Ein Meteoriteneinschlag (fast) ohne Spuren?

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Diesmal geht es bei mir um einen angeblichen Meteoriteneinschlag am Beginn des Holozäns, der vor 12900 Jahren den Trend zu einem wärmeren Klima jäh unterbrochen haben soll. Für 1500 Jahre setzte damals wieder das kalte, eiszeitliche Klima der Jüngeren Dryas ein, bevor die Temperaturen endgültig auf ihr aktuelles Niveau stiegen.

Anlass ist eine aktuelle Veröffentlichung in PNAS, in der Wittke et al. versuchen, die kosmische Herkunft von mikroskopisch kleinen Kügelchen in Ablagerungen jener Zeit nachzuweisen und damit die Impakt-Hypothese zu belegen. Meiner Ansicht nach hat schon der Ansatz selbst ein großes Problem: Er bringt die Diskussion kein Stück weiter und löst vor allem die größten Probleme der Impakt-These nicht.

Die einen finden solche Spherulen, die anderen nicht, und da alljährlich Unmengen Material aus dem Weltraum auf die Erde fallen, sind die Dinger für sich allein genommen auch nicht so wahnsinnig aussagekräftig. Aber so ein Einschlag, speziell ein großer mit jahrhundertelangen weltweiten Auswirkungen, sollte auch andere chemische Spuren hinterlassen (zum Beispiel findet man keine Metalle mit seltsamen Isotopenverteilungen), ganz zu schweigen von einem Krater, Tektiten, verbrannten Bäumen aus den großen Waldbränden, die für die Hypothese recht zentral sind.

Also warum auf den Spherulen rumreiten, wenn so viel anderes zu finden sein müsste? Speziell wo der Einschlag quasi in der jüngsten Vergangenheit passiert ist und die Reste noch überall herumliegen müssten. Natürlich haben die Vertreter ihre Erklärungen, warum man all das nicht findet, aber sie überzeugen mich nicht.

3 Kommentare

  1. Danke für die Wahrnehmungskorrektur….

    ….denn tatsächlich erscheint die Meteoriten-Theorie sich in der populär(pseudo-?)wissenschaftlichen Aufarbeitung in Medien dermaßen großer Beliebtheit zu erfreuen, dass sie selten hinterfragt und diskutiert wird.

    Mir war selbst nicht klar, wie wenig belegt dieses hypothetische Ereignis doch ist…

    Daher….Danke!

  2. Ein Einschlag (fast) ohne Spuren

    Die Sintflut in Nordamerika

    Während der Eiszeit vor 13.000 Jahren ereignete sich in Nordamerika eine Sintflut, weil durch einen Meteoriteneinschlag kilometerdicke Eismassen unverzüglich zum Schmelzen gebracht wurden. Die Aufprallstelle sind die großen Seen von Kanada und der USA. Unzählige nordamerikanische Tierarten wurden durch diesen Einschlag ausgelöscht. Diejenigen, die vorerst den Einschlag und die Druckwelle überlebt hatten, wurden anschließend durch eine hunderte Meter hohe Flutwelle überrascht. So auch die Menschen der Clovis-Kultur, die gewaltig dezimiert wurden.

    Bitte keine Werbung. Danke. L.F.

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