Südafrika: Die Hausmalereien der Ndebele
BLOG: Die Sankore Schriften
Die Ndebele-Tradition der Hausmalerei fasziniert mich immer wieder. Ich mag die leuchtenden Farben und die geometrischen Muster. Diese traditionelle Malerei wird nicht an Schulen unterrichtet, sondern nur von den Müttern an die Töchter weitergegeben. Es ist das alleinige Vorrecht der Frauen. Sie drücken darin nicht nur ihre Beziehung zu Heim und Familie aus, sondern beschäftigen sich in ihrer Malerei auch mit sozialer und politischer Unterdrückung.
In der Vergangenheit standen den Ndebelefrauen nur Naturfarben zur Verfügung wie Braun, Ocker, Rot und Schwarz. Heute können die Farben in allen Abstufungen gekauft werden. Jede Frau hat ihre eigene Art zu malen. Die Ndebele spalteten sich im 16. Jahrhundert von den Zulu, der größten Volksgruppe im Land, ab. Sie wanderten von Natal am Indischen Ozean ins Innere Südafrikas.
Als zwei Jahrhunderte später die Buren die Region besiedelten, wurden die Ndebele vertrieben. Sie flüchteten in Höhlen und verteidigen sich über Monate hinweg gegen die Buren. Fast die Hälfte der Ndebele starb dabei, weil sie keinen Zugang zu Wasser und Lebensmitteln hatte. Der Rest der Ndebele musste danach auf den Feldern der Buren Sklavenarbeit verrichten. 1977 wurde ihr Homeland KwaNdebele in die Unabhängigkeit entlassen und 1994 mit den neun anderen Homelands wieder mit Südafrika vereinigt.
Noch mehr Bilder der Ndebele-Kunst
Bildnachweis
Bild 1
Autor: Asco
Quelle: Flickr
Bild 2
Ndebele falfestés a Lesedi parkban; Dél-afrikai Köztársaság
Quelle: Wikimedia Commons