Die Reiter der Apokalypse

Seit zwei Jahren will die Corona-Pandemie nicht weichen, Russland hat den ersten großen Krieg in Europa seit dem zweiten Weltkrieg losgetreten und wegen der Getreideverteuerung droht eine weltweite Hungersnot. In dieser Situation sehen einige Zeitgenossen die apokalyptischen Reiter auftauchen, die uralten Vorboten des Weltendes. Aber sind sie das wirklich? Und woher stammt eigentlich diese Metapher?

Fangen wir mit der Herkunft an: Sie lässt sich leicht klären. Die apokalyptischen Reiter werden zuerst in der Bibel erwähnt, und zwar, wenig überraschend, in der Apokalypse, der Offenbarung des Johannes1. Der Text ist relativ kurz. Ich zitiere hier nach der Menge-Bibel, für mich eine der gelungensten deutschen Übersetzungen:

Nun sah ich, wie das Lamm eines (oder: das erste) von den sieben Siegeln öffnete, und ich hörte eines (oder: das erste) von den vier Lebewesen wie mit Donnerstimme rufen: »Komm!«

Als ich nun hinsah, erblickte ich ein weißes Roß, und der auf ihm Sitzende hatte einen Bogen; es wurde ihm ein (Sieges-) Kranz gereicht, und er zog dann aus von Sieg zu Sieg.

Als (das Lamm) hierauf das zweite Siegel öffnete, hörte ich das zweite Lebewesen rufen: »Komm!«

Da kam ein anderes Ross, ein feuerrotes, zum Vorschein; und dem auf ihm Sitzenden wurde die Macht verliehen, den Frieden von der Erde zu nehmen und die Menschen dahin zu bringen, dass sie einander niedermetzelten; und es wurde ihm ein großes Schwert gereicht.

Als (das Lamm) dann das dritte Siegel öffnete, hörte ich das dritte Lebewesen rufen: »Komm!«

Da erschien vor meinen Augen ein schwarzes Ross, dessen Reiter eine Waage in der Hand hielt; und ich hörte, wie eine Stimme mitten unter den vier Lebewesen sagte: »Ein Speisemaß (oder: Tagmaß) Weizen für einen Denar und drei Speisemaß Gerste für einen Denar! Doch dem Öl und dem Wein darfst du keinen Schaden zufügen!«

Als (das Lamm) dann das vierte Siegel öffnete, hörte ich das vierte Lebewesen laut rufen: »Komm!«

Da sah ich hin und erblickte ein fahles (= leichenfarbenes) Ross, und der auf ihm Sitzende, der hieß ›der Tod‹, und das Totenreich bildete sein Gefolge; und es wurde ihnen (oder: ihm) die Macht über den vierten Teil der Erde gegeben, die Menschen durch Schwert und Hunger, durch Pest und durch die wilden Tiere der Erde zu Tode zu bringen.

Offb 6, 1-8

Das ist schon alles. Mehr steht zu dem Thema nicht in der Bibel, aber dieser kleine Abschnitt hat einen sehr dauerhaften Eindruck hinterlassen.

Nur kurz zum Kontext: Johannes sieht sich in seiner Vision in Gottes Thronsaal, der gigantisch groß und mit Edelsteinen verschwenderisch geschmückt ist. Das Lamm, das ein Löwe ist, also der wiederauferstandene Christus, erbricht nacheinander die ersten vier von sieben Siegeln, die eine Schriftrolle verschlossen halten. Es dürfte sich um die Schicksalsrolle handeln, die auf der lesbaren Außenseite die Vergangenheit, auf der versiegelten Innenseite aber die Zukunft dokumentiert. Sobald alle sieben Siegel erbrochen sind, beginnt das göttliche Gericht.

Die „Lebewesen“, die nacheinander die Reiter rufen, sind vier Fabeltiere, die Gottes Thron halten.

Die Reiter im Einzelnen

Der Erste reitet ein weißes Pferd und hält einen Bogen. Er zieht „von Sieg zu Sieg“ und symbolisiert den organisierten Krieg, den Abmarsch der Kriegerkolonnen mit sauberen Gewändern und polierten Panzern. Einige Interpreten haben daraufhin die Frage aufgeworfen, ob der Reiter als positive Figur gezeichnet ist. Tatsächlich deutet aber die Ausrüstung mit einem Bogen auf einen Parther. Zur Erinnerung: Johannes schrieb gegen Ende des ersten Jahrhunderts für sieben Gemeinden an der Mittelmeerküste Kleinasiens. Sie gehörten zum hellenistischen Kulturraum und die römische Herrschaft war dort alles andere als beliebt. Aber immerhin ging es einigermaßen friedlich zu, und es konnte durchaus schlimmer kommen. Im heutigen Iran lauerten die gefürchteten Parther. Ihre berittenen Bogenschützen beherrschten die Fähigkeit, im Galopp in praktisch alle Richtungen zu schießen, selbst nach hinten. Die Römer kamen mit dieser Kampfweise nicht gut klar und verloren in mehreren Kriegen diverse Legionen. Ein parthischer Bogenschütze, der „von Sieg zu Sieg“ zieht, ist deshalb sicher keine positive Figur.

Der zweite Reiter ist ebenfalls ein Krieger. Er bekommt ein langes Schwert in die Hand und reitet ein rotes Pferd. Er steht für die ungeordnete Gewalt und die Auflösung der Gemeinwesen. Schon den Griechen der Antike war klar, dass ein durchgeplanter Krieg fast gesetzmäßig in rohe Gewalt umschlägt. Die Soldaten brannten Städte ab, verwüsteten das Land, plünderten und vergewaltigten. In der griechischen Götterwelt stand Athene für die geordnete Kriegführung und der Kriegsgott Ares für die ungezügelte Gewalt. Das spiegelt sich hier wider.

Der dritte Reiter bringt Teuerung und Hungersnot. Ein Golddenar für ein Maß Weizen entsprach etwa dem zehnfachen des normalen Preises. Die Teuerung als Kriegsfolge ist nicht auf die Antike beschränkt, wie die Welt gerade erkennen muss. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine führt zu einer enormen Verteuerung der Weizens weltweit, weil beide Staaten zu den führenden Exporteuren gehört haben. Die Ukraine wird aber in diesem Jahr keinen Weizen exportieren können. Im Gegenteil, sie wird wohl auf Lebensmittelspenden angewiesen sein. Russland hat vorläufig alle Weizenexporte untersagt, damit der Preis im Inland nicht allzu sehr ansteigt.

Unklar bleibt die Anweisung, Öl und Wein keinen Schaden zuzufügen. Möglicherweise spielt sie auf die bedauerliche Tatsache an, dass die Reichen von der Teuerung am wenigsten betroffen sind. Oder Öl und Wein werden für religiöse Rituale gebraucht und sind damit sakrosankt. Der russische Überfall auf die Ukraine ist also in gewisser Weise schlimmer als die Apokalypse: Selbst das Öl ist jetzt knapp und teuer.

Als letzter Reiter erscheint der Tod auf einem leichenhaft blassem Pferd. Er zieht mit einem Helfer, der als Hades (oder Totenreich) bezeichnet wird, durch die Welt. Er ist also wohl damit beauftragt, die Opfer von Krieg, Gewalt und Hunger einzusammeln und mitzunehmen.

Die Reiter sollen ausdrücklich einen endzeitlichen Weltkrieg auslösen. Sie haben die Macht, ein Viertel der Menschheit durch das Schwert, den Hunger, Seuchen oder wilde Tiere töten.

Das Gleichnis der vier Reiter war in der Antike nicht bekannt. Es ist eine genuine Erfindung von Johannes. Vielleicht steht es einfach für die Gräuel des Krieges an sich: Wenn er über das Land gezogen ist, hinterlässt er verwüstete Landschaften, Menschen ermorden sich gegenseitig, Brot wird unbezahlbar und Seuchen dezimieren die Überlebenden. Und wenn alle Ordnung zusammengebrochen ist, sind die Menschen hilflos den wilden Tieren ausgeliefert, bis der Tod sie am Ende aufsammelt.

Der kurze Weltkrieg

Die Reiter haben für ihr Zerstörungswerk offenbar nicht viel Zeit. Nachdem sie losgaloppiert sind, öffnet das Lamm das fünfte Siegel und verlangt etwas Geduld von den Seelen der Märtyrer: das jüngste Gericht werde bald kommen. Dann zerbricht es das sechste Siegel und „da entstand ein gewaltiges Erdbeben; und die Sonne wurde schwarz wie ein härenes Sackkleid (= Trauergewand), und der Mond wurde wie Blut; die Sterne des Himmels fielen auf die Erde … der Himmel verschwand wie eine Buchrolle, die man zusammenrollt, und alle Berge und Inseln wurden von ihrer Stelle weggerückt.

Warum schickt Gott die Reiter überhaupt los, wenn er direkt danach Himmel und Erde zurückbaut? Schwer zu sagen. Möglicherweise hatte der Seher Johannes Halluzinationen, die er als göttliche Visionen betrachtete, damit sie einen Sinn ergaben. So bildmächtig die Apokalypse auch ist, so wenig folgt sie einer erkennbaren Logik. Es finden sich wohl immer wieder Anspielungen auf alttestamentarische Propheten oder damals bekannte Naturkatastrophen, wie den Ausbruch des Vesuv. Aber insgesamt lässt sich kaum erkennen, was sich eigentlich in welcher Reihenfolge abspielt oder welchen Sinn das haben soll.

Kein Ende sondern ein neuer Anfang

Man sollte auch nicht vergessen, dass die Offenbarung nicht mit dem Zerfall der Welt, sondern mit dem Herniedersinken des göttlichen Jerusalems auf die Erde endet. Johannes verspricht den wahren Gläubigen höhere Gerechtigkeit samt der Errichtung eines neuen, idealen Gemeinwesens – auf der diesseitigen Erde, nicht etwa im Jenseits. Trotzdem müssen die Reiter bis heute immer wieder als Sinnbild der endzeitlichen Zerstörung herhalten.

Gustave Doré - Der Tod auf dem fahlen Pferd
“Der Tod auf dem fahlen Pferd”. Holzschnitt von Gustave Doré als Bibelillustration.

Die Reiter galoppieren durch die Gegenwart

In einem aktuellen Beitrag für das amerikanische Onlineportal „The Hill“ schreibt beispielsweise der australische Arzt und Umweltaktivist David Shearman „Die vier apokalyptischen Reiter zerstören den Planeten Erde“. Gemeint sind Klimawandel, Artenschwund, Bevölkerungszunahme und Wirtschaftswachstum.

Und T-Online meint, die Reiter „wären als Verkörperung von Krieg, Hunger und Krankheiten sehr aktuell“.

Auch in Romanen tauchen die Reiter auf. Manchmal nur als Anspielung wie im Politthriller „Der fünfte Reiter“ von Larry Collins und Dominique Lapierre aus dem Jahr 1980, oder auch mal leibhaftig wie im Roman „Der Widersacher“ des deutschen Fantasyautors Wolfgang Hohlbein.

Auch in Zeichnungen und Gemälden tauchen sie immer wieder auf. Berühmt ist beispielsweise der Holzschnitt von Albrecht Dürer oder das Gemälde „Die apokalyptischen Reiter“ von Wiktor Wasnezow, aus dem auch das Titelbild stammt. Gustave Doré (1832 – 1883) hat in einem Holzstich den vierten Reiter eindrucksvoll und unheimlich porträtiert (siehe Abbildung).

Solange die Erde von Kriegen verheert wird, bleiben uns die Reiter erhalten. Und sie wüten teilweise grausamer als in Apokalypse. Nicht Gott hat sie geschickt, wir haben sie selbst losgelassen. Und das ist viel schlimmer.

Anmerkungen

[1] Dieser Johannes ist nicht identisch mit dem Apostel Johannes oder dem Evangelisten Johannes. Er schrieb in griechischer Sprache in den Jahren 92-95 auf der kleinen Insel Patmos vor der kleinasiatischen Küste. Die römische Administration hatte ihn dorthin verbannt, vermutlich von Ephesus aus. Eine Verbannung galt als vergleichsweise milde Strafe und wurde z.B. wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses ausgesprochen. Sollte Johannes beispielsweise bizarre Endzeitvisionen gepredigt haben, hätte er mit genau dieser Strafe rechnen dürfen.

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www.thomasgrueter.de

Thomas Grüter ist Arzt, Wissenschaftler und Wissenschaftsautor. Er lebt und arbeitet in Münster.

52 Kommentare

  1. Martin Luther war von der bevorstehenden Apokalypse überzeugt und der Papst war für ihn der Antichrist. In der christlichen Auffassung folgte der Apokalypse das letzte Gericht mit der Höllenfahrt aller Sünder und der Aufnahme in den Himmel aller Guten (z.B. Luther selbst).
    Im Artikel Kurze Geschichte der Apokalyptik liest man dazu:

    Die Römische Kirche wurde von ihm [Martin Luther] zugleich mit der “Hure Babylon” (Apk 17) und die Europa bedrohenden Türken mit der Rute des göttlichen Zorns in den letzten Tagen gleichgesetzt. Seine eigene Gegenwart interpretierte Luther als Periode der Aufdeckung und der Vernichtung des endzeitlichen Gegenspielers Christi, gegen den nun der entscheidende Endkampf zu führen sei. Dabei wies er sich selbst eine aktive und entscheidende Rolle zu, indem er durch sein Handeln die reine und ursprüngliche christliche Lehre wieder aufzurichten und den Antichrist endgültig zu entlarven beabsichtigte.

    Fazit: Heute würde man Martin Luther zu den Verschwörungsgläubigen rechnen. Dazu passt auch gut, dass Luther ein fanatischer Antisemit war wie es heute noch viele Anhänger von Verschwörungsmythen sind.

  2. Dass einige Europäer wegen dem Ukrainekrieg die apokalyptischen Reiter auftauchen sehen, hängt natürlich auch mit der (mindestens indirekten) Bedrohung Europas durch diesen Krieg zusammen. Dabei war der Syrienkrieg auch kein Zuckerschlecken (nur bedrohte er eben nicht Europa). Für Putin als Judokämpfer mit dem schwarzen Gurt kann der Syrienkrieg aber so etwas wie eine „Vorstudie“, ein Trainingslager für den Ukrainekrieg und sein Erfolg dort der „schwarze Gurt“ für seine Kriegskünste gewesen sein.
    Womöglich sehen wir eine Akopalypse wo Putin sich selbst nur hoch zu Ross sieht (nun gut, die apokalyptischen Reiter sind ja hoch zu Ross).

  3. Zu M. Holzherr
    Ich würde Martin Luther anders interpretieren. Die “Hure Babylon” ist für ihn eine Metapher für die damalige dekadente christlich eingefärbte Gesellschaft wo Wasser gepredigt wurde und Wein gesoffen wurde. Eine Gesellschaft verheuchelter Doppelmoral wo laut Tetzel : Das Geld in der Kasse klingt, die Seele in den Himmel springt.”, was immer noch sehr aktuell klingt. Apokalyptische Reiter hat es in solchen Situationen der menschlichen Dekadenz immer gegeben, siehe auch den ewigen biblischen Tanz um das goldene Kalb(Geld) bzw. im Dreißigjährigen Krieg .Luther war bei seiner Rom-Reise 1510 angewidert ,angeekelt von diesem moralischen Zerfall christlicher Werte(Ideologie) in Rom, von Hurerei, Sittenverfall, skrupelloser Machtgier, Intrigen etc.. -also der ganze Bandbreite des ewigen Menschseins….
    Dank Luther haben die armen Massen damals die Bibel neu ,ohne Klerus, in deutscher Sprache selbst interpretieren können in dem der FREIE Christenmensch niemandem Untertan ist ,also auch keiner geistigen und weltlichen Macht, was dann auch die Bauernkriege auslöste. Diese apokalyptischen Reiter reiten wahrscheinlich immer dann durch die Geschichte wenn eine Ideologie abgewirtschaftet hat oder sich selbst zerstört bzw. keine Antworten mehr hat auf die Probleme der Zeit hat. Luther hat die Kirche “reformieren” wollen und hat damit indirekt auch seine Gesellschaft reformiert ,was sein Verdienst ist und keine Verschwörungstheorie.
    Da er Kind dieser Zeit war , war er auch mit all den Fehlern dieser Zeit (Antisemitismus) behaftet .Aber sie kennen ja den Spruch: Wer frei ist von…. Der werfe den ersten Stein.

  4. Große und kleine Welten gehen ständig unter, und Muster wiederholen sich. Wenn man genug solcher Weltuntergänge zu einem zusammenpappt, lassen sich für jeden folgenden die passenden Elemente finden. Und ich nehme stark an, wenn der Mann schreiben konnte, konnte er auch lesen, wenn er Geräusche beschreibt, konnte er auch hören, und wenn er hobbymäßig am Weltuntergang interessiert war, suchte und speicherte er die entsprechenden Storys – bewusst und unbewusst.

    Als ich von dem Fahlpferdjockey las, der mit den Tieren der Erde tötet, dachte ich: „Oh. Mowgli“. Ansonsten wirken Teile der Offenbarung irgendwie so, als hätte der Mann Apocalypse Now, Armageddon und Deep Impact auf seiner Kristallkugel gesehen – einen Streaming-Dienst, der es mit dem Senden direkt nach dem Kinostart so extrem übertreibt, will ich auch. Auffällig ist, dass es tatsächlich manchmal so wirkt, als würde ein Mensch der Antike Panzer und Gewehrkugeln zu beschreiben versuchen. Wäre doch lustig, wenn das kein Zufall wäre, doch ich kann es natürlich nur als Impression verzeichnen und im Hinterkopf lagern – solange ich keine weiteren Daten habe, kann ich nichts dazu sagen, vermutlich ist auch nichts dran, aber ich lege es mal in die Gefriertruhe, vielleicht wird es mal wichtig, wenn neue Daten dazu kommen. So ticken Spinner nun mal, vielleicht habe ich ja auch mal eine Offenbarung, wenn sich genug Impressionen überlagern und verstärken und ich zu viele komische Pilze futtere. Als ob mir mein Kopfkino nicht schon genug Schwachsinn zeigen würde. Wo kriege ich denn jetzt komische Pilze her? Falls der tatsächlich in die Zukunft sehen konnte, steht in der Offenbarung vielleicht eine kryptische Adresse für mich, so als Gefälligkeit von Spinner zu Spinner? Wo finde ich die Hausnummer 666?

    Ja, die Pferdchen. Die Symbolik der Zahl 4 ist unübersehbar, das Kreuz mit seinen vier Armen steht ja für Macht und Tod, und die christliche Variante hat auch die Form 3 kurze, 1 langer Arm, eine der vielen Assoziationen, die man sich hier auf die Schnelle basteln kann. Interessant ist die Bedeutungsänderung, die sie erfahren haben: Krieg, Hunger, Pest und Tod sind als Interpretationen in der Popkultur weiter verbreitet. Vielleicht sind es Wohlstands-Deutungen, wir konnten uns kaum vorstellen, was eine Overkill-Inflation im Ernstfall anrichten kann, und Athene und Ares pappten wir zu einem Krieg zusammen, weil wir entweder Pazifisten waren, oder das Gemetzel zu Heldensagen romantisierten. Das ist die übliche Art, in wirren Visionen Wahrheit zu entdecken – weil es keine gibt, interpretiert man welche hinein und verkauft seine Deutung, indem man die bekannte Marke kapert: Man nimmt die Symbole, die alle kennen und füllt die leeren Gefäße mit dem, was einem gerade in den Kram passt. Das Unterbewusstsein macht es umgekehrt, es deutet die Welt und versucht, uns sein Dafürhalten mit Symbolen mitzuteilen, die ihm gerade in den Kram passen – weil sie zufällig in der Gegend herumliegen und irgendwie über sieben Ecken die nötigen Assoziationen erzeugen.

    Was in die Welt hinausgelangt, sind die Symbole. Damit sie Macht bekommen, reicht es, dass wir sie für mächtig halten – haben Sie ein Kreuz, in dem alle Gott sehen, sind Sie geneigt, es anzubeten, darüber nachzudenken, der Stimme Gottes zu lauschen. Es zieht die Aufmerksamkeit an sich, wie ein Magnet. Und damit wird auch alles, was Ihr Unterbewusstsein aus der Welt macht, zur Stimme Gottes, in Ihren Träumen markiert das Kreuzsymbol Wichtiges, Dinge, die Sie gehört und nur unbewusst abgespeichert haben, vage Eindrücke, die Sorte von Gedanken, die Jahre braucht, um zu reifen, angesammelte Umweltreize, die einen gemeinsamen Nenner aufweisen, Dinge, die alle wissen oder ahnen, aber nicht wahrhaben wollen oder nicht aussprechen dürfen, all das fließt im Symbol zusammen. Und spricht daraus.

    Die Dinger sind alles andere als tote Objekte. Was draußen herumsteht, der Stempel, der sich in unsere Köpfe prägt, ist nur eine Komponente eines Netzwerkes, das viele Hirne einbindet. Für sich alleine gesehen, haben sie so viel Macht, wie eine Schuhsohle in einer Armee. Erst wenn man das gesamte Netzwerk betrachtet, wenn man auch nur den Strom und die Masse misst, die sie an sich binden, lenken, koordinieren, die Menschen und das, was durch die Menschen beeinflusst wird, versteht man, welch mächtiges Kraftfeld sie umgibt. Was an Psychologie oft übersehen wird, ist: Die Menschen, die von Träumen, Visionen, Halluzinationen, Meinungen und Gefühlen gelenkt werden, haben eine physische, materielle Wirkung. Und wenn man sich dann alles zusammen anguckt, sieht ein religiöses Kraftfeld, das sich um ein Symbol formt, nicht anders aus als Kraftfelder, die von Physikern vermessen werden. Und das sind keine Hirngespinste mehr, sondern etwas, das Sie sich selbst ansehen, überprüfen können.

    Wenn man dann genau hinsieht, erkennt man, dass es im Nahen Osten ständig kracht, weil die Leute der Macht, die sie verwalten, einfach unwürdig sind. Affen, die mit Feuer spielen, Homer Simpsons mit einem Reaktor, arrogant und dumm, so winzig in ihrem Größenwahn. Dann lesen sich all die Forderungen nach Frieden und Demut plötzlich wie die Sicherheitsvorschriften in einem Atomkraftwerk. Der Gott, den sie verwalten, lässt sich in sattsam bekannte psychologische Phänomene auflösen, viele Leute fahren mit einer bestimmten Erwartungshaltung hin, bestätigen sich gegenseitig darin, ihr Hirn kommt in einen bestimmten Zustand, den man als religiöses Aufladen bezeichnen kann, diese Ladung tragen sie dann nach Hause und verteilen sie durch Gespräche und Körpersprache an Freunde und Familie – sie werden selbst zu Symbolen des Symbols, die das religiöse Spannungsniveau auf der ganzen Welt erhöhen, Andere inspirieren, die es aus ihrer Umgebung einsammeln und ins Unheilige Land tragen, wo sie das Hauptsymbol aufladen. Keine Wunder, keine okkulten Mächte. Doch alles zusammen ergibt ein Brennglas, das Macht bündelt und Macht verteilt, etwas, das all die Trottel, die sich mit ihren naiven Religiönchen und albernen Egos so aufspielen, auf die Knie werfen würde, könnten sie es erkennen. Und wenn sie sich von den Knien erheben würden, würden sie auf Zehenspitzen laufen und flüstern, statt Bomben zu werfen und zu brüllen.

    Wir schalten von ReliSnuffTV zurück zum Dressurreiten. Krieg, Hunger, Seuche haben eine grob umrissene Bedeutung – ich kann für „Krieg“ auch soziale Unruhen einsetzen, für „Hunger“ die Gier des Kapitalismus, für „Seuche“ Umweltzerstörung, der „Tod“ gilt dann als Joker, der für alle anderen Symptome steht. Und wenn’s mir nicht passt, kann ich mir die Originalversion ansehen, die Sie gerade zitiert haben, und behaupten, dass die Symbole „in Wirklichkeit“ für etwas völlig Anderes stehen, als Kristallkugel-Johnny beabsichtigt hatte. So kann sich jeder die Nummer auch auf den laufenden Weltuntergang zuschneidern. Die Zeichen und Wunder, die diesen als solchen offenbaren, haben aber eher mit Evolution, Ökonomie, Psychologie, Soziologie, Geschichte und Thermodynamik zu tun, doch vor allem mit der Erkenntnis, dass wir alle verdammte Idioten sind, die immer neue Wege finden, immer die gleichen alten Fehler zu wiederholen, komme was wolle. Jedem Zeitalter seine Symbole, Propheten und Kristallkugeln.

    Umgekehrt sehen wir, dass Symbole fiktiver Apokalypsen, die die Popkultur durchdrungen haben, von realen Apokalypsen aufgegriffen werden. Das Hakenkreuz war lange vor den Nazis popularisiert worden, zunächst als harmloses Glückssymbol, erst nach und nach wurde es von rassistischen Gruppen in den Dreck gezogen. Heute hat die reale Apokalypse das Zombie-Z übernommen. Vor dreißig Jahren hätte es wohl noch für Zorro gestanden, heute hat uns der Zombie-Hype gelehrt, darin etwas Unheilvolles und Bedrohliches zu suchen und jeder Depp, der düster wirken möchte, tackert es sich auf die Stirn. Ich war mal als Paul Z im Netz unterwegs, die Message war: Ich bin ein Depp, Miesepeter und nicht gerade kreativ.

    Was mir mein Kopfkino mal zeigte, war ein Typ auf einem fahlen Pferd, komplett mit Kapuzenmantel und Sense. Und die Hölle, die ihm folgte, waren die Toten der irdischen Hölle: Wehrmachtssoldaten, Partisanen und KZ-Häftlinge, Höhlenmenschen und Ritter, aufgeschlitzte Huren und Gehängte, verhungerte Kinder und ihre Mütter, Söldner des Dreißigjährigen Krieges und Aztekenkrieger, Gangster und Seeleute, Gefolterte und Sklaven, Opfer und Täter, die Opfer wurden, all jene, die gelitten hatten, jene, die das Leid von menschlicher Narretei geheilt hatte, jene, die gelernt hatten, dass das Leben den Preis nicht wert ist, den es verlangt. Die kamen, um einer Welt, die keines Himmels, keines Paradieses würdig ist, die niemals eine andere Erlösung finden wird als ihre, den Frieden des Nichtseins zu bringen, bevor auch sie ihren Frieden darin fanden. Damals hielt ich es für eine gute Idee für eine Fantasy-Geschichte. Was ich wohl daraus gemacht hätte, wäre ich ein Mensch der Antike? Vielleicht einer, der komische Pilze futterte, die Fantasien verstärkten, sodass ihm die Bilder vor seinem geistigen Auge genauso realistisch erschienen, wie die vor den zwei anderen?

  5. Mehr Apokalypse wagen
    Putin und seine russische Armee spielen mehr mit apokalyptischen Symbolen und Drohungen als man es in einem befriedeten Westen sich vorzustellen wagt.

    Da ist einmal die klassische Zerstörung, das in Trümmer schiessen ganzer Städte wie es etwa das Post-Putinsche Mariupol zeigt. Selbst das in Mariupol angerichtete Zerstörungswerk geht für Zuschauer in Westeuropa über das rein Rationale, das Zielgerichtete hinaus, denn was kann das Ziel der Einäscherung ganzer Städte sein, wenn nicht die Einschüchterung und die schön/schrecklichen, ja apokalytischen Bilder, die nun um die ganze Welt jagen und die jeder Bürger in Berlin, Rom oder Budapest nicht einmal von einer fremden Stadt geschweige denn von der eigenen Stadt sehen möchte.

    Dazu kommt die atomare Drohung, die bereits ganz zu Beginn des Krieges von Putin ausgesprochen wurde verbunden mit dem Scharfmachen des eigenen atomaren Arsenals. Zum Bereich mehr „Mehr Apokalypse wagen“ gehören auch die scheinbar unbeabsichtigten Angriffe auf ukrainische AKWs und das Durchfahren der Sicherheitszone um Tschernobyl. Doch das sind womöglich nur Reaktionstests Putin um schliesslich noch mehr Apokalypse zu wagen. Beispielsweise durch Einsatz seiner taktischen Atomwaffen, die Putin auch gegen das Drehbuch einfach als Drohschlag einsetzen könnte, etwa indem er in der Ostsee vor den baltischen Staaten eine hochgehen lässt verbunden mit der Drohung, wenn das und das nicht erfüllt werde, gehe die nächste Atomwaffe direkt über einer baltischen Stadt nieder.

    Putin wird ja von seinen Intimfeinden (etwa Michael Chodorkowsky) als Bandit bezeichnet und Banditen lieben es zu drohen und ihr Waffenarsenal wird von ihnen ähnlich eingesetzt wie ihr teurer Schmuck: man trägt ihn um zu beeindrucken und versteckt ihn nicht im Tresor.

    Da könnte eine ganz neue apokalyptische Theatralik auf uns zu kommen, eine in der auch Doomsday-Waffen plötzlich auf der Bühne auftauchen und wo die Apokalypse vor aller Augen als Option angeboten wird.

    • Äh, Herr “Holzherr” (die doppelten Anführungszeichen nur deswegen, weil ein als solches unerkennbares Pseudonym verwendet worden ist, was einigen (nicht nur) im Web als unschicklich gilt) :

      Vladimir Putin handelt aus diesseitiger Sicht streng rational, Zustimmung ist durch diese Einschätzung nicht beabsichtigt, Dr. W rät an sich mit russischer Argumentation zu dieser Sache näher zu beschäftigen, der hiesige werte Inhaltegeber beispielsweise hat anderswo wie folgt webverweisen können :

      -> https://mid.ru/ru/foreign_policy/rso/nato/1790818/?lang=en
      -> https://mid.ru/ru/foreign_policy/rso/nato/1790803/?lang=en


      Allein derart beigebracht zu haben, von Text, den auch Ihr Kommentatorenfreund, Herr “Holzherr” zuvor nicht kannte, war schon sehr nett.

      Ansonsten gab es bereits unter Jelzin eine klare Ansage an sog. Oligarchen auf politische Betätigung zu verzichten, die von Putin erneuert worden ist, bei besonderem Bedarf wird derart von Dr. W näher belegt.

      Es darf sich auch über anti-russische Bemühung der letzten Jahre in der Ukraine informiert werden, auch über dort vorliegende Oligarchie, womöglich auch Plutokratie meinend, auch über derart vorliegende Korruption, den sog. Korruptionsindex meinend und die Platzierung der Ukraine dort.
      (Nein, auch so war keine Zustimmung zu Putins Handeln beabsichtigt.

      Mit freundlichen Grüßen
      Dr. Webbaer (der abär Wert darauf zu legen hat dem Gegner Rationalität nicht abzuerkennen, denn derart könnten ga-anz böse Eskalationen entstehen; auch in den Staaten ist Joe Biden so von seinen Leutz abgeraten worden)

  6. Keine andere Allegorie hat die Menschen so beschäftigt wie die Apokalyptischen Reiter.
    Sie symbolisieren Krieg und Tod und darüberhinaus das Schicksal der Menschheit.
    Für die Gläubigen sind sie auch der Fingerzeig Gottes, der den Menschen mahnt „Gedenke dass du sterblich bist“

    Wir befinden uns gerade auf „dünnem Eis“, nach dem Klimaschock kam der Coronaschock und jetzt der Ukraineschock.
    Da kann man schon trübsinnig werden.

    • “trübsinnig werden” – In der Bewusstseinsbetäubung der wettbewerbsbedingten Symptomatik ist trübsinnig …!? 👋😎

  7. @Holzherr: “… wenn das und das nicht erfüllt werde, gehe die nächste Atomwaffe direkt über einer baltischen Stadt nieder.”

    Das ist sehr naiv spekuliert – Tatsächlich wird er höchstwahrscheinlich eine Atomgranate in der Ukraine einsetzen, wenn er nicht voran kommt oder rückwärts muss, gleichzeitig auch um den Westen zum Finale herauszufordern.

    Ich kann es nur immer wieder wiederholen: Es ist angesichts der vielen Krisen an der Zeit für eine Kommunikation mit allen Ländern unseres Lebensraumes Erde, damit der unserer Dummheit entsprechende Wettbewerb endlich in einem globalen Gemeinschaftseigentum OHNE wettbewerbsbedingte Symptomatik beendet wird und Mensch klug und weise, entsprechend der unverfälschten Wahrheit unserer spirituellen Philosophie.

  8. hto
    trübsinnig bedeutet in etwa “bedrückt sein”. Manche Menschen fühlen sich bei Regenwetter nicht wohl, andere erwachen im Regen geradezu.

    In der gegenwärtigen Krisensituation fühlen sich die meisten bedrückt, es gibt aber auch Menschen die sie aufgefordert fühlen ,tätig zu werden.

    Wer wäre denn jetzt der Ansprechpartner in unserer Bundesregierung ?

    • Nochmal “trübsinnig” – Wir befinden uns nicht gerade, sondern schon sehr sehr lange auf “dünnem Eis”. 😉

  9. Erst einmal braucht man die eine Stimme die ansprechen, bzw. mit Weigerung den wirklich-wahrhaftig vernünftigen Willen durchsetzen kann.

  10. Thomas Grüter
    “Aber insgesamt lässt sich kaum erkennen, was sich eigentlich in welcher Reihenfolge abspielt oder welchen Sinn das haben soll.”

    Im Chaos einen Sinn zu suchen, das widerspräche schon den Begriffen. Das Chaos hat keine Ordnung und auch keinen Sinn.

    Sie weisen ja mit Recht daraufhin, dass für die Gläubigen das Weltenende auch ein Neubeginn in Gerechtigkeit ist.

    Also kann eine Erklärung der Apokalypse nur in religiösem Rahmen stattfinden, oder nicht ? Oder ist die Apokalypse psychologisch zu deuten als Seelenzustände, die jeder Mensch durchlaufen kann. ???
    Und dass mein Nick geradezu passt, das ist doch kein Zufall mehr .

    • Grüter: “Aber insgesamt lässt sich kaum erkennen, was sich eigentlich in welcher Reihenfolge abspielt oder welchen Sinn das haben soll.”

      Wenn es eindeutiger geschrieben wäre, womöglich so, daß besonders wir heute es einfach verstehen können, hätte es die Zeit sicher nicht so lange überdauert!? 😎

  11. Die Apokalypse aussitzen
    Nichts ist einfacher als eine Apokalypse zu überleben: Vermeide einfach am Ort zu sein wo die Apokalypse stattfindet! Denn die Apokalypse aus der Bibel, die Apokalypse von der die meisten Menschen sprechen, ist menschengemacht und wer sich weit weg von allen Menschen befindet, der ist sicher.

    Genau das ist der Grund, warum ich die Idee, die Menschheit multiplanetar zu machen, sinnvoll finde. Weil die grösste Gefahr für den Menschen der Mensch ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass Majestix (aus Asterix+Obelix) der Himmel auf den Kopf fällt oder auch die Wahrscheinlichkeit, dass ein Asteroid das Leben auf der Erde auslöscht ist geradezu lächerlich gering im Vergleich zur Wahrscheinlichkeit, dass Menschen alles vernichten oder auch nur die menschliche Zivilisation in Grund und Boden versinken lassen.

    Doch selbst Menschen sind nicht in der Lage alles zu vernichten. Sie schaffen vielleicht den Planeten Erde, nicht aber den Rest. Selbst wenn die Erde unbewohnbar wird, können Menschen auf andern Orten im Sonnensystem überleben (nur dass die andern Orte eigentlich auch unbewohnbar sind).

    • In etwa so, Herr “Holzherr” (die doppelten Anführungszeichen nur deswegen, weil ein als solches unerkennbares Pseudonym verwendet worden ist, was einigen (nicht nur) im Web als unschicklich gilt) : Entstehen besondere Probleme, zeichnen sie sich klar erkennbar ab, ist immer auch die Abreise eine Option, die manchmal sozusagen auch mit Lichtgeschwindigkeit erfolgen darf.

      Beim hier gemeinten Hominiden, der ja schon se-ehr lange auf diesem Planeten sozusagen herum turnt, ist es aus Bärensicht zudem so, dass er viele viele zig Jahrtausende sozusagen ungünstig verharrt hat, intellektuell, kognitiv und auch technisch, technologisch, so dass idT die Gefahr besteht, dass er zu derartigem Verharren zurück finden könnte.

      Sicherlich sind werter Kommentatorenfreund, höchst werte hier Inhalte gebende Kraft und Dr. Webbaer bei derartiger Einschätzung nicht allzu fern voneinader.

      Mit freundlichen Grüßen
      Dr. Webbaer

  12. Die vier Reiter der Apokalypse

    Die Reiter der Apokalypse sind Anthropomorphe Personifizierungen. Bekannt geworden sind die vier Reiter der Apokalypse Tod, Krieg, Pestilenz und Hunger. Der älteste Reiter der Apokalypse Kaos verließ die Gruppe, bevor sie groß raus kam.

    In “Das Licht der Phantasie” bemüht sich Zweiblum, ihnen ein Kartenspiel beizubringen, an dessen Name sie sich später allerdings nicht mehr erinnern. Es klang wie etwas auf dem man Flüsse überquert. (Bridge)

    Die Reiter der Apokalypse treten stets dann auf wenn der Untergang der Scheibenwelt unmittelbar bevorsteht, also die Apokalypse ausgelöst wurde.

    In “Der Zauberhut” machen sie vor ihrem apokalyptischen Ritt allerdings eine kleine Pause in einer Taverne. Dabei betrinken sie sich so stark, dass sie nicht mitbekommen wie ihre Pferde gestohlen werden. Anschließend weigern sie sich als die apokalyptischen Fußgänger los zu ziehen.

    Aus https://www.ankh-morpork.de/index.php?seite=2600&title=Reiter_der_Apokalypse

    😉

  13. @hwied 01.04. 09:36

    „Wir befinden uns gerade auf „dünnem Eis“, nach dem Klimaschock kam der Coronaschock und jetzt der Ukraineschock.“

    Eigentlich kommen alle drei Schocks historisch gesehen regelmäßig vor. Nur für die individuellen Menschen sind sie Neuigkeiten, die sie jetzt selbst erleben dürfen.

    Der Klimaschock war früher meistens nur lokal, regionales Ausnahmewetter kommt immer wieder vor und führt zu Ernteausfällen. In Zeiten globalen Handels ist der lokale Mangel allerdings kein Problem mehr, lokale wetterbedingte Produktionsausfälle lassen sich leicht mit Importen ersetzen, wenn man nur eine halbwegs florierende Wirtschaft und entsprechend Geld dafür hat. So haben wir jetzt allerdings ein globales Klimaproblem, da hilft dann importieren nur noch, wenn man deutlich mehr Geld als andere Länder hat. Also haben wir die früher üblichen lokalen Wetterrisiken inzwischen als Klimawandel auch global.

    Der Coronaschock ist auch historisch gesehen sehr normal, eigentlich sogar noch reichlich glimpflich. Pest und Ebola sind da eine andere Nummer. Oder man denke erstmal an die Ureinwohner Amerikas, die zu 90% von den eingeschleppten Seuchen der Europäer dahingerafft wurden.

    Naja, und der Urkrainekrieg ist immer noch eher ein Kleinkrieg, verglichen mit dem 1. und 2. Weltkrieg, und vor allem wenn man diesen Krieg mit den zu erwartenden Auseinandersetzung vergleicht, wenn der Kalte Krieg heiß geworden wäre.

    Ängste kommen hier immer auf, wenn es eben noch schlimmer kommen kann. So bewegen sich die Prognosen des Klimawandels zwischen 1,5° und 4,5°, und wenn sich jetzt eine tatsächliche Erwärmung von z.B. 4° einstellt, dann ist das eine Katastrophe. Oder wenn eine richtige Seuche aufkommt, an der gleich 30% der Menschen sterben oder eben wenn sich der Ukrainekrieg zu einer vollen Auseinandersetzung zwischen der Atom-Welt-Macht Russland und der Nato entwickelt.

    Die begründeten Ängste übersteigen hier also um ein Vielfaches das, was derzeit (noch) wirklich passiert. Der Schock beim individuellem Menschen, der die Probleme erstmals wirklich wahrnimmt, ist natürlich ein Resultat davon, dass er vorher die eigentlich normalen Gefahren verdrängt hat.

    Das religiöse Spiel mit der Angst hat darüber hinaus eine lange Tradition. Ein Strafe der Götter, die auf mangelnde Gehorsamkeit gegenüber den Göttern folgt, wird gerne von Priestern aller Art angedroht.

    Wenn man dies genau untersucht, scheint hier allerdings eine Motivation seitens der Götter an einer Vernichtung der Biosphäre nicht plausibel zu sein. Mit der Ausnahme einer gefährlichen Seuche, die könnte tatsächlich die Belastung der Ökosysteme durch den Menschen auf diesem Planeten reduzieren helfen.

    Aber noch sieht es so aus, als wären wir durchaus in der Lage, die ökologischen Probleme, die wie verursachen, selber zu lösen.

  14. Tobias Jeckenburger,
    die Geschichte wiederholt sich,
    Der große Gatsby, die Inflation, die Titanic ist bereits Geschichte, der Charleston, die Leute haben damals das Chaos beherrscht, heute tun wir es wieder, mit 10 % Preissteigerung aktuell, E-Autos können nicht ausgeliefert werden, Firmen stehen vor dem Kollaps.
    Die Götter sind besoffen.

  15. Apokalypsen und Erlösungsglaube
    Apokalypsen offenbaren uns die wahre Natur des menschlichen, sozialen und politischen Lebens, nämlich seine strukturelle Boshaftigkeit, die in Untergang und Zerstörung mündet. Erst nach der Zerstörung und nach dem Endgericht kommt die Erlösung von dieser inhärenten, strukturellen Boshaftigkeit und es beginnt ein immerwährendes Zeitalter der Harmonie in dem es keinen Tod, keinen Hunger, keinen Krieg und kein Altern mehr gibt. Oder wie man bei Johannes liest:

    „Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, auch das Meer ist nicht mehr. Ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott her aus dem Himmel herabkommen; sie war bereit wie eine Braut, die sich für ihren Mann geschmückt hat. Da hörte ich eine laute Stimme vom Thron her rufen: Seht, die Wohnung Gottes unter den Menschen! Er wird in ihrer Mitte wohnen, und sie werden sein Volk sein; und er Gott, wird bei ihnen sein. Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen: der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen.“

    Behauptung: Apokalyptisches Denken ist Hoffen und Glauben an das Jenseits, an das Paradies, das sich nur in einer völlig anderen Ordnung errichten lässt, das erst nach der Zerstörung alles Diesseitigen entstehen kann.

    Nicht nur das Christentum, auch alle sozialistischen Ideen sind Erlösungsreligionen, sind auf ein Jenseits fixiert. Und all diese Erlösungsreligionen müssen von der heutigen Menschheit verlassen und überwunden werden, denn das Jenseits kann kein sinnvolles Ziel für die Menschheit sein. Vielmehr gilt es das Diesseits besser zu machen und damit zu beginnen, den Menschen als Lebewesen und Geisteswesen besser zu verstehen und mit diesem neuen anthropologischen Ansatz genau die Extreme zu vermeiden, die in den Abgrund führen. Und ja, es braucht auch Machtmittel um diejenigen auszubremsen, die mit Tod und Verderben spielen.

    • Howdy, hierzu kurz :

      Apokalyptisches Denken ist Hoffen und Glauben an das Jenseits, an das Paradies, das sich nur in einer völlig anderen Ordnung errichten lässt, das erst nach der Zerstörung alles Diesseitigen entstehen kann.

      Nicht nur das Christentum, auch alle sozialistischen Ideen sind Erlösungsreligionen, sind auf ein Jenseits fixiert. [Ihre Nachricht]

      Kollektivistisches Denken ist auf das Diesseitis fixiert, sofern es nicht religiös angeleitet ist.
      Der “Führer” hatte hier seine Ideen, Ökologisten und Kommunisten haben andere Ideen, die allerdings besondere Ausgestattung des Diesseits meinen; bei unseren theozentrisch kollektivistischen Freunden ist nicht ganz klar, was sie meinen, ihre diesbezügliche Apokalypse scheint nicht sonderlich fein ausgearbeitet zu sein.

      Mit freundlichen Grüßen
      Dr. Webbaer

  16. Zu lionionoil
    “Die Götter sind besoffen…”
    Nicht die Götter sondern die Menschen die ihren falschen Götzen nachlaufen oder sich selbst zu Göttern machen und Hare Krishna singen. Diese Apokalypse wär ja mal was für die Medien bzw. Werbeindustrie. Diese anreitenden Reiter versprechen hohe Einschaltquoten und damit teure Werbeblöcke. Vielleicht könnte man entsprechende Aktien ausgeben und Banker damit spekulieren lassen . Bekannte Modehäuser kämpfen um das Vorrecht diese “Reiter” einkleiden zu dürfen und Paparazzi s bieten exklusiv Zeitungen erste Fotos an. Vielleicht findet sich eine Automarke die diesen Reitern ihre Autos für Pferde anbietet , Promis aus der Showszene komponieren entsprechende Lieder usw…
    Diese Totalvermarktung der Apokalypse verspricht höchste Gewinne, egal ob man danach ins Gras beißt, aber das ist nicht nur englischer Humor sondern wohl der Zeitgeist. Weswegen sollen eigentlich diese Reiter kommen ?

  17. Martin Holzherr
    Erlösungsreligionen,
    ich wage jetzt einmal folgenden Gedanken,
    Wir stammen von den Saurier ab und das waren Eierleger.
    Um leben zu können muss der kleine Saurier seine Schale zerstören , erst dann beginnt sein selbstbestimmtes Leben.
    auch die Metarmorphose bei den Insekten geht den Weg der vollständigen Umwandlung.
    Das sollte doch in unseren Genen noch vorhanden sein.
    In abgeschwächter Form ist die Pubertät auch eine Zerstörung, die Zerstörung der Kindheit.
    Wenn ein Kind seine Puppe vergräbt, dann um einer anderen Zukunft willen.

    • Wer an den wahren Menschen erst nach der Zerstörung des falschen Menschen glaubt, ..
      wird Zerstörung ernten und wer total daran glaubt, wird totale Zerstörung ernten.

  18. @Holzherr

    Da steht nichts von Schlaraffenland, es wird nur einen neuen Anfang für das “Projekt Geist-Mensch-Seele” geben, also eine neue/weitere Evolution in Quanten und …, mit bereinigter (Bewusstseins-)Energie, wenn wir diese wie in der Vorsehung (“göttliche Sicherung”) vergeigen / nicht überwinden!!!

  19. Golzower,
    jetzt wird es interessant. Vor der Vermarktung werden die Frauenverbände mindestens 2 Reiterinnen für sich einfordern.
    Für die Filmindustrie muss mindestens eine/er farbig sein. Und in welcher Sprache reden die, in Englisch ? Und tragen sie Markenjeans?
    Bei den Pferden müssen wir fortschrittlich denken. Die sind keine Tiere , sondern Roboter mit der neusten Technik, die auch später anstelle der Marsrover Verwendung finden.
    Und… als Berater nehmen wir natürlich Elon Musk.
    c golzow & lion future industries

  20. “Als (das Lamm)”

    Der Typ hat einfach zu viel narrische Schwammerl gefressen -mehr ist da nicht dran.

  21. Und heute? Heute will man Klicks generieren. Die Apokalypse ist in erster Linie ein Medienereignis. An das “himmlische Jerusalem” glaubt eh kein Mensch! “Der Rubel muß rollen” -hat heute eine fast magische Bedeutung. Aber nicht vergessen: wir werden alle steeeerrrrbeeeen! *gähn*

    • @Hilsebein

      Schwammerl für Vernunft und Bewusstseinsentwicklung – Ach nur daher die vielen logischen Worte für ein wirklich-wahrhaftig friedliches Zusammenleben, obwohl das Gehirn ja auch mit intensiver Meditation viel echt kluge Philosophie OHNE wettbewerbsbedingte Symptomatik produzieren können soll!? 🤔😃😇

  22. @ Grüter

    Wenn Sie mich fragen, so hat es mal, um auch mal etwas positives zu schreiben, F. Nietzsche am besten erfaßt. Ich zitierte es schon vor Jahren im Blog von Christian Hoppe, aber falls es vergessen wurde hier noch mal:

    “Das »Himmelreich« ist ein Zustand des Herzens nicht etwas, das »über der Erde« oder »nach dem Tode« kommt. Der ganze Begriff des natürlichen Todes fehlt im Evangelium: der Tod ist keine Brücke, kein Übergang, er fehlt, weil einer ganz andern bloß scheinbaren, bloß zu Zeichen nützlichen Welt zugehörig. Die »Todesstunde« ist kein christlicher Begriff – die »Stunde«, die Zeit, das physische Leben und seine Krisen sind gar nicht vorhanden für den Lehrer der »frohen Botschaft« . . . Das »Reich Gottes« ist nichts, das man erwartet; es hat kein Gestern und kein Übermorgen, es kommt nicht in » tausend Jahren« – es ist eine Erfahrung an einem Herzen; es ist überall da, es ist nirgends da . . .”

  23. Nietzsche soll gesagt haben: “Gott ist tot” – Das hat er wohl in der Erkenntnis von Gott und Vernunft gesagt haben, weil die philosophisch Reine Vernunft in der Systemrationalität des reformistischen Zeitgeistes zum Wohle des imperialistisch-faschistischen Erbensystems verkommen ist!?

  24. @ hto

    Nietzsche gleicht einem Bergwerk, man kann in seinen Schriften alles und das Gegenteil davon finden. Er beherrschte den Perspektivenwechsel wie kaum ein anderer. —gelöscht, bitte bleiben Sie sachlich— .

    • Wenn man der Bibel folgt, dann kommt nach dem Tode garnichts, denn der Tod ist die “Gnade Gottes” (die totale Löschung der Festplatten und Arbeitsspeicher), die sich der/die Gestorbene im Laufe der Reinkarnation/Wiedergeburt(en) redlich verdient hat.

  25. Wenn Mensch allerdings …, dann ist das “Jüngste Gericht” kein Gerichtstag, sondern ein Feiertag zur Freude über die gottgefällige/vernünftige Überwindung des Schicksals der “göttlichen/vernünftigen Sicherung” des Geistes der Schöpfung / des Universums. 🤗

  26. @Holzherr 01.04. 16:36

    „…und mit diesem neuen anthropologischen Ansatz genau die Extreme zu vermeiden, die in den Abgrund führen. Und ja, es braucht auch Machtmittel um diejenigen auszubremsen, die mit Tod und Verderben spielen.

    @Holzherr 01.04. 16:54

    „Wer an den wahren Menschen erst nach der Zerstörung des falschen Menschen glaubt, wird Zerstörung ernten und wer total daran glaubt, wird totale Zerstörung ernten.“

    Offenbar macht es hier den Unterschied, wie man denn mit menschlicher Unzulänglichkeit klar kommen will. Verstehen und bearbeiten plus ausbremsen mit Gewalt ist sicher friedlicher als einfach gleich umbringen. Und vermutlich auch aussichtsreicher. Wer selber sofort zu radikaler Gewalt greift, ohne überhaupt mal zu fragen, wie es der zu bekämpfende Mensch selber sieht und wie er seine Haltung begründet, der verspielt doch selber seine eigene Glaubwürdigkeit.

    @hto 01.04. 22:51

    „Das hat er wohl in der Erkenntnis von Gott und Vernunft gesagt haben, weil die philosophisch Reine Vernunft in der Systemrationalität des reformistischen Zeitgeistes zum Wohle des imperialistisch-faschistischen Erbensystems verkommen ist!?“

    Wirtschaftssystem und Steuermodalitäten sind jetzt aber nicht unbedingt so philosophisch. Wie stellst Du dir denn ein allgemeines Übereinkommen der Menschen mit der wahren Vernunft vor? Ich denke immer, man kann sich mit guten Argumenten durchaus gegenseitig näherkommen, auch wenn manchmal persönlicher Profit Vorrang haben kann.

    Das ist sicher nicht jedem bewusst, wenn er dessen Lied singt, dessen Brot der isst. Aber das kann man nur mit geduldiger Kleinarbeit bearbeiten, und oft muss man nicht nur auf eine neue Generation von Menschen warten, sondern auch noch solange warten, bis die Vertreter des alten Paradigmas wirklich ausgestorben sind.

    Gerade der Abbau des Patriarchats brauchte bei uns seine Zeit, und ist noch nicht mal vollständig errungen. Wie kommt man auf die Idee, dass das in anderen Kulturen schneller gehen kann? Kulturelle Errungenschaften wollen errungen sein, dass dauert seine Zeit. Mit Bombardierungen wie in Afghanistan kommt man nicht zum Ziel, man müsste letztlich zu viele Menschen töten, und dann kommt die Frage auf: Für wen macht man das denn dann?

    Kultur braucht immer Zeit, und Mühe und immer wieder neue Ideen, wie man denn doch wieder was bewegen kann. Und genau das ist auch unsere Chance, die wir haben.

  27. @Jeckenburger

    “Wirtschaftssystem und Steuermodalitäten” – Wenn GRUNDSÄTZLICH alles Allen gehören darf, auf der Basis eines GLOBALEN Gemeinschaftseigentums mit KOSTENLOSER Nahrung, MIETFREIES Wohnen und ebenso KASSEN-/KLASSENLOSER Gesundheit, dann brauchen wir KEIN Wirtschaftssystem mit Steuern zahlen, in solch ökologisch-ökonomischer Menschlichkeit OHNE wettbewerbsbedingte Symptomatik hat “Wer soll das bezahlen?” und Arbeitsverteilung von privatwirtschaftlich-unternehmerischen Abwägungen keine Macht mehr.

    Es fällt dann einiges weg, wenn Inflation und manipulativ-schwankende “Werte” keine Rolle mehr spielen können!?

  28. Jeckenburger: “Mit Bombardierungen wie in Afghanistan kommt man nicht zum Ziel, …”

    Ganz genau, deshalb hätte es in der Ukraine statt Gegengewalt den Einmarsch und Kommunikation geben müssen, vor allem bei uns!!!

  29. Die dankenswerterweise bereit gestellte Erklärung / Einschätzung deckt sich mit dem Kenntnisstand des Schreibers dieser Zeilen; die Apokalypse stellt, weil nicht nur im Christentum so ideell vorhanden, den Endsieg sozusagen eines Gottes dar, der dann eben nicht mehr mit (göttlicher) Konkurrenz zu rechnen, nicht mehr so irgendwie zu teilen hätte,
    ansonsten die(se) Welt nicht zu Ende sei.

    Hier bei – ‘Solange die Erde von Kriegen verheert wird, bleiben uns die Reiter erhalten. Und sie wüten teilweise grausamer als in Apokalypse. Nicht Gott hat sie geschickt, wir haben sie selbst losgelassen. Und das ist viel schlimmer.’ [Artikeltext] – nagt Dr. Webbaer noch ein wenig, denn es ist womöglich schon eine Spur cooler, wenn der Bär (oder Mensch) so ‘losgelassen’ hätte, so auch irgendwie abwehrend handeln könnte.

    Die sog. Apokalyptischen Reiter dürfen womöglich, neben ihrer theologischen Berechtigung, immer schon als Teil einer Pop-Kultur verstanden werden, nicht nur beispielsweise Jim Morrison oder Terry Pratchett spielten sozusagen mit dieser Idee, sondern diese Idee ist heutzutage allgemein impkementiert, garin vielen Computerspielen auch, bspw. im Spiel mit dem Namen ‘NetHack’.

    Jüngstes Gericht (‘Judgment Day’) und so …
    könnten allerdings schon etwas Abschließendes haben.

    Mit freundlichen Grüßen und vielen Dank für diesen Text
    Dr. Webbaer

    • Hierzu vielleicht noch kurz :

      * […] nicht nur beispielsweise Jim Morrison oder Terry Pratchett spielten sozusagen mit dieser Idee, sondern diese Idee ist heutzutage allgemein imp[l]ementiert, gar [] in vielen Computerspielen auch, bspw. im Spiel mit dem Namen ‘NetHack’.


      Wenn das Leben einen Anfang hat, so denken viele, auch einen Tod kennen muss, um (gar definitorisch) Leben sein zu können, ansonsten wäre Beibehalt von Struktur dann etwas anderes, entsteht – philosophisch – bei nicht wenigen auch die Idee, dass die(se) Welt einen Anfang und ein Ende haben muss.

      Einige schließen sich so nicht an, denn, philosophisch ist dies gänzlich klar :
      Vom Nichts kommt nichts.

      Mit freundlichen Grüßen
      Dr. Webbaer (der zu dieser kleinen Problematik noch über Erinnerung, die Ideen eines (französischen) Philosophen meinend, verfügt, der (vor ca. 40 Jahren) meinte (auch das obige Argument mit dem “Von Nichts kommt nichts!” referenzierend), dass sich dieses Universum ausbreitet, dann zusammenzieht, auf Punktgröße sozusagen, um sich idF wieder explosionsartig auszubreiten u.s.w. – Dr. Webbaer will an dieser Stelle nicht psychologisierend werden)

  30. @hto 02.04. 04:52

    „…und Arbeitsverteilung von privatwirtschaftlich-unternehmerischen Abwägungen keine Macht mehr.“

    Privatwirtschaftliche Unternehmen bringen eine Menge Vorteile mit sich. Hier wird effektiv gearbeitet, und hier wird recht schnell auf sich ändernde Bedarfssituationen reagiert. Und hier werden Risiken auf eigene Rechnung eingegangen, die sich ein Staatsbetrieb normalerweise nicht leisten kann. Da möchte ich nicht drauf verzichten. Ich halte nicht viel von Planwirtschaft wie zu Sowjetzeiten, zentral gelenkte Staatsbetriebe funktionieren einfach zu schlecht.

    „Es fällt dann einiges weg, wenn Inflation und manipulativ-schwankende “Werte” keine Rolle mehr spielen können!?“

    In der Tat gibt es auch gravierende Nachteile der Privatwirtschaft, allem voran eine immer größere Anhäufung von Privatvermögen, welches ein ständiges Wirtschaftswachstum erfordert. Ohne Wachstum gerät der Kapitalismus sofort in Überflusskrisen, dass ist finde ich nicht nur ungut, sondern sogar gefährlich.

    Um diesen Nachteil auszugleichen, wären allerdings mehr Erbschaftssteuern und auch Vermögenssteuern durchaus geeignet, und könnten eine wachstumsfreie Wirtschaft praktikabel machen. Aber so weit sind wir wohl noch nicht. Einerseits müsste man entsprechende Steuern eher weltweit koordiniert einfügen, weil sich sonst das Kapital dieser Besteuerung entzieht, und andererseits gibt es derzeit auch noch Potential für ein sinnvolles Wirtschaftswachstum. Nicht unbedingt bei uns, aber eben in den vielen noch ziemlich armen Ländern dieser Welt. Das mit der wachstumsfreien Wirtschaft hat also eigentlich noch Zeit.

    Irgendwann fährt aber der Kapitalismus unvermeidlich wirklich vor die Wand, wenn hier nicht irgendwann steuerliche Bremsen eingebaut werden. So sehe ich das zumindest.

    Wie jetzt göttliche Inspirationen unternehmerische Abwägungen ersetzen sollen, ist mir nicht klar. Irgendwie muss es doch organisiert werden, was wer wie konkret produzieren soll, und wer dann das Recht hat, sich was und wieviel davon zu leisten. Hier ist eine Marktwirtschaft sinnvoll, vor allem, wenn sie in ein vernünftiges Gesamtkonzept eingebunden ist.

  31. @Jeckenburger: “… die sich ein Staatsbetrieb normalerweise nicht leisten kann.”

    Da steckt der Denkfehler, denn wenn es global nur noch um ökologisch-ökonomische Planwirtschaft geht (der Ostblock steckte damals gezwungenermaßen im Wettbewerb!), es also keinen Wettbewerb, kein Steuern zahlen und keine manipulativ-schwankenden Handels-Werte mehr gibt, dann mag manches langsamer gehen, aber “Können wir uns das leisten?” und “Wer soll das bezahlen?” macht dann auch keinen Sinn mehr / hat dann keine Macht mehr, es wird eine ganz andere Normalität sein.

    Es muss ja nicht alles konsequent verstaatlicht werden, wenn Selbstständigkeit wirklich selbst oder in gleichberechtigt-beteiligter Genossenschaft ohne Wachstumswahn und ohne Ausbeutung von Lohnabhängigen ablaufen kann, aber die Schlüsselstellen der global-demokratischen Organisation schon, vor allem die der kostenlosen Grundversorgung.

  32. Gemeinschaftseigentum “wie im Himmel all so auf Erden”, oder anders gesagt: Die globale Genossenschaft ohne Gewinnorientierung!?
    😇🤗✊😎

  33. Tschuldigung, um der Deutlichkeit wegen, muss es besser lauten: “… ohne wettbewerbsbedingten Zwang zu Gewinnorientierung und Expansionskurs.

  34. @hto 02.04. 15:33

    „…ohne wettbewerbsbedingten Zwang zu Gewinnorientierung und Expansionskurs.“

    Wo ist das Problem? Wenn Futtermittel knapp werden, wird Fleisch teurer, und die Verbraucher reagieren, und kaufen weniger Fleisch. Besser als die Preise künstlich niedrig halten, und dann Schlange zu stehen. Zumal die höheren Preise auch dazu führen können, das man etwa guckt, wie man Insekten züchten kann, oder ob man nicht auch tierisches Eiweiß mittels Bakterien herstellen kann, die man mit grünem Wasserstoff füttern kann.

    Solche Innovationen fallen doch mehr oder weniger weg, wenn man die Markteffekte wegreguliert.

    Hier profitiert nicht nur der, der die Innovationen einführt, sondern am Ende auch die Kunden.

    Wenn sich allerdings mehr Kapital sammelt, als wieder angelegt werden kann, dann ist es nötig, von dem Kapital mittels Vermögens-und Erbschaftssteuern so viel abzuzweigen, dass das System stabil weiter laufen kann.

    So muss man eben nicht für stetiges Wirtschaftswachstum sorgen, und keine Verschwendung fördern. Also z.B. Privatautos kann man vermeiden, wenn man eben nicht ständiges Wirtschaftswachstum braucht. Das kommt nicht nur der Umwelt entgegen, sondern wäre auch eine Basis für kürzere Arbeitszeiten und unkompliziertere Sozialsysteme, also z.B. ein bedingungsloses Grundeinkommen.

    Wichtig für die Beschäftigten ist doch, dass sie nicht unter so viel Druck stehen, und jede angebotene Arbeit annehmen müssen. Wer effektiver arbeitet, soll aber auch mehr verdienen können, das gilt für Unternehmen als ganzes wie auch für die Angestellten.

    Grundsätzlich wären mit mehr Vermögens- und Erbschaftssteuern auch gleich weniger Lohn- und Einkommenssteuern verbunden, ein zusätzlicher Vorteil. Soweit wie aber die Wirtschaft sinnvoll weiter wachsen kann, kommt hier auch das wachsende Kapital letztlich den Menschen zugute. Wenn hier in mehr Immobilien und Maschinen investiert wird, muss dieses auch irgendeinen Besitzer haben, deshalb müssen Vermögens- und Erbschaftsteuern auch wieder niedrig genug sein, dass hier sinnvolles Wachstum überhaupt möglich ist.

    So müsste man doch auf die Dauer eine entspanntere Lebensweise hinbekommen. Gerade angesichts der wohl zügig zu finanzierenden Energiewende und auch noch angesichts womöglich höherer Rüstungsausgaben wäre es an der Zeit, im Gegenzug die grassierende Verschwendung abzubauen. Das macht dann noch mal Einiges mehr möglich, schätze ich.

    Ein verstaatlichter Stillstand dagegen gerade nicht.

  35. @Jeckenburger

    Und weil kompliziert noch milde ausgedrückt ist:
    Glaubst Du wirklich alle Menschen dieses Planeten bekommen ein Grundeinkommen, damit das Spiel im gewohnten Verhältnis von 1:5 der Weltbevölkerung weitergeht???

    Und wenn das manipulativ-schwankende Spiel trotz des Klimawandels und der Ressourcenknappheit (Wasser!!!) so weitergeht, werden wir dann nicht ein Sterben durch Hunger, Durst und Krieg in der Weltbevölkerung erleben, wogegen der Krieg in der Ukraine wie ein Witz aussehen wird???

  36. @hto 03.04. 23:01

    „…,werden wir dann nicht ein Sterben durch Hunger, Durst und Krieg in der Weltbevölkerung erleben,…“

    Kann ich auch nicht sagen, wie die Geschichte wirklich weitergeht. Auf jeden Fall wären zunehmende Vermögens- und Erbschaftssteuern auf dem Weg zu einem zumindest relativen Gemeineigentum. Soweit wie es praktikabel ist, und insbesondere wenn weiteres Wirtschaftswachstum immer sinnloser wird, könnte man diesen Weg ja gehen.

    Noch gibt es richtig viel zu investieren, insbesondere in den derzeit noch armen Ländern. Einerseits stehen dem eine Menge Probleme entgegen, also etwa Bildungsmangel oder übermäßige Einnahmen durch Export von Rohstoffen, andererseits muss sich letztlich auch das Kapital selber auf die Suche nach neuen Märkten machen, und kommt dabei hoffentlich an den noch armen Ländern gar nicht vorbei.

  37. Tobias Jeckenburger,
    die Planwirtschaft hat nur partiell funktioniert. Wenn die Menschen nicht von ihr überzeugt sind, dann funktioniert sie nur schlecht.

    hto,
    Die Verstaatlichung (Vergesellschaftung) der Landwirtschaft in der ehemaligen DDR ist von den Bauern abgelehnt worden. Die gleichen Bauern mussten dann auf ihrem ehemaligen Boden arbeiten. Das dies nur schlecht funktioniert, das war absehbar.
    Gegen den Willen der Mehrheit der Bevölkerung ist Gemeinschaftseigentum nicht durchsetzbar.

    In der Finanzkrise 2008 hat sich gezeigt, dass die staatlichen Geldinstitute schlechter abschnitten, weil sie nicht schnell genug reagieren können. Und das Hauptmanko, in den Vorständen und Aufsichtsräten der staatlichen Banken sitzen die abgehalfterten Parteifunktionäre.

    Gemeinschaftseigentum muss auch verwaltet werden. Mit Planwirtschaft geht das nicht.

  38. “… die Planwirtschaft hat nur partiell funktioniert.”

    Sie hat ÜBERHAUPT NICHT FUNKTIONIERT, denn sie STAND DAMALS grundsätzlich weiterhin im nicht kompatiblen Wettbewerb mit der Weltwirtschaft! 🥴

    “… in den Vorständen und Aufsichtsräten der staatlichen Banken sitzen die abgehalfterten Parteifunktionäre.”

    In einem GLOBALEN Gemeinschaftseigentum wird es Banken garnicht mehr geben, weil sie nicht mehr gebraucht werden, dann wird es auch mit dem bargeldlosen Zahlungsverkehr erst wirklich-wahrhaftig gerecht!!!
    👊😎

  39. @lioninoil 04.04. 10:09

    „Gemeinschaftseigentum muss auch verwaltet werden. Mit Planwirtschaft geht das nicht.“

    Genau das ist ja das Problem. Es gibt Genossenschaften wie den Spar-und-Bau-Verein in Dortmund, der funktioniert seit über 100 Jahren wunderbar und ist mit Abstand der beste Vermieter in Dortmund. Aber es gab auch eine Neue Heimat als gewerkschaftliche Genossenschaft, die von den eigenen korrupten Angestellten ausgeplündert worden ist und in der Folge pleite gegangen ist.

    Deshalb wäre ich für eine Entschärfung des Kapitalismus durch Vermögens- und Erbschaftssteuern, damit die Gemeinschaft mitverdienen kann, und gleichzeitig die Effektivität von Führungsetagen, die auf eigene Rechnung arbeiten können, erhalten bleibt.

    hto 04.04. 12:26

    Sie hat ÜBERHAUPT NICHT FUNKTIONIERT, denn sie STAND DAMALS grundsätzlich weiterhin im nicht kompatiblen Wettbewerb mit der Weltwirtschaft!

    Ich denke eher im Gegenteil. Es gab im kalten Krieg eine lange Liste von Gütern, die nicht in den Ostblock geliefert werden durften, und das hat auch durchaus zum Zusammenbruch dieses Systems beigetragen. Ein offener Güteraustausch fördert doch letztlich jede Wirtschaft, das hat doch gerade gefehlt. Auch der Sozialismus hatte Stärken und Schwächen, die man mit freiem Handel besser hätte ausgleichen können.

    Was zum Zusammenbruch sicher mit beigetragen hat, dass waren die sowjetischen Rüstungsausgaben. Die Nato hatte auch einfach mehr als doppelt so viele Einwohner als der Warschauer Pakt, dass macht sich nicht nur in den produzierbaren Mengen von Wirtschaftsgütern bemerkbar, sondern auch indem es mehr schlaue Menschen gibt, die in Entwicklungsabteilungen neue Produkte entwickeln können. Letztlich haben auch unsere weit besseren Computer den Kommunismus mit zum Scheitern gebracht, insbesondere weil diese eben nicht in den Osten geliefert werden durften.

    Das ging nicht alles auf die Rechnung der Planwirtschaft, aber unterm Strich war sie eben dann doch wirklich ineffektiver. Man hat sich davon auch wirklich nachhaltig abgewendet, sowohl in Russland wie auch in China. Einfach aus der eigenen Erfahrung heraus.

    Speziell in Russland hat man inzwischen ein gegenteiliges Problem: Oligarchen, die so gut vernetzt sind, dass sie kaum Steuern zahlen müssen, die sich dann auch mit Öl-und Gaseinnahmen zufrieden geben, und die eigentliche Produktivwirtschaft auch wieder leidet. Eine florierende Marktwirtschaft kann auch auf diese Weise eingeschränkt werden.

  40. @Jeckenburger

    1. Wo das mietfreie und NICHT spekulative / NICHT gewinnorientierte Wohnen verwaltet wird, da kann nichts ausgeplündert werden.

    2. Weil ich meine Argumentation falsch ausgedrückt habe:
    Sie hat ÜBERHAUPT NICHT FUNKTIONIERT, denn sie STAND DAMALS grundsätzlich-gezwungenermaßen weiterhin im Wettbewerb mit der “freiheitlichen” Weltwirtschaft, da kann der Sozialismus/Kommunismus nicht “gegenan stinken” (Lenin hatte das schon erkannt, als Europa nicht mitmachen wollte)!

    Wenn der Osten im “Kalten Krieg” die gleiche “Entwicklungshilfe” und unternehmerische Gier hätte ausschlachten können wie China/Asien (da hat sich der Westen aus Unverständnis der chinesisch-asiatischen Mentalität “verrechnet”), dann hätte die Geschichte einen ganz anderen Verlauf genommen!?

  41. Jeckenburger hto,
    Unser real existierender Staat ist schon zu 50 % vergesellschaftet.
    Wir bezahlen im Schnitt 50% Steuern. die Staatsquote, Anteil des Staates am Bruttosozialprodukt liegt bei etwa 50 %.

    Was Sie, hto, bemängeln ist die Ungerechtigkeit bei der Verteilung der Güter .
    Da geht es halt zu wie im Schweinekoben. Beobachten Sie mal wie sich die Ferkel um die Zitzen streiten.
    Das kleinste und schwächste Ferkel wird dann noch oft von der Muttersau erdrückt.
    Und, wenn der Bauer mal allein im Schweinestall ausrutscht, dann fressen ihn die Säue auf. Es hat schon seinen Grund, dass wir Schweine so gering achten.
    Nur mal am Rande über die Natur der Natur.
    Gelöscht. Bitte bleiben Sie sachlich!