Die Welt als komplexes System
Der schwierige Start der neuen Regierung
Die neue Bundesregierung wird ihre Arbeit in einer schwierigen Phase beginnen. Die Pandemie hat den normalen Lauf der Dinge stärker beeinflusst, als die meisten Menschen erwartet haben. Das muss nicht unbedingt überraschen, denn Wirtschaft und Politik sind kein Uhrwerk, das nach einer Störung und Reparatur seinen normalen Lauf wieder aufnimmt. Und deshalb steht der Nachfolger von Frau Merkel vor ganz besonderen Herausforderungen.
Große Teile unserer Lebenswelt der Menschen lassen sich als sogenanntes komplexe Systeme beschreiben. Diese Gebilde haben eine besondere Eigenschaft: Wenn sie aus dem Gleichgewicht gebracht werden, neigen sie zu kaum vorhersehbaren, heftigen und unumkehrbaren Verschiebungen. So hat die Coronapandemie unerwartete Folgen: Autoherstellern fehlen Chips und Druckereien das Papier. Das wird (nicht nur) die neue Bundesregierung vor enorme Probleme stellen.
Aber was sind überhaupt komplexe Systeme? Ist beispielsweise ein modernes Smartphone ein komplexes System? Oder ein großes Verkehrsflugzeug? Das Stromnetz oder das Internet? Das Klima oder die Weltwirtschaft? Tatsächlich sind Smartphones und Flugzeuge komplizierte, aber keine komplexen Systeme. Sie bestehen aus sehr vielen Komponenten, die alle funktionieren müssen, damit das Gesamtsystem genau definierte Aufgaben (und nur diese!) durchführen kann. Komplexe Systeme1 sind aber viel spannender:
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Sie bestehen aus vielen aktiven Komponenten, die untereinander verschieden sein können und unterschiedlich stark gekoppelt sind. Sie beeinflussen sich also manchmal nur wenig, manchmal auch mehr, aber nicht unbedingt linear.
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Sie sind selbstorganisierend, das heißt, sie bilden ohne äußere Eingriffe stabile Strukturen aus.
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Sie lernen, das heißt, sie reagieren auf einen äußeren Reiz oder eine innere Störung beim zweiten Mal anders als beim ersten Mal.
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Ihr Verhalten ist deshalb pfadabhängig. Es hängt nicht nur von der äußeren und inneren Konstellation ab, sondern auch von dem Weg, auf dem sie erreicht wurde.
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Sie befinden sich in einem Fließgleichgewicht, sind also nur stabil, wenn Energie und Stoffe hinein- und hinausfließen. In einem geschlossenen System ohne Energiezufuhr verschwinden irgendwann alle unterschiedlichen Energieniveaus und dann bewegt sich dort nichts mehr.
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Aus der Beobachtung, ja selbst der vollständigen Beschreibung der Einzelkomponenten ist das Verhalten des Gesamtsystems nicht vorhersehbar. Es bildet emergente (= überraschend neu auftauchende) Eigenschaften aus.
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Das System reagiert nicht linear. Schon kleine Verschiebungen von inneren oder äußeren Parameter lösen manchmal größere Fluktuationen aus. Das kann sich bis zum völligen Zusammenbruch aufschaukeln.
Komplexe Systeme sind keineswegs Exoten, im Gegenteil, man findet sie überall. Einige Beispiele:
Der Autoverkehr in einer Stadt folgt den Regeln eines komplexen Systems. Die Autofahrer versuchen, möglichst schnell von A nach B zu kommen, wobei jeder zu seiner eigenen Zeit seinen eigenen Weg verfolgt. Trotzdem bildet der Verkehr je nach Tageszeit vorhersagbare Muster. Wenn die Stadtverwaltung an einer großen Einfallstraße eine Baustelle einrichtet, gerät aber alles durcheinander. Zunächst entstehen Staus. Daraufhin suchen sich die Autofahrer neue Routen, sodass sich die Verkehrsflüsse jeden Tag verschieben. Nach einiger Zeit stellt sich ein neues stabiles Muster ein. Dann wird die Baustelle aufgehoben. Jetzt herrschen wieder die alten Verhältnisse, aber der Verkehrsfluss bleibt dauerhaft verändert. Einige Autofahrer bevorzugen ihre neu entdeckte Route oder fahren zu anderen Zeiten. Vielleicht sind sie auch auf den Bus oder Fahrrad umgestiegen.
Auch das Klima ist ein komplexes System. Wir ändern im Moment ständig die Rahmenbedingungen, weil wir CO2 und Methan in die Luft blasen. Dadurch steigt die globale Temperatur, oder anders ausgedrückt: Das Gesamtsystem enthält nun mehr Energie. Jetzt wird aber nicht einfach alles nur wärmer, der Wind stärker oder die Wellen höher. Vielmehr verändert sich das Gesamtbild relativ plötzlich bei einer nicht genau bestimmbaren Temperaturerhöhung. In Grönland und der Antarktis rutschen plötzlich Gletscher ins Meer, der Permafrostboden taut großflächig auf oder der Golfstrom schwächelt. Die Klimaforscher sprechen hier von sogenannten Kippelementen. Man kann sie sich als Dominosteine vorstellen, die bei zunehmendem Druck plötzlich umfallen und andere Steine mitreißen. Eine Rückkehr zum früheren Gleichgewicht ist dann versperrt.
Sämtliche Lebewesen sind ebenfalls komplexe Systeme. Das gilt für Einzeller genauso wie für Bäume, Mäuse oder Menschen. Sie und ich bestehen aus Zellen, die wiederum Gewebe bilden. Sie ordnen sich unter anderem zu Muskeln, Knochen und Organe an. Das Gesamtsystem ist nur lebensfähig, wenn es ständig Luft, Nahrung und Wasser erhält, und es seine Abfallstoffe ausscheiden kann. Und viele Eigenschaften des Gesamtsystems lassen sich aus der Betrachtung einzelner Zellen nicht ableiten. Irgendwann bricht das komplexe System Mensch vollständig zusammen – unweigerlich.
Sie sehen: Komplexe Systeme bestimmen unser Leben und immer mehr Wissenschaftler versuchen, ihre Eigenschaften besser zu verstehen. In Deutschland widmen sich allein drei Max-Planck-Institute dem Phänomen: das MPI für die Physik komplexer Systeme in Dresden, das MPI für die Dynamik komplexer Systeme in Magdeburg und das MPI für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen. Sie erforschen jeweils unterschiedliche Aspekte des Themas.
In meinem neuen Buch Offline – Der Kollaps der globalen digitalen Zivilisation 2 beschreibe ich die gegenwärtige Weltkultur als komplexes System und erörtere die Störeinflüsse, die ihm gefährlich werden können.
Die Pandemie und ihre Folgen
Die Coronapandemie ist ein Beispiel für eine ernsthafte Störung des komplexen Systems unserer Lebenswelt. Historisch gesehen ist sie nicht einmal besonders bemerkenswert. Die Spanische Grippe nach dem ersten Weltkrieg wirkte sich sehr viel verheerender aus – von den Pestepidemien des Mittelalters ganz zu schweigen.
Im Grunde ist die Welt mit dem Coronavirus (genaue Bezeichung: SARS CoV-2) sehr viel besser fertig geworden, als man erwarten durfte. Noch nie in der Geschichte der Medizin gelang es, Impfstoffe innerhalb weniger Monate zu entwickeln und in Massen zu produzieren. Aber trotzdem erwies sich die globale digitale Zivilisation als anfällig: Die medizinische Versorgung brach in einigen Ländern weitgehend zusammen und wurde fast überall extrem strapaziert. Das genau austarierte System der weltweiten Lieferketten geriet aus dem Gleichgewicht und taumelt noch immer. Sollten die Schwankungen länger anhalten, droht die nächste Weltwirtschaftskrise. Und die wiederum könnte die Umstellung auf CO2-ärmere Energiequellen verzögern, was zu erhöhten Schäden durch Wetterextreme führen würde. Aber das ist Spekulation, denn das komplexe Systeme der Weltwirtschaft und der Weltpolitik ist nicht genau vorhersehbar.
In diesem Blog soll es deshalb nur um die Aufgaben gehen, die diese Situation der neuen Bundesregierung aufbürdet. Sehen wir mal:
1. Wirtschaft.
Die deutsche Industrie setzt weiterhin auf internationale Lieferketten. Sie hat auch keine Wahl. Selbst die in der Pandemie lebenswichtigen FFP2-Masken lassen sich in Deutschland nicht zu wettbewerbsfähigen Preisen herstellen und der Staat ist offenbar zur Dauersubventionierung nicht bereit. Die Politik muss deshalb dafür sorgen, dass andere Staaten nicht die Grenzen schließen oder Monopole ausnutzen. Zur Zeit ist beispielsweise Silizium (Rohstoff für Computerchips, aus China) viel zu teuer und Magnesium (ebenfalls ein chinesisches Monopol) wird absehbar knapp.
Die Transportkapazitäten, ganz gleich ob international oder national, reichen nicht aus, um die pandemiebedingten Schwankungen von Angebot und Nachfrage abzufangen. Container sind knapp, die Frachtraten von Ostasien nach Europa haben sich gegenüber 2019 verzehnfacht. Und in den europäischen, chinesischen und amerikanischen Häfen stauen sich Container, die nicht abgefahren werden können. Soll man aber jetzt hastig neue Container bauen, mehr Lastwagenfahrer ausbilden und neue riesige Frachter auf Kiel legen? Bis die Fahrer arbeitsbereit und die Schiffe vom Stapel gelaufen sind, ist der Bedarf vielleicht wieder gesunken. Also warten erst einmal alle ab.
Auch Computerchips für Autos, Bücherpapier oder Fahrräder fehlen. Und hier besteht das gleiche Problem: Soll man investieren oder den Mangel aussitzen? Beides könnte aber zu dauerhaft höheren Preisen führen, was wiederum die wirtschaftliche Erholung behindert. Die neue Bundesregierung muss hier Weichen stellen. Das komplexe System der Weltwirtschaft zeigt jedenfalls heftige und ungesunde Ausschläge. Dauerhafte Verschiebungen sind nicht ausgeschlossen. Eine echte Bewährungsprobe für erfahrene Finanz- und Wirtschaftspolitiker. Ich bin allerdings etwas skeptisch: Schnelles und entschlossenes Handeln war noch nie die Stärke der Bundesregierung oder der EU-Kommission.
2. Energie
Auch bei den fossilen Energieträgern zeigen sich heftige Preisausschläge. Jetzt könnte man natürlich annehmen, dass die enorme Teuerung bei Kohle, Öl und Gas gute Argumente für die Umstellung auf erneuerbare Energien liefert. Aber so einfach ist das nicht. Deutschland hat 2019 für rund 63 Milliarden Euro Gas und Öl importiert. Dieser Betrag könnte sich zwischen Juli 2021 und Juni 2022 gut und gerne verdoppeln. Das Geld fehlt dann aber an anderer Stelle, zum Beispiel auch beim Ausbau erneuerbarer Energien – und in der Tasche der Menschen, die ihrerseits dann weniger konsumieren, und damit die Erholung der Binnenwirtschaft gefährden.
Russland, genauer gesagt der staatliche russische Konzern Gazprom, liefert mehr als die Hälfte des deutschen Erdgases. Während der Kreml heftig dementiert, mit der Gasknappheit Druck auf Deutschland auszuüben, ist es sicher, dass er davon profitiert, und es wäre weltfremd zu glauben, dass Russland ein so offensichtliches Druckmittel nicht nutzt – was offenbar auch der russische Experte Michail Krutichin annimmt. Hier vermischen sich Wirtschaft und Politik, und die Bundesregierung ist in jedem Fall gefordert.
Soll man aber jetzt mit der bisher eingeschlagenen Richtung fortfahren – also die Atomkraftwerke gleich und die Kohlekraftwerke später abstellen? Sollen Erdgaskraftwerke als Brückentechnologie neu gebaut werden, obwohl sie vielleicht nur zehn Jahre lang für jeweils einen Monat im Jahr in Betrieb bleiben? Fossiles Erdgas erzeugt beim Verbrennen weniger CO2 pro Kilowattstunde als Kohle. Leider geht der Vorteil bei russischem Gas aber komplett verloren, weil bei der Förderung und auf Weg durch tausende Kilometer Pipelines zu viel klimawirksames Methan entweicht (siehe hier und hier). Auch sind in Deutschland derzeit kaum Erdgaskraftwerke im Bau, wenn man der deutschen Wikipedia glauben darf. Hier müsste die Bundesregierung also entweder darauf drängen, dass die russischen Lieferanten die Methanlecks stopfen, oder sie sollte überlegen, die Kohlekraftwerke am Netz zu lassen. Für das Klima wäre es noch besser, die Kernkraftwerke am Netz zu lassen, und stattdessen einigen Kohlekraftwerken den Stecker zu ziehen (das ist nicht nur meine Meinung). Aber hier trifft Vernunft auf politische Grundüberzeugungen. Den Grünen geht es schlicht wider die Natur, die Laufzeit von Kernkraftwerken zu verlängern. Der Protest gegen Kohlekraftwerke ist ebenfalls Teil der grünen und linken Überzeugungen, so dass hier wohl der Klimaschutz erst einmal zurückstehen muss.
3. Kriegsgefahren
Zugegeben, ich wundere mich manchmal, dass junge Menschen heftig unter Klima-Angst leiden, während sie angesichts von mehr als 12000 nuklearen Sprengköpfen in den Arsenalen der Atommächte vollkommen gelassen bleiben. Furcht ist offenbar ein sehr selektives Gefühl. Berichte über einen möglichen nuklearen Winter mit folgender schwerer Hungersnot erzeugen keinerlei Reaktion, keine Forderungen nach einer Aufstockung von Nahrungsmittelreserven oder wenigstens einer genaueren Analyse möglicher Schutzmaßnahmen. Dabei sollte man die Gefahr eines Krieges zwischen Atommächten in Asien besser nicht unterschätzen.
Auch die Gefahr durch autonome oder ferngesteuerte bewaffnete Drohnen, Panzer oder Laufroboter scheint niemanden wirklich zu erschüttern. Dabei hat die Türkei durch den Einsatz von bewaffneten Drohnen gerade den Krieg zwischen Aserbaidschan und Armenien entschieden. Mehr als dreißig Staaten bauen oder nutzen Angriffsdrohnen, darunter die Türkei und der Iran. Man braucht keine Hightech-Industrie, um solche Systeme in größeren Mengen herzustellen. Deutschland hat keine ausreichende Verteidigung dagegen und überlegt noch, ob der Einsatz solcher Systeme nicht gegen ethische Prinzipien verstößt. Ein Video der Bundeswehr, das die zuverlässige Abwehr feindlicher Drohnen zeigen soll, belegt eher die Hilflosigkeit der deutschen Streitkräfte. Militärische Ziele oder zivile Ziele gegen Schwärme von bewaffneten teilautonomen Drohnen zu schützen, ist nicht einfach. Schon eine einzelne Drohne kann einen Flughafen stilllegen. Ein Schwarm von hundert waffentragenden Minidrohnen könnte eine ganze Großstadt tagelang terrorisieren.
Aber selbst als klassische Armee in der Definition der Jahrtausendwende ist die Bundeswehr in einer schlechten Verfassung. Und wir leben – nach wie vor – in einer Welt, in der man gelegentlich glaubhaft machen muss, dass man seine Position notfalls mit militärischer Gewalt behauptet.
4. Infrastrukturen
Die globale digitale Zivilisation hängt ganz wesentlich von Systemen ab, die man eigentlich nie sieht: den Infrastrukturen. Dazu gehört u.a.:
Strom, Wasser (Versorgung, Entsorgung, Aufbereitung), digitale Kommunikation, staatliche Strukturen, öffentliche Gebäude, Verkehr, medizinische Versorgung.
Das alles zu erhalten und ausbauen, kostet eine Unmenge Geld – und setzt einen weitgehend ungehinderten Fluss von Waren, Dienstleistungen und Informationen voraus.
Deutschland hat eine sehr gute Ausgangslage, aber die Infrastrukturen beginnen zu zerfallen. Hier einige Aufgaben für die nächste Bundesregierung:
Städte und Kommunen schieben fällige Infrastruktur-Investitionen von ca. 150 Milliarden Euro vor sich her. Der größte Einzelposten betrifft Schulen und Bildung, der zweitgrößte Straßen und Verkehr.
Straßen und Autobahnbrücken sind in einem schlechten Zustand. Die Sanierung dauert vergleichsweise lange, ist aber wichtig, weil der Warentransport immer noch größtenteils über die Straße läuft.
Wasser könnte in einigen Regionen knapp werden. Die Leitungsnetze sind vielfach marode und auch 19 % der Abwasserkanäle sind kurz- bis mittelfristig sanierungsbedürftig. Und nicht zuletzt brauchen auch Solarkraftwerke erstaunliche Mengen Wasser.
Zur Zeit erzeugt Deutschland weniger als 20 % seiner Gesamtenergie aus erneuerbaren Quellen (mehr bei der Stromerzeugung, weniger bei der Wärmeerzeugung, sehr wenig im Verkehr). Bis 2045 soll Deutschland aber klimaneutral werden – ein guter Vorsatz der ehrgeizigen Art.
Selbst wenn man annimmt, dass wir in Zukunft unseren Energieverbrauch deutlich reduzieren, werden wir den Zubau von erneuerbaren Energiequellen mindestens um den Faktor vier beschleunigen müssen (gegenüber dem Durchschnitt der letzten zwanzig Jahre). Dabei sollte man auch berücksichtigen, dass die Lebensdauer von Windrädern und Solarmodulen nur rund zwanzig Jahre beträgt. Alle jetzt existierenden Systeme müssen also bis 2045 mindestens einmal ersetzt werden.
Weil die Millionen von kleinen Energieerzeugern ständig an den aktuellen Verbrauch angepasst werden müssen, brauchen wir auch eine schnelle digitale Steuerung, die niemals ausfallen darf. Und die Transformation wird auch nicht ohne wirklich große Stromspeicher gelingen, die den Bedarf von einer Woche oder mehr abdecken. Die Weichen dafür sollten unbedingt in dieser Legislaturperiode gestellt werden.
Die digitale Infrastruktur muss schneller ausgebaut werden. Soweit sind sich alle einig, aber das Vorhaben kostet natürlich sehr viel Geld, und die Lebensdauer von Glasfaserkabeln liegt nur in der Größenordnung von 25 Jahren. Bei 1 Million Kilometer Glasfasern müssen also pro Jahr 40000 km ausgetauscht werden.3 Ob sich das finanziell lohnt, ist aber noch völlig unklar. Starlink und OneWeb bauen mit großen Schritten satellitenbasierte Internetdienste auf. Starlinks Empfänger, der kaum größer ist als ein Laptop mit Satellitenschüssel, erreicht eine Geschwindigkeit von 1 Gigabit pro Sekunde im Downlink. Das System soll noch im Oktober die Betaphase verlassen und den regulären Betrieb aufnehmen. OneWeb ist ca. 1 Jahr zurück und andere Anbieter stehen in den Startlöchern. Die jetzt noch hohen Preise dürften schnell sinken, und bis 2025 steht vermutlich für weniger als 200 Euro im Jahr überall in Deutschland ein schnelles Satelliteninternet zur Verfügung. Dann rechnet sich der Glasfaserausbau nicht mehr, eventuell wird sogar die Unterhaltung defizitär. Über FTTH (= Fiber To The Home) müssen wir uns dann nicht mehr unterhalten. Vielleicht verlassen wir uns schon 2030 komplett auf die Satellitensysteme. Das könnte fatal sein. Einige Simulationen befürchten einen Lawineneffekt (Kessler-Syndrom), wenn Satelliten zerstört werden und ihre Trümmerstücke wiederum mehrere andere Satelliten zerschlagen4. Binnen weniger Wochen würde sich der Himmel mit Schrott füllen und das GPS würde ebenso der Vergangenheit angehören wie das schnelle satellitenbasierte Internet.
Zum guten Schluss
Das soll erst einmal reichen, überlassen wir es vorläufig den potentiellen Partnern einer Ampelkoalition erst einmal, ihre Meinungsverschiedenheiten auszuräumen und ein Regierungsprogramm auf die Beine zu stellen.
Wie schon gesagt: Komplexe Systeme haben immer die Neigung zum plötzlichen Zustandswechsel oder gar zum Zusammenbruch. Unsere Zivilisation hat einen so hohen Grad der Komplexität erreicht, dass eine Vorhersage fast unmöglich ist. Wir sollten deshalb Puffer bereithalten und Reserven bilden5.
Es nutzt übrigens nichts, sich einen atomsicheren Privatbunker zu bauen, Waffen und Proviant zu lagern und wohlpräpariert auf die Apokalypse zu warten. Wenn die Strukturen der globalen Zivilisation zerstört sind, werden sich neue, lokal und regional ausgerichtete bilden. Und das geschieht, wie in einem komplexen System üblich, ganz spontan.
Anmerkungen
[1] Literatur dazu:
Waldrop, M.M. (1992) Complexity. The Emerging Science at the Edge of Order and Chaos. Simon and Schuster Paperbacks, New York
Mitchell, M. (2009) Complexity – A Guided Tour. Oxford University Press, New York
[2] Grüter, T. (2021) Offline – der Kollaps der globalen digitalen Zivilisation. Springer Verlag, Berlin und Heidelberg
[3] Nach den verfügbaren Zahlen dürften es im Jahr 2021 etwa 700000 km sein, von denen die Deutsche Telekom ca. 600000 betreibt.
[4] Kessler, D. J., & Cour‐Palais, B. G. (1978). Collision frequency of artificial satellites: The creation of a debris belt. Journal of Geophysical Research: Space Physics, 83(A6), 2637-2646.
Kleine Gegenrede hierzu. lieber Herr Dr. Grüter (Münster), Gruß auch an die werte Frau Gemahlin :
Es liegt mit der Welt, vgl. mit der Artikelüberschrift : ‘Die Welt als komplexes System’, ein sogenanntes hoch komplexes, nicht wiederholbares, auch chaotisch genanntes System vor.
Das Systemische ergibt sich über Zusammengehörigkeit, es wird insofern von einer Welt geredet.
Es kann hier auch weltlich extrapoliert werden.
Kommentar auch hierzu :
Hoch komplexe Systeme sind Systeme, die sich qua (praktischer) Unberechenbarkeit oder qua per se unmöglicher hinreichender Erfassung der (direkten) Theoretisierung, der Sichtenbildung, sozusagen entscheidend entziehen.
Sie werden auch ‘chaotisch’ genannt.
Dr. W rät an das Vorkommen der Welt nicht direkt wissenschaftlich zu bearbeiten, Besonderes ist aus seiner Sicht naturwissenschaftlich und gerne auch geisteswissenschaftlich, sozusagen rekursiv naturwissenschaftlich, zu bearbeiten, no problemo hier.
Es darf für erkennende Subjekte sozusagen eine defensive Position eingenommen werden, die ihre Richtigkeit durch mögliche Anwendungen sozusagen täglich beweist.
Hier ist insbesondere die Naturwissenschaft gemeint, ja, tätschel, tätschel, es geht auch a bissrerl psychologisch.
Metaphysisch wollen wir vorsichtig bleiben, Sichten (auch die Vor-Sicht) meinend.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Webbaer
Wenn ich die Kommentare so sehe, habe ich nicht den Eindruck, ich wäre 22 Monate abgetaucht gewesen. Alle Bekannten sind gleich wieder da und kommentieren auf gewohnte Weise. Ich bin gerührt. Meine Frau grüßt übrigens zurück. Jetzt muss ich aber doch einmal ein paar Begriffe klären: Ein chaotisches System ist mathematisch gut definiert, und die Wikipedia drückt es sehr verständlich so aus: Chaosforschung “beschäftigt sie sich mit Ordnungen in speziellen dynamischen Systemen, deren zeitliche Entwicklung unvorhersagbar erscheint, obwohl die zugrundeliegenden Gleichungen deterministisch sind”. Bei komplexen Systemen geht es um stabile Strukturen, die sich beim Durchfluss von Energie oder Materie bilden. Beispielsweise findet man in einem Teich, der sich in einem Gebirgsbach gebildet hat, viele verschiedene scheinbar stabile Strömungen, Bodenstrukturen oder Strudel. Die Definition eines komplexen Systems ist demnach auch nicht mathematisch, vielmehr treffen sich hier Physik, Chemie, Biologie und Mathematik. Auch Philosophen und Neurowissenschaftler dürfen mitreden. Schließlich ist das Bewusstsein des Menschen eine emergente Eigenschaft, die man bei der Betrachtung einzelner Zellen, oder auch ganzer Zellverbände nie vermuten würde.
Anders als beim deterministischen Chaos gibt es auch keine mathematisch genau definierte Ausgangslage. Deshalb mag man den Verlauf eines Börsenkurses vielleicht noch als chaotisch ansehen (obwohl auch hier die determinierte Ausgangslage fehlt), aber die Weltwirtschaft ist eher als komplexes System anzusehen. Und wichtig dabei: Alle diese Begriffe und Definitionen sollen es möglich machen, die Wirklichkeit modellhaft zu beschreiben. Dabei scheint mir der Ansatz der komplexen Systeme erfolgversprechender zu sein als der mathematische Begriff des deterministischen Chaos.
Aja, lieber Herr Dr. Grüter, Sie waren wirklich ’22 Monate abgetaucht’ (?), schön mal wieder etwas von Ihnen zu hören, besondere Widerrede war nicht beabsichtigt, hoffentlich geht es Ihnen und Ihren Liebsten gut.
Danke für Ihr Re-Feedback.
MFG
WB (der manches hier Geschriebene nicht so-o ernst meint, gerne mal hier und da ein wenig, sanguinisch sozusagen, ergänzt)
PS:
Sogenannte chaotische Systeme haben den Hang zu Ausgleich, erfahrungsgemäß.
Dr. W sich hier im Wirtschaftlichen ein wenig auskennen tun, möglicherweise darf so extrapoliert werden, auch as Vorkommen des hier gemeinten Hominiden auf der sogenannten Erde meinend.
Vs. “Eskalation”.
Das schwächste Glied in dem komplexen System, das sind unsere Kinder und Jugendlichen. Die sind traumatisiert.
Die haben ihre Lebensgewohnheiten geändert.
Wer vorher viel Sport getrieben hat, der sitzt jetzt vor dem Bildschirm und lässt sich von Videos unterhalten. Wer vorher ganz kindlich naiv war, der denkt jetzt über den Tod nach.
Wie das weitergeht ? Meine Phantasie reicht dafür nicht aus.
Die “Welt” ist nur politisch zu erklären, es liegt hier Tautologie vor. auch so gemeinte Achtsamkeit meinend.
Die Politik meint die Städtebildung, die Polis auch, besondere Handlungen und sozusagen Handlungsweisungen waren gemeint, als u.a. zivilisatorisch (“bürgerlich”) einstmals das Ständewesen entwickelt und an den Start gebracht worden ist.
MFG
WB
Diese menschenUNwürdige Welt- und “Werteordnung” ist, durch die wettbewerbsbedingte Symptomatik in “Wer soll das bezahlen?” und die zwingend-zynische Freiheit unternehmerischer Abwägungen in/zu “Arbeit macht frei”, komplex-konfusioniert, in einem zeitgeistlich-reformistischen Kreislauf von erpresserischen Abhängigkeiten und unterdrückerischen Ausbeutungen.
Allein der dadurch chaotisierte Straßen-/Berufs-/”Individualverkehr” könnte, durch die sehr viel einfachere und somit der Überproduktion von quantitativen Kommunikationsmüll Einhalt gebietende Organisation eines Gemeinschaftseigentums OHNE wettbewerbsbedingte Symptomatik, zu befriedend-optimierter Ökonomie in kürzeren Wegen und nachhaltiger Schonung der Ökologie führen – Zusammenleben OHNE Steuern zahlen, OHNE manipulativ-schwankende “Werte”, OHNE irrationalen Zeit-/Leistungsdruck zu/in einer Karriere von Kindesbeinen, usw., auf der Basis eines UNKORRUMPIERBAREN Menschenrecht zu KOSTENLOSER Nahrung, MIETFREIES (Sozial)Wohnen und ebenso KASSEN-/KLASSENLOSER Gesundheit.
Dies nachahmenswerte Vorbild für verantwortungsbewusstes Zusammenleben, würde zu einer Globalisierung führen, die wir aufgrund der zunehmenden Krise von Klimawandel und Ressourcenendlichkeit dringendst mit China vernünftig OHNE wettbewerbsbedingte Intrigen bereden sollten!?
Zustimmung. In den komplexen Systemen mit denen auch die neue Bundesregierung zu tun hat, geht es vor allem um Ströme von Waren, Dienstleistungen, Investitionen, Ressourcen und um eine Einschätzung wie schnell oder langsam sich diese Ströme selbstregulierend ändern können oder wie sie sich aufgrund von neuen politischen Vorgaben ändern. Die neue Politik der neunen Bundesregierung muss also die richtigen „Hebel“ finden und sie richtig einsetzen. Dazu gehört eine Lageanalyse. Von Thomas Grüter wurde sie im Bereich der Energie- und Klimapolitik hier bereits vorgenommen, mindestens angerissen und er deutet auch schon an, dass Deutschland unter den heutigen Voraussetzungen das Pariser Abkommen nicht erreichen wird
– etwas was auch Klimaforscher wie Stephan Rahmstorf schon detailliert vorgerechnet hat (Zitat Wikipedia): Um das Pariser Klimaschutzabkommen einzuhalten, müsste Deutschland beispielsweise seine Emissionen jedes Jahr linear um 6 % reduzieren und bis 2036 Nullemissionen erreichen.
Dass die Regierung Merkel die Kohlekraftwerke bis 2038 weiterlaufen lässt und auf mehr Erdgas über Nordstream 2 setzt, ist allein schon unvereinbar mit dem Pariser Abkommen. Auf Deutschlands Energieprobleme wie kaum Wasserkraft, wenig Sonne im Winter, kaum Stromimportmöglichkeiten und alle paar Jahre Windflauten bis zu 3 Wochen hat Deutschland (die alte Regierung) bis heute keine überzeugenden Antworten gefunden, was bedeutet, dass es in naher Zukunft nur schlechter, nicht besser werden kann.
Daneben geht es in einer Welt-Politik voller potenzieller Gegner auch um die Handlungsfähigkeit und Handlungsbereitschaft. Im Bereich der Wehrbereitschaft Europas sieht es nicht gut aus, sieht es sogar so schlecht aus, dass Putin etwa davon ausgehen kann, dass er ausser Handels- Boykotts nichts fürchten muss – egal wie offensiv er vorgeht.
Zum Schluss noch die Frage: Was ist heute die richtige Antwort auf die zunehmende Vernetztheit der Weltwirtschaft. Ist es die Renationalisierung, das Reshoring nach dem kürzlich noch immer stärkeren Offshoring ? Oder ist es eine Diversifizierung in der immer mindestens zwei Handelspartner für kritische Produkte zur Verfügung stehen müssen? Das muss wohl von Fall zu Fall beantwortet werden müssen.
Zuletzt möchte ich noch auf eine Fehleinschätzung von Thomas Grüter hinweisen: Satelliteninternet wird Glasfaser nie ersetzen, denn die Kapazität heutiger Glasfasernetze ist jetzt schon mindestens 100 Mal so gross wie das voll ausgebaute Starlink-Netz je sein wird. Und das Glasfasernetz wächst von Jahr zu Jahr. Inzwischen wird versuchsweise bereits mehr als ein Terabit Daten pro Sekunde über eine einzelne Glasfaser übertragen und weltweit werden heute schon Petabit von Daten pro Sekunde über Glasfaser übertragen (morgen dann Exabit). Starlink findet trotzdem mehr als genügend Kunden etwa in Regionen ohne Glasfaseranschluss oder in Fahrzeugen. Zusätzlich wird Starlink 2 über Laserverbindungen unter den Satelliten verfügen und damit schneller Daten von A nach B übertragen als das Glasfasern können. Eines ist aber sicher: Starlink wird ein goldener Esel. Die Börsianer etwa zahlen für jede Millisekunde schnelleres Internet gerne einen grossen Aufpreis.
Ergänzung: Satelliteninternet hat prinzipiell bedingt kleinere Übertragungskapazitäten als ein Glasfasernetz, weil Glasfasern Licht als Übertragungsmedien nutzen, Satelliten aber Radiowellen.
Mit einer einzigen Lichtwelle können maximal viele Terabit übertragen werden, mit einer einzigen Radiowelle aber nur einige Gigabit.
Ergänzung 2: Das weltweite Mobilfunknetz überträgt ebenfalls viele Petabit Daten pro Sekunde. Und es arbeitet mit Radiowellen. Allerdings nur zwischen Handyempfänger und Mobilfunkmast. Vom Mobilfunkmast geht es meist mit Glasfaserkabel weiter.
Man kann ruhig sagen: Ohne Glasfasernetz würden wir in einer völlig anderen Welt leben. In einer, die vom Nachrichtenaustausch eher den 1980er Jahre ähneln würde als der heutigen Welt.
Und Netflix gäbe es wohl nicht.
Internet 2021: 107 Terabyte pro Sekunde ;
Starlink 1.Ausbaustufe: 3.3 Terabyte pro Sekunde
Im obigen Kommentar schrieb ich:
Das muss ich jetzt korrigieren. Tatsächlich ist der globale Internetverkehr im Jahr 2021 gemäss Statista und Wikipedia nur gerade 32 Mal so gross wie die Kapazität der ersten Ausbaustufe von Starlink:
– 107 Terabyte pro Sekunden global übertragenen IP-Daten stehen – – 3.3 Terabyte pro Sekunden Starlink-Transferdaten gegenüber.
Allerdings wächst der globale IP-Datenverkehr gegenwärtig um etwa 20% pro Jahr, während Starlink nur von Ausbaustufe zu Ausbaustufe wächst. Zudem hat die Gesamtzahl der Starlink-Satelliten eine Obergrenze, festgelegt von der Zulassungsbehörde, und diese Obergrenze liegt selbst für die zweite und letzte Ausbaustufe unter 40‘000 Satelliten.
Die Starlink-Satelliten Lebensdauer beträgt nur wenige Jahre
Thomas Grüter schreibt im Beitrag:
Doch die Lebensdauer eines Starlink-Satelliten ist noch wesentlich geringer, weil nämlich die Starlink-Satelliten auf sehr tiefen Umlaufbahnen die Erde umkreisen und ständig von der Restatmosphäre dort oben etwas abgebremst werden, so dass sie zu ständigen Kurskorrekturen mittels eingebauten Ionentriebwerk gezwungen sind um ihre Bahn zu halten. Sobald der Treibstoff ausgeht, kommen die Starlink-Satelliten wieder runter und verglühen dann vollständig beim Wiedereintritt. Die Lebensdauer der ersten Satellitengeneration ist auf 5 Jahre ausgelegt.
Kurzum: Die Starlink-Konstellation muss alle 5 oder so vollständig erneuert werden und ja: Fast alles Heutige ist recht kurzlebig. Das gilt für Solarpanel, Windräder, Glasfaserkabel und Starlink-Satelliten – und für vieles mehr. Jeder mehrjährige Krieg könnte uns technologisch um Jahrzehnte zurückversetzen selbst wenn der Krieg nichts anderes als ein langer Lockdown wäre.
Die richtige Antwort auf Komplexität: Mach es wie das Leben
Zitat Thomas Grüter:
Auch das biologische Leben, also das Leben der Tier- und Pflanzenwelt und der Mikroben ist komplex und voller Katastrophen. Und trotzdem ist dieses Leben hochresilient. Ja, die Dinosaurier starben aus, dafür kamen andere Tiere. Ja, es gab Massensterben, aber es überlebten immer einige.Ich behaupte: die Menschheit muss es machen wie die Biologie: Sie muss so leben, dass Katastrophen nie alle auslöschen, sie muss so vielfältig werden wie es die Biologie ist und auch an so vielen Orten leben und existieren, wie es Lebenskeime tun: nämlich fast überall.
Mit dieser Ansicht bin ich aber in der Minderheit. Die meisten mit denen ich rede, meinen, die Menschheit müsse einfach vernünftiger werden, dann komme schon alles gut. Sehr viele glauben mit der richtigen Regierungsform und mit Verständigung untereinander könnten die Probleme, ja alle Probleme gelöst werden.
Ich dagegen denke : Wenn Elon Musk den Mars als Backup empfiehlt und es tatsächlich irgendwann auf dem Mars autonome Siedlungen gibt, dann erhöht das die Überlebenswahrscheinlichkeit der Menschheit um vieles mehr als das gute, vertrauensvolle Gespräche je tun können.
Dr. Webbaer notiert gerne zu diesem kommentarischen Tiefpunkt, beigebracht von seinem langjährigen Kommentatorenfreund, der das (als solches unerkennbare, was einigen im Web als unschicklich gilt) Pseudonym “Martin Holzherr” verwendet, nur ein wenig :
Hoch komplexe Systeme tendieren zum Ausgleich, dies ist auch derart intuitiv, plausibel und beiklatschenswert, als dass sich derartige Systeme meist über lange Zeit gebildet haben und immer bestimmten Einflüssen unterlagen, die zerstörerisch wirken konnten, aber so nicht gewirkt haben, weil persistierende Systeme Resilienz entwickeln mussten, um eben persistieren zu können, Dr. Webbaer argumentiert hier tautologisch, abär nicht falsch.
Die (liberale) Demokratie ist als Herrschaftssystem so ein persistierendes System.
Die ‘Menschheit muss es’ nicht ‘so machen’, wie Pflanze und Tier, danke für diese Einsicht.
Dank an “Holzie” für gegenredenden Versuch, danke nochmals.
Es ist auch nicht so, dass ‘unsere Zivilisation’ durch besondere Komplexität Vorhersagen ‘fast unmöglich’ werden lässt, sondern es ist so, dass moderne Wissenschaftlichkeit, es wird hier in der Regel der szientifischen Methode (ein d-sprachiges sogenanntes Lemma steht in der allgemein bekannten Online-Enzyklopädie nicht bereit, Dr. Webbaer meint auch, lol, zu wissen, warum nicht, der Deutsche ist halt ein stringenter Denker, manche meinen auch : in der Zweiten Klasse sitzend) gefolgt, die genau i.p. Prädiktion gut ist und nur sie.
Was nicht bedeutet, dass sie so, bspw. in puncto Prädiktion des terrestrischen Klimas, immer richtig liegen muss, aber sie entwickelt geeignete Theorien naturwissenschaftlicher Art, die brauchbar scheinen, weiterhin : testenswert, es ist schon irgendwie “beiklatschenswert” zu verstehen, dass humane Aktivität auf diesem Planeten mutmaßlich erwärmend wirkt, wenn die Atmosphäre sozusagen verdichtet wird, auf dem bekannten Erdtrabanten mit annäherend gleichem Abstand zur Sonne ist es ca. 50 K kälter.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Webbaer
Schön, daß die Gedankenwerksatt wieder offen hat.
Vor Jahren hat irgendein Unternehmer mal geäußert, “wir müssen einfacher werden.”
Weiß nicht, wie ers meinte, hat mich aber gepackt.
Zuviel Komplexität, die manchmal auch nur scheinbar vorliegt, ist, wie oben schon angemerkt, gefährlich.
Atomkraft macht meines Wissens nur zwei Prozent der weltweiten Energiebeschaffung aus, die Erhöhung auch nur auf drei wäre mit einem exorbitanten Aufwand verbunden. Angesichts der Gefahren keine Alternative.
Die Angst vor einem großen Krieg ist verständlicherweise gering, es gibt einfach keine Stimmung dafür. Eine gewisse Gefahr besteht allerdings weiterhin im Atomkrieg aus Versehen.
Sonst weitgehend Zustimmung, und ein wenig Optimismus:
Die immensen Aufgaben der Umgestaltung-wie im Artikel beschrieben- sind auch selber ein Wirtschafts-und Wachstumsmotor, trotz- oder wegen- der riesigen Investitionen, die getätigt werden müssen.
Laut der englischen Wikipedia lag der Anteil der Kernkraft an Primärenergieverbrauch der Welt im Jahr 2020 bei 4,7%. Und die Internationale Atomenergie-Agentur (IAEA) beziffert den Anteil an der Stromerzeugung auf 10 %. Das ist schon eine ganze Menge, und es könnte durchaus mehr werden. Abgesehen von der direkten Wirkung auf den CO2-Ausstoß hat die Kernkraft noch einen weiteren Vorteil: Sie erlaubt eine schnellere Umstellung auf erneuerbare Energien, weil sie das notorische Problem der schwankenden Einspeisung verringert. Man kann schneller auf Erneuerbare umstellen, wenn man eine gesicherte Grundversorgung hat. Stromspeicher in der Größenordnung von einer Woche Strombedarf eines ganzen Landes sind bisher noch nirgendwo realisiert, man braucht sie aber, wenn sich wirklich zu mehr als 80% auf erneuerbare Energien verlassen will.
@Thomas Grüter
Stabilität ist ein Argument, dennoch sollte man das anders lösen. Die Folgen und Gefahren der Atomkraft stehen einfach in keinem Verhältnis zum Nutzen.
Klimaschutz ist nicht alles, ein Unfall, und der halbe Kontinent ist schwer beeinträchtigt, Teile verwüstet.
Und man stelle sich vor, Windräder würden etwas produzieren wie Atommüll, worauf man Zehntausende von Jahren aufpassen müßte wie die Schießhunde, hätten sie dann noch eine Chance?
2. Sie sind selbstorganisierend, das heißt, sie bilden ohne äußere Eingriffe stabile Strukturen aus.
Diese neue Regierung ist eine Riesenschweinerei an stinkenden Kompromissen, wenn sie denn zustande kommt. Und wie oben beschrieben, bräuchten wir sie garnicht!?
Der Ausstieg Deutschlandaus der Kernenergie bedeutet auch, dass Deutschland sein eigenes Dekarbonisierungsziel, sein Emissionsziel für 2030 verfehlen wird – oder mit grosser Wahrscheinlichkeit verfehlen wird.
Nun, könnte man sagen: das kommt ohne hin nicht mehr drauf an zumal andere EU-Länder ihr jeweiliges Ziel auch verpassen werden und nur gerade Grossbritannien – ohnehin ein nicht EU-Land – es erreichen wird und es auch noch erreichen wir mit allerhand nicht-europäischen Methoden wie AKWs und mit erneuerbarem Strom aus Marokko anstatt aus Europa (XLink will über ein 3000 Kilometer langes Unterwasserkabel Strom aus Marokko nach Grossbritannien bringen).
@Martin Holzherr
Aus der Atomkraft gehen wir sowieso raus. Wegen Klima aufschieben heißt nur, das Problem in die Zukunft zu verschieben. Alles gleichzeitig versuchen kann auch zur positiven Entfesselung von Kräften führen. Ich sehe es gar nicht so als Problem mit den Gleichzeitigkeiten bei den verschiedenen Ausstiegen.
Hier macht der Satz “wir schaffen das” tatsächlich Sinn.
Thomas Grüter,
Den Teufel mit dem Beelzebub austreiben ist wie eine Milchmädchenrechnung.
Die Probleme der Kernkraft kommen erst später, nach dem Abschalten. Wohin mit dem radioaktiven Müll. Der strahlt mindestens 10 000 Jahre.
@hwied
Das “Monopoly” um den “freiheitlichen” Wettbewerb wird momentan wegen China nicht nur in Richtung “Mensch ärgere dich nicht” manipuliert, die Profitler (und die mit ihnen sind) versuchen skrupellos noch eine Runde Poker einzuschieben, als wenn es da noch einen Funken Hoffnung für den Kreislauf des imperialistisch-faschistischen Erbensystems gäbe.
Ich bin dank der Entwicklung des Transmutationsbeschleunigers ja auch für die Kernkraft, allerdings sollten wir die Weiterentwicklung erst in Betrieb nehmen wenn wir nicht mehr von der wettbewerbsbedingten Symptomatik in “Wer soll das bezahlen?” erpresst und manipuliert werden können, wenn Demokratie von einem unkorrumpierbaren Gemeinschaftseigentum aus organisiert und NICHT mehr multischizophren regiert wird.
Ein sehr schöner Beitrag, der die Aufgaben in erschreckender Klarheit verdeutlicht. Wenn man das mit der traditionell unstrategischen deutschen Politik (dazu zähle ich auch die Wahlbürger) kontrastiert, kann einem angst und bange werden.
@ Thomas Grüter
Die Speicher schon, zumindest in Deutschland. Die würden wahrscheinlich eine Woche lang sogar für den gesamten Energiebedarf ausreichen. Es fehlen allerdings die Gaskraftwerke, um das gespeicherte Gas auch nutzen zu können, von Power-to-gas-Anlagen ganz zu schweigen.
Irgendwann werden wir aber auch über Stromspeicher für deutlich längere Zeiträume sprechen müssen, denn einen Vulkanausbruch wie den des Tambora 1815 kann es jederzeit wieder geben. Man kann/sollte in einer solchen Situation natürlich in einen Ausnahmemodus schalten und den Energiebedarf drastisch reduzieren, aber selbst dann müssten wir die verfügbaren Gasspeicher vervielfachen.
Der Bevölkerung ist all das in keiner Weise bewusst. Die meisten Menschen glauben ja, dass wir die Energiewende schon zur Hälfte geschafft hätte.
Anstatt Strom zu speichern kann man es über lange Distanzen per Stromkabel übertragen wie das China vom Dreischluchtendamm aus schon macht. Mittels Hochspannungsgleichstromübertragungskabel.
– Singapur will über ein 5000 Kilometer langes Unterseekabel Strom von Australien beziehen. Der Australia-Asia PowerLink (AAPowerLink) führt vom australischen Darwin (gelegen in den Western Territories) nach Singapur.
– Xlinks will ein 3800 Kilometer langes Kabel bauen, das von Marokko nach Grossbritannien führt und das 10% des in Grossbritannien benötigten Strom aus marokkanischen Wind- und Sonnenkraftwerken liefern wird. Siehe dazu The world’s longest subsea cable will send clean energy from Morocco to the UK
Die EU-Energiezukunft ist Erneuerbare kombiniert mit Erdgas
Wenn Angela Merkel sich gegen den Willen der USA für Nordstream 2, als eine weitere Gasleitung von Russland nach Deutschland einsetzt, dann glaubt sie, dies nicht nur für Deutschland, sondern für ganz Europa zu tun. Denn die nächsten 20 Jahre werden nach der Meinung der meisten Energieexperten von Erneuerbaren abgesichert mit Erdgas dominiert sein. Für Deutschland gilt das ohnehin, wo etwa der Ausspruch des nordrheinwestfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet gilt:
Für Deutschland nach Laschet: 20 Jahre noch Kohle, dann abgelöst von Erdgas.
Für die Schweiz, die ebenfalls aus der Atomenergie aussteigt sind ebenfalls 6 grosse Gaskraftwerke als Ersatz geplant oder aber eine flächendeckende Versorgung mit Blockheizkraftwerken.
Heute sprechen alle von Wasserstoff als Speicherzukunft. Allerdings ergeben alle Studien, dass Wasserstoff im grossen Stil in den nächsten 15 Jahren nicht zur Verfügung stehen wird.
Doch es hat sich auch ein Lager von EU-Ländern ausgebildet, die vornehmlich auf AKWs setzen. Darüber berichtet der Artikel Ten EU nations call for nuclear’s inclusion in taxonomy, wo man liest:
Am Schluss des Artikels liest man:
Die EU subventioniert in Zukunft also nicht nur Erneuerbare, sondern auch Atomenergie und Erdgas. Es ist natürlich kein Zufall, dass Erdgas mit in dieses Förderregime eingeschlossen wurde, denn wer auf Erneuerbare setzt braucht in naher Zukunft auch Erdgas und wer auf Atomenergie setzt könnte davon abkommen, denn eine Kombination von Erneuerbaren mit Erdgas ist möglicherweise billiger.
Ja, es sieht so aus, als sollte Erdgas die Zeit überbrücken, bis die Erneuerbaren die Stromversorgung sichern. Aber es bleibt das Problem der Methanlecks. Obwohl es gut bekannt ist, ziehen es selbst die Umweltverbände vor, sich damit nicht zu befassen. Andererseits ist es ziemlich illusorisch, dass bis 2045 wirklich alle Endenergie aus erneuerbaren Quellen kommt. Spiegel Online hat gerade darauf hingewiesen, dass Deutschland erst 17,4% seines Energieverbrauchs aus erneuerbaren Quellen deckt. Selbst wenn man “nur” auf 80% kommen will und den Verbrauch zugleich deutlich drückt, wird es schwierig.
Mit russischem Erdgas ist dem Klima aber nicht gedient, wenn Gazprom nicht die Methanlecks abdichtet. Also: Wieder eine Aufgabe für die Politik.
@ Thomas Grüter
Und etwa die Hälfte dieses Anteil stammt aus der mitunter hochproblematischen Energie aus Biomasse. Niemand hat etwas dagegen, wenn z.B. Klärschlamm verbrannt wird, aber der Anbau sogenannter Energiepflanzen ist und bleibt eine ökologische Schnapsidee.
Wieviel werden Photovoltaik und Windkraft am Ende des Jahres 2021 zur Energieerzeugung beigetragen haben? Sicher deutlich weniger als 10 %. Diese Zahl gehört in die Überschrift jedes Artikels über die Energiewende, denn er verdeutlicht, wie weit weg wir noch von einer Lösung sind.
@Thomas Grüter: Ja. Wobei Methanlecks nur ein technisches Problem sind. Das viel grössere Problem ist die Pfadabhängigkeit des Übergangs zu einem CO2-freien Energiesystem. Kurzum: Wer sich heute für Erdgas entscheidet, entscheidet sich für 20 bis 40 Jahre für Erdgas, denn alle Investitionen in Energieinfrastruktur sind langfristige Entscheidungen. Anders als beim Mobilfunk, kann der Kunde nicht einfach ein neues Kästchen in die Hosentasche stecken um sich umzurüsten.
Ich habe versucht, das Gleiche im Detail gereimt zu posten, doch leider triumphierte mal wieder die Form über den Geist… Was wiederum einiges über eine wichtige Eigenschaft selbstorganisierender Systeme aussagt: Sie fügen sich über die Form zusammen, jedes Objekt kann zum Zahnrad einer Maschine werden, wenn’s die Äußerlichkeiten wahrt, ganz egal, wie es das im Innern bewerkstelligt. So kann man Systeme aus Systemen aus Systemen aus Systemen aufbauen, jedes wird zum Bauteil eines größeren, jedes kann sich in ein größeres einfügen, um sein eigenes Überleben zu sichern oder als trojanisches Pferd, jeder Organismus ist eine Umwelt für einen anderen Organismus, jede Umwelt entwickelt sich zu immer komplexeren Organismen – finde ich interessant. Ich nehme das Löschen nicht übel, ich habe Grenzen ausgetestet und gefunden, Experiment erfolgreich.
Also noch mal, diesmal kürzer und im angemessenen Mausgrau: Selbstorganisierende Systeme mögen im Detail nicht vorhersehbar sein, doch durchaus in groben Zügen. Sonst würden wir keine Kindergärten bauen für Kinder, die noch gar nicht geboren sind. Die Grundmuster bleiben immer gleich, weil die Mechanismen von Leben und Tod immer gleich bleiben. So führt zum Beispiel freier Wettbewerb dazu, dass irgendwann ein paar Sieger übrig bleiben, die das System stabilisieren, weil sie die Macht haben, Verbesserungen und Verschlechterungen gleichermaßen abzuwürgen (unsere Wirtschaft setzt Evolutionsmechanismen mit anderem Vokabular um, man kann also Begriffe von Biologie und Ökonomie weitgehend für beides verwenden). Oder die Überspezialisierung: Wenn man all seine Kräfte auf eine Fähigkeit fokussiert, verliert man alle anderen, irgendwann ist kein Zurück mehr. Der Delfin ist als Fischimitat unterwegs, doch Kiemen kriegt er nicht mehr, und weil er so gut im Schwimmen ist, kann er nicht mehr über den Strand galoppieren – solange die Umwelt stabil bleibt, ist Überspezialisierung vom Vorteil, ändert sie sich, wird sie zur Todesfalle. Und weil jede Entwicklung eines Systems auch die Umwelt verändert, wird der Anpassungserfolg zur Todesursache. Jedes System ist ein Prozess, indem man es rettet, stärkt, stabilisiert, sichert man auch die Entwicklungen ab, die es gleichzeitig umbringen. Irgendwann kippt es: Es übersteigt seine Kräfte, den Mist, den es mit diesen Kräften baut, auch noch zu kompensieren. Weil aber jede Veränderung noch riskanter scheint, als sich am Gewohnten festzuklammern, entsteht Altersstarrsinn: Früher war alles besser, Reichsbürger, MAGA, Bundeskanzler, die wie tote Kaiserdenkmäler wirken, als Garant der konservativen Leichenstarre, die unser Überleben sichern soll.
Es sind im Grunde immer physikalische Mechanismen am Werk: Wenn Sie mit dem Auto beschleunigen, steigt die Geschwindigkeit linear, die Masse exponentiell. Weil die meiste Energie ins Bremsen geht, müssen Sie immer mehr Energie aufwenden, um das Ding voranzubringen. Irgendwann bei Lichtgeschwindigkeit platzt es einfach, die Masse steigt so hoch, dass es teils zermalmt wird, teils explodiert – können Sie mit einem handelsüblichen Teilchenbeschleuniger namens Streichholz genauer überprüfen. Wenn Sie sich die heutige Welt anschauen, sehen Sie, dass sie von Energie überquillt – enorm viel Potenzial an Geld, Arbeitskraft, Wissen, Technologie, fehlt nur die Fähigkeit, irgendwas Sinnvolles damit anzustellen. Also wird das Meiste davon in Kreisläufen gefangen, die nur an Selbsterhalt denken, die sich stärken, retten wollen, auf Kosten des Gesamtsystems. Wir – der Westen zumindest – ist einfach nur fett. Wir fressen und fressen, weil wir immer mehr Strom brauchen, um den faulen Hintern zu bewegen, den wir mit diesem Strom aufbauen.
Die Welt ist mit Energie aufgeladen, und die geht nicht einfach weg. Sie wird verändern, die Welt, die wir kennen, ist tot. Allerdings ist es Energie egal, ob wir die Veränderung als Zerstören oder Erschaffen wahrnehmen – wir können sie für uns nutzen. Bis jetzt sieht es so aus, als ob unser Retten der Welt nur das Retten des Galgens wäre, unzählige Entwicklungen, die alle in unterschiedliche Richtungen zerren, lassen den Ballon platzen. Wenn all unsere Mühen nur darauf abzielen, alte Machtstrukturen, alte Gewohnheiten, alte Wirtschaftsformen am Leben zu halten, nützt uns auch nicht viel, wenn das Ganze mit himmlischem Fusionsreaktor betrieben wird, statt mit Erdöl – eher im Gegenteil. All das sind Eskalationsprozesse, die schon länger andauern und uns schon Weltkrieg Teil 1 und Weltkrieg Teil 2 eingebracht haben, die allerdings beide mittendrin abgebrochen werden mussten, weil dem Rasenmäher des Sensenmannes der Sprit ausgegangen war. Mit der Sonne wird das dem Rest der Trilogie nicht passieren. Je wilder wir strampeln, je wilder wir ums Überleben kämpfen, desto enger zieht sich die Schlinge, die wir uns um den Hals gelegt haben.
Die Welt geht unter, eine neue kommt, und wie wir die Leiche der alten entsorgen, ist der Evolution egal. Wir können ein Riesengemetzel veranstalten, wir können sie aber auch kontrolliert abbauen und durch eine bessere ersetzen. Doch wenn es Quantensprung statt Explosion werden soll, müssen wir das Gesamtsystem ändern. Wir haben eine Welt kleiner Kinder, die einen Bonbonladen plündern, und weil manche Kinder immer fetter und gieriger, andere immer hungriger werden, werden die Bonbons knapp und sie geraten sich immer häufiger in die Haare. Wir müssen lernen, den Laden wieder aufzufüllen, uns eine sinnvollere Wirtschaftsform aus den Fingern saugen, die nicht jeden realen Nutzen bloß als Kostenfaktor betrachtet, den es möglichst zu minimieren gibt. Im Kapitalismus sind wir gut trainiert, er funktioniert super, er nützt übermächtige Evolutionsmechanismen zu seinem Gunsten, der fähigste und kompetenteste Henker, den wir je hatten – wer braucht schon Atomwaffen, wenn er alle Macht der Menschheit hat, um die Welt in Handarbeit zu zermahlen? Unsere Schönwetter-Bonbonladen-Demokratien hatten in den letzten 200 Jahren keine ernstzunehmenden Probleme, es fehlte der Evolutionsdruck in die richtige Richtung: Sie scheinen zum organisierten, zielgerichteten Handeln unfähig, etwas, was jede Schimpansenhorde hinkriegt – dementsprechend überholen uns primitive, faschistoide Staaten, die von Alphamännchen mit eiserner Faust regiert werden. An all dem ändert sich nichts, wenn wir jetzt bloß lernen, unser Häuflein in die Büsche statt in die Keramik zu legen, ein paar Straßen kitten und den Börsen mit dem Finger drohen, damit sie was zu lachen haben.
Dies ist keine Welt der Menschen. Dies ist eine Welt der Selbstorganisation. Wir dürfen mitspielen, doch die Regeln machen wir nicht. Die Welt puzzelt, und ob wir dabei mitmachen dürfen, hängt davon ab, wie sehr wir unsere Form immer wieder anpassen, verändern können. Wenn wir fügsame, brave Lego-Steine sind, werden wir nicht umgelegt und an Lego-Steine verfüttert, die es besser hinbekommen. Um doch noch mal poetisch zu werden: Wir haben Götter gespielt, jetzt merken wir, dass wir mit den Göttern spielen. Als Spielzeug.
Evolve or die.
Grüter: “… offenbar auch der russische Experte Michail Krutichin annimmt. Hier vermischen sich Wirtschaft und Politik, und die Bundesregierung ist in jedem Fall gefordert.
Die Bundesregierung / der Staat als offensichtliches Druckmittel, für die gleichen oder selben kriminellen Machenschaften, vielleicht hätte man doch besser die Flüssiggasvariante aus Amiland gewählt???
Wenn die Wirtschaft also die selbstregulierenden Kräfte des “freiheitlichen” Wettbewerbs OHNE STAAT hätte, so wie es von den “Liberalen” immer lauthals propagiert und gefordert wird, dann würde es tatsächlich nur noch ein “komplexes System” von Lobbyismus mit “treuhänderischer” Bundesregierung und dem staatlichen Fußvolk der Bundeswehr geben, und der “Rest” ist “abgesichert” … in profit- und konsumautistischer Illusion???
Der “Komplex wettbewerbsbedingte Bewusstseinsbetäubung” hat sich doch offensichtlich mit systemrational-gebildeter Suppenkaspermentalität komplett im Sumpf verlaufen!!!
Wirklich-wahrhaftige Kommunikation, muss Mensch offensichtlich erst noch lernen, dann klappt’s auch mit überschaubarer und selbstregulierender Komplexität von Vernunft und Verantwortungsbewusstein.
Wenn ich diesen Buchtitel sehe – “Offline – der Kollaps der globalen digitalen Zivilisation.” – dann denke ich: Das ist doch das Gleiche wie die Vorsehung in der Bibel, nur mit dem Unterschied, daß gut & böse für 0 & 1 steht.
In der Bibel allerdings kann man auch herauslesen, dass das prophezeite Ende ganz und garnicht so ablaufen muss, wenn Mensch den aufgezeigten Weg zur Überwindung dieses Schicksals / dieser “göttlichen* Sicherung” gemeinsam geht!
*steht für vernünftigen, weil Gott Vernunft (des Geistes / der Schöpfung / des Universums
/ des Zentralbewusstseins) bedeutet, die Mensch mit Vernunftbegabung zum “gottgefälligen” Ebenbild gestalten könnte!?👊😎
@hwied 19.10. 09:23
„Die Probleme der Kernkraft kommen erst später, nach dem Abschalten. Wohin mit dem radioaktiven Müll. Der strahlt mindestens 10 000 Jahre.“
Insbesondere wenn der Atommüll noch Plutonium enthält, sind die Zeiträume noch viel länger. Bei einer Halbwertszeit von 50.000 Jahren braucht es ein Endlager für 500.000 Jahre. Die Erdkruste ist ständig in Bewegung, selbst eine Landhebung von 1 mm pro Jahr könnte ein Endlager in 500.000 Jahren um 500 m anheben. Und sich derweil die Gletscher von gleich 3 Eiszeiten darüber bewegen.
Die neuen Konzepte mit Flüssigsalzreaktoren sollen es ja möglich machen, dass kein Plutonium mehr als Abfall anfällt. Plutonium ist spaltbar, und könnte theoretisch solange im Prozess bleiben, bis es verbrannt wurde.
Wenn das denn mal so funktioniert. Vielleicht keine schlechte Idee, immerhin könnte man so ja auch den inzwischen angesammelten Atommüll entsprechend aufarbeiten und dabei noch als Brennstoff nutzen.
Die Aufarbeitung und die restliche Entsorgung könnte aber immer noch sehr teuer werden. Es wäre gut, wenn das nicht hinterher der Steuerzahler zahlen muss. Diese Kosten müssen eingepreist werden. Eigentlich auch die eventuellen Kosten von großen Unfällen. Hier würde ich eine Haftpflichtversicherung vorschlagen, die auch wirklich Unfallschäden von 200 Mrd Euro oder mehr bezahlen kann.
Wenn sich dann die Kernkraft immer noch rechnet, hätte ich nicht mehr viel dagegen.
Hier muss man allerdings bedenken, dass wenn wir immer mehr Zubau von Windrändern und Photovoltaik bekommen, dass dann die Laufzeiten der Backupkraftwerke immer kürzer werden. Wenn die AKWs in Zeiten von Überschüssen trotzdem weiterlaufen, hat der dann verkaufte Strom recht wenig wert. Wirklich brauchen werden wir die Backupkraftwerke am Ende nur einige Wochen im Jahr. Da sind dann die Gaskraftwerke klar kostengünstiger als AKWs, und wenn sie dann mit zuvor aus Überschüssen hergestelltem Synthesgas laufen, dann sind sie ebenso klimaneutral.
Für den momentanen Ausbau der regenerativen Energien sind AKWs noch gut dabei, ganz konkret Treibhausgase einzusparen, das wäre ein Argument, sie vielleicht doch noch ein paar Jahre länger zu betreiben, wobei allerdings eine Haftpflichtversicherung eigentlich vernünftig wäre. Die Firmen verdienen ihr Geld damit, und im Schadensfall zahlt dann die Allgemeinheit, sowas geht eigentlich nicht, finde ich.
Wir können wohl auch unsere Kohlekraftwerke noch durchaus länger als Backup in Betrieb halten. Wenn die dann später auch nur noch 4 Wochen im Jahr laufen, würde das relativ wenig CO2 freisetzen, aber eben einen ganz wichtigen Backupdienst leisten. Da bei der Erdgasgewinnung nun doch einiges an Methan entweicht, wäre die Treibhauswirkung gegenüber Gasbackupkraftwerken nicht schlechter. Zumindest kurzfristig.
Das Methan ist als Treibhausgas zwar 30 mal stärker als CO2, wird aber mit einer Halbwertszeit von 30 Jahren in der Atmosphäre abgebaut, das CO2 erst nach 1000 Jahren, hab ich mal gelesen.
ein logischer Energiespeicher wäre Wasserstoff, der mit dem elektrischen Strom aus Solarzellen aus Wasser gewonnen wird. Der kommt in Druckbehälter unter die Erde.
Die Rückgewinnung von elektrischem Strom geschieht dann durch Verbrennung von H2 zu Wasser mit angeschlossenen Turbinen und Generatoren.
Wenn die Lösung mit der Brennstoffzelle günstiger kommt, dann ist das eben die bessere Lösung.
Die schlechteste Lösung ist die mit Kernkraft. Bei einem Gau müssten wir Deutschland verlassen und zwar für die nächsten Generationen.
@hwied: 1) Wasserstoff im grossen Massstab ist erst in 15 Jahren möglich, denn der Aufbau der zugehörigen Infrastruktur (Elektrolyseure etc), deren Preis zudem stark sinken muss, dauert so lange
2) in der Kette Strom -> Wasserstoff -> Strom bleibt weniger als ein Drittel der ursprünglich erzeugten Energie übrig. Mit andern Worten: Wasserstoff als Stromspeicher ist extrem ineffizient.
3) Der Umgang mit Wasserstoff ist gefährlich
Ein informatives Video dazu ist H2 Why?
Martin Holzherr,
mit dem Gesamtwirkungsgrad von 0,3 müssen wir uns wohl abfinden. Ich kenne keine andere Methode, die mit konventioneller Technik einen höheren Wirkungsgrad hat.
Interessant wäre noch die Giro-Technik, wobei man ein riesiges Schwungrad mit Tagstrom in Drehung versetzt und nachts dann wieder Strom erzeugen lässt.
@hwied (Zitat): mit dem Gesamtwirkungsgrad von 0,3 müssen wir uns wohl abfinden.
Antwort: Ja für Langfristspeicher oder gar saisonale Speicher, nein für Kurzfristspeicher (Stunden/Tage) und nein sogar für Mittelfristspeicher (Tage/Wochen). Gegenbeispiele bitte:
– die von Form Energy propagierte Eisen-Luft-Batterie soll in der Lage sein, grosse Mengen Strom mit einem Wirkungsgrad von 60% über mehrere Tage speichern zu können und kostet dabei nur 20 Dollar pro Kilowattstunde, was etwa den Kosten eines Pumpspeichers entspricht, nur dass eine Eisen-Luft-Batterie im Gegensatz zu einem Pumpspeicher überall stehen kann.
– eine zukünftige Generation von Redox-Flow-Batterien kann Strom in Flüssigekektrolyttanks mit hohem Wirkungsgrad für Tage bis Wochen speichern. Bis vor kurzem waren diese Batterien mehrheitlich Vanadium basiert, neuerdings gibt es auch viel billigere Versionen, die Eisen basiert sind
– Hochtemperaturspeicher (HiTES= High Termal Energy Storage) können Strom zu sehr günstigen Kosten als Wörme speichern, was allerdings nur für Heizzwecke und für industrielle Wärmeanwendungen effizient ist, bei der Rückverstromung aber zu einem Wirkungsgrad von nur 25% führen kann. Beispiele sind der Hochtemperatur-Stahlspeicher von LUMENION, oder gar die Speicherung von Wärme in flüssigem Silizium bei 1414 Grad, was der australischen Firma „1414 Degrees“ den Namen gab.
Persönlich bin ich überzeugt, dass Strom wenn immer möglich in einer Batterie gespeichert werden soll um Wirkungsgrade über 50% zu erreichen. Von saisonaler Speicherung halte ich wenig, denn um im Winter genügend Strom zu haben kann man genauso gut die benötigten Solar- und Windanlagen überdimensionieren und den meist im Sommer anfallenden überschüssigen Strom verwerfen, anstatt den Strom in Wasserstoff umzuwandeln um ihn später in Strom zurückzuverwandeln, denn auch hier braucht man Überkapazitäten von Solar-und Windkraftwerken, geht doch 2/3 der erzeugten Energie bei der Verwendung von Wasserstoff als Speichermedium wieder verloren.
M. Holzherr,
Ihre Überlegungen sind richtig. ein Pumpspeicherwerk kann über 100 Jahre alt werden, ein Akku ist nach spätestens 1000 Ladezyklen am Ende.
Die genannte Eisen-Luft-Batterie scheint gut zu sein. Wieso gibt es sie noch nicht. Funktioniert sie wie ein Leclanché-Element. –
Zwei kleine Ergänzungen vielleicht noch :
1.) ‘Zugegeben, ich wundere mich manchmal, dass junge Menschen heftig unter Klima-Angst leiden, während sie angesichts von mehr als 12000 nuklearen Sprengköpfen in den Arsenalen der Atommächte vollkommen gelassen bleiben. Furcht ist offenbar ein sehr selektives Gefühl. Berichte über einen möglichen nuklearen Winter mit folgender schwerer Hungersnot erzeugen keinerlei Reaktion, keine Forderungen nach einer Aufstockung von Nahrungsmittelreserven oder wenigstens einer genaueren Analyse möglicher Schutzmaßnahmen.’ [Artikeltext]
In den Achtzigerjahren, eigentlich schon in den Sechzigern beginnend, gelang es gerade ‘junge Menschen’ in Angst vor einem Atomkrieg zu versetzen, es ist alles nur eine Frage der Werbung, ‘junge Menschen’ meinend, die lassen sich gut agitieren, aktuell in puncto einer auch für junge Menschen rein abstrakten Gefahr, deren Folgen niemand, der heute lebt, erfahren wird. (Denkbar ist auch spätere uni- oder multilaterale Lösung mit Hilfe des sog. Geo-Engineering, die auch den Vorteil hätte, dass sich nicht wie beim sozusagen protestantischen Sparen am CO2-Ausstoß global verabredet werden müsste, was immer schiefgehen muss.)
Wie zitierte Vorbereitung auf mögliche schlechte Zeiten ist Regierung in liberaler Demokratie nicht möglich, die würde dann wegen schlechter Nachricht, negativer Einschätzung schnell abgewählt werden, vorher gäbe es en masse schlechte Presse.
2.) ‘Im Grunde ist die Welt mit dem Coronavirus (genaue Bezeichung: SARS CoV-2) sehr viel besser fertig geworden, als man erwarten durfte. Noch nie in der Geschichte der Medizin gelang es, Impfstoffe innerhalb weniger Monate zu entwickeln und in Massen zu produzieren.’ [Artikeltext]
Es gelang aus diesseitiger Sicht nicht gut in (liberalen) Demokratien mit “Corona” umzugehen, der durchschnittlich zu erwartende, der statistische Lebenszeitverlust liegt irgendwo zwischen einem Tag und einer Woche [1], Dr. Webbaer ist hier eher bei : einem Tag, die Regierungen sind übergriffig geworden und setzten teils Notstandsverordnungen durch, die in (liberaler) Demokratie aus diesseitiger Sicht nichts zu suchen haben und letztlich wird auch der Unterscheidungsgedanke nunmehr kultiviert, auch im Sinne der sog. Identitätspolitik, es geht nun vergleichsweise ungehemmt gegen Personen, die sich nicht wie gemeint impfen lassen, es wird zunehmend diskriminiert und diese Diskriminierung als gut befunden.
Die hier gemeinten Gesellschaften scheinen schlapp, ängstlich und deutlich weniger resilient geworden zu sein.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Webbaer
[1]
Dr. W hat mal in einen im Web verfügbaren Rechner seinen Tabakkonsum eingegeben, er raucht mäßig, ist kein Suchtraucher, der Lebenszeitverlust lag bei drei Jahren, Dr. W vertraut dieser Angabe.
Cooler wären, deutlich cooler auch Medikation bzw. Heilmittel gegen “Corona”, aber damit lässt sich weniger Geld verdienen, stimmt’s oder hat Dr. Webbaer recht?
PS:
Der dankenswerterweise bereit gestellte Text war überladen, wissen Sie ebenfalls Herr Dr. Grüter, no problemo hier, Sie denken sicherlich noch im “Buchsinne”, einem Buch, dem Dr. Webbaer viel Erfolg wünscht.
(Dr. Webbaer hätte übrigens zu hoch komplexen Systemen, dann wegen (praktischer) Unmöglichkeit der Berechnung gerne auch ‘chaotisch’ genannt, noch einiges zu schreiben, bleibt abär gerne sparsam, auch weil besondere Gegenrede sich nicht anzubieten scheint.)
Bonuskommentar zum Wesen des “Kippens” :
Die sozusagen mit den Mitteln der Bauphysik festgestellte sogenannte Klimasensitivät geht so :
-> ‘Bei ausschließlicher Betrachtung der im Labor messbaren Strahlungswirkung von CO2 ergibt sich bei einer Verdoppelung der Konzentration eine Klimasensitivität von 1,2 °C.’ [Quelle]
Womöglich auch, weil derartige Einschätzung dem Menschen einen weiten, zeitlichen Spielraum ließe, Dr. Webbaer vertraut grundsätzlich der an anderer Stelle in diesem Kommentariat beschriebenen Resilienz von wie gemeinten “komplexen oder chaotisch erscheinenden” Großsystemen, es geht dann schnell, rechnerisch, Richtung 500 bis 1.000 Jahre, in denen der Erwärmung später noch gegengewirkt werden könnte, bauen aktivistische Wissenschaftler, auch aus politischen Gründen, der zu erwartenden terrestrischen Erwärmung Verstärker bei, sogenannte Kippelemente, die Erwärmung verstärkende, positives Feedback i.p. Erwärmung meinend.
Das mit dem Kippen leuchtet ein, eine Badewanne könnte überlaufen.
Was es aber auch gibt, ist sozusagen Gutmütigkeit eines balancierendes Großsystems, wer in der Wirtschaft tätig war oder ist, weiß, dass Großsysteme überraschend (für einige) balancieren, in etwa aus Gründen, wie an anderer Stelle beschrieben.
Negative Feedbacks werden von Klimatologen idR ‘Klimasenken’ genannt, sie existieren bzw. sind sinnhaft theoretisiert, werden aber nicht gerne genannt, auch von idR aktivistischen und regierungsnahen “PIK”-Kräften nicht.
Es wird derart sozusagen ungerne geforscht.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Webbaer (der ca. 1.000 Stunden [1] seiner Lebenszeit i.p. nicht nur angeblicher terrestrischer Erwärmung verbracht hat, an dieser Stelle Georg Hoffmann (“Scienceblogs.de”) und Hans von Storch (“Klimazwiebel”) danken möchte)
[1]
Kaum jemand ist als Fachfremder verrückt genug so zu investieren, Dr. W interessierte sich derart, weil ihm bekannte verständig erscheinende Personen zur sozusagen vulgär verlautbarten klimatologischen Lage gegnerisch standen.
“Opi” hatte auch ein wenig (“viel”) Zeit, lol.
Great Expectations: Früher Normales wird heute als Katastrophal erlebt
Als Kind erlebte ich noch autofreie Sonntage, an denen man auf der Autobahn spazieren gegen konnte. Alles wegen einer Ölkrise, die mehrere Monate anhielt. Damals betrachteten dies die meisten nicht als Katastrophe, sondern als vorübergehendes Problem verursacht durch unvernünftige Menschen und Politiker.
Heute ist man diesbezüglich weit empfindlicher geworden und zweifelt wegen einem Mangel an Halbleiterchips oder vorübergehenden Engpässen bei Rohstoffen, Transportkapazitäten etc. bereits an unserer technischen Zivilisation überhaupt.
Doch zugegeben: Unsere Zivilisation ist auf den ständigen Fluss vieler Dinge angewiesen. Wenn etwas Essentielles für immer oder für längere Zeit ausbliebe, dann hätte das einen ganzen Rattenschwanz von Folgen. Stellen wir uns etwa vor, ab dem Jahr 2023 würde der Preis für etwas so elementares wie Sand oder Zement plötzlich für immer um den Faktor 5 oder 10 ansteigen. Einfach weil diese Rohstoffe für immer knapp blieben. Das hätte weltweit gewaltige Folgen und würde den Lauf der (Industrie-)Geschichte für immer verändern.
“Opi” war seinerzeit (bundesdeutsch) dabei, Willy beugte sich hier bestimmter Mode, ein sog. Peak-Oil meinend, auch Nachricht aus diesem Hause, ca. 1970 entstanden, frühes Ökologistentum lag vor :
-> https://en.wikipedia.org/wiki/Club_of_Rome (1972 also)
Der zweite sog. autofreie Sonntag ist dann allgemein verlacht worden, missachtet worden, die Dummheit, die Unverständigkeit des Gesamtvorhabens wurde offenbar, drang in der Menge durch, Dr. W ist allerdings seinerzeit, am ersten so gemeinten Sonntag, als Beifahrer bundesdeutsch von Polizisten auftragsgemäß belehrt worden.
Rückblickend war es eine schöne Zeit, (fast) ohne Ökologismus, der die neue “Zivilreligion” ist.
Eine sog. Ölkrise gab es derart nie, es gab nur bestimmte Preissteigerungen, die von der sog. OPEC (die spielt heute keine Rolle mehr) angeleitet waren, sicherlich i.p. Marketing und Unverständigkeit in (liberalen) Demokratien antizipierend.
Im “Westen” wird ja sukzessive dümmer geworden, Dr. W. mag die Idee der Devolution, Sie selbst, “Holzie”, gelten einigen ja auch als sozusagen derart passend, einigen.
No problemo hier, abär Dr. W war seinerzeit dabei.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Webbaer
Massenvernichtungswaffen versus Waffen in den Händen von Massen, in den Händen von jedem
Zitat aus dem Beitrag:
Nun, wenn sich das Klima für immer verändert hat, dann wird die Klima-Angst verschwinden und ersetzt werden durch den neuen Klima-Alltag, an dem man sich dann anpassen muss.
Genau das ist mit der nuklearen Bedrohung bereits passiert, denn es gibt sie schon seit mehreren Jahrzehnten. Atomare Bewaffnung ist also zum Alltag geworden. Zudem sind es nur wenige Staaten, die Atomwaffen besitzen. Diese Staaten mit Atomwaffen sind heute auch vorbereitet auf Zwischenfälle und das muss gar nicht schlecht sein. Staaten mit Zweitschlagsfähigkeit etwa müssen auf einen Abwurf einer Atombombe über ihrem Territorium gar nicht sofort reagieren. Sie können sich Zeit lassen, denn sie sind durch den Erstschlag nicht entwaffnet. In vielen Fällen wäre es wohl sogar das Gescheiteste auf einen einzelnen Atombombenabwurf gar nicht mit einem atomaren Gegenschlag zu antworten, sondern mit konventionellen und politischen Mitteln zu reagieren.
Die Atomarsenale bedeuten eine potenziell sehr grosse Bedrohung, doch zum Glück sind Atomwaffen ja nur in den Händen einiger weniger Staaten. Da diese Staaten zudem keinen Suizid begehen wollen, macht das den Einsatz solcher Waffen recht unwahrscheinlich.
Ganz anders aber wäre es, wenn gefährliche Waffen in den Händen sehr vieler Länder oder gar nicht-staatlicher Gruppierungen wären, denn dann könnte man für wirklich nichts mehr garantieren, gibt es doch in der breiten Masse nicht wenig Verrückte und Leute, die sogar ihren eigenen Tod oder die Vernichtung ihrer Organisation in Kauf nehmen. Ich denke, in Zukunft ist mit mehr solchen gefährlichen Waffen in den Händen von Gruppierungen oder gar in den Händen Einzelner zu rechnen. Das könnten Drohnen sein oder gar biologische Waffen. Der Astrophysiker Sir Martin Rees, der das Buch Our Final Hour geschrieben hat, denkt, dass die Ermächtigung des Individuums durch fortgeschrittene Technologie letztlich unsere ganze Zivilisation bedrohen wird, denn es sei nur eine Frage der Zeit bis ein einzelner Forscher oder eine kleine Gruppe von technologisch Ermächtigten uns allen den Garaus macht. Und wenn das nicht der Fall ist, dann bleiben uns noch all die anderen Gefahren, die unsere zunehmende Dominanz auf dem Planeten mit sich bringen.
Baerbock ist gegen North Stream 2 – Das kann man dann wohl als deutliches Zeichen der herkömmlich-gewohnten Kanonenboot-Politik und reformierten Konservativität seit Fischer erkennen!?
Viel Spaß mit der Kommunikation des geistigen Stillstandes im sicher kurzen digitalen Zeitalter
👊😎 💣💥
Ergänzung (wiedergegeben aus der Erinnerung): Richard Feynman erzählte in einem seiner autobiographisch angehauchten Büchern, ein Rabbi oder anderer Geistlicher habe bei seinen Zuhörern dafür geworben, jeder dieser Wohlhabenden, ja die reiche Welt überhaupt, solle ihr Vermögen an die ärmere Hälfte der Menschheit spenden.
Richard Feynman schrieb schon dazumal, also in den 1960er, 70er Jahren dazu, dass sei eine völlig dumme Idee, denn den Wohlstand der reichen Welt könne man nicht verschenken, vielmehr müsse der immer und immer wieder neu erarbeitet werden. Eine rein materielle Hilfe sei also langfristig wirkungslos. Statt dessen müsse man die Entwicklung in den armen Ländern anstossen, so dass die Menschen dort in der Lage sind, sich selbst eine reichere Welt zu schaffen.
In der Tat ist es so, dass alles vergeht, was man nicht ersetzt oder neu schafft. Das galt schon immer und gilt heute noch mehr.
@Holzherr
Das ist so blöd und verkommen wie der angebliche Spruch von Marie-Antoinette: “Wenn sie kein Brot haben, dann sollen sie doch Kuchen essen!”
Aber was tut man nicht alles für die zeitgeistliche Reform des imperialistisch-faschistischen Erbensystems!?
Nein, das ist so. Ein Volk, das glaubt, es bekomme alles geschenkt, bekommt tatsächlich alles geschenkt. Nur sind es andere Geschenke als sie sich wohl wünschen.
Klimakrise, Flüchtlingskrise, Pandemie – Es war und ist sehr deutlich erkennbar, daß die Idee der europäischen Union eine “Union” der “Komplexität” konservativer Gedanken in erpresserischer Ausbeutung ist und deshalb nur scheitern kann, denn der “Rest” der Welt will weiterhin erstmal mindestens unsere Standards, was absolut verständlich ist und deshalb ein Umdenken nötig ist, was die Politiker des gewohnt-schizoohrenen Marionettentheaters nicht leisten können.
Die richtige Antwort auf Komplexität: Mach es wie das Leben: Erneure ständig (fast) alles
Auch Menschen sind Produkte. Aber eben lebende Produkte, die sich ständig erneuern, wo jeden Tag Millionen von (alten) Zellen durch neue ersetzt werden. Die beliebte Vorstellung, der Mensch sei wie ein Auto, das allmählich Rost ansetzt bis es schliesslich ausrangiert ist, ist völlig falsch. Der Alterungsprozess ist nicht einfach ein passiver Abnützungsprozess, sondern er ist vielmehr einprogrammiert. Viele Gene werden mit zunehmendem Alter inaktiv und das absichtlich. Die Natur hat den Tod erfunden, damit an die Stelle des alten Individuums neue Individuen treten können. Denn neu Geborenes erhält die Chance es besser zu machen.
Was lehrt uns also das Leben über das Leben? Nun, es lehrt uns, dass Erneuerung und Wiedergeburt zum Alltag gehört, gehören sollte. Auch die von uns geschaffene Technologie muss lebensähnlich werden, weil diese Technologie inzwischen für uns so wichtig geworden ist wie die tägliche Nahrung, wie das vielbeschworene Brot, das der Herr uns täglich geben soll. Das heisst: viel wichtiger als das einzelne technologische Produkt ist der Prozess, der dieses Produkt wieder und wieder erzeugt.
Let‘s build the machine that makes the machines
Ja, Solarpanel, Glasfaserkabel und Satelliten im niederen Erdorbit müssen ständig erneuert werden. Und nicht nur die, sondern sogar Strassen, Brücken, Schulen und vieles mehr hat nur eine begrenzte Lebenszeit. Deshalb müssen wir wegkommen von den einmaligen Investitionen und hinkommen zu einer Planung und Realisation eines sich ständig erneuernden Systems, eines Systems, das mehr einem lebenden Organismus als einer Immobilie gleicht.
Building the machine that makes the machine
Die AI geht so vor, wie von Ihnen angeregt, Herr “Holzherr”, sie erzeugt sozusagen Generationen von Algorithmen und lässt diese dann gegen sich antreten, eine Bewertungs- oder Belohnungsfunktion hilft dann bei der Selektion, sog. Monte Carlo-Funktionalität hilft hier, für einige : überraschenderweise.
Blöde halt, dass diese AI auch schwer irren kann, auf falsche Wege geraten kann, dennoch bleibt die Idee gut.
Auch aus Ihren Zeilen zum Leben spricht aus diesseitiger Sicht eine gewisse Weisheit, das Leben bedingt bereits definitorisch den Tod.
Dies gilt ähnlich auch für Gerätschaft, für Artefakte.
Elon Musk ist ein Schwätzer, Dr. Webbaer hielt ihn längere Zeit für einen Bluffer und Topper, sein wirtschaftlicher Erfolg stimmt den Schreiber dieser Zeilen ein wenig um, abär nicht umfänglich, wie es ausschaut ist Musk auch ein Subventionsabgreifer, vielleicht lebt er hauptsächlich davon (dann ebenfalls das Schmarotzerhafte meinend ein “Hut ab!”, die Tesla-Automobile sind, dies ganz am Rande notiert, nicht so-o supi) es kann da i.p. Maschinenbau keine Eigendynamik geben, was ginge ist :
1.) Eine Fabrik, ein Maschinenpark sozusagen, baut Produkte.
2.) Eine andere Fabrik, ein Maschinenpark, baut einen Maschinenpark, der besser wie in (1) gemeint Produkte mit gleicher Aufgabe baut, der den Maschinenpark wie in (1) also optimiert.
3.) Von der Idee einer Fabrik, eines Maschinenparks, die Produkte baut und sich dazu noch selbst zeitgleich optimiert, würde Dr. Webbaer abraten.
Denn so würde dem Einfachheitsprinzip widersprochen.
Dies liegt auch daran, also sein diesbezüglicher Einspruch, der von Dr. Webbaer ist gemeint, dass stets manuelle, unternehmerische Eingriffe vorliegen müssen, denn die AI kann nicht so leisten, dass sie wie von Musk im dankenswerterweise bereit gestellten audiovisuellen Dokument intoniert, Marktnachfragen antizipiert, weil sie die nicht kennen kann.
Der einzige Grund, warum sich Dr. Webbaer mit Musk näher beschäftigt hat, trotz seines manchmal kaum erträglichen Marketing-Geredes, ist dies hier :
-> https://www.youtube.com/watch?v=sX1Y2JMK6g8
So etwas ist vergleichsweise cool, ein weiterer, aber ganz zu vernachlässigender Grund dafür bestand darin, dass Musk die Hypothese mag, die darin besteht, dass nicht in einer Welt, sondern in einer Weltsimulation (was immer dies auch genau heißen, bedeuten mag) gelebt wird, Dr. W mag weniger diese Annahme, der er nicht folgt, sieht abär doch solide Metaphysik, die darin erkennbar wird, dass sie weder falsi- noch verifizierbar ist.
Auch von solidem Humor zeugt.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Webbaer
Holzherr: “Das heisst: viel wichtiger als das einzelne technologische Produkt ist der Prozess, der dieses Produkt wieder und wieder erzeugt.”
Ähämh🤭 Was das Leben betrifft: Der Geist der das Hologramm auf der Matrix betreibt, bis wir der Vorsehung entsprechend vollends enttäuschen, die Festplatten und Arbeitsspeicher gelöscht und ein weiterer Versuch gestartet wird.
An eine Überraschung, im Sinne der möglichen Überwindung durch unsere Vernunftbegabung, ist ja wohl kaum zu glauben!?🥴🤏?
@hto: die Menschen sind nicht so vernünftig wie sie selber glauben. Die meisten bevorzugen den einfachen Weg und folgen denen, die behaupten, sie wüssten um den bequemsten Weg.
@Holzherr
Na das ist ja wenigstens ein Eingeständnis das die wirklich-wahrhaftige Vernunft erkannt ist – Jetzt muss nur noch ein Weg gefunden werden wie sich alle für diese stark machen, denn tatsächlich würde dann erst alles wirklich einfach werden!?
@hwied
Die schlechteste Lösung ist die mit Kernkraft. Bei einem Gau müssten wir Deutschland verlassen und zwar für die nächsten Generationen.
Der Mensch hat nur eine kurze Lebenszeit und wenig Information über die Welt. Deshalb will er alle Möglickeiten zur Verbesserung seines Lebens schnellstmöglich nutzen. Außerdem gibt es unvorhersehbare Naturkatastrophen, die langfristige Planungen zunichte machen können. Es gibt also ein Spannungsfeld zwischen verantwortungsbewusstem und vorausschauendem Handeln einerseits und Rücksichtslosigkeit bzw. Fatalismus andererseits.
Die ökonomischen Gesetzmäßigkeiten der Kostenreduzierung senken den zeitlichen Horizont menschlichen Handelns zusätzlich. Kurzfristige Vorteile werden realisiert ohne Rücksicht auf langfristige Folgen. Die fatale Abhängigkeit von Energie- und Rohstofflieferungen ist ein aktuelles und anschauliches Beispiel dafür, aber auch der zunehmende Online-Handel über zentralisierte Billiganbieter.
@anton reutlinger
🤗Tja, könnte alles ganz einfach, menschenwürdig, wirklich-wahrhaftig vernünftig und verantwortungsbewusst gelöst werden, indem wir endlich anfangen ein globales Gemeinschaftseigentum OHNE wettbewerbsbedingte Symptomatik kommunizieren, denn wenn GRUNDSÄTZLICH alles Allen gehören darf, so daß Erpressungen und heuchlerisch-verlogenen Abhängigkeiten in “Wer soll das bezahlen?” und unternehmerische Abwägungen in/zu “Arbeit macht frei” keine Macht mehr hat, könnte PRINZIPIELL ALLES OHNE Steuern zahlen, usw., in einer UNKORRUMPIERBAREN Werteordnung organisiert und NICHT regiert werden. 👊😎🏁
Super-GAUs, ein Neopleonasmus liegt vor, nun, zumindest ein Pleonasmus, sind sozusagen auch nicht mehr das, was sie einstmals (angeblich) waren, vergleiche bspw. hiermit :
-> https://de.wikipedia.org/wiki/Nuklearkatastrophe_von_Fukushima#Einstufungen_auf_der_INES-Skala (K-Probe : ‘Bei den Unfällen in Fukushima handelte es sich um auslegungsüberschreitende Störfälle, das heißt um „Super-GAUs“.’)
Heutzutage, dies darf verraten werden, ist die Technologie inklusive Technik, das Ingenieurswesen ist ja sozusagen von Haus aus defensiv, so weit, dass größte anzunehmende Unfälle bei der friedlichen Nutzung der sogenannten Kernkraft nicht mehr zum Auswandern, gar zum Verlassen des Kontinents verleiten müssen, lol.
Sie sind da, Herr Reutlinger, dem Anschein zufolge sozusagen postreligiös unterwegs, bei Ihrem ‘Die schlechteste Lösung ist die mit Kernkraft. Bei einem Gau müssten wir Deutschland verlassen und zwar für die nächsten Generationen.’ zumindest.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Webbaer (der die bundesdeutschen Ökologisten mag, mit ihrer Angst vor der friedlichen Nutzung der Nuklearenergie und ihrer Angst vor der absehbaren (nicht ganz so hoch ausfallen müssenden) terrestrischen Erwärmung und ihrem “Angst essen Seele auf”-Wesen, nice1, danke!)
@hto
Der Mensch ist ein komplexes System, so komplex, dass er eigenständig seine Lebensziele und Handlungen bestimmen und anpassen kann. Er ist kein Apparat, den man über einen Handgriff oder Ein-/Aus-Schalter betätigen oder manipulieren kann. Ihr Weltbild ist einfältig und würde schon in ihrem eigenen Umfeld nicht funktionieren.
@reutlinger
Eigenständig?
Der Mensch als ganzheitliches Wesen ist komplex, aber der “einzelne/individualbewusste” ist ein armselig-abhängiges und im System des geistigen Stillstandes seit unserem ersten und bisher einzigen geistigen Evolutionssprung parasitäres Etwas von illusionären und kaum klärbaren Gedanken, weshalb die stete Bewusstseinsbetäubung sein streben ist.
Einfältig ist der Glaube der meisten “Einzelnen/Individualbewussten” – Die eine Seite glaubt an eine Sinnhaftigkeit von zufälliger Einmaligkeit mit anschließendem Nichts, die andere glaubt an eine auf- oder absteigende Einmaligkeit mit der Sinnhaftigkeit von wettbewerbsbedingter Gut- und/oder Bösartigkeit.
Doch so ist auf beiden (vermutlich allen) Seiten nur eine Löschung der “Festplatten” und “Arbeitsspeicher” zu erwarten, wo die Selbstmörder (ganz bewusst oder relativ unbewusst), in Bezug auf unsere Vernunftbegabung, die höchste Moral und das größtmögliche Verantwortungsbewusstsein zeigen, angesichts unseres “Zusammenlebens” wie ein wachstumwahnsinniges Krebsgeschwür.
Ist Wasserstoff das Einfallstor für mehr Erdgas?
In Deutschland wird heute in der Industrie pro Jahr 1,6 Millionen Tonnen Wasserstoff verbraucht. 95% dieses Wasserstoffs wird lokal aus Erdgas hergestellt was mit der Erzeugung von 19 Millionen Tonnen CO2 verbunden ist (das entspricht ungefähr den CO2-Emissionen von 1.5 Millionen Deutschen).
In der aktuellen Diskussion über Wasserstoff spricht aber niemand vom jetzt schon in Deutschland aus Erdgas hergestellten und verbrauchten Wasserstoff, sondern vielmehr sprechen sich Mitglieder der Regierung, industrielle Kreise und gewisse Experten für eine eigentliche Wasserstoffwirtschaft in Deutschland aus und in dieser Wasserstoffwirtschaft würden dann eher 16 Millionen Tonnen Wasserstoff pro Jahr verbraucht als die heutigen 1,6 Millionen. Dabei gibt es Pläne für Wasserstoff-LKWs, für saisonale Wasserstoffspeicher und Wasserstoffkraftwerken und sogar für Wasserstoff zu Heizzwecken. Aber woher würde dieser Wasserstoff kommen?
Der Monitor Beitrag Grüner Wasserstoff: Schmutziges Gas in grünen Schläuchen lässt zur Frage der Sinnhaftigkeit einer deutschen Wasserstoffwirtschaft und zu den Interessen die dahinter stehen Expertinnen und Experten wie Claudia Kempfer (Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr und Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) ) und Volker Quaschnig (Erneuerbare Berlin) gegen Wasserstoffenthusiasten aus der deutschen Regierung wie Heiko Maas (Zitat: „Wenn Erdöl früher das schwarze Gold war, so ist Wasserstoff das unsichtbare Gold der Zukunft“) oder Angela Merkel antreten. Die erwähnten Experten sprechen sich gegen Wasserstoff im grossen Stil aus, weil nämlich der Wasserstoff mit grosser Wahrscheinlichkeit weiterhin aus Erdgas stammen würde und weil Wasserstoff nach Ansicht der Experten nur dort eingesetzt werden sollte wo es ohne ihn nicht geht. Heizen mit Wasserstoff sei Unsinn und wer behaupte Erdgasheizungen könnten später mit Wasserstoffheizungen ersetzt werden will wohl nichts anderes als täuschen. Geheizt werden sollte mit Wärmepumpen, nicht mit Erdgas oder Wasserstoff. Der Monitor-Beitrag kommt zum Schluss oder behauptet jedenfalls, die Wasserstoffstrategie der alten Bundesregierung seien nichts anderes als Ausgeburten und Interessen der Erdgasindustrie, die von interessegeleiteten Politikern zu goldenen Sprechblasen aufgebläht würden. Zudem würde eine massiv ausgebaute Wasserstoffwirtschaft, die den Wasserstoff aus Erdgas bezieht zu mehr Erdgasverbrauch in Deutschland führen und das sei inkompatibel mit dem Pariser Abkommen.
Tesla als zukünftig grösster Autohersteller in Europa und als Ökostromanbieter
Im Jahr 2019 verkaufte Volkswagen in Europa 1.7 Millionen Autos und war damit die Nummer 1 in Europa.
Im Jahr 2022 plant Tesla im Werk Berlin Grünheide 500‘000 Teslas herzustellen, bei voller Kapazität (irgendwann um 2023/24) werden es aber 2 Millionen E-Autos sein, die in Berlin-Grünheide hergestellt werden. Damit wird Tesla dann nicht nur zum grössten E-Autohersteller Europas, sondern zum grössten Autohersteller Europas überhaupt (Verbrenner+E-Autos einberechnet). Weltweit plant Tesla übrigens, im Jahr 2030 20 Millionen Teslas herzustellen, womit es dann so viele Autos herstellen würde wie heute Toyota und Volkswagen zusammen herstellen.
Gemäss So viele deutsche Unternehmen stecken in jedem Tesla sind (Zitat) neben großen Namen wie Bosch und Conti bereits 41 deutsche „Hidden Champions“ an der Fertigung der E-Autos beteiligt
Tesla ist also mit seiner Fabrik in Berlin, Grünheide ein deutscher Autohersteller geworden und es ist auf dem Weg dazu, der grösste Autohersteller nicht nur Deutschlands, sondern ganz Europas zu werden.
Tesla wird in Berlin Grünheide auch Autobatterien herstellen. Mit vorerst 100 Gigawattstunden (GWh) Kapazität pro Jahr, später aber bis 200 oder 250 GWh pro Jahr wird es die weltweit grösste Batteriefabrik sein. Schon 100 Gigawattstunden genügen für 1 bis 2 Millionen E-Fahrzeuge.
Zwischenfazit: Die Elektromobilität wächst momentan geradezu schwindelerregend und E-Autos sind dabei Verbrenner zu verdrängen. Auch Firmen, die bis jetzt hauptsächlich Verbrenner herstellten, werden verdrängt werden und Tesla wird zum grössten Automobilhersteller Europas werden.
Teslas Powerwall dient als im Eigenheim stationierter Stromspeicher im Verbund mit einer Solaranlage. Tesla will nun selber Ökostrom zu einem Niedertarif anbieten, wobei es bei grossem Stromangebot Strom in seinen Batterien (Powerwalls) speichert und ihn bei Strommangel wieder aus den Batterien abgibt.
Wie man im Artikel Tesla nimmt deutschen Strommarkt ins Visier liest, gilt:
Fazit: Tesla könnte zu einem dominanten Player im deutschen Auto- und Strommarkt werden und zu einem der wichtigsten deutschen Unternehmen aufsteigen. Energiewende sei dank.
@hto
Der Mensch als ganzheitliches Wesen ist komplex, aber …
… aber in Wirklichkeit ist er auch nur ein physikalischer Körper, der den physikalischen Naturgesetzen gehorcht. Seine Eigenständigkeit ist relativ. Natürlich werden die Gott- und die Geistgläubigen hier aufschreien und protestieren, aber ihre Argumente sind schwach und nicht wirklich treffend.
Das Wesen des Menschen liegt zweifelsohne in seiner Komplexität, doch die Komplexität beruht auf Unwissen über die Zusammenhänge seiner Teile, in der unüberschaubaren und unberechenbaren Vielzahl seiner Einzelteilchen und ihrer gegenseitigen Wechselwirkungen und letztendlich physikalisch in der antagonistischen Wirkung der Kräfte, der Unschärferelation der Quantenphysik mit dem Zufallsprinzip diskreter Energiequanten.
Nichtlinearitäten, Rückkopplungen, periodische Schwingungen und blitzartige Phasenübergänge sind Kennzeichen von Komplexität und sind Konsequenzen der physikalischen Eigenheiten des Universums. Unsere Lebenswelt ist eine Komposition all dieser Gegebenheiten.
Wer das nicht begreift, wird auch den Menschen nicht begreifen, weder als Individuum noch als soziale Gemeinschaft. Die Aggregation der physikalischen Gegebenheiten auf die wiederholbaren, erfahrbaren und erkennbaren biologischen, geistigen und sozialen Phänomene als benennbare Einheiten reduziert die Information über die Welt auf ein beherrschbares Maß. Diese Phänomene oder Erscheinungen dürfen nicht mit einer regelmäßigen Wirklichkeit verwechselt werden.
@ Kommentatorenfreund Herr Reutlinger, hierzu kurz :
Es ist anscheinend so, dass Welten Welten zu erzeugen in der Lage sind, die Geisteswelt ist eine abstrakte, abgelöste Welt und sie schwebt sozusagen über dem Phsykalischen.
Nur sozusagen harte Naturalisten oder Szientisten sehen dies anders.
Sicherlich gehört der Webbaer nicht zum religiösen, sondern zum ursistischen oder humanistischen Lager, ‘schreit’ auch nicht ‘auf’, sondern stellt “nur” die Denkmöglichkeit bereit, dass Welten Welten bereit stellen, entstehen lassen könnten, die eben nicht in direkter Abhängigkeit zur sozusagen Mutterwelt stehen.
Dies ist möglich, denkmöglich, und was denkmöglich ist, gilt vielen auch als solide Metaphysik, gerade auch dann, wenn es weder verifizierbar (Verifikation ist wohl nur möglich in tautologischen System, wenn diese einen Wahrheitswert kennen), noch falsifierbar, um die Falsifikation kümmert sich die (moderne) Naturlehre.
Was per se weder falsi-, noch verifizierbar ist, wird idR Metaphysik genannt.
Alles, was denkbar ist, ist möglich.
—
Es gibt auch gewisse Bezüge zu Befunden der Naturlehre, der Physik, so sind bspw. die sogenannte Verschränkung wie auch bestimmte Effekte im Rahmen des Doppelspaltversuchs kaum anders zu deuten, philosophisch, als dass der Beobachter, quasi magisch, durch Beobachtung entscheidend in den Weltverlauf eingreifen kann, quasi so eingeladen scheint.
Dr. W ist sicherlich “wissenschaftstreu”, will nur so ergänzt haben.
Antirealistische Einschätzungen, wie bspw. von Bas van Fraassen vorgenommen, sind möglich und scheinen philosophisch auch recht nett zu sein, wenn aber antirealistisch kohärent und gut belegt argumentiert werden kann, ist dies ein Indiz dafür, dass es weltlich nicht im sozusagen stringent und böse formuliert Szientistischem funktioniert.
Auch vglw. “trockene” Kräfte der Physik wie bspw. Zeilinger sehen dies nicht viel anders.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Webbaer
@reutlinger: “… , in der unüberschaubaren und unberechenbaren Vielzahl seiner Einzelteilchen und ihrer gegenseitigen Wechselwirkungen und letztendlich physikalisch in der antagonistischen Wirkung der Kräfte, der Unschärferelation der Quantenphysik mit dem Zufallsprinzip diskreter Energiequanten.”
Und deshalb ist die wirkliche Ethik des Menschen unwahrheitlich, zynisch, heuchlerisch-verlogen, asozial!?
@reutlinger: “Er ist kein Apparat, den man über einen Handgriff oder Ein-/Aus-Schalter betätigen oder manipulieren kann.”
🤔Aha🥴
reutlinger: “Die Aggregation der physikalischen Gegebenheiten auf die wiederholbaren, erfahrbaren und erkennbaren biologischen, geistigen und sozialen Phänomene als benennbare Einheiten reduziert die Information über die Welt auf ein beherrschbares Maß. Diese Phänomene oder Erscheinungen dürfen nicht mit einer regelmäßigen Wirklichkeit verwechselt werden.”
Was ist denn eine Regelmäßigkeit, in dieser das Leben mit manipulativer Konfusion beherrschende Welt- und “Werteordnung”, ausser den Lügen und nur scheinbaren (Wirtschafts-)”Wunder” und noch scheinbareren “Phänomene” in “gesundem” Konkurrenzdenken???
👋🤨
@Holzherr 21.10. 06:50
„…eine eigentliche Wasserstoffwirtschaft in Deutschland aus und in dieser Wasserstoffwirtschaft würden dann eher 16 Millionen Tonnen Wasserstoff pro Jahr verbraucht als die heutigen 1,6 Millionen.“
In der Tat wäre dieses wohl zu hoch gegriffen, aber vielleicht wären 5 bis 10 Millionen Tonnen schon sinnvoll.
„Heizen mit Wasserstoff sei Unsinn und wer behaupte Erdgasheizungen könnten später mit Wasserstoffheizungen ersetzt werden will wohl nichts anderes als täuschen.“
Nicht ganz. Wärmepumpen verbrauchen immer mehr Strom, je kälter es ist, weil dabei der Wirkungsgrad auch noch durch die wachsenden Temperaturunterschiede immer weiter abnimmt. Es war schon immer eine sinnvolle Ergänzung zu einer elektrischen Wärmepumpe, auch noch einen Holzofen einzubauen, den man an besonders kalten Tagen nutzen kann. So kann man einerseits die Wärmepumpe kleiner dimensionieren, und gleichzeitig belastet man dann an eben diesen kalten Tagen nicht mehr übermäßig das Stromnetz.
Hier wäre eine zusätzliche Wasserstoffheizung durchaus sinnvoll, auch wenn sie nur an besonders kalten Tagen eingesetzt wird. Die Alternative wäre, an eben diesen kalten Tagen erst Strom in Backupkraftwerken aus gespeichertem Wasserstoff herzustellen, um ihn dann zeitgleich für den dann aktuell sehr hohen Strombedarf der Wärmepumpen zu verbrauchen. In dieser Situation wäre es dann energetisch gleichwertig, Wasserstoff direkt zum Heizen zu verwenden. Aber dann eben bei der Dimensionierung der Wärmepumpen wie auch dem Vorhalten von Backupkraftwerken sehr viel Geld zu sparen.
Außerdem würde in der Übergangszeit wohl noch reichlich Erdgas genutzt werden, solange die Primärproduktion grüner Energie ohnehin noch nicht reicht. Und nicht jeder Hausbesitzer kann sich den Einbau einer neuen Wärmepumpenheizung leisten, insbesondere wenn die existente Gasheizung noch gut und lange läuft. Und wie gesagt, kann eine Wärmepumpe deutlich kleiner dimensioniert werden, wenn sie von einer Gas- oder Holzheizung ergänzt wird. Hier könnte man sogar an normalen wenig kalten Tagen mit dem Umschalten auf die Gasheizung das Stromnetz zusätzlich stabilisieren, wenn Dunkelflaute herrscht. Dann kann man im Netz insgesamt weniger Backupleistung vorhalten, und diese dürfte durchaus teuer sein.
Was noch für Wasserstoff spricht, ist dass man diesen etwa in Marokko mit der dort zur Verfügung stehenden Sonnenleistung herstellt und per Gasleitung nach Norden transportiert. Vermutlich wäre solch eine Rohrleitung sehr viel kostengünstiger als eine Fernstromleitung, die die entsprechende Strommenge transportiert. Zumal man wohl auch beides machen kann, also Fernstromleitungen plus Wasserstoffpipelines.
@Tobias Jeckenburger (Zitat):
Ja, eines ist sicher: Grüner Wasserstoff steht bis 2030 nicht in grosser Menge zur Verfügung. Es bleibt nur der Import von Wasserstoff. Doch wie gesagt, wenn in Marokko aus Solarenergie Wasserstoff hergestellt wird und nach Transport der Wasserstoff in Deutschland wieder verstromt wird, bleibt nur 1/3 des ursprünglich erzeugten Stroms übrig.
Grossbritannien will dagegen Strom aus Marokko direkt per Unterwasserkabel nach Grossbritannien leiten, was praktisch verlustfrei geht. Es wird eine Kombination von marokkanischer Solar- und Windenergie sein, geglättet mit einer grossen Batterie Damit soll 10% des britischen Stroms ohne Leistungsschwankungen bereitgestellt werden (sieht dazu Xlinks Projekt)
Deutschland benötigte die 3-fache Landfläche, wenn es das gleiche mit einer Wasserstoff-Pipeline erreichen wollte.
@Tobias Jeckenburger; Ergänzung zum Energieimport beispielsweise aus Marokko:
Es gibt ja (in meiner Erinnerung) eine deutsche Ministerin, die die erneuerbare Zukunft grösstenteils in Energieimporten sieht, weil nämlich sonst recht grosse Flächen Deutschlands mit Wind- und Solaranlagen belegt werden müssten wozu dann noch Hochspannungstrassen kämen.
Das Beispiel britischer Strom aus Marokko 🇲🇦 belegt das. Um nur 8% (ich schrieb vorhin10%, es sind aber nur 8%) des britischen Stroms zu liefern braucht es in Marokko 1,500 Quadratkilometer Fläche für die Wind- und Solarfarm. Das ist ein Quadrat von fast der Seitenlänge 40 Kilometer. Wo in Deutschland würde man eine solch grosse „industrialisierte“ Fläche wollen und akzeptieren? Und das um nur 8% des Stroms zu erzeugen? Mit Wasserstoffspeicherung wäre es sogar 3 Mal grösser.
@Dr.Webbaer
Die Existenz einer menschlich-geistigen Welt muss nicht bestritten werden, sie ist gerade das Produkt der Möglichkeit von Komplexität der physikalischen Welt. Der Antirealismus ist äquivalent dem Konstruktivismus. Beide beziehen sich auf das Faktum der Komplexität und ihrer Eigenschaften und Folgen.
Der Mensch ist selber Teil des Universums, besteht aus derselben Materie. Das hat erkenntnistheoretische Konsequenzen der Rückbezüglichkeit. Wenn man in einen riesigen Spiegel schaut, sieht man nur die gespiegelte Welt, nicht die Welt dahinter, nicht den Spiegel selber als materielles Objekt der Welt. Der Mensch selber ist ein Spiegelbild der Welt, er kann nicht anders sein als die Welt. Dass das Leben herausragende Eigenschaften hat, ändert daran nichts. Es ist eine der Möglichkeiten von Komplexität.
Der Bär oder Mensch könnte in der Lage sein neue Welten zu generieren, dies ist möglich, wenn die Möglichkeit in Betracht gezogen wird, dass dieser Welt übergeordnet eine Mutterwelt vorliegt, eine dritte Welt (nicht mit alter Philosophie zu verwechseln, auch nicht mit “Dritter Welt” aus dem Hause Popper), Dr. Webbaer argumentiert hier eigen und womöglich auch neu, als alte SciFi-Leserkraft.
Es ist witzigerweise denkmöglich in einer Welt neue Welten zu schaffen, die über das Wesen, den Inhalt, auch die Komplexität der eigenen Welt hinausgehen.
Dies wird möglich indem eine Tochterwelt dieser Welt sozusagen sich bei der Mutterwelt dieser Welt mit dieser Forderung bewirbt und anerkannt wird.
Abwegiges war so nicht gemeint, nur Denkmöglichkeit, also Kohärenz im Denken.
Ansonsten hätten sog, Szientisten recht, vgl, mit dieser Zusammenstellung :
So muss es, im denkmöglichen Sinne nicht sein, also rein logisch sozusagen, nicht, so hierarschisch.
Widersprüchlichkeit ergibt sich so nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Webbaer (der Ihre freundliche Nachricht, Herr Reutlinger, auch mag, es ist sicherlich korrekt, dass der Bär (oder Mensch) nicht sozusagen den Hund bearbeitet, sondern die Idee von einem Hund, geeignete Kladistik vorausgesetzt, derartiger Dualismus liegt vor)
@reutlinger: “Der Antirealismus ist äquivalent dem Konstruktivismus.”
🤯Oha, das wundert mich jetzt nicht, es ist auch nicht im Geringsten phänomenal, aber das Mensch trotzdem glaubt wissenschaftlich im Sinne einer kosmischen Ordnung denken zu können, bzw. ein Bewusstsein entwickelt, welches außerordentlich destruktiv mit hierarchiescher Bewusstseinsbetäubung …,🤢 das hat natürlich auch seine Ursache im Wettbewerb der zeitgeistlich-reformistisch gepflegten INSTINKTIVEN Bewusstseinsschwäche in Angst, Gewalt und egozentriertem “Individualbewusstsein”, wo geistig-heilendes Selbst- und Massenbewusstsein wirken sollte.
Der Bär oder Mensch könnte in der Lage sein neue Welten zu generieren, dies ist möglich, wenn die Möglichkeit in Betracht gezogen wird, dass dieser Welt übergeordnet eine Mutterwelt vorliegt, eine dritte Welt (nicht mit alter Philosophie zu verwechseln, auch nicht mit “Dritter Welt” aus dem Hause Popper), Dr. Webbaer argumentiert hier eigen und womöglich auch neu, als alte SciFi-Leserkraft.
Es ist witzigerweise denkmöglich in einer Welt neue Welten zu schaffen, die über das Wesen, den Inhalt, auch die Komplexität der eigenen Welt hinausgehen.
Dies wird möglich indem eine Tochterwelt dieser Welt sozusagen sich bei der Mutterwelt dieser Welt mit dieser Forderung bewirbt und anerkannt wird.
Abwegiges war so nicht gemeint, nur Denkmöglichkeit, also Kohärenz im Denken.
Ansonsten hätten sog, Szientisten recht, vgl, mit dieser Zusammenstellung :
So muss es, im denkmöglichen Sinne nicht sein, also rein logisch sozusagen, nicht, so hierarschisch.
Widersprüchlichkeit ergibt sich so nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Webbaer (der Ihre freundliche Nachricht, Herr Reutlinger, auch mag, es ist sicherlich korrekt, dass der Bär (oder Mensch) nicht sozusagen den Hund bearbeitet, sondern die Idee von einem Hund, geeignete Kladistik vorausgesetzt, derartiger Dualismus liegt vor)
PS:
Dr. Webbaer hasst diese Momente, wenn er Text nicht korrekt web-eigen ausgezeichnet hat.
Hoffentlich passt es jetzt.
@Paul S 19.10. 14:09
„Dies ist keine Welt der Menschen. Dies ist eine Welt der Selbstorganisation. Wir dürfen mitspielen, doch die Regeln machen wir nicht.“
Naja, zumindest nicht, wenn unserer eigener Lebensentwurf auf dem maximal möglichen Geldverdienst inmitten einer neoliberalen Politik basiert.
Wenn wir andere Werte leben, dann eröffnen sich dennoch Welten. Gerade in D als relativer Exportweltmeister ist hier ein besonderes Potential. Wenn wir etwa über den eigenen Schatten springen, und uns gegen die Geschäftspotentiale der heimischen Autoindustrie wenden und einfach die Städte fahrradfreundlich gestalten, dann haben wir hier wirklich was bewegt. Kopenhagen macht es uns vor, so kann man den Autoverkehr halbieren. Durch entsprechende Umstrukturierung des städtischen Verkehrsraumes im Rahmen der ohnehin nötigen Instandhaltungsmaßnahmen.
Erstmal natürlich wäre dies ganz direkt ein großer Schritt im Klimaschutz, aber zusätzlich haben wir so jede Menge Geld gespart. Das können wir einsetzen, um weniger zu arbeiten, weniger Migranten einzuladen oder um z.B. mehr Windräder und mehr Photovoltaik zuzubauen.
Hierzu müssen wir in keinster Weise die Motivationen der Autofirmen ändern. Es genügt, wenn wir deren Lobbyisten einfach nein sagen. Und in den Städten anfangen, auf Fahrradverkehr umzubauen.
Die nächste große Baustelle wäre, dass wir selbst auf Carsharing umsteigen. Die hierbei entstehenden Freiräume durch den möglichen Rückbau von Parkplätzen würde das mit den Radwegen nochmal beschleunigen, und insgesamt den Wohnwert unserer Städte ganz wesentlich steigern. Die Umstellung auf Elektromobilität würde Carsharing mehrfach fördern: Elektroautos verschleißen nicht schneller, wenn sie ständig von anderen Fahrern gefahren werden, wie dies bei Verbrennerfahrzeugen ist. Und Carsharing-Elektrofahrzeuge können mit kleineren Batterien auskommen: wenn man ausnahmsweise mal längere Strecken damit fährt, kann man auch einfach das Fahrzeug wechseln, wenn die Batterie leer ist, anstatt zu warten, bis sie wieder aufgeladen ist.
Die Entscheidung, ob man sich weiterhin ein Statussymbol vor die Tür stellt, die wird dann zumindest in den Städten nur noch eine ganz persönliche sein. Die Regeln der Wirtschaft mit ihrem Streben nach Umsatz und Gewinn können wir als Kunde dann getrost ignorieren. Finanziell sehr viel günstiger wird für uns dann das Carsharing kombiniert mit Fahrradfahren sein.
„Wir haben Götter gespielt, jetzt merken wir, dass wir mit den Göttern spielen. Als Spielzeug.“
Müssen wir aber gar nicht. Energierohstoffe brauchen wir bald gar nicht mehr, und die sonstigen Rohstoffe können wir bei entsprechender Technik und entsprechendem Recycling durchaus noch auf dem Weltmarkt einkaufen, ohne weiterhin ein maximales Wirtschaftswachstum zu fahren. Eine ausgeglichene Handelsbilanz dürfte für uns in D auch dann kein Problem sein, wenn wir den Weltmarkt nicht mehr mit Premiumfahrzeugen versorgen, die dann irgendwann in dieser Anzahl keiner mehr braucht.
Wenn wir uns von sinnloser Wirtschaftstätigkeit wirklich befreien wollen, dann können wir diesen Weg auch gehen. Die Basis dafür ist angesichts der ewig reichlich positiven Handelsbilanz nirgendwo besser als in bei uns in Deutschland. Ich schätze mal, das wir das in 30 Jahren schaffen können, wenn wir nur wollen.
„Evolve or die.“
Eben, wenn wir gucken, dass wir nach unseren eigenen Regeln leben, dann geht das auch.
@Holzherr 21.10. 15:47 / 16:32
„Doch wie gesagt, wenn in Marokko aus Solarenergie Wasserstoff hergestellt wird und nach Transport der Wasserstoff in Deutschland wieder verstromt wird, bleibt nur 1/3 des ursprünglich erzeugten Stroms übrig.“
Ja, aber dann doch gerade als Reserve für Dunkelflauten, und in der Industrie, wo er auch direkt zu einem kleinerem Anteil eingesetzt wird.
Ansonsten haben Sie völlig recht, dass direkt genutzter Strom sehr viel wertvoller ist als wenn er zwischendurch in Wasserstoff verwandelt werden muss. Deshalb macht der Wasserstoff ja auch nur Sinn, wenn er aus Überschüssen hergestellt wird, die eben nicht aktuell genutzt oder anderweitig wie etwa in Autobatterien gespeichert werden können.
Und eben diese Überschüsse fallen eben auf die Dauer reichlich an, auch in Marokko, gerade weil dort fast 3 mal mehr Sonne pro qm Kollektorfläche zu ernten ist wie bei uns hier. Wenn man nun Wasserstoff schon mal hat, kann man den auch per Pipeline transportieren. Und der Transport von Wasserstoff in der Pipeline wird vermute ich deutlich günstiger sein, als die selbe Energiemenge per Hochspannungsleitung zu transportieren.
„Wo in Deutschland würde man eine solch grosse „industrialisierte“ Fläche wollen und akzeptieren?“
Müsste man gucken wie das hier aussieht mit 5 mal mehr Windenergie und 10 mal mehr Photovoltaikfläche, wofür nur die Dächer nicht reichen werden. Wenn dann Import, dann eben über Kabel, Pipeline und durch Verlagerung von Power-to-X und Energieintensiver Produktion an den Nordrand von Afrika.
@Tobias Jeckenburger: Wasserstoff sollte als Stromspeicher so selten wie möglich, am besten aber gar nie eingesetzt werden, denn Strom (die feinste Form von Energie) sollte wenn schon in Batterien hohen Wirkungsgrades (Lithium-Ionenbatterien, Eisen-Luft-Batterien oder Flow-Batterien) gespeichert werden und nicht an komplizierten, teuren und verlustreichen Umwandlungsprozessen teilnehmen, denn in solchen Umwandlungsprozessen geht ein Grossteil des Stroms, also der ursprünglich erzeugten Energie verloren.
Man bedenke: Anstatt Wasserstoff als saisonalen Stromspeicher zu verwenden kann man auf saisonale Stromspeicher verzichten und nur mit einer Überkapazität von Windenergie zusammen mit Batterien für die Überbrückung einer 3-wöchigen Windflaute arbeiten. Zumal auch ein saisonaler Wasserstoffspeicher Überkapazitäten an Erneuerbaren benötigt, geht doch 2/3 des erzeugten Stroms in der Kette Strom->Wasserstoff->Strom verloren. Diese 2/3 an Verlusten müssen durch einen 3-fachen Überbau an stromerzeugender Kapazität erkauft werden.
Der einzige Vorteil eines genügend grossen saisonalen Wasserstoffspeichers ist die Sicherheit, dass niemals eine Stromlücke auftreten kann – wobei niemals relativ ist wie der jetzige Erdgasmangel trotz Erdgasspeichern zeigt.
@ Tobias Jeckenburger
Man darf nicht vergessen, dass in wüstennahen Gegenden Photovoltaikanlagen einen sehr hohen Wasserbedarf für Kühlung & Reinigung haben. Bei uns würde das nicht ins Gewicht fallen, in wasserarmen Gegenden aber durchaus. Da fällt dann die Ökobilanz in der Gesamtschau schon deutlich anders aus.
@Tim(Zitat): „ Man darf nicht vergessen, dass in wüstennahen Gegenden Photovoltaikanlagen einen sehr hohen Wasserbedarf für Kühlung & Reinigung haben.“
Kleine Korrektur: In heissen Wüsten wie es die Sahara ist brauchen Photovoltaikanlagen Kühlung, in gemässigt warmen Wüsten aber nicht. Eine gemässigt warme Wüste ist die chilenische Atacamawüste. Dort steigen die Temperaturen nie über 30 Grad.
Eine Wüste muss nicht zwangsläufig heiss sein. Einzig wenig Niederschlag braucht’s damit eine Wüste entsteht.
Erdgas als Brückentechnologie (?)
Der in Spiegel Online vorgestellte grüne Marshallplan für Deutschland von Boston Consulting und dem Bundesverband der deutschen Industrie spricht davon (Zitat) “Die Klimaziele für 2030 könnten nur erreicht werden, wenn man auf zusätzliche Investitionen in fossile Technologien weitgehend verzichtet“ und gleichzeitig liest man da: “ Sie plädieren dafür, den Ausstieg aus der Kohleverstromung auf 2030 vorzuziehen, zugleich müssten neue Gaskraftwerke von mehr als 40 Gigawatt Kapazität errichtet werden. Dies wäre der größte thermische Zubau, den es je in Deutschland gegeben hat.“
Dieser grösste thermische Zubau, den es in Deutschland je gegeben hätte, der wäre auch ein tiefgehendes Bekenntnis zu Erdgas. Zu Erdgas, das wohl aus der neuen Pipeline Nordstream 2 stammen würde und zu Erdgas als Überbrückung bis Deutschland irgendwann auf Erdgas verzichten kann. Nur
1) wie lange soll diese Überbrückungsphase andauern und
2) ist der Ersatz von Kohle durch Erdgas überhaupt eine Überbrückung?, denn wir wissen doch, dass entweichendes Erdgas – und es entweicht immer etwas – selber ein starkes Treibhausgas ist.
Eines ist aber angesichts praktisch aller bekannten Energiepläne Deutschlands sicher: Deutschland wird in naher Zukunft mehr Kohle oder/und Erdgas verbrauchen als mit dem Pariser Abkommen vereinbar ist.
Bonus-Bonuskommentar :
Zum Wesen der Welt will Dr. W gerne definitorisch werden :
1.) Die Welt ist das, was schaltet und waltet. (Mit derart, wie im Zitatt webverwiesen, Erklärung bleibt Dr. W nicht umfänglich happy, korrekt.)
2.) Antizipatorisch (‘Weltkultur”, Artikeltext), ist es so, dass zwischen Rezipient und Weltzusammenhang streng zu unterscheiden ist.
Der Bär (oder Mensch) beabeitet nicht den Hund beispielsweise, sondern die ihm mögliche Unterscheidung, geeignete sog. Kladistik vorausgesetzt.
3.) Die Welt ist nur mathematisch grundiert zu begreifen, diese, die Mathematik, meint die Fähigkeitslehre (oder die Kunst des Lernens, so wörtlich) bzw. implementiert sie und geisteswissenschaftlich, kann so, tätschel, tätschel, so aufgebaut werden.
MFG
WB
@Holzherr 22.10. 07:26
„1) wie lange soll diese Überbrückungsphase andauern und
2) ist der Ersatz von Kohle durch Erdgas überhaupt eine Überbrückung?, denn wir wissen doch, dass entweichendes Erdgas – und es entweicht immer etwas – selber ein starkes Treibhausgas ist.“
Auch angesichts der derzeitigen Gaspreisentwicklung muss ich feststellen, dass auch bestehende Kohlekraftwerke durchaus als Backup noch für viele Jahre taugen. Und auch unsere alten Atomkraftwerke im momentanen Energiemix noch reichlich Treibhausgase sparen.
Sowieso ist aktuell über Jahre vor allem Zubau von Wind und Solar angesagt, danach dann die Elektromobilität, und erst wenn wir dann entsprechende Überschüsse haben, wird Wasserstoff interessant, vor allem, wenn sich ein guter Teil der Überschüsse anders gar nicht mehr verwerten lässt.
Wir brauchen dann aber für Dunkelflauten genug Backup, diese Leistung muss bereitstehen, ob die jetzt so effektiv ist, ist gar nicht wichtig, man braucht sie ja nur ein paar Wochen im Jahr. Alternativ wären natürlich auch flächendeckend Stromzähler, die den aktuellen Netzpreis direkt an alle Verbraucher weitergeben. Dann würden viele Betriebe Urlaub machen, wenn Dunkelflaute ist, und manch ein Elektroautofahrer würde auch längere Strecken aus Kostengründen aufschieben, bis der wieder Wind weht und der Strom billiger wird. Und wenn es alle paar Jahre für eine Woche mal ganz dick kommt, machen wir alle Energieferien mit Fahrverbot für Elektroautos. Geht auch. Dann muss man eben Fahrradfahren oder zuhause bleiben.
Kann also gut sein, dass neue Gaskraftwerke im Moment nicht nötig sind, und auch in Zukunft weniger davon gebraucht werden, als man denkt. Dann lieber erstmal in Zubau von Primärenergie mit Wind und Sonne investieren, und in Fernstromleitungen.
@Tim 22.10. 10:20
„Man darf nicht vergessen, dass in wüstennahen Gegenden Photovoltaikanlagen einen sehr hohen Wasserbedarf für Kühlung & Reinigung haben.“
Ich bin hier etwa irritiert. Ist es in Afrika und im Nahen Osten üblich, Photovoltaikanlagen zu kühlen? Bei Wikipedia habe ich gelesen, dass die Kollektorleistung bei 25° höherer Temperatur nur um 10% auf dann 90% der Nennleistung zurückgeht. Damit kann man leben, wenn man im Jahr 2500 Sonnenstunden hat.
Eine Kühlung wäre mit Meerwasser möglich. Die nordafrikanische Küste ist sehr lang, und entlang der Küste kann man dann gleich noch Windräder aufstellen. Auch die Europäische Mittelmeerküste ist kein schlechter Standort, die ist noch viel länger, und auch noch von der Sonne ganz gut verwöhnt. Optimal ist ganz klar die Atacamawüste, nur von Europa, Afrika und Asien sehr weit weg.
Das Wasser für die Reinigung kann jedenfalls nicht viel sein. Ein Liter pro qm im Monat müsste reichen, soviel regnet es sogar mitten in der Sahara.
Erneuerbare als Religion
Etwas kann man nur bewundern an den Erneuerbaren-Evangelisten: Dass sie es fertig gebracht haben, Energieerzeugung mittels Einsammeln von Wind- und Sonnenenergie als 1) nachhaltig 2) gut 3) nebenwirkungsfrei und 4) ohne Alternative
darzustellen.
Der Glaube an die Erneuerbaren hat es quasi auf die gleiche Stufe geschafft wie der Glaube an den Erlöser, den Salvatore Mundi.
Der Glaube an eine Wasserstoffwirtschaft ist dann die nächste Stufe. Wobei es für mich selbst der Glaube daran ist, dass jede noch so grosse Ineffizienz im Namen eines übergeordneten Ziels verziehen wird.
Für mich ist aber bereits eine Energieversorgung nur mit Wind und Sonne etwas von einer Grössenordnung, die die meisten unterschätzen. Wer sagt, um die ganze Welt mit Solarenergie als einzige Energieform zu versorgen benötige man nur 1.6% der Erdoberfläche, der hat damit absolut recht. Falsch aber hat er damit, dass das wenig sei. Es ist nicht wenig 1.6% der Erdoberfläche oder 2.4 Millionen Quadratkilometer mit Solarpaneln zu überdecken, denn Solarpanel bestehen nicht aus Holz oder einem anderen natürlichen Material, sondern sind technisch hergestellt. Ein Solarkraftwerk benötigt pro Megawatt 4 bis 6 Tonnen Kupfer und damit 4 bis 6 Mal mehr als ein Gaskraftwerk. Nur schon das benötigte Kupfer für ein Welt-Solarkraftwerk ist damit mehr als 30 Mal so gross wie das 2021 geförderte Kupfer.
Die 2.4 Millionen Quadratkilometer für die weltweite Versorgung mit Solarstrom ist auch eine grössere Fläche als die weltweite Anbaufläche für Reis. Die beträgt nämlich nur 1.6 Millionen Quadratkilometer. Auch die weltweit mit Strassenbelag gepflasterte Fläche ist sehr viel kleiner. Sie beträgt weniger als 0.5 Millionen Quadratkilometer.
Als Hintergrundinformation empfehle ich Disrupting Climate Change Is a Math Problem im IEEE-Artikel ENGINEERS: YOU CAN DISRUPT CLIMATE CHANGE
@Thomas Jeckenburger (Zitat): “ Wir brauchen dann aber für Dunkelflauten genug Backup, diese Leistung muss bereitstehen, ob die jetzt so effektiv ist, ist gar nicht wichtig, man braucht sie ja nur ein paar Wochen im Jahr.“
Billige Batterien grosser Kapazität wie etwa die Eisen-Luft Batterien von Form Energy eignen sich besser für 3-wöchige Dunkelflauten. Solche Batterien sind effizienter und viel billiger als die ganze Infrastruktur, die es für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft braucht. Und wie gesagt: auf eine saisonale Energiespeicherung sollte man ohnehin verzichten. Das wird viel zu teuer.
Betreffend Temperaturen von Solarpaneln gilt: sie werden an der Sonne im Schnitt um 20 Grad heisser als die Lufttemperatur. In der Sahara können Solarpanel 65 Grad warm werden oder sogar mehr. Es stimmt aber, dass die meisten Solarpanele dies noch gut ertragen.
Betreffend Form Energy’s Eisen-Luft-Batterie gibt es ein sehenswertes Video von Matt Ferrel: Why Rust Batteries May Be the Future of Energy – Iron Air Battery Technology Undecided with Matt Ferrell
@ Tobias Jeckenburg & Martin Holzherr
Ich habe auf die Schnelle keine wirklich belastbaren Zahlen gefunden, dies hier mag als Orientierung dienen:
https://www.seia.org/initiatives/water-use-management
Wie gesagt: In Mitteleuropa sind das vollkommen irrelevante Mengen, in Nordafrika oder gar in der Atacama-Wüste sieht das aber sicher anders aus.
Euer Theoretisieren über mögliche Technik, ist so sinnlos/blödsinnig wie eine tatsächliche Anwendung in D/Eu, wenn die nach unseren Standards strebenden Länder wie China/Asien, Afrika und Südamerika nicht mitmachen, bzw. wegen der wettbewerbsbedingten Symptomatik nicht mitmachen können.
Und wenn ich das richtig verstanden habe, will ja auch das Nordamiland NICHT WIRKLICH mitmachen. 🤔🥴
@Holzherr 22.10. 15:27
„Billige Batterien grosser Kapazität wie etwa die Eisen-Luft Batterien von Form Energy eignen sich besser für 3-wöchige Dunkelflauten.“
Das würde mich aber wundern. Die kurzfristigen Schwankungen lassen sich voraussichtlich schon mit den Batterien der Elektroautos ausgleichen. Was bleibt, ist vor allem der saisonale Speicherbedarf. Auch Eisen-Luft-Batterien werden sich dafür nicht rechnen, wenn sie einen Ladezyklus von nur einmal in einem Jahr haben.
„Und wie gesagt: auf eine saisonale Energiespeicherung sollte man ohnehin verzichten. Das wird viel zu teuer.“
Ich meine, dass wir da nicht dran vorbei kommen. Wollen wir im Winter standardmäßig Arbeitsfrei machen und auf Reisen verzichten? Wir haben nun mal im Sommer vergleichsweise viel Sonne, und nur im Winterhalbjahr müssen wir unsere Wohnungen heizen. Und ja, das wird vergleichsweise deutlich teurer, als wenn wir den produzierten regenerativen Strom direkt verwerten können.
Die Gasleitungen zum Kunden sind verlegt, und unterirdische Gasspeicher gibt es längst, die auf saisonalen Einsatz konzipiert sind. Fehlt noch die Umstellung von Erdgas auf Wasserstoff. Wir brauchen den dann am Ende auch nur für einen Teil der Wintersaison. Ist es windig genug oder können wir per neuer Fernstromtrasse genug Solarenergie aus dem Süden beziehen, werden wir dafür den Wasserstoff nicht brauchen. Der ist dann nur Backup für ein paar Wochen, aber eben für eine verlässliche Versorgung wichtig.
Auch Power-to-X kann eine saisonale Komponente haben, wenn wir eben den dafür nötigen Wasserstoff aus den Stromüberschüssen herstellen. Die damit erzeugten Produkte sind gut lagerbar, und ein wesentlicher Beitrag, die saisonalen Schwankungen in Mitteleuropa aufzufangen. Und wenn wir einen Teil der Überschüsse sowieso zunächst in Wasserstoff verwandelt haben, dann kann man auch erhebliche Energiemengen per Wasserstoffpipeline kostengünstig transportieren. Nicht als Alternative zu Stromtrassen, aber als Ergänzung.
Man muss hier auch bedenken, dass neben dem derzeitigem Strombedarf noch der Strombedarf für Akkufahrzeuge und für elektrische Wärmepumpen dazu kommt. Entsprechend leistungsfähiger muss das Stromnetz dann noch werden. Wenn hier neben neuen Stromleitungen noch Wasserstoffpipelines mithelfen Energie zu transportieren, kann das nur gut sein.
@Tobias Jeckenburger: Die Eisen-Luftbatterien sind für mehrtägige Strommangellagen gedacht. 3 Wochen dürfte die längste denkbare Perioden sein für die sie in Frage kommen. Für Schwankungen bis zu einem Tag würde man Lithiumionenbatterien einsetzen (z.B. die Batterien eines Tesla), für längere Mangellagen dann Eisen-Luftbatterien. Pro Jahr würden sie bestimmt 10 bis 20 Mal zum Einsatz kommen.
Der saisonale Ausgleich ist ganz anders als sie schreiben überhaupt kein Problem: Deutschland muss völlig auf Windenergie vertrauen und nicht auf Sonnenenergie. Offshore-Wind sollte ganz gross ausgebaut werden.
Rechnen sie doch mal nach. Sie werden zum gleichen Schluss wie ich kommen!
Noch etwas: mein Eindruck: Deutschland stellt sich immer selbst ein Bein und macht aus schwierigen Situationen katastrophale. Siehe 30-jähriger Krieg, 1. und 2.Weltkrieg – und jetzt die Energiewende.
Howdy, “Holzie”,
es gibt Sichten, die meinen, dass Deutsche, Doitsche dann, sozusagen, immer sozusagen den Hang haben zweitbeste Lösungen zu finden, um idF andere belehren zu versuchen, um dann durchzusetzen.
Es gibt derartige Belege (“deutscher Sonderweg”, Wehler) , Dr. W will sich gerne stattdessen an weisen Deutschen festhalten, die es ebenfalls gibt, die Aufklärung verdankt Deutschen viel, Dr. W mag insbesondere auch Kant und Fichte, mag die französische Linie der Aufklärung weniger, sieht auch in Deutschland, innerdeutsch, deutliche Unterschiede.
MFG
WB
Köstlich, gell?, nichts ist derart (tautologisch) falsch :
-> ‘Das Ich setzt sich selbst, und es ist, vermöge dieses bloßen Setzens durch sich selbst; und umgekehrt: Das Ich ist, und es setzt sein Seyn, vermöge seines bloßen Seyns. – Es ist zugleich das Handelnde, und das Produkt der Handlung; das Thätige, und das, was durch die Thätigkeit hervorgebracht wird; Handlung, und That sind Eins und dasselbe; und daher ist das: Ich bin, Ausdruck einer Thathandlung.’ [Quelle]
—
Dr. Webbaer hält derartige Einsicht, auch bspw. “Monty Python” lebte davon, auch Terry Pratchett, ein wenig weniger dann auch Philip K, Dick, für zentral.
Die aktuelle Humorarbeit, die zeitgenössische also, könnte so zu zehren zu suchen.
MFG
WB
@Holzherr 22.10. 16:58 / 17:53
„Es ist nicht wenig 1.6% der Erdoberfläche oder 2.4 Millionen Quadratkilometer mit Solarpaneln zu überdecken,..“
Nach meiner Rechnung wären das bei 8 Mrd Menschen 300 qm pro Person, bei einem Wirkungsgrad von 20% dann 60 Kw Nennleistung, was pro Tag im mitteleuropäischem Sommer 300 Kwh bringt. In Nordafrika noch mehr, bei uns im Winter weniger. Ich denke mal ihre 2.4 Mio Quadratkilometer ist 10 mal mehr, als was benötigt wird.
„Nur schon das benötigte Kupfer für ein Welt-Solarkraftwerk ist damit mehr als 30 Mal so gross wie das 2021 geförderte Kupfer.“
Entsprechend kommt dann auch ihre Rechnung mit dem Kupfer nicht mehr hin. Was in 3 Jahren gefördert wird reicht dann ja, das passt doch.
„Auch die weltweit mit Strassenbelag gepflasterte Fläche ist sehr viel kleiner. Sie beträgt weniger als 0.5 Millionen Quadratkilometer.“
Passt auch nicht mehr, es reichten für 30 kwh pro Tag dann 0.24 Millionen Quadratkilometer Solarfläche. Und Windenergie gibt es ja auch noch.
„Der Glaube an die Erneuerbaren hat es quasi auf die gleiche Stufe geschafft wie der Glaube an den Erlöser, den Salvatore Mundi.“
Ich kann hier nur für mich sprechen. Ich suche nur nach Lösungen für konkrete Probleme. Dass ich mich persönlich als Teil der Welt sehe, und mich dafür verantwortlich fühle, wie ich mich in dieser Welt bewege, das mag in der Tat religiös bzw. spirituell begründet sein.
„Der saisonale Ausgleich ist ganz anders als sie schreiben überhaupt kein Problem: Deutschland muss völlig auf Windenergie vertrauen und nicht auf Sonnenenergie. Offshore-Wind sollte ganz gross ausgebaut werden.“
In der Tat folgt das heimische Angebot von Windenergie in etwa dem aktuellem Verbrauch über die Jahreszeiten hinweg. Soweit dies ausgebaut werden kann, braucht man dann für diesen Anteil am Strommix keine saisonale Speicherlösung, hier reichen einige Wochen Speicherzeit aus, da sind dann Lösungen jenseits von Wasserstofftechnik denkbar.
Aber Offshore-Wind ist recht teuer, und wieviel Platz es in der Nordsee dafür gibt wäre zu prüfen. Zusätzlich würden die Stromleitungen noch mal extra kosten. Windenergie im Hinterland ist kostengünstiger und näher am Verbraucher, aber vom Platz her wohl nicht ausreichend, da gibt es einige Widerstände in der Nachbarschaft. Bleibt dann also doch ein guter Anteil an Solarenergie, und dazu gehört dann eben auch eine gewisse saisonale Speicherung per Wasserstofftechnik. Und wenn man die sowieso hat, sind dann auch die Windstromvariationen teilweise mit abgedeckt.
Hinzu kommt, dass Photovoltaik mehr Potential hat, noch deutlich kostengünstiger zu werden. Eventuell wird man sogar in 30 oder 40 Jahren Windturbinen nicht mehr erneuern, weil die Solarpaneele einfach viel günstiger geworden sind, insbesondere beim Einsatz an Standorten rund ums Mittelmeer. Aber das wird man dann sehen.
Ganz klar ist aber auch, das momentan vor allem der Ausbau von Windenergie im Hinterland in der Nähe zum Verbraucher am meisten hängt. Hier müsste eine neue Bundesregierung als erstes eingreifen, und die Abstände zur Wohnbebauung reduzieren und die Genehmigungsverfahren beschleunigen.
Die Fläche, die man brauchen würde, um den Strombedarf der Menschheit allein mit Fotovoltaik zu decken, ist nicht ganz einfach zu berechnen. Viele Parameter sind nicht genau bekannt. Der Ingenieur und Physiker Eduard Heindl kam auf ca. 1 Million Quadratkilometer. Allerdings gilt das nur dann, wenn man die Solarmodule in der Sahara aufstellt. Weil das aber unrealistisch ist, sind ca. 2 Millionen Quadratkilometer durchaus glaubhaft.
Übrigens ist die Frage der Energiespeicherung dann auch noch nicht gelöst. Und ohne große Speicher wird es nicht gehen. Da hilft auch ein verstärkter Ausbau der Windenergie nur wenig. Im ersten Halbjahr 2021 hatten wir beispielsweise eine anhaltende Flaute. Das ist heute noch kein Problem, aber wenn wir uns in Zukunft auf erneuerbare Energien stützen wollen, müssen wir vorsorgen. Zwei dunkle und windstille Wochen sind hierzulande gar nicht mal so selten.
Zitat:
Ja, es braucht Speicher für maximal 3 Wochen, aber es braucht keine saisonalen Speicher. Saisonale Speicher mit etwa Wasserstoff würden 3 Mal soviel Strom benötigen wie am Schluss genutzt werden kann, denn Wasserstoff ist extrem ineffizient. Ohne saisonalen Speicher und nur mit rohstoffgenügsamen Langfristbatterien (20 Euro pro Kilowattstunde) genügt es 1.5 bis 2 Mal soviel Strom zu erzeugen wie schliesslich beim Endverbraucher ankommt. Der Stromüberschuss in den Tagen mit viel Wind wird in diesen Langfristbatterien gespeichert. Die relative Flaute im ersten Halbjahr 2021 kann abgedeckt werden, wenn 1.5 bis 2 Mal soviel Windstrom erzeugt wird wie im Durchschnitt benötigt wird.
Die Langfristbatterien decken eine bis 3-wöchige Flaute ab.
@Tobias Jeckenburger (Zitat):
Ihre Rechnung ist falsch. Wie im IEEE-Artikel ENGINEERS: YOU CAN DISRUPT CLIMATE CHANGE und dort im Abschnitt Disrupting Climate Change Is a Math Problem erklärt, wird eine reale Photovoltaikanlage angenommen, bei der es typischerweise Lücken zwischen den Solarpaneln hat, damit diese gepflegt/gewartet werden können.Nur 1/3 der berechneten Fläche ist wirklich mit aktiver PV-Fläche belegt. Zugegeben, es hat aber noch eine weitere problematische Annahme, nämlich die, dass der Energieverbrauch pro Person mit reiner Solarenergieversorgung gleich gross sei wie heute der Totalenergieverbrauch pro Person, wobei mit Totalenergieverbrauch eben nicht der Stromverbrauch, sondern alles gemeint ist, also die Summe von Strom, Hitze, Wärme, industrieller Energie, Fliegen, Auto, etc. Typischerweise macht heute der Stromverbrauch nur 1/4 des Gesamtverbrauchs einer Person aus. Der zitierte Artikel nimmt nun an, die benötigte Solarenergie entspreche genau der heute verwendeten Totalenergie, also nicht nur dem Strom-, sondern auch allem anderen. Ferner wird angenommen im Jahr 2050 habe es 9 Milliarden Menschen und die hätten mit den eben erwähnten Annahmen einen Gesamtenergieverbrauch von 160,000 Terawattstunden. Für diese 160‘000 Terawattstunden wird dann die benötigte Solarfläche berechnet und diese ist eben 5 Mal so gross wie die Fläche, die für den Stromverbrauch allein benötigt würde, weil sie alle Energien umfasst. Doch die meisten EE-Leute nehmen etwas anderes an, als die Autoren: Nämlich, dass in einer Wirtschaft mit 100% der Primärenergie aus Strom, weniger Totalenergie benötigt wird, weil beim Heizen etwa Wärmepunpen eingesetzt werden und eine wärmenpumpenbeheizte Wohnung mit 1/3 des Stroms auskommt, den eine reine strombeheizte Wohnung benötigen würde.
Nun zu ihrer Aussage:
1) In der Nordsee kann ein mehrfaches des Energiebedarfs Deutschlands mittels Windenergie gewonnen werden
2) Grossbritannien hat gezeigt, dass Offshore-Energie nicht teuer sein muss, wenn man den Prozess der Installation industrialisiert.
Es sind eigentliche Energieinseln in der Nordsee möglich, also künstliche und/oder natürliche Inseln, die als Hub die Windenergie einer grossen Fläche einsammeln und die die Gesamtkosten stark reduzieren (siehe dazu: Dänemark plant erste künstliche Energieinsel in der Nordsee
Dann schreiben sie noch:
Nein. Nicht alle Leute wollen Windturbinen vor ihrem Haus. Man muss Windenergieanlagen dort bauen wo es am wenigsten Widerstände gibt. Und das ist Offshore.
Schliesslich schreiben sie:
Nein. Sie müssen das Gesamtsystem betrachten und die Gesamtkosten zusammen mit der Gesamtakzeptanz im Blick haben. Zusätzlich sollte es möglichst schnell realisiert werden können. Dann ergibt sich folgendes
Eine Wasserstoffwirtschaft aufzubauen
1) Dauert mehr als 2 Jahrzehnte
2) Bedeutet grosse Energieverluste in Kauf zu nehmen
3) Ist mit grossen Infrastrukturausgaben und -bauten verbunden wie Elektrolyseure, Wasserstoffpipelines, Wasserstofftransporte und -Tankstellen
4) Bringt neue industrielle Gefahren wie Explosionen, Brände etc.
Fazit: Zeitaufwand, Totalenergieverbrauch, Akzeptanz und Kosten sprechen in Deutschland für primär Offshore-Wind in Kombination mit Batterien und Hochspannungsgleichstromtrassen, die den Strom im Land verteilen. Die Dänen haben das bereits verinnerlicht. Sie haben beschlossen Onshore-Windanlagen durch Offshore-Windanlagen zu ersetzen.
Wo Methanol oder Wasserstoff Sinn ergeben: bei Far-Offshore Wind
Wind bläst auch fernab der Küste, im offenen Meer also. Und er bläst dort oft deutlich stärker. Das spricht für schwimmende Windkraftwerke. Wie aber liefern die den Strom zu den Orten wo er benötigt wird? Stromkabel kommen kaum in Frage. Aber Methanol oder ein anderer synthetischer Treibstoff könnte eine solche frei flottierende Energieinsel, ein solches Energieschiff, produzieren. Wenn der Tank der Energieinsel, des Energieschiffs gefüllt ist, wird es von einem Boot abgeholt. Methanol würde sich hervorragend eignen, den gesamten Schiffsverkehr, auch den Containerschiffverkehr, CO2-neutral zu machen.
Im Forschungsartikel Exploitation of the far-offshore wind energy resource by fleets of energy ships liest man dazu:
Methanol zu Kosten von 1.2 bis 3.6 Euro pro Kilogramm könnte als synthetischer, CO2-neutraler Treibstoff nicht nur alle Schiffe der Erde, sondern auch alle Flugzeuge mit CO2-neutralem Treibstoff versorgen.
@Holzherr 23.10. 08:06 / 10:13 / 11:29
„Nur 1/3 der berechneten Fläche ist wirklich mit aktiver PV-Fläche belegt.“
Zusammen damit, dass nicht der bisherige Primärenergieverbrauch gerechnet werden muss, brauchen wir eben eher 33 qm pro Person und nicht 300 qm reine Kollektorfläche. Die Zwischenräume spielen in der Wüste überhaupt keine Rolle, auf Dächern auch nicht, und rund ums Mittelmeer gibt es reichlich halbverwilderte Flächen, wo nur ein paar Ziegen unterwegs sind. Denen schadet ein bisschen Verschattung durch Solarpaneele mit Zwischenräumen auch nicht. Und bei uns kann man einen Solarpark noch als ökologisch wertvolle Blumenwiese mit Schafbeweidung nutzen. Die Schafe verhindern auch gleich, dass da Bäume hochkommen.
„Die relative Flaute im ersten Halbjahr 2021 kann abgedeckt werden, wenn 1.5 bis 2 Mal soviel Windstrom erzeugt wird wie im Durchschnitt benötigt wird.“
Anstatt die hierbei anfallenden Überschüsse, die die Batterien nicht mehr aufnehmen können, einfach abzuregeln, kann man nun damit auch Wasserstoff herstellen. Der Wirkungsgrad von 33% ist nun deutlich höher als 0% beim Abregeln. Mir schwebt hier auch keine „Wasserstoffwirtschaft“ vor, sondern nur ein Anteil von 5 bis 10%, der dann in der Industrie verwertet werden kann, zu weiteren Produkten wie Methanol verarbeitet, Saisonal gespeichert und auch per Pipeline etwas mobil sein kann. Und dieses kann man dann auch als zusätzliches Backup für die Stromversorgung nutzen.
„Aber Methanol oder ein anderer synthetischer Treibstoff könnte eine solche frei flottierende Energieinsel, ein solches Energieschiff, produzieren.“
Wo kommt denn dann das dafür nötige CO2 her? An Land könnte man z.B. auch den CO2-Anteil von Biogasanlagen nutzen, um z.B. aus Wasserstoff in der Weiterverarbeitung Methanol und andere Produkte herstellen.
„..synthetischer, CO2-neutraler Treibstoff nicht nur alle Schiffe der Erde, sondern auch alle Flugzeuge mit CO2-neutralem Treibstoff versorgen.“
Ja, eben dafür ist doch auch der Wasserstoff aus Überschüssen von Solarparks in Afrika und rund ums Mittelmeer geeignet. Den Wasserstoff erst an Ort und Zeit des Überschusses herstellen, und dann dahin bringen, wo CO2-Quellen sind, und dann damit eben soviel weitere Kraftstoffe herstellen, wie man noch gebrauchen kann. Und die kann man dann teils sehr gut lagern, sogar für länger als ein Jahr.
So könnten auch Liebhaber von alten Verbrennerfahrzeugen noch weiter rumfahren dürfen, ziemlich teurer zwar, aber dann doch klimaneutral. Oder finanzschwache Hausbesitzer noch weiter mit Gasheizung heizen, die noch kein Geld für eine Wärmepumpenheizung aufbringen konnten. Auch klimaneutral.
@Tobias Jeckenburger (Zitat): „
Wasserstoff herstellen, speichern und weiterleiten kommt nicht gratis und die Skalierung auf sehr grosse Mengen dauert länger als 10 Jahre. Ja, es braucht grünen Wasserstoff um den bis anhin schon aus Erdgas hergestellten Wasserstoff zu ersetzen und im Idealfall ist das in 10 Jahren erreicht.
Es ist viel teurer Überschussstrom in einen Wasserstoffkreislauf einzuschleusen als den Überschussstrom einfach abzuregeln, zumal ja die Erzeugung von erneuerbarem Strom immer billiger werden soll.
Deutschland sollte sich Ziele setzen, die es in 10, 20 Jahren erreichen kann und nicht eine endlose Entwicklung zu etwas Monströsem einläuten.
Entscheidend ist die schnelle Skalierbarkeit einer Technologie. Das batteriebetriebene Auto sollte ein Vorbild sein, denn es ist eine weltweite und vollständige Umstellung auf E-Autos in 20 Jahren möglich.
Batterien, die nur 20 Euro pro Kilowattstunde kosten sollten das nächste Technologieziel sein, denn inzwischen gibt es viel Forschung und industrielle Ressourcen im Batteriebereich, womit eine Skalierung in 10 Jahren möglich wird.
Kandidaten für 20$/kWh Batterien
Strom in Pumpspeicherseen zu speichern kostet 20 Dollar pro Kilowattstunde. Denselben Preis soll man schon bald mit Batterien erreichen können.
Zwei Billig-Batterietypen sind momentan Kandidaten dafür:
1) Eisen-Luft-Batterien wie die von Form-Energy
2) Redox-Flow-Batterien mit Polysulfid-Carbon wie von der Warwick-Universität vorgeschlagen.
Redox-Flow-Batterien haben den Vorteil einer sehr geringen Spontanentladung. Eine geladene Redox-Flow Batterie könnte als Monate halten. Im Vergleich zu einem Pumpspeicher wird 500 Mal weniger Volumen benötigt und anders als Pumpspeicher kann eine Redox-Flow Batterie überall stehen.
Nicht-Linearität ist im Leben und in der Logik der Normalfall
Zitat aus dem Beitrag von Thomas Grüter:
Nicht nur das System, auch Menschen, das Gesetz, die Börse, die Wirtschaft überhaupt und sehr vieles im Leben ist höchst nicht-linear.
Beispiele dazu: Schwanger ist man nicht zu 5 oder 10%, sondern zu 100% oder zu 0%; wer 1 Million Euro hinterzieht erhält nicht eine 10 Mal so grosse Strafe wie wer 100‘000 Euro hinterzieht und ein Freund der einen 1 Mal hintergeht ist deswegen nicht ein halber Freund, sondern oft gar keiner mehr. Wir tendieren überhaupt zu diskreten Übergängen und haben Schwierigkeiten mit halben Dingen: Gesund oder Krank ja, aber etwas dazwischen, das wird schwierig.
In der Wirtschaft läuft das ähnlich: Die Gaststätte, das Restaurant ist entweder offen oder geschlossen, denn wenn es nur begrenzt offen ist wie zum Teil während der Corona-Pandemie, ergeben sich finanzielle und andere Schwierigkeiten. Wenn jetzt nach der Corona-Epidemie plötzlich alles anläuft und es überall Knappheiten gibt, beim Benzin, Erdgas, Papier und vielem mehr, so entspringt das eben unserer natürlichen Tendenz zu „harten“ Übergängen. Eigentlich sollte so etwas wie ein kurzfristig höherer Erdgaspreis niemanden überraschen oder gar zur Verzweiflung bringen, denn damit mussten wir doch schon immer umgehen, ganz früher noch viel häufiger als heute. Heute ist es normal 3 Mal im Tage zu essen, ganz früher ass man erst nachdem man sich das Essen beschafft hatte, was in einer Zeit bevor es Verkaufsläden gab, Tage dauern konnte. Früher hatte man immer etwas auf Reserve weil man um die Unbeständigkeit wusste, heute haben viele nichts mehr auf Reserve, weil sie sich einbilden, es laufe immer alles wie am Schnürchen.
Beständigkeit ist am Schluss immer eine Illusion. Im menschlichen Leben gibt es sie kaum.
@Holzherr 15:29 / 16:02
„Es ist viel teurer Überschussstrom in einen Wasserstoffkreislauf einzuschleusen als den Überschussstrom einfach abzuregeln, zumal ja die Erzeugung von erneuerbarem Strom immer billiger werden soll.“
Die Elektrolyseanlagen können praktisch überall stehen, und auch recht gleichmäßig betrieben werden, eher mehr als 6 Monate im Jahr. Soviel wie an Wasserstoff verwertet werden kann, so viel wird es sich lohnen hier Kapazitäten aufzubauen. Wenn andere darüber nachdenken, mitten auf den Ozeanen Methanol zu produzieren, kann das so abwegig nicht sein, hier an Land Überschüsse zu verwerten, die sonst nur abgeregelt werden können. Für die Weiterverarbeitung sollten CO2-Quellen in der Nähe sind. Das CO2 braucht man für die meisten synthetischen Energieträger.
„Redox-Flow-Batterien haben den Vorteil einer sehr geringen Spontanentladung. Eine geladene Redox-Flow Batterie könnte als Monate halten.“
Hört sich gut an, insbesondere für mittelfristige Speicheraufgaben bei hohen Wirkungsgraden wäre das natürlich super.
Eventuell braucht man dann gar keine Backupkraftwerke mehr. Es würde genügen vor allem im Sommer die verbleibenden Überschüsse in Wasserstoff umzuwandeln, so dass im Herbst die Batterien noch alle schön voll sind. Ein Zurückverwandeln von Wasserstoff zurück in Strom wäre dann nicht mehr nötig – die anderen Einsätze in Industrie und für synthetische Kraftstoffe wären aber immer noch sinnvoll. Und solange Gas noch von Privatkunden nachgefragt wird, kann man die auch noch bedienen, zumindest solange das Gasverteilernetz nicht modernisiert werden muss. Bei mir hier im Stadtteil hat man erst vor einigen Jahren alle Gasleitungen erneuert, ich schätze mal die halten jetzt noch 40 Jahre.
Fragt sich jetzt nur noch, ob diese Redox-Flow-Batterien auch in großem Maßstab billig genug einsetzbar werden.
Bis das dann wirklich umgesetzt wird, da muss aber erst mal ganz viel regenerative Leistung installiert werden und die Elektromobilität in Gang kommen. Bis dahin brauchen wir zunächst noch die bestehenden Kraftwerke, die im Laufe der Zeit immer weniger laufen, und hinterher nur noch als Backup – eventuell auch mit gespeichertem Wasserstoff. Bis dann genug Backupkapazität mit diesen Redox-Flow-Batterien steht.
@Tobias Jeckenburger (Zitat): „ Soviel wie an Wasserstoff verwertet werden kann, so viel wird es sich lohnen hier Kapazitäten aufzubauen.„
Nicht unbedingt, da die Wasserstofftechnologie teuer, gefährlich und ineffizient ist.
Überhaupt lohnt sich vermeintliches Sparen (hier verhindern, dass Strom abgeregelt wird) nicht immer. Sonst müsste man ja alle Gebäude möglichst gut isolieren, denn ohne Isolation verliert man unnötig Heizenergie. Doch eine gute Isolation kann schnell einmal wesentlich teurer sein als man über die Lebenszeit eines Objekrs überhaupt einsparen kann.
Für mich sprechen allein schon die theoretischen und praktischen Sicherheitsprobleme gegen Wasserstoff.
Hier noch eine Übersetzung der US-Broschüre „Sichere Verwendung von Wasserstoff“:
Nun die praktische Seite, also die Wasserstoffunfälle der letzten paar Jahre:
Eine Verhundertfachung der Wasserstoffinstallationen würde auch zu einer Verhundertfachung der Wasserstoffunfälle führen – mindestens solange bis die Sicherheitsstandards nicht überall voll erfüllt wären.
Ohne Zweifel würde Deutschland ein Wiedereinstieg in die Wasserstofftechnologie (nach den Zeppelinen) wieder etwas Spannung in den grauen Alltag bringen. Andererseits ist es vielleicht gescheiter spektakuläre Szenen in Videospielen zu geniessen anstatt in der Realität.
Zitat: “ Wenn andere darüber nachdenken, mitten auf den Ozeanen Methanol zu produzieren, kann das so abwegig nicht sein, hier an Land Überschüsse zu verwerten, die sonst nur abgeregelt “
Die Methanolproduktion auf dem Ozean war eine reine Forschungsidee und schien mir interessant weil vollautomatisch und unsichtbar. Weitere Recherchen meinerseits haben aber ergeben, dass Methanol mindestens kurzfristig an Land billiger hergestellt werden kann. Und das heisst: Die Methanolproduktion suf dem Ozean kommt vorerst nicht, denn niemand zahlt für ein teureres Produkt.
Der Preis regiert
Toyota verkauft das Brennstoffzellenfahrzeug Mirai zusammen mit einem Gutschein fürs Gratistanken von Wasserstoff für einige tausend Kilometer. Erst dann merkt der Kunde, dass er nun 3 Mal soviel fürs Tanken zahlen muss. Doch dieser Verkaufstrick Toyotas nützt trotzdem nichts: kaum einer kauft den Mirai und Toyota selbst scheint Brennstoffzellenfahrzeuge nur als Überbrückung zu sehen bis sie ihre Feststoffbatterie bereit haben.
@ Martin Holzherr
Sie werden es fast nicht glauben, aber ich bin sehr oft Ihrer Meinung die Sie in Ihren Beiträgen äußern.
Im Zusammenhang mit der Komplexität geht es auch um die Energiegewinnung aus Windkraft.
Ich bin da relativ skeptisch, weil ich der Meinung bin, über allenfalls denkbare Folgen, falls die weltweite Energiegewinnung aus Windkraft derart dominant werden sollte wie derzeit angedacht, man sich hinsichtlich von „Nebenwirkungen“ viel zu wenig Gedanken gemacht hat.
Ich würde Sie, oder andere Interessierte, ersuchen mit anschaulichen Argumenten gegen meine Befürchtungen im Zusammenhang mit der Ausbeutung Windkraft „zu argumentieren“. Sie sind sehr kontrovers zum Mainstream und sollten deswegen eigentlich leicht entkräftet werden können.
Ich vermute man geht davon aus, Windkraft wäre im Übermaß vorhanden, weil gelegentlich Stürme für viele Schäden „sorgen“. Diese Stürme dürften aber nur auf partiell auftretende „Resonanzeffekte“ beruhen. Die entstehenden Kraftwirkungen die auf (zu wenig erforschte) physikalische Resonanzeffekte beruhen dürften, gehen wohl theoretisch (aber nicht praktisch) „gegen unendlich“, sind aber in der Realität nicht wirklich relevant, weil es andererseits z.B. sehr viele Wüstengebiete (Sahara, Gobi, Arizona,….) gibt.
Die „Nebenwirkungen“ z.B. der Windräder (Erwärmung, Trockenheit,…) wenn damit im großen Umfang die Energieprobleme der ganzen Welt gelöst werden sollen, scheinen zumindest noch nicht ausreichend erforscht.
Dass es „zu viel Wind“ auf der Welt gibt, würde ich nicht so sehen. Z.B. könnten die Wüstengebiete durchaus mehr Wind „gebrauchen können“ die Wolken in diese Gebiete zur Bewässerung „treiben“ würden. Wasserdampf dürfte durch die Klimaerwärmung genug entstehen, nur wo „bleiben“ die Winde?
Kurz gesagt ich habe Bedenken, dass die hemmungslose und weltweite Ausbeutung der Windenergie noch verhängnisvoll werden könnte, weil eher zu wenig Windenergie vorhanden ist und es bei „eingebremsten Winden“ zu weniger Regenfällen kommen könnte, weil einerseits an manchen Stellen der Regen zu stark sein kann, weil einfach die Energie (oder Resonanzwirkungen) fehlen den Wind gleichmäßiger zu verteilen, außerdem reicht er grundsätzlich nicht um in Wüstengebiete sozusagen Wolken hinzutreiben, was ja höchst zweckmäßig wäre.
Man geht einfach davon aus, dass Wind sozusagen fast unendlich zur Verfügung steht. Dies bezweifle ich jedenfalls.
Wie sehen Sie den Standpunkt der Wissenschaft und wie ist ihre persönliche Bewertung?
@Elektroniker (Zitat 1):
Absolut richtig, es gibt Gebiete mit viel Wind und Gebiete mit viel Sonne. Für Deutschland und Skandinavien gilt: Wind bläst genügend – ausgenommen mehrtägige Flauten -, er bläst fast immer und die jahreszeitlichen Schwankungen sind gering. Die Sonne dagegen scheint in Deutschland und Skandinavien im Winter praktisch nicht.
Zitat 2:
Ja. Auf der ganzen Welt nur Windenergie einzusetzen wäre falsch. In Äquatornähe oder überhaupt in grossen Teilen Afrikas wäre Sonnenenergie besser.
Windenergieanlagen führen zu einer lokalen Erwärmung, da haben sie recht. In der Nordsee (bei offshore-Windanlagen) spielt das aber wohl nicht eine so grosse Rolle.
Zudem benötigen Wind und Sonne in meinen Augen sowieso zu grosse Flächen. Ich bin überzeugt: Wenn die nukleare Fusionsenergie kommt, werden die Windräder und Solarpanel blitzschnell abgebaut. Es ist übrigens nicht so, dass die Bevölkerung Solarpanel und Windräder in der Landschaft gut findet. Mein Eindruck: sie findet sich damit ab, weil die meisten glauben, Wind und Sonne seien die sichersten, nachhaltigsten und harmlosesten Energien. Diese Meinung könnte sich noch ändern, wenn alles um den Faktor 10 hochskaliert wird.
@ Martin Holzherr
Zitat: „Mein Eindruck: sie findet sich damit ab, weil die meisten glauben, Wind und Sonne seien die sichersten, nachhaltigsten und harmlosesten Energien. Diese Meinung könnte sich noch ändern, wenn alles um den Faktor 10 hochskaliert wird.“
Das ist doch das Problem. Man wird für einen verrückten „Querdenker“ gehalten wenn man z.B. Windenergie problematisch sieht.
Bei der Sonnenenergie reicht zumindest meine Vorstellung nicht, mir ein Katastrophenszenario vorzustellen. Kollektoren könnte man sich hauptsächlich in der Nähe von Autobahnen/Straßen womöglich sogar darüber vorstellen. Auch das Transportproblem (Kabeltrassen) für den Strom wäre gleichzeitig gelöst
Wenn aber nur „Trockenzeiten“ z.B. wie in MV, nur halt etwas länger dauern, so kann das verhängnisvoll für die Vegetation, letztlich für die Ernährung sein. Wenn man Pech hat, könnte ausgerechnet der „wenige Wind“ der mit den Windrädern abgezapft wird Ursache für einen relevanten Regen/Wassermangel sein.
Meine Sorge ist, dass auch die Franzosen auf die Idee kommen könnten, an der Westküste Windräder aufzustellen um die Atomenergie zu ersetzen. Der Golf von Biskaya ist die „Wetterküche“ für Mitteleuropa und Windräder ausgerechnet dort, könnten verhängnisvoll für das Wetter in ganz Mitteleuropa werden.
Außerdem hat uns Frankreich mit seinen AKWs schon einige Male im letzten Augenblick vom „Strick geschnitten“, als bei uns ein Blackout drohte.
@Elektroniker 24.10. 12:48
„Man geht einfach davon aus, dass Wind sozusagen fast unendlich zur Verfügung steht. Dies bezweifle ich jedenfalls.„
Ich schätze mal, dass das Potential in Deutschland mit dem 5-fachen der derzeit installierten Leistung schon ganz gut ausgeschöpft wäre. Und das könnte dann auch reichen. Damit wären wir etwa bei 200% des derzeitigen Stromverbrauchs, das würde bedeuten, das wir noch mal etwa 100% an Photovoltaik bräuchten. Wenn wir dann alles elektrifizieren wollen, also auch Verkehr, Heizung, Industrie und synthetische Kraftstoffe, kämen wir dann am Ende auf 300% das aktuellen Strombedarfs, schätze ich mal.
Ob so viele Windränder dann das Wetter beeinflussen, das habe ich mich auch schon gefragt. Wenn die Windräder bis über 200 m Höhe den Windstrom bremsen, müsste das wohl schon jetzt bei den Wettervorhersagesimulationen berücksichtigt werden.
Ob das nur die Tiefdruckgebiete mal hierhin und mal dahin ein wenig verschiebt, oder sogar das Klima beeinflusst, dass z.B. in Russland weniger feuchte Atlantikluft ankommt, das wäre wohl eine Frage, die noch zu klären ist. Insbesondere wenn wir noch 4 mal mehr Windräder dazu bauen wollen.
Rein optisch gesehen, da finde ich Photovoltaikpaneele eigentlich nicht hässlich. Da finde ich Stromleitungen eher unschön. Windräder bewegen sich, und sind damit immer ein Hingucker. Wenn man in Küstennähe von Windrädern umzingelt ist, ist das schon bestimmend für das Landschaftsbild. Aber hässlich finde ich die nicht. Wenn die so modern und windschnittig aussehen wie Flugzeugpropeller vor allem. Aber das ist wohl auch Geschmacksache.
Auch sind wohl wenige große Windräder weniger auffällig als viele kleine. Auch weil sich die großen Windräder langsamer drehen. Das sind auch Landmarken, an denen man sich orientieren kann, so wie derzeit an den großen Halden und den Kühltürmen der Kraftwerke hier im Ruhrgebiet. Wenn man in einer technisierten Welt groß geworden ist, stören Windräder vielleicht weniger. Da ist man schon zufrieden, wenn die Luft sauberer wird.
Wenn Fusionskraftwerke mal möglich wären, aber doch deutlich teuer wären als Sonne und Wind, dann wäre für mich jedenfalls das Landschaftsbild kein Argument für deutlich höhere Energiekosten. Wenn es nicht teurer wird schon.
Wenn es nur noch Wind- und Sonnenenergie gibt, müssen weltweit jedes Jahr mehrere zehntausend Quadratkilometer Solarpanel ersetzt werden und jedes Jahr mehrere 100‘000 Windräder. Nur um alles konstant zu halten. Bei den Solarpaneln entspricht diese jährlich zu ersetzende Fläche ungefähr der Fläche der Schweiz oder im günstigeren Fall Lichtensteins, bei den Windrädern entspricht es der Ersatzbedarf pro Jahr tausenden von Eiffeltürmen.
Martin Holzherr,
die Wasserstofftechnologie scheint eine Sackgasse zu werden.
Was schon erprobt wurde, eine Kombination von Solarspiegeln mit einem Stirlingmotor, der einen Generator antreibt der Strom erzeugt.Der Nachteil, der Wirkungsgrad ist niedrig, dafür ist die Kombination ungefährlich.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Stirlingmotor#:~:text=Der%20Stirlingmotor%20eignet%20sich%20als%20Antrieb%20f%C3%BCr%20Wasserpumpen,Prozent%20angegeben%2C%205%20Prozent%20f%C3%BCr%20die%20ganze%20Solarpumpe.
Mir ist noch nicht klar, ob der Stirlingmotor prinzipiell einen niedrigen Wirkungsgrad hat, oder ober man ihn optimieren kann.
Warum ein rein Erneuerbares System immer einen (gewissen) Überschuss an Strom erzeugen muss
Es gibt die Idee, Sonne, Wind und Speicher könnten zusammen gerade 100% des Energiebedarfs abdecken. Man müsste also nur die Anzahl der Wind- und Sinnenenergieanlagen und den zugehörigen Stromspeicher richtig dimensionieren und wups erhält man das perfekte Erneuerbaren Energiesystem mit Null Prozent Stromüberschuss und Null Prozent Strommangel. Doch das funktioniert nicht. Mit dieser Politik würde man sich mit 100% Sicherheit in einen Blackout hinein manöverieren. Denn beispielsweise die natürlichen Schwankungen des Windertrages in Deutschland von Jahr zu Jahr liegen bereits in der Grössenordnung von 15% und es sind auch Jahre denkbar, wo der Unterschied zum letzten Jahr sogar deutlich mehr als 15% ausmacht. Deshalb muss ein allein auf Sonne, Wind uns Speicher basierendes System eine Sicherheitsreserve besitzen und mindestens etwa 1.5 Mal mehr Strom erzeugen als im Durchschnitt eines Jahres gebraucht wird. Auf diese Sicherheitsreserve könnte man nur dann verzichten, wenn es Stromspeicher gäbe, die sehr gross wären und die über länger als ein Jahr zur Verfügung stünden. So etwas ist nicht zu erwarten. Nur schon weil alle heute bekannten Stromspeicher sehr teuer sind und man mit möglichst wenig Speicher auskommen will.
Fazit: Jedes funktionierende allein auf Wind, Sonne und Speicher basierende Energiesystem muss von Zeit zu Zeit Stromspitzen abregeln (den Strom verwerfen) oder alternativ damit rechnen, dass die Stromspeicher überlaufen und damit auch wieder Strom indirekt abgeregelt wird. Nur so ist man auf der sicheren Seite.
@Holzherr 24.10. 00:58
„Deshalb muss ein allein auf Sonne, Wind uns Speicher basierendes System eine Sicherheitsreserve besitzen und mindestens etwa 1.5 Mal mehr Strom erzeugen als im Durchschnitt eines Jahres gebraucht wird.“
Im Prinzip ja, aber es gelten hier wohl eher europaweite Schwankungen von Jahr zu Jahr zu berücksichtigen. Allein schon die existierenden grenzüberschreitenden Stromtrassen sind geeignet, etwa die Überschüsse, die in einem Land im Laufe eines Jahres angesammelt wurden, langsam zu einem anderem Land fließen zu lassen, wo sich ein schwaches Ertragsjahr abzeichnet. Zumal wenn wir ja sowieso auch noch mehr Fernstromleitungen bauen.
So weit wir aus Überschüssen, die nicht anders verwertet werden können, Wasserstoff herstellen und daraus weitere Energieträger herstellen kann man diese nicht nur länger als ein Jahr lagern, sondern auch durchaus durch ganz Europa transportieren und sogar darüber hinaus, um dann zusätzlich auch die langfristigen überregionalen Variationen ausgleichen zu können. Hier könnte sogar Methan oder Methanol aus der Atacamawüste genutzt werden, das per Schiff transportiert überall auf der Welt eingesetzt wird, um längerfristige lokale Engpässe auszugleichen.
Auf der anderen Seite haben wir zusätzlich zu den langfristigen Angebotsschwankungen nationale wie europaweite Bedarfsschwankungen, insbesondere was den winterlichen Heizbedarf betrifft, oder wie ganz aktuell wirtschaftliche Nebeneffekte z.B. von Pandemien.
Ich schätze mal, dass hier insgesamt 5 bis 10% Überkapazität in jedem Fall reichen wird, eher sogar weniger.
Was die Versorgungssicherheit angeht, da mach ich mir eher Sorgen, dass zuwenig Backupleistung zur Verfügung steht, wenn Dunkelflaute ist und gleichzeitig europaweit große Kälte herrscht. Insbesondere wenn zukünftig zuviele elektrische Wärmepumpen unsere Häuser heizen, die nicht noch mit einer alternativen Holz- oder Gasheizung für eben diese Situation ergänzt sind.
Wenn dann auch noch Weihnachtsreiseverkehr ist, und die meisten Autos Batterieelektrisch fahren, kommt das auch noch dazu.
@Tobias Jeckenburger: Ein Supergrid, welches Regionen mit unterschiedlichen Wetterregime verbindet wäre überhaupt die Alternative zu Speicher. Die meisten EU-Länder inklusive Deutschland wollen aber selbstversorgend sein und bleiben, erhält man den Eindruck.
Neben den natürlichen Produktionsschwankungen gibt es noch die Bedarfsschwankungen aufgrund kalter Winter etwa, wie sie schreiben. Das spricht eher für eine grössere Sicherheitsreserve als eine kleinere. Wie kommen sie dazu, dass 5 bis 10% Überkapazität genügt? Aus dem Bauch heraus?
Zitat Tobias Jeckenburger:
Ja, Erneuerbaren-Evangelisten fühlen sich ästhetisch in eine höhere Sphäre versetzt, wenn sie ein Meer von Windturbinen sehen oder gar eine herrlich blaue Photovoltaikfläche bis an den Horizont. Doch damit sind sie die absoluten Ausnahmen.
In Grossbritannien war der Horror vor Windrädern der ganzen Küste entlang der Grund, dass die Regierung überhaupt grosse Gelder in Offshore-Windenergieanlagen investierte obwohl die viel teurer sind als Onshore-Anlagen. Doch es hat sich in Grossbritannien gelohnt, die aktuell gebauten Offshore-Anlagen kamen viel billiger als gedacht.
In der Schweiz gibt es nur wenige Regionen ausserhalb des alpinen Raums, die genügend Wind haben. Dort wurden Windanlagen geplant, aber von den Anwohnern fast durchwegs durch Einsprachen und Abstimmungen verhindert. Ferner gibt es einen grossen Widerstand in der Schweiz gegen Freiflächenanlagen für Photovoltaik. Statt dessen sollen alle Hausdächer Solarpanel erhalten. Pech nur, dass die Hausdächer im Winter zu wenig Strom, ja sehr viel zu wenig Strom liefern, weil die meisten Siedlungen im Mittelland liegen, wo im Winter Nebeltage die Regel sind. Die Alternative wären Solarpanel im alpinen Raum, etwa auf den Hochebenen der Alpen. Doch niemand will das. Es gibt einfach zuwenig EE-Evangelisten dafür.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass ähnliches sogar für Deutschland gilt und dass selbst Deutsche nicht jede Naturlandschaft mit Windenergieanlagen und Solarpanel überstellen wollen.
Ich hätte eine Frage an die Runde, die an der Komplexitätsfrage, besonders im Zusammenhang mit der CO2 Klimaproblematik interessiert ist.
2020 war für mich ein Jahr des (ungeplanten) „Experiments“, mit extrem wenig Flugverkehr, Straßenverkehr, Schiffsverkehr, die Wirtschaft stagnierte …. Nicht ganz absichtlich, gezwungenermaßen wegen Covid, hat sich sozusagen die Welt „kasteit“, eingetreten scheint nun einmal genau das Gegenteil.
Logischer Weise sollten die von Menschen gemachten CO2 Emissionen massiv zurückgegangen sein. Sind sie aber nicht, im Gegenteil, der Höchstwert stieg stark an….
Gemäß dem aktuellen UNO Treibhausgas Bericht lag 2020 der Höchstwert 149 Prozent über dem vorindustriellen Niveau. Der Anstieg war demnach weitaus stärker als im Durchschnitt der Jahre 2011 bis 2020.
Da fragt sich natürlich, ob nicht womöglich genau wegen der verminderten Aktivitäten der ganzen „Weltgemeinschaft“, z.B. willkürlich angenommen, auch Faulungsprozesse (bei denen Unmengen von natürlichen CO2 Emissionen entstehen), oder andere natürliche biochemische Prozesse massiv zugenommen haben?
„2020“ brachte uns aufgezwungene Experimente, genau das was von den Klimaforschern als Lösung des Klimaproblems gefordert wurde, Experimente die wenn sie zur „Regel“ würden, die Menschheit ruinieren würden, das Resultat würde ich ein Desaster für die Klimaforscher nennen….
@Elektroniker (Zitat):
Antwort:
Die von Menschen gemachten CO2 Emissionen sanken 2020 um 7% im globalen Schnitt (EU27: -11%, USA: -12%), die CO2 Konzentration in der Atmosphäre aber stiegen trotzdem und erreichten einen Wert von 412 ppm.
Fazit: Die humanen CO2-Emissionen wirken sich mit einer zeitlichen Verzögerung auf auf die atmosphärischen CO2-Konzentrationen aus.
Die hier wiedergegeben Informationen habe ich dem Artikel Rekord-Rückgang der globalen CO2-Emissionen “dank” Corona entnommen.
Gründe für die Gasverteuerung und was die Presse darüber berichtet
Zitat aus obigem Beitrag von Thomas Grüter:
Heutzutage werden in TV und Presse weniger Hintergrundinformationen vermittelt als noch vor 10 Jahren, weil 1) Zeitungen und TV heute weniger Geld in die Recherche stecken (weniger Werbeeinnahmen) und 2) weil heute ein emotionalerer, boulvardeskerer Informationsstil üblich ist.
Deshalb wohl erfuhr ich in den heutigen TV-Nachrichten vor allem über die Reaktionen/Auswirkungen der aufs Doppelte gestiegenen Gaspreise auf die Kunden (Bilder von verzweifelten Grossverbrauchern von Erdgas), wenig detailliertes aber über die Gründe des Preisanstiegs und nichts als Spekulationen darüber wie lange dies anhalte.
Detaillierte Informationen über die Gründe des aktuellen Erdgaspreisanstiegs findet sich dafür aber etwa im Gas Market Report Q4-2021 der internationalen Energieagentur.
Interessierte erfahren heute tatsächlich sehr viel mehr Hintergrundinformation über offen zugängliche Quellen im Internet als über TV oder Zeitung. Allerdings setzt das Studium dieser Quellen (Berichte etwa der internationalen Energieagentur oder statistische Informationen von der Website statista.com) eine grössere Bildung beim Leser voraus als es zum Lesen von Zeitungen oder zum Schauen der TV-Nachrichten nötig ist. nun gut: das war einfach eine Beobachtung von mir. Nun aber zu den Hintergründen der aktuellen Erdgasknappheit gemäss internationaler Energieagentur:
Diagnose der IEA zum Hintergrund der aktuellen Erdgasknappheit:
Diese Kurzfassung fasst im Wesentlichen zusammen, dass
eine Kombination von
erhöhtem Erdgasbedarf
1) aufgrund der Wiederaufnahme der Wirtschaftstätigkeit nach den
Corona-Lockdowns zusammen mit einem
2) kalten Wintern 2020/21 in Nordostasien und
3) Kälteeinbrüchen in Texas im Februar 2021
4) einer Umstellung von der Kohle- zur Erdgasverstromung in den USA
5) einer starken Zunahme des Erdgasverbrauchs in der Türkei wegen wenig
Wasser in den Staudämmen und steigendem Elektrizitätsbedarf
6) einer starken Zunahme der Stromerzeugung mit Erdgas in Brasilien
7) einer ausgeprägten Dürre in Kalifornien, die zu mehr Erdgaskonsum führte
und von
1) Erdgas-Produktionsausfällen in Texas nach dem Kälteeinbruch im Februar 2021
zur aktuellen Erdgasknappheit führten.
Das ist alles vorübergehend und wird sich mit der Förderung von mehr Erdgas innerhalb des nächsten Jahres korrigieren. Erdgas hat es absolut gesehen jedenfalls noch mehr als genug. Doch dies steht fest: Weltweit steigt der Erdgasverbrauch rapide gerade weil viele Länder von Kohleverstromung auf Erdgasverstromung umstellen. Und die Tatsache, dass nach Kohle einfach Erdgas kommt, zeigt wie weit weg wir von einer wirklich nicht-fossilen Energiewirtschaft auch heute noch sind.
@ Martin Holzherr
Zitat: „Die von Menschen gemachten CO2 Emissionen sanken 2020 um 7% im globalen Schnitt (EU27: -11%, USA: -12%), die CO2 Konzentration in der Atmosphäre aber stiegen trotzdem und erreichten einen Wert von 412 ppm.“
Ich würde die Daten so interpretieren, dass die Emissionen nach dem Lockdown zunächst leicht zurückgegangen und danach relativ stark angestiegen sind.
Das könnte darauf hindeuten, dass die Werte zuerst tatsächlich etwas abgesunken sind, aber nach meiner willkürlichen persönlichen Interpretation, z.B. wegen der gestiegene Inaktivität (Schiffstransporte), „Pflanzen“ (Holz oder für die Ernährung wichtige Grundstoffe) nicht korrekt verarbeitet wurden, sondern einfach „verfault“ sind, was besondere hohe (gegenüber der normalen Verarbeitung) „CO2 Ausdünstungen“ bewirken könnte. Zu Möbel, Bauten, …. verwendet Holz dünstet ebenfalls wesentlich weniger aus. Auch die Ozeane dürften unterschiedlich CO2 absorbieren/ausdünsten. Viele „Nebeneffekte“ könnten sich stärker auswirken als nur „Einsparungen“ am Heizungs- und Verkehrssektor.
Das Fazit wäre, dass der CO2 Anstieg durch erzwungene Inaktivität, z.B. ausgelöst durch Krankheiten, Produktions und Lieferprobleme noch höher sein könnte als „normal“, wenn CO2 sozusagen teilweise „endgelagert“ wird und weniger in die Atmosphäre verdampft.
Es scheint wegen der Komplexität viel zu „unterkomplex“ einfach nur absolut einseitig die vermeintlichen Ursachen zu bekämpfen wie es die Klimaschützer wollen. Das Klimaproblem ist fast „Schicksalshaft“ und kann nur im kooperativen Zusammenwirken aller Wissensgebiete halbwegs bewältigt werden. Weltuntergangspropheten und Bußprediger sind nicht hilfreich.
Auf diese Idee kam ich übrigens deswegen, weil ich einmal längere Zeit hinter einen extrem nach faulem Obst/Gemüse stinkenden LKW hergefahren bin, der offenbar die nach einem „Extremstau“ oder einer defekten Kühlanlage verdorbene Ladung wieder zur Entsorgung nach Hause fahren musste.
@Elektroniker : Die von unserer Technologie zusätzlich in die natürlichen Kohlenstoffkreisläufe eingetragenen Treibhausgase sind die Ursache für die aktuelle Erdsystemerwärmung.
Wir stehen vor folgender Situation: Kohle, Öl und Erdgas sind bis jetzt global die wichtigsten Energieträger. Ihr Verbrauch lässt aber auch die Treibhausgaskonzentrationen in der Atmosphäre ansteigen und führt zur Erdsystemerwärmung.
Kohle, Öl und Erdgas sind sowieso begrenzte Ressourcen und werden irgendwann alle sein, werden uns also irgendwann nicht mehr zur Verfügung stehen. Wir müssen also auf alle Fälle Ersatz finden. Wenn wir aber jetzt sehr schnell von Kohle, Öl und Erdgas wegkommen, so haben wir 2 Fliegen mit einem Streich erschlagen:
1) Wir haben Ersatzenergien gefunden, die wir ohnehin finden müssen.
2) Wir haben die Erdystemerwärmung gestoppt.
Da das wichtigste Treibhausgas, nämlich CO2, tausende von Jahre in der Atmosphäre verweilt, müssen wir möglichst schnell aus Kohle, Erdgas und Erdöl aussteigen: jede Verzögerung macht spätere Aktionen weniger wirksam.
@ Kommentatorenfreund ‘Elektroniker’
I.p. Ausgasung von Karbon, darf diese (unzuverlässige Datenlage, es gibt diesbezüglich keine zuverlässigen Messgeräte bzw. derartig zuverlässige Institution, alles könnte sozusagen Lüge sein) :
-> https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_größten_Kohlenstoffdioxidemittenten#Nach_Ländern
Cooler eher schon wie beispielhaft und lokal so gemessen :
-> https://keelingcurve.ucsd.edu
Gerne erneut selbst (!) nachforschen und sich sozusagen frisch machen, wichtich (mittelniederdeutsch) sind die Datenlagen, auch die Theorie, extra ausgestoßenes, generell ausgestoßenes CO2 ist oder sind eine Wirkgröße, ein sog, Forcing, ein Klimatreiber sozusagen, dies wäre aber eher ein Wort der Agitation, das oder wie absehbarerweise terrestrisch erwärmend wirkt.
Die zeitgenössische “CO2-zentrierte Klimatologie mit dem Erwärmungstrend” liegt grundwätzlich richtig, sie leidet aber manchmal an Simplizierung, abär dazu will Dr. W an dieser Stelle nicht erklären.
Vorsicht bei “Holzie”!
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Webbaer
*
I.p. Ausgasung von Karbon, darf diese (unzuverlässige Datenlage, es gibt diesbezüglich keine zuverlässigen Messgeräte bzw. derartig zuverlässige Institution, alles könnte sozusagen Lüge sein) [beachtet werden] :
**
Die zeitgenössische “CO2-zentrierte Klimatologie mit dem Erwärmungstrend” liegt grund[s]ätzlich richtig
Das „Elend“ der Klimaforschung, was die Erforschung der Ausgasung von Karbon betrifft, (unzuverlässige Datenlage, Mangel an Messtechnik, unerforschte Prozesse, Simplifizierung) hat Dr. Webbaär bestens und realistisch beklagt.
Ich persönlich würde mich an der Keeling-Kurve orientieren, die den Verlauf der Vegetation auf der Nordhalbkugel abbildet.
Ich würde besonders beklagen, dass man die unglaubliche Vielfalt der an der ganzen Erdoberfläche, inklusive der Ozeane, stattfindenden Prozesse, die an CO2 Prozessen beteiligt sind (zwischen (auch temporärer) „Endlagerung“ und „Vergasung“), besonders auch in deren komplexen Zusammenwirken, zu wenig versteht und daher auch nicht modellieren kann.
Wenn wir Pech haben, könnte es womöglich, selbst ohne Menschen, eine noch stärkere Erwärmung geben.
Im Gedankenexperiment könnte man einmal annehmen, alle Menschen der Welt verfielen in einen 100 Jährigen „Winterschlaf“ und sind völlig inaktiv.
Es könnte sich z.B. so verhalten, dass alle von den Menschen bewirkten Prozesse, die normalerweise bewirken dass kein CO2 entsteht, weil z.B. wegen der Bodenversiegelung keine Vegetation möglich ist, oder weil Holz z.B. verbaut, der Kohlenstoff sozusagen fast „endgelagert“ wird, wegen der Inaktivität der Menschen sozusagen entfallen und sofort unter heftiger CO2 Bildung verfaulen würde. Wie auch alle Lebensmittel die zumindest zum geringen Teil von den Menschen „endgelagert“ werden. Selbst die Tierwelt die von Menschen gehalten wird, würde verwesen….
Gemeinsam mit den „überschüssigen Sauerstoff“ den die Menschen und Tiere nicht mehr atmen, könnten Unmengen an Klima erwärmenden CO2 entstehen. Sozusagen zu einer großen Überraschung führen, wenn wir in 100 Jahren aus dem „Winterschlaf“ erwachen….
Es ist aus diesseitiger Sicht so, dass humane (auch urische!) Aktivität auf diesem Planeten zur Erwärmung beiträgt, die Folgen sind unklar, Dr. W erlaubt sich, sofern zugelassen, fünf Ergänzungen :
1.) Die Welt, auch die Erde, findet nur einmal statt, “Trial & Error” sind bei wie hier gemeinten naturwissenschaftlichem Theoretisierungen nicht möglich.
Disclaimer :
Dr. W hat keine grundsätzlichen Probleme mit der “CO2-zentrierten Klimatologie mit dem Erwärmungstrend”.
(Dieses Argument ist wichtich (mittelniederdeutsch) und ist auch deshalb an erster Stelle genannt worden.)
2.) Die anthropogen angeleitete sozusagen zusätzliche Ausgasung klimarelevanter Wirkstoffe konkurriert mit anderen Wirkgrößen, in der Klimatologie sogenannten Forcings, es liegt insofern, auch i.p. Kohlenstoffkreislauf ein hoch komplexes, “chaotisch” genanntes System vor.
3.) Derartige Systeme könnten, erfahrungsgemäß tun sie dies auch, die Erfahrung bei einigen meinend, sozusagen gutmütiger reagieren, als zeitgenössisch veranschlagt.
4.) Klimatologen, der Schreiber dieser Zeilen hat sie ausgiebig beforscht, auch Jim Hansen (“The NASA Goddard Institute for Space Studies (GISS)”), sind nicht immer nett, auch manchmal “aktivistisch” und die ergebnisoffene Suche nach Erkenntnis muss ihnen nicht immer zugetraut werden.
5.) Die Klimamodelle sind statistisch, stochastische Maßnahme von erkennenden Subjekten, sie sind nicht schlecht, sie scheinen nicht schlecht zu sein, es gibt hier aber auch sozial gewisse Probleme, es ist im Sinne der Klimamodelle, die sozusagen probabilistische Entwicklungen auswerfen, die u.a. auch darin bestehen, dass es bei bestimmten Szenarien nicht bis bspw. 2100 wärmer werden muss. – Im Rahmen sogenannter 95 % – Konfidenzintervalle.
Dies ist iO. dies könnte im wie gemeinten Sinne so sein, nur wäre dies für zeitgenössische Klimatologen auch persönlich sehr problematisch, eine Gefahr “geteert und gefedert” zu werden bestünde, auch wenn sie mit ihren Theoretisierungen richtig liegen.
6.) Es wird unter wie hier gemeinten Klimatologen “gemobbt”.
Auch vom bundesdeutschen “PIK” und so.
Mit freundliche Grüßen
Dr. Webbaer (der sich hier sozusagen unendlich auskennen tun, hier mehr als 1.000 Stunden Lebenszeit investiert hat, noch sozusagen unendlich weiter ausführen könnte; nicht vergessen will dem hiesigen werten Inhaltegeber für seine Toleranz zu danken)
@Holzherr 25.10. 09:05
„Wie kommen sie dazu, dass 5 bis 10% Überkapazität genügt? Aus dem Bauch heraus?“
Weil wir letztlich auch mit einer erfolgreichen Energiewende eine Weltmarkt haben werden. Es kommt so auf die weltweiten Schwankungen im Angebot wie auch in der Nachfrage an. Dazu kommt, dass das Primärenergieangebot in Form von Solarpaneelen und Windrädern sowieso zu 5% jedes Jahr erneuert werden muss. Wenn sich hier ein weltweiter Mangel abzeichnet, wird man etwas mehr dazubauen, und einige alte Anlagen noch ein paar Jahre länger laufen lässt, bevor man sie abbaut.
Und wenn wir weltweit Überschüsse haben, kann man dann zunächst die übermäßig hergestellten synthetischen Energieträger lagern, und später verwenden. Und eben weniger neue Anlagen in Betrieb nehmen bzw. Altanlagen früher abbauen.
Unsere derzeitige fossile Versorgung muss ja auch Erzeugung und Nachfrage miteinander in Beziehung setzen, so viel anders wird es nach der Energiewende auch nicht funktionieren.
Heute hat nicht nur die WHO erkenntnisreich gesagt, dass die Pandemie offenbart hat wie krank unser System des “Zusammenlebens” ist, auch die Erkenntnis der sehr wahrscheinlichen Unwirksamkeit der Maßnahmen, wurde von in der Tagesschau noch mal deutlich gemacht, weil Amerika, Australien, China, Brasilien und all die all die Länder die sich diesen Umbau nicht leisten können nicht ausreichend mitmachen.
Also Freunde, ich sag es euch immer wieder, komplex-konfus in Überproduktion von Kommunikationsmüll, ist diese Welt nur in ihrem Stumpf-, Blöd- und Wahnsinn von wettbewerbsbedingter Symptomatik zu “Wer soll das bezahlen?” und unternehmerischen Abwägungen in “Arbeit macht frei”, was konsequent-kompromisslos abgeschafft gehört, für ein globales Gemeinschaftseigentum OHNE … !!!
@Holzherr
Es gibt auch noch die Möglichkeit Wasserstoff per Brennstoffzelle zurück in Strom zu verwandeln. Da ist der Wirkungsgrad eher bei 80%. Das wird ja schon bei Fahrzeugen testweise eingesetzt.
Wenn wir mal viele Wärmepumpenheizungen haben und in den Städten auch unsere Batterieelektrischen Fahrzeuge aufladen wollen, könnte an kalten dunklen Wintertagen nicht nur die Stromerzeugung Probleme bekommen, sondern auch das lokale Stromnetz an seine Grenzen kommen.
Wenn das lokale Gasleitungsnetz irgendwann auf Wasserstoff aus Überschüssen umgestellt wird, wäre es vielleicht eine Option , dass so mancher in der Stadt in Strommangelsituationen mit eigener Brennstoffzelle im Keller Strom produziert. Und so mit der Abwärme noch seine Heizung unterstützt. Dieser Strom kann nicht nur die eigene Wärmepumpe versorgen, sondern auch an die Kunden in der Umgebung weitergegeben werden, um dort die Wärmepumpen mit Strom versorgen. Ansonsten müssten die Wärmepumpennutzer noch eine alternative Heizung bereithalten. Gerade wenn es am kältesten ist, sinkt auch noch der Wirkungsgrad der Wärmepumpe.
So weit müssen wir aber erst mal kommen. Noch kann die vorhandene fossile Versorgung alle Dunkelflauten ausgleichen, weil sie noch darauf ausgelegt ist, die gesamte Versorgung zu bestreiten. Wenn jetzt Elektromobilität, Grüner Wasserstoff in der Industrie und elektrische Wärmepumpen als Heizung zunehmend dazu kommen, steigt der Gesamtstrombedarf entsprechend an, und wir müssen dann gucken, dass wir dann noch genug Backup haben.
Solange wir keine kostengünstigen Redoxflowbatterien haben, sollten wir wohl möglichst keine derzeitigen Kraftwerke abreißen, sondern alles was noch gut läuft als Backup bereithalten. Auch Kohlekraftwerke. Solange sowieso noch reichlich fossile Anteile im Energiemix sind, machen die keine Probleme, wenn sie nur einigen Wochen im Jahr laufen. Insbesondere angesichts der Preisentwicklung beim Erdgas macht das wohl doch Sinn. Das gilt im Prinzip auch noch für die letzten deutschen Atomkraftwerke.
Ich denke mal, ein Zubau von regenerativer Leistung ist das nächste, was jetzt zu tun ist. Neben dem Netzausbau inclusive Stromzähler, die den aktuellen Strompreis im Netz an den Verbraucher weitergeben können.
@Tobias Jeckenburger (Zitat):
Der Wirkungsgrad der Brennstoffzelle im Auto liegt bei etwa 60 Prozent und nicht bei 80% wie sie schreiben. Der Wirkungsgrad der Industriebrennstoffzelle ist ebenfalls etwa 60%. Dazu liest man in der Wikipedia im Unterkapitel Wasserstoff-Sauerstoff-Brennstoffzelle:
Wenn ich schreibe der Speicherzyklus Strom -> Wasserstoff -> Strom habe nur einen Gesamtwirkungsgrad von 1/3, dann bin ich vom effizientesten Weg ausgegangen – also unter Verwendung von Brenstoffzellen. Allerdings gibt es Quellen, die von 40% Round-Trip-Effizienz sprechen, nicht von 33% wie ich das tue:
1) Die Elektrolyse (Wasserstoff aus Sauerstoff herstellen) hat einen Wirkungsgrad von maximal 75%. In Effizienzsteigerung bei der Wasserstofferzeugung liest man dazu:
Die Website berichtet dann darüber, dass ihr eigenes Verfahren inzwischen 75% erreicht habe
2) Bei der Speicherung von Wasserstoff in beispielsweise alten Salzlagerstätten geht Wasserstoff verloren. Und zwar über Monate hinweg mehr als 10%.
Hydrogen Storage (Wikipedia) gibt folgende Einschätzung (übersetzt von google translate):
@Tobias Jeckenburger (Zitat):
Der Wirkungsgrad der Brennstoffzelle im Auto liegt bei etwa 60 Prozent und nicht bei 80% wie sie schreiben. Der Wirkungsgrad der Industriebrennstoffzelle ist ebenfalls etwa 60%. Dazu liest man in der Wikipedia im Unterkapitel Wasserstoff-Sauerstoff-Brennstoffzelle:
Wenn ich schreibe der Speicherzyklus Strom -> Wasserstoff -> Strom habe nur einen Gesamtwirkungsgrad von 1/3, dann bin ich vom effizientesten Weg ausgegangen – also unter Verwendung von Brenstoffzellen. Allerdings gibt es Quellen, die von 40% Round-Trip-Effizienz sprechen, nicht von 33% wie ich das tue:
1) Die Elektrolyse (Wasserstoff aus Sauerstoff herstellen) hat einen Wirkungsgrad von maximal 75%. In Effizienzsteigerung bei der Wasserstofferzeugung liest man dazu:
Die Website berichtet dann darüber, dass ihr eigenes Verfahren inzwischen 75% erreicht habe
2) Bei der Speicherung von Wasserstoff in beispielsweise alten Salzlagerstätten geht Wasserstoff verloren. Und zwar über Monate hinweg mehr als 10%.
Hydrogen Storage (Wikipedia) gibt folgende Einschätzung (übersetzt von google translate):
@Holzherr 27.10. 10:45
„Der Wirkungsgrad der Brennstoffzelle im Auto liegt bei etwa 60 Prozent und nicht bei 80% wie sie schreiben.“
Ok, ich hatte mal was von 80% gehört.
Dann würde eine Brennstoffzelle im Keller genug Abwärme erzeugen, die für die Heizung verwendet werden kann. Ideal erscheint mir dann eine Kombination von Brennstoffzelle und Wärmepumpe. Ist es mäßig kalt und weht genug Wind, dann reicht die Wärmepumpe, ist es sehr kalt, läuft die Brennstoffzelle zusätzlich zur Wärmepumpe, und wenn kein Wind weht und es dunkel ist, dann läuft die Brennstoffzelle als Backup für das Stromnetz, und kann nebenbei noch Wärme abgeben, die meistens zusätzlich für Heizung und Warmwasser genutzt werden kann.
Aber das ist wohl noch Zukunftsmusik. Wenn die Redoxflowbatterien energetisch und preislich günstiger sind, werden die dem Wasserstoff Konkurrenz machen. Auch bei den PKW dachte man vor einigen Jahren noch, dass das Wasserstoffauto die Technik der Wahl wäre, inzwischen sind die Lithiumakkus so gut und günstig, dass es jetzt überwiegend da lang geht.