Fischblog-Adventskalender 2011 – 16. Türchen: Blogwichteln

BLOG: Fischblog

Wissenschaft für alle
Fischblog

Alle Jahre wieder findet in der Blogosphäre das allseits beliebte Blogwichteln statt. Gastgeber dieses Jahr ist Wickie vom Wilderkaiserblog, wo ihr auch die Teilnehmerliste und die Regeln findet. Das Prinzip ist einfach: Jeder Teilnehmer verfasst anonym einen Beitrag für einen anderen Blog, und dann wird fröhlich geraten, wer wohl wen bewichtelt hat.Ihr dürft natürlich fleißig spekulieren, wo mein Wichtelbeitrag gelandet ist. Ich hab auch deutliche Hinweise hinterlassen…

Hier also das vorweihnachtliche Geschenk meines Blogwichtels:

Deutscher Wissenschaftler beschreibt neu entdeckte intelligente Algenart

Die Entdeckung mit dem vollständigen Namen Zygnema Bloggaria sensibella Piscator, einer hellgrün leuchtende Fadenalge, gelang dem Wissenschaftler anscheinend auf eine wundersame Weise, die er jedoch vorläufig noch nicht publizieren möchte. Die festgestellten Fähigkeiten dieser Alge sind so sensationell, dass sie nicht nur die Welt der Wissenschaft, sondern auch die Bloggerszene aufhorchen lassen. Die Bloggaria sensibella Piscator sei, so Dr. Fischer, hoch textempfindlich und könne mit absoluter Zuverlässigkeit einen schlechten Text von einem guten unterscheiden. Die Sprache, in welcher dieser Text verfasst wird, ist dabei vollkommen unwichtig. Wie ihr dies gelingt, erforschen Fischer und sein Wissenschaftlerteam mit Hochdruck. Auf die Frage, ob er glaube, dass die Alge des Lesens mächtig sei, zuckt der junge Wissenschaftler mit den Schultern, „Fragen Sie mich das in einem Jahr noch einmal, vielleicht kann ich Ihnen dann mehr sagen“.

Andere Fragen hingegen kann Dr. Fischer schon sehr konkret beantworten. Die Bloggaria sensibella Piscator reagiere nicht nur auf wertlosen Text auf dem Bildschirm, sondern auch auf eine reduzierte Denkfähigkeit des Computerbenutzers. Dies habe er festgestellt, als er nach einer vorweihnachtlichen Glühweinorgie an einem begonnenen Aufsatz habe weiterschreiben wollen. Die in einem großen Glas neben dem Bildschirm lebende Bloggaria habe sich spontan leuchtend pink verfärbt. Dies sei die Warnfarbe, mit welcher sie auch schlechten Text anzeigt. In der Folge dieses Ereignisses machte Fischer einen Versuch mit einem eigens herbeigeholten Gewohnheitstrinker. Er habe diesen Probanden schleunigst entfernen müssen, da er um das Überleben der Bloggaria zu fürchten begann. Das Wasser im Glas habe schon angefangen zu in Neonpink pulsieren.

Von bekannten Wissenschaftsmagazinen, Tageszeitungen und Verlagen und Bloghostern finanziell unterstützt, sucht Fischer nach Möglichkeiten die Bloggaria zu vermehren. Auf diese Weise hofft er, die Alge für einen erschwinglichen Preis anbieten zu können. Als Kontrollmöglichkeit für Textqualität könnte sie für Blogger und hauptberufliche Schreiber eine große Hilfe darstellen. Obendrein würde das Internet auf diese Art wenigstens von einem Teil der unterirdisch schlechten Texte befreit. Das von seiner Haushälterin Helene Z. in die Welt gesetzte Gerücht, die Bloggaria sei innerhalb dreier Jahre in einem vergessenen klebrigen Energiedrinkglas entstanden, bestreitet Fischer energisch. Frau Z. betont, das hätte er nun davon, dass er ihr verboten habe, das Arbeitszimmer zu reinigen. Die wissenschaftlichen Bemühungen Fischers wird die Leser- und Bloggergemeinde auf jeden Fall aufmerksam und gespannt verfolgen.

 

Von mir auf diesem Wege schon mal herzlichen Dank an den Wichtel resp. die Wichtelin. Ich habe zwar noch keine Idee, von wem dieser großartige Text stammt, aber ich werde es herausfinden.

9 Kommentare

  1. Theorie & Praxis

    Wie sähe der bioluminiszente Lektor in der praktischen Anwendung aus? Das Ziel wäre ja, dass Bloggaria einzelne Worte entsprechend ihrer Qualität einfärbt. Ein mit Bakterien und Nährstoffen angereichertes Mikrokapsel-Selbstdurchschreibepapier würde ja leider an der Austrocknung scheitern, ebenso eine Gelatine-Folie für den Monitor. Und selbst wenn Bloggaria von und in Cholesterylbenzoat leben könnte, müsse man einen intelligenten LCD-Monitor ständig mit Cholestrin betanken, was dann die ebenfalls teure Entsprechung zur Druckerpatrone wäre. Könnte man nicht das über den Schweiss an die Umgebungsluft abgegebene Fett aus der Gesichtshaut des Users als Kraftstoff nutzen? Die Firma ARGON hat ja schon in den 1970ern Experimente in dieser Richtung durchgeführt:

    http://www.youtube.com/watch?v=l6ZAktYiumc

  2. Und noch ein …

    …sich bestätigt habender Ver-Dacht?
    …Kommentar?
    …Wunscherfüllungsergebnis?

    Wie kann ich da widerstehen und meinerseits nicht kommentieren? Gar Nicht.

    DANKE fürs schlau(er) weiterratendürfen!

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