punkt irren selbst viele bekannte Klimatologen wie etwa Mojib Latif, der in der BILD DER WISSENSCHAFT 07/25 unter dem Titel KLIMARETTUNG WÄRE SO EINFACH folgendes schreibt:

    Auf der anderen Seite wäre die „Klimarettung” so einfach. Die Lösungen existieren, allein der politische Wille fehlt. Wir haben auf der Erde kein Energieproblem, es gibt erneuerbare Energie im Überfluss. Wir haben gelernt, diese zu nutzen. Die Technologle ist entwickelt, funktioniert und ist kostengünstig.

    Dabei vergisst Latif Mojib wohl, dass ein auf Erneuerbaren basierendes System neben einem Netzausbau auch Backup-Kraftwerke und Speicher in Form von Batterien und Wasserstoff benötigt. Lustigerweise wird im gleichen Heft verkündet, die Voraussetzungen für den Grosseinsatz von Wasserstoff würden in Deutschland für längere Zeit noch fehlen. Unter dem Titel unter WARTEN AUF DAS WASSERSTOFFBRENNEN liest man dazu:

    Ab 2045 soll kein fossiles Erdgas mehr in Gaskraftwerken verbrannt werden, sondern grüner Wasserstoff. Doch bislang hat kein Kraftwerk bewiesen, dass das klappt.
    …Ein 400 Megawatt-Kraftwerk[, das mit Wasserstoff läuft, ] kann pro Stunde bis zu 700 Megawattstunden Energie aus Wasserstoff verbrauchen, sagt Anne Wasike-Schalling, Forscherin am Reiner Lemoine Institut in Berlin. Dafür waren rund zwölf moderne Wasserstoff-Drucktanks mit jeweils mehr als einer halben Tonne des Gases nötig – und das jede Stunde. [Und ja, D ist heute sehr weit von der nötigen Wasserstoffinfrastruktur entfernt.]

    Nullemissionen weltweit in 25 Jahren sind also auch mit vollem Einsatz von Erneuerbaren kaum erreichbar, denn Erneuerbare allein genügen nicht. Es braucht auch einen Netzausbau, Speicher und Backup und alles zusammen zu bauen und aufeinander abzustimmen, das benötigt Zeit.

    Doch ein 2.5 Grad Ziel ist vielleicht noch erreichbar und es gilt: SCHNELLIGKEIT IST ALLES.

    Was also ist zu tun, um möglichst schnell global die CO2-Emissionen zurückzufahren? Nun, als globale Gemeinschaft, die das Ziel gemeinsam erreichen will, müssten wir anders vorgehen als wir es jetzt mit den nationalen Klimazielen versuchen. Global gesehen müssten wir versuchen, die Pro-Kopf Emissionen möglichst schnell auf viel tiefe Werte als heute zu erniedrigen und das mit den kostengünstigen Massnahmen, die heute möglich sind. Ein solches Ziel wäre etwa bis im Jahr 2040 weltweit auf 1.5 Tonnen CO2 Emissionen pro Kopf zu kommen.
    Die letzten 1.5 Tonnen pro Kopf auf Null herunterzufahren ist viel schwieriger und wird auch sehr viel mehr kosten als der erste Schritt, der zu weltweit 1.5 Tonnen CO2 pro Kopf führt. Aber für den zweiten und letzten Schritt könnten wir uns auch mehr Zeit nehmen, denn mit dem ersten Schritt hätten wir die weltweiten Emissionen bereits auf 1/4 der heutigen Emissionen heruntergefahren. Bei diesem globalen Vorgehen müssten grosse Summen Klimagelder an die Entwicklungsländer überwiesen werden. Zur Kontrolle könnte man die Überweisungen direkt an die erreichten Reduktionen binden, so dass Länder, die ihre Emissionen deutlich reduzieren, quasi belohnt werden und sich besser entwickeln als diejenigen, die es nicht tun.

  41. @Martin Holzherr 08.07. 22:13

    „Global gesehen müssten wir versuchen, die Pro-Kopf Emissionen möglichst schnell auf viel tiefe Werte als heute zu erniedrigen und das mit den kostengünstigen Massnahmen, die heute möglich sind.“

    Genau so geht es. Wieviel Wasserstoff es dann braucht, und wie viel man davon in den derzeitigen unterirdischen Erdgasspeichern speichern muss, werden wir sehen.

    Es gibt anscheinend auch noch weitere Lichtblicke, die jetzt durchaus absehbar sind.

    Das eine ist der Bevölkerungsrückgang vor allem gerade in den Ländern mit hohem Energieverbrauch. Insbesondere wird das auch Auswirkungen auf die Bautätigkeit haben. Wir in Deutschland sehen das noch nicht, weil bei uns der Kindermangel komplett von Einwanderung ausgeglichen wird. In den Gegenden, wo die Menschen auch noch abwandern, da spart das dann aber jede Menge Emissionen.

    Dann kann ich mir ein Sammeltaxisystem auf Basis von Selbstfahrenden Batteriefahrzeugen vorstellen, was dann riesige Mengen an Geld, Arbeitskraft und Rohstoffen einspart. Alles Ressourcen, die man dann in den teuersten Teil der Energiewende investieren kann. Das dürfe dann am Ende wohl die Gebäudeheizung sein.

    Eins darf man nun auch nicht vergessen: Die Entwicklung geht weiter, und es wird vermutlich Manches neu erfunden oder manches Bekannte doch noch mal deutlich billiger werden. Deswegen ist es ja auch so sinnvoll, akut genau da konsequent weiter zu machen, wo es gerade am kostengünstigsten ist.

    Noch besser, wenn der Staat vor allem die Rahmenbedingungen richtig setzt, und in der Folge dann private oder genossenschaftliche Investoren die eigentliche Arbeit machen. Ganz akut wären das Baugenehmigungen für Windräder vor allem in Süddeutschland, keine Durchleitungsgebühren für Netzspeicher und genug und bidirektionale Ladestationen für E-Autos.

    Dann bleibt auch mehr Geld für gezielte Förderungen übrig. Die wiederum auch von z.B. den CO2-Steuern finanziert werden können.

    • Jeckenburger, Holzherr,
      es fehlt neben dem Willen und den Möglichkeiten auch das Verständnis für die Kreisläufe in der Natur.

      Die Pflanzen nehmen das CO2 auf.
      Wieso werden dann im Umland von Städten immer noch die Bäume gerodet um an deren Stelle ein Institut zu bauen ?
      Mir scheint, es fehlt das Schulwissen .

      Australien ist z,.B. im Landesinneren fast menschenleer. Hier könnte man mit künstlicher Bewässerung Wälder anlegen. Die notwendige Energie liefert das Sonnenlicht.
      Bei uns könnte man auf den Parkhäusern die Dächer begrünen. Usw. usw. usw.
      Schwimmende Algeninseln von alten Fischernetzen zusammengehalten usw. usw.

      Also, Fazit, nicht nur reagieren, sondern agieren.
      Riesige Beregnungsanlagen in den Städten um das CO2 auszuwaschen.
      Und auf dem Regen lassen sich mit Lasershows die Jugendlichen fesseln, so dass sie sogar ihren Joint vergessen.
      USW. usw. usw.

      • @Doe zu Bäumen als Energiespeicher: Um 10 Gigatonnen (10 Milliarden Tonnen) CO2 aus der Luft zu entfernen, müssten etwa 310 bis 460 Milliarden Bäume gepflanzt werden, basierend auf Schätzungen, dass ein einzelner Baum etwa 21,77 bis 31,5 kg CO2 pro Jahr bindet. Es gibt heute weltweit 3 Billionen Bäume. Das heisst, wir müssten die weltweite Waldfläche um zusätzliche 10% vergrössern um einen deutlichen Effekt in der CO2-Konzentration der Atmosphäre zu sehen. Ich denke also, das ist schwierig zu erreichen, das nämlich die weltweite Waldfläche um 10% zu erhöhen.

        • Martin Holzherr,
          Irland hat ein Aufforstungsprogramm, wo jeder Bürger einen Baum pflanzen kann.
          Wir könnten das auch, und die Leute dürften den Bäumen dann Namen geben.
          Die Eitelkeit ist eine starke Motivation.

          Gut, dass du mit Zahlen argumentierst. Wenn das mit den 3 Billionen Bäumen stimmt dann kommen auf einen Menschen 375 Bäume.
          Wenn wir jetzt noch die Säugetiere dazuzählen, 1,6 Mrd. Rinder, 0,6 Mrd. Schweine 1 Mrd. Schafe, 1 Mrd. Ziegen, dann kommen noch rund 5 Mrd. Säugetiere hinzu. Also kommen dann auf 1 Säugetier/Säugemensch 230 Bäume.Und wenn man noch andere Tiere hinzuzählt die in Gemeinschaft mit Bäumen leben, dann wird die Zahl der Bäume überschaubar.

          Übrigens , jeder Eichelhäher pflanzt jedes Jahr
          lies mal das hier
          “pro Jahr versteckt ein einzelner Eichelhäher bis zu 11.000 Eicheln11. Von diesen Eichen werden ungefähr 60% (6.930 Samen) nicht gefressen. Aus rund der Hälfte dieser versteckten und vergessenen Samen (~3.465) können jedes Jahr Eichen wachsen9. Im Jahr 2015 wurden in Europa zwischen 15 Millionen und 29,3 Millionen Eichelhäher gezählt12. Demnach werden durch diese Vögel jedes Jahr etwa 52 bis 102 Milliarden Eichen in Europa gepflanzt.

          Also, der Eichelhäher muss zum Vogel des Jahrzehntes ausgerufen werden.

    • @Tobias Jeckenburger (Zitat): Das eine ist der Bevölkerungsrückgang …
      Entvölkerung von Teilen Europas und sich ergebende Chancen für Renaturierung und Klimaschutz
      Der Balkan und Osteuropa ist innerhalb Europas am stärksten von einem Bevölkerungsrückgang betroffen. Grund ist die Kombination von Abwanderung (z.B. nach Westeuropa) und Geburtenrückgang.
      Lettland, Estland, Moldawien, Serbien, Kroatien, Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Kosovo, Montenegro, Rumänien und Serbien verzeichnen einen Rückgang der Bevölkerungszahlen, wobei Bulgarien und Rumänien besonders starke Verluste erleiden.
      Idee: Regionen Europas, die sich entvölkern könnten wieder aufgeforstet werden, was zur Renaturierung und zum Klimaschutz beitragen würde.