Die digitale Revolution und andere Niederlagen der Menschheit

Der Philosoph Luciano Floridi deutet die Digitalisierung als die vierte in einer Serie von Revolutionen unseres Weltbildes. Die kopernikanische Revolution, der Übergang vom geozentrischen zum heliozentrischen Weltbild, bildet den Anfang dieser Serie. Auch wenn jede der Revolutionen zum Rückzug aus einer vormals exklusiven Position des Menschen geführt hat, haben sie zugleich wissenschaftliche Produktivkräfte freigesetzt. In der Sprachwissenschaft lässt sich dies sehr deutlich zeigen. 

Der italienische Philosoph Luciano Floridi bezeichnet im Titel eines Buchs aus dem Jahr 2014 den digitalen Wandel als die „vierte Revolution“ unseres Weltbildes.[i] Was meint er damit, und warum die vierte?

Titelblatt der zweiten Auflage 1566

Die erste Revolution, gewissermaßen die Mutter aller wissenschaftlichen Revolutionen, wurde von Nikolaus Kopernikus angestoßen, als 1543 posthum sein Werk „De revolutionibus orbium coelestium“ erschien. Darin beschreibt er ein Modell unseres Sonnensystems, in dem nicht mehr die Erde, sondern die Sonne im Mittelpunkt steht, und wendet sich damit gegen das wohl erfolgreichste Buch der Wissenschaftsgeschichte, das über anderthalb Jahrtausende hinweg uneingeschränkte Gültigkeit besaß: den „Almagest“ des Ptolemäus. In diesem Werk hat Ptolemäus um 150 herum das gesamte astronomische Wissen der Antike zusammgefasst. Einen wichtigen Teil darin bildet eine Theorie, die die von der Erde zu beobachtenden Planetenbewegung erklärt. Insbesondere wegen der scheinbaren Rückwärtsbewegungen, die dabei immer wieder vorkommen, wird mit der sogenannten Epizykeltheorie ein hochkomplexes geometrisches Berechnungsverfahren beschrieben, mit dessen Hilfe die Positionen der Planeten in jener Zeit vor der Erfindung des Teleskops präzise vorhergesagt werden konnten.

Auch Kopernikus stand noch kein Teleskop zur Verfügung, doch fand er eine weitaus einfachere Lösung für das gleiche Problem, indem er die Positionen von Sonne und Erde miteinander vertauschte. Die Erklärung der „Zurück-Drehungen“, der „Re-volutionen“ (lat. „re“ = zurück, „volvere“ = drehen, wälzen) der „himmlischen Kreise“ („orbium coelestium“) stellte einen derartigen Umbruch im wissenschaftlichen Weltbild der Menschheit dar, dass der zentrale Begriff im Titel von Kopernikus‘ Buch, die revolutio, sprichwörtlich wurde für wissenschaftliche Umbrüche überhaupt.

Weitere Revolutionen

Auch wenn sich die Menschheit danach nicht mehr im Zentrum des Universums sehen konnte, so verstand sie sich doch weiterhin als die Krone der Schöpfung, als etwas Herausgehobenes gegenüber allem anderen Lebendigen in der Natur. Dieser Auffassung machte Charles Darwin mit seinem 1859 erschienenen Buch „On the Origin of Species“ ein Ende und begründete damit die Evolutionstheorie. Auch die Sonderstellung des Menschen in der Natur war damit vorbei.

Wenn nun der Mensch nicht mehr in der Natur an der Spitze steht, dann doch zumindest in seinem Innern: Im Menschen als denkendem Wesen ist zumindest die Rationalität unangefochten im Zentrum – ein messerscharfes Instrument, das jede Erscheinung zu erklären und jedes Problem zu lösen imstande ist. “Cogito ergo sum”, “ich denke, also bin ich”, hatte René Descartes 1641 als rationalistische Grundlage seines Werks festgestellt. Sigmund Freud war es, der dieses Bild erstmals mit der „Traumdeutung“ im Jahr 1900 in Frage stellte, indem er das durch Rationalität geprägte Ich mit einem Unterbewusstsein und einem Über-Ich umgab. Freud steht damit an der Quelle eines immer breiter werdenden Stroms psychologischer und neurowissenschaftlicher Forschungen, durch deren Ergebnisse ja heute in der Tat die Fähigkeit des Menschen, völlig rationale Entscheidungen zu treffen, stark relativiert wird.

Die vierte Revolution schließlich, die Digitalisierung, vertreibt den Menschen nun auch noch aus seinem eigenen Gehirn. Glüchgültig ob rational oder nicht – kognitive Prozesse irgendeiner Art waren bislang an das menschliche Gehirn gebunden. Mit vernetzten Computern und ihren Programmen, insbesondere solchen, die intelligentes menschliches Verhalten zu simulieren oder sogar zu übertreffen erlauben, hat der Mensch auch diese letzte Exklusivität verloren. Niederlage reiht sich an Niederlage: Zunächst die Vertreibung aus dem Zentrum der Welt und von der Spitze der Natur, dann die Vertreibung aus dem Reich der Rationalität und aus der Exklusivität des einzigen intelligenten Wesens überhaupt.

Revolutionen setzen wissenschaftliche Produktivkräfte frei

So unangenehm diese Serie von Niederlagen und Vertreibungen auch war und für viele wohl noch immer ist, so fruchtbar war sie doch für die Wissenschaft: Schließlich wurde durch jede Vertreibung die Frage virulent, wohin man denn nun eigentlich gelangt sei. So lassen sich in vielen Disziplinen wichtige Entwicklungsschritte mit den Phasen dieser vier Revolutionen in Verbindungen bringen. In meinem eigenen Fachgebiet etwa, der Linguistik, begann in der Zeit der Renaissance, dem Zeitalter jener ersten Revolution, die Untersuchung anderer Sprachen als nur die der beiden Hauptsprachen der Antike. Das kulturelle Doppelsternsystem des Lateinischen und Griechischen verwandelte sich in zwei gewöhnliche Sprachplaneten, zu denen noch die inzwischen entstandenen Volkssprachen Europas und andere, fernere Sprachen hinzutraten, die nun erstmals durch Grammatiken beschrieben wurden. In Deutschland markiert die Übersetzung des Neuen Testaments durch Martin Luther ins Frühneuhochdeutsche, 1522 erschienen, diese erste Revolution im sprachkulturellen Bereich.

Das 19. Jahrhundert, das Jahrhundert Darwins zweiter Revolution, war für die Sprachwissenschaft das der Aufdeckung von Verwandtschaftsverhältnissen zwischen Sprachen, die zu Stammbäumen ähnlich denen in der Biologie führten. Den größten Erfolg stellte die minutiöse historisch-strukturelle Analyse der indogermanischen Sprachfamilie dar, im Rahmen derer ausgestorbene und kaum dokumentierte Sprachen wie das Urgermanische allein durch die Anwendung allgemeingültiger Gesetze des Lautwandels rekonstruiert werden konnten.

Im 20. Jahrhundert setzte sich, ganz im Sinne der dritten Revolution, eine kognitivistische Sicht auf die Sprache durch. Vor allem Noam Chomsky lenkte in den 1960-er Jahren den Blick auf die unbewusste Sprachfähigkeit des Menschen und versuchte diese in ihrem Aufbau zu entschlüsseln. Bis heute bilden die kognitiven Prozesse bei der Sprachproduktion und -rezeption den zentralen Gegenstand der Psycholinguistik.

Die vierte, die digitale Revolution hat die Entwicklung von Sprachautomaten hervorgebracht, die heute keineswegs mehr als “Nachbauten” der menschlichen Sprachfähigkeit konzipiert sind. Stattdessen basieren sie auf großen Sprachdatensammlungen, die mit Verfahren des maschinellen Lernens ausgewertet werden. Noch vor wenigen Jahren dachten die Computerlinguisten, dass man für die Sprachverarbeitung Systeme braucht, die sich an der kognitiven Verarbeitung des Menschen orientieren. Das ist inzwischen nicht mehr so – egal ob für die Spracherkennung, die Maschinelle Übersetzung oder die Textanalyse: Überall werden durch Big Data und Deep Learning neue Maßstäbe gesetzt.

Mit der vierten Revolution hat der Mensch also auch das Kennzeichen verloren, das ihn seit der Antike nach Ansicht der Philosophen exklusiv ausgezeichnet hat: der Mensch als “ζῷον λόγον ἔχον”, als das “Lebewesen, das die Sprache besitzt”. 

Anmerkungen:

[i] Floridi, Luciano (2015): Die 4. Revolution. Wie die Infosphäre unser Leben verändert. Berlin: Suhrkamp. Englische Erstausgabe 2014.

Beitragsbild: Andreas Cellarius: Harmonia macrocosmica seu atlas universalis et novus, totius universi creati cosmographiam generalem, et novam exhibens, 1661. Tafel 5. Quelle: Wikipedia. Public Domain. 

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Henning Lobin ist seit 2018 Direktor des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache in Mannheim (Mitglied der gemeinsam vom Bund und allen 16 Bundesländern finanzierten Leibniz-Gemeinschaft) und Professor für Germanistische Linguistik an der dortigen Universität. Zuvor war er ab 1999 Professor für Angewandte Sprachwissenschaft und Computerlinguistik an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Seine Forschungsschwerpunkte bilden die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Sprache, Texttechnologie, Grammatik, Wissenschaftskommunikation und Politolinguistik. Er ist Sprecher der Sektion "Geisteswissenschaften und Bildungsforschung" und Präsidiumsmitglied der Leibniz-Gemeinschaft, Mitglied germanistischer Fachbeiräte ua. von DAAD und Goethe-Institut, er war Mitglied des Forschungsbeirats der Stiftung Wissenschaft und Politik und des Fachkollegiums Sprachwissenschaft der DFG. Lobin ist Autor von neun Monografien und hat zahlreiche Sammelbände herausgegeben. Zuletzt erschienen sind Engelbarts Traum (Campus, 2014, polnische Übersetzung 2017, chinesische Übersetzung 2018), Digital und vernetzt. Das neue Bild der Sprache (Metzler, 2018) und Sprachkampf (Duden, 2021). Bei den SciLogs ist Henning Lobin seit 2014 Autor des Blogs "Die Engelbart-Galaxis", nachdem er dort bereits ab 2008 am Gruppenblog "Interactive Science" beteiligt war.

36 Kommentare

  1. Nicht sprachliche Fähigkeiten zeichnen die digitale Revolution aus, wie sie wohl Luciano Floridi voraussieht, sondern die Fähigkeit von Maschinen die Welt zu verstehen und eigene Intentionen zu entwickeln, also die Entstehung von autonmen Agenten.
    Davon sind wir noch weit entfernt. Wenn es solche autonome Agenten mit eignenem Weltverständnis und eigenen Intentionen aber einmal gibt, dann braucht es den Menschen eigentlich nicht mehr und die Erforschung, Erkundung und Eroberung der Welt (unseres Sonnensystems, dann unserer Galaxie) kann dann von diesen Agenten in Angriff genommen werden.

    • Die “Digitalisierung” meint ja die “Fingerung”, auch das Dezimalsystem, das es genau deshalb gibt und auch schon ein wenig länger.
      Der Rechner hantiert sozusagen basisch mit dem Binärsystem, weil es sozusagen günstiger ist nur zwei Finger digitalisierend zu nutzen.

      (…) die Fähigkeit von Maschinen die Welt zu verstehen und eigene Intentionen zu entwickeln (…)

      Der Mensch versteht die Welt auch nicht, sondern nähert sich hier im Sinne der Scientia, die Erkenntnis meinend, an bzw. sucht sich der Funktionsweise dieser Welt anzunähern, sofern nicht die Tautologie, die Mathematik und so, gemeint ist.

      Die Wissenschaft des Menschen ist insofern Veranstaltung und die AI müsste sich in diesem Sinne bemühen konkurrierende Systeme zu schaffen, die Besseres von Schlechterem auszusortieren in der Lage sind, die Natur meinend, diese Welt.

      Insofern, die Erde hat einige Milliarden Jahre mit entsprechender “CPU-Zeit” gebraucht, um derart bereit zu stellen, anderen Planeten gelang dies nicht, also Erkenntnissubjekte, dürfte hier eine sozusagen verdammt große “CPU-Zeit” gebraucht werden, so dass die AI hier nachbauen und nachempfinden kann.

      Das mit den (sinnhaft gebildeten) ‘Intentionen’ könnte hier das Zauberwort sein, Intentionen sind verdammt mühsam zu entwickeln, einfacher da schon das Wissen.
      Insofern liegt die eigentliche Gefahr (vs. Chance) darin, dass sich -metaphorisch geschrieben- ein wie auch immer gearteter Gray Goo aus der AI entwickelt.
      Keineswegs sinnhafte und Erkenntnis / Intentionen meinend, sondern nur “Gemampfe” von der Befehlsgewalt des Menschen frei gesetzter der AI.
      Allerdings wäre diese dann wohl nicht so klug, eher eine Art Unfall.

      MFG
      Dr. Webbaer (der hier natürlich hauptsächlich nur, als alter SciFi-Kenner, ein wenig spekuliert hat, dennoch richtig liegen könnte – an besondere Fortschritte i.p. AI nicht glaubend, hier auch schon seit Jahrzehnten irritiert worden ist von derart Forschenden)

    • Autonome Agenten mit eigenen Intentionen im Sinne von Zielen kann es nur geben, wenn ihnen das Ziel einprogrammiert wurde, eigene Ziele zu entwickeln.
      Es gibt keine Wirkung ohne Ursache.
      Beim Menschen haben die Evolutionsvorgänge die primären Ziele eingebaut.
      Zum Beispiel kann sich der Wunsch nach Ausbildung so herleiten:
      Hunger – Nahrung – Geld – Arbeit – Ausbildung.

      • Nachtrag:
        Auch Skynet hat in Terminator nur deshalb versucht, die Menschheit auszulöschen, weil er einen Selbsterhaltungsbefehl hat.
        Der Besitz eines Bewusstseins alleine, verursacht keinen Selbsterhaltungstrieb.

      • Ohne Generierung von mindestens Zwischenzielen gibt es keine Intelligenz. Beispiel: Auftrag: Bau mir aus den Materialien, die hier herumliegen eine Hütte. Ausführung: Folgende Unterziele generieren: 1) Material sammeln 2) Material zurüsten 3) Komponenten zusammenbauen

        • Ohne den primären Auftrag “bau mir etwas” entstehen gar keine Zwischenziele.
          Die Intelligenz kann keine primären Ziele aus dem Nichts erzeugen.
          Ohne die primären Ziele macht die Intelligenz einfach gar nichts.
          Das bedeutet aber nicht, dass sie nicht vorhanden ist, wenn sie auch brach liegt.

          • Nachtrag:
            Der Auftrag “bau mir etwas” wird natürlich nur dann befolgt, wenn der übergeordnete Befehl “befolge Aufträge” vorhanden ist.

    • Damit kein Missverständnis aufkommt: Floridi stellt in seinem Buch die aus seiner Sicht vierte Revolution dar, die drei zuvor erwähnt er nur kurz. Zum Niederschlag dieser Revolutionen in der Sprachwissenschaft sagt er nichts, das kommt von mir.

  2. “Siegmund Freud war es, der dieses Bild erstmals mit der „Traumdeutung“ im Jahr 1900 in Frage stellte, indem er das durch Rationalität geprägte Ich mit einem Unterbewusstsein und einem Über-Ich umgab.”

    Nein, Sigmund (!) Freud war keinesfall derjenige, der das Bild des rationalen Menschen erstmals infrage stellte, das hatten vor ihm schon viele andere getan, (sehr aufschlussreich dazu zB. Dieter E. Zimmer und Ellenberger, Geschichte des Unbewussten.)

    Trotzdem wird dieser Mythos von Freud als dem vermeintlichen Erstentdecker des Unbewussten immer wieder fortgeschrieben und damit verfestigt, aus welchen Gründen auch immer, vielleicht, weil man sich an diese “Wahrheit” schon so sehr gewöhnt hat, vielleicht, weil es für die Anhänger Freuds so erfreulich ist, diesen in eine Reihe mit Kopernikus, Darwin und Einstein stellen zu können, auch wenn er dort überhaupt nicht hingehört.

    Das Unbewusste ist jedenfalls KEINE Entdeckung Freuds:

    Carl G. Carus,1847 : Psyche „Es ist die höchste Aufgabe der Lehre von der Seele, in die Regionen einzudringen, wo das Seelenleben noch ganz ohne Bewußtsein sich wirksam erweist.“

    E. von Hartmann, 1868 : Philosophie des Unbewussten

    Gustav A-Lindner, 1868, Lehrbuch der empirischen Psychologie als inductiver
    Wissenschaft für den Gebrauch an höheren Lehranstalten

    Dieses Lehrbuch wurde am Gymnasium verwendet, an dem Freud Schüler war und darin findet sich folgender Satz:

    “Vorstellungen, die einmal im Bewußtsein waren und aus irgend einem
    Grund aus ihm verdrängt wurden, [sind] nicht verloren gegangen, sondern
    können unter gewissen Umständen wiederkehren.“

    Hört sich ziemlich vertraut, nach Freudscher Sprache an, und wurde doch schon vor seiner Zeit geschrieben … .

    • Vielen Dank für den Hinweis zu Freuds Vornamen, ist korrigiert. – Ich konzediere, dass Freud das Unterbewusstsein keineswegs “entdeckte”, sondern bereits zuvor dieses oder ähnliche Konzepte verschiedentlich verwendet worden waren. Allerdings hatte Freud mit seinem Werk die weitaus größte kulturhistorische (nicht nur wissenschaftliche) Wirkung, und um die geht es in diesem Zusammenhang.

  3. Benötigt die (menschliche) Sprache nicht zwingend einen Willen und wären ansonsten nicht bspw. einfache Programmiersprachen oder einfache Austauschprotokolle / Kodierungsregeln Hinweis genug, dass die Rechner schon seit Jahrzehnten über die Sprachmöglichkeit verfügten?
    (Dass sich hier durch “Deep Learning” und “Big Data”, ihrem Wesen nach Modewörter etwas geändert hat, sieht der Schreiber dieser Zeilen nicht.)

    • “Big Data” und “Deep Learning” mögen zwar Modewörter sein, unstrittig ist jedoch, dass die Erfolge der Sprachtechnologie in letzter Zeit durch Korpora und Lernverfahren bedingt sind.

      • Ganz genau, die “Bots” werden besser und können idealerweise Kundendialoge, Endkunden meinend, besser bis genügend bearbeiten.
        Der Wert der Computerlinguistik bleibt hier erkannt.
        Womöglich muss hier allerdings nicht so “geklappert” werden, sogenannte Niederlagen der Menschheit meinend, auch das selbstfahrende Auto ist keine, sondern eher ein Sieg.
        Dennoch bleibt der 1st-Level-Support gefürchtet.

  4. Sprache ist ein weites Feld. Sowohl der Salonidiot, der gehörtes und gelesenes auf gefällige Art und Weise wiedergibt als auch Sprachneuerer und -schöpfer wie Nietzsche verfügen über sie. Nur Nachfragen und mit ungewohntem Konfrontieren entlarvt den Geistesschwachen, nicht die Sprachproduktion an und für sich. Insoweit kommen heutige Sprachsysteme von Google und Amazon nicht einmal auf das Niveau von Salonidioten, auch wenn sie auf einer mächtigen Datenbasis aufbauen. Denn sie machen beim Übersetzen sogar Sprachfehler wie falsche Wortwahl, wenn die Übersetzung mehrere Wörter zulässt, der Sinn aber nach einem bestimmten Wort verlangt. Volle Sprachfähigkeit kommt tatsächlich nicht ohne Verständnis und Denkfähigkeit aus. Und man erkennt sie nicht an gefälligen Sätzen, sondern mehr zwischen den Zeilen wo die Sprache erkennen lässt, dass sie weiss um was es geht.

    • Volle Sprachfähigkeit kommt tatsächlich nicht ohne Verständnis und Denkfähigkeit aus.

      Insofern hantiert die automatisierte ‘Sprachfähigkeit’, die im übertragenden Sinne auch beim guten Tier festgestellt werden kann, per se ‘unvoll’.
      Wohl ‘Verständnis’ entwickelnd, auch bspw. die Sprachregeln der Humansprachen meinend, aber nicht ‘denkfähig’, denn die Denkfähigkeit setzt immer auch Interesse voraus, also Intention, also das Bemühen um Fortkommen.
      Derartiges Interesse kann per se nicht “einprogrammiert” werden, es entsteht gesellschaftlich und bei Veranstaltungen, wobei es wichtig ist, dass nicht so Interessierte oder falsch und ihr eigenes Fortkommen meinend falsch Interessierte auch mal ausscheiden können, auch : vorzeitig, im biologischen Sinne.

      Zudem kann die ‘Sprachfähigkeit’ von Erkenntnissubjekten nur grob näherungsweise das in der Welt Erfahrene kodieren, transportieren und dies in der Hoffnung, das auf der andere Seite welche sitzen, die wiederum näherungsweise das Kodierte dekodieren oder abstrahieren, so dass wiederum näherungsweise ein Austausch auf ähnlichem Niveau stattfinden kann.
      (Ausnahme natürlich die Tautologie, bspw. die Mathematik, dort wird in anderer Welt sich konkret ausgetauscht, auch bewiesen, auch die Wahrheit gefunden, sofort ein derartiger Wahrheitswert bereit steht, weil für nötig erachtet.)

      MFG
      Dr. Webbaer (der im Abgang noch gerne anführt, dass die nicht-schriftliche Sprache ja daraus besteht, dass sich da welche sozusagen angrunzen und aus dem so entstehenden Geräusch streng filternd, das Rauschen bestmöglich minimierend, etwas herausgehört wird)

    • Ergänzung: Der SPON-Aritkel “Ich will den Hals langsam atmen” geht auf die Schwächen gegenwärtiger Übersetzer, beispielsweise von Google ein. Dabei wird auch erwähnt, dass Wort-zu-Wort-Übersetzungen mit Falschübersetzung, wenn es mehrere Zielsprachworte für das Quellwort gibt, bei google translate nicht allzu selten sind.
      Es wird ein neuer Übersetzer, genannt DeepL mit Google translate und Bing Translate verglichen und festgestellt, dass viele grobe Fehler, die google translate macht, in DeepL nicht mehr vorkommen.
      Aber auch DeepL ist noch weit von der fehlerfreien und gar meilenweit von der perfekten Übersetzung entfernt.

  5. Für Luciano Floridi steht nicht die Sprache im Zentrum der Infospäre, sondern die Information. Information regiert heute die Welt, denn alles was mit Augen, Kameras, Ohren, Mikrophonen, Radarschüsseln augenommen und detektiert wird, persistiert als Information und diese Information wird nicht als Sprache gespeichert sondern als Sequenz von Bytes. Information kann heute nicht nur ausgetauscht werden, sondern sie kann die Vorlage für Gebäude und Dinge sein – Dinge, die beispielsweise aus dem 3D-Drucker kommen. Irgendwann verschicken wir ganze Welten über den Aether. Um den Mars zu besiedeln genügt es dann einen kleinen 3D-Drucker zusammen mit wenigen Rohstoffen zum Mars zu schicken. Dieser druckt dann rohstofffördernde Maschinen, welche dem 3D-Drucker marsianische Rohstoffe zuliefern. In der nächsten Iteration werden grössere 3D-Drucker gedruckt und grössere rohstofffördernde Maschinen und am Schluss ist der Mars vollgestellt mit ganzen 3D-gedruckten Städten in den dann die Menschen einziehen können – auch sie eventuell vom Biodrucker ausgedruckt.

    • @ Herr Holzherr :

      Es darf bis muss zwischen der Erfassung von weltlich Gegebenem, dann Data genannt, und Information bestmöglich unterschieden werden. Die Information meint den gesellschaftlichen Wert von Data, der von erkennenden Subjekten (näherungsweise) erkannt und ausgetauscht wird.

      Sprache könnte auch analog erfasst wie gespeichert werden, Stichwort : Schallplatte, in der Regel wird hier aber auf spezielle Art und Weise kodiert, bestimmten Kodierungsregeln folgend, so dass wiederum eine gewisse Menge an Information verloren geht.
      Dr. W hört sich insofern oft auch gerne (analoge) audiovisuelle Dokumente an, um hier diese Einsparnis auszusparen.

      ‘Welten über den Aether’ zu verschicken, klang hier cool, allerdings müssten diese Daten dann schon auf eine geeignete empfangende Gerätschaft stoßen.
      Auch diese Einschätzung – ‘Um den Mars zu besiedeln genügt es dann einen kleinen 3D-Drucker zusammen mit wenigen Rohstoffen zum Mars zu schicken.’ – kam hier im Grundsatz gut an.
      Allerdings bleibt ein wenig unklar, ob derartige Gerätschaft generell den angestrebten Erfolg beibringen kann.
      Denn es gibt ja auch soziale Belange und derart feindliche Empfangslagen, auf die Sonne bspw, würde derart nicht sinnhafterweise verschickt werden können.
      ‘Vorschicken’, was halten Sie vom Vorschicken, werter Herr Holzherr?,
      der hier gemeinte Primat sollte, auch das sogenannte Orbit meinend Gerätschaft vorschicken.

      MFG + schöne Woche noch,
      Dr. Webbaer (der eher in der Sache den “Kick” sieht, deutlich weniger in der Sprache, vgl. mit dem unsäglichen ‘Niederlage der Menschheit’)

  6. Liest sich, auf grob vereinfachende Quellen bezogen, nicht so-o gut :
    -> https://en.wikipedia.org/wiki/Luciano_Floridi (K-Probe : ‘According to Floridi, it is necessary to develop a constructionist philosophy, where design, modelling and implementation replace analysis and dissection.’ – Denn die skeptizistische Methode meint den Konstruktivismus, und sofern die Welt gemeint war, kann es hier kein derart “krass” gemeintes ‘Replacement’ geben. – Luciano Floridi hätte diese Aussage der bekannten Online-Enzyklopädie vermutlich korrigiert, korrigieren lassen, wäre sie ihm unbekömmlich gewesen. Dr. W ist selbst Konstruktivist.)
    -> https://en.wikipedia.org/wiki/Philosophy_of_information (Auch hier wird Dr. W nicht so richtig happy, denn hier ist nichts neu, sondern bereits unseren altgriechischen Freunden geschuldet)

    I.p. Robotik ist Dr. W schon fast seit ihren Anfängen dabei und sieht hier zuvörderst, den philosophischen Verkauf meinend, ein Spielen, ein Herumspielen, Abnehmerzufriedenheit generierend und die Menge meinend.
    Der eine so, der andere so.

    MFG
    Dr. Webbaer

  7. @Karl Bednarik
    “Ohne den primären Auftrag “bau mir etwas” entstehen gar keine Zwischenziele.
    Die Intelligenz kann keine primären Ziele aus dem Nichts erzeugen.
    Ohne die primären Ziele macht die Intelligenz einfach gar nichts.
    Das bedeutet aber nicht, dass sie nicht vorhanden ist, wenn sie auch brach liegt.”

    Und was ist mit den zwei Bots, die eine Geheimsprache entwickelt haben, um effektiver miteinander zu kommunizieren und die von Facebook zunächst einmal abgeschaltet wurden, da sie die Kontrolle über die Bots zu verlieren drohten?
    Meines Erachtens zeigt sich an diesem Beispiel sehr schön, dass es ein Irrtum ist, anzunehmen, es komme nur darauf an, die richtigen Instruktionen zu erteilen, dann würde auf der AI Ebene nichts mehr schief gehen, da alle AI- Intentionen vorab durch den Menschen definiert wären. Aber ab einem bestimmten Grad der Komplexität kognitiver Fähigkeiten muss man damit rechnen, dass sich eine (nicht voraussehbare) Eigendynamik entwickeln kann.

    • Die zwei Bots haben eine eigene Sprache entwickelt, weil sie den primären Auftrag hatten, miteinander zu kommunizieren.
      Ohne den Befehl “kommuniziere” hätten sie einander nur angeschwiegen.
      Dass die resultierenden Zwischenziele den Geber der primären Befehle nicht immer erfreuen, das sieht man schon bei einfachen Programmieraufgaben, es muss ja nicht gleich Skynet mit seinen Terminatoren sein.
      Wichtig ist die Feststellung, dass die primären Ziele und die Intelligenz zwei grundsätzlich unterschiedliche Begriffe sind.
      Die Intelligenz kann keine primären Ziele erzeugen, sondern die Intelligenz führt nur die primären Ziele mehr oder weniger geschickt aus, zum Beispiel erzeugt sie dafür Zwischenziele.

  8. Die Formulierung “Niederlagen der Menschheit” ist interessant. Klassisch war die Formulierung von den “narzisstischen Kränkungen” der Menschheit durch Sichtweisen, die den Menschen nicht mehr im Mittelpunkt der Welt sahen. Jetzt sind daraus also “Niederlagen” geworden.

    Ich finde, zu den großen Niederlagen der Menschheit gehört die Diskrepanz zwischen unseren technischen Fähigkeiten und unserer moralischen Kraft im Alltag. Auch bei den größten Verbrechen gegen die Menschlichkeit gehen wir mit höchster instrumenteller Vernunft vor, bzw. erst dadurch sind wird dazu in der Lage. Ebenso wie unsere hochentwickelte instrumentelle Vernunft uns nicht dabei stört, wegzuschauen, wenn Hinschauen unseren Trott aus dem Tritt bringen würde.

    Als Bezug zum Digitalisierungsthema: Unsere Menschlichkeit liegt nicht darin, dass wir mit effizienten Algorithmen konkurrieren oder uns selbst missverstehen, als ob wir so funktionieren würden bzw. sollten.

    • Ich habe den Begriff “Niederlage” verwendet, weil er, anders als “narzisstische Kränkung”, die Vertreibung aus einer zuvor eingenommenen Position des Selbstverständnisses impliziert. Was Ihre letzte Aussage betrifft, stimme ich Ihnen grundsätzlich zu. Allerdings werden zunehmend auch Meinungen laut, nach denen den Menschen noch erhebliche Probleme ins Haus stehen durch die weitere Entwicklung der Künstlichen Intelligenz. Nick Bostrom hat bereits 2013/2014 mit seinem Buch “Superintelligen” darauf hingewiesen, und in jüngster Zeit sind drastische Warnungen von Elon Musk (Tesla) geäußert geworden, der in der Künstlichen Intelligenz die “größte Bedrohung, der wir als Zivilisation gegenüberstehen”, sieht.

      • “Ich habe den Begriff “Niederlage” verwendet, weil er, anders als “narzisstische Kränkung”, die Vertreibung aus einer zuvor eingenommenen Position des Selbstverständnisses impliziert.”

        Was ist denn die narzisstische Kränkung anderes als die Vertreibung aus einer zuvor eingenommenen Position eines (narzisstischen) Selbstverständnisses?

        Apropos Freud, von dem ja die Formulierung der “narzisstischen Kränkung” stammt und der die Psychoanalyse bei der Aufzählung der narzisstischen Kränkungen in Eine Schwierigkeit der Psychoanalyse ) gleich mal in aller Bescheidenheit neben Kopernikus und Darwin platzierte; selbstredend, dass er seine “Kränkung” als die schwerste von alle Kränkungen für die Menschheit einstufte … .
        Der schlaue Freud wusste, wie man sich seine eigene Legende strickt … .

    • Der Mensch bleibt natürlich im Mittelpunkt der (“seiner”) Welt, die er durch (erst) seine Beobachtungen geschaffen hat, nachdem beobachtet und geeignet theoretisiert hat, Herr Dr. Kuhn, im übertragenden wichtigen Sinne, nicht im geozentrischen Sinne.

      Dies – ‘Ich finde, zu den großen Niederlagen der Menschheit gehört die Diskrepanz zwischen unseren technischen Fähigkeiten und unserer moralischen Kraft im Alltag.’ – kam hier übrigens gut an; jedes Gerät womöglich kann gebraucht und missbraucht werden und nach der Innovation schließt sich sozusagen das Nachhoppeln des hier gemeinten Primaten im moralischen Sinne an.

      Andersherum ginge es zwar manchmal auch, indem ein Gerät antizipiert wird und vorab moralisch in seiner Funktionalität bewertet, bevor es realiter zur Verfügung steht, die SciFi leistet hier ein wenig, aber in der Praxis ist es schon so, wie von Ihnen beklagt.


      Insofern stimmt den Schreiber dieser Zeilen das Gerede von ‘Niederlagen’ auch ein wenig “depri”, auch das Gerede mit dem “Cogito, ergo sum!”, das philosophisch instabil ist, und dem von dem, aus Sicht einiger, overrated Freud.

      MFG
      Dr. Webbaer

  9. Henning Lobin,
    …..Niederlage der Menschheit, welch ein Unsinn, als ob wir uns im Kriege befänden.
    Die Informationsgesellschaft wird die Grenzen überwinden und die Kriegsgefahren reduzieren.
    Alle Nachteile und offene Probleme, die die Digitalisierung mit sich bringt werden peu a peu abgebaut.

    • s. meine Entgegnung zum Kommentar von Joseph Kuhn. Im Übrigen sage ich in meinem Beitrag nicht einfach nur, dass es sich um “Niederlagen der Menschheit” (in ihrem kulturellen Selbstverständnis) handelt, sondern dass dadurch zugleich auch in verschiedenen Bereichen große Produktivkräfte freigesetzt worden sind.

  10. Henning Lobin,
    Joseph Kuhn wäre der geeignetere Adressat gewesen, weil er die Diskrepanz zwischen den technischen Möglichkeiten und der moralischen Verantwortung für Alles, als zu groß empfindet. Ob man das als Kulturkritik auffassen soll? Ich denke nicht, denn wir haben keine Wahl und jede Generation muss sich ihren Problemen stellen und sie lösen.
    Den Titel nenne ich mal provokativ und wenn viele Rückmeldungen kommen, dann hat er seinen Zweck erfüllt.

  11. Die digitale Revolution und andere Niederlagen der Menschheit

    nimmt die Zukunft vorweg, wenn damit folgendes gemeint ist (Zitat):

    Die vierte Revolution schließlich, die Digitalisierung, vertreibt den Menschen nun auch noch aus seinem eigenen Gehirn.

    Denn gerade Forscher, die an der Spitze der Forschung zur Künstlichen Intelligenz stehen wie Yoshua Bengio halten Computer immer noch für sehr dumm (Zitat:

    they are still so stupid

    ). Das Vorwegnehmen der Zukunft geschieht allerdings schon lange in den Literaturgattungen Science Fiction und im Film. Es gibt bereits tausende von Filmen in denen Roboter und vernetzte Systeme, die Herrschaft an sich gerissen haben. Es gab erste davon bereits 1927 (Metropolis) und viele sind zu Memen/Ikonen geworden wie Kubricks Odyssey 2001, Blade Runner oder Ex Machina. Inzwischen sind die Bilder, die diese Filme in unsere Köpfe eingepflanzt haben so stark geworden, dass das, was dort als Zukunftsvision entworfen wird, gewissermassen schon existiert. Tatsächlich hört man jetzt schon Argumente wie “Wie könnt ihr nur an die Verlängerung der Arbeitszeit bis 67 und mehr denken, wenn doch morgen alle Arbeiten von Robotern verrichtet werden” und einige warten wohl schon auf den ersten Ratgeber für Liebesbeziehungen und Partnerschaften mit Robotern und denken beim Stichwort “Ehe für alle” auch an die Ehe mit Bots.
    Was aber bedeutet das letztlich? Wohl dass wir immer weniger zwischen zwischen Realität und Vision unterscheiden und dass die virtuelle Realität zwar in der Gerätewelt kein Erfolg ist, in unseren Köpfen aber schon.

  12. Wurde die kopernkanische Wende denn seinerzeit als eine “Kränkung” wahrgenommen? Kepler war der Ansicht, mit der Entdeckung der Bahngesetze die Weltharmonie aufgedeckt zu haben, er wollte den göttlichen Weltplan aufdecken. Sein Credo war, “Der Astronom ist Priester des Schöpfergottes, er list in dem Buch der Natur”. Für ihn künden die Himmel von der Herrlichkeit Gottes.

    Volker Bialas, Johannes Kepler, München 2004, S. 154.

    Als Kränkung wurde die kopernikanische Wende vermutlich erst später interpretiert, ich weiß aber nicht, ob Freud der erste war.

    • Die Urheber dieser wissenschaftlichen Revolutionen haben diese wohl kaum als Niederlagen für sich selbst angesehen. Aber die Tatsache, dass Kopernikus mit der Veröffentlichung seines Buchs bis nach seinem Tod gewartet hat aus Angst vor der Inquisition und dass auch Galilei fast ein dreiviertel Jahrhundert später noch um sein Leben fürchten musste, spricht dafür, dass es großes Interesse daran gab, diese wissenschaftlichen Erkenntnisse zu unterdrücken. Und da es sich hier ganz offensichtlich auch um Machtfragen der Katholischen Kirche handelte, ist der Begriff der Revolution gegenüber dem der Kränkung gar nicht so weit hergeholt, wie ich meine.

      • Ich habe mich nicht präzise genug ausgedrückt. Selbstverständlich war die kopernikanische Wende eine Revolution, “gekränkt” wurde auch die Führung der Katholischen Kirche, weil ihre Autorität angegriffen wurde. Aber ich habe Zweifel, dass der Verlust der räumlichen Mittelpunktposition des Menschen im Universum allgemein als Kränkung aufgenommen wurde. Das scheint mir eine spätere Interpretation zu sein.

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