Bürgerkonferenz Berlin: Energienutzung der Zukunft – Utopie oder Dystopie?

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Das ist also eine Bürgerkonferenz: Hier in Berlin-Adlershof treffen sich heute etwa 200 Bürger aus der Region Berlin-Brandenburg, um mit Leuten, die sich beruflich mit dem Thema befassen[1], über unsere zukünftige Energienutzung zu diskutieren. Es würde ein Riesentheater geben, wenn die alle gemeinsam diskutieren würden, deswegen stehen hier im Saal 20 runde Tische mit zehn Schreibblöcken für die Bürger und einem Laptop für die jeweils zugeteilte Moderatorin. Wie das nachher in der Praxis abläuft, kann ich mir beim besten Willen noch nicht vorstellen – das Programm klingt jedenfalls ziemlich ambitioniert und straff durchgeplant.

Die Bürgerkonferenzen sind kein ganz neues Format, seit den 80er Jahren gibt es in Dänemark die Konsensuskonferenzen, deren Arbeit ich in meinem Beitrag über Kalundborg schon gestreift habe. Mehr über diese Form der Bürgerbeteiligung gibt es bei Marc, der davon mehr Ahnung hat als ich. Wir haben gestern noch ein bisschen diskutiert, was wir von dieser Veranstaltung erwarten können. Eine neue, unerschöpfliche Energiequelle werden die Teilnehmer wohl nicht entdecken[2], und die Ergebnisse im Abschlusspapier sind für Politiker und Verwaltung natürlich nicht bindend.

Selbst im günstigsten Fall wird das, was am Ende bei dieser Bürgerkonferenz heraus kommt, nur zur Orientierung aller Beteiligten beitragen. Die beteiligen Wissenschaftler werden sich ein bisschen klarer darüber sein, wie interessierte Laien ihre Arbeit sehen und was sie sich davon erwarten, und die Bürger – das heißt, die Bürger, die in ihrer Eigenschaft als Bürger hier sind – gehen hier hoffentlich mit dem Gefühl nach Hause, von den Experten ernst genommen zu werden. Ob die Teilnehmer am Ende ein gemeinsames Thesenpapier in der Hand haben und wie es zustande gekommen ist, dürfte wesentlich interessanter sein als das, was da über Energieversorgung drin steht. Sag ich mal jetzt so. Ich bin aber bereit, mich positiv überraschen zu lassen.

Für mich ist das jedenfalls vor allem eine gute Gelegenheit, einen Überblick über die Technik- und Zukunftsbilder in der Bevölkerung zu gewinnen. Interessant vor allem, ob wir hier vor allem über Energiequellen oder auch über Infrastrukturfragen wie zentrale oder dezentrale Energieversorgung reden werden, und ob in der Debatte die Möglichkeit einer Zukunft mit knapper Energie auftaucht.
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[1] Seit ich wiederholt als Experte für Open Access bezeichnet wurde, vermeide ich den Begriff…

[2] Den obligatorischen Witz über heiße Luft denkt ihr euch bitte dazu.

2 Kommentare

  1. energienutzung

    leider spielt@die politik in sachen einer
    umweltgerechten energienutzung nicht mit.
    nein die politk läßt sich von maffiösen
    geschäftemachern leiten – ohne umweltnutzung.
    zu leiden haben in erster linie die weniger
    zahlungskräftigen bürger.

    heute auch HR2 kontrovers.
    gerd brunner

  2. Technik

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