Tagung in Greifswald

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Plasmen im Mittelpunkt
Formbar

Im Anschluss an die kleine Konferenz in Deidesheim, in welcher ich der Beschwörung dieses berühmten Geistes beiwohnen durfte, findet nun die Frühjahrstagung meines Fachverbandes der deutschen physikalischen Gesellschaft statt. Dieses Jahr wird in Greifswald getagt. Greifswald ist in der Plasmaphysik ein wohl bekannter Name, da sich hier nicht nur ein Teil des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik befindet, an dem aktuell W7-X gebaut wird, sondern auch das Institut für Niedertemperaturplasmaphysik, an welchen sehr viel industrienahe Forschung statt findet.

Diese Tagung ist vor allem ein Forum für Diplomanden und Doktoranden, die sich dort präsentieren sollen und lernen sollen, ihre Arbeit vorzustellen und vertreten. Genau in diese Kategorie falle ich auch ‘rein, mal sehen, wie ich mich schlagen werde 😉

Aber es gibt natürlich auch eine Reihe von Plenarvorträgen von gestandenen und anerkannten Wissenschaftlern. Heute morgen beispielsweise gab es einen Vortrag über die Plasmaphysik in der Heliosphäre und einen über W7-X. Bei ersterem Vortrag habe ich unter anderem gelernt, dass einige Aspekte der Entstehung des Sonnenwindes im Detail noch nicht verstanden sind. Zudem beeindruckt mich immer wieder die Ausdauer der Extraterresten – mit denen wir hier in Greifswald zusammen tagen – die jahrelang an einer Raumsonde planen, anschließend jahrelang an ihr bauen und schließlich teilweise jahrelang warten, bis die Raumsonde an dem gewünschten Ort angekommen ist und endlich Daten ausgewertet werden können. Als ein extremes Beispiel habe ich hier von der geplanten Sonde Heliosperic Boundary Explorer erfahren, die 2023 an den Start gehen soll, um dann 2049 ihr Ziel zu erreichen. Da braucht es schon einige Generationen an Doktoranden, bis die erste Publikation mit wissenschaftlichen Ergebnissen erscheint

So, das war’s erstmal für’s erste aus Greifswald, jetzt gibt es einen weiterer Vortrag eines Kollegen von mir und danach dasimmer sehr beliebte Konferenzdinner…

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Alf Köhn-Seemann hat in Kiel Physik studiert und in Stuttgart über Mikrowellenheizung von Plasmen promoviert. Von 2010 bis 2015 war er dort als Post-Doc tätig. Nach mehreren Forschungsaufenthalten im englisch-sprachigen Raum, arbeitet er von 2015 bis Ende 2017 am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik in Garching. Seit Ende 2017 forscht und lehrt Alf Köhn-Seemann wieder an der Uni Stuttgart.

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