Kaum wahrgenommen: Russlands Langzeitstrategie

Warum baut Russland eine militärische Drohkulisse an der ukrainischen Grenze auf? Für die meisten Kommentatoren ist das ein Rätsel, und sie nehmen an, dass Russlands Führung mehr oder weniger spontan gehandelt hat. Aber diese verfehlte Wahrnehmung entspringt der Kurzlebigkeit unseres Denken in den Zeiten der digitalen Nachrichtenschwemme. Sie unterschätzt die Fähigkeit der russischen Regierung zur Verfolgung einer Langzeitstrategie. Und das könnte ziemlich fatal werden.

Nehmen wir einmal an, die Truppenmassierung an der ukrainischen Grenze sei Teil einer Langzeitstrategie und hängt mit den folgenden Ereignissen zusammen:

  1. Die russische Führung hat 2019 dem weißrussischen Diktator Lukaschenko das Angebot einer Union der beiden Staaten Russland und Weißrussland unterbreitet. Lukaschenko schien erst geneigt, lehnte dann aber ab.

  2. Wladimir Putin veröffentlichte im Juli 2021 eine Streitschrift zum Verhältnis mit der Ukraine unter dem Titel „Über die historische Einheit der Russen und der Ukrainer“. Darin beschuldigte er den Westen, Russland und die Ukraine künstlich auseinanderdividiert zu haben. Aus der Schrift ließe sich durchaus das Recht ableiten, die Ukraine mit Gewalt mit Russland zu vereinen.

Nehmen wir weiter an, Wladimir Putin ist sich in letzter Zeit sehr bewusst, dass er sterblich ist und er sorgt sich um sein historisches Erbe. Und ganz ohne Zweifel möchte die russische Regierung gerne das russische Großreich in den Grenzen der Sowjetunion wieder herstellen.

Garantierte Sicherheit?

Unter dieser eher langfristigen Sicht sind die aktuellen Forderungen Russlands an die NATO und die USA nur eine Ablenkung. Es geht dabei um Sicherheitsgarantien, denn Russland fühle sich bedroht.

Damit die NATO auch genau weiß, wie solche Garantien aussehen sollen, hat die russische Regierung den USA und der NATO (die Links führen zu den Originaltexten der russischen Regierung) je einen Vertragsentwurf übermittelt und bereits zwei Tage später veröffentlicht. Das lässt eigentlich nicht darauf schließen, dass die russische Regierung ernsthaft darüber verhandeln möchte. Sieht man sich den Inhalt an, vertieft sich dieser Eindruck:

  1. Die NATO soll ihre militärische Infrastruktur auf den Stand vom 27.5.19971 zurückführen. Außerdem soll die NATO auf sämtliche militärische Operationen auf dem Gebiet der früheren Warschauer-Pakt-Staaten verzichten, auch wenn diese Staaten jetzt Mitglieder des Militärbündnisses sind. 2

  2. Die NATO soll sich verpflichten, keine neuen Mitglieder mehr aufzunehmen, insbesondere nicht die Ukraine oder Georgien. Naja, wenn sie keine Mitglieder mehr aufnehmen soll, muss man eigentlich nicht angeben, wen sie erst recht nicht aufnehmen soll.

  3. Die USA sollen alle Atomwaffen aus Europa zurückziehen, genauer gesagt: Sie soll alle Atomwaffen, die sie überhaupt irgendwo stationiert hat, auf ihr eigenes Staatsgebiet zurückziehen, und alle Infrastrukturen vernichten, die es ihr erlauben würde, solche Waffen wieder im Ausland zu stationieren.

  4. Russland gibt im Gegenzug keinerlei Garantien und verzichtet auch nicht auf die Aufstellung von Atomwaffen in der Exklave Kaliningrad.

  5. Russland und die NATO versichern, sich nicht als Gegner zu betrachten. Warum hat Russland dann Sicherheitsbedenken, wenn die NATO neue Mitglieder aufnimmt? Russland verpflichtet sich laut den Vertragsentwürfen übrigens nicht dazu, auf neue militärische Bündnissysteme zu verzichten.

  6. Der NATO-Russland-Rat und andere Konsultationsmechanismen sollen die Regelungen überwachen.

Die Sicherheitsgarantien sollten unverzüglich und bedingungslos gegeben werden, sie sind also in ihrem Kern unverhandelbar, wie die russische Regierung auch weiterhin bekräftigt.

Aber würde sich ein Staat allen Ernstes von einem gegnerischen Militärbündnis seine Sicherheit garantieren lassen wollen? Russland wirft der NATO seit Jahrzehnten vor, alle Zusagen immer wieder zu brechen. Damit wären die geforderten Garantien ohnehin wertlos. Seien wir realistisch: Natürlich glaubt die russische Regierung nicht im Traum, dass die USA und die NATO ihre Vertragsvorschläge auch nur in Betracht ziehen.

Weil die russische Regierung (und das ist nicht nur Wladimir Putin) hier die handelnde Partei ist, darf man annehmen, dass sie vorher ein strategisches Ziel definiert und die möglichen Konsequenzen abgewogen hat. Wenn man annimmt, dass die russische Regierung weniger in Quartalen als vielmehr in Jahrzehnten denkt, wird das Bild auf der einen Seite klarer, auf der anderen aber beunruhigender. Gehen wir vier mögliche Alternativen durch:

1. Die russischen Truppen sollen nur eine Drohkulisse aufbauen.

Äußerst unwahrscheinlich. Ein Viertel der Truppen hätte dafür genügt. Will Russland den Westen nur an den Verhandlungstisch zwingen? Kaum. Die Vertragsentwürfe vom Dezember 2021 für die USA und NATO sind eine Zumutung. Und die russische Regierung macht seitdem deutlich, dass sie Verhandlungen davon abhängig macht, dass die USA und NATO den darin genannten Bedingungen zugestimmt haben. Oder anders ausgedrückt: Verhandlungen stehen eigentlich nicht zur Debatte.

2. Begrenzte Militäraktion

Dabei ginge es um die Schaffung eines Landkorridors von den unter der Kontrolle des russischen Militärs stehenden Gebieten in der Ostukraine zur Krim. Denkbar wäre auch das Ziel, die Ukraine vom Schwarzen Meer abzuschneiden, Russland hätte eine Landverbindung zum Gebiet Transnistrien, das Russland schon vor Jahrzehnten der Republik Moldau faktisch entrissen hat. Auf einer mehr als 1000 km langen Binnengrenze könnte Russland einen blutigen Kleinkrieg unterstützen, wie er jetzt bereits in der Ostukraine stattfindet.

Dieses Szenario ist ebenso unwahrscheinlich. Die teilweise Besetzung eines Nachbarstaates ist ebenso völkerrechtswidrig wie die komplette Besetzung. Die Reaktionen des Westens würden also nicht weniger scharf ausfallen. Außerdem müsste Russland damit rechnen, dass es in Europa völlig isoliert dasteht. Alle europäischen Staaten würden sich bemühen, die Abhängigkeit von russischem Gas so schnell wie möglich zu verringern. Und natürlich würden die NATO-Staaten deutlich aufrüsten. Finnland und Schweden würden wahrscheinlich der NATO beitreten. Der Kalte Krieg wäre zurück, aber Russland hätte keine Verbündeten mehr. Der russische Truppenaufmarsch konzentriert sich bisher auch nicht auf den Süden und Osten.

3. Vollständige militärische Besetzung der Ukraine

Putins Manifest über die Ukraine behauptet, dass die Ukraine und Russland ein Staat sind, den der Westen auseinandergerissen hat. Demnach hätte Russland das Recht, diesen unnatürlichen Zustand zu beenden, wenn nötig mit Gewalt. Die in Russland (aber nicht nach außen!) verbreitete Propaganda läuft darauf heraus, dass Rechtsextremisten in der Ostukraine grausamste Verbrechen begehen, und Russland irgendwann zum Eingreifen gezwungen sei. Außerdem sind die russischen Truppen so aufgestellt, dass diese Variante am wahrscheinlichsten ist.

Der Angriff auf die Ukraine als Teil eines größere Plans

Der Truppenaufmarsch sowie die diplomatische und propagandistische Begleitung lässt auf längerfristige Planung schließen. 150000 Soldaten lassen sich nicht ohne Vorbereitung binnen weniger Tage verlegen. Außerdem sollte man die russische Regierung nicht unterschätzen, was leider immer noch die Regel ist.

Sehen wir uns einen Moment lang die Situation von Wladimir Putin und seiner Oligarchengruppe an. Die russische Regierung wird immer deutlicher als aggressive Kleptokratie (Diebesherrschaft) wahrgenommen. Selbst in Russland zweifelt niemand an der grassierenden Korruption3, und Putins Vermögen wird auf einen zweistelligen Milliardenbetrag (US-Dollar, nicht Rubel) geschätzt. Sollte der russische Präsident abgelöst werden, müsste sein Nachfolger den jetzigen Machtzirkel zerschlagen. Putin dürfte also klar sein, dass er entweder im Amt stirbt oder im Gefängnis – es sei denn, ihm gelingt ein historischer Befreiungsschlag.

Die Besetzung der Ukraine wäre dann nur ein Teil einer größeren Operation: der Wiederherstellung des russischen Reichs in den Grenzen der Sowjetunion. In diesem Fall würde Russland noch in diesem Jahr einen Unionsvertrag mit Weißrussland, Armenien und Kasachstan schließen. Die Regierungen dieser Länder sind bereits jetzt völlig von Russland abhängig. Es wäre auch möglich, dass Russland gleichzeitig mit der Ukraine das sehr viel kleinere Georgien einnimmt, und einige der zentralasiatischen Republiken zu einem Unionsvertrag nötigt.4 Die baltischen Staaten und Aserbaidschan stehen erst einmal nicht auf der Einkaufsliste.5

Sollte Putin dieser Coup gelingen, wäre sein Ansehen in Russland so groß, dass er nahezu unantastbar würde. Die westlichen Sanktionen wären ihm eher gleichgültig, weil sie nur kurzfristig wirken, während er in historischen Zeiträumen denkt. Wenn der russische Botschafter in Schweden also sagt: „Wir scheißen auf Ihre ganzen Sanktionen“, sollte man das auch vor diesem Hintergrund sehen.

Putin wird vermutlich davon ausgehen, dass eine kurzfristige Sperre russischer Erdgas- und Weizenlieferungen bereits ausreicht, um die Europäer zur Raison zu bringen. Und selbst wenn nicht: Die Wiederherstellung des russischen Großreichs wäre sein historisches Erbe, die Lebensleistung, ihm einen Ehrenplatz in den russischen Geschichtsbüchern (und viele Reiterstandbilder) einbringt.

Ehrlich gesagt wundert es mich, dass bisher niemand diese historische Perspektive berücksichtigt hat. Aber würde ein Staatsmann tatsächlich aus Angst um die eigene Zukunft und aus brennendem Ehrgeiz einen ganz großen Krieg anfangen, der Zehntausende Opfer fordert und möglicherweise sein Land verarmen lässt?

Urteilen Sie selbst!

Anmerkungen

[1] An diesem Tag wurde die NATO-Russland-Grundakte unterzeichnet.

[2] Gemeint sind Polen, die baltischen Staaten, Rumänien, Ungarn, Bulgarien, Tschechien und die Slowakei. Darüber hinaus zählen dazu die Länder des Westbalkans und alle jetzt unabhängigen Staaten, die früher zur Sowjetunion gehört haben.

[3] Der Korruptionswahrnehmungsindex (CPI) von Transparency International sieht Russland auf Platz 136 von 180 Staaten. Zum Vergleich: Deutschland steht auf Platz 10, die USA auf 27, China auf 66.

[4] Ein passend formulierter Unionsvertrag würde das russische Großreich wieder herstellen, aber den beteiligten Staaten formal so viel Unabhängigkeit gewähren, dass sie nach wie vor einen Sitz in allen internationalen Organisationen hätten. Das würde Russlands Einfluss in der UNO und ihren Unterorganisationen vervielfachen.

[5] Estland, Lettland und Litauen sind Mitglieder der NATO, Aserbaidschan ist vergleichsweise reich, hoch gerüstet und zählt zum Einflussbereich der Türkei.

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Veröffentlicht von

www.thomasgrueter.de

Thomas Grüter ist Arzt, Wissenschaftler und Wissenschaftsautor. Er lebt und arbeitet in Münster.

340 Kommentare

  1. Grueter: “Aber würde ein Staatsmann tatsächlich aus Angst um die eigene Zukunft und aus brennendem Ehrgeiz einen ganz großen Krieg anfangen, der Zehntausende Opfer fordert und möglicherweise sein Land verarmen lässt?”

    Ja, er würde, besonders weil er seinen “Stall” nicht mehr so sauber kriegt wie China – Es fehlt nicht mehr viel, dann werden wir wieder, wahrscheinlich zum letzten Mal, am Kommunikationsmüll des zeitgeistlich-reformistischen Kreislaufes im imperialistisch-faschistischen Erbensystem unser aller Dummheit zu spüren bekommen.

    Es müssten jetzt wirklich-wahrhaftig globalisierende Gespräche mit China, Russland und dem “Rest der Welt” geführt werden, um die Abschaffung des Wettbewerbs / der wettbewerbsbedingten Symptomatik und der Zukunft in einem Gemeinschaftseigentum auf der Basis eines UNKORRUMPIERBAREN Menschenrecht zu KOSTENLOSER Nahrung, MIETFREIES Wohnen und ebenso KASSEN-/KLASSENLOSER Gesundheit, denn wenn GRUNDSÄTZLICH alles Allen gehören darf, hat “Wer soll das bezahlen?” und die “Freiheit” von unternehmerischen Abwägungen in/zu “Arbeit macht frei” keine Macht mehr, und es kann alles zweifelsfrei-eindeutig demokratisch nachhaltig-organisiert und muss NICHT in einem parlamentarisch-lobbyistischen Marionettentheater intrigant regiert werden.

      • Absolut. Und völlig einseitig, bar jeglicher Berücksichtigung unterschiedlicher Persoektiven sowie geschichtlich Fakten.

        • von welchen geschichtlichen fakten redest du? von russischen gulags, oder von der historichen meinungs- und presse(un)freiheit, von all den intriganten spiele die russland unter putin betreibt?

          • „Wir haben in den Zwei-plus-Vier-Verhandlungen deutlich gemacht, dass wir die Nato nicht über die Elbe hinaus ausdehnen. Wir können daher Polen und den anderen keine Nato-Mitgliedschaft anbieten.“

            – Jürgen Chrobog, deutscher Diplomat, Sprecher des Auswärtigen Amts und leiter des Ministerbüros von Hans-Dietrich Genschers, im März 1991

            Wir haben gegenüber der Sowjetunion klargemacht – bei Zwei-plus-Vier- wie auch anderen Gesprächen –, dass wir keinen Vorteil aus dem Rückzug sowjetischer Truppen aus Osteuropa ziehen werden.

            – Raymond George Hardenbergh Seitz , ehm. US-Diplomat, Leiter des Referats für Europa und Kanada im US-Außenministerium bis Oktober 1991

          • Sowjetische Gulags,den Unetrscheid sollte man schon kennen in so einer Diskussion. Und was haben die mit dem heutigen Russland zu tun?

          • Aha, in Deutschland hießen die Justizvollzugsanstalten vorher Arbeitslager oder Konzentrationslager. In Russland wurde im Zarenreich in die Verbannung nach Sibirien geschickt. Von 1930 bis 1960 hiessen die russischen Justizbehörden Gulag. In Deutschland gibt es immer noch massenhaft Gefängnisse, die teilweise sogar privat betrieben werden. Und die zu einem großen Teil von Schwarzfahrern bevölkert werden, die sich von ihrem Lohn die Fahrkarte zur Arbeit nicht leisten können.

        • Und das derzeit vorherrschende System erfüllt Ihre „holistischen Ansprüche“?
          Da bleiben Perspektiven und „geschichtliche Fakten“ unberücksichtigt, dass es auf keine Kuhhaut geht.
          Trotzdem wird es durchgedrückt…

        • Russia has no concerns about the expansion of NATO from the standpoint of ensuring security, but Russia will organize its military policies accordingly in connection with NATO nearing its borders, President Vladimir Putin announced after talks with the Federal Chancellor of Germany Gerhard Schroeder

          2004 Putin zu Schröder

          Übersetzung:

          Russland hat keine Bedenken gegen die NATO-Erweiterung unter dem Gesichtspunkt der Gewährleistung der Sicherheit, aber Russland wird seine Militärpolitik im Zusammenhang mit der Annäherung der NATO an seine Grenzen entsprechend organisieren, kündigte Präsident Wladimir Putin nach Gesprächen mit dem deutschen Bundeskanzler Gerhard Schröder an

      • Für dieses urkommunistische System, das zweifelsfrei dafür erforderlich wäre, müssten aber alle Menschen erst bereit sein, waren sie das jemals schon?

        • Selbst Marx und Engels, ganz zu schweigen von Lenin konnten das sicher interessante URKommunismus System etablieren, geschweige denn aufrecht erhalten

    • Kaum wahrgenommen: NATO Langzeitstrategie könnte die Überschrift auch heißen. Biede Machtblöcke machen ihre Spiele auf Kosten der Bevölkerung. Propaganda seit jahrhunderten das Spiel der Mächtigen.

      • Die Erstellung welches “Großreiches” ist denn das Ziel der Nato? Und welche Staaten möchte die NATO zur Erreichung denn gerne besetzen?

        • Niemand, die NATO möchte irendjemand besetzten. Die NATO ist ein reines Verteidigungsbündnes und hat noch zu keinem Zeitpunkt jemanden besetzt oder zur Mitgleidschaft gewzungen. Wenn länder im Osten von Europa beitreten möchten dann ist dies um vor Russland abgeschirmt zu werden. Da die NATO ein Verteidigungsbündnes sind Langzeitstrategien schwammig, da man immer der Reagierende ist.

          • Man kann sich dem Eindruck Ihrer Naivität oder eben blauäugigen Parteinahme für die NATO nicht ganz erwehren.

          • Hm, ich vermute, dass Henry Locker das nicht ironisch meint, sondern tatsächlich der Propaganda erlegen ist, die NATO sei ein reines Verteidigungsbündnis. Als NATO-Staaten, unter anderem die BRD, 1999 Bomben auf Jugoslawien warfen, haben sie sich da nur gegen Jugoslawien verteidigt????? Hat Jugoslawien Bomben auf Deutschland geworfen??? Etliche NATO-Staaten haben einen Angriffskrieg gegen Jugoslawien geführt. Etliche NATO-Staaten haben einen Angriffskrieg gegen Afghanistan geführt (2001-2021) und einen Angriffskrieg gegen Irak wegen Massenvernichtungswaffen, die der Irak gar nicht hatte. Die USA und die NATO haben Massenvernichtungswaffen. Die wurden von NATO-Staaten im Irak-Krieg eingesetzt. Soll ich noch mehr erzählen von unserem Friedensengel NATO. Henry Locker erklärt locker vom Hocker ein Kriegsbündnis zu einem Friedensbündnis.

          • Ach du liebe Güte… (gestrichen, bitte bleiben Sie sachlich) Man kann auch durchaus selber denken und vielleicht sogar, jetzt wird es ganz verrückt, Ereignisse, die gerade einmal 20 Jahre her sind, in einen Kontext setzen, der den allermeisten eigentlich noch gut in Erinnerung sein sollte. Ich war damals gerade mal 10 Jahre alt und weiß trotzdem nocht, dass kurz zuvor ein grausamer Völkermord begangen wurde, dass der gerade erst zerfallene nie wirklich auf sicheren Beinen stehende Staat Jugoslawien über viele Jahre in einem Krieg verschiedener “innerstaatlicher” Fraktionen auseinanderbrach und in diesem Zuge extreme Gräueltaten mit “ethnischen Säuberungen” verübt wurden. Der Natoeinsatz, der tatsächlich völkerrechtlich fragwürdig ist, sollte einen Massenmord an Kosovo-Albanern verhindern und hat es vermutlich auch getan. Daraus nun abzuleiten, von der Nato würde ständig das Drohpotenzial eines Angriffskrieges ausgehen ist absolut hanebüchener Unfug! Mitnichten lässt sich dadurch die faktische Anektion der Ostukraine, die bevorstehende Ermordung zehntausender Ukrainer und die Besetzung der gesamten Ukraine rechtfertigen. Putin geht es nicht um die Abwendung eines Völkermords. … Ihm geht es allein um sein gekränktes Selbstbewusstsein, weil er wie alle Despoten ein ganz armseliges Würstchen ist, dass mit dem eigenen Selbsthass nur dann klarkommt, wenn es andere hassen und vernichten kann. Nun träumt er vom großrussischen Reich, deren alleiniger König und Erlöser er sein will und stürzt damit sein gigantisches Land und große Teile Osteuropas in eine tiefe Krise, die viele Menschenleben kosten wird und an deren Ende Armut, Hunger und Elend stehen werden, nur damit nach seinem hoffentlich baldigen Ableben wieder die alten Grenzen hergestellt werden und die Sowjetunion ein zweites Mal zerfällt. Schön, dann kann man wieder von vorne anfangen, alles aufzubauen, was Trottel wie Putin zerstört haben. Wer ihm nach dem Mund redet, macht sich jedenfalls mitschuldig…

          • Dennis, bitte verbreiten Sie ihre persönliche Ansicht nicht als Fakten, oder Tatsachen.
            Die NATO darf laut ihrer eigenen Satzung keine Angriffskriege führen und diese Institution NATO wurde auch bisher nie dazu missbraucht. Alle Mitgliedstaaten bleiben allerdings eigenständig und können unabhängig davon militärisch irgendwo intervenieren, wie bspw. im Irak durch eine kleine Allianz von USA, GB, etc. Die Türkei hat ihrerseits eine Agression im Nordirak und Syrien auf “eigene Faust” durchgeführt.

            Im Bosnienkrieg wurde nach gescheiterten Verhandlungen auf internationaler Ebene (UN) eine Intervention durch die NATO genehmigt, die dortigen Blau-Helm-Soldaten unterschiedlichster Nationalitäten und die Zivilbevölkerung vor den völlig außer Kontrolle geratenen kriegerischen Auseinandersetzungen der einzelnen balkanischen Etnien und Länder zu schützen. Das war kein Angriffskrieg. Das war eine Intervention zum Schutz eines bereits existierenden UN-Friedenseinsatzes!

            Afgahnistan war ebenfalls kein Angriffskrieg, sondern der erste relevante NATO-Verteidigungsfall ausgerufen durch die USA, aufgrunder der Anschläge vom 11.09.01. Übrigens von UN und damit der internationalen Staatengemeinschaft annerkannt, einschließlich Russland und China.

            Wie das alles mit Massenvernichtungswaffen auch noch zu tun hat, ist mir völlig schleierhaft.

        • Esd geht um den hegemonilane Anspruch der USA, der wird im US-Senat frei kommuniziert.

        • Bitte sehen Sie sich die NATO-Mitgliedsländer an. Sie haben keine eigene Entscheidungsgewalt, jegliche aussenpolitische Ausrichtung wird durch die USA bestimmt. Es ist seit dem 2. Weltkrieg das Bestreben der USA, die Welt unter US-Herrschaft zu bekommen, wirtschaftlich und auch militärisch.
          Die USA möchten nicht besetzen, als Konsumenten angliedern und ausnehmen und deren Politik/Medien bzw. deren Politik via Medien bestimmen reicht völlig. Das die USA auf die russischen Bodenschätze aus sind, ist allgemein bekannt, von diversen Aussagen von US-Politikern beider Couleur sowie einflussreicher Think Tanks bestätigt.

        • D ist immer noch ein Land mit zigtausend Besatzungssoldaten und amerikanischen Atombomben, die hier entgegen dem Beschluß des Bundestages weiter verbleiben, weil die damalige Regierung Merkel den Beschluß einfach nicht umgesetzt hat. So einfach geht das…

          • Dine, haben Sie heute wieder zuviel alternative “Fakten” konsumiert? Wenn Dtl. aus der Nato denn austreten möchten würde, dann steht das Dtl. völlig frei, so wie es 1966 auch Frankreich getan hatte. Allerdings wäre das sehr sehr kontraproduktiv für uns, da wir immense Rüstungsausgaben durch die Mitgliedschaft in der Nato bisher gespart haben und damit anderweitig verwenden konnten. Würden Sie sich informieren, dann wäre Ihnen sicherlich auch nicht entgangen, dass der damalige Beschluss durch den Bundestag lediglich eine rechtlich nicht bindende Absichtserklärung war, die offentsichtlich schnell an politischen Willen verlor.

        • Jugoslawien inklusiver Abtrennung des Kosovo. Siehe Operation Hufeisenplan.

          • Frankreich ist ausgetreten, das ist richtig. Als Folge gab es 40 Mordanschläge gegen de Gaulle. Und das Nato Hauptquartier zog um nach Brüssel.

          • Die USA schuf sich dort eine Kolonie – Kosovo und die EU schuf sich auch eine – Bosnien herzegowina. Ein absurdes Geschehen.

    • Was ist der Kommunikationsmüll des zeitgeistlich-reformistische Kreislauf im imperialistisch-faschistischen Erbensystem, und wie spürt man daran die Dummheit? Und wer ist hier “aller”? Deutsche? Europäer? Die Bewohner des westlichen Kulturkreises? Optional plus RussInnen? Oder die Menschheit allgemein?

      Auf welchen historischen Prozess oder welches historische Ereignis bezieht sich das “sauberkriegen” Chinas? Und was ist der Stall? Welche Unterschiede gibt es zwischen dem “Stall” von Putin, und China, oder dem Stall von China, die Sie als die Unmöglichkeit bezeichnen, ersteren so sehr zu reinigen wie letzteren?

      Für mich ist das alles unverständlich und erinnert an die Obskurantismen eines stereotypen Kontinentalphilosophen der 1960er Jahre, oder eine Aberratio – oder beides zugleich. Klären Sie mich bitte auf, ich möchte ihre Hypothese gerne verstehen.

      • äääh…nur weil die schleife “nato” nicht drum hängt, waren doch auffällig oft die akteure die gleichen in der koalition der “willigen”

    • Wenn Putin sich selbst und seine Oligarchen nach einem Einmarsch in die Ukraine vor den möglicherweise doch sehr wirksamen Sanktionen retten will, wäre e i n “Grossrussland” unter Einschluss Polens und Deutschlands fü die russische Föderation ökonomisch und machtpolitisch die Rettung vor weiterer Verzwergung. Die Überlegenheit der konventionellen Streitkräfte der russischen Föderation in Europa könnte für Putin ein Gewinnstrategie begründen, da die Hürden für eine atomare Eskalation extrem hoch sein dürften. Die Strategie des russischen Reiches war es schon immer, Probleme durch Annexionen zu lösen. Nicht ohne Grund benutzte Putin 2014 in Münschen das Wort “Patron”.

      • “Die Strategie des russischen Reiches war es schon immer, Probleme durch Annexionen zu lösen. ” sie reden tatsächlich vom 17.18.19. Jahrhundert und vergleichen das mit heute ??? 😀 Was war denn zu der Zeit die Strategie des Deutschen Kaiserreichs, des britischen Imperiums?

        • Der vergleich passt schon. Europa hat sich geändert, Russland nicht. Sieht man schon daran das Europa’s armeen stark abgerüstet sind, wärened Russland genau das gegenteil gemacht hat.

          • Die EU hat sich finanziell seit langem überhoben. Es wird viel “verfrühstückt” und wenig investiert. Deshalb sind die Armeen reduziert worden. Irgendwo muss ja gespart werden, zumal die USA für Sicherheit sorgen. Hinzu kommt Digitalisierung im Schneckentempo, Atomausstieg in Sieben-Meilen-Stiefeln. Völlig absurd. Russland schwimmt im Geld, hat Rohstoffe ohne Ende und soweit mir bekannt keine Staatsschulden. Die EU sollte sich auf seine Fähigkeiten und Tugenden besinnen, anstatt weltweit nur noch den Anstands-Wauwau zu geben. Glaubt eh keiner.

      • Ich fürchte, Sie verkennen die Möglichkeiten Russlands. Mit welchem Personal sollte Russland bitte Polen und Deutschland besetzt halten? Mal abgesehen davon, dass Russland schlicht gar nichts davon hat. Welche Sanktionen sollte der Westen denn jetzt noch anwenden können? Die USA haben durchgesetzt, dass Europa sich selbst wirtschaftlich schadet, indem es auf Geheiß der USA Sanktionen über Russland verhängt hat. In diese Geschäfte sind die USA größtenteils eingetreten, heute sind die USA einer der größten Abnehmer russischen Gases und Öls. Alle weiteren Sanktionen würden Russland nicht härter treffen als Europa und die USA. Und Russland hat sich lang auf Sanktionen eingerichtet, es ist eher peinlich, dass immer noch irgend ein westlicher Staat von Sanktionen als ernsthafte Bedrohung spricht.
        Der Konflikt in der Ukraine wurde wurde durch die USA begründet, Victoria Nuland offenbarte selbst die 5 Milliarden US-Dollar, die über einen Zeitraum von 20 Jahren, also seit etwa 1993 in den ukrainischen Umbruch investiert wurden. Nachdem Janukovic sich aber immer noch nicht der EU anschließen wollte und Russland also nicht ausschließen wollte, entschloss sich der Westen für den illegalen Putsch in Kiew. Der Rest ist Geschichte.

        Es mag ja sein, dass Russland, oder Putin, von einem großen russischen Reich träumt, umgesetzt haben aber ganz offensichtlich die USA ihre Träume.

      • Das sind wohl die Oligarchen des Westens. Sie konnten unter Jelzin und unter Fürsorge des CIA wachsen und gedeihen.

    • Absatz gelöscht! — Bitte bleiben Sie sachlich! —

      Mietfreies Wohnen kann nicht funktionieren, ohne Einnahmen kann kein Vermieter
      die Wohnungen instand halten. Warum ist die DDR verfallen, weil mit den Mieten keine Wohnungen saniert werden können, wie man aus der Erfahrung sieht konnte noch nicht mal die Bausubstanz erhalten werden.

      • Doch kann es, wenn der Vermieter die Allgemeinheit und keine Privatperson ist. Dann sanieren und renovieren nämlich die Bewohner_innen das Haus bzw. die Wohnung in der sie wohnen. Natürlich müsste dazu erstmal groß Enteignet werden. Aber fun Fakt am Rande: Das passiert schon. Im Durchschnitt werden jeden Monat in der BRD 10 Menschen, wegen Kohletagebau, verlegen von Gas- bzw. Stromleitungen oder Straßenbau enteignet. Und zurück zum Wohnmarkt: ca. 45% aller Wohnimmobilien gehören irgendwelchen Immobilien Holdings etc. ( z.B Deutsche Wohnen, CG-Gruppe etc.) also Großkapital die eh nur auf unsere Kosten von unserer Arbeit etc. leben. Ca. 25% gehört Privatleuten im Eigenheim, also da muss man garnicht ran. Dann sind noch ca. 15% in Hand von Genossenschafften, also gehört da auch der Wohnraum denen die drin wohnen und die übrigen ca. 15% sind Privatleute die Wohnraum für andere vermieten, das könnte auch relativ einfach in genossenschaftlichen Besitz umgewandelt werden. Wie sie also sehen, ist es möglich, ohne das die Häuset verfallen, es geht nur um die nötige Organisierung 🙂

        • Ach und die Prozentzahlen können beim Bundesministerium für Heimat Bau ect. nachgeschlagen werden

        • Ah, der Quoten Kommunist ist eingetroffen. Fuchs, ist ihnen schon einmal aufgefallen das ihre Idiologie mehr Leute umgebracht hat als die Nazis? Und die haben es echt versucht.

          Ihr Gedankengut gehört genau wie der Nationalsozialismus auf den Müllhaufen der Geschichte.

          • Was um Himmels Willen hat die Forderung Wohnraum soll Eigentum der Einwohner sein zu tun mit was-auch-immer es ist auf das Sie sich beziehen? Erklären Sie bitte die logische und direkte und in sich geschlossene Linie von Selbstverwaltetem Wohnraum zu Genozid – und zwar bezogen auf heute und die Zukunft!

          • Um Enteignungen durchzuführen muss ich kein Kommunist sein. Was ich auch nicht bin. Ich bin, wenn sie mich kategorisieren wollen „Basis Demokrat“. Kommunismus in seinen Formen wie er real umgesetzt wurde/wird ist mir och nix. Den die Partei hat dann ja das Eigentum und nicht, wie ich es möchte, die Allgemeinheit. Nur weil man Kapitalismus Kritiker ist muss man nicht gleich Kommunist sein. Aber naja

        • Das funktioniert doch nicht … der homo sapiens / oeconomicus ist stets (in der Merhzahl der Fälle) darauf bedacht, erst an sich selbst zu denken, um (besser) zu überleben (als andere). Das zu belegen bedarf es nur eines Namens: Charles Darwin.
          Letztlich geht es wieder – oder besser noch – um die Überlebensfähigkeit eines Systems, wobei jedes ! System dazu neigt, sich selbst zu überholen/vernichten.
          Wir werden leider nicht schlauer, wir müssen es immer wieder aufs Neue lernen (es war ein Fehler, in vorauseilendem Gehorsam auf die Friedfertigkeit des Bären vertrauend, die Wehrfähigkeit zu beseitigen … ich spreche von Wehr- und nicht Angriffsfähigkeit) genauso, wie wir wieder lernen müssen, dass der Schwächere vom Stärkeren in die Schranken gewiesen wird, wenn dem Stärkeren etwas nicht passt … wie auf dem Schulhof … wie unter unerzogenen Kindern.
          Die Menschheit ist vermulich ein Feldexperiment ausserirdischer, höher entwickelter Kulturen um genau dies im dortigen Unterricht zu verdeutlichen, oder sich über uns Erdlinge lustig zu machen … “guckt mal auf Planet XY, da gehts grad richtig ab … wer wettet auf X und wer auf Y, und wer auf die Auslöschung des gesamten Planeten :_)))
          Ich schäme mich manchmal, ein Mensch zu sein … wobei … Löwe und Schaf schämen sich auch nicht …
          Ich glaube ich benötige jetzt ein Bier … vielleicht auch zwei.

      • Wir hatten ein gutes und billiges Wasser- und Abwassersystem, solange wir es in staatlicher Hand hatten. Wir hatten gute und billige Autogahnen, bevor wir sie zur Sicherung von Gewinnoptionen der Versicherungskonzerne privatisierten. Wir hatten gute Krankenhäuser und ein erfolgreiches Rentensystem, eine langame, aber zuverlässige und billige Post, bevor Konzerne ihre Hände danach ausstreckten. Wir hatten auch vernunftige Sozialwohnungen.

        Natürlich kann das funktionieren. Die DDR wurde von der Sowjetunion ausgeblutet, und es wurde der sowjethörige Honnecker eingesetzt, der nun mal von Tuten und Blasen keine Ahnung hatte.

        Ich bin kein Verfechter des Kommunismus, aber eine soziale Marktwirtschaft darf schon sein.

        • Den DDR Bürgern ging es materiell sehr gut. Wie es sich in der BRD lebte, bevor wir dort angeschlossen wurden, das weiß ich nicht. Die BRD war ja die Projektionsfläche für die östlichen Nachbarn, dass brauchte man nach dem Anschluß nicht mehr.

      • Da war das Geld nicht das Problem, sondern der Mangel an Arbeitskräften.

    • rote Ideologie-Phantasien aus dem Lehrbuch, die sich noch länger überlebt haben als die UDSSR/ DDR. Die Menschen sind von Natur Egoisten und lassen sich nicht auf solchen Bl*dsinn ein.
      Es bleibt: wer soll das bezahlen? Geld/ Vermögen (Sicherheit) anzuhäufen ist Teil der natürlichen Überlebenssstrategie des Menschen, wer sollte (ausser einigen Linken) so bl*d sein, wider besseres Wissen den Machthabern dieser Welt das Heft des (Ver-)Handelns in die Hand zu geben? Und die Linken in unserer Gemeinde leben ebenso gut/ reich wie die Rechten in bezahlten Eigenheimen. Verlogen hoch 3.
      Einfach mal ein Geschichtsbuch statt Marx lesen. Wer da ohne ideologische Brille rangeht, entdeckt das Problem von selbst. Es geht nur mit Demokratie, wo die Bevölkerung per Wahl oder eigener Politikaktivität mitentscheiden kann.

      • Was entscheiden Sie denn da? Den Marx zu lesen ist für die meisten Menschen sicher zu anstrengend. Er hat den Kapitalismus als Ökonom analysiert und ihn als existenziell krisenbehaftet festgestellt.

    • “Wer soll das bezahlen?” Es ist genug Geld und Ressourcen vorhanden.
      Alle Ressourcen der Welt und alle Staaten als gleichberechtigte Partner, mit dem Ziel, die Menschheit und die Welt zu retten, ohne eigenes persönliches Gewinnstreben könnten zum Ziel führen.

      • ok, konkreter: Wer WILL das bezahlen? Ich nicht und 97% der Anderen auch nicht. Links ist sowas von out, wird nur noch von wenigen Ideologen hochgehalten, die wie gesagt bei uns ebenso gut leben wie die anderen. Linke Wahlergebnisse sprechen für sich. Erstmal ICH (Überlebensstrategie) und dann lange gar nichts. Alleine das führt Marx ad absurdum. Die Menschheit taugt nicht für die Theorie des Sozialismus/ Kommunismus. Wer es trotzdem versucht, endet bei Despoten wie Putin, die erst mal ein paar Milliarden Dollar beiseite schaffen und dann den Rest unterdrücken, damit ihm nichts mehr weggenommen wird.

        • Sie haben offensichtlich keine Ahnung von Marx. Und noch weniger von der Theorie des Sozialismus/Kommunismus. Da geht es um das menschenwürdige Leben der 97%. Und nicht, wie im jetzigen System, um die Mehrung des Reichtums des einen Prozentes

          • Sie haben es treffend auf den Punkt gebracht “Theorie des Sozialismus/Kommunismus”. In den Naturwissnschaften gibt es immer zuerst die Theorie die an den Fakten gemessen wird. Die Fakten der menschlichen Evolution und Geschichte decken sich leider nicht mit der Theorie. Im kleinen und persönlichen mag es ja funktionieren. Im großen und in der Masse funktioniert es nicht.
            Welche Überraschung also das dass was aus der Theorie gemacht wurde und Kommunismus hieß nicht funktioniert hat.

    • Herr Grueter, sie schreiben von Langzeitstrategie: da bin ich bei ihnen. Aber was ist Langzeit. Schauen wir mal 100 Jahre zurück und auf deren “Langzeitstratiegie”
      Da gab es noch die LZStr. der Monarchien, und? was ist geblieben? Genauso wird es in 100 Jahren sein. Dann sind Herr Putin und seine Diktatorenfreunde schon lange Historie. Es wird eine freie Welt geben und alle werden sich lieben – oder auch nicht. Alles sind Mutmaßungen o. Annahmen und nicht mehr. Aber was ist eigentlich Langzeit 10-20Jahre, 50-100, oder 1000, wie es die “Langzeitstrategie” der NAZIS war. So viel ist allerdings sicher: Die Menschheit wird nicht überleben, so in 100000 Jahren. Aber was ist das schon; die Saurier sind vor ca. 65 Mill. Jahren ausgestorben… Das ist Langzeit!

      • Langzeit also ganz langfristig – sofern es diese Kategorie dann noch gibt:
        die Abfolge steht in Matthäus 24
        – Anriff auf Israel
        – Wiederkehr Christi
        – Weltuntergang
        – neuer Himmel und neue Erde
        ==> Sieh zu, daß Du dabei bist

        • Hugo : Bin dabei tätärätääh
          Denn es werden falsche Christi und falsche Propheten aufstehen und große Zeichen und Wunder tun, daß verführt werden in dem Irrtum (wo es möglich wäre) auch die Auserwählten.—
          Und alsdann wird erscheinen das Zeichen des Menschensohnes am Himmel. Und alsdann werden heulen alle Geschlechter auf Erden und werden sehen kommen des Menschen Sohn in den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit. (Daniel 7.13-14) (Matthäus 26.64) (Offenbarung 1.7) (Offenbarung 19.11-13) 31 Und er wird senden seine Engel mit hellen Posaunen, und sie werden sammeln seine Auserwählten von den vier Winden, von einem Ende des Himmels zu dem anderen. (1. Korinther 15.52) (Offenbarung 8.1-2)
          Das waren noch echte Hellseher …

    • Mit Nordstream 2 hat das alles rein gar nichts zutun… Oh Gott! Ich bin bei den Superintelligenten gelandet!

      Ganz schwacher Beitrag aus meiner Sicht!

    • An all die Hohlköpfe, die sich hier bemerkbar machen: zum Glück habt ihr nicht das Sagen, denn die Welt würde durch euer bescheuertes Gequassel noch viel mehr vor die Hunde gehen als das sie das heute bereits tut. In der heutigen Zeit sind Typen wie Wladimir Putin und seine Generäle und Oligarchen ein riesiges ökologisches Risiko. Das ganze Diebesgesindel dort schert sich doch einen Deut um den Klimawandel und mit einem grossflächigen Ukraine Krieg heizen sie dem Thema erst richtig ein. Die wollen doch nicht das sich was ändert. Die wollen weiterhin ihr Öl und Gas verkaufen und haben nicht das geringste Interesse an einer Energiewende und schon gar nicht in Deutschland. Die jungen Russen, zu denen auch Nawalny gehört, haben schon längst gemerkt, dass es höchste Zeit ist, das Schiff Russland in demokratischere Gewässer zu lotsen. Thomas Grüter hat es auf den Punkt gebracht: “Die russische Regierung wird immer deutlicher als aggressive Kleptokratie (Diebesherrschaft) wahrgenommen. Selbst in Russland zweifelt niemand an der grassierenden Korruption3, und Putins Vermögen wird auf einen zweistelligen Milliardenbetrag (US-Dollar, nicht Rubel) geschätzt. Sollte der russische Präsident abgelöst werden, müsste sein Nachfolger den jetzigen Machtzirkel zerschlagen. Putin dürfte also klar sein, dass er entweder im Amt stirbt oder im Gefängnis – es sei denn, ihm gelingt ein historischer Befreiungsschlag”.
      Herr Grüter, ich hoffe nicht dass sich Ihre Befürchtung bewahrheitet, ein Staatsmann wie Putin könne tatsächlich aus Angst um die eigene Zukunft und aus brennendem Ehrgeiz einen ganz großen Krieg anfangen, der Zehntausende Opfer fordert und möglicherweise sein Land verarmen lässt. Leider ist ihm das aber zuzutrauen, denn Putin hat den Boden der Realität schon längst nicht mehr unter den Füssen, sonderen die Gravitation der Macht bestimmt sein Handeln….Niemand widerspricht ihm im Kremel. Das Volk ist ihm sowieso egal. Er betrachtet das Volk nur als Modeliermasse und knetet es mit seiner Lügenpropaganda durch, so dass der Knet schön weich und modellierbar bleibt. Bleibt uns nur auf ein Wunder zu hoffen. Eine Fügung…. Welche das sein könnte? Es sind schon andere, nicht weniger mächtige Könige, auf dem Weg in die Schlacht an einer unerwarteten Krankheit gestorben….

      • Sorry, ich habe Ihre Unsachlichkeiten nur ein paar Sätze gelesen, das hat mir gereicht. Der Lebensstandart des Westens ist seit Jahrzehnten am Fallen, das Lebensalter un den USA sinkt. In den USA sind 20% aller Menschen von Lebensmittelmarken abhängig. In Deutschland wird der Mittelstand systematisch ausgeblutet, die Großkonzerne übernehmen. Es ist das erklärte Ziel der reichen Kaste, einen Krieg gegen die Ärmeren zu gewinnen, so etwa drückte Warren Buffet es aus.
        In Russland steigt der Lebensstandart, die Lebenszeit ebenso. Das Niveau des Westens ist noch nicht ganz erreicht, aber im Moment sieht es so aus, dass es keiner weiteren Verbesserungen in Russland bedürfte, wenn es bessere Lebensbedingungen als im Wertewesten haben wollte, weil der Westen sich selbst zerstört. Ihre Hasstiraden entspringen einer gänzlich einseitigen Sicht.

        Nawalny ist übrigens ganz und gar kein Anhänger von Demokratie und Anstand, er ist ein rechtsradikaler Opportunist, der aufgrund seiner Aussagen sogar aus rechten Parteien rausgeflogen ist. Und hinter der “Annektion” der Krim steht er voll und ganz.

        • “In Russland steigt der Lebensstandart, die Lebenszeit ebenso.” Abgesehen davon, dass man “Standard” mit “d” schreibt… Dies ist eine Frage der Perspektive: Russland wird bei der Lebenserwartung in Europa nur von Moldavien und der Ukraine unterboten, liegt gerade mal zwischen Venezuela und Syrien. Dafür gibt es 17 Länder in Europa, in denen die Männer mindestens 10 Jahre älter werden (Daten von 2019).
          Ich war auch vor einigen Jahren in Russland gewesen – zumindest zum damaligen Zeitpunkt hatte Russland noch ein gewaltiges Entwicklungspotential, um zu Westeuropa aufzuschließen. Bis wir notgedrungenermaßen in einer Kommunalka wohnen müssen (12qm Zimmer, dreiköpfige Familie + Hund, Küche+Bad mit drei weiteren Parteien geteilt) haben wir IMHO noch einigen Abstand. Sicherlich gibt es in anderen Gebieten Europas ähnliche Probleme (z. B. Rumänien), aber im Westen sind wir im Vergleich dazu noch ziemlich gut unterwegs.

          • Lesen Sie meinen Beitrag noch einmal, Sie widersprechen mir nicht.

            Ich kann aber nur empfehlen, sich auch die Metropolen anzusehen, diese haben in vielen Punkten die westlichen Hauptstädte überholt. Und Russland ist ein kapitalistisches Land, wer ausreichend Geld zahlt, wird auch eine ordentliche Wohnung bekommen. Dies können Sie übrigens als Kritik an Russland werten. Denn tatsächlich gibt es nach wie vor Armut und schlecht angebundene Orte, Verhältnisse wie in den 40gern in Russland. Nur bewegt Russland sich davon weg, Europa und die USA eher dorthin.

      • Du meintest “Doch keinen deut” schriebst aber
        “doch einen Deut um den Klimawandel”
        Kann das sein ?
        Ansonsten guter Text (-:

      • Es sind schon ganz viele Demokraten plötzlich und unerwartet verstorben. z.B Mohammad Mossadegh, der wollte, das die Engländer an den Staat Iran Anteile an den ausgebeuteten Öl- und Gasvorkommen zahlen sollen. Bei Geld hört die Demokratie dann eben auf. Oder Gaddafi, der gerade vorher noch dem Franzosen Sarkozy den Wahlkampf finanziert hatte und das nun ausplaudern wollte. Und ob Putin in Russland noch Milliarden ausgeben könnte? Er hat den Jelzin nicht umgebracht und nicht mal enteignet, obwohl das Eigentum sicher unrechtsmäßig erworben wurde.

        • Und als der Französische geheimdienst die Rainbow warrior 1 gesprengt hat.
          Auch ein schönes beispiel.

    • Rätsel – weniger spontan gehandelt – verfehlte Wahrnehmung – Verfolgung einer Langzeitstrategie – könnte ziemlich fatal werden. Mein Senf zu Schlagwörter: Realismus IST, leben viele be,- oder unbewußt
      im Surrealismus statt im IST. Was soll: Verfasser Thomas Grüter Arzt, Wissenschaftler und Wissenschaftsautor?

      Letzten Endes gilt im Mittenland nur eines und das sind die abgeschlossenen Verträge um einer Beschäftigung in einer Zeit nach Plan, die am Erbe für die Erbfolge aus der Stammbaumfolge einer
      Wurzel gekoppelt IST und: “Putin klar ab arbeitet!” Erbe d.h.: Das Rad wurde nie neu erfunden,
      lediglich die Erkenntniss darum wurde von Einer auf die andere Generation nur übertragen!”

      Kurzfassung: Im Jahr 4713 in JD wurde zum heutigen Zwecke eine 2te Zeit neu erfunden, galt von 1 – 2020. Wilhelm I. veränderten 150Jahre vor Toresschluß unter Mitwirkung seines 2. Mann Wilhelm II. diese alten Verträge und verpaßte Denen quasi ein update. Das von Aller/Vieler Völker im nur Eintritt in der schlußendlichen Abnahme beidseitigem Einverständniss vom Erstgeborenen Sohn “Adam” zum 2maligen in der höchsten Form der Blutsbande abgenommen wurde. Zum Jetzt das 1-2-3-4 der Wilhelminische Kapitel hinter einen liegen, im 5. Jetzt (Dauer 30Jahre 2020-2050) bis 6 Kapitel zum vielleicht in 9 doch endet.
      LG der Ältere

    • >Kommunikationsmüll des zeitgeistlich-reformistischen Kreislaufes im imperialistisch-faschistischen Erbensystem<
      Wahrlich, gut gebrüllt, Löwe!

      Bitte können Sie erklären, was das wirklich heißt? Ich habe keine Hochschulbildug sondern nur ein einfaches Abitur mit anschließenden zwei Lehren sowie ein gerüttet Maß an Lebenserfahrung und kann aber mit dieser Wortkombination absolut nichts anfangen – ich Dummchen!

    • Haben Sie noch immer nicht begriffen ,dass diese sozialistische Idee von “alles sollte allen gehören” nur ein Luftschloss ist?
      Wenn alle Zugriff auf alles haben wer kümmert sich dann beispielweise um die Wartung und Reparatur der Gebrauchsgegenstände, wie Autos, Brücken oder Gebäude? Wer produziert und entwickelt dann noch neue Dinge? Oder wer kümmert sich um das funktionieren der Abwassersysteme? Alles Freiwillige?

      Tut mir leid aber das sind Wunschträume, die sich spätestens mit dem Erreichen des Erwachsenenalters aufgelöst haben sollten. Die Realität wäre die allermeisten Menschen würden sich nutzlosen Dingen widmen die niemand braucht und nachfrägt. Der Mensch agiert nicht solange es ihm nicht nötig erscheint (lesen Sie mal Mises). Alles würde heruntergewirtschaftet bis auf den letzten Stein bis der nächste charismatische aber totalitäre Visionär auf den Plan tritt um die Menschheit in das nächste dunkle Zeitalter zu führen.

      Die freie Marktwirtschaft ist das einzige System das die Menschheit in Freiheit, Wohlstand und Würde leben lässt. Nicht ohne Herausforderungen, nicht ohne ungleich verteiltem Wohlstand doch mit der Chance sein eigenes Schicksal selbst zu gestalten.
      Verunmöglicht wird das Wirken der freien Marktwirtschaft nur durch die umfassenden Interventionen des Staates, das schon bei dem Fiat-Geld beginnt und erst diesen unproportional aufgeblasenen Finanzsektor mit all seinen Verwerfungen ermöglicht. So werden all die negativen Dinge heutzutage dem Kapitalismus zugeschrieben und die Menscheit ersäuft in ihrer eigenen Naivität.

      • Es gibt keine freie Marktwirtschaft. Die negativen Dinge heutzutage sind die Folge des Kapitalismus, der manchmal auch beschönigend soziale Marktwirtschaft genannt wird. Man kann ihn auch freie Marktwirtschaft nennen. Und die Interventionen der Staaten dienen nur dazu, den unvermeidlichen Niedergang des Systems noch ein bisschen hinauszuzögern. Herr Schwab hat schon neue Ideen, wie er den Zusammenbruch noch ein bisschen hinauszögert. Die freie Marktwirtschaft strebt zum Monopol, d.h. nach relativ kurzer Zeit hat einer alles und Rest hat nichts. Ob das erstrebenswert ist?

    • Man sollte auch darüber nachdenken, welche Langzeitstrategie die USA bezüglich Europa und speziell Deutschland haben.
      Ist und war ihr Ziel nicht vo allem Nordstream2 zu verhindern? Dass die USA selbst Erdöl aus Russland beziehen wird schamhaft verschwiegen. Kein Wort, dass sie das ändern wollen als Sanktion.
      In der Konsequenz wird eine Annäherung Deutschlands an Russland nach dem Motto Wandel durch Handel hintertrieben. Wäre ja auch geostrategisch und finanziell ein Nachteil für die USA.

  2. Grüter: “Die Wiederherstellung des russischen Großreichs wäre sein historisches Erbe, die Lebensleistung, ihm einen Ehrenplatz in den russischen Geschichtsbüchern (und viele Reiterstandbilder) einbringt.”

    Ich glaube nicht, dass Putin sowas anstrebt – nicht einmal Kim Jong Un, auch wenn der Scheiss seinem Apparat nützt.

    • Warum sollte Putin nicht in der Lage sein, einen Präsidenten ins Amt zu hieven, der seinen ‘Machtzirkel’ bestehen lässt? Ist ihm mit Medwedews Nachfolge nicht schon mal etwas Ähnliches gelungen?

      • und genau das wird wieder passieren. putin wird zu lebzeiten NIE freiwillg die zügel aus der hand geben

        • Vielleicht sollten Sie aber auch mal das russische Volk fragen, ob dieses denn etwas anderes will. Bisher steht es mit Zustimmungswerten weit über sämtlichen westlichen Regierungen zu seinem Präsidenten. Zählt die Meinung des Volkes nur, wenn es in die eigenen Pläne passt? Ist man aus Deutschland so gewöhnt, weiß ich.

    • Ich denke doch. Putin ist Egomane, sichtbar an seinen kindischen Auftritten z.B. mit nacktem Oberkörper auf einem Pferd in der Wildnis. Er kann zwar reden, aber die Hormone und/ oder Größenwahnsinn vernebeln ihm die Gedanken.

      • Dann hast Du ihn schon einmal tatsächlich gehört? Auf der jährlichen Pressekonferenz, vielleicht?
        Natürlich ist jeder Politiker ein Selbstdarsteller, muss er sein. Sich im Urlaub privat fotografieren zu lassen wird ihm sicher nicht mehr unterkommen. Nur das mit dem Größenwahn scheint mir doch ein wenig seltsam. Putin hätte mittlerweile zumindest die Möglichkeiten, andere Länder zu überfallen und sie unter russische Knute zu zwingen. Und doch kazeptiert er die Entscheidung Weißrusslands, eigenständig zu bleiben. Glaubt irgend jemand, es gäbe mehr als einen Aufschrei, würde Russland das Baltikum übernehmen? Wofür? Es gibt dort nichts interessantes. Und trotzdem achtet Russland die Integrität der Länder.Obwohl sie eine Gefahr für Russland darstellen, da sie die NATO-Truppen bis an die Grenze Russlands bringen.
        Nein, Putin ist keineswegs größenwahnsinnig. Ein Kartenspieler, der geduldig abwartet, bis er alle Karten in der Hand hält, bevor er einen Spielzug macht. Kalkuliert, und ganz sicher nicht unüberlegt.

      • Die Bilder passen genau für´s russische Volk. Da soll ein Mann stark und sportlich sein und für sich selbst einstehen. Die Russen würden ein seniles Klappergestell sicher nicht wählen und auch keinen stadtbekannten Kriminellen.

  3. Es gibt vielerlei Möglichkeiten, das Verhalten Putins zu erklären. Für ihn bedeuten Freiheit und Demokratie soviel wie Unordnung, Chaos, Anarchie. Das fürchtet er mehr als der Teufel das Weihwasser. Mit demokratischen Bemühungen an den Rändern seines Reiches fürchtet er ein Übergreifen auf Russland. Damit sieht er die Existenz des sowjetisch-russischen Systems gefährdet und dadurch zu jeder noch so drastischen Maßnahme berechtigt oder gezwungen.

    Ein kaum beachteter Sachverhalt ist die Stationierung amerikanischer Raketenabwehrsysteme in Polen und Rumänien. Sie sind zwar gegen Raketen aus Iran gerichtet, aber Putin ist misstrauisch. Diese Abwehrsysteme würden seine eigene atomare Abschreckung untergraben. So kann man auch seine Maßnahmen zur Aufrüstung mit den modernsten und teuersten Waffensystemen wie Hyperschallwaffen verstehen. Im Gegensatz zum Ende der Sowjetunion schwimmt Putin im Geld der Ölexporte. Hier müssten die Amerikaner aktiv werden und gemeinsam mit Putin die Iraner zum Verzicht ihrer ballistischen Raketen auffordern, mit dem Versprechen, diese Abwehrsysteme bei Erfolg wieder zu demontieren.

    • @anton reutlinger: Putin hat nicht vor US-Waffen Angst, sondern er hat Angst seinen verbleibenden Einfluss im Osten zu verlieren. Zuerst verliert er den Einfluss in der Ukraine. Als nächstes folgt Weissrussland und am Schluss ist Russland nur noch ein Land wie jedes andere und wird vergleichbar mit Italien oder Spanien, denn das BIP Russland ist nicht grösser als das BIP Italiens oder Spaniens.

    • na und, an der russischen westgrenze sind auch jede menge raketen stationiert, die DIREKT auf europa ziehlen

    • @Anton Reutlinger schreibt: “Für ihn bedeuten Freiheit und Demokratie soviel wie Unordnung, Chaos, Anarchie.”

      Freiheit und Demokratie b e d e u t e n ganz objektiv Unordnung, Chaos, Anarchie. Freiheit und Demokratie bedeuten Unregierbarkeit. Das scheint sogar Putins Freund Gerhard Schröder inzwischen begriffen zu haben. Der Klimawandel, der inzwischen schon gelaufen ist, hat das deutlich gemacht, auch wenn wir jetzt – viel zu spät – unsere Kinder auf die Straße schicken, nachdem wir ihnen mit unserer Luxus-Freiheit und Luxus-Demokratie die Zukunft genommen haben.

      Das Klima ist nur noch zu retten, wenn Putin stark ist und die Zarbombe wieder auspackt (oder sonst eine Wasserstoffbombe) und sie bodennah explodieren lässt, allerdings nicht in Gegenden, in denen es Menschen gibt (oder Kohlenstoff – der würde die Ozonschicht zerstören), sondern in Gegenden, in denen es Basalt gibt (bindet CO2) und Eisen (düngt die Ozeane, so wie der Staub der Sahara nachweislich den Atlantik und die Amazonaswälder düngt).

      Der Staub würden die Satelliten und den Flugverkehr stören, sogar die Raketen, etwa die vom kleinen Kim, würden verglühen. Es würde kalt werden, die Pole würden sich wieder regenerieren und wir würden das russische Gas gerne wieder kaufen….

    • “Ein kaum beachteter Sachverhalt ist die Stationierung amerikanischer Raketenabwehrsysteme in Polen und Rumänien.”

      Atomrakete kann niemand abfeuern, ohne selbst von Atomraketen getroffen zu werden. Deshalb sind sie nach Hiroshima etc. in den Bunkern geblieben. Das Märchen von der Bedrohung durch die USA verfängt nur noch in Russland selbst, wo es durch Propagandamaschinen, die Ihresgleichen suchen, angetrieben wird.
      Putin strebt nicht nach persönlichem Reichtum, aber er will unbededingt und um jeden Preis als der Retter nach dem Chaos der Postsowjetzeit und vor dem Sodom und Gomorra der westlichen Demokratie dastehen. Weshalb er dieses Sodom und Gomorra ununterbrochen herbeiinszenieren muss.
      Und jetzt herbeiinszeniert, indem er in Donetz filmreif arme russische Kinder von der westlichen Soldateska “rettet” und “sein Vok” beschützt.
      Das er seit Beginn seiner Herrschaft mit nationalistisch-imperialen Träumen gefütter und ansonsten auf einem Mindestlohn von 150 Euro gehalten hat, während seine Machtklique in London Stadteile, Werften und Firmen kauft, in Malta das Geld wäscht und Putin dann weiter Waffen und Truppenaufmärsche
      finanziert.

      • @adeno, die Amerikaner geben 10x mehr als Russland Geld für Rüstung aus. Sie waschen mindestens 10x soviel Geld und erpressen nicht nur Russland durch Druck von aussen, sondern auch andere Staaten, die dieser Propagandalinie folgen sollen. Und allen voran folgt Deutschland. Auch hier werden die Propagandamedien von Amerika bezahlt.

      • Herrlich… Der wissenschaftliche Rat der BRD hat 2017 ziemlich präzise herausgearbeitet, dass es eine demokratische Entscheidungsfindung und also eine Demokratie in Deutschland gar nicht gibt. Insofern kann man unsere Demokratie nicht als irgendein Beispiel anführen. Das, was Sie hier als Anarchie und Chaos bezeichnen, hat mit Demos, dem Volk, rein gar nichts zu tun, es herrschen die Konzerne und der digitalfinanzielle Komplex, Black Rock, Vanguard, Google, Microsoft etc. Und dieses Chaos ist gewollt, erstens sollen wir kopf- undorientierungslos dem nächsten Lösungsvorschlag hinterherlaufen (Im Ergebnis werden wir dann alle besitzlos, aber glücklich sein, siehe Werbevideos vom WEF), und zweitens uns gegenseitig verdächtigen, uns gegenseitig an die Gurgel gehen, damit wir bloß nicht auf den Gedanken kommen, dass nicht diese (und jede Regierung der letzen 20, 30 Jahre) Regierung das Chaos verbreitet, sondern auch die nur getriebende der Konzerne sind.

        (– gestrichen, bitte bleiben Sie sachlich –) Rings um den Iran ist die USA vertreten, es gibt genügend Möglichkeiten, den Iran vom Meer aus, aus Israel, Afghanistan (lange Zeit jedenfalls) und viele mehr zu bedrohen. Die Raketen sind ganzu klar dazu etabliert, Russland zu bedrohen, in eine neue Rüstungsspirale zu zwingen. Hat ja auch geklappt.

    • Raketenangriff auf die Nato aus dem Iran, und deswegen müssen Nato-Abwehrsysteme in Polen und Rumänien stationiert werden. Tata-tata-tata! Vergessen wurde noch die irakischen Massenvernichtungsmassen à la Bildchen von Herrn Powell damals. Davon sind bestimmt große Mengen übrig, gegen die man in Estland-Lettland-Litauen noch Raketenbasen aufstellen muss. Ansonsten kann sich doch in der Nato kein Mensch mehr sicher fühlen. Aber es gibt auch gute Nachrichten: in Deutschland kann man bald nichts mehr kaputtschießen, wir machen es selber. Große Erfolge in der Zerstörung der Energieversorgungsstruktur sind zu nennen. Also: hier ist’s doch Klasse: alles sicher und selbstbestimmt!

    • “Die Freiheit und Demokratie”, die Sie meinen, haben die Russen schmerzhaft kennengelernt unter Jelzin und steter Anleitung des CIA. Das Land wurde ausgeplündert. Die Oligarchen bereicherten sich obszön am Volkseigentum. Das braucht Russland nicht. Die brauchen eine funktionierende Regierung, die das Land schützt und dafür sorgt, dass der normale Russe einigermassen leben kann. 1990 hat für Russland ein enormer Aderlass begonnen, der noch lange Auswirkungen haben wird.

      Und der derzeitige Thaterdonner findet statt, weil die USA längst nicht mehr die führende Millitär- und Wirtschaftsmacht sind. Aber sie wollen nicht die Konsequenzen ziehen und aufhören, die Welt zu terrorisieren.

  4. Als ich von 1979-1981 beim Bund war, konnte ich bei einer deutsch-amerikanischen Festivität dem Gespräch deutscher und amerikanischer Offiziere lauschen, die waren richtig geil auf einen atomaren Erstschlag: “Es würden doch nur 500 Millionen Menschen sterben”.
    Und weil die Spezialisierung des Denkens immer gleich gebildet wird, werden wohl auch die russischen Offiziere nicht anders funktionieren, was Putin, der in Russland mächtig unter Druck steht, erstmal unter Kontrolle halten zu verstehen muss!?

    • “Als ich von 1979-1981 beim Bund war, konnte ich bei einer deutsch-amerikanischen Festivität dem Gespräch deutscher und amerikanischer Offiziere lauschen, die waren richtig geil auf einen atomaren Erstschlag: “Es würden doch nur 500 Millionen Menschen sterben””

      Blöd gelaufen nur,
      dass die “geilen” Amis
      bis auf den heutigen Tag immer noch keine Atombombe geworfen haben.

      Dabei hätten sich doch soooooo viele Gelegenheiten geboten…

      Schade, dass immer noch kein einziges kleines Atombömbchen gefallen ist – obwohl doch Putin selbst genau das Gleiche über die “geilen” Amerikaner im Verbund mit den (“faschistischen”) Deutschen schon in Dresden verbreitet hat, als er dort noch als KGB-Offizier stationiert war.

      Damals, als er mit solchen Schauermärchen DDR-Bürger zu verdummen versucht hat.

      • Ich kann mich dunkel an einen Geschichtsunterricht erinnern, in dem von zwei Atombombenabwürfen auf Städte in Japan die Rede war. Und ich bin mir ziemlich sicher, daß die Piloten der Flugzeuge mit der tödlichen Fracht Englisch gesprochen haben. Ich kann mich natürlich irren. Wahrscheinlich war mein Geschichtsunterricht ein rein propagandistisches Unternehmen, wahrscheinlich der Chinesen. Oder so?

      • Uns hat im DDR Unterricht niemand erzählt, dass in Dresden Atombomben am Werk waren. Die hatten sie bestimmt noch gar nicht. Sondern dass bei der Planung der Bombardierung Experten von der Feuerwehr Großbritanniens beteligt waren, um die Zerstörungskraft unter der Zivilbevölkerung zu maximieren. Die einzigen Atombombenabwürfe, die bis dato bekannt wurden, wurden durch die USA durchgeführt zu Versuchszwecken auf die Zivilbevölkerung von zwei unbedeutenden japanischen Städten.

  5. Grueter: “Aber würde ein Staatsmann tatsächlich aus Angst um die eigene Zukunft und aus brennendem Ehrgeiz einen ganz großen Krieg anfangen, der Zehntausende Opfer fordert und möglicherweise sein Land verarmen lässt?”
    (Zitatende)

    Dieser Satz ist eine rhetorische Meisterleistung. Deutet er doch in wenigen Worten an, dass Putin , insofern er nicht von allen vernünftigen Geistern verlassen ist natürlich KEINEN “….ganz großen Krieg , der Zehntausende Opfer fordert und möglicherweise sein Land verarmen lässt ” anfangen wird.

    Womit jeder vernünftige Mensch die vorherigen Ausführungen als dystopische Spekulation im geopolitischen Interesse “des Westens” verwerfen wird.
    Und da der Autor des Artikels diesen Satz selbst hinzugefügt hat, ist er vermutlich auch dieser Meinung.
    Warum aber versteckt er diese am Ende seines Textes ?

    • Wenn Sie sich ansehen, wie großzügig Herrscher in vergangenen Zeiten mit dem Leben ihrer Untertanen umgegangen sind, ist die Frage durchaus gerechtfertigt. Hier sie noch einmal in etwas allgemeinerer Form: Kann und soll ein Herrscher, der andere Staaten unterwirft und in sein Reich eingliedert, heute noch als großer Staatsmann gelten, oder ist die Zeit vorbei? Mich interessiert einfach die Meinung der Kommentatoren und deshalb habe ich zwar die Situation (aus meiner Sicht) geschildert, mich aber mit einer Bewertung zurückgehalten.

      • na ich würde das ne DIKTATUR nennen (was es ja faktisch auch ist) und Putins brennender ehrgeiz sollte allgemein bekannt sein. ränkespiele im in- und ausland sind seine spezialität. er weiß aber auch genau, dass in 20 – 30 jahren, wenn die bodenschätze erschöpft sind, dass sich russland dann ernst gedanken machen muß wie es weiter gehen soll. historisch gesehen haben dann staaten immer nur die chance der expansion gehabt.

        • Putins brennender Ehrgeiz ist erkennbar der Wille, sein Land vor dem Zugriff der Raubtierkapitalisten bestmöglich zu schützen. Und Russland ist das Land mit der größten territorialen Ausbreitung. Russland hat auch erst spät mit der Förderung begonnen. Ihre Aussage in 25-30 Jahren wären die Bodenschätze dort erschöpft, impliziert, dass sie woanders schon in Kürze alle sind . Und dann, was dann?

      • Ich halte das Szenario von Grütter für durchaus wahrscheinlich und habe mich ebenfalls über die sehr kurzsichtigen Analysen gewundert, die aktuell zu den Plänen Putins so in der Regel zu lesen sind.

        Putin braucht nicht mal alle die hier genannten Länder in eine Union zu bringen.
        Und er hat jetzt schon einen enormen Zugewinn, allein durch die aktuelle Aktion:

        Belarus ist ihm so gut wie sicher: Obwohl doch der Diktator dort gerade noch ordentlich wackelte, steht Putin nun mit 180000 Mann im Land, von denen er noch ein paar Zehntausend wieder abziehen kann. Und macht ein “Bündnis” mit dem “Bruderland”.

        Auch Richtung Kasachstan hat Putin deutlich gezeigt, was einem passsiert, wenn man gegen seine Marionetten zu protestieren wagt. Auch dem Diktator hatte er ja bereits Truppen gesandt – da geht garantiert niemand mehr auf die Straße in den nächsten Jahren.

        Und das alles, weil er geschafft hat, alle auf seine Aktionen an der ukrainischen Grenze zu konzentrieren.

        Ich würde sogar vermuten, dass er false flags legt, indem er westlichen Geheimdiensten Bänder “durchsickern” lässt, auf denen er selbst den Angriff befiehlt – um dann hinterher stolz beteuern zu können, dass er nur verleumdet wurde und natürlich ein Friedensengel ist.

        • Belarus, Ukraine, Georgien … innerrussiche Kritiker… innerussische freiheitliche Presse … etc. … Putin sieht seine Felle schwimmen und seine Endlichkeit kommen.

          • Von Putins Umfragewerten können westliche Politiker nur träumen. Unsere neue Regierung ist schon nach drei Monaten derart unbeliebt. Putin hat die Welt der Russen wieder in Ordnung gebracht. Die Menschen haben wieder Rechte und können diese auch durchsetzen. Das war zu Jelzins Zeiten ganz anders.

        • Umfangreiche Erfahrung und ausuferndes Benutzen von False Flags sind von den USA und der Nato bekannt.

  6. Die militärischen Anlagen auf der Krim sind der einzige ganzjährig eisfreie Hafen in Richtung Mittelmeer/Atlantik. D.h. sie sind für Russland von enormer strategischer Bedeutung.
    Dies weiß auch die NATO. Dass sich die NATO Richtung Osten ausbreitet, hat also zielgerichtete militärstrategische Hintergründe.
    Russland hat darum – gegen das Völkerrecht – schon die Krim besetzt, um seine militärstrategischen Anlagen nicht zu verlieren. Und es steht zu befürchten, dass Russland auch einen Krieg nicht scheut um seine Militäranlagen auf der Krim nicht zu verlieren.

    Auf der anderen Seite gibt es das Selbstbestimmungsrecht der Länder – womit z.B. die Ukraine das legitime Recht hat, der NATO beizutreten wenn es will.

    Die Grundlage des aktuellen Konfliktes ist als die Befürchtung Russlands, militärisch eine enorm wichtige Position (Krim) zu verlieren.

    Ein Ausweg aus dieser Konfliktsituation kann nicht mit Recht, sondern nur mit Vernunft gefunden werden.

    Denn die vernünftigste Strategie wäre es, wenn sowohl die NATO wie auch die Ukraine auf das Recht verzichten, dass die Ukraine zur NATO kommt. Man muss akzeptieren, dass auch Russland die Möglichkeit haben darf, wichtige militärstrategische Anlagen auf der Krim zu haben. Nur so kann diese Situation wirklich entschärft werden.

    Wie gesagt: dieses Problem kann nur mit Vernunft gelöst werden.
    Und dies ist ein noch größeres Problem – Vernunft ist äußert selten.

    PS: Wir haben mit der Klimaerwärmung wichtigere Probleme die es zu lösen gilt – als dass man sich diese kindischen militärischen Machtspielchen leisten sollte.

    • @KRichard (Zitat): “ Die Grundlage des aktuellen Konfliktes ist als die Befürchtung Russlands, militärisch eine enorm wichtige Position (Krim) zu verlieren.“

      Nein. Für mich ist es eindeutig um was es geht: Putin befürchtet eine zunehmende Westorientierung der Ukraine. Tatsächlich waren in Meinungsumfragen die meisten Ukrainer vor 10 Jahren gegen einen Natobeitritt. Doch das hat sich geändert. In den neuesten Umfragen sind mehr als die Hälfte der Ukrainer für einen Natobeitritt. Putin will nun mit Drohungen eine Neutralisierung der Ukraine erreichen.

    • @Holzherr
      Wenn ich richtig informiert bin, dann steht der Beitritt zur NATO in der ukrainischen Verfassung. Es ist klar, dass Russland dies verhindern will.

      Unser wichtigstes Problem auf der Erde ist die Verminderung oder gar die Verhinderung von schweren Klimakatastrophen. Wenn wir unseren Nachkommen eine lebenswerte Erde hinterlassen wollen – dann brauchen wir dazu Russland als Kooperationspartner und nicht als Feind.

      Militärische Kraftspielchen von Sturköpfen des Kalten Krieges sind das letzte, was wir brauchen.

      • Und was schlägst Du Experte vor? Appeasement und den Sicherheitsgarantien von Putin zustimmen?

        Träum weiter.

        • Wieso träum weiter?? Wo ist das Problem, Putin die gewünschten Sicherheitsgarantien zu geben? Was spricht denn gegen einen militärisch neutralen Korridor zwischen NATO und Rußland? Warum ist Deutschland nicht auf Putins Angebot einer engen wirtschaftlichen Kooperation eingegangen? (seine Rede im Bundestag)–> Für mich ganz klar: Bei einer Wirtschaftskooperation von Rußland und Deutschland und damit der EU hätten die USA ihren Einfluß in Europa verloren. Putin will den Einfluß der NATO (=Speerspitze der USA) verringern und selbstverständlich sich selbst bis ans Lebensende nicht von seiten der russischen Opposition angreifbar machen. Unterm Strich: Putin blöfft und Biden sehnt einen Krieg herbei (natürlich in Europa, nicht auf US- Boden), weil der Einfluß der USA schwindet.

        • Russland hat es einfach mal so gemacht wie die Nato in Jugoslawien vorher. Und da gab es nicht mal Referenden. Warum also der Lärm. Gleiches Recht für alle. Die Nato, oder ihre Mitglieder überfallen dauern andere Länder und bringen Millionen Menschen um. Aber sie passen auf, dass sie auf einen wehrlosen Gegner treffen. Sie haben ja schon mehrmals den Arsch voll bekommen von kleinen Menschen mit Sandalen. Aber die Länder waren komplett zerstört und Reparationen haben die USA nie gezahlt.

      • “dann steht der Beitritt zur NATO in der ukrainischen Verfassung.”
        Die Ukraine hat auch das Minsker Abkommen unterzeichnet und hat bis heute nichts davon erfüllt, eher dagegen verstoßen und hat bis heute keine Lust (weil es den Präsidenten nicht gefällt), dieses Abkommen zu erfüllen.
        Wäre das Abkommen um gesetzt, gäbe es heute nicht mehr das Problem mit der Ostukraine.

    • “Die militärischen Anlagen auf der Krim sind der einzige ganzjährig eisfreie Hafen in Richtung Mittelmeer/Atlantik. D.h. sie sind für Russland von enormer strategischer Bedeutung.
      Dies weiß auch die NATO. Dass sich die NATO Richtung Osten ausbreitet, hat also zielgerichtete militärstrategische Hintergründe.”

      Der kleine Unterschied: Die Nato hat nicht mal kleines Dorf besetzt, um sich auszubreiten. Oder oder gar “Bündnisse” mit einem Haufen Diktatoren geschlossen, die, damit sich Putin strategische “ausbreiten” kann, ihm die widerspenstigen Bevölkerungen kurz und klein schlagen.

      • Noch so einer, der in einer Phantasiewelt mit einer friedliebenden Nato lebt und in seinem Wahn behauptet: “Die Nato hat nicht mal ein kleines Dorf besetzt.” Nato-Staaten haben Jugoslawien bombardiert, Afghanistan erobert und 20 Jahre besetzt gehalten und auch den Irak überfallen. Irak und Afghanistan ist größer als ein Dorf, falls das Ihrer Aufmerksamkeit entgangen sein sollte. Unfassbar, dass Leute hier ein Bündnis für ständige Angriffskriege mit ungezählten Todesopfern promoten müssen.

        • BRAVO!!! Die NATO ist schon LANGE kein “Verteidigungsbündnis” mehr …
          Der schon fast VERBRECHERISCHE Angriff auf einen souveränen Staat (BR Jugoslawien) war völkerrechtlich ein krimineller Akt! Angeblich, um einen Völkermord zu verhindern?! Es fand NIE im Kosovo seitens der Serben ein Völkermord statt! Schaut euch die WDR-Doku “Es begann mit einer Lüge” an! (Putin hat seither immer wieder gesagt, das wird im Hinblick auf zukünftige Sezessionsbestrebungen anderer Gebiete für den Westen problematisch werden.)
          Warum sollte es nun Russland verwehrt bleiben, dasselbe zu tun?!
          Eines der Probleme des Westens ist, daß immer wieder mit zweierlei Maß gemessen wird!

    • Auf der anderen Seite gibt es das Selbstbestimmungsrecht der Länder

      Laut dem Völkerrecht gibt es ein “Selbstbestimmungsrecht der Völker“. Das ist etwas ganz anderes, denn (ich zitiere Wikpedia):

      “Dieses Selbstbestimmungsrecht ermöglicht es einem Volk, eine Nation bzw. einen eigenen nationalen Staat zu bilden oder sich in freier Willensentscheidung einem anderen Staat anzuschließen.”

      Oder für die, welche Schwierigkeiten haben dass zu verstehen: Wenn es Gebiete gibt, in denen das Volk vor Ort wünscht aus einer Nation auszutreten, dann ist das völkerrechtlich vollkommen legitim. Das gilt für den Donbass genau so wie für Katalonien. Zum Glück kommt unsere Außenministerin aus dem Völkerrecht und weiß das.

  7. Ja, Putin könnte versucht sein, die frühere territoriale Grösse des russischen Reichs und der Sowjetunion teilweise wiederherzustellen. Allerdings nur, wenn er nicht völlig allein dasteht. Er würde so etwas nur wagen, wenn mindestens China hinter solch einer Aktion stehen würde. Und tatsächlich gibt es Hinweise für eine Unterstützung Chinas. Allerdings nur für das Zurückdrängen der Nato. China würde also Russland dabei unterstützen, den Einfluss der Nato im Osten zu beschränken.

    Ich bezweifle aber, dass China einen gewaltsame territoriale Ausdehnung Russlands gutheissen würde. Das heisst: Russland stünde wohl gegen den Rest der Welt. Und das kann sich nicht einmal Putin erlauben.

    • Naja, China könnte die Aktion gutheissen, wenn Russland China bei der Besetzung Taiwans ebenso unterstützt!

      • Falls Sie es nicht wissen, völkerrechtlich gehört Taiwan zur VR China. Die Armee von Tschiang Kai-Schek floh auf die Insel Taiwan und unterdrückte die Einwohner dort. Lange Zeit war Taiwan eine Diktatur. Erst 1990 wurde Taiwan in Demokratie umetikettiert. Ein international anerkannter Staat ist Taiwan nicht. Nur eine Handvoll unbedeutender Staaten unterstützt Taiwan.

  8. Was wollen sie denn mit dieser NATO noch für Blumentöpfe gewinnen ? Putin hat erkannt dass das ein Papiertiger ist. Vor Merkel hatte er noch Respekt , man kam ja aus dem “gleichen Stall”. Im übrigen hatte Chruchtschow 1954 ,wahrscheinlich in Wodka Stimmung, diese Krim, die seit Katharina die Große russisch war, an die Ukraine “verschenkt”, nicht wissend das die mal unabhängig werden. Ich vermute dass Putin diesem Westen nur vorführen will bzw. seine militärische und politische Hilflosigkeit .
    Da wollte man am Hindukusch die westlichen Werte verteidigen ,flüchtete dann Hals über Kopf, was in Mali ähnlich abläuft und räumt nun auch -in Kiew – Hals über Kopf die Botschaften. Die NATO hat sich, trotz andersartiger Absprachen, gen Osten erweitert, nachdem Russland sich 1994 aus Deutschland zurückgezogen hatte. Vielleicht sollte man mal die Rede Putins vor dem Bundestag näher studieren, um das jetzige Verhalten zu verstehen. Ansonsten geben sie sich als “Rußlandversteher “. Woher wissen sie das ? Aus unseren Medien etwa ?

    • @Golzower (Zitat): „ Die NATO hat sich, trotz andersartiger Absprachen, gen Osten erweitert, nachdem Russland sich 1994 aus Deutschland zurückgezogen hatte. “
      Ja. Nur geschah das auf ausdrücklichen Wunsch von Ländern wie Polen oder den baltischen Staaten. Weil diese Angst vor Russland haben. Und das offensichtlich zurecht.

      Putin und Russland können nicht akzeptieren, dass die Menschen in den Nachbarländern sich von ihnen abwenden und es keine mit Russland befreundeten Regierungen mehr gibt, die diese Abwendung verhindern. Für einen Nicht-Demokraten wie Putin haben aber nicht die Menschen in den Ländern zu entscheiden, sondern Leute wie er selbst, sollten das wenn schon entscheiden.

      • Der Umsturz auf dem Maidan-Platz war ein krimineller und verfassungswidriger Akt! Man kann von Poroshenko halten, was man will, aber er war legitim gewählter Präsident der Ukraine, wurde dann mithilfe des Westens (gekaufte Agenten) gestürzt, um die Ukraine aus dem russischen Einfluss zu entfernen!
        Wo auch immer sich der Westen “einmischt”, gibt es Chaos, Unruhen, Anarchie …. (alle nordafrikanischen Staaten, die den “arabischen Frühling” miterleben durften, können ein trauriges Lied davon singen … )

    • Grüter: “… heute noch als großer Staatsmann gelten, oder ist die Zeit vorbei?

      Zu welcher Zeit in der Weltgeschichte gab es jeh einen großen Staatsmann, der heute nicht als ein Blender/Verblendeter oder Sündenbock dargestellt werden kann???

  9. Der Mann sieht imho etwas krank aus – und vielleicht weiß er, dass er entweder JETZT oder nie etwas unternehmen muss. Und eine große Angst vor Corona scheint auch vorhanden zu sein… mit 69 Jahren darf man schon mal die folgenden Jahre schon mal “beleuchten”. Ich vermisse in den letzten Jahren die heroischen selbst darstellerischen Posen – wenig Mimik hatte er schon immer, jetzt sieht es ganz eingefroren aus. Würde mich interessieren, welche Präparate er nimmt (falls er was nehmen muss). Aber schauen wir mal, wie es jetzt weiter geht. Eigentlich braucht das aktuell echt keiner

    • Bloß die Rohstoffe, das Öl und Gas bräuchten wir schon, aber am besten umsonst wie unter Jelzin. Der war ja ein großer Demokrat bis Russland pleite war und alle Russen bettelarm, außer den Oligarchen von westlichen Gnaden.

  10. Geschichtliche Perspektive. Ja.

    Ich denke, Sie brauchen nur in Ihren eigenen Kopf zu schauen, ganz tief rein. Was motiviert Sie? Ist da nicht eine sehr chauvinistische Stimme, Deutschland über alles, die Sie mit viel Vernunft zügeln, an ethische Werte, an die politische Realität anpassen müssen, weil Ihr Verstand weiß, was diese Stimme anzurichten pflegt? Die hört Putin auch. Am Ende geht es nicht um Vernunft: Äffchen sieht Banane, Äffchen fühlt sich vom Schicksal berufen, Banane zu fressen. Moskau hat sich ungebeten in Russland umbenannt, weil das Schicksal es berufen hatte, die russische Erde zu sammeln, die sammelte es in Japan und Afghanistan, und wenn es die Macht zulässt, ist mit „russische Erde“ der Planet gemeint. Der Rest ist Rationalisierung, Versuch, die Vernunfts-Fassade aufrechtzuerhalten, sich selbst nicht so primitiv und albern vorzukommen, wie man ist. Äffchen, Äffchen über alles, das Machtverhältnis macht die Nachbarn zur Banane. Die Menschheit organisiert immer wieder ihre Macht so, dass das Äffchen an die Kette gelegt wird, doch das Äffchen zerrt an der Kette, bis sie verschleißt und zerreißt, bis all unsere Gesetze, Rechte und Verträge vor der puren Kratokratie auf allen möglichen Ebenen korrumpiert und zu Schall, Rauch und Asche verbrannt wurden.

    Was den Wilden Osten angeht, der hat das alte Futtertrog-Problem in neuen Gewändern.

    Der Wilde Osten ist von der Ostsiedlung geprägt, der Expansion poströmischer Kultur, die (im flachen Norden) erst von den Deutschen, dann von den Polen vorangetragen wurde. Die kollabierte irgendwo am Dnjepr, weil Heinrich der Seefahrer und Kolumbus dazwischen funkten: Jenseits der Meere fanden sich reichere Länder, die leichter zu erobern, zu plündern und zu halten waren, Heere von Sklaven und Ressourcen. Aus dem zivilisatorischen Go East wurde Go West, der Osten versuchte, die Wirtschaft auf westliche Standards zu modernisieren, die Leibeigenen wurden durch Entrechtung und Ausbeutung fast auf Sklavenniveau upgegradet, doch die Geografie spielte nicht mit: Zu mächtige Feinde, zu ebenbürtige Gegner, die Kraft, die in gegenseitiges Zerfleischen ging, fehlte dann Staat und Wirtschaft.

    Ein Staat existiert, um seine Eliten zu mästen. Ist eine Futterquelle da, wird er zu einer gut organisierten Fressmaschine ausgebaut, mit Recht, Gesetz, Ordnung und, für die Arbeiter, etwas Zuckerbrot zur Peitsche. Schwindet die Futterquelle, fressen sich die Arbeiter gegenseitig, die Eliten sich gegenseitig und die Arbeiter, und alle zusammen den Staat. Und genau das ist in Osteuropa passiert.

    Russland war als Großmacht eine Totgeburt, weil da die Menschen bereits lieber aus Russland flohen, als nach Russland. So blieb ihm nichts übrig, als das Tatarenjoch zu perfektionieren: Masse statt Klasse, viel Armut, die mit eiserner Hand zusammengehalten wird, die Ressourcen werden auf weiter Fläche gesammelt, von Wenigen gebündelt und zielgerichtet eingesetzt. Mit der Methode gewann es zwar den Wettbewerb um Osteuropa mit Polen-Litauen (zu viele demokratische Zaren, die lieber übereinander herfielen, als gemeinsam über die Nachbarn) und Schweden (selbst für den Wilden Osten zu asi), westliche Technologie half ihm, sich gewaltige Landstriche zu krallen, doch es bleibt dabei, dass es diese Landstriche mit Gewalt halten und ausbeuten muss, um zu überleben.

    Während also im Westen die Piratenhalbinsel erblühte und im Osten Moskau Tatarussland aufbaute, verkam der ganze Streifen von Finnland bis Griechenland zu einem riesigen Loch – einem Futtertrog, der Eroberer einsaugt. Deutschland schwankte stets zwischen der Piratenhalbinsel, Futtertrog und dem Versuch, Moskaus Kolonialreich im Osten zu kapern, im Moment sind wir ganz klar Piratenhalbinsel, während Österreich eher in Richtung Futtertrog treibt. Der Versuch, den Osten wirtschaftlich aufzubauen, ist gescheitert, da sich die Weltwirtschaft generell aus Europa zurückzieht, der Osten zuerst aufgegeben wird, und selbst die Piratenhalbinsel bereits ähnliche Verfallserscheinungen zeigt, wie einst Polen-Litauen.

    Und auch Moskaus Tricks sind von damals bekannt. Die Ukraine ist das Neurussland von Polen-Litauen, schon damals wurden die Ruthenen aufgewiegelt, ein mordlüsterner Disney-Bösewicht namens Taras Bulba ist bis heute ukrainischer Nationalheld, auch wenn die Polen, die seine realen Vorbilder abschlachteten, größtenteils Ruthenen waren, die in nationalistischen ukrainischen Geschichtsbüchern sonst als Ukrainer bezeichnet werden. Bestechung, Korrumpierung, Fehlinformation, all das hat die polnisch-litauische Adelsdemokratie zersetzt, als sie anfällig dafür wurde. Ich bezweifle, dass Moskau mehr tut, als Gift zu versprühen, verstärkt dort, wo es Schwäche wittert, und die Zähne dort reinzuschlagen, wo das Opfer hinreichend verdaut erscheint. Es sind Jagdstrategien, die an die einer Spinne erinnern oder ein Wolfsrudel. Auch jetzt wird Putin einfach nur rausholen, so viel er kann, und dann mit dem gleichen Spiel weitermachen, wie die Wölfe die Beute bedrängen, ihr keine Ruhe lassen, bis sie fällt.

    Merken Sie übrigens, wie die Türkei zwischen Russland und Syrien eingeklemmt wird, wie einst Polen-Litauen zwischen Russland, Preußen und Österreich? Erst wurde es Protektorat und durch politische Einmischung, Sabotage von Reformversuchen, niedergehalten. Als es Anzeichen machte, sich trotzdem zu erholen, zu erstarken, sich aus dem Griff zu lösen, kam die Schlachtung. Der russische Fetzen endete als Pufferstaat und Getto für Katholiken und Juden, wo sie durch Armut gegeneinander aufgehetzt wurden. Auch Georgien und Armenien wurden kürzlich bestraft, weil sie sich zu befreien suchten, und die ukrainische Kosakennutte wird vom Zuhälter an den Haaren zurück in den Puff geschleift. Und die russische Propaganda, die von Moskau diktierte Geschichtsschreibung, die darauf basierende Mentalität, die Ukrainer zu Kosaken, Bulbas, Moskaus dummen, treuen Hunden degradiert, unfähig, sich selbst zu regieren, rational zu denken oder zu handeln, verhindert, dass aus den vielen ruthenischen Volksgruppen ein richtiges Land werden kann.

    Moskau plant nicht. Es wiederholt nur immer wieder das Gleiche, das Jahrhunderte braucht, um zu wirken, doch es wirkt zuverlässig. Geschichtsbücher sind ein Gencode, wer sie kennt, schöpft seine Ideen daraus und passt sie der Gegenwart an. Gogol, seine von Moskau abgesegnete Version der kosakisch-ukrainischen Identität und Geschichsdeutung, war ein Virus, eine Informations-Massenvernichtungswaffe, die die Ukraine nach und nach auslöscht. Haben die Ukrainer ihre eigene Vernichtung geplant, als sie bei Luzk dieses riesige Taras-Bulba-Denkmal bauten? Hat Bandera geplant, die Ukrainer zusammen mit den Polen aus der Weltgeschichte auszuradieren, als er den Völkermord anordnete, der genug Hass säte, um zu verhindern, dass sie je wieder zusammenkommen und Russland Konkurrenz machen?

    Im Grunde spielen wir Papier, Stein, Schere auf Europäisch: Papier, Lappen, Stahl. Der Westen kompensiert den wirtschaftlichen Verfall mit einer Flut aus Papier mit Euro- und Paragraphensymbolen drauf. Osteuropa ertränkt sich in Fähnchen wedeln. Russland setzt auf Panzer. Naja, ist wohl egal, ob man sich die Tränen über Elend und Niedergang mit Tempos oder Stofftaschentüchern abwischt, und Leinen ist wenigstens wiederverwendbar und ökologisch. Ohne Realwirtschaft bleibt nur eine Realwirtschaft übrig: Raub. Und da hat Russland halt die besten Voraussetzungen zum Erfolg. Kein Wunder, dass der Zeitgeist es aus seinem Dämmerschlaf weckt.

    Westeuropa ist ein dummes, fettes, gieriges Schwein, dessen geistiger Horizont sich im Wort „Fressen!“ erschöpft. Es stürzt sich sofort auf jedes Futter, ganz egal, ob ein Angelhaken herausragt oder wie viele tote Ratten drum herum liegen. Noch ist es weit von echtem Hunger entfernt, doch die Fettsucht, der wirtschaftliche Stoffwechsel eines Junkies, der nur die Leere im Magen groß und mächtig mästet, hat die gleichen sozialen und politischen Auswirkungen. Der Verlockung sibirischer Reichtümer kann es nicht widerstehen und rennt gern ins offene Wolfsmaul. Denn auch Moskau wird von fetter Beute magisch angezogen. Der Futtertrog wird halt dazwischen zermalmt und zerrieben, so wie seit mindestens 300 Jahren.

    Der Westen wiederholt in der Ukraine die alte Strategie Polen-Litauens: Den Kosaken ein wirtschaftliches Hinterland bieten, sie aufrüsten, damit sie die Ostflanke verteidigen, doch ansonsten auf sie spucken, denn Kriegervölker kennen Zivilisation nur von Plündertouren und dementsprechend halbieren sie die Grundstückspreise, wo immer sie besoffen torkelnd auf den Straßen auftauchen. Die Waffen und die militärische Expertise kamen sehr günstig, als die Kosaken dann über Polen herfielen und die halbe Westukraine entvölkerten und brandschatzten. Die Kosaken waren so was wie die Piraten der Karibik, die Korsaren der Steppe, und dass sie den Ukrainern als Vorbild gesetzt wurden, dürfte mit ein Grund sein, warum sie weder Freunde noch Staat noch Zukunft haben. Wenn die Russen sie geschlachtet haben, könnten dann die heutigen Polen zu den Kosaken Europas mutieren – entsprechende Verwilderung, die Entwicklung Richtung kleiner, national arzisstisch-autistischer Kriegerclans, die uralte Blutfehden wälzen, typisch für arme, unruhige Grenzregionen (vergleiche Reavers, Schotten, Tschetschenen, Paschtunen, Papuas, eben die Piraten der Karibik und viele andere) ist jedenfalls in ganzen Futtertrog im Gange. Im Grunde auf dem ganzen Planeten, denn Weltwirtschaft schafft globalen Zeitgeist, und der fordert Kannibalismus. Die Frontex exekutiert bereits Flüchtlinge, es besteht wieder Bedarf an Paria-Drecksäcken, die für die Reichen an den Grenzen die Drecksarbeit machen und dafür verachtet werden. Der Wilde Osten lotet halt seine Karriereoptionen aus. Ist nicht schön, aber man muss essen.

    Was zum Teufel sollen die Leute denn sonst tun, außer sich in militarisierten Ordensburgen zu verbarrikadieren? Die hat nur in Südeuropa die Natur gebastelt, im Flachland müssen sie aus Beton und Stahl gebaut werden und mit Flügeln, Rädern und Kettenraupen bewegt werden können. Polen setzt bei seiner Verteidigung derzeit auf die Loyalität des Westens und die Panzerheere des Vatikans, aber vielleicht überlebt es seine Blödheit ja lange genug, um vollständig zum Kreuzritterkosakenhetmanat zu degenerieren, das mit Feuer und Schwert die Christenheit vor slawischen und islamischen Heiden verteidigt. Das würde allerdings voraussetzen, dass das EU-Schwein nicht in viele kleine Schweinchen zerfällt, die einander auffressen, wie einst die polnisch-litauischen Adeligen.

    Neu im Spiel sind die USA: Die notorischen Verräter, die inzwischen viel Routine darin haben, in Krisenherde reinzulatschen, die Hölle auf Erden zu entfachen, sich feige zu verpissen und ihre Verbündeten im Stich zu lassen. Immerhin besser als das EU-Schwein, doch wenn der Futtertrog keine zuverlässigeren Verbündeten findet, dann gute Nacht. In ein paar Jahren ist ein prorussischer Supertrump Präsi, ein paar Jahre später erhebt sich Donbas Bulba an der Elbe und Berlin wird von Querdenkern und Linken gemeinsam geplündert. Vielleicht schafft Polen bis dahin den Seitenwechsel und mit Moskaus Hilfe und päpstlichem Segen bekommt es das ewig polnische Hamburg zurück. Wenn es dafür das ewig russische Warschau zurückgibt, oder sonst irgend so ein Schwachsinn, die Konstante bleibt, dass alles schon ewig dem Sieger gehört hat. Das ewig deutsche Russland haben wir verbockt, jetzt sind halt die anderen Äffchen dran. Manchmal kann’s echt lästig sein, auf einem Planeten blutrünstiger Idioten zu leben, aber zumindest gibt’s dabei stets was zu lachen.

    Was der Futtertrog bräuchte, wäre eine Art Polen-Litauen-Österreich-Ungarn: Eine Art Föderalstaat innerhalb der EU, der, ähnlich wie Russland, den Mangel an Klasse mit Masse wettmacht und gemeinsam agiert, Wolf und Schwein trennt, sodass alle drei Blöcke davon profitieren, dass sich ihre Gier gegenseitig im Gleichgewicht halten muss. Doch das würde erstens mehr als drei Hirnzellen erfordern, also zweieinhalb mehr, als die Region zu ihren besten Zeiten aufbringen konnte. Und zweitens würde dies eine weitere Ebene staatlicher Organisation bedeuten, die auch durchgefüttert werden müsste. Und die Staaten werden von Autokannibalen regiert, kleinen Cliquen, die sich an staatlichem Eigenfleisch und EU-Almosen vollfressen und die Löcher im System mit ihren kunterbunten Nationalleichentüchern flicken. Man kann durchaus davon ausgehen, dass die Kaczynskis, Orbans, aber auch die ukrainischen Eliten eine Art Doublethink praktizieren: Wir werden obsiegen, denn Mami Westen macht die ganze Arbeit für uns, wir brauchen nur kräftig zu nuckeln und plärrend die vollen Windeln runterzustrampeln, wenn wir nicht bekommen, was wir wollen. Aber die Köfferchen mit dem Staatsvermögen drin dürften bereits fertig gepackt unterm Bett liegen.

    Im Westen flieht der Reichtum nach oben, immer mehr müssen sich die Eliten vor ihrer eigenen Bevölkerung in Trutzburgen flüchten. Die reichlich mit Guillotinen ausgerüstet sein dürfte, from Russia with love of useful idiots. Die in diesem Falle auf beiden Seiten der Burgmauern hocken. Dann könnte es sein, dass das große Fähnchen wedeln auch bei uns losgeht. Mit viel, viel Glück ist es ein Blaues-Uhr-Fähnchen, dann könnten wir zu den Fressern gehören, statt zu den Gefressenen. Doch genauso wahrscheinlich ist erst mal ein Krieg gegen Frankreich, die Britisch-Russische Allianz, die Britisch-Amerikanisch-Polnische Allianz oder die Britisch-Amerikanisch-Russische Allianz. Auf welcher Seite die Sachsen kämpfen, hängt vom Meistbietenden ab, aber die Bayern lassen kämpfen, bis sie nur noch für Bayern kämpfen können.

    Der Schlüssel liegt in der Wirtschaft, darin, Papier und Lappen durch Brot zu ersetzen, den Stoffwechsel zu ändern, sodass mit dem Magen auch das Fleisch drum herum wächst, statt ihm zum Opfer zu fallen. Eine Magenverkleinerung wäre ein Anfang, würde zumindest Zeit erkaufen, doch wer schafft es schon, die Mächtigen zu zügeln, ohne dass sie einen Bürgerkrieg vom Zaun reißen? Die Welt verreckt an einer Organisationskrise. Die Lösungen all unserer materiellen Probleme stapeln sich in den Laboren, doch unsere Wirtschaft und Politik machen es uns unmöglich, sie zu nützen.

    Aber so ein Weltkrieg ist ja auch ganz schön. Wir feilen nur noch an den Details.

    • Grüter: “… mich aber mit einer Bewertung zurückgehalten.”

      Naja 🥴, in dieser “Zurückhaltung” steckt einiges drin!
      Ich finde es immer wieder sehr merk- und denkwürdig, mit welcher ignoranten Arroganz die Wohlstands- und Gewohnheitsmenschen der wettbewerbsbedingten Symptomatik die leichtfertige Kapitulation vor der selbigen es gleichermaßen vom “Rest der Welt” erwarten, wo das Tittytainment doch nur der Trostpreis / das Trostpflaster ist.

    • Paul S…: Sorry für die vulgäre Ausdrucksweise – IHR BEITRAG IST SUPER-GEIL !
      Ich habe sehr selten etwas ähnlich Geniales gelesen – “Vielleicht” verstehen das aber die Meisten nicht (mehr)… Es setzt nämlich ein geschichtlich-philsophisches WISSEN voraus… was heute eine RARITÄT darstellt ! – Danke: hat mich sehr gefreut, endlich mal was fundiertes mit der notwendigen bissigen Rethorik zu lesen: B.S.

      • Hm… Vielleicht mit ich von zu wenig Polemik verwöhnt, aber ich lese da eine selbstschwelgerische Note die wirkt, wie das Verbrannte beim Griesbrei. Ungenießbar.

    • sehr geehrter herr, wie können sie sich soviel mühe machen, solch einen
      historisch fundierten beitrag zu schreiben ?
      from russia with love ist von den spotnicks aus den 60ern und ein wunderbarer
      titel, kann ihn vorspielen, da ich muwi.prof. war.
      russe kommt von ruderer, wissen wir.
      seezugang besteht in der ostsee, im pazifikt und hoffentlich in der krim.
      endlich ein fundiert historischer beitrag.
      dazu kommt bayern, einer der ältesten nationalstaaten mit königtum.
      und katharina, die versuchte russland zu einen, die familien sind
      verschwistert.
      auch die friedrichs und wilhelms verursachten kriege mit verheerenden
      folgen.
      die schreibenden sollten fachbücher und entsrechende artikel lesen.
      stellvertreter-kriege bringen geld und lösen keinen konflikt.

    • Was wollen Sie eigentlich? Russland hat die beiden Republiken anerkannt. Dort leben in großer Mehrheit Russen. Und seit dem Putsch vor acht Jahren hätte die Ukraine die Möglichkeit gehabt mit den Seperatisten zu verhandeln, statt dessen hat man auf seine Landsleute geschossen und Kinder und alte Männer beim Hühnerfüttern abgeknallt. Und ist auch noch stolz darauf. Ein wirklicher Staatsmann schützt seine Bürger.

  11. @Ukraine in die EU?

    Schon der Beitritt von Polen, Ungarn und Rumänien zur EU war wohl verzichtbar. Die machen uns mehr Probleme als dass es uns mit denen besser geht. Eigentlich beschränkt sich deren Zusammenarbeit mit uns darauf, dass viele hier arbeiten. Das wäre auch ohne EU-Beitritt gegangen.

    Und die Ukraine in die EU? Was wollen wir mit denen denn? Soll Putin haben. Die Gasgeschäfte, die wir mit Russland machen, sind da finde ich wichtiger.

    Und selbst wenn Putin eine Union mit Weissrussland, Ukraine, Georgien und Kasastan hinbekommt, wäre das überhaupt ein Problem für uns?

    Unsere westlichen Werte gelten doch im wesentlich nur bei uns, es gibt wenig Gründe sie der ganzen Welt aufzudrängen. Wenn andere Kulturen unsere Werte nicht wollen, dann verwirklichen wir sie eben nur bei uns.

    Ein militärisches Eingreifen gegen Russland wäre genauso sinnlos wie die US-Kriege gegen Saddam Hussein. Man hat hier ein Schwein platt gemacht, aber den Irakern nur ausgiebigen und langlebigen Bürgerkrieg hinterlassen. Für wen hat man das denn nun gemacht?

    Für die Menschen in Europa wie im wie auch immer ausgeweitetem Russland wären jedenfalls gute Handelsbeziehungen besser als ein Wirtschaftskrieg.

    Wenn wir Arbeitsmigranten aus der Ukraine haben wollen, stände dem nicht mal eine Eingliederung der Ukraine in die Russische Föderation im Wege. Ich denke, es wäre auch im russischem Interesse, wenn Ukrainer in der EU arbeiten würden. Es gibt keinen vernünftigen Grund, die Ukraine in die EU aufzunehmen, finde ich.

    • Nur hierzu kurz, auch weil sich ein freundlicher Kommentator an anderer Stelle dieses dankenswerterweise bereit gestellten Kommentariat aus diesseitiger Sicht nicht allgemein zustimmungsfähig geäußert hat :

      Unsere westlichen Werte gelten doch im wesentlich nur bei uns, es gibt wenig Gründe sie der ganzen Welt aufzudrängen. Wenn andere Kulturen unsere Werte nicht wollen, dann verwirklichen wir sie eben nur bei uns.

      Es ist so, dass “unsere Werte” der (europäischen) Aufklärung entspringen, seinerzeit so entstanden sind, durchaus auch auf christliches, jüdisches, altrömisches und altgriechisches Gedankengut zurückgreifend.
      Im Sinne des “Sapere aude!” gelten “unsere Werte” sozusagen global, wie sollten aber, wie einige meinen, nicht den Fehler machen derart der gesamten Welt sozusagen aufzudrängen versuchen.

      Es funktioniert auch nicht, denn die (liberale) Demokratie lebt von Voraussetzungen, die sie selbst nicht bereit stellen kann, sinngemäß so das sogenannte Böckenförde-Diktum wiedergegeben.
      Mit Analphabeten bspw. wäre keine Demokratie zu machen, sog. Nation-Building (George W. Bush) muss nicht überall im gemeinten und teils auch anmaßenden Sinne funktionieren.

      Und germanozentrisch wollen wir ebenfalls nicht werden, so ist selbstverständlich keine Herabsetzung von Ernst-Wolfgang Böckenförde gemeint.

      “Unsere Werte” sind insofern nicht ‘westlich’, die Richtungsangabe ist inkorrekt, denn wie gemeinter “Westen” mit seinen kleinen Aufklärungsbemühungen und idF passend aufgesetzten Gesellschaftssystemen kann global, mit nicht wenig Erfolg, beobachtet werden, bspw. gar in Taiwan oder Südkorea, bei unseren südamerikanischen Freunden, bei unseren australischen, denen in Nordamerika und partiell gar in Russland, auch wenn derart implementierte Demokratie ein wenig an den Patriarchalismus oder die Meritokratie erinnert.
      Auch bspw. auf den Philippinen wird gewählt, nicht selten eine womöglich a bisserl zweifelhafte Person.

      Interventionismus, das Fachwort an dieser Stelle, wird so nicht begründet.
      Gell, dies meinten Sie, so meinten Sie, Kommentatorenfreund Tobias Jeckenburger.

      Mit freundlichen Grüßen
      Dr. Webbaer

      • sehr geehrter dr. webbaer,
        es gibt viele formen von demokratien , sie kennen den begriff, vom wort
        aus dem griechischen abgeleitet.
        damals waren dort 5 % der Bevölkerung berechtigt zu wählen..
        95% waren versklaft und wurden teiweise gut behandelt und nicht dauernd ausgepeitscht.
        hier besteht die sogenannte streitbare demokratie, ein fester begriff.

      • Der “Westen” hat in Russland mit seinen “Werten” große Not und Elend produziert. Die Russen haben gelernt und wollen nicht mehr Opfer sein. Sie sind dem Westen millitärisch zumindest nicht unterlegen und brauchen nichts mehr importieren. Wenn sie keinGas mehr schicken, wird´s bei uns dunkel und kalt.

    • “Und die Ukraine in die EU? Was wollen wir mit denen denn?”
      Die EU als Wirtschaftsstruktur brauch die Ukraine nur als Absatzmarkt und billige Arbeitskräfte. Die staatlichen Produktionsstätten sind größtenteils veraltet, der funktionierende Rest befindet sich schon in ausländischen Händen.
      Aber die Ukrainer wollen in die EU, um aus den Milliardenfonds weitere Gelder abzuschöpfen, ohne etwas selbst dafür zu erbringen. Waffen kann man auf dem Weltmarkt überall kaufen, also warum wollen sie diese von Deutschland? Weil man davon ausgeht, dass man diese Waffen als (vom reichen Deutschland – ganz nach Merkels Politik – des gebenden deutschen Steuersacks) als Geschenk bekommt.

    • “Und die Ukraine in die EU? Was wollen wir mit denen denn? Soll Putin haben. Die Gasgeschäfte, die wir mit Russland machen, sind da finde ich wichtiger.”

      Es geht ja auch nicht um unsere Interessen. Der Initiator der EU war ein Wallstreetbanker mit seinen Geschäfätspartnern, ein gewisser Herrr Allen Dulles. Jup, der Dulles. Und im Grunde war die Aufgabenstellung der CIA und der EU die gleiche: Wie kriegen wir ein billiges System hin, die eroberten Gebiete unter Kontrolle zu halten und gleichzeitig kein oder wenig eigenes Personal einzusetzen? Der erste Plan, eine Demokratie zu errichten, die Medien aber unter Kontrolle zu halten, funktioniert bis heute, allerdings beginnen selbst die Eliten zu bemerken, dass die den Bogen überspannt haben. Die verfeinerten gab es damals noch nicht, der Springer-Verlag reichte. Heute (Integrity Initiative, Transatlantik-Brücke, Young Global Leader, Wikipedia, Psiram usw.) ist das Netz viel feiner gesponnen, und nicht mehr so direkt durch das Pentagon mittels der bekannten 30.000 PR-Profis in allen möglichen Schlüsselpositionen.

  12. Zu M. Holzherr
    Lesen sie die heutige “Welt”. Darin wird bestätigt dass es 1991 Absprachen der betreffenden Mächte bezüglich der Nichterweiterung der NATO gegeben hat.
    (NATO nur bis zur Elbe) .Die damalige Sowjetunion (Gorbatschow) hatte diesbezüglich sein Wort gehalten und hat bis 1994 alle Truppen (400 000 Mann) aus dem Osten abgezogen, während die Amis weiterhin im Westen stationiert blieben incl. Atomwaffen. Die Arroganz der Amis die Rußland in pralerischen Reden zu einer Regionalmacht abstuften, hat wohl auch den Stolz dieser Russen verletzt, die ja immerhin auch einen hohen Blutzoll – auch bei der Befreiung der Ukraine- im Zweiten Weltkrieg zahlten. Und es gibt eine historische Einheit der Russen und Ukrainer- Siehe die Kiewer und Moskauer Rus. Der ehemalige sowjetische Staatschef Breschnew war. a. ein Ukrainer .

    • @Golzower: Ja, die Nato hat sich gegen frühere Zusagen ausgedehnt. Das aber auf Drängen von Ländern wie Polen oder den baltischen Staaten.
      Und sicher waren vor langer Zeit die Grenzen zwischen der Ukraine und Russland verschwommen. Aber wie gesagt, in den letzten 10, 20 Jahren hat sich die Stimmung in der Ukraine geändert und es gibt eine zunehmende Westorientierung. Die Ukraine ist zudem ein souveränes Land.

      • “Souveränität” ist ein sehr dehnbarer Begriff, wenn man keine Atommacht ist. Fragen Sie mal Irak, Kuba, Lybien, Tibet oder die Ukraine (Donbas und Krim) und wonach die “dräng(t)en”.

        • @Wolfgang (Zitat): „ Souveränität” ist ein sehr dehnbarer Begriff, wenn man keine Atommacht ist.
          Solch eine Aussage lässt die UNO als unnütze Organisation erscheinen und lässt die Aussichten auf Nonproliferation von Atomwaffen als gering erscheinen.

      • Auf Drängen der lenkenden Menschen in den jeweiligen Schlüsselpositionen, und die wurden freundlich vom Westen unterstützt. Fragen Sie doch mal Polen, Balten oder Ukrainer, ob sie wirklich Angst vor Russland haben. Ich fand niemanden, dem nicht klar war, dass der Ami dahinter steckt und der eigentliche Schurkenstaat ist. Trotz Bekundungen, dass die russische Staatsführung korrupt ist. Meist kam allerdings der Nachsatz, dass der Westen ja um nix besser ist.

      • Im anderen Falle würde man auch nach hundert Jahren noch sagen: Vertrag ist Vertrag

  13. @ Thomas Grüter

    Ehrlich gesagt wundert es mich, dass bisher niemand diese historische Perspektive berücksichtigt hat.

    Nun, dass das Konstrukt “Russland” nur als Imperium zu verstehen ist, ist in den vergangen Wochen und Monaten oft und von vielen gesagt worden. Und dass Putin zaristische Züge trägt, ist geradezu Allgemeingut. Ich würde bei diesem Thema also keinen Prioritätsstreit beginnen. 🙂

    Die Wahrheit ist leider viel banaler: Putins Außenpolitik ist umso aggressiver geworden, je autokratischer er nach innen agierte. Ein Großteil der jüngeren Russen hasst Putin inzwischen. Seine Macht kann er nur durch Kriegspropaganda und das Ausspielen der nationalistischen Karte sichern (wenn überhaupt). Ihm fehlt innerhalb Russlands jede Rückzugsmöglichkeit. Letztlich wirkt er inzwischen wie ein gehetztes Tier in der Falle. Der ganze Unsinn ist das letzte Aufbäumen eines verbrecherischen Regimes, das am Ende ist.

    Und ja, das ist wahnsinnig gefährlich, weil Russland nun mal eine Atommacht ist. Die Gefahr für uns alle ist größer als beim Ende der Sowjetunion.

    Meine Hoffnung ist, dass irgendeinem westlichen Verhandlungsführer noch etwas einfällt, mit dem Putin in diesem Streit sein Gesicht wahren kann, ohne dass der Westen die osteuropäischen Staaten verloren gibt.

    @ Golzower

    Die NATO hat sich, trotz andersartiger Absprachen, gen Osten erweitert

    Man kann es nicht oft genug sagen: Diese Aussage stimmt nicht. In der NATO-Russland-Akte von 1997 wurde eindeutig das Selbstbestimmungsrecht aller Staaten inkl. Bündnisfreiheit vereinbart. Was Jahre vorher von irgendwem in irgendwelchen Gespräch gesagt wurde, spielt in internationalen Verträgen keine Rolle.

    • Tim, wie oft denn noch? Es ist mittlerweile oft genug durch die Medien gegangen, dass dieses Versprechen gefallen ist. Nachzulesen übrigens auch in den von den USA freigegebenen Protokollen der 2+4-Verhandlungen.

    • Diese Aussage stimmt doch, hat sogar der Spiegel vor ein paar Tagen bestätigt. Die Bündnisfreiheit der Staaten ist dort zu Ende, wo Nachbarn sich bedroht fühlen. Das steht auch in der Nato-Russland Akte. Und von der Friedensliebe der USA und der Nato können Länder wie Korea, Vietnam, Irak, Afghanistan, Syrien und Libyen (die Liste ist nicht vollständig) ein Lied singen. Wer da der Agressor war, ist selbst erklärend. Und das UNO Mandat hat die Nato einfach durch den Beschluß einer Koalition der Willigen ersetzt.

  14. @Tecklenburg

    Die Globalisierung der “Dienstleistungsgesellschaft”, bedeutet nichts anderes als Versklavung für die im Verhältnis 1:5 der Weltbevölkerung gleichbleibend zeitgeistlich-reformistische Bewusstseinsbetäubung, wo niemand mehr sagen kann: “Dort die Armen und die Ungerechtigkeit, dort die Reichen und der Wohlstand von gleichbleibend wenigen Menschen” – Die Mischung soll es richten!

  15. @ Tobias Jeckenburger

    Unsere westlichen Werte gelten doch im wesentlich nur bei uns, es gibt wenig Gründe sie der ganzen Welt aufzudrängen. Wenn andere Kulturen unsere Werte nicht wollen, dann verwirklichen wir sie eben nur bei uns.

    Was für eine unglaublich zynische, widerlich arrogante und menschenverachtende Haltung! Es ist exakt die Haltung der Regimes überall in der Welt, die ihre eigenen Bürger unterdrücken. Was in dieser Aussage mit “Kultur” gemeint ist, ist letztlich bloß der totale Machtanspruch der lokalen Eliten.

    Menschen überall auf der Welt wollen Freiheit, Sicherheit und (wenigstens ein bisschen) Wohlstand. Das ist exakt das, was “unsere” westlichen Werte ausmacht. Man nennt es auch Menschenrechte.

    Ich bin entsetzt, dass Menschen solche Ansichten in einem Wissenschaftsforum vertreten!

    • “Menschen überall auf der Welt wollen Freiheit, Sicherheit und (wenigstens ein bisschen) Wohlstand. Das ist exakt das, was “unsere” westlichen Werte ausmacht. Man nennt es auch Menschenrechte.”
      Es ist das, was die führende Macht des Westens überall in der Welt aufzuzwingen versucht. In Falludscha und in Abu Ghraib im besonderen, im Irak generell, in Guantanamo, gegenüber Herrn Assange, in Syrien usw.

    • Werter Tim,
      man muss sich die Fakten anschauen und auch wenn einem die nicht passen, anerkennen. Das macht Wissenschaft aus.
      Wir, also im wesentlichen unsere Eliten, erkennen Wahlen an, aber nur wenn die gewählten passen. Wenn also die Palestinenser zwei schlechte und korrupte Möglichkeiten zur Wahl haben, müssen die “unsere” schlechte Wahl nehmen, sonst… – siehe Geschichte. Zu “linke” Präsidenten werden mit Unterstützung weggeputscht. Wir verlangen dagegen, dass “unsere” Wahl so angenommen wird wie sie ist. Sehen Sie sich nur an, was da aus Ungarn, Polen oder vor nicht langer Zeit aus den USA daher kam. Unser Oberen interessieren sich nur für die lokalen Eliten, Hauptsache das von diesen regierte Land macht mehr oder weniger das was unsere Macht- und Wirtschaftselite will. Wie es den Nichteliten geht, interessiert unsere Oberen solange nicht, bis diese ganz überraschend an der Grenze stehen.

    • Die tatsächlich wichtigen realen Menschenrechte sind gesundes und ausreichend Essen und sauberes Wasser für alle, eine menschenwürdige Behausung, Bildung, Energie und Gesundheitsfürsorge für alle Menschen. In einem solchen Land würde sich niemand den Kapitalismus wünschen. Dafür hat man ja den Popanz von der sozialen Marktwirtschaft aufgebaut, die allerdings schon am 09.11.1989 zu Ende war. Dann folgte der größte Beutezug der Geschichte und statt Wohlstand Arbeitslosigkeit und Armut.Der Rest ist Geschwurbel und wird je nach Sachlage passend umgedeutet. Das hat man doch deutlich bei der Corona Berichterstattung gesehen. Die Wahrheit wird zurechtgebogen, wie´s gerade passt.

  16. @Jeckenburger
    Unsere westlichen Werte gelten doch im wesentlich nur bei uns, es gibt wenig Gründe sie der ganzen Welt aufzudrängen.

    Was wäre, wenn uns die westlichen Werte genommen würden, wenn Putin oder Xi uns ihre “Werte” aufdrängen würden? Die westlichen Werte sind über Jahrhunderte mühsam und mit vielen Opfern erkämpft worden. Es gibt genug Leute hier, die mit Füßen darauf trampeln und gerne nur ihre eigenen “Werte” einführen würden, mit Diskriminierung, Hass, Gewalt, Vertreibung oder Vernichtung! Sind Sie sicher, dass Sie davon nicht betroffen wären?

  17. Neben westlichen Werten gibt es auch global gültige Regeln. Kein UNO-Mitglied kann die Souveränität der Ukraine in Frage stellen, denn sonst würde es auch seine eigen Souveränität gefährden.

    • Ergänzung: Das Selbbestimmungsrecht von Ländern in Frage zu stellen würde uns zurückwerfen in eine Welt in der die politisch und militärisch Starken bestimmen.

      Selbstbestimmung bedeutet unter anderem, dass etwa die Ukraine eine EU- oder Nato-Mitgliedschaft anstreben kann.

      Allerdings wird die Ukraine in den nächsten 15 bis 20 Jahren mit grosser Sicherheit weder in die EU noch die Nato aufgenommen. Das aber heisst nicht, dass es deshalb, weil aussen stehend, zum Freiwild wird.

      Ehrlich gesagt wundere ich mich immer wieder wie wenig ein demokratisches Verständnis bei viele Kommentatoren hier vorhanden ist.

      • Ehrlich gesagt wundere ich mich immer wieder wie wenig ein demokratisches Verständnis bei viele Kommentatoren hier vorhanden ist.

        Nicht nur hier. Ich bin wirklich geschockt, dass das Selbstbestimmungsrecht der Völker in unserer Gesellschaft offenbar nur rudimentär bekannt ist. Viele gehen wie selbstverständlich davon aus, dass der russische Diktator einfach mal so Interessensphären definieren darf, als hätte es das 20. Jahrhundert mit seinen schrecklichen Ereignissen nicht gegeben.

        Ich schätze, der Wohlstand macht viele Menschen träge und uninteressiert.

        • Was ich auch immer wieder lustig finde: Die Türkei darf Mitglied der Nato sein, aber die EU bleibt ein Traum 👋🤣

          • hto
            18.02.2022, 19:05 Uhr

            Das ist nicht lustig, sondern “Strategie” und ich nehme an, das ist US-getrieben, denn indem die Türkei in der Nato ist, kommt man im Süden dicht an Russland heran ( siehe auch “Kuba” und “Raketen” ) und man kontrolliert den Durchgang vom Schwarzen Meer ( “Sewastopol” ) ins Mittelmeer. Nicht zuletzt deswegen versucht Russland ja auch, einen Flottenstützpunkt in Syrien zu installieren.
            Das geht so lange gut, so lange sich die türkische Führung nicht an RUS andient.
            Die EU ist eine von den USA unabhängige Institution und einerseits wirkt die aktuelle Politik der Türkei abschreckend und andererseits sind es doch wohl die “Privilegien” eines EU-Mitglieds wie “freie Wahl des Arbeitsplatzes”, die andere EU-Staaten da vorher schon auf die Bremse treten ließen.

      • Im Völkerrecht geht es um das Selbsbestimmungsrecht der Völker, nicht der Länder. Nach einem positiven Referendum kann sich ein Volk einem anderen Land anschliessen oder ein eigenes Land gründen. Sie sollten sich erst informieren, bevor Sie Fake News verbreiten. Sogar bei Wikipedia steht:

        Das Selbstbestimmungsrecht der Völker ist eines der Grundrechte des Völkerrechts. Es besagt, dass ein Volk das Recht hat, frei über seinen politischen Status, seine Staats- und Regierungsform und seine wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung zu entscheiden. Dies schließt seine Freiheit von Fremdherrschaft ein. Dieses Selbstbestimmungsrecht ermöglicht es einem Volk, eine Nation bzw. einen eigenen nationalen Staat zu bilden oder sich in freier Willensentscheidung einem anderen Staat anzuschließen

  18. Als sich vor gut 150 Jahren die Südstaaten der USA vom Norden abspalten wollten, kam es zum Sezessionskrieg.
    Nur mal zum Nachdenken !

    • @hwied

      Spaltung ist ein konfusionierendes Symptom des nun “freiheitlichen” Wettbewerbs – Unabhängigkeit – Selbstbestimmung – egozentriertes “Individualbewusstsein” – multischizophrene Funktionalität in Neurosen und Psychosen!?

    • @hwied: wenn sie die Auflösung der Sowjetunion/des grossrussischen Reichs mit dem US-Bügerkrieg verleichen wollen ist ihnen wirklich nicht mehr zu helfen.

      • Einfach bei Wikipedia nachschlagen und aufhören falsche Fakten zu verbreiten.

  19. Zu Tim
    “Die NATO hat sich trotz andersartiger Absprachen gen Osten erweitert…”
    Wie sie das völkerrechtlich definieren kann ich nicht einschätzen aber strafrechtlich gesehen könnte man so etwas als arglistige Täuschung zur persönlichen Vorteilsnahme nennen. Ich zitiere Genscher 1991: Was immer im Warschauer Pakt geschieht, eine Ausdehnung des NATO- Territoriums nach Osten wird es nicht geben.” Diese NATO-Russland Akte ist auch nur eine Absichtserklärung die man auch unter dem oben genannten Aspekt werten kann. Die westlichen Werte ,Herr Reutlinger, hat man ja nun diesen Ländern wie Afghanistan oder Mali angeboten. Offensichtlich gibt es dort andere Wertvorstellungen. Verurteilen sie nun den Boten dieser Nachricht oder sind sie gekränkt weil andere Kulturen andere Wertvorstellungen haben ? Werten wir jetzt diese Welt nur mit unseren Moralvorstellungen und treiben nur noch mit denen Handel ?

    • Russland hat außerdem noch das Istanbuler Dokument von 1999 unterzeichnet, in dem die Bündnisfreiheit ebenfalls allen Staaten zugesichert wird. Es ist einfach lächerlich, jetzt irgendwelche mündlichen Aussagen höher zu werten als völkerrechtlich verbindliche Vereinbarungen.

      Russland wird von einem Mafiaregime unterdrückt, das nichts anderes mehr akzeptiert als den eigenen Machtanspruch.

  20. Wow, was für eine abenteuerliche Verschwörungstheorien! Hört sich für mich wie das Geschwurbel von Reichsbürgern und Corona-Leugnern an.

    • Grüter: “Sehen wir uns einen Moment lang die Situation von Wladimir Putin und seiner Oligarchengruppe an.”

      Seine?🤔

      😏Nachdem Gorbatschow und die Truppe mit Jelzin den Sowjetladen privatisiert und verhökert hatten, musste Putin die Politik und das Schauspielertum von/zu unternehmerischen Abwägungen sozusagen auf dem zweiten Bildungsweg der wettbewerbsbedingten Verkommenheit lernen!?

  21. @reutlinger 18.02. 17:58

    „Die westlichen Werte sind über Jahrhunderte mühsam und mit vielen Opfern erkämpft worden. Es gibt genug Leute hier, die mit Füßen darauf trampeln und gerne nur ihre eigenen “Werte” einführen würden, mit Diskriminierung, Hass, Gewalt, Vertreibung oder Vernichtung! Sind Sie sicher, dass Sie davon nicht betroffen wären?“

    Mir geht es ja vor allem um uns hier in Europa. Wir leben eben nicht in einer Welt, in der demokratische Regierungsformen nach unseren Standards vorherrschen. Selbst die USA haben Trump gewählt, auch hier war nicht ganz klar, ob seine Abwahl auch zum Ende der Demokratie in den USA hätte führen können.

    Wir werden unsere heimischen Feinde der offenen Gesellschaft auch nicht los, wenn wir uns anderswo einmischen, wo wir eigentlich gar keine eigenen Interessen haben.

    Das ist nicht meine Schuld, wenn Vietnamesen, Somali, Iraker, Libyer, Syrier oder Afghanen auch nach massivem militärischem Eingreifen immer noch keine Mehrheiten haben, die sich für ein Modell wie unsere Parlamentarische Demokratie einsetzen. Und eine Demokratie ohne eine deutliche Mehrheit für eine Demokratie ist prinzipiell unmöglich.

    Die Ukraine würde Europa vermute ich noch weniger guttun als Polen oder Ungarn. Womöglich war der Brexit zu einem guten Teil die Folge der EU-Osterweiterung. Eine Orientierung der Ukraine nach Westen mag uns freuen, aber der Vergleich mit der Türkei könnte passend sein. Gerade weil hier demokratische Standards fehlen. Man wünscht sich freien Zugang zum europäischem Arbeitsmarkt, aber eine offenen Gesellschaft will man gar nicht wirklich haben. Ich glaube, es würde uns unterm Strich nicht besser damit gehen, die Ukraine in die EU aufzunehmen.

    Was nützt es jetzt letztlich der Ukraine, wenn sie zwischen Russland und der EU alleine dasteht, insbesondere weil der Streit über die Orientierung nach Westen oder Osten nicht mehr über Parlamente und Wahlen, sondern über Massendemonstrationen wie 2014 geführt wird? Danach haben sich die Russen erst eingemischt. Immerhin leben in der Ostukraine und im Donbas mehrheitlich Russen. Die haben hier offenbar handfeste Interessen. Und wir eben keine.

    Wir können unsere eigene Freiheit nicht in anderen Ländern verteidigen. Das müssen wir wohl hier vor Ort machen. Da gibt es wohl durchaus was zu tun. Immerhin hat auch unsere Demokratie mit dem Internet seine Medienmacht verloren. Das ist gefährlich. Donald Trump hat inzwischen seine eigene Internetplattform – und die Leute versorgen sich dort täglich mit alternativen Fakten. Und keiner kann was dagegen machen.

    Ich hätte kein Problem damit, wenn ein kommunistisches China, ein etwas größeres scheindemokratisches Russland, ein für sich spezielles Indien und viele kleine Länder mit verschiedenen Regierungsformen neben der EU und den USA existiert, und eben alle gucken, dass wir irgendwie unsere wirtschaftlichen und ökologischen Herausforderungen hinbekommen. Es ist keine Option, erstmal mit Gewalt im Rest der Welt unsere Demokratie einzuführen.

    • Aha, Ihre Vorstellung von einer gerechten Welt ist also: Und willst Du nicht mein Bruder sein, so schlag ich Dir den Schädel ein. Die Überfallenen sind auch noch selber schuld – was für eine Ideologie.

  22. Jeckenburger: “Das ist nicht meine Schuld, wenn …”

    Mitgehangen/mitgefangen/mitschuldig, denn das diese “Demokratie” nur durch Expansion in heuchlerisch-verlogener Ausbeutung und Verlierer und Gewinner funktioniert, dass kann seit der Globalisierung jeder sehr genau wissen!

    Ich sage ja oft, daß die Menschen dieser Welt- und “Werteordnung” wie die Margarine-Werbung sind (“ich will so bleiben wie ich bin” – du darfst) – es läuft offensichtlich doch nicht alles wie geschmiert!? 🙁

  23. Wenn Europa von Russland kein Erdgas mehr kauft, dann kann China das Erdgas kaufen.
    —–
    Ost-Ukraine und West-Ukraine erinnern mich an den Stellvertreterkrieg zwischen Nord-Korea und Süd-Korea.

    • @Karl Bednarik: Putin hat eine Erhöhung derErdgaslieferungen nach China bereits angekündigt. Dies ist ein Punkt, der für einen geplanten Krieg Putins spricht.

      Der Krieg zwischen Nordkorea und Südkorea ist eher mit dem Vietnamkrieg zu vergleichen. Ein möglicher Krieg Russlands gegen die Ukraine ist dagegen eher ein Versuch Putins Russland in der Welt eine Restmacht/einen Resteinfluss aufrecht zu erhalten. Wenn übrigens die Türkei aussenpolitisch/militärisch so aktiv wird wie es Russland in letzter Zeit war, dann wird die Türkei früher oder später Russland überholen, also sich mehr politisch/militärischen Spielraum erarbeiten als Russland jetzt hat.

      Dass Russland und die Türkei plötzlich als militärische Mächte auftreten hat seinen Grund letztlich darin, dass Europa schon länger und die USA seit kurzem nicht mehr militärisch eingreifen wollen. Es ist ein Machtvakuum entstanden. Und wer will, kann es ausfüllen.

  24. Hierzu kurz :

    Außerdem soll die NATO auf sämtliche militärische Operationen auf dem Gebiet der früheren Warschauer-Pakt-Staaten verzichten, auch wenn diese Staaten jetzt Mitglieder des Militärbündnisses sind. [Artikeltext]

    Wo steht das hier ? :

    -> https://mid.ru/ru/foreign_policy/rso/nato/1790818/?lang=en

    Vgl. auch mit :

    -> https://www.laenderdaten.info/staatenbuendnis/nato.php

    und :

    The United States of America shall not establish military bases in the territory of the States of the former Union of Soviet Socialist Republics that are not [Hervorhebung : Dr. Webbaer] members of the North Atlantic Treaty Organization, use their infrastructure for any military activities or develop bilateral military cooperation with them.

    Mit freundlichen Grüßen und vielen Dank auch für den (Web-)Verweis auf den russischen Forderungskatalog, den der Schreiber dieser Zeilen erstmals so “as is” zK genommen hat
    Dr. Webbaer

    • PS :

      Auch bei derartigen, nun, apodiktischen Aussagen geht Dr. Webbaer – im Moment noch nicht! – ganz konform :

      Und ganz ohne Zweifel möchte die russische Regierung gerne das russische Großreich in den Grenzen der Sowjetunion wieder herstellen.

      (Denn so ist es nicht, so deutet auch der von russischer Seite bereit gestellte Forderungskatalog, siehe oben, vielleicht zu beachten auch die freundlicherweise von Dr. Webbaer bereit gestellte Hervorhebung, nicht hin.
      Dr. Webbaer, der ja auch nicht Der Putin- oder Russenversteher ist, abär viele Russen, auch Sowjetbürger, tatsächliche und später dann ehemalige, kennen gelernt und gelegentlich auch zu politischer Lage befragt hat, kennt, rät insgesamt zur Präzision.)

  25. Wer Russlands Anspruch auf eine Einflusszone im heutigen Gebiet der Ukraine, Weissrusslands und der baltischen Staaten zugesteht und es ihm „erlaubt“ diesen Einfluss mit Waffen zu verteidigen oder überhaupt erst herzustellen/zu restaurieren, der ist noch nicht in der Moderne angekommen.

    Es erinnert mich etwas an die früheren Verhältnisse in der Ehe, in der der Mann alles bestimmte und an eine Scheidung gar nicht zu denken war, gerade auch weil der Mann auch mit körperlicher Gewalt und dem Entzug von finanziellen Mitteln operieren konnte.

    Heute leben wir nicht mehr in dieser Zeit. Nur noch einige Kommentatoren hier leben noch in dieser Zeit.

    Putins Vorgehen zeigt aber, dass guter Wille und gute Absicht nicht ausreicht. Wenn jemand all seine Machtmittel einzusetzen bereit ist, dann hilft nur Gegenmacht, also Machtmittel auch auf der anderen Seite.

    • Es ist schon so, dass es Geostrategie gibt, stets ein Gegenstand sog. realpolitischer Auseinandersetzung war; an dieser Stelle darf vielleicht u.a. mit der Berlin-Krise, mit der sowjetischen Invasion der Tschechoslowakei, der Niederschlagung in Ungarn seinerzeit, der Kuba-Krise, dem Falkland-Konflikt und dem chinesisch-vietnamesischen Krieg, wie mit allen “Konflikten” um Israel herum verglichen werden.
      Besonders aufgeregt ist sich hier international nicht worden, was genau darauf basierte, dass sog. Einflusszonen realpolitisch anerkannt waren bis sind.

      Nicht gut ist es aus diesseitiger Sicht derartige Konflikte zu püschologisieren zu suchen, denn dies bedeutet Gefahr, wenn die Interessen der Beteiligten sozusagen auf die psychologische Ebene gelenkt werden, vgl. mit Ihrem ‘noch nicht in der Moderne angekommen’ und Ihrem sozusagen schwul-soften ‘Es erinnert mich etwas an die früheren Verhältnisse in der Ehe, in der der Mann alles bestimmte und an eine Scheidung gar nicht zu denken war’,

      Herr “Martin Holzherr” (die doppelten Anführungszeichen, die eine neue Abstraktionsebene aufmachen sollen, nur deshalb, weil Sie im sog. Real Life nicht so heißen und ein als solches unerkennbares Pseudonym verwenden, was (einigen) im Web als unschicklich gilt).

      Mit freundlichen Grüßen
      Dr. Webbaer

  26. Martin Holzherr,

    Man kann die Geschichte als einen ständigen Wandel betrachten. Aus kleinen Stadtstaaten wie z.B. Rom werden Großreiche, die an ihren inneren Widersprüchen zerbrechen.

    Sie zerfallen in Einzelstaaten und schließen sich nach einer langen Zeitdauer, etwa 1500 Jahren wieder zu Großreichen zusammen. Aus dem römischen Reich ist wieder die EU erstanden.

    Im Falle Rußland ist aus dem Reich der Waräger ein Rießenreich entstanden, das bis zum Pazifik reichte. Die Umbenennung in Sowjetunion hat daran nichts geändert.
    Diese Sowjetunion ist wie das römische Reich daran zu Grunde gegangen, weil sie sich Länder einverleibt hat, die eine eigenständige Kultur besitzen und besaßen.

    Der Kern , Rußland, existiert noch und betrachtet die Ukraine als Teil von sich. Kiew war einmal die Hauptstadt des Warägerreiches.
    Die Ukraine pocht auf Eigenständigkeit, Moskau hat sein Fernziel nicht aus den Augen verloren.
    Das wird ein Streitpunkt für die Zukunft bleiben.

    Es geht hier nicht nur um die Bewertung, es geht um die politische Realität und die ist geeignet einen Krieg hervorzurufen.

    • Das römische Imperium mit dem heutigen Stand des zeitgeistlich-reformistischen Kreislaufes des imperialistisch-faschistischen Erbensystems zu vergleichen macht Sinn, aber es auf Russland zu reduzieren ist Blödsinn der zur herkömmlich-gewohnten Schuld- und Sündenbocksuche gehört.

  27. Holzherr: “… dann hilft nur Gegenmacht, also Machtmittel auch auf der anderen Seite.”

    Es sollte inzwischen jeder verstehen, dass Ursache, Wirkung/Aktion und Reaktion nur mit Verstand von wirklich-wahrhaftiger Kommunikation befriedet werden kann. Leider hat sich das wettbewerbsbedingt-gebildete Prinzip von Heucheln/Lügen und erpresserisch-ausbeuterischer Intrigen/Taktiken im/um das “Recht des Stärkeren” auf allen Seiten etabliert, man nennt das auch ignorant-arrogante Dumm-/Verkommenheit in materialistisch-“individualbewusster Absicherung”.

    Im Westen und Osten haben wir im Grunde eine bis auf unseren Ursprung als Mensch übergeordnet-fusionierende Philosophie, die leider bis auf den drohenden Kern von Bewusstseinsschwäche und Vorsehung reduziert in systemrational “unerklärlichen Wegen” fehlinterpretiert/dualisiert wird (gut&böse / Gewinner&Verlierer / usw.), das kann man dann “ebenbildliche” Vernunftbegabung und verantwortungs-/selbst-/massenbewusste Entwicklung für’n Arsch nennen!?

  28. Bonuskommentar hierzu :

    Aber würde ein Staatsmann tatsächlich aus Angst um die eigene Zukunft und aus brennendem Ehrgeiz einen ganz großen Krieg anfangen, der Zehntausende Opfer fordert und möglicherweise sein Land verarmen lässt? [Artikeltext]

    Ein ‘ganz großer Krieg’ würde womöglich höhere Opferzahlen bedeuten, und inwiefern hat ein ‘Staatsmann Angst um die eigene Zukunft’, der wie in der bekannten Online-Enzyklopädie berichtet mehr als vier Kinder hat?
    “Sting” hat insofern bereits frühzeitig den Song “The Russians” bereit gestellt, Text-Probe : ‘the Russians love their children too’.
    (Wobei seinerzeit (1984?) auch kulturell unter (sozusagen westlichen) “Intellektuellen” eine Art Äquidistanz zwischen der liberalen Demokratie und dem Kommunismus gesucht wie auch gefunden worden ist, insgesamt ist oder bleibt die Stingsche Einschätzung aus diesseitiger und heutiger Sicht abär richtig.)

  29. Zitat: “ Warum baut Russland eine militärische Drohkulisse an der ukrainischen Grenze auf? Für die meisten Kommentatoren ist das ein Rätsel, ..

    Das ist überhaupt kein Rätsel, wenn man den jüngsten Verlauf und die Aussage von Lawrow „Die diplomatischen Mittel sind noch längst nicht ausgeschöpft“ berücksichtigt. Denn Lawrow sagt damit: Diplomatie oder Krieg. Wobei er mit Diplomatie Erpressung meint. Konkret meint er folgendes: Erst wenn die USA und Europa unsere Forderungen durchwegs abgelehnt haben, braucht es Krieg. Und die Forderungen Russlands stehen klar auf dem Tisch: Rückzug der NATO auf die Grenzen von 1997. Gewährung einer russischen Einflusszone im Bereich der Länder Ukraine, Weissrussland und vielleicht sogar noch weiter westlich.
    Es ist nichts anderes als eine Erpressung.

    • Dies ist inkorrekt :

      Und die Forderungen Russlands stehen klar auf dem Tisch: Rückzug der NATO auf die Grenzen von 1997.

      Dr. Webbaer bspw. ist – in persona sozusagen – erst sozusagen 1999 der NATO beigetreten und wir machen auch “Guckie” hier :

      -> https://www.laenderdaten.info/staatenbuendnis/nato.php

      Wir nehmen derartige Nachricht (dankenswerterweise von Dr. Grüter webverwiesen) bestgenau zK, vgl. auch so :

      -> https://www.laenderdaten.info/staatenbuendnis/nato.php

      -> https://mid.ru/ru/foreign_policy/rso/nato/1790818/?lang=en (Zitat : ‘The United States of America shall not establish military bases in the territory of the States of the former Union of Soviet Socialist Republics that are not [Hervorhebung : Dr. Webbaer] members of the North Atlantic Treaty Organization, use their infrastructure for any military activities or develop bilateral military cooperation with them.’)

      Dr. Webbaer war bereits weiter oben so freundlich wie gemeint zu erklären.

      Es liegt keine ‘Erpressung’ vor, sondern Bekundung von politischem Interesse.
      Dr. Webbaer ist, insbes. im Bereich von Unternehmen längere Zeit unterwegs und mag den Sinn von Text.

      Mit freundlichen Grüßen
      Dr. Webbaer (der sich nun langsam ausklinken wird, es war schön)

      • Was der nette Doktor W. hier wohl meint (so verstehe ich ihn zumindest):

        Im Vorteil ist der, der lesen kann.
        Und ganz gans im Vorteil dann der, der die Quelltexte lesen kann und das auch noch tut.

    • Das ist eine Warnung ⚠ Erpressung geht anders, siehe Sanktionen.

      Ausserdem hat Russland auch seine Bomber und die Hyperschallraketen so weit es geht nach Westen gebracht, wo die ☢U-boote stecken weiß der Geier🇬🇧🇫🇷🇩🇪🇺🇸

      Diplomatie, ja da hätte ich gerne gehört wie weit der Mut zu wirklich-wahrhaftigem Tacheles auf beiden Seiten geht – vermutlich braucht es da eine Mediation von Volkes Stimme, denn die Expertise ist doch mit allen Krisen sicher längst ausgelutscht!?

    • Dies ist inkorrekt :

      Und die Forderungen Russlands stehen klar auf dem Tisch: Rückzug der NATO auf die Grenzen von 1997.

      Dr. Webbaer bspw. ist – in persona sozusagen – erst sozusagen 1999 der NATO beigetreten und wir machen auch “Guckie” hier :

      -> https://www.laenderdaten.info/staatenbuendnis/nato.php

      Wir nehmen derartige Nachricht (dankenswerterweise von Dr. Grüter webverwiesen) bestgenau zK, vgl. auch so :

      -> https://mid.ru/ru/foreign_policy/rso/nato/1790818/?lang=en (Zitat : ‘The United States of America shall not establish military bases in the territory of the States of the former Union of Soviet Socialist Republics that are not [Hervorhebung : Dr. Webbaer] members of the North Atlantic Treaty Organization, use their infrastructure for any military activities or develop bilateral military cooperation with them.’)

      Mit freundlichen Grüßen
      Dr. Webbaer

      • Aber Vielleicht meint der Dr. W., die Leute können alle gut Englisch sprechen und auch Lesen.
        Das Zitat: The United States of America shall not establish military bases in the territory of the States of the former Union of Soviet Socialist Republics that are not members of the North Atlantic Treaty Organization, use their infrastructure for any military activities or develop bilateral military cooperation with them.

        würde ich in Unreine wie folgt übersetzen:
        “Die USA werden keine Militärbasen in den Ländern der ehemaligen UDSSR eröffnen, die NICHT Nato-Mitglied sind. Auch werden sie (die USA) doch auch nicht die militärische Infrastruktur für irgendwelche militärische Aktivitäten nutzen oder bilaterale Militärkooperationen eingehen. ”

        Das liest sich nicht wie zurück nach 1997. Aber – das muß ich leider leider in Erinnerung rufen – westliche Journalisten haben früher schon nicht richtig recherchiert (siehe Irakkriegbegründungen).

        • “Das liest sich nicht wie zurück nach 1997. Aber – das muß ich leider leider in Erinnerung rufen – westliche Journalisten haben früher schon nicht richtig recherchiert”

          Stimmt, liest sich nicht so. Hat auch hier kein Journalist behauptet, sondern ein Kommentator (will nat. Herrn Holzherr nicht zu Nahe treten).
          Ich gebe aber mal auch zu Bedenken, dass der Satz direkt darüber im Forderungskatalog nicht ganz so unschuldig wirkt:

          “The United States of America shall undertake to prevent further eastward expansion of the North Atlantic Treaty Organization and deny accession to the Alliance to the States of the former Union of Soviet Socialist Republics.”

          Also Amerkia soll dafür sorgen (dagegen stimmen), dass kein Staat der ehemaligen Sowjetunion der NATO beitritt.

          Ausserdem steht da auch nur, dass Amerika bitte nicht weitere Länder in die NATO aufnimmt. Russland darf das natürlich in seine Bündnissen tun.

          Das ist also kein Vertrag auf Augenhöhe. Somit finde ich das Wort Erpressung hier gar nicht so unangebracht.

  30. Zu Tim:
    “Absichtserklärungen ” sind in der Regel nicht völkerrechtlich verbindlich.
    Da können sie es noch so lächerlich finden . Russland hätte im November 1989 ganz anders handeln können, hätte die Grenzen zumachen können, hat es aber nicht. Und es gehört sich so dass man-selbst bei Geschäften- wenn man jemand sein Wort gibt, auch dazu steht. Wenn sie andere Geschäftsgebahren kennen, dann muss das nicht unbedingt von Vorteil für ihre persönliche Reife sein. Manche Politiker schreiben ja auch Doktorarbeiten ab bzw. Bücher bzw. sind in anderen Geld-Affären verwickelt,.
    Zu T. Jeckenburger: Ich denke dass sie es nicht nötig haben sich zu entschuldigen. Schon immer hat man versucht irgendwelche Ideologien /Religionen in missionarischer Absicht anderen aufzuzwingen. Manche scheinen hier total verblendet und indoktriniert. So wollte Che Guevara die kubanische Revolution nach Lateinamerika exportieren, was misslang da für so etwas eine revolutionäre Grundstimmung vorhanden sein muss.

  31. Es ist ganz klar, dass Russland eine diplomatische Lösung in ihrem Sinne – Gewährung einer russischen Einflusszone im Westen – einem Krieg vorziehen würde. Denn mit einem Krieg stünde Russland gegen den Rest der Welt. Ich schätze sogar, dass sich Putin auch bei Ablehnung seiner Forderungen nicht auf einen Bodenkrieg einlassen würde, denn auch Russen wollen nicht sterben, nur weil ihr Führer Kontrolle über ein anderes Land will. Doch Russland hat auch Bomber und Artillerie. Er kann beträchtliche Zerstörungen in der Ukraine anrichten – und das ohne dass auch nur ein Russe stirbt.

    • Korrektur: Es müsste heissen: Gewährung einer russischen Einflusszone im Osten. Wobei dieser Osten im Westen von Russland liegt.

    • Es ist aus diesseitiger Sicht so, dass Russland, in nomo Putin sich schlicht die Ukraine einverleiben könnte, ohne dass etwas Besonderes passiert.
      In etwa so wie die Türkei in Syrien einmarschieren konnte oder in Schwarzafrika ein Sack umfällt, wenn der lokale Fürst dem anderen ein Bein stellt.

      Es besteht aus diesseitiger Sicht kein Anlass für derartiges putinsches Vorgehen, Dr. Webbaer ist stets gut informiert und insofern auch i.p. Prädiktion (vergleichsweise) gut und es wird letztlich auf “Verträge” hinaus laufen, die andere Institutionen bedingen und letztlich auch einen Teil aus der Ukraine sozusagen heraus beißen werden, russisches Vorgehen, siehe oben in diesem Kommentariat, antizipierend, letztlich mit dem strengen Vorhaben hier keinen US-, keinen direkten NATO-Zugang zuzulassen.
      Mehr ist nicht los, Putin wird da nicht zu “morden” anfangen, tsk, tsk, ein ablativer Gedanke für jeden, der sich dort ein wenig auskennt.
      MFG
      WB (der sich nun, womöglich auch : im Zuvorkommen des hiesigen werten Inhaltegebers, ausklinkt)

  32. Es finden sich doch immer wieder Leute die diesen US Märchen folgen.
    Womit hats denn angefangen. USA stationiert Abfangraketen in Polen und unterläuft damit das militärische Gleichgewicht. Putin warnt, keinen interessierts. In der Ukraine gibts einen Rechtsruck der dazu führt das die russische Bevölkerung rassistisch ausgegrenzt wird. Die machen sich daraufhin autonom. Die Ukraine hat nichts eiligeres zu tun als die Gebiete zu bombardieren. Die EU verhält sich hierbei unterstützend, obwohl da private Batallione beteiligt sind mit Hakenkreuzen am Helm.

    Putin führt ein Manöver innerhalb seines eigenen!! Territoriums durch. Nachdem die NATO wieso auch immer ihre Kriegsschiffe ins Schwarze Meer geschickt hat. Was haben die da zu suchen? Aber diese Bedrohung wird im Westen ignoriert.
    Stattdessen schreit die CIA Einmarsch und kann angeblich sogar das Datum belegen. So Manöver beendet Truppen ziehen ab. Große Augen im Westen.

    Nun wird hier eine angebliche Geheim Strategie fabuliert, das Russland nur die Länder überfallen wollte. Dabei ist es seit 200 ! Jahren so das immer wieder Russland vom Westen überfallen wurde, und nie andersrum.

    Nein Russland hat kein Interesse die Ukraine zu überfallen, aber wird die Ukraine einen Großangriff auf die russischen Provinzen starten, kann es passieren das Russland eingreift. Was ist daran nicht zu verstehen?
    Das hat nochnichtmal was mit Putin zu tun, das russische Volk würde das fordern , egal wer da grad der Regierungschef ist.

    Russland ist als Gegner wieder ins Visier der USA geraten, als sie sich entschlossen vom Dollar abzukoppeln.

    • “Putin führt ein Manöver innerhalb seines eigenen!!”

      Nicht nur, er bereitet eine Invasion in die Ukraine vor. Ob er es macht, weiß ich nicht, aber was an der Grenze abläuft sieht so aus, wie wenn man eine Invasion vorbereitet. Das sprengt den Maßstab von Manövern.

      Schon allein die Drohung mit militärischer Gewalt ist ein Völkerrechtsbruch:

      “Das allgemeine Gewaltverbot ist in Artikel 2 Nr. 4 der Charta der Vereinten Nationen festgelegt und verbietet den Mitgliedsstaaten die Anwendung militärischer Gewalt.

      „Alle Mitglieder unterlassen in ihren internationalen Beziehungen jede gegen die territoriale Unversehrtheit oder die politische Unabhängigkeit eines Staates gerichtete oder sonst mit den Zielen der Vereinten Nationen unvereinbare Androhung oder Anwendung von Gewalt.“

      – Charta der Vereinten Nationen und Statut des Internationalen Gerichtshofs, Kapitel 1, Artikel 2 Absatz 4: Regionales Informationszentrum der Vereinten Nationen für Westeuropa[1]”

      https://de.wikipedia.org/wiki/Allgemeines_Gewaltverbot

      • Das ist wirklich hanebüchen.
        Ein Land wird eingekringelt ringsrum, übrigens entgegen schriftlichen Zusagen. Und wenn dieses Land Truppen auf eigenem Territorium zusammenzieht ist das ein Verbechen. Da kennt man dann ganz genau die Paragraphen, nur was ist mit den NATO Truppen, was haben die an der russischen Grenze zu suchen. Was ist mit dem ukrainischen Beschuss auf mehrheitlich russisch bewohnte Gebiete, wo sind da die Paragraphen??

        Hier stellt man die Kausalität auf dem Kopf. Das nächste ist dann Sender Gleiwitz.

        • Es gibt keine Einkreisung Russlands, das sind Propagandamärchen des Kreml. Es gibt auch keine Angriffe auf die besetzten Gebiete. Das ist Show, um Putin einen Vorwand für den Krieg zu liefern. Die Separatisten beschießen ukrainisches Gebiet.

          Ich verstehe nicht, warum sich so viele zum Lautsprecher von Kreml-Propaganda machen, entgegen allen offenliegenden Fakten.

          • Die Osterweiterung der NATO bestreitet selbst unter westlichen Politikern niemand.

            Das die Separatisten dabei auf eigenem Gebiet bleiben ist auch irgendwie komisch. Kleiner Exkurs: der Unterschied zwischen Angreifer und Verteidiger, der Angreifer rückt vor, der Verteidiger verteidigt sein Gebiet.

        • Meint Matthias das mit dem Adolf sein “Seit 5:45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen”.

          Lag der Sender Gleiwitz nicht in Schlesien?
          Im heutigen Polen.

      • Völkerrecht, Menschenrecht, Menschenwürde – Die heuchlerisch-verlogenen Spitzen des globalisierenden Zynismus der wettbewerbsbedingten Welt- und “Werteordnung”, oder einfach nur das “Recht des Stärkeren” solche hohlen Behauptungen aufzustellen!?

        MENSCH BEDEUTET ALLE, aber immernoch wollen ein paar wenige lieber Monopoly, Poker und Mensch ärgere dich nicht spielen, während sich die Masse für deren Sozialismus abrackern und bluten muss, oder mit Tittytainment …!

    • “Nachdem die NATO wieso auch immer ihre Kriegsschiffe ins Schwarze Meer geschickt hat. Was haben die da zu suchen? Aber diese Bedrohung wird im Westen ignoriert.”
      Schon mal auf die Landkarte geschaut? Dann hätten Sie festgestellt, dass drei der Anrainerstaaten am Schwarzen Meer Mitglieder in der NATO sind: Bulgarien, Rumänien und die Türkei. Und die sollen vor ihren Küsten keine eigenen und verbündete Kriegsschiffe fahren lassen dürfen? Aber die Russen dürfen in den Hoheitsgewässern der Ukraine herumnavigieren?
      Warum machen sich die Leute eigentlich immer noch russische Propaganda zu eigen, wo jetzt die Maske gefallen ist?

  33. @Tim 18.02. 17:39 / 17:44

    „Meine Hoffnung ist, dass irgendeinem westlichen Verhandlungsführer noch etwas einfällt, mit dem Putin in diesem Streit sein Gesicht wahren kann, ohne dass der Westen die osteuropäischen Staaten verloren gibt.“

    Naja, Referendums hat es ja längst gegeben. Auf der Krim und im Dombass leben ja auch mehrheitlich Russen, die wohl tatsächlich auch freiwillig zu Russland gehören wollen. Könnte man ja anbieten, die Ukraine einfach zu teilen. Die Westukraine kann sich dann nach Westen orientieren.

    Wenn es denn reichen würde. Das weiß ich leider auch nicht. Aber ein Versuch wäre es wohl wert. Wenn Putin auch die Baltischen Staaten haben will, können wir immer noch militärisch reagieren, zumal die Nato wohl militärisch sehr viel stärker als Russland sein dürfte.

    „Was in dieser Aussage mit “Kultur” gemeint ist, ist letztlich bloß der totale Machtanspruch der lokalen Eliten.“

    Die lokalen Eliten sind immer an der Macht, in allen Ländern und auch in Europa. Wenn die sich z.B. an der Scharia orientieren, und Mehrheiten in der Bevölkerung das unterstützen, wählt sich eine Parlamentarische Demokratie spätestens mit der nächsten Wahl selber wieder ab.

    In Russland hat die „Gelenkte Demokratie“ durchaus mehrheitliche Unterstützung. Im Vergleich zu den Endzeiten des Kommunismus und den ersten Jahren nach dem Umbruch hat sich die wirtschaftliche Situation durchaus entscheidend verbessert, was eben auch eine gewisse Zustimmung in der Bevölkerung bedingt. Ich denke doch, dass wir hier eine Kultur haben, die sich nicht auf die Eliten selbst beschränkt.

    „Menschen überall auf der Welt wollen Freiheit, Sicherheit und (wenigstens ein bisschen) Wohlstand. Das ist exakt das, was “unsere” westlichen Werte ausmacht. Man nennt es auch Menschenrechte.“

    Auch Menschenrechte können zueinander in Konflikt geraten. Wenn die Menschen die Wahl zwischen Arbeitsplatz und Meinungsfreiheit haben, wählen sie wohl meistens erstmal das eigene Auskommen. Wir haben hier Glück, dass wir vor der Alternative gar nicht stehen, und können beides haben.

    Es kann insofern tragisch sein, wenn hier nur Arbeitsplätze versprochen werden, im Gegenzug zur Gewährung der Macht, und hinterher die Arbeitsplätze gar nicht geliefert werden. Dann ist beides weg, die Freiheit und das Auskommen.

    Ich bin wirklich kein Freund des Systems Putin, aber es ist eben die Wirklichkeit. Offenbar hat sich der Mann in der Staatskasse bedient, und muss an der Macht bleiben, um nicht belangt werden zu können. Das heißt aber nicht, dass er nicht auch wirtschaftliche Erfolge vorzuweisen hat. Sein Projekt, die Nachbarländer wieder enger einzubinden, ist jetzt m.E. wirtschaftlich gesehen kein blanker Unsinn.

    Man kann das als Wirtschaftsgemeinschaft vergleichbar mit der EU sehen, nur eben auf Basis einer „Gelenkten“ Demokratie.

    Und im Vergleich zu Sowjetzeiten, wo zig-Millionen Menschen in Arbeitslager verschleppt wurden, sind seine Repressionen gegenüber der Opposition gerade zu harmlos.

    • Putin und Russland haben mit Kommunismus nichts zu tun. Viele Altkommunisten aber unterstützen solche realen Regierungssysteme wie Putins allerdings unabhängig davon wieviel Idealismus da noch vorhanden ist.

    • Wie man als Kommunist ein rechtes, nationalistisches und imperialistisches Land, wie es unter Putin ist, gut finden kann, entzieht sich meinem Verständnis. Offenbar gilt Ihre Treue dem Land und nicht dem Kommunismus.
      Das ist bei vielen “Altlinken” das Problem, dass sie über ihre Treue zu Russland ihre linken Ideale verraten.

      • Bin eher links und sehe das leider auch mit völligem Unverständnis… musste letztens einem guten Freund und auch Linkem sagen dass ich das nie wieder mit ihm diskutieren werde. Sehr schade so etwas…

  34. Ich stimme Jeckenburger voll und ganz zu. Dieses westliche ‘Sendungsbewusstsein’, scheinheilig bis auf die Knochen, mit Ausnahme der deutschen Politiker, die nehmen es mal wieder bierernst. Ansonsten geht es um eiskalte Machtpolitik.

  35. Es is halt S [1], wenn der hiesige werte Inhalegeber nicht in der Lage scheint auf Gegenrede einzugehen und wenig subversiv anfängt eingereichte Leserbriefe auszumerzen,
    Dr. Webbaer würde sich für so etwas schämen..
    MFG
    WB

    [1]
    ‘S’ = ‘suboptimal’

    • Nein, hier werden keine Kommentare gelöscht, sofern sie nicht beleidigend, rechtswidrig oder Spam sind. In diesen Fällen kenne ich allerdings auch kein Pardon. Andererseits: Wenn Mails zu viele Links enthalten, landen sie im Spamordner. Dann muss ich sie von Hand freigeben. Das dauert dann etwas, denn Samstags habe ich auch noch ein Familienleben.

  36. Meldung vom 19.02.2022:

    EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat an der Münchner Sicherheitskonferenz Kritik geübt, an der Aussenpolitik Russlands und Chinas. Angesicht der russischen Drohungen gegen die Ukraine sei die gesamte internationale Ordnung gefährdet, so von der Leyen.
    In einer Mitteilung sprächen China und Russland von einer «neuen Ära». Russland und China wollten die bestehenden internationalen Regeln ersetzen, so Von der Leyen. Und sie würden das Recht des Stärkeren der Rechtsstaatlichkeit vorziehen.

    Ja, ich behaupte: Russland kann sich eine Einflusszone im Osten mit militärischen oder nicht militärischen Mitteln nur schaffen, wenn es von mindestens einer Seite Unterstützung erhält. Diese Eeite könnte China sein.

  37. @Holzherr 19.02. 15:29

    „Viele Altkommunisten aber unterstützen solche realen Regierungssysteme wie Putins allerdings unabhängig davon wieviel Idealismus da noch vorhanden ist.“

    In der Tat ist dies zunächst verwunderlich, die aktuelle Gelenkte Demokratie ist sehr oligarchisch, und null kommunistisch. Was aber geblieben ist bzw. gerade wiederkommt, ist das machtpolitische Vorgehen der USA gegenüber Russland. Mann wirft hier Russland Aggression vor, obwohl man selber massiv weiter Aufrüstet. Russland muss Angst vor uns haben, nicht wir vor Russland.

    Das ist eben fast dieselbe Lage wie zu Sowjetzeiten, in der sich Russland heute befindet. Entsprechend passt dazu, dass Altkommunisten hierzu in einer Art Reflex die von früher gewohnte Einstellung behalten haben. Dazu passt eben auch, dass das immer noch formal-kommunistische China sich mit Russland verbündet. Man hat offenbar den gemeinsamen Feind USA, der wohl irgendwie seit 70 Jahren ständig irgendeinen Feind braucht, um gegenüber den eigenen Steuerzahlern die eigenen massiven Rüstungsausgaben rechtfertigen zu können.

    Auch hier haben wir in der Konsequenz Machtpolitik, die ganz auf das Recht des Stärkeren setzt. So wie bei dem 2. Golfkrieg gegen Saddam Hussein, das hatte mit Völkerrechts rein gar nichts mehr zu tun, und selbst der Vorwand von Massenvernichtungswaffen war frei erfunden. Hier war der eigene Geheimdienst sehr dienlich, und fabulierte von mobilen Giftgasproduktionsanlagen und dem Versuch des Irak, in Afrika Uran einzukaufen.

    • @Tobias Jeckeburger (Zitat): „ Russland muss Angst vor uns haben, nicht wir vor Russland“.
      In der Tat, Russland muss nicht nur Angst haben, es hat Angst und das zurecht, dass sein schon arg zusammengeschmolzenes Reich völlig erodiert und am Schluss nichts übrig bleibt. Man erinnere sich: Vor nicht langer Zeit war das Regime von Weissrussland, also Lukaschenkos Regime in akuter Gefahr von einer Protestwelle hinweggeschwemmt tu werden. Vorher hat sich schon Georgien zunehmend von Russland abgesetzt. Jetzt noch die Ukraine, die 2014 ihre letzte prorussische Regierung hatte und die unter der jetzigen Regierung gar in ihre Verfassung geschrieben hat, dass sie den Nato-Beitritt anstrebt. Putin verliert doch zunehmend die Macht über die letzten von ihm beeinflussten oder gar kontrollierten Länder. Wer wie Putin, den Zusammenbruch der Sowjetunion für die grösste Katastrophe des 20. Jahrhunderts hält, der kann als Führer Russlands in der Tat nicht mehr ruhig schlafen.

      Nur wird Russland eben nicht nur ausländische Armeen und durch vor seiner Grenze stationierte Waffen bedroht, sondern es wird von inneren Kräften bedroht. Vor allem wird es bedroht von zunehmend selbstbewussten Nachbarn und sogar von Kräften aus Russland selbst, die diese Scheindemokratie nicht mehr mittragen wollen.

      Zitat 2: „ Was aber geblieben ist bzw. gerade wiederkommt, ist das machtpolitische Vorgehen der USA gegenüber Russland. Mann wirft hier Russland Aggression vor, obwohl man selber massiv weiter Aufrüstet. „

      Die USA rüsten nicht wegen Russland auf. Ihre Waffen sind nicht gegen eine (Zitat Obama) „Regionalmacht“ gerichtet, sondern sie dienen dazu, ihre globale Rolle und ihren globalen Anspruch zu untermauern. Und wenn schon, ist es jetzt China, das von den USA als potenzieller oder sogar wirklicher Gegner auf der Weltbühne betrachtet wird. Das übrigens dürfte ein wichtiger Grund dafür sein, dass sich Russland nun bei China Hilfe holt und von China Unterstützung bekommt. Für China ist Russland ein Juniorpartner, aber einer, der nützlich sein kann um den USA etwas entgegenzusetzen.

      • Im übrigen zähle ich sie, Tobias Jeckenburger zu den vielen Deutschsprachigen, die Russlands Bedeutung und Macht immer noch massiv überschätzen. In meinen Augen ist Russlands globale Rolle schon länger vorbei und das, was jetzt Putin macht ist ein letztes Aufbäumen. Denn er weiss, wenn er nichts unternimmt, steht er selbst und der russische Anspruch auf eine Weltrolle vor dem Kollaps.

    • Warum fallen Ihnen bei der gegenwärtigen Krise immer nur die USA ein? Es geht um Russland und Russland betreibt seit Jahren eine aggressive Politik mit hybrider Kriegsführung, Lügen und massiver Propaganda.

    • Russland ist wahrlich kein kommunistisches Land mehr, aber Putin hat dieses Land und sein stets putschbereites Militär im Griff und berechenbar gehalten. Ich bezweifle sehr stark das z.B. ein Typ wie Nawalny das hinbekommen würde.

    • und selbst der Vorwand von Massenvernichtungswaffen war frei erfunden.

      Ein beliebte Geschichtsklitterung. Natürlich besaß der Irak Chemiewaffen.

      Deutsche Firmen hatten in den 80er Jahren kräftig dabei geholfen, sie zu produzieren. Alles schon verdrängt? Noch in den 90ern bestritt niemand die Existenz irakischer Chemiewaffen. Erst mit dem Desaster des Irakkriegs tilgte die westliche Gesellschaft dieses unangenehme Tatsache aus ihrem kollektiven Bewusstsein.

      Nach der US-Invasion wurden in den 2000er Jahren rund 5.000 dieser Waffen gefunden – ein riesiges Arsenal:

      https://en.wikipedia.org/wiki/Iraq_and_weapons_of_mass_destruction#The_New_York_Times_investigative_report

      Es waren genau diese Waffen, zu deren Rückgabe der Irak von den UN aufgefordert war. Teilweise aber sind sie wohl vom irakischen Militär in den 90ern eilig vergraben und dann vergessen worden.

      Die meisten dieser Waffen wurden wahrscheinlich im Laufe der 90er Jahre einsatzunfähig. Viele US-Soldaten sind beim Auffinden der Waffen allerdings (teilweise schwer) verletzt worden.

  38. @Holzherr 19.02. 18:51

    „In meinen Augen ist Russlands globale Rolle schon länger vorbei und das, was jetzt Putin macht ist ein letztes Aufbäumen. Denn er weiss, wenn er nichts unternimmt, steht er selbst und der russische Anspruch auf eine Weltrolle vor dem Kollaps.“

    Ich hab keineswegs den Eindruck, dass Russland oder Putin einen Anspruch auf eine Weltrolle hat. Die wollen einfach nur irgendwie klarkommen, und nehmen sich was sie bekommen können. Eine Wiederherstellung einer engeren Zusammenarbeit in ungefähr den alten Grenzen der Sowjetunion macht ja wirtschaftlich genau so viel Sinn wie unsere EU, wenn auch eine Nummer kleiner.

    Putin einfach per Krieg zu entfernen wie man es mit Saddam Hussein gemacht hat, geht allerdings angesichts von Russlands Atomwaffen jetzt nicht. So ist nun jede Atommacht insofern eine „Weltmacht“, mit der man eben nicht mehr alles machen kann, was man will.

    Was mich eher stört, dass ist dass wir als EU kaum eigene Interessen haben, wie es jetzt mit der Ukraine weitergeht. Ob nun die Ukraine geteilt wird oder komplett besetzt wird, betrifft uns doch konkret kaum. Hier sind nur Prinzipien verletzt. Dafür zieht man normalerweise nicht in den Krieg.

    Und ein lang anhaltender Wirtschaftskrieg mit Russland wäre für alle Beteiligten auch kaum zu begrüßen. Höchstens für die USA, die würden uns gerne auch Erdgas verkaufen.

    • @Tobias Jeckenburger (Zitat): „ Ich hab keineswegs den Eindruck, dass Russland oder Putin einen Anspruch auf eine Weltrolle hat. „

      Behauptung: Im Vergleich zu Deutschland strebt Russland mindestens militärisch eine Weltrolle an. Denn Deutschland operiert militärisch immer im Rahmen der Nato oder im Rahmen der europäischen Streitkräfte und nicht als alleinstehende Macht wie Russland.
      Russland operiert/operierte militärisch in Tschetscheinen, im Kaukasuskrieg (Georgien), in der Krim, in Syrien und neuerdings in Afrika. Und das alles bei einem russischen Bruttoinlandprodukt das nicht einmal die Hälfte Deutschlands ausmacht.

      In Afrika operieren russische Söldnertruppen in der Zentralafrikanischen Republik und neuerdings in Mali. Zitat Wikipedia: „ Nach Angaben der russischen Botschaft in Bangui wurde die Anzahl der russischen Militärausbilder in Zentralafrika am 10. Mai 2021 auf 1200 Mann verstärkt, sie sollen sich dort aktiv im Verbund mit Wagner-Einheiten Kämpfe mit den dortigen Rebellen liefern.„ Gemäss Was will Russland in Afrika? spielen russische Waffen und Söldner nun nach dem Abzug Frankreichs aus Mali eine wichtige Rolle.

      Eine Weltrolle nimmt Russland politisch/militärisch auch durch sein grosses Atomwaffenarsenal und seinen ständige Sitz als Mitglied im Weltsicherheitsrat ein.

      Bis vor kurzem spielte Russland auch über seine Weltraumaktivitäten eine Weltrolle. Ohne seine Sojus-Raketen wären bis vor kurzem nicht einmal regelmässige Flüge zur Internationalen Raumstation möglich gewesen. Doch hier, im Weltraum, verliert Russland langsam seine Stellung. Es kommt zu immer mehr Pannen und die Modernisierung der russischen Raketentechnologie scheint zu misslingen. Hier als, im Bereich Weltraumaktivitäten erodiert Russlands Weltrolle. Umso wichtiger werden für Russland deshalb wohl seine militärischen Aktivitäten.

      Auch in der Entwicklung von Kernreaktoren ist/war Russland weit überregional aktiv mit Lieferungen von Kernreaktoren an China und man liest in Russische Atomkraft für die Welt : Seit 2000 hat Russland mehr atomare Energietechnologie ins Ausland verkauft als die USA, Frankreich, China, Südkorea und Japan zusammen. Die staatliche Atombehörde Rosatom baut eigenen Angaben zufolge aktuell mehr als 30 neue Reaktoren, darunter in Finnland, Ungarn, Türkei, Ägypten, Indien, China und Bangladesch (Lieferungen dorthin im Bild). Der Gesamtwert aller ausländischen Projekte wird von Rosatom mit 200 Milliarden Dollar beziffert. Die Attraktivität der russischen Atomindustrie erklärt sich laut dem Stockholmer International Peace Research Institute (SIPRI) durch „All-inclusive-Pakete“, die den gesamten Kernbrennstoffkreislauf abdecken. Rosatom bietet flexible Finanzierungsoptionen und Schulungen – egal ob für Nukleareinsteiger, die ein ziviles Programm von null starten, oder für etablierte Nuklearländer, die spezifische Dienstleistungen benötigen.

      Doch Russland droht auch bei den Atomreaktoren seine führende Stellung mit der Zeit zu verlieren, denn neue Reaktortypen werden in den USA, Grossbritannien und China entwickelt und es ist absehbar, dass Russland seine Stellung im Bau von Kraftwerken in den nächsten 20 Jahren verliert. Auch hier werden also zunehmend Erosionen sichtbar.

      Fazit: Russlands verliert zunehmend seine Bedeutung im Weltraum und beim Export von Industriegütern.
      Es bleibt Russlands militärische Rolle in der Welt. Die hat seit dem Zerfall der Sowjetunion immer nur zugenommen. Immer mehr wird Russland zu einem Ebenbild des antiken Spartas, einem reinen Kriegerstaat, der all seine Energie in die militärische Unterwerfung und Kontrolle seiner Umgebung aufwendete.

    • @Tobias Jeckenburger (Zitat): „ Putin einfach per Krieg zu entfernen wie man es mit Saddam Hussein gemacht hat, geht allerdings angesichts von Russlands Atomwaffen jetzt nicht.„

      Sie kehren wie Putin selbst die Rolle des Angreifers und des Angegriffenen um. Nicht die Ukraine greift Russland an, sondern vielmehr baut Putin gegenüber der Ukraine eine Drohkulisse auf.

      Weder die USA noch die Nato haben die Absicht in einen eventuell bevorstehenden Krieg in der Ukraine einzugreifen.

      Auch hat kein Land bis jetzt Putin die Legitimation abgesprochen über Russland zu herrschen. Nur der Machtanspruch Russlands gegenüber seinen Nachbarländern, der wird nicht anerkannt. Und das zurecht. Denn Länder können/dürfen über ihre eigene Zukunft selbst entscheiden, nicht aber über die Zukunft anderer Länder. Es gilt eben nicht mehr das Recht des Stärkeren.

      Jedes UNO-Mitglied darf erwarten, dass die UNO seine Souveränität als Staat anerkennt und auch bis zu einem gewissen Grad verteidigt.

  39. @Jeckenburger

    Wenn der Westen, angeführt durch die USA, ein Land nicht durch seine diktatorischen Bastarde lenken kann, dann destabilisiert er es bis zum Bürgerkrieg.
    Russland und China sind aber nun mal nicht Afrika, Afghanistan, Irak oder Südamerika!!!

  40. Zum Begriff Langzeitstrategie.
    Eine Langzeitstrategie macht eine Politik berechenbar.
    Ohne eine Langzeitstrategie wird ein Staat zum Opfer der Nachbarstaaten.
    Die Langzeitstrategie von Schweden und der Schweiz ist die immerwährende Neutralität.
    Die Langzeitstrategie Frankreichs ist die Aufrechterhaltung seiner Außengrenzen
    bis hin zum Rhein. Mit der Rückgabe des Saarlandes hat Frankreich sein rechtes Maß wieder gefunden.
    Die Langzeitstrategie Großbritanniens ist am Bröckeln seitdem es in Schottland und Northern Ireland Abspaltungstendenzen gibt.
    Die Langzeitstrategie Rußlands war es und ist es seine selbstgewählte Isolation aufrecht zu erhalten.
    Die Langzeitstrategie der USA zeigt sich in ihrer Rolle als Weltpolizist.
    Die Langzeitstrategie Chinas ist im Augenblick die Rückgewinnung von Taiwan.
    Die Langzeitstrategie von Türkei ist die Wiedererrichtung des Osmanischen Reiches, die von den USA und Rußland gleichermaßen gebremst wird.

    Usw. usw.

    • Wenn die Langzeitstrategie die Beherrschung anderer Länder inklusuve Einsetzung einer genehmen Regierung ist, dann ist das Land, dass diese Langzeitstrategie verfolgt ein Feind aller Völker. Solch ein Land verstösst gegen das Selbstbestimmungsrecht der Nationen und es verstösst zudem gegen elementare demokratische Prinzipien. Demokratie bedeutet, dass die Stimme der Bevölkerung, der Bürger mehr oder mindestens eben so viel zählt wie der Wille eines Regierungschefs oder Präsidenten.

      Wer eine Langzeitstrategie gegen andere Länder/Völker verfolgt, der gehört langfristig in seine Schranken verwiesen.

      • @Holzherr

        Schon mal über eine Langzeitstrategie des Lebens der Schöpfung / des Universums / des
        Zentralbewusstseins nachgedacht?

        Oder immer nur in den Schranken der wettbewerbsbedingten Bewusstseinsbetäubung von und zu einer Sinnhaftigkeit in zufälliger Einmaligkeit funktioniert, wo Selbstmörder (bewusst oder unbewusst) aus der Vernunftbegabung die höchste Moral und das größte Verantwortungsbewusstsein entwickelt haben, angesichts eines illusionären “Zusammenlebens” wie ein wachstumwahnsinniges Krebsgeschwür?

  41. Warum nimmt man nicht den ganzen Sprengstoff aus der Krise, indem man den Gebieten, die fast ausschließlich von Russen bewohnt werden, den Status einer autonomen Provinz verleiht, ähnlich Südtirol. Dort ist deutsch auch Amtssprache uind wer mal dort war, denkt, er wäre in Österreich oder Deutschland. Südtiroler sind Italiener mit der Möglichkeit, ihre Kultur völlig frei zu leben. Italien ermöglicht ihnen das – nach z.T. erbitterten Kämpfen.
    Man fragt sich, warum und wer das in der Ukraine nicht will. Zu keiner Zeit hat der Westen das als Möglichkeitt in Betracht gezogen, wie man nie an einer wirklichen Lösung interessiert war.

    • @Wolfgang Stegemann (Zitat):“ Warum nimmt man nicht den ganzen Sprengstoff aus der Krise, indem man den Gebieten, die fast ausschließlich von Russen bewohnt werden, den Status einer autonomen Provinz verleiht, ähnlich Südtirol.“

      Sie kennen offensichtlich das Minsker Abkommen nicht. Denn das geht genau in diese Richtung und Putin beklagt ja, dass die Ukraine dieses Abkommen zu langsam und zu wenig umsetzt.

      • Sie setzt es gar nicht um, und der Westen tut da auch nicht viel. Ansonsten wäre man da wesentlich weiter.

  42. Martin Holzherr,
    gut gesprochen ! So sollte es sein.
    Realistischer ist es, die tatsächlichen Machtverhältnisse und Interessen zu betrachten.
    Beispiel Spanien.
    Das Reginalparlament in Katalonien hat sich für eine Loslösung von Spanien ausgesprochen. Das spanische Parlament in Madrid hat sich davon nicht beeindrucken lassen .
    Beispiel Gibraltar.
    Spanien fordert Gibraltar von GB zurück, die berufen sich auf die Rechte der dort lebenden Bevölkerung , die für GB stimmt.
    Bei Hongkong hat das nicht funktioniert, weil eben China eine Weltmacht ist.

    Das Selbstbestimmungsrecht der Bevölkerung ist nicht das einzige Kriterium für die Entscheidung , ob sich ein Landesteil abspalten kann oder nicht.
    Genau so entscheidend ist die Garantie der äußeren Grenzen einer Nation.
    Erinnern Sie sich an Südtirol? Da waren 75 % der Bevölkerung gegen einen Verbleib bei Italien. Italien hat sich dadurch gerettet, dass den Südtirolern sprachliche und wirtschaftliche Autonomie zugesichert wurden und auch eingehalten wurden. Im Augenblick ist die Mehrheit der Südtiroler für einen Verbleib bei Italien. Erstaunlich oder.?
    Putin sollte sich daran ein Beispiel nehmen.

    • @hwied (Zitat): „ Realistischer ist es, die tatsächlichen Machtverhältnisse und Interessen zu betrachten.„

      Die werden ja immer berücksichtigt. Daneben gibt es aber demokratische Prinzipien mit mindestens gleicher Bedeutung.
      Das bedeutet: Das Streben nach Autonomie Kataloniens kann/darf von Spanien nicht völlig ignoriert werden. In Spanien gibt es neben Katalonien übrigens noch andere Regionen mit Autonomiebestrebungen. Und diese wurden teilweise gewährt, später aber wieder stark eingeschränkt.

      Was das Verhältnis eines souveränen Staates zu einem anderen angeht, so gilt ein generelles Gewaltverbot und es gilt gemäss einer UNO-Deklaration von 1970:

      Alle Staaten genießen souveräne Gleichheit. Sie haben dieselben Rechte und Pflichten und sind gleichberechtigte Mitglieder der internationalen Gemeinschaft, ungeachtet aller Unterschiede wirtschaftlicher, gesellschaftlicher, politischer oder anderer Natur.” Weiter heißt es: “Jeder Staat hat die Pflicht, die Rechtspersönlichkeit der anderen Staaten zu respektieren. Die territoriale Integrität und politische Unabhängigkeit jedes Staates sind unverletzlich. Jeder Staat hat das Recht, seine politische, gesellschaftliche, wirtschaftliche und kulturelle Ordnung frei zu wählen und zu entwickeln.”

      Konkret bedeutet das: die Ukraine ist als Land gleichberechtigt mit Russland.

      Bedeutet das nun, dass jede Regierung legitim ist und von allen anderen anerkannt werden muss. Im Prinzip ja, ausser die Regierung repräsentiert in keiner Weise mehr das Volk, die Bevölkerung, über die sie herrscht. Saddam Hussein beispielsweise repräsentierte in keiner Weise die Shiiten, welche aber mehr als die Hälfte der Bevölkerung ausmachten. Seine Legitimation war in meinen Augen schon darum in Frage gestellt.

      Putin dagegen ist vom Ablauf der russischen Wahlen her zwar nicht unbedingt demokratisch legitimiert, aber er unterdrückt immerhin nicht selektiv bestimmte Bevölkerungsgruppen. Wenn schon könnte man Putin vorwerfen eine Klientel von mit ihm verbandelten Leuten zu begünstigen, doch dieses Vorgehen richtet sich nicht gegen das russische Volk an und für sich. Alle Regierungen anerkennen dementsprechend die Legitimität seiner Regierung solange sie innerrussische Angelegenheiten betrifft.

    • Eine gelungene Regelung zu einer autonomischen Region.

      Aber, warum soll sich Putin ein Beispiel nehmen?
      Sollte s das nicht eher die Ukrainische Regierung machen?

  43. hwied:
    Nicht Putin, sondern die Ukraine sollte sich daran ein Beispiel nehmen.

  44. Ich weiss, die Natur des Menschen ist das Herdenwesen, welches seine Vernunftbegabung, entsprechend der Art und der Weisheit des ersten und bisher einzigen geistigen Evolutionssprunges, ebenbildlich zum Ursprung in zweifelsfrei-eindeutiges Verantwortungsbewusstsein gestalten soll, für …!

    Doch leider hat Mensch nur den geistigen Stillstand und Konfusion in wettbewerbsbedingter Symptomatik bewirkt, was man tatsächlich als vom Ursprünglichen entartet und bösartig bezeichnen kann und von Mensch in gleichermaßen Bewusstseinsschwäche mit Schuld- und Sündenbocksuche kompensiert wird, so dass die Wirklichkeit wahrhaftig illusionär/unwahrhaftig ist, begrenzt/beschränkt (durch die schwarzen Löcher) mit der neuesten Erkenntnis/Ahnung/(Halb-)Wissenschaft der Realität eines holographischen Universums.
    ✊😎

  45. Holzherr, Stegemann
    Territoriale Integrität ist ein Baustein für Frieden, der andere Baustein ist der Wille der Bevölkerung.
    Im Falle der Ostukraine möchten die dort lebenden Russen zu Rußland, die territoriale Integrität der Ukraine verhindert das.
    Vertrauensbildende Maßnahmen wären der richtige Weg.
    Ohne mich für die eine Seite oder andere Seite stark zu machen, das bleibt ein sehr sehr schwieriges Thema. Wir sollten uns dabei zurückhalten.
    Polen macht uns vor, wie man es nicht machen sollte. Die traditionelle Freundschaft mit den USA hat bei der Ostseepipeline die USA ins Spiel gebracht, die dieses Thema wirtschaftlich betrachtet.

  46. hto
    schwätz nicht von Schwarzen Löchern, gib Putin einen Rat wie er aus der Sache rauskommt ohne sein Gesicht zu verlieren
    und dass die Ukrainer ihr erwachtes Selbstbewusstsein nicht so provozierend zur Schau stellen.

    • Was Putin auch macht, eine Angst vor Gesichtsverlust spielt dabei sicher keine Rolle.😊

      Aber die Konsum- und Profitautisten verlieren offensichtlich fast komplett den Rest an heuchlerisch-verlogener Schauspielkunst.😏 🤥 😱 😬

  47. Russland führt seit 2014 einen (verdeckten) Krieg in der Ukraine
    Frankreich hat während des Baskenkonflikts Basken Unterschlupf gewährt, es hat aber nie französische Soldaten ins Baskenland geschickt. Dies im Unterschied zu Russland, das Sondertruppen und Befehlshaber im Tarnmantel in den Donbass und nach Luhansk schickte. In der Wikipedia liest man sogar:

    Auch nach Einschätzung eines Kommandanten einer solchen Einheit ging der Krieg in der Ostukraine nicht von den Donbass-Bewohnern selbst, sondern von diesen bewaffneten Einheiten aus.[16] Russland unterstützt diese Milizen seit Beginn der Kampfhandlungen durch das Einsickernlassen von Freischärlern und, ebenfalls seit Beginn, durch Lieferungen von schweren Waffen bis hin zu Panzern.

    Es kommt noch besser, denn die russischen Operationen im Donbass und um Luhansk wurden von den Medien in Russland als sogar als solche anerkannt und man liest dazu:

    “ Aufgrund aller bekannten Indizien dementierten auch die staatsnahen russischen Medien ab September 2014 nicht mehr die Anwesenheit russischer Soldaten, sondern verbreiteten das Narrativ, die Soldaten würden „in ihrer Freizeit“ dort kämpfen.

    Auch internationale Organisationen und Beobachter kamen zum Schluss, dass in der Ostukraine eine eigentliche Terrorherrschaft herrscht/herrschte. Man liest in der Wikipedia dazu:

    Im Juni 2014 beklagte der UNHCHR in den nicht von der ukrainischen Regierung kontrollierten Gebieten eine von den dortigen Milizen geschaffene Atmosphäre der Angst mit Tötungen, Folterungen und anderen Menschenrechtsverletzungen[21] sowie am 28. Juli den totalen Zusammenbruch von Recht und Ordnung und sprach von einer Terrorherrschaft der bewaffneten Gruppen über die Bevölkerung mit Freiheitsberaubungen, Entführungen, Folterungen und Exekutionen.[22] Hunderttausende Menschen flüchteten aus den betroffenen Gebieten. Beim Abschuss des zivilen Malaysia-Airlines-Flug 17 im Juli 2014 durch prorussische Milizen starben 298 Zivilisten.

    Fazit: In der Ostukraine hält Russland einen verdeckten Krieg am Laufen, der ein ziviles Leben und eine freie Meinungsäusserung für Bewohner dort verunmöglicht.

  48. LANGZEITSTRATEGIE – Es gibt sehr viele Menschen die sagen zu Recht “Ich ändere mich erst wenn diese Welt sich ändert” und machen ungeniert weiter wie gewohnt. Ich kann das nicht, aber 👊😎👍

  49. @Holzherr 20.02. 12:04

    „Saddam Hussein beispielsweise repräsentierte in keiner Weise die Shiiten, welche aber mehr als die Hälfte der Bevölkerung ausmachten. Seine Legitimation war in meinen Augen schon darum in Frage gestellt. „

    Jetzt fangen Sie selber an, das Völkerrecht zu relativieren. Mit der Begründung machen Sie ziemlich viele Länder zu Freiwild, auch im Sinne des Rechts des Stärkeren. Das dürfte mehr als die halbe Welt betreffen. So einfach ist das alles nicht. Es sind nicht überall gutmütige Regierungen tätig, die demokratisch legitimiert sind und die Zustimmung eine Bevölkerungsmehrheit hinter sich haben. Und schon gar nicht häufig ist es, dass keine Minderheiten diskriminiert werden, das ist in der real existierenden Welt nun leider sogar immer noch richtig verbreitet.

    Wenn Sie hier überall eine Legitimität für Waffenlieferungen und tatsächliche Kriegseinsätze sehen, dann haben die Generäle, die Waffenindustrie und die Soldaten wirklich nachhaltig und global alle Hände voll zu tun.

    Vernünftige Realpolitik ist für mich, sich zunächst mal seiner eigenen Interessen bewusst zu werden, und in dem zu beobachtendem Elend dann eher deeskalierend tätig zu werden. Nicht umsonst ist es in D Gesetz, keine Waffen in Krisengebiete zu liefern.

    Der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland ist von beiderseitiger Rücksichtslosigkeit geprägt, zu der wir fast nichts Positives beitragen können. Wir haben es nicht in der Hand, da förderlich bezüglich einer friedlichen Lösung zu sein. Das einfachste ist hier, dem Stärkeren seine Stärke zu lassen, so nehmen dann die Dinge schneller ihren Lauf.

    Am Irakkrieg haben wir uns bewusst nicht beteiligt, und haben den USA ihren vollkommen sinnlosen und ebenso völkerrechtswidrigen Krieg selber überlassen, weil wir genau wussten, dass wir die USA hier nicht aufhalten konnten. Traurig wie sie war, diese Geschichte, wir konnten es nicht verhindern.

    Und hier ging es offenbar nie um die irakische Bevölkerung, eine Befreiung in einen anhaltenden Bürgerkrieg hinein ist nicht hilfreich.

    Ich finde es richtig wichtig, sich eben selber möglichst friedlich zu verhalten, auch in einer Position der Stärke, in der wir uns ja offensichtlich befinden. Und eben unsere Beziehungen zu Nachbarländern und Handelspartnern so zu gestalten, dass wir gut koexistieren und keine Gewalt anwenden müssen.

    Auch nicht anlässlich von Streitigkeiten und Gewalttätigkeiten, die Andere untereinander austragen. Zumindest solange wir selber nicht bedroht sind. In diesem Fall allerdings ist natürlich auch militärische Gewalt geboten, uns selber verteidigen müssen wir uns schon.

    Wenn wir angesichts eines tatsächlichen Einmarsches von russischen Truppen in der ganzen Ukraine die Lust verlieren, mit Russland Handel zu treiben, kann das auch legitim sein. Das ist wohl auch Teil von nationaler Souveränität, klar. Jeder hat das Recht Handel zu treiben, oder eben auch nicht. Aber das müssen wir uns dann auch gut überlegen, ob wir das wirklich wollen.

    Wir sind zwar in der NATO ein gemeinsames Militärbündnis, aber was ein mögliches Ende der Wirtschaftsbeziehungen mit Russland betrifft, da sind hier die Interessen der USA und der einzelnen Mitgliedsstaaten in Europa sehr verschieden. Das ist jetzt schon wieder ein dicker Konflikt für sich.

    Die USA und Russland exportieren beide Gas, Weizen und Waffen, und sind hier in direkter Konkurrenz. Wir kaufen Gas und Weizen gerne in Russland ein, und verkaufen im Gegenzug gerne Gebrauchtwagen und auch Neufahrzeuge. Das sind schon gravierende Unterschiede.

    Was das Grundprinzip Völkerrecht betrifft, so haben wir schon eine Koexistenz des Rechts des Stärkeren und der theoretischen Rechtsangelegenheiten. Wir haben keine wirkliche Gerichtsbarkeit, die im konkreten Fall entscheiden kann, was Recht ist. Und wir haben schon gar keine Exekutive, die derartige Gerichtsbeschlüsse umsetzen könnte. In der Praxis bedeutet das, dass wir uns gerne an das Völkerrecht halten können, wenn wir das wollen. Wenn es jemand aber nicht tut, und wir ihm das Recht aufzwingen wollen, dann müssen wir selber militärisch aktiv werden, und müssen dafür natürlich stärker sein, sonst geht das ja gar nicht.

    Was uns bleibt ist Handel und Zusammenarbeit, damit kann man seine Beziehungen schon sehr gut gestalten, finde ich. Und das gerne auf der freiwilligen Basis, sich selber an das Völkerrecht zu halten.

    • @Thomas Jeckenburger: Die UNO hat den Krieg gegen den Irak als rechtswidrig eingestuft. Und das zurecht, weil gemäss UNO-Statuten gewaltsame Angriffe auf andere Staaten nicht erlaubt sind, selbst wenn ihre Herrscher illegitim sind.

  50. Zum Folgenden von “Tim” weiter oben:

    ….Nicht nur hier. Ich bin wirklich geschockt, dass das Selbstbestimmungsrecht der Völker in unserer Gesellschaft offenbar nur rudimentär bekannt ist. Viele gehen wie selbstverständlich davon aus, dass der russische Diktator einfach mal so Interessensphären definieren darf, als hätte es das 20. Jahrhundert mit seinen schrecklichen Ereignissen nicht gegeben.
    Ich schätze, der Wohlstand macht viele Menschen träge und uninteressiert……”

    (Zitatende)

    Ich bin immer wieder schockiert, wie selbsternannte Superdemokraten völlig geschichtsvergessen heuchlerische Kommentare voller moralischer Doppelstandards abgeben:

    Bekanntlich hat Putin nach den Jugoslawienkriegen vor mehr als zwanzig Jahren sich dahingehend geäußert, das er nun keine (moralischen) Skrupel (mehr) haben müsse , in der russischen Interessensphäre zukünftig genauso zu handeln , wie die Amerikaner (bzw.die Nato und mit Europa und Deutschland) ihre Interessen bezüglich Jugoslawien bzw. Serbien durchgesetzt haben.

    Und dort wurden diese (westlichen) Interessen bekanntlich nicht mit dem “Roten Kreuz” sondern durch ein monatelanges Bombardement eines (im Sinne der USA) unbotmäßigen, weil russlandfreundlichen , Staates durchgesetzt.

    • @little Louis: Bei den Einsätzen der UN-Truppen und später der Nato in den Jugoslawienkriegen ging um die Beendigung der Kriege. Für Russland dagegen ging es darum, die Serben zu unterstützen, also darum, wer den Krieg gewinnt.
      Die Kriege wären ohne UN- und NATO-Eingriff noch lange weiter gegangen.

      Im Artikel USA – Russland und der Jugoslawienkrieg liest man dazu:

      “Trotz des wachsenden Drucks auf Sarajevo, Geiselnahme von UN-Soldaten und serbischen Angriffen gegen die Schutzzonen von Srebrenica und Zepa wandte sich die russische Führung strikt gegen jegliche Militärinterventionen (auch aus der Luft) und eine “unabhängige Rolle der NATO “, da dies Russlands Position gegenüber den Serben schmälern und von der eigenen Öffentlichkeit angeprangert würde.”

      Russland sah im Jugoslawienkonflikt bereits einen Kampf um Einfluss und um Einflusszonen. Dazu liest man im eben verlinkten Artikel:

      „Die These von den strategischen russischen Interessen in der Region ist ein Versuch, die traditionelle imperiale expansionistische Politik Russlands wiederzubeleben, sie dient der Begründung einer großen slawischen Allianz als Gegengewicht zur von den USA und Europa propagierten “Neuen Weltordnung” und als Keil gegen die Pläne zur NATO – Osterweiterung.”

    • @ little Louis

      Was ist bloß los in diesem Forum? Hier fallen wirklich alle moralischen Schranken. Der Westen hatte in Jugoslawien wahrlich keine imperialen Interessen. Völkermord zu verhindern ist etwas anderes, als ein Imperium wiederzuerrichten.

      Man bekommt fast den Eindruck, manche Kommentatoren vertreten hier direkt die Interessen (zumindest aber die Weltsicher) von Zar Wladimir!

  51. little Louis,
    Der Balkankrieg war kein Ruhmesblatt der EG.
    Ein Bekannter war bei der Kafortruppe, der musste sich anhören lassen:” Macht ihr jetzt die Geschäfte der Serben.” Die hat nämlich die Kroaten entwaffnet, nicht aber die Serben.

  52. Alles Spekulationen. Nichts genaues weiß man nicht. Keiner kennt den Tag noch die Stunde, nicht der Sohn, sondern nur der Vater -oder so ähnlich. Denn: der Putin könnte die 80er lieben und da gehört das Waldsterben, die German-Angst, die Raketenstationierung und der kalte Krieg dazu. Der Putin könnte auch den bad cop spielen und der Westen den good cop. Alle haben vom Klimawandel und Corona die Schnauze voll, also läßt man die nächste Sau durchs Dorf treiben, damit das “Hausvieh” (von Kant geklaut) beschäftigt ist. Es könnte auch sein, daß Putin über Corona depressiv geworden ist und sich mit großem Knall denn leisen Furz verabschieden will. Wie gesagt: nichts genaues weiß man nicht, aber man ist beschäftigt.

  53. Die russische Regierung bereitet eine Invasion der Ukraine vor, und die Leute hier diskutieren über den Irakkrieg, den Jugoslawien oder sonstiges, anstatt die Augen aufzumachen.
    Ein Großteil der Informationen über den Truppenaufmarsch kann man aus öffentlichen Quellen (Satellitenbilder, Videos im Internet) nachverfolgen.

    Meine Meinung: Putin sieht die Möglichkeit eines Großrussischen Reiches aus Russland, Belarus und Ukraine. An das Baltikum wird er sich nicht herantrauen, das steht schon unter dem Schutz der NATO. Ob der das durchzieht, weiß ich nicht, aber Putin treibt die Vorbereitungen offensichtlich weiter.

    • Grüter: “Warum baut Russland eine militärische Drohkulisse an der ukrainischen Grenze auf?”

      Weil sie es können, so einfach ist das.

      Paul Stefan: “… anstatt die Augen aufzumachen.”

      Wenn ich als Langzeitarbeitsloser eine wirksame Drohkulisse aufbauen könnte, damit ich wieder Geld verdienen, wohnen und … könnte (zumindest im Rahmen der “normalen” Teilhabe), dann würde ich es tun, denn es gibt, ausser Repressalien, Almosen und Sanktionen im Rahmen von HartzIV, nur wettbewerbsbedingten Kommunikationsmüll, also Heuchelei, Lügen, Bewusstseinsbetäubung und “lobbyistische Emotionen aus zweiter Hand”.

      Mit Russland, China und dem “Rest der Welt”, muss endlich eine Kommunikation zur Gestaltung einer Weltgemeinschaft OHNE wettbewerbsbedingte Symptomatik begonnen werden, für ein Gemeinschaftseigentum zur erstmals wirklich-wahrhaftigen Befriedung/Befreiung von allen Problemen/Krisen.

      Die Bedrohungen, Intrigen, das Taktieren, Provozieren, Erpressen und der Wahnsinn muss aufhören, für wirklich-wahrhaftige Vernunft und zweifelsfrei-eindeutiges Verantwortungsbewusstsein!!!

  54. @Paul Stefan (Zitat):“ Die russische Regierung bereitet eine Invasion der Ukraine vor, und die Leute hier diskutieren über den Irakkrieg, den Jugoslawien oder sonstiges„
    Falls sie es nicht bemerkt haben: die Kommentatoren hier die den Irakkrieg, Jugoslawien und sonstiges in die Diskussion einbringen, die wollen nichts anderes als einen Angriff auf die Ukraine rechtfertigen. Rechtfertigen mit den Missetaten der USA und seiner Verbündeten, die Russland angeblich in die Enge getrieben haben, so dass er nun zurückschlagen muss.

  55. Diplomatie ist die Kunst, seinem verhassten Nachbarn die Kehle durchzuschneiden, ohne ein Messer zu benutzen. Charles Maurice de Talleyrand, Diplomat während der französischen Revolution

    Als Marginalisierter des nun “freiheitlichen” Wettbewerbs kann ich dieses Zitat sehr gut verstehen.
    😎👍

  56. Zu M. Holzherr
    “die wollen nichts anderes als den Angriff auf die Ukraine zu rechtfertigen…”
    Sie sollten den Leuten zugestehen dass sie versuchen diese Lage zu verstehen bzw. zu analysieren, je nach ihrem Wissenstand bzw. ihrer Ideologie. Dass Menschen einen Krieg rechtfertigen wollen ist wohl eine üble Unterstellung. Wer diese Krise verstehen will, sollte auch beide Parteien versuchen zu verstehen, ansonsten ist er voreingenommen und fremdgesteuert. Den armen Ukrainern ist es wahrscheinlich egal ob sie von ukrainischen (demokratischen ) Oligarchen ausgebeutet werden oder von russischen .Ausbeutung bleibt Ausbeutung. Und uns sollte es auch nicht egal sein da wir wahrscheinlich sehr darunter leiden würden und Gas-und Oelpreise incl. Nahrungsmittelmangel dieses Land verändern würden.

  57. Ich denke man sollte sich einfach darauf einrichten dass der derzeitige Zustand bleiben wird, garniert mit ein paar politischen/wirtschaftlichen Massnahmen von russischer Seite von Zeit zu Zeit inclusive entsprechender Riposten von Seiten der EU.
    Ich denke Russland geht davon aus, dass auf lange Sicht ein zentralistisch geführtes Land seinen demokratischen “Kontrahenten” überlegen ist, weil es irgendwann wahrscheinlich eine politische Blockierung seitens der EU geben wird die Russland ein kalkuliertes Risiko erlaubt.
    Übrigens ist diese Meinung gar nicht einmal abwegig. Die Auswirkungen der polnischen und ungarischen Blockadepolitik auf die EU haben das gezeigt.
    Und: Russland hat nicht ewig Zeit. Die derzeitige Situation wird zu einer Konsolidierung der NATO und der EU führen, so dass Russland auf Dauer immer weniger Drohpotential hat.
    Meine Meinung, natürlich.

    • Schätzer (Zitat):“ Die derzeitige Situation wird zu einer Konsolidierung der NATO und der EU führen, so dass Russland auf Dauer immer weniger Drohpotential hat.
      Meine Meinung, natürlich.“

      Das ist nicht nur ihre Meinung. Der US-Aussenminister Blinken meinte kürzlich: Putin erreiche genau das Gegenteil von dem was er wolle: Mehr Länder suchen nun bei der NATO Zuflucht. Sogar Schweden und Finnland überlegen sich nun einen Beitritt.

      • Serbien ist anscheinend auch wieder in seine Exklaven aktiv… oder lese ich da etwas in die Nachrichten hinein?

  58. Putin geht es ums innenpolitische Überleben. Deshalb wird er in die Ukraine reingehen.

  59. Es drängen sich Parallelen zum 1000 jährigen Deutschen Reich oder der Ideologie “Volk ohne Raum” auf. Tatsächlich haben die Nazis eine Ideologie erarbeitet, verbreitet und “Nichtfolgsamkeit” unter drastische Strafen gestellt. Und dann haben sie geklaut wie die Raben. (Stichwort: Kleptokratie)
    Wenn man solches Verhalten als Strategie bezeichen will, dann verstehe ich, was Putin & Co. gerade veranstalten. Nach außen wird die Wiederherstellung des alten Russland als seligmachende Zielsetzung proklamiert, nach innen bereichert sich ein kleiner Zirkel hemmungslos.
    Wie war das kurz vor Ausbruch des 2. Weltkriegs? Man hat versucht, Hitler zu befrieden (gebt ihm halt Böhmen und Mähren, dann wird er schon ruhig sein). Wie ist das jetzt? Der Kerl und seine Bagage muss gestopp werden, sonst wiederholt sich die Geschichte….

  60. Wie üblich und wie in fast allen anderen Medien kein Wort zu Russlands Vorschlag von Dezember 2021: https://www.ostinstitut.de/files/de/2021/Ostinstitut_Vertrag_zwischen_der_RF_und_den_USA_%C3%BCber_Sicherheitsgarantien_OL_2_2021.pdf

    Und wer hat als erstes ABM, INF und Open Sky aufgekündigt? Wer hat Basen in Polen und Rumänien massiv ausgebaut, wer hat Russland zu Regionalmacht degradiert, wer redet nur davon, dass die Ukraine aktuell nicht in die NATO aufgrenommen wird, weigert sich aber, das auszuschließen, wer macht seit Jahrzehnten in Europa die gleichen Manöver wie Russland auf ihrem Territorium und in Belarus jetzt?
    “Unsere amerikanischen Freunde” während “unsere russischen Kollegen” (Baerbock) nur darauf reagiert haben.

  61. Zu was würden die imaginären super großen Vergeltungsdrohungen des Westens den führen? Schon bei jedem Krieg musste(n) das Land/die Länder, welche(s) erobert wurde(n) die Reperationskosten tragen. Ergo würde Putin gezwungen sein reiche Länder mit zu besetzen um diese ausbluten zu lassen. Das hieße ein Stopp der Putinarmee würde nur geschehen können wenn die Nordsee dann die natürliche Grenze ist. Die Amerikaner würden sich auf ihre landesgrenzen kpnzentrieren und sich um Europa (wenn überhaupt) nur formalistisch kümmern. Das Endziel könnten 3 mächtige Weltbeherrscher USA, China und Russland, sein.

  62. Von der Kleptomanie, des nun “freiheitlichen” Wettbewerbs, zur Kleptokratie – 👊😎Ja, das ist eine Kausalität des imperialistisch-faschistischen Erbensystems in der zeitgeistlichen Reformität der wettbewerbsbedingten Symptomatik.

    Nur ist Putin nicht so dumm wie der Nationalsozialismus des “1000jährigen Reiches”! Aber ich denke ihn und Russland zu bekämpfen entspricht mal wieder der dümmlichen Verkommenheit der kleptomanischen Profitler dieses Kreislaufes, denn so bleibt die Ursache wieder “hübsch” in der herkömmlich-gewohnten Wirkung von Schuld- und Sündenbocksuche versteckt/konfusioniert!?

  63. @Holzherr 21.02. 10:40

    „Falls sie es nicht bemerkt haben: die Kommentatoren hier die den Irakkrieg, Jugoslawien und sonstiges in die Diskussion einbringen, die wollen nichts anderes als einen Angriff auf die Ukraine rechtfertigen.“

    Naja, ich nicht. Zunächst mal wird sich erst noch zeigen, ob Putin tatsächlich die ganze Ukraine wirklich besetzten will.

    Es wäre wohl Unsinn, wie auch Unrecht, das zu tun. Möglich aber schon.

    Mit dem Vergleich zu recht ähnlichen Missetaten der USA will ich nur dahin argumentieren, dass wir uns da militärisch wirklich heraushalten sollten. Insbesondere, weil wir in der Ukraine kaum eigene Interessen haben. Nebenbei habe ich auch ein wenig Angst vor dem beteiligtem Atomwaffenpotential in Russland und in den USA.

    Und ob es Sinn macht, im Fall des Falles nur, die Handelsbeziehungen zu Russland einzustellen, da meine ich, dass wir uns das besser gründlich überlegen sollten. Vermutlich wird sich Putin einfach China zuwenden, und wir in Europa stehen dann vor allem selber dumm da, und Biden freut sich, dass wir bei ihm dann vermutlich teureres Erdgas einkaufen müssen.

  64. Was wäre wenn Putin auch ein kranker Mann wäre…. Das wäre sozusagen eine bzw. Seine letzte Chance noch sein Lebenswerk in die Geschichtsbücher zu bringen…

  65. Meiner Meinung nach geht es bei der ganzen Thematik um die Stationierung von Kampftruppen an der Grenze Russlands sowie die NATO Erweiterung – Die USA/Nato hatten ja bereits 2019 mit dem Abzug/Umzug der Truppen aus Deutschland (und der Umverlagerung nach Polen) damit begonnen: https://augengeradeaus.net/2019/09/polen-und-usa-vereinbaren-standorte-fuer-mehr-us-truppen/

    Nicht Putin muss am Verhandlungstisch, die NATO sollte ihren agressiven Expansionszwang zügeln (was ja nicht unbedingt die gewünschte Strategie darstellen dürfte – ein Einmarsch in der Ukraine wäre vermutlich das bevorzugte Szenario, nicht umsonst malt Biden dieses Bild schon seit Wochen an die Wand).

    • @Thomas M (Zitat):“ die NATO sollte ihren agressiven Expansionszwang zügeln „

      Länder wie Polen wollten unbedingt in die NATO. Die NATO hätte Polens Beitrittsgesuch also ablehnen müssen um nicht zu expandieren.

      Und nach dem Aufmarsch der russischen Armee vor der Grenze der Ukraine kommen auch Schweden und Finnland in die Versuchung einen Aufnahmeantrag bei der NATO zu stellen. Und das obwohl Putin Finnland und Schweden beide warnte, mit einem NATO-Beitritt würden sie von Freunden zu Feinden. Doch das spielt in dieser Situation wohl keine Rolle mehr. Denn wenn Russland die Ukraine bedroht, dann kann es auch zu einer Bedrohung für Finnland und Schweden werden und das auch ohne vorher zum Feind erklärt worden zu sein. Schliesslich bezeichnet/betrachtet Putin die Ukraine als befreundetes Land. Doch diese Freundschaft genügt ihm wohl nicht. Er möchte noch enger in Tuchfühlung gehen.

  66. Hi, bin nur Lehrer und kein Wissenschaftler und nicht mal Geschichtslehrer, aber ich habe versucht, meinen Schülern das Ganze mal gleichnishaft zu erklären:
    Stelle dir vor, du wohnst in einem Haus mit Garten (Ukraine). Dort wohnst du mit deiner Familie, Eltern, Kinder, Onkel und Tanten, … usw.. Ihr seid so 44 Personen – ist ein sehr großes Haus. Im Haus daneben wohnt die Familie deines NachbarnX (Russland), auch eine sehr große Familie, ca. 144 Personen und ein riesen Schuppen mit riesigem Garten. Ihr wart mal beste Freunde, aber das Verhältnis hat sich ziemlich abgekühlt. Dafür verstehst du dich mit deinen anderen NachbarnYZ(Nato/der Westen) immer besser. Doch irgendwie mag das dein alter NachbarX nicht so gerne und ist sauer, denn früher habt ihr gemeinsam über NachbarYZ abgelästert. Richtig sauer wurde er aber, nachdem er erfahren hat, dass du NachbarYZ zu deinem Geburtstag eingeladen hast und NachbarX nicht. Nicht schön für NachbarX, aber du kannst natürlich mit jedem befreundet sein und auch jeden treffen, den du willst. Doch eines Tages steht NachbarX mit paar Hooligans in deinem Garten und weist dich “nett” daraufhin, dass der Poolbereich mit dem Zugang zum Pool (Krim), jetzt ihm gehört. Als Begründung nennt er, dass er sich dadurch bedroht fühlt, dass du so viel mit NachbarYZ zu tun hast. Weil der Opa von NachbarYZ hat seinem Opa mal, als sie jünger waren, sein Spielzeug weggenommen. Du findest das trotzdem nicht richtig und sehr gemein und fragst deshalb deine anderen NachbarnYZ um Hilfe. Aber leider kann dir keiner wirklich helfen. So ist der Pool für dich verloren. Pech gehabt. Gleichzeitig merkst du jedoch, dass sich auch in deinem Gartenhaus die Familie von NachbarX breitmacht und deine Familenmitglieder schikaniert. Als du deinen Nachbarn darauf ansprichst, sagt er dir, dass er damit rein gar nichts zu tun hat und es nur Zufall sei, dass die Leute in deinem Gartenhaus so wie Mitglieder seiner Familie aussehen würden. Tja wieder Pech. Pool und Gartenhaus sind weg. Die Zeit vergeht. Und eines Tages bemerkst du, dass dein Nachbar an deinem Zaun steht, begleitet von 150 Hooligans. Als du ihn darauf ansprichst und fragst, was er vor hat, teilt er dir erneut mit, dass das mit NachbarYZ überhaupt nicht geht, weil er sich bedroht fühlt und dein Haus ja früher eigentlich eh einmal zu seinem Grundstück gehörte und, verursacht durch eine “geopolitische” Katastrophe, nun leider nicht mehr ihm, sondern dir gehört. Er macht zudem vor den anderen Nachbarn, aber vor allem vor seiner eigenen Familie deutlich, dass er das gerne wieder ändern möchte! Das letzte was du siehst, ist, wie sich die Hooligans die Baseballschläger und Schlagringe überziehen … So betrachtet, ist es unnötig, darüber zu diskutieren, welche Gründe Putin aufführt oder hier genannt werden, die das Verhalten von Putin (nicht aller Russen!) zu rechtfertigen versuchen. Unrecht bleibt Unrecht! Putin ist die größte geopolitische Bedrohung für den Frieden in Europa und weit darüber hinaus (siehe Mali). Sein erster Antrieb gekränkter Stolz und Eitelkeit, sein zweiter Antrieb historische Bedeutsamkeit und drittens der eigene Machterhalt. (Einmal KGB immer KGB)

    • @Lehrer S (Zitat):“ Putin ist die größte geopolitische Bedrohung für den Frieden in Europa und weit darüber hinaus (siehe Mali). „

      Ein bisschen weiter in die Zukunft gesehen, könnte Putins Drohung gegenüber der Ukraine oder gar eine Invasion einen neuen kalten Krieg einläuten und zwar diesmal der Westen gegen Russland und China. Dann nämlich, wenn China Russland unterstützt oder seine Aktionen mindestens toleriert.

      Allerdings behandeln die USA China bereits jetzt als jemanden, dem man nicht vertrauen kann, ja als jemanden, der ein Gegner ist. Und das scheint mir etwas voreilig. Wenn aber China Russland deckt, dann würde es tatsächlich zum Gegner, dann würden China und Russland einen gegnerischen Block bilden.

    • Schade, daß Lehrer S. kein Geschichtslehrer ist.
      Denn dann hätte er gewußt, daß das Land Galizien (um Lemberg bzw. Lvuv) bis 1939 polnisch war und durch den Hitler-Stalin-Pakt sowjetisch und der Ukrainischen SSR zugeschlagen wurde. Nach dem Krieg nicht zurück gegeben.

      Vielleicht sollte man die Karten von 1939 nehmen und alle gewaltsam veränderte Grenzverläufe korrigieren?

      Wir bekämen Breslau, Schlesien, Preußen, Königsberg zurück, Galizien ging wieder an Polen. Ja, und die Russen hätten wieder die Krim (ok, das war keine gewaltsame Grenzveränderung).
      Diese Info mal an die, für die die Geschichte erst so um 2000 beginnt.

  67. Putins Historienversessenheit – in einem Punkte macht sie ja sogar Sinn: Der historische russische Schwarzmeerflottenhafen Sevastopol kann nur eine russische Zukunft haben, man denke daran, dass Putin allein wegen seines syrischen Marinehafens den grausamen Machthaber Assad nun schon 11 Jahre lang militärisch und politisch unterstützt! Er paktiert mit Weißrussland, das Spielchen mit asiatischen Flüchtlingen spielt, um davon abzulenken, dass die Diktatur Belarus selber politische Flüchtlinge am laufenden Band produziert! Um seine Ziele zu erreichen, scheut er also nicht die verwerflichsten Bündnisse! Was liegt da näher als die Auffassung, er scheue auch keinen Krieg, als höchst realistisch einzustufen, zumal bei einem solchen Aufmarsch!

    Deshalb und nur deshalb wird sein Großmanöver als Invasionsaufmarsch aufgefasst und muss auch ganz sachlich so aufgefasst werden!

    Also gibt es politische Verhandlungsmasse: Der Hafen Sevastopol könnte vom Westen als russisches Territorium anerkannt werden. Die Besetzung der restlichen Krim aber nur, wenn die Ukraine sich auf eine angemessene Entschädigung einlässt, ansonsten bliebe die Forderung legitim, Russland müsse die restliche Krim zurück geben an die Ukraine.

    Der Westen kann aber fordern, dass die Ukraine zur EU einen Status erhält wie die Schweiz. Und dass die Gaunerregime von Donezk und Luhansk aufgeben, damit deren Bevölkerung heimkehrt in die Ukraine, wo sie mit ihrem hohen Russenanteil ihren Teil dazu beitragen kann, dass gute Beziehungen Ukraine/Russland entstehen! Die Ukraine sollte weder einem russischen Verteidigungsbündnis noch der NATO angehören und innerhalb der OSZE eine herausgehobene Rolle als Brückenland sowie Sicherheitsgarantien erhalten.

    Joe Biden war einmal als Chefdiplomat der USA in der vorigen Ukrainekrise unterwegs! Allez hopp! It’s High Noon! Auf in die Verhandlungen, das Werk vollenden! Es darf nicht zu einem brüchigen “Münchner Abkommen” kommen! Dann wäre der jetzige Aufmarsch nur die Übung für den endgültigen im nächsten Jahr!

  68. Ich bin einmal ehrlich: der Artikel liest sich in meinen Augen ein wenig fadenscheinig. Ich kann die dahinter stehenden Sorgen und Gedanken durchaus verstehen, aber ich denke das auch ein Staatsmann wie Putin sich im Klaren ist das in letzter Instanz ein solches “Projekt” am internationalen Widerstand scheitern wird wenn nicht China oder eine andere vergleichbare Großmacht eine Art Blankoscheck ausstellt. Und ich glaube kaum das sich eine Weltmacht ernstlich auf eine solche Niebelungentreue einlässt.
    Dennoch denke ich das Putin durchaus bereit wäre Staaten die sich ihm freiwillig anbieten in ein Neo-Großreich einzugliedern gemäß dem Konzept des Panslawismus, sei es um die Wirstschaftsmacht des Landes auszubauen, Pufferzone gegen den Westen zu haben oder als “Wiedervereiniger des Slawenreiches” in die Geschichtsbücher einzugehen.
    Aber das ist in meinen Augen bei weitem nicht der Fall im größeren osteuropäischen/slawischen Raum. Selbst wenn Bellarus u.ä. Staaten in einen solchen Reich aufgehen sträubt sich die Ukraine, ganz zu schweigen von Polen und den baltischen Staaten die unter dem Schutz der NATO stehen.

    Meine Hypothese über die Entwicklung der Situation (und ich möchte anmerken ich bin keine militärpolitische oder geopolitische Expertin) ist das es zu einem mehrjärigen und äußerst blutigem Stellvertreterkrieg kommen wird da weder westliche Atommächte noch Russland den Wahnwitz besitzen der nötig wäre einen dritten (und diesmal vermutlich nuklearen) Weltkrieg zu beginnen.
    Ich möchte mich nicht erdreisten eine genaue Prognose zu geben, aber wenn ich raten müsste würde ich sagen das die (dann zum Großteil zerstörten) Gebiete die jetzt als abtrünnige Provinzen/selbsternannte Staaten gelten entweder eine Sonderstellung welcher Form auch immer erhalten oder in einem kriegsbeendenden Vertrag an Russland übergeben werden um noch mehr sinnloses Leid zu vermeiden und massive Auswirkungen auf den Welthandel/die Wirtschaft beider Seiten folgen werden da ein Krieg nicht nur vorhandene Ressourcen verbrennt sondern auch exorbitante Opportunitätskosten mit sich bringt, sei es durch Sanktionen oder einfach nur die durch den friedlichen Einsatz der Ressourcen mögliche Entwicklung.

  69. Habe die verlinkten Texte von Vertragsentwurf der russische Regierung in beiden Sprachen gelesen und nirgends was von Ukraine, oder Georgien gefunden, die nicht in die NATO aufgenomen werden dürfen. Da geht es um alle frühere Sowjetische Republiken. Ist auch verständlich – die haben alle gemeinsame Grenzen mit Russland und befinden sich in unmittelbarer Nähe. Habe noch ein paar andere Unstimmigkeiten gefunden. In den meisten Punkten wird über die “Parties”, also “Vertragspartner” gesprochen und die Bedienungen an beide gleichermassen gestellt. Finde ich auch fair. An alle, die Englisch oder Russisch können – liest es selbst, glaubt nicht blind dem was euch “frei” übersetzt wird. Wenn Russland mal Ihre Raketen von heute auf morgen auf Cuba, in Venecuela, oder sonst wo in der nähe von Amerika positonieren würde und dabe behaupten würde, es sei friedlich und die wollten das selbst so – was würde Amerika dazu sagen? Mal erlich, stellt euch das einfach vor, ihr müsst nicht laut darauf antworten.

    • @Michael (Zitat): „ Da geht es um alle frühere Sowjetische Republiken. „
      Genau. Putin möchte das Rad der Zeit zurückdrehen auf Mitte der 1990er Jahre.
      Dazu hat Chinas Außenminister Wang Yi gesagt:

      »Kein Land«, sagte Wang, »sollte davon besessen sein, das Rad der Geschichte zurückzudrehen und die Fehler der Vergangenheit begehen, rivalisierende Allianzen zu schmieden.«

      Der Satz ist zweideutig. Er richtet sich sowohl gegen die USA als auch gegen Russland. Gegen die USA wohl wegen dem Vorwurf rivalisierende Allianzen zu schmieden. Gegen Russland wegen dem Versuch, das Rad der Geschichte zurückzudrehen.

      Heute gilt: Russland ist keine Grossmacht mehr. Es ist von niemandem bedroht, weil es eigentlich nichts in Russland gibt, was sich zu bedrohen lohnt (traurig, aber wahr).

      • @Holzherr:
        Es ist von niemandem bedroht, weil es eigentlich nichts in Russland gibt, was sich zu bedrohen lohnt (traurig, aber wahr).”

        Trotzdem hat sich der Westen, ganz schnell nach dem Rückzug der Sowjetarmee, gegen die Vereinbarungen und gegen jegliche
        Vernunft, daran gemacht Russland wo immer es geht einzuengen, schon merk- und denkwürdig!?👋😉 Es reicht anscheinend eben nicht, dass der Westen mit Interkontinental-Raketen jeden platt machen kann, es muss jede Schwäche zur Destabilisierung genutzt werden, denn “es kann nur einen geben”, der im “freiheitlichen” Wettbewerb …

      • Es geht um Sicherheit, die jeder haben will. Russland hat sehr wohl begründete Sorge, immer mehr von nicht freundlichem NATO umsingelt zu sein. Und es gibt sehr wohl einiges in Russland, worauf andere scharf sein könnten, man soll die Russland nicht so unwichtig reden. Ob der Putin das Rad der Zeit zurückdrehen will ist eine nicht bestägte Aussage – man könnte das denken, oder auch nicht. Er war gerade mit seine Armie in Kasachstan um auf Bitte von dem Presidenten Toqajew die Unruhen zu bekämpfen- da wurden die Stimmen laut er wird so schnell da nicht mehr rauskommen. Und was war dann zwei Wochen später? Will das jemand hier noch wissen? Er hat seine Aufgaben dort erfühlt und ist wieder raus, alles ist friedlich, keine Meter fremdes Landes ist an Russland übergegangen. Da kenne ich auch andere Geschichten, von anderen Länder…
        Und unterschätzen sollte man Russland auch nicht. Das war schon damals so, als beide große Atommächte aufgerüstet haben und wird heute nicht anders sein: es spielt keine Rolle wieviel mal die Wafen von Russland, oder Amerika, oder Europa die Welt vernichten könnten – einmal wird reichen. Und dazu ist jeder von dennen in der Lage.
        Schaut euch einfach die Karte an – wo ist Russland und welche Gebiete besitzt die. Irgendwas in der nähe von Amerika gefunden? Und jetzt Amerika – was machen die hier überhaupt? Weil die Weltpolizei spielen? Weil bei dennen immer alles rechtens zugeht? Ein Beispiel für Demokratie und Gerechtigkeit?
        Sehe ich nicht so. Bin aber demokratisch und leberal genug um Meinungen von anderen zu respektieren – wenn das alle so sehen, dann tut es mir zwar Leid, aber ist dann so, ok.
        Und ganz nebenbei – die Politiker tragen diese Spielchen aus und wir, einfache Leute leiden. Und wer nicht schlau genug ist, unterstützt die auch noch dabei. Nordstream 2 verbieten, klar. Wird aber Putin nicht erschrecken. Wir hätten aber bis zu 6-mal billigeren Gas bekommen, wenn es in Betrieb ginge. Kann man auf der Seite von Gasprom selbst recherchieren – einfach die Preise für Vertragspartner der vergangenen Jahren anschauen.
        Wir wollen aber lieber Freckinggas von Amerika kaufen. Aus Überzeugung? Weil die so gut sind? Weil sie nie Länder überfallen, die angeblich Atomwafen entwickelt haben, was komplett erfunden wurde? Oder war das doch ein langfristiger Plan eigene Wafen in der Nähe von Russland zu positionieren?
        Und was Demokratie angeht – haben wir das noch? Wenn die Medien lügen, Fakten verdrehen, nicht alles erklären, oder auch direkt was erfinden(siehe weiter oben) – wie heißt es dann? Mir fehlt gerade das passende Wort.

        • @Michael (Zitat): „ Und es gibt sehr wohl einiges in Russland, worauf andere scharf sein könnten, man soll die Russland nicht so unwichtig reden. „

          Am attraktivsten an Russland ist das Land, welches an China grenzt und wo die Chinesen den Russen bereits zeigen in welche Richtung es geht und wer in Zukunft den Lauf der Welt bestimmt.

          Am Schluss erhalten die Chinesen einen Teil Russlands vielleicht sogar gratis. Einfach indem sie Putin zu sich einladen und dann verkünden, Putin habe mit ihnen einen Pachtvertrag abgeschlossen. Und ja, Putin gefalle es so gut in China, dass er dableiben möchte.

          Merke: Nicht nur Putin kann Pokern, Xi kann das auch.

          • Ich warte eigentlich nur noch auf die Meldung Gerhard Schröder solle anstatt Aufsichtsrat von Gazprom zu werden nun den neuen russischen Provinzen Donezk und Luhansk vorstehen. Als ehemaliger Politiker wäre er doch bestens dafür geeignet.

  70. Seit gegrüßt Ihr Russen-Kenner.

    Einmarsch in die Ukraine…Krim annexion…

    1954 wurde die Krim unter Chruschtschow an die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik angegliedert[4] de Fakto verschenkt und verblieb nach Auflösung der UdSSR als Autonome Republik Krim innerhalb des ukrainischen Staates.

    [4] Die Geschichte der Halbinsel Krim. In: Märkische Allgemeine (Zeitung) vom 17. März 2014, S. 3

    Also damals hat keinen dies in Frage gestellt…war vermutlich ganz völkerrechtlich…

    Statt zusammen zu wachsen, sich gegenseitig wirtschaftlich aufbauen, treibt man sich in die Enge, na ja ein wirschaftlich starkes Land braucht keine, ob es um Russland oder ein Land in der Europa geht.

    Für alle ist klar dass Russland ein Demon ist. Die Vorwürfe sind stark, sind zwar zum Teil erfunden und künstlich beschaffen aber stark.

    Fazit: es wird kein Gewinner geben. am Ende leiden die Bürger!!!

    Die Politiker, die dieses Schachspiel grad treiben werden nichts davon spüren

    Ich wünsche euch in diese Zeit gesund zu bleiben
    LG

  71. Für einen Beitrag in SciLogs ist diese Analyse eigentlich zu schlecht. Kann auch nicht anders sein, wenn falsche Prämissen zu Grunde gelegt werden. Das althergebrachte *Putin will ein russisches Großreich in den Grenzen der Sowjetunion* ist unrichtig, schon aus dem Grund, dass RU genügend Land hat, was zwar Ressource, aber auch Achillesferse (i.B. infrastrukturell!) ist.
    Sicht der Russen auf die derzeitige Situation:
    1. Nato an den Grenzen, auch bereits in der Ukraine (Berater, mil. Infrastruktur, Bewaffnung, Kommunikation; wenngleich auch nicht offiziell bzw. vertraglich)
    2. Umfassendes Sanktionsregime bereits in Kraft, welchem sie sich auch nicht zukünftig glauben entziehen zu können, völlig egal, wie sie handeln. NS II haben die mit Sicherheit bereits abgeschrieben (siehe auch Äusserung Biden), ob mit oder ohne mil. Auseinandersetzung in Ukraine.
    3. Umsturzversuche in den angrenzenden Staaten nehmen sie als ochestriert wahr (weissrussland, kasachstan), was sie weiter isolieren und letztendlich milit. bedrohen könnte.
    4. Kein Interesse an Gesamtukraine, zu marode, zu politisch instabil bzw. zu antirussisch bes. in Westukraine, wirtschaftliche Belastung für Russland generell zu hoch.
    5. Die Russen sehen keine Fortschritte bei den Verträgen von Minsk, auch nicht, dass die westlichen Mitverhandler die Ukraine dazu drängen würden. Sie sehen aber seit Spätsommer zunehmende militärische Aktionen an der Kontaktlinie der *Volksrepubliken*, die Aufrüstung der Ukraine in den letzten 6 Jahren nehmen sie wahr und sehen den angestrebten teilautonomen Status der *Volksrepubliken* in immer weitere Ferne rücken.
    —-u.a.
    Mein Fazit: Die Russen werden versuchen, mit dem derzeitigen milit. Druck Verhandlungen zu den *Volksrepubliken* zu erzwingen, die die Marschrichtung von Minsk II wirklich in die Wege leiten. Je niedrigschwelliger die ukrainischen Aktivitäten in der Ostukraine sind, umso niedrigschwelliger wird der Konflikt bleiben, Russland wird das Engagement den ostukr. Milizen überlassen, wenn nötig, sein Eingreifen weitgehend verschleiern (“Urlauber”). Größere militärische Aktionen seitens der Ukraine werden höchstwahrscheinlich schnell und stark beantwortet werden und mit Verlust weiterer Gebiete im Osten seitens der Ukraine enden.
    Es sind alle Seiten in einem Dilemma bzw. verlieren. Russland, Ukraine, EU… ausser den USA. Nur die können als Gewinner ausgehen.

  72. Da Sie Arzt sind, Herr Dr. Grüter, hier noch eine Anmerkung zu zwei Punkten, die in der Diagnose noch zu kurz gekommen sind:

    1. Der Kampf zwischen den Welt-Hemisphären könnte einem “Krieg” zwischen den Hemisphären der Großhirnrinde entspringen, den der schottische Arzt und Hirnforscher Iain McGilchrist sehr akribisch belegt hat, sowohl mit medizinischer Forschung als auch mit philosophischen Einsichten von Nietzsche bis Heidegger. McGilchrist sieht in seinem Buch “The Master and His Emissary – The Divided Brain and the Making of the Western World” eine verhängnisvolle Vorherrschaft oder Hypertrophierung der linken Gehirnhäflte, der Gehirnhälfte mit dem Sprachzentrum, die sich seit der Reformation und der Aufklärung gebildet hat. Ich habe bei Amazon einen Kommentar dazu geschrieben.

    Und da wir hier bei SPEKTRUM sind, möchte ich noch hinzufügen, dass sogar in der Quantenphysik über das Gehirn nachgedacht wird, etwa durch den Nobelpreisträger von 2020, Roger Penrose. Ich vermute, dass in der noch zu findenden Messtheorie auch das Unvermögen der Sprache und des Sprachzentrums zum Thema werden müsste, wahre, d. h. ganzheitliche Aussagen zu machen. Ganzheitliche Aussagen gibt es nur in Form von Metaphern, und die linke Gehirnhälfte versteht keine Metaphern. Abstrakte Aussagen dagegen, wie etwa “unsere Werte”, die hier so oft zitierte werden, sind “Messungen”, die immer die Ganzheit verlieren, die immer vermessen sind. Aus “im Anfang war der Logos” (Joh 1.1) wird am Ende immer die Lüge: Schrödingers Katze ist entweder tot oder lebendig.

    2. Mit Verlaub, eine geopolitische Diagnose der gegenwärtigen Situation, ohne den Klimawandel mit einzubeziehen, würde bedeuten, dass man einem nicht ganz unintelligenten Führer einer Großmacht unterstellt, er wolle den Nachkommen ein russisches Großreich hinterlassen, dessen Permafrostsümpfe nicht nur die Welt, sondern auch das Großreich selber verrotten lassen. Das kann ich nicht glauben. Ich glaube ( =rechte Gehirnhälfte), dass der Präsident des größten Flächenstaates der Erde weiß, dass das Klimaproblem von westlichen Demokratien nicht gelöst werden kann und dass sich Expertenregierung wie wir sie in Russland oder China haben, sehr schnell andere Mittel überlegen müssen als die viel zu spät kommenden Windräder und E-Autos.

    • Der Kampf zwischen den Welt-Hemisphären könnte einem “Krieg” zwischen den Hemisphären der Großhirnrinde entspringen, den der schottische Arzt und Hirnforscher Iain McGilchrist sehr akribisch belegt hat, sowohl mit medizinischer Forschung als auch mit philosophischen Einsichten von Nietzsche bis Heidegger.

      Den Ansichten von McGilchrist und von Roger Penrose zum Bewusstsein bzw. zur Dominanz der linken Gehirnhälfte kann ich nichts abgewinnen. Meine inzwischen ziemlich umfangreichen Forschungen zur Gesichtserkennung im Gehirn zeigen keinerlei Hypertrophie der linken Gehirnhälfte. Die strenge Trennung zwischen linker Gehirnhälfte (Vernunft) und rechter Gehirnhälfte (Gefühl) ist ebenfalls inzwischen als Mythos verworfen worden. Ich darf auch daran erinnern, dass bereits das Altertum herausragende Rhetoriker kannte. Es gibt sogar die Theorie, dass die Intelligenz des Menschen seitdem abgenommen hat, nicht zuletzt, weil die frühen Philosophen die Schriften ihrer Kollegen und deren Kritik auswendig kannten – sonst hätten sie darüber nicht flüssig debattieren können. Auch die Scholastiker und Theologen des Mittelalters schlugen sich bei ihren Streitgesprächen Bibelzitate und ganze Passagen philosophischer Schriften um die Ohren. Heute könnte das niemand mehr.

      Zur Geopolitik: Ich habe doch ernste Zweifel, dass in Russland oder China Experten für Klimaprobleme regieren.

    • @Franz Richter: “Ganzheitliche Aussagen gibt es nur in Form von Metaphern, und die linke Gehirnhälfte versteht keine Metaphern.”

      Gott ist die Vernunft des Geistes, Mensch bedeutet ALLE in Vernunftbegabung für die Entwicklung von ebenbildlichem Verantwortungsbewusstsein.

      “Individualbewusstsein” ist die unserer Bewusstseinsschwäche entsprechende “Ausgeburt” des logischen geistigen Stillstandes seit Mensch erstem und bisher einzigen geistigen Evolutionssprung (“Vertreibung aus dem Paradies”), wo geistig-heilendes Selbst- und Massenbewusstsein die Überwindung des Schicksals / der “göttlichen Sicherung” / der logischen Vorsehung aufgrund absehbarer instinktiver Bewusstseinsschwäche und des “Jüngsten Gerichts” möglich machen sollte – Gemeinschaftseigentum “wie im Himmel all so auf Erden”, OHNE wettbewerbsbedingte Symptomatik, für den Zugriff im “Freien Willen auf die ganze Kraft des Geistes der Schöpfung / des Zentralbewusstseins, für ganzheitliche Gestaltungs-Möglichkeiten des holographischen Universums und …!?
      👋🙂👍

      Ich vermute einem Arzt das zu verklickern läuft ins Leere!?

      • @hto: “Ich vermute einem Arzt das zu verklickern, läuft ins Leere!?”

        Da mögen Sie wohl recht haben. Ärzte haben es schwer. Sie denken noch wie die Physiker es um 1900 getan haben, klassisch, kleinkrämerisch, eben wie auch Politiker und Generäle – ein Mittelchen hier, ein (Schieß-)pülverchen da.

        Aber: “Nature isn’t classical, dammit, and if you want to make a simulation of nature, you’d better make it quantum mechanical, and by golly, it’s a wonderful problem, because it doesn’t look so easy.” – Richard P. Feynman

        “The physician desires disease” (Rigveda, 5000 Jahre alt)

  73. Russland erfuhr nach dem Zerfall der Sovietunion und der damit herbeigeführten Kleptokratie eine Leere, die ein Großteil der Russen hart traf. Putin hat von Beginn seiner Amtszeit gemerkt, dass es von Vorteil für seinen Machterhalt ist, sich neben den engen Beziehungen zur Elite auch eine enge Bindung zum Volk aufzubauen. Dies lässt sich anhand seiner zahlreichen Eingeninszenierungen erkennen, die dem Nationalismus der rechten Gruppierungen einen geeigneten Nährboden geben. Bei jeder Rede zur Lage der Nation wird deshalb eine Geschichtsstunde über die Ereignisse nach dem zweiten Weltkrieg gehalten, in der die unfaire Haltung des Westens gegenüber Russland zum Ausdruck gebracht wird. Meiner Auffassung hat sich dadurch eine Dynamik entwickelt, die kaum noch aufzuhalten ist. Selbst Putin hat mittlerweile nur noch einen geringen richtungsweisenden Einfluss auf Separatisten und Akteure wie Kadyrow. Diese sind ihm nur soweit gehorsam, solang der Konsens der Erneuerung des “russischen Großreichs” gewahrt wird. Zur Sicherung seiner eigenen Macht ist Putin also darauf angewiesen die Interessen der Elite, sowie die der militärischen Gruppierungen zu bedienen. Die größte Hürde für militärische Aktionen war daher meines Erachtens bisher die Elite, die stets einen guten Zugang zu westlichen Märkten forderte, welcher bei militärischen Agressionen bedroht wäre. Durch die inszenierte Opferrolle ist diese Haltung allerdings in den letzten Jahren zum größten Teil verloren gegangen und das Verlangen nach der ehemaligen Größe der Sovietunion findet nun auch Anklang in höheren Kreisen. Die Annektion der Krim hat Putin durch einen sprunghaften Anstieg seiner Popularität ein probates Mittel zum Machterhalt gezeigt – Die gezielte Streuung von Misinformationen zur gewünschten Anpassung des Narrativs und Legitimierung des russischen Expansionismus.
    Für Putin selber ist die aktuelle Lage allerdings noch immer ein Balanceakt zwischen dem propagandistischen Eigennutzen und den wirtschaftlichen Folgen. Wie der Kreml letztlich entscheidet bleibt daher weiter offen, zumal die wirtschaftliche Annäherung an China, welches ebenfalls an seinen Expansionsplänen arbeitet, die Auswirkungen der Sanktionen trotz des geringeren Handelsvolumens mindern könnte.

  74. Dass China und Russland nur wegen “gleicher Interessen” Schulterschluß zeigen, darf wohl als gesichert gelten.: China -Taiwan, etc., —- Russland, Ukraine, etc..
    Ansonsten sind die sich “uneinig”.

  75. Öl nicht vergessen…
    Putin exportiert gleich wie MbS (Saudi Aramco) mit 10 mB je 10% des globalen Ölhandels. 2008 ist wegen Fehlens von 4% der Preis pro Barrel von 30 auf 150 $ gestiegen. Haben wir den lachenden Handschlag von Putin mit MbS 2019 (G20) vergessen? Da ist ein Dritter im Bunde, der Hass auf den Westen hat. Und mehr verdient, wenn er nur mehr die Hälfte verkauft. Wir haben uns ausgeliefert.

    • @Heinz F. Die Zeit des Öls geht dem Ende entgegen. Auch die Lebenszeit Putins und die Macht Russlands.
      Das alles weiss Putin. Für ihn ist 2022 der letzte Termin, das letzte Jahr an dem er noch etwas bewegen kann oder mindestens glaubt, etwas bewegen zu können.

  76. Der Dalai Lama hat im Gespräch mit Franz Alt den Vorschlag gemacht, das Nato-Hauptquartier nach Moskau zu verlegen, als vertrauensbildende Massnahme (denn die Nato wird dann Moskau kaum bombadieren).

    Ihr lacht? Ich finde das ist ein sehr erfrischender Vorschlag, besser als das gebetsmühlenartige “trau Dich ja nicht, sonst kannst Du was erleben…” der heutigen westlichen Allianz. Ist nicht gerade Frieden stiftend, finde ich.

    • @Kalinka (Zitat):“ das gebetsmühlenartige “trau Dich ja nicht, sonst kannst Du was erleben…” der heutigen westlichen Allianz.„
      Früher hätte die westliche Allianz auf einen drohende Invasion der Ukraine mit einem militärischen Gegenschlag gedroht. Heute droht sie nur noch mit Sanktionen. Und Putins Leute sagen: „Kommt mir doch nicht mit Sanktionen, diesem kalten Kaffee“
      Eines ist sicher: Putin kann sehr gut einschätzen, wie Europa, die USA und weitere Länder auf seine Aufführung reagieren. Und insoweit er es nicht weiss, insoweit wartet er einfach einmal ab und reagiert aus der Situation heraus. So wie ein guter Impressario oder ein Free Jazzer der Machtsphäre halt.

  77. Grüter: “Es gibt sogar die Theorie, dass die Intelligenz des Menschen seitdem abgenommen hat, nicht zuletzt, weil …”

    Weil die Intelligenz nicht das Wichtigste ist, sondern das Bewusstsein zu dem was immerdar ist und auf entsprechend kompetenten Zugriff im “fusionierten Paket” wartet – Als Fan von Science fiction sollten Sie zumindest eine Ahnung haben, als Arzt im Grunde sogar mehr als das …!!! 😎

  78. Mal von der ganz anderen Seite gedacht: hätten die letzten (Merkel-geführten) Bundesregierungen seit 2005 konsequent die erneuerbaren Energien weiter forciert, bräuchten wir heute kein bzw. kaum russisches Erdgas und die Devisenreserven Rußlands wären erheblich kleiner als die heutigen 650 Mrd $.

    Präsident Putin ist zumindest Weltmeister in Erkennen und Ausnutzen von gegnerischer Schwäche. Wenn wir im Westen aber so dämlich und bequem sind, sollten wir uns öfters mal an die eigene Nase fassen !

  79. Ich warte eigentlich nur noch auf die Meldung Gerhard Schröder solle anstatt Aufsichtsrat von Gazprom zu werden nun den neuen russischen Provinzen Donezk und Luhansk vorstehen. Als ehemaliger Politiker wäre er doch bestens dafür geeignet.

  80. Schon erstaunlich welche Wortbeiträge durch einen relativ schlecht, besser gesagt mager, recherchierten Threat hervorgerufen werden.
    Eine Themenvielfalt, die ihresgleichen sucht ist nur ein Ergebnis dieses geistlosen Ergusses, welcher überwiegend im Konjunktiv daher kommt.
    Es wäre wünschenswert, wenn sich die einzelnen privaten Machtpolitiker, welche sich hier zu einer Äusserung hingerissen fühlen, auch beim Thema bleiben würden.
    Geschichtskenntnisse scheinen auch nicht jedem gegeben zu sein, oder doch soweit verschoben, dass ein Erkennen der heutigen politischen Lage nicht mehr möglich erscheint.
    Wäre nett, wir würden die Aussagen des Autors mal wieder zur Diskussionsgrundlage machen.

  81. Sorry, viel zu spät erkannt auf welcher Seite ich gelandet bin.
    Macht ruhig weiter so .

  82. Im Beitrag wirkt es, als könnte Russland sich so einfach die Ukraine militärisch einverleiben, und dann wäre Ruhe im Karton. Das sehe ich ganz und gar nicht. Viel wahrscheinlicher ist es, dass ein blutiger Guerilla-Krieg wie in Afghanistan die Folge wäre, nur fünf Nummern größer. Dies würde nicht nur den Ukrainern, sondern auch Russland unfassbaren Schaden zufügen, und Putin als der Initiator würde auf dem Scheiterhaufen der Geschichte landen.

    Putin ist intelligent und weiss das. Ich denke daher, dass er nicht angreifen wird. Ich sehe sein Handeln eher als verzweifelten und letztlich wahrscheinlich auch wenig tauglichen Versuch, dem weiteren Zurückdrängen des russischen Einflussbereichs irgendwie Einhalt zu gebieten.

  83. Hier wird schon die Hölle von Hieronimus Bosch mißbraucht ,um den geneigten Leser auf die schrecklich Konsequenzen des vermeintlichen russischen Vordringens einzustimmen.

  84. Alto Adige = Suedtirol (Italien Siegermacht des ersten Weltkrieges)
    Garantarstaat fuer deutschsprachige Bevoelkerung: BR Oesterreich

    Luhansk = Lugansk (Ukraine wie Belarus Geschoepf der Sowjetunion)
    Donezk = Donezk
    Garantarstaat…?

    netter Vergleichsversuch…

  85. Putin hat die Anerkennung der sog. Volksrepubliken Donezk und Luhansk jetzt offen mit seinem großrussischen Imperialismus gerechtfertigt und spricht der Ukraine die Staatlichkeit ab.

    Es ist gut möglich, dass Putin von dort aus das Gebiet arrondieren will und die gesamten Regionen Donezk und Luhansk erobern will. Und dann vielleicht noch mehr. Eine Invasion in die ganze Ukraine droht mehr denn je.

    Ich denke aber, dass Putin die NATO-Grenzen respektieren wird. Er hat schon mal versucht, im Baltikum zu zündeln und dort hat man energisch reagiert.

  86. Die von Thomas Grüter hier postulierte Langzeitstrategie Putins (nicht Russlands wie Thomas Grüter schreibt) ist zuerst einmal keine Strategie, sondern ein Anspruch. Ein Anspruch auf die Wiederherstellung einer Sicherheits- und Einflusszone, die sehr viele ehemalige Sowjetstaaten umfasst. Ein Anspruch den diese Staaten nie werden akzeptieren können. Putin hat sich damit zum Feind sehr vieler Staaten gemacht, die heute teilweise zur Nato und zur EU gehören.

    Wenn man davon ausgeht, dass Putin sich nicht unbegrenzt Zeit nehmen kann diesen Anspruch durchzusetzen, dann bedeutet das, dass Putin einfach jede Gelegenheit ergreift, die sich ihm bietet, in Richtung dieses Anspruchs weiter zu agieren. Ein langfristiger Krieg, der seine Armeen für Jahre bindet gehört sicher nicht dazu. Bevorzugen wird er wenn schon Blitzkriege, Anschläge und andere, schnell wirkende Mittel.

    Jedenfalls wissen jetzt alle Länder in der von Putin beanspruchten Einflusszone mit was sie rechnen müssen und das wird ihr politisches Handeln in den nächsten Jahren mitbestimmen.

  87. Hallo,
    ich kann dem Beitrag nur meine volle Zustimmung geben.
    Für mich ist es erschreckend mit welcher Naivität die Nato, die EU und zuletzt auch Deutschland (damit meine ich nicht nur die aktuelle sondern auch die vorherigen Regierungen) Putin gegenübertreten.
    Die Ukraine schreit seit Monaten um Hilfe und alles was der Westen tut, sind ein paar tausend Soldaten, die in die östlichen Natostaaten gebracht werden und Planung von Sanktionen gegen Putin. Der Westen tut genau das, was Putin sich vorgestellt hat, nämlich nichts…. Anstatt dass sich der Westen mit der Ukraine solidarisiert und dem Land bedingsungslos zur Seite steht, bleibt es bei “eindrücklichen Ermahnungen” an Putin. Der Westen lässt die Ukraine nicht nur mit Putin allein, sondern fällt ihr auch noch in den Rücken, wenn es nun heißt, dass eine Mitgliedschaft in EU und Nato nicht auf der Tagesordnung steht. Wenn ich Putin wäre könnte ich den ganzen Tag nicht mehr vor Lachen über die Dummheit des Westens.
    Leider scheint es so, dass sich auf diese Weise 2014 wiederholt. Putin hat damals gelernt, wie einfach es ist die Krim einzunehmen. Jetzt, wo er die Seperatistengebiete schon als “unabhängig” eingestuft hat, geht es es in diesen Gebiet nach dem gleichen Schema weiter. Der Westen schaut wieder zu und “Ermahnt” Putin und die Ukraine ist wieder einmal der Verlierer. Es ist eine Schande für die Welt und speziell für die westlichen Verbündeten was hier abläuft.
    Letzte Bemerkung: Ich schreibe diese Zeilen während ich in der Lobby eines Kiever Hotels sitze…….

  88. Ich frag mich, wie man so viel Militär dauerhaft (jahrzehntelang) bezahlen kann. Da muss doch zwangsläufig die restliche Wirtschaft drunter leiden.

  89. Habt doch Verständnis für unsere amerikanischen reichen Freunde. Die mögen halt Waffen und wollten sich doch immer nur verteidigen (deshalb auch NATO-Mitglied). Und man kann doch auch uneigennützig Kriege führen oder zumindest lügen und bestechen.
    Die Menschheit hat noch nichts begriffen. Alle nicht von Menschenhand geschaffenen Dinge gehören der Menschheit und nicht den stärksten Kriegern.

  90. Jetzt hat Klepto-Wladimir seinen ”Sender Gleiwitz”.
    Er wird ihm ebenso wenig bekommen, wie jenem unsäglichen Adolph.

  91. Mit der Vereinigung der deutschen Staaten war vereinbart, dass die NATO keine Erweiterung in Richtung Russland aufnimmt. Diese Vereinbarung wurde von der NATO gebrochen. Das stellt wohl einen eindeutigen kriegerischen Akt dar. Nicht Russland ist an der Lage schuld sondern einzig die NATO Staaten. Diese wollen die Welt in einen neuen Krieg zwingen. Und das ganze nur damit der Ami sein Gas los wird. Wir sollten uns von Amerika schnellsten trennen.
    Mit einer unvergleichlichen Ideologischen Verblendung geht man gegen die Bevölkerung vor. Das gab es schon einmal in Deutschland.
    Wir nehmen einen traurigen Platz ein – Schlimm.

    • @Frank(Zitat):“ Nicht Russland ist an der Lage schuld sondern einzig die NATO Staaten. Diese wollen die Welt in einen neuen Krieg zwingen.„

      Einen Krieg führen bedeutet Waffen einsetzen. Also das wozu Putin, aber auch die die Ukraine bereit sind. Die USA und die europäischen Staaten dagegen haben von Beginn weg gesagt, sie würden keinen Krieg führen, nicht einmal einen Verteidigungskrieg. Den muss die Ukraine selber führen. Von Deutschland hat die Ukraine dafür Schutzhelme bekommen.

    • Lieber Frank,
      du scheinst keine bürgerliche Erziehung/Bildung genossen zu haben, wie unser Autor und intimer Kenner russischer Langzeitstrategien – schade! Denn dann wüsstest Du, dass der Russe/Putin einfach nicht anders kann, als uns zu bedrohen und die freiheitliche NATO, die vor allem mit herrschafts- und gewaltfreier Kommunikation den Rest der Staatenwelt “mitgestalten” und befrieden möchte, zu stören und wenn möglich aufzuhalten. Als kritisch-bürgerlicher Intellektueller wäre dir sofort klar gewesen, dass “wir” – sprich: der freie Westen – selbstverständlich im Recht sind. Und bitte merke Dir zum Schluss eins: unsere Atombomben(abwürfe), sonstige Massenvernichtungswaffen und überhaupt Waffen, die wir hin und wieder gegen die Feinde der Demokratie als Drohmittel in Stellung gebracht und hin und wieder auch tatsächlich eingesetzt haben, nicht dasselbe sind wie bei den Anderen!
      Ob in Lateinamerika, Asien, Afrika und eigentlich weltweit gilt: an unserem friedlich-demokratisch-total fairen Wesen wird die Welt genesen! Bitte diesen Spruch auswendig lernen und/oder in die Grünen, AFD, CDU, CSU, SPD,… eintreten – Abmarsch!

      • Ah, interessant, es wird jetzt gegeneinander aufgerechnet – wie in den guten alten Kindertagen: Mammi, Mammi, bei dem sagst Du nie etwas, nur immer bei mir, der darf alles…

        (vermutlich wird dieser kleine Seitenhieb vom admin prompt zensiert werden…finde ich wirklich unfair, ich darf nie etwas)

    • @Frank: Leider alles ziemlich falsch — gelöscht, bitte bleiben Sie sachlich —

      1.) 1991 gab es überhaupt kein Russland.
      2.) Wikipedia hilft: https://de.wikipedia.org/wiki/Zwei-plus-Vier-Vertrag#Kontroverse_zur_NATO-Osterweiterung

      P.S.: Wenn Sie heute einen Vertrag abschließen, können Sie auch nicht später herumjammern, “er war aber eigentlich was anderes ausgemacht”.

      Von Erwachsenen, vor allem von Staatsmännern, erwartet man, dass sie wissen, worunter sie ihre Unterschrift setzen.

  92. And the winner is …USA. Ein Konkurrent weniger auf dem Weltmarkt und wir müssen demnächst deren überteuertes Fracking-Gas kaufen, machen die Grünen bestimmt gerne. Die USA haben ja bereits den Maidan-Aufstand massiv angeheizt. Man war nie wirklich an einer Lösung interessiert. Die jetzige Empörung ist gespielt. Keine Nation hat soviele Besatzerkriege geführt wie die USA, und: keine andere Nation hat jemals eine Atombombe auf ein anderes Land geworfen. Aber die USA machen das ganz geschickt mit ihrem smarten Hollywood Marketing. Nur der deutsche Michel begreift nicht, dass es nur um wirtschaftliche und geopolitische Interessen geht. Wir sind, neben Russland und der Ukraine, die einzigen Verlierer in diesem Spiel.

    • @Wolfgang Stegemann (Zitat): „ Nur der deutsche Michel begreift nicht, dass es nur um wirtschaftliche und geopolitische Interessen geht. „
      Scheinbar begreift auch die Linke (Partei in Deutschland) nicht, dass es nur um Wirtschaft und Macht geht hat sie doch folgendes verlautbart:

      »Die Anerkennung einseitiger Unabhängigkeitserklärungen und der darauf folgende Einmarsch der russischen Streitkräfte in die so genannten ›Volksrepubliken‹ Donezk und Luhansk ist völkerrechtswidrig und kann nur verurteilt werden, so wie wir auch immer Völkerrechtsverletzungen durch die Nato oder Mitglieder der Nato wie zum Beispiel bei der Abtrennung und Anerkennung des Kosovo verurteilt haben. Wir verurteilen stets eine solche Politik. Wir hätten es gut gefunden, wenn Russland sich weiter an das Minsker Abkommen gehalten hätte.«

      Vielleicht hätte die Linke vorher mit ihnen Kontakt aufnehmen müssen, Herr Stegemann, bevor sie das verlautbarte.

    • Yeah…the winner was only U.S.A.
      Siehe WW1
      Siehe WW2
      Danach haben sie Nägel mit Köpfen gemacht.
      Bretton Woods,Weltreservewährung,Petrodollar,Weltbank,UNO,DowJ.,RatingAgent. und nicht zuletzt Hollywood-sei Dank,wissen nun alle wer die Guten sind….

  93. @Holzherr:
    Ich vermute, Sie haben nichts von dem verstanden, was ich gesagt habe, aber egal. Ich gehöre übrigens nicht der Linken an.

  94. “And the winner is …” offensichtlich der Putinismus, dem Sie verfallen sind. Also ich habe Lügen-Lawrow noch nie ein Wort geglaubt. Dass Syrien immer noch im Krieg mit sich selbst ist, ist auch Russlands Rückendeckung für Assad zu verdanken.

    Putin hat die Krim besetzt, inklusive der Gasvorkommen dort. Eine Milliarden-Entschädigungszahlung Russlands an die Ukraine hätte wohl gereicht, um die Situation zu befrieden. Aber russische Gauner im Grenzgebiet mussten ja unbedingt die Duodezrepubliken Luhansk und Donezk gründen – ein unhaltbarer Zustand, aber von Putin und ungekennzeichneten russischen Soldaten gedeckt. Und statt dass die Ukraine die Gebiete zurückerhält, werden die Gebiete von Putin nun annektiert. Das ist imperialistischer Landraub pur. Putin ist ein ganz gemeiner Räuber, der auch gern mal über Leichen geht.

    Und schon wird über die Duodezrepubliksgrenzen hinaus gen Ukraine geschossen, und wenn die Ukrainer sich verteidigen, wird es bald von Lügen-Lawrow als als Angriff interpretiert.

    Sowohl Syrien als auch Krim sind tatsächlich Machtinteressen, da es um bedeutende russische Marinestandorte geht, also Machtinteressen, die man als für eine Großmacht legitim betrachten muss, angesichts dessen dass z.B. UK Gibraltar besetzt hält und ein Teil von Samoa schon derart amerikanisiert ist, dass es eigentlich längst 51. Staat der USA sein müsste.

    Was aber heute geschehen ist, ist Annexion von normalem Landesterritorium ohne strategischen Wert, also ein ganz und gar imperialistischer russischer Angriff!

    Wenn man ihre Zeilen, Herr Stegemann, ernst näme, handelte es sich aber dann eher wohl um einen us-amerikanischen Überfall auf die Ukraine.

    Gottseidank: Der Lügensender RT ist nun schon einige Tage lang abgeschaltet.

  95. Wenn Putin eine Strategie/ein Ziel hat, dann ist es tatsächlich das, die imperiale Geschichte Russlands in irgend einer Weise fortzuführen. Und zu dieser imperialen Vergangenheit gehören sowohl Einflusszonen als auch territorialer Besitz. Putin hat ja tatsächlich einen Anspruch auf einen Rückzug der Nato auf die Grenzen der 1990er Jahre gestellt.

    In der Dringlichkeirssitzung der UNO vom 21.2.2022 sagte US-Botschafterin Thomas-Greenfield:

    „Putin möchte, dass die Welt in der Zeit zurückreist, in die Zeit vor den Vereinten Nationen, in eine Zeit, als Imperien die Welt beherrschten – aber der Rest der Welt hat sich vorwärts bewegt. Es ist nicht 1919, sondern 2022.“

    Das scheint mir übertrieben. Putin möchte ja nur zurück zu Sowjetverhältnissen so wie er sie als KGB-Agent erlebt hat. Also nicht 1919, sondern eher 1980. Aber auch das ist heute nicht machbar. Nicht einmal mit Gewalt.

  96. Die Ukraine wird seit über 15 Jahren infiltriert, nicht nur durch die Handlanger aus Washington D.C. sondern auch von Europa aus. Dem ukrainischen Volk wird vorgegaukelt, innerhalb eines westl. Bündnis würde alles besser, der Lebensstandard ginge kontinuierlich nach oben und die politischen Repressalien aus Moskau würden nachlassen bzw. aufhören…..
    Ein Revolution sollte immer aus der Mitte des jeweiligen Volkes kommen, sonst wird sie nicht mit Überzeugung gelebt/getragen (siehe Kuba). Daher sind auch Waffenlieferungen in die Ukraine strikt abzulehnen. Leider wurde Kuba auch ein Spielball der Kräfte und muss noch heute für den Widerstand bezahlen.
    Aber Kuba hat in Bildung + Fortschritt investiert, bildet seit Jahrzehnten Ärzte aus, die in aller Welt helfen (auch in Corona-Zeiten). In Kuba hat jedes Schulkind
    seinen PC-Arbeitsplatz!!! Fragen Sie mal in Rheinland-Pfalz, wer hier für die
    Bildungs-Misere verantwortlich ist und seinen Kopf hinhält?
    Eines dürfte klar sein: Abrüstungsgespräche können nur bilateral geschehen.
    Und wenn in Büchel die AtomRaketen endlich verschwinden, muss auch der Osten seinen Anteil an der Bedrohung abgeben. Frankreich ist aus der NATO
    ausgetreten, weil Paris nicht länger den Kaspar für die U.S.A. machen wollte und natürlich seine eigenen Atomwaffen entwickelte… Der “Atom-Chirac” hat
    damals Tausende von Quadratkilometern im Mururoa-Atoll u.c. auf Jahrzehente
    verseucht…..und Paris will aktuell weiter an der Stromerzeugung per Uran/Kobald/Plutonium etc . festhalten. Und der Atom-Müll? Ab in den Weltraum? Das wurde bereits in den 60er prophezeit als einzige Lösung.
    DEMOKRATIE bedeutet: ALLE MACHT GEHT VOM VOLKE AUS!!!! Und wird nicht
    gelenkt über Lobbyisten, falsche Wahlmänner, korrupte Politker und Wirtschafts-Magnaten!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

    • Zitat: “ Die Ukraine wird seit über 15 Jahren infiltriert, nicht nur durch die Handlanger aus Washington D.C. sondern auch von Europa aus. “

      Sie meinen wohl seit dem Zeitpunkt als der letzte prorussische Präsident der Ukraine, Viktor Janukowytsch in der Ukraine regierte. Nach den Maidan-Aufständen erhielt Janukowytsch Asyl in Russland. Das war am 27. Februar 2014.

      In der Wikipedia liest man zu Janukowytsch:

      Gemäß russischen Angaben hatte Janukowytsch am 1. März [2014] einen Brief an den russischen Präsidenten geschrieben mit der Bitte, in der Ukraine militärisch einzugreifen.

      Könnte es sein, dass Putin das nun nachholen will, was Janukowytsch von ihm erbat: die Invasion in die Ukraine nämlich.

  97. Nur zur Klarstellung für diejenigen, die es nicht auf Anhieb kapieren: Ich nehme nicht Partei für irgendeine Seite, sondern stelle nur fest, dass es hier nicht um ein wahres Demokratieverständnis noch um territoriale Unversehrtheit geht. Beides wird täglich weltweit verletzt. Hier geht es ausschließlich um geopolitische und damit wirtschaftliche Inzteressen.

  98. „Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.“
    Die Welt ist so gross, und der Mensch ist so klein. Einige werden übrig bleiben und hoffentlich etwas besseres beginnen, als den Wahnsinn, der die letzten 5000 Jahre vor sich ging. Allerdings – schade um das menschliche Potential.

  99. @Stegemann 22.02. 17:30

    „Ich nehme nicht Partei für irgendeine Seite, sondern stelle nur fest, dass es hier nicht um ein wahres Demokratieverständnis noch um territoriale Unversehrtheit geht. Beides wird täglich weltweit verletzt. Hier geht es ausschließlich um geopolitische und damit wirtschaftliche Interessen.“

    Dazu tendiere ich auch. Allerdings ist die Nato schon auch ein Bündnis von überwiegend Demokratien, und zumindest teilweise geht es auch um die Verteidigung unserer Werte. Auch wenn hier auch mal einfach das Recht des Stärkeren unsererseits über dem Völkerrecht stehen kann.

    Und was sollen wir machen? Ohne die USA und inzwischen ohne England wäre die EU alleine voraussichtlich mitunter militärisch schwächer als Russland. Wenn die dann den Warschauer Pakt reaktivieren wollen, ständen wir dann ziemlich dumm da. Es geht also m.E. nicht ohne die USA.

    Ich hoffe mal, dass auch die USA tatsächlich nur zu den Waffen greifen, wenn Putin Nato-Territorium angreift. Und was die Wirtschaftssanktionen angeht, müssen wir mal gucken, wie wir selber damit klarkommen, und in welchem Ausmaß das vernünftig und praktikabel ist.

    Die derzeitige Strategie, umso mehr Sanktionen zu machen, je weiter Putin jetzt wirklich geht, ist auch nicht ganz verkehrt. Ich sehe das so, dass die Annektion von Gebieten, die mehrheitlich von Russen bewohnt werden, und dessen Bevölkerung tatsächlich lieber zu Russland gehören will, dass dies noch irgendwie akzeptabel sein kann. Eine Besetzung der ganzen Ukraine dann aber auf keinen Fall mehr. Wenn uns dann die Lust vergeht, mit Russland Handel zu treiben, ist das unser eigenes Recht.

  100. @Jeckenburger:
    Natürlich ist eine Annexion nicht akzeptabel. Was mich aber besonders ärgert, ist, dass die USA m.E. die Ukraine-Krise für ihre Zwecke ausgenutzt haben, indem sie die Ukraine stets darin bestärkt haben, den russisch bewohnten Gebieten eben keine Autonomie zuzugestehen. Wäre dies im Gegentzeil ernsthaft betrieben worden, gäbe es den Konflikt nicht mehr. Wir bezahlen den Preis nun dafür, zunächst mit noch höheren Energiekosten und längerfristig mit gravierenden wirtschaftlichen Folgen. Den Amis ist das egal, im Gegenteil, sie profitieren davon.
    Und noch was: warum empören wir uns nicht genauso, wenn die USA andere Länder besetzt? Die Liste ist weitaus länger, als die Russlands.
    Ihre Inszenierungen sind einfach massentauglicher, als die plumpe Art Russlands.

    • … dass die USA .. die Ukraine stets darin bestärkt haben, den russisch bewohnten Gebieten eben keine Autonomie zuzugestehen.

      Was sollen den “russisch bewohnte Gebiete” sein?

      Und noch was: warum empören wir uns nicht genauso, wenn die USA andere Länder besetzt? Die Liste ist weitaus länger, als die Russlands.

      Ist das so? Welche Länder haben die USA denn so annektiert oder langfristig besetzt?

      Ansonsten ist das Geschrei doch in der Regel duchaus groß, wenn die USA sich als Weltpolizei o.ä bemerkbar machen.

  101. @Stegemann
    Sie schreiben hier ziemlichen Unsinn. Nirgendwo in der Ukraine leben ausschließlich Russen. Auch im Donbass leben Ukrainer, sogar mehrheitlich. Es gibt keinen Rechtsanspruch auf Autonomie, schon gar nicht mit Waffengewalt. Zwar sind die Russischsprachler im Donbass in der Mehrheit, die Menschen ethnisch russischer Abstammung aber deutlich in der Minderheit. Es ist eine zynische, zweckdienliche Lüge Putins.

    Wo haben die Amerikaner andere Länder besetzt? Selbst wenn, gäbe es deswegen kein Recht für andere Länder. Es ist sicher richtig, dass die Amerikaner außenpolitisch nicht immer feinfühlig oder diplomatisch geschickt vorgehen.

    Man kann über viele Dinge diskutieren, aber nicht über ideologisch begründete Falschbehauptungen.

  102. @reutlinger:
    Wer die Atombombe auf Hiroshima, den Koreakrieg, den Vietnamkrieg, den Irakkrieg und die vielen kleinen Attacken und Beteiligungen der USA als »nicht immer feinfühlig oder diplomatisch geschickt« bezeichnet, ist ideologisch verseucht und nicht ernst zu nehmen.

    • @Stegemann
      Vergessen Sie nicht die Kriege gegen die Indianer. Ihre historische Argumentation ist irrelevant, genauso absurd wie die dilettantischen Behauptungen von Putin.

  103. Im Weltaltlas der Deutschen Luftwaffe von 1942 war das Gebiet von Osteuropa ganz klar aufgegliedert. Die Staaten den Nahen Ostens wurden als französisch-englisch-amerikanisches Einflussgebiet bezeichnet.
    Die Sowjetunion schloss sich im Nordwesten an, die Länder Polen , Tschechien, Rumänien, Bulgarien, Ungarn und der Balkan zählten zum Deutschen Einflussgebiet.

    Es wurde in Militärblöcken gedacht und gezeichnet. Jetzt, 80 Jahre später, haben wir wieder dieses Blockdenken. Wir haben statt Deutschland die EU (bemerkenswert) nur wird dieses Gebiet als wirtschaftliches Einflussgebiet bezeichnet, wir haben Rußland und im Nahen Osten teilen sich Rußland mit Syrien und Iran und die USA mit den übrigen Nahoststaaten das Gebiet auf. Und zusätzlich streckt China mit dem Ausbau der Seidenstraße seine Finger nach Europa aus.

    Ukraine liegt im Grenzgebiet zwischen Rußland im Nordosten, der EU im Westen und den USA in Gefolgschaft der Nato.
    Es geht also um geostrategisches Denken und natürlich mit wirtschaftlichen Interessen dahinter.

  104. Zeige mir einmal einer einen “Großen”, der nicht seinem “kleinen” Nachbarn irgendwann mal mehr oder weniger unanständige Avancen gemacht hätte, wenn es um Rohstoffe, Verkehrswege und sonstige “nützliche” Dinge ging und wenn das Objekt in “Reichweite” war, was sich angesichts heutiger Möglichkeiten allerdings auf den gesamten Globus erstreckt.

    Das Donbas ( ukrainisch “Donbas”, russisch “Donbass” ) ist mir als Steinkohlegebiet in Erinnerung, insofern ist der russische Zugriff auch ein energetischer Griff in die Vergangenheit. Aus historischen Gründen ist der Anteil der russisch Sprechenden in den Oblasten Donezk und Luchansk geringfügig höher als 50%. Die Größe der aktuell besetzten Gebiete gibt allerdings einen interessanten Blick auf die sprachliche Verteilung.
    Die im Westen der Ukraine befindlichen Eisenerzvorkommen liegen verkehrstechnisch wohl näher an Polen und seinen Kohlevorkommen als an denen des Donbas.

  105. Der Bruderkuss des Wikingerfürsten: die Ukrainekrise als Ausdruck des europäischen Multilateralismus
    Eigentlich müsste es „Krise des europäischen Multilateralismus“ und nicht Russland- oder Ukraine- oder Putinkrise heissen. Der Multilateralismus als T e a mkonzept (Toll, ein anderer macht) fördert eine Diffusion der Verantwortung, Kognition und Entschlossenheit, die dazu beiträgt, dass internationale Prozesse um Jahre oder Jahrzehnte den machtpolitischen Notwendigkeiten hinterherlaufen. Diese fatale und verdummende Trägheit dürfte entscheidend dazu beitragen, dass Ost- und Mitteleuropa nach dem Ziehen der „russischen Atomkarte“ (am 24.02.2022) endgültig eine Beute des Wikingerfürsten werden könnte. Beruhigend bleibt nur, dass der Multilateralismus damit noch nicht gestorben sein muss: er wächst und gedeiht besonders unter S(k)lavenvölkern!
    Also: freuen wir uns, die vielen Bruderküsse werden uns vielleicht ein nie gekanntes Gefühl der internationalen Solidarität schenken

    • Multilateralismus und durch äußeren Druck erzeugte “Einigkeit” widersprechen sich doch.
      Also das wäre doch eigendlich eines der Kernerfahrungen aus dem kalten Krieg.

  106. Zum folgend zitierten Kommentar von weiter oben:
    Man bekommt fast den Eindruck, manche Kommentatoren vertreten hier direkt die Interessen (zumindest aber die Weltsicher) von Zar Wladimir!
    (Zitatende)

    Wie man sieht , geht es manchen Kommentatoren offensichtlich nicht um die ergebnisoffene (!) Diskussion von Sachfragen, sondern nur darum , andere Kommentatoren gewaltsam in ihre selbstgebastelten agitatorischen Schubladen einzuordnen.
    Etwa nach der Methode: Klingt wie Putin, muss also falsch sein – bzw. darf keinesfalls richtig sein.

    Sachlich inhaltlich kann ich mich den Ausführungen von Wolfgang Stegemann weitgehend anschließen.

  107. @hwied 23.02. 12:59

    „Ukraine liegt im Grenzgebiet zwischen Rußland im Nordosten, der EU im Westen und den USA in Gefolgschaft der Nato.
    Es geht also um geostrategisches Denken und natürlich mit wirtschaftlichen Interessen dahinter.“

    Wir haben uns die ehemaligen Warschauer-Pakt-Staaten für EU und Nato geangelt, und so wie das aussieht, nimmt sich Russland jetzt eine Teil oder sogar die ganze Ukraine. Hier war aber auch jetzt nichts Anderes mehr frei. Der Unterschied ist offensichtlich: Die Warschauer-Pakt-Staaten sind freiwillig zu uns gestoßen, in der Ukraine sind es wohl maximal die vorab besetzten Gebiete.

    Da wir hier kaum eigene Interessen haben, hielte ich ein Eingreifen der Nato für unsinnig, und auch für viel zu gefährlich. Die Voraussetzungen für einen EU-Beitritt der Ukraine würde sich ohnehin so schnell nicht einstellen, so sonderlich demokratisch ist auch die aktuelle Regierung wohl nicht. Dass sie pro-westlich ist, man nett sein und macht sympathisch, reicht aber für einen EU-Beitritt nicht aus. Die Probleme, die Ungarn und Polen in der EU machen, sind finde ich genug davon. Von daher fehlt hier einfach ein Interesse unserseits.

    Wenn auch etwas Solidarität angesichts der eher demokratischen Verhältnisse in der Ukraine angemessen ist, was Grund genug sein kann, den Handel mit Russland einzustellen. Soll sich Russland in China neue Handelspartner suchen, wenn wir keine Lust mehr haben.

    Kann man andererseits Russland ihre „Einflusssphäre“ lassen? Die anderen Länder wie Weissrussland, Kasastan und andere Länder sind allesamt sowieso nicht demokratischer als Russland selber, und auch recht freiwillig mit Russland verbunden. Nur aus der Eigenschaft heraus, keine richtige Demokratie zu sein, kann man noch keine Illegitimität des russischen Staates und seiner Einflusssphäre ableiten, finde ich.

    Immerhin ist die Putin-Regierung schon mal weniger diktatorisch als die ehemalige Sowjetunion zu ganz anderen Zeiten, was man schon an der bloßen Anzahl internierter Oppositioneller ablesen kann. Das ging mal in die Millionen.

  108. Herr Grüter, Respekt, nach einer Woche muß man konstatieren: Voll ins Schwarze getroffen haben Sie da.

    Alles in allem war diese Entwicklung wohl absehbar. Geradezu prophetisch erscheint im nachhineinein Walter Laqueur’s Buch “Putinismus” von 2015:

    “Der Westen hat nach seinem Sieg im Kalten Krieg die Vorgänge in Russland sträflich unterschätzt. Seine Fehler haben zur Destabilisierung der Ukraine und ganz Oseuropas maßgeblich beigetragen.”

    Sieben Jahre später kann man nur resigniert hinzufügen: Wer zu lange schläft, den bestraft das Leben.

    • oh ja MF…
      Das Leben wird hier noch wieder verflixt real – wenn ich mir die Bewaffnung von “good old Germany” anschaue bekomme ich das schaudern – aus Prinzip haben wir nicht und wollen wir nix?
      Aus der Geschichte von solchen Staaten, die keine Verteidigung haben sollte man doch mal andenken, wo und wie wir hier stehen… Mit kurzem Hemd und nacktem Popo?
      Das ist alles andere als attraktiv 🙁

  109. Das fand ich auf Ihrem Blog noch in der Vergangenheit – es passt leider noch viel zu gut!!! Ebenso die Analyse in diesem Beitrag…

    https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/eine-analyse-der-russischen-weltsicht/

    https://scilogs.spektrum.de/gedankenwerkstatt/ukraine-konflikt-von-meinungsblasen-arroganz/

    Besonders witzig finde ich, dass die aktuellen Politiker sich entrüsten, dass ein Staatschef gelogen hat…ACH echt jetzt – willkommen in der Wirklichkeit.
    Leider scheint das Überdenken und die entsprechende Analysen der Strategien von Gegnern (ja ich sehe Russland nicht als potentiellen Partner) nicht mehr im Lehrplan der kommenden Politiker zu stehen.
    Immer schön Ihre Beiträge zu lesen 🙂

  110. Die Ukraine orientierte ihre Wirtschaft nach 2012 in Richtung EU und China
    Wenn auf diesem Blog immer wieder im Zusammenhang mit den ehemaligen Ostblockländern und der Ukraine von der NATO die Rede ist, so übernehmen die Kommentatoren, die das tun, die Sprechweise Russlands. Viel wichtiger als die tatsächliche oder angestrebte Nato Mitgliedschaft war und sind die immer stärkeren Wirtschaftsbeziehungen der Länder im Osten und auch der Ukraine mit der EU und mit China.

    Dies offenbaren Analysen von bruegel.org ( Ukraine: trade reorientation from Russia to the EU ) aus denen man folgendes entnimmt:

    Anteil der ukrainischen Exporte im Jahr 2012:
    nach Russland 25.7%, nach der EU 24.9%

    Anteil der ukrainischen Exporte im Jahr 2018:
    nach Russland 7.7%, nach der EU 42.6%

    Im Jahr 2019 war der Handel Chinas mit der Ukraine erstmals grösser als der Handel Chinas mit Russland. Zwischen 2013 und 2019 nahm der Handel zwischen der Ukraine und China um 80% zu und 1) China importierte 2020/21 am meisten ukrainische Gerste und 2) 30% aller chinesischen Maisimporte kamen aus der Ukraine.

    Fazit: Im Jahr 2020 war die Ukraine wirtschaftlich bereits kein Pufferstaat mehr zwischen Russland und dem Westen. Wirtschaftlich war die Ukraine im Jahr 2020 bereits sehr stark westorientiert und trieb zudem regen Handel mit China. Ja, die Ukraine war für China im Jahr 2020/21 bereits ein wichtigerer Handelspartner als Russland.

    • Ergänzung: In Polen, Ungarn, der Slowakei und der Tschechei ist das Pro-Kopf-Einkommen bereits über dem Russlands. Und das nach wenigen Jahren Post-Sowjetunuion. Ohne Russlands Intervention wäre das in 10 Jahren auch in der Ukraine der Fall gewesen und die Russen hätten ebenfalls begonnen nach Westen zu schauen und sie hätten dem Putin-System Ade gesagt.

      Jetzt aber kennen die Russen den Westen nur aus Putins Medien und wenn sie in Zukunft Ferien in der Ukraine machen sehen sie Menschen, denen es nicht besser als ihnen geht. Weil Putin im Jahr 2022 verhindert hat, dass sich die Ukraine besser als Russland entwickeln kann.

  111. Akzeptiert das Volk eine Herrschaft über das Volk, über andere Völker
    Im Video As a Chinese, I support Ukraine I Why many Chinese support dictator Putin | Information Inequality
    berichtet ein Chinese, dass es für ihn einfach ist Putins Invasion in die Ukraine vor anderen Chinesen zu verteidigen, dass er aber umgekehrt, also bei der Verteidigung der Rechte der Ukraine und der Ukrainer mit Gegenrede und Widerstand rechnen muss.
    Er gibt zwei Gründe dafür an:
    1) die Informationspolitik der Regierung bis hin zu Weisungen von Seiten der Betreiber der sozialen Medien, es sei angebracht, Putin positiv zu sehen und eine Kritik an Putins Vorgehen sei nicht angezeigt
    2) Die Bewunderung vieler Chinesen für die Stärke Putins und die Anerkennung des Rechts des Stärkeren.

    Und ja, es gibt auch in Deutschland – so scheint mir -, nicht wenige, die auch heute noch an das Recht des Stärkeren glauben. Und mein Verdacht ist sogar: je grösser ein Land umso mehr glauben seine Bewohner an das Recht des Stärkeren. Das zeigen auch Aussagen vieler US-Amerikaner, wo etwa Trump-Anhänger sagen, unter Trump wäre das nie passiert, weil Trump ein genau so stark auftretender „Herrscher“ ist wie Putin. US-Bewohner unterstützen zwar mehrheitlich die Ukraine, aber nicht wenige unterstützen ihren Präsidenten ganz unabhängig davon was er tut. Und als mächtigste Nation darf die USA (fast) alles tun. Das glauben wohl nicht wenige US-Amerikaner.

    Der Chinese im Video sagt auch noch, dass nur wenige seiner Bekannten und Freunde Empathie mit den Ukrainern zeigen.

    Behauptung: Es sind nur wenige, die Empathie für unbekannte Menschen empfinden. Menschen sind nicht grundsätzlich empathisch. Es braucht einen Grund dafür, Empathie zu empfinden.

  112. Guten Tag, ganz ehrlich, als erstes wünsche ich mir keine aggressiven männlichen Kleingeister in einer Regierung, dann wäre uns dieses Theater erspart geblieben. Irgendwo habe ich mal gelesen: besonders gefährlich ist die Mischung klein und aggressiv, Minderwertigkeitskomplexe gepaart mit Leidenschaft.

  113. Die Situation ist ja unübersichtlich und von russicher und auch von amerikanischer Propaganda überladen. Es ist sehr schwer einzuschätzen, welche Aussagen wahr und welche taktisch oder strategisch sind.

    Betrachten wir zuerst den amerikanischen (und europäischen) Wunsch so viele Länder wie möglich in die Europäische Union zu integrieren. Den amerikanischen Wunsch, diese auch in ein militätisches Bündnis, wie die NATO zu integrieren stellen wir erst einmal hinten an.

    Der russische Wunsch scheint zu sein, dass Russland die Ausdehnung der NATO (wohl nicht der EU) als ein Sicherheitsrisiko ansieht. Wenn man die Situation militärisch strategisch betrachtet, dann besteht faktisch eine offene Flanke an den Grenzen zu Weissrussland und der Ukraine. Andere Grenzen sind häufig durch bergige Gebiete abgedeckt und so militärisch auch leichter zu verteidigen. Daraus kann man folgern, dass Russland aus seiner historischen Perspektive versucht das extreme Leiden in Zukunft zu vermeiden, dass der Einfall der Franzosen durch Napoleon und der Einfall der Deutschen unter Hitler unendliches Leid über die russische Bevölkerung gebracht hat.

    Faktisch ist es ja so, dass Russland bisher keinen Weltkrieg angezettelt hat, was die westliche Wertegemeinschaft nicht von sich behaupten kann.

    Jetzt kommen wir zu mehr spekulativen Schlussfolgerungen, weil hier die gesicherte Faktenlage äußerst dünn ist.

    Im Jahre 2014 hat es ja einen Regierungswechsel gegeben. (Fakt) Seit 2014 scheint es einen Bürgerkrieg zwischen der Ukrainischen Regierung und den Volksrepubliken (nur einseitig durch Russland anerkannt) des Donbassgebietes zu geben (Spekulation). Laut russischer Information bezahlt die ukrainische Regierung keine Renten in diese Gebiete. Laut westlicher Information scheint es sich bei den Republiken um abtrünnige Seperatisten (ähnlich wie in Spanien) zu handeln, die gerne eigenständig sein möchten.

    Dass es sich bei der Bevölkerung hauptsächlich um Russen handelt ist wohl unstrittig.

    Laut deutschen Medienberichten soll der damalige Aussenminister Genscher die (mindestens mündliche Zusage) erteilt haben, dass sich die Nato nicht weiter nach Osten ausdehnen wird. Diese Aussage hat er auch öffentlich getroffen. Der Spiegel schreibt, dass es wohl auch vereinzelte Notizen darüber geben soll. Wie wir alle wissen hat sich die Nato weiter nach Osten ausgebreitet. Dies scheint wohl nicht die Zustimmung von Russland gefunden. Scheinbar ist die Schmerzgrenze von Russland erreicht, wenn die Republiken Weissrussland und Ukrainie in das Visier der Nato(+Amerika) gerät, da aus militärisch strategischer Sicht, keine Reaktionszeit mehr für die russische Armee mehr geben würde, um eine sinnvolle Verteidigung zu organisieren.
    Es würde also eine ähnliche Situation entstehen, wie 1963 als die UdSSR Atomraketen in Kuba stationieren wollten. Hier hat Amerika mit maximaler Eskalation reagiert und zum Ausdruck gebracht, dass ein Atomkrieg im Bereich des Möglichen liegen würde, falls diese Raketen in Kuba stationiert werden würden. Auch hier war offensichtlich das Argument, dass Amerika keinerlei Zeit für sinnvolle Reaktionen hätte.
    Auch ist es wohl anzumerken, dass derzeit viele amerikanischen Atomraketen still und leise von Deutschland nach Polen und angrenzenden Ländern verlegt wurden. (Das kann wohl als Fakt angesehen werden)
    Aus russischen Medien hört man, dass Russland Sicherheitsgarantien verlange, die beim Westen wohl nicht gehört werden. Dieser und insbesondere die Bundesrepublik Deutschland reagiert darauf indem behauptet wird, dass es sich hier um Propaganda handelt und dann den Schluss daraus zieht Russia Today abzuschalten. Und zwar sowohl über Satellit, als auch im Internet (rt.com) als auch innerhalb von Telegram. Also das Abschalten von Sendern erinnert an die ganz dunklen Zeiten von Deutschland, als jegliche Information, die nicht den gleichgeschalteten Medien entsprach, massiv unterdrückt wurde. Damals entstand erheiternderweise der Begriff Querdenker. Das waren Menschen, die sich nicht vorschreiben liessen, die jüdische Bevölkerung auszugrenzen und zu meiden. (Stichwort: Kauft nicht bei Ju…)

    Ich selbst bin Pazifist und verurteile zutiefst eine Intervention der russischen Streitkräfte, wie ich auch die militärische Intervention der Nato+Amerika im ehemaligen Jugoslawien verurteilt habe. Die aussereuropäischen Einsätze der Nato/Amerika lassen wir einmal weg. Die Liste ist zu lang. Auch China hat sich hier ja auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert.
    Aus meiner Sicht müssen wir alle einmal einen Schritt vom Geschehen zurücktreten und die gesamte Situation betrachten. Am besten in einem Zeitraum von Jahren und nicht von Tagen (sprich: haben die Russen jetzt Kiew eingenommen oder trifft der Krieg jetzt die Zivilbevölkerung)
    Selbstverständlich trifft der Krieg immer die Zivilbevölkerung (auch der Irakkrieg, bei dem ja keine Massenvernichtungswaffen gefunden wurden), oder wie wollen Sie Ihren dreijährigen Sohn erklären, warum vor der Haustüre ein toter Soldat liegt und zu stinken anfängt. Also ich tue mir da schwer.

    Ich war schon in vielen Ländern dieser Welt – unter anderem auch in Russland. Ich habe die russische Bevölkerung als Menschen mit einem grossen Herzen kennen gelernt.
    Ich habe gelernt, dass die Bevölkerung in fast allen Städten ähnlich wohnt und lebt. Da gibt es natürlich sprachliche und kulturelle Unterschiede. Aus meiner Sicht ist das interessant und nicht beängstigend. Andere Menschen können einem andere Dinge vom Leben lehren, die man zuhause nicht lernen kann.

    Wir sind eine Menschheitsfamilie und wir sollten uns nicht von den Regierenden der verschiedenen Länder, zu solch grauenvollen Handlungen wie Kriegen verleiten lassen. An Kriegen haben immer nur die Machthaber gewonnen. Alle Völker haben zu allen Zeiten immer nur verloren.

    Lassen Sie uns heute beginnen und auch in kleinem Rahmen unseren Nachbar, die vielleicht russischer Herkunft sind, mit Achtung und Respekt begegnen. Geben wir Ihnen das Gefühl, dass wir zwischen einem mutmasslich machthungrigen Putin und einem russischen Kaufmann unterscheiden können. Der russische Kaufmann hat keine Verantwortung am Krieg. Und die Sippenhaft wurde schon seit über 100 Jahren abgeschafft in Deutschland.
    Ebenso ist es völlig unsinnig russisschisch klingende Produkte aus dem Sortiment auszulisten. Diese werden sowieso in über 90% der Fälle nicht in Russland hergestellt. Wir beweisen dadurch nur, dass wir unglaublich wenig verstehen, wie die Welt funktioniert.
    Lassen Sie sich nicht ablenken, wenn Politiker wieder ins Ausland deuten, was dort wieder alles schlecht ist. Schauen Sie, was in unserem Land nicht richtig ist und werden sie aktiv, wenn hier etwas falsch ist. An dem Krieg in der Ukraine ändert eine Demonstration nichts. Aber eine Demonstration, die die Regierung in unserem Land kritisiert, die kann etwas bewirken.
    Lassen Sie uns gemeinsam vor unserer eigenen Haustüre kehren, anstatt uns mit unseren Nachbarn zu streiten.
    Wir leben alle auf dem gleichen Planeten und Kriege sind wirklich schlecht für den CO2-Ausstoss.