Meine Bearbeitung von Schuberts “Leise flehen meine Lieder”

BLOG: Die Natur der Naturwissenschaft

Ansichten eines Physikers
Die Natur der Naturwissenschaft
 
Hilfsmittel: cubase, Vienna Instruments (Flöte, Oboe, Klarinette, Cello)

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Josef Honerkamp war mehr als 30 Jahre als Professor für Theoretische Physik tätig, zunächst an der Universität Bonn, dann viele Jahre an der Universität Freiburg. Er hat er auf den Gebieten Quantenfeldtheorie, Statistische Mechanik und Stochastische Dynamische Systeme gearbeitet und ist Autor mehrerer Lehr- und Sachbücher. Nach seiner Emeritierung im Jahre 2006 möchte er sich noch mehr dem interdisziplinären Gespräch widmen. Er interessiert sich insbesondere für das jeweilige Selbstverständnis einer Wissenschaft, für ihre Methoden sowie für ihre grundsätzlichen Ausgangspunkte und Fragestellungen und kann berichten, zu welchen Ansichten ein Physiker angesichts der Entwicklung seines Faches gelangt. Insgesamt versteht er sich heute als Physiker und "wirklich freier Schriftsteller".

5 Kommentare

  1. @Jürgen Bolt:

    Ein Klavier klingt mit der Bibliothek sehr “klimperlich”, außerdem sollte man nicht versuchen, der Originalfassung etwas hinzufügen oder wegnehmen zu wollen. Eine Instrumentierung ist als Bearbeitung aber immer eine interessante Aufgabe (siehe Bachsches Riccercare -> Webern).
    Können Sie beschreiben, was Ihnen bei den Bläsern Schwierigkeiten macht? Vielleicht kann ich daran arbeiten.

  2. @Josef Honerkamp

    “Können Sie beschreiben, was Ihnen bei den Bläsern Schwierigkeiten macht?”

    Gerne. Was mich hauptsächlich stört, sind die langen Noten mit konstanter Lautstärke. Sie sollten, je nach ihrer Funktion in der musikalischen Phrase, crescendieren oder decrescendieren oder beides. Meine erste Anregung wäre, die Schlußnoten abzuphrasieren, d.h. zu decrescendieren.

    Allgemeiner gesprochen, vermisse ich Artikulation und Phrasierung. Deshalb habe ich Wunderlich verlinkt, wo die Artikulation (schon durch den Text) sehr farbig ist. Aber Bläser können das auch: dunkler oder heller, schärfer oder weicher klingen; sie können die Phrase unterglieden durch dynamische Entwicklungen und kleine Pausen analog den Satzzeichen: Punkt, Komma und Semikolon, Ausrufe- und Fragezeichen.

    Ich verlinke nochmal eine Aufführung, die ich zusammen mit meiner Freundin vor 16 Jahren live miterleben durfte. Ravels Alborada del Gracioso, ursprünglich ein Klavierstück, von Ravel selbst für Orchester bearbeitet und von den Münchner Philharmonikern und Celibidache interpretiert. Meine Lieblingsmusik!

    http://www.youtube.com/watch?v=_MFZtSHWyqk

  3. @Josef Honerkamp

    mit Cubase und einem gesampelten Orchester habe ich schon viel gemacht und ich weiß, wie viel Arbeit in den Klängen steckt.
    Damit es „lebendiger“, weniger „automatenhaft“ klingt, empfehle ich eine Bearbeitung der Tempospur. Durchgehend das gleiche Tempo zu spielen, gelingt nur Glenn Gould mit Bach, aber in den meisten musikalischen Darbietungen sind Temposchwankungen die Regel, ein „atmender Rhythmus“,
    besonders in der Romantik.
    Das läßt sich mit Cubase einfach strukturieren.
    Noch etwas: Alle Orchesterinstrumente spielen im Computer zunächst in „temperierter Stimmung“, das heißt in der leichten Verstimmung, die der Starrheit der Intonation bei den Tasteninstrumenten gerecht wird.
    Ein reales Orchester spielt aber nicht „verstimmt“, sondern in der „reinen Stimmung“, nach Gehör, und das kann man am Computer auch einstellen, je nach Tonart. Es klingt ein wenig reiner, wie ein sauber gestimmtes Orchester.
    Die Dynamik, laut und leise, läßt sich auch variieren, der Computer ist ein herrliches Werkzeug für Komponisten, aber er ersetzt nicht die Musikanten.

    S.R.

  4. @Steffen Rehm

    Das habe ich immer gehofft, dass ich beim Bloggen jemand treffe, der schon mit cubase gearbeitet hat. Wunderbar – herzlichen Dank für Ihre Tipps.
    Mit der Tempospur habe ich schon gearbeitet, mit der Stimmung werde ich jetzt auch mal experimentieren.
    Ich muss mich noch daran gewöhnen, dass “aufführen” genau so viel Arbeit macht wie komponieren. Aber das ist im Leben ja vielleicht auch so.

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