Seriöse medizinische Informationen finden

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Medizin einfach erklärt
Die Monacologin

Seriöse medizinische Informationen zu finden kann vor allem für Fachfremde schwierig sein. Welche Arten von Quellen gibt es überhaupt? Und welche Informationen liefern sie? Eine Übersicht.

Journalistische Beiträge über wissenschaftliche Erkenntnisse

(Online-)Zeitungen, Fernsehen, Radio, Podcasts, YouTube Kanäle von Redaktionen

In den Redaktionen großer Tages- und Wochenzeitungen und Rundfunkanstalten gibt es in der Regel Redakteure für Medizin und/oder Wissenschaft. Wenn Sie eine bestimmte Zeitung besonders gerne lesen (oder einen bestimmten Sender gerne sehen oder hören), können Sie dort nach Beiträgen zum Wunschthema suchen. Wichtig: im Beitrag müssen unbedingt Quellen angegeben sein (wie Sie seriöse Quellen erkennen, wissen Sie am Ende dieses Beitrags).

Außerdem empfehle ich nachzusehen, wer den Beitrag erstellt hat: hat der Redakteur vielleicht Medizin oder eine Naturwissenschaft studiert oder hat sich anderweitig umfassend in dem Bereich fortgebildet? Ist der Autor ein erfahrener Medizin- oder Wissenschaftsredakteur? Oder berichtet hier ein Betriebswirt aus der Finanz-Redaktion zum ersten Mal über Biologie? Auch Fachfremde ohne Erfahrung können hervorragende Artikel über Medizin und Wissenschaft schreiben. Dennoch kann eine solche Recherche Ihnen dabei helfen, einen Beitrag einzuordnen. In meinen Augen ist es sinnvoll unterschiedliche Medien zu konsumieren. Denn unterschiedliche Redaktionen haben unterschiedliche Schwerpunkte und Blickwinkel.

Spezielle Wissenschafts-Medien

Es gibt eine Reihe von populärwissenschaftlichen Medien (Websites, Zeitschriften, Bücher, Podcasts etc.), die darauf spezialisiert sind Medizin und Wissenschaft für Laien erklären. Auch hier sollten Sie immer hinterfragen: Sind Quellen angegeben? Sind die Redakteure/Autoren vom Fach und/oder in dem Bereich erfahren?

Blogs

Auch Blogbeiträge können von hoher Qualität sein. Wichtig zu wissen ist, dass Blogbeiträge meistens nicht redaktionell geprüft werden. Auch bei großen Autorenblogs, auf denen unterschiedliche Autoren veröffentlichen, findet häufig keine Prüfung der Inhalte und auch keine sprachliche Korrektur statt.

In großen Redaktionen von Zeitungen oder Fernsehen ist das anders: zum einen werden hier Autoren vorher durch ein Bewerbungsverfahren ausgewählt (oder freie Redakteure überzeugen mit ihren Referenzen), zum anderen werden Beiträge meist von mehreren Personen gesichtet, bevor sie veröffentlicht werden.

Auf Blogs können Autoren oder Seiteninhaber Texte einfach hochladen ohne dass irgendjemand sie vorher geprüft hat (dieser Beitrag hier ist übrigens auch ein Blogbeitrag und ich habe den Beitrag selbst hochgeladen. Prüfen Sie auch hier: kommen Ihnen meine Aussagen plausibel vor? Gibt es Quellen? Bin ich qualifiziert?). Bei Blogs sollten Sie also besonders kritisch hinterfragen, ob die angegeben Informationen mit Quellen belegt sind und welche Qualifikation die Autoren in dem Gebiet haben.

Fachleute, die über ihre eigene Arbeit oder die Arbeit anderer berichten

Fachgesellschaften und Fachverbände

In Fachgesellschaften und Verbänden schließen sich Ärzte und Wissenschaftler auf nationaler und internationaler Ebene zusammen, um sich auszutauschen und ihre Interessen zu vertreten. Auf den Websites klären die Gesellschaften über ihre Tätigkeitsbereiche auf, viele stellen Infomaterial für die Öffentlichkeit bereit. Einige wissenschaftliche Gesellschaften geben auch eigene Fachjournale heraus, in denen wissenschaftliche Studien veröffentlicht werden (zu Fachartikeln gibt es unten einen eigenen Absatz).

In der Regel gibt es in allen großen Bereichen der Medizin (und Biologie) eine „Deutsche Gesellschaft für…“ oder einen „Bundesverband…“ (einfach mal bei Google mit dem gesuchten Gebiet ausprobieren). Im englischsprachigen Bereich gibt es meistens eine „European society for…“ und eine „American society for…“. Achten Sie immer auf Impressum, Mitgliederliste, Unterstützer und Kooperationspartner. So können Sie sehen, ob es sich wirklich um eine Zusammenkunft von Fachleuten handelt, oder ob sich irgendein Verein einen wichtig-klingenden Namen gegeben hat. Hier sind einige Beispiele für seriöse Fachgesellschaften in der Medizin: Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin, Deutsche Gesellschaft für Neurologie, Berufsverband Deutscher Internisten, European Society for Medical Oncology, American Society for Microbiology.

Wenn Sie sich für ein Thema besonders interessieren, können Sie zum Beispiel nachsehen, ob Fachgesellschaften in verschiedenen Ländern ähnliche Empfehlungen/Einschätzungen abgeben.

Universitäten, Kliniken und Arztpraxen

Universitäten veröffentlichen auf ihren Websites häufig Pressemitteilungen zu Erkenntnissen, die deren Wissenschaftler gewonnen haben. Hier handelt es sich um einfach verständliche Zusammenfassungen von wissenschaftlichen Publikationen oder Zwischenergebnissen.

Einige Universitäten klären die Bevölkerung auch ganz allgemein zu Themen auf, mit denen sich die Universität beschäftigt. Das Harding-Zentrum für Risikokompetenz an der Universität Potsdam veröffentlicht Infoboxen zu Risiken bestimmter medizinischer Eingriffe wie Impfungen. Das medizinische Wissensnetzwerk der Universität Witten/Herdecke stellt Informationen zu Evidenz-basierter Medizin bereit.

Kliniken und Praxen stellen auf ihren Websites häufig Infomaterial zu ihrem Behandlungsspektrum zur Verfügung. Zwar können Universitäten, Kliniken und Praxen ohne redaktionelle Prüfung Inhalte auf ihren Websites veröffentlichen, doch handelt es sich zumindest um Leute vom Fach.

Es gibt internationale Rankings, die Universitäten und Kliniken nach bestimmten Kriterien einordnen. Dazu zählt etwa, wie viele wissenschaftliche Studien Forscher einer Universität publizieren, wie viele Dozenten für wie viele Studenten zuständig sind oder wie viele Spezialeingriffe eine Klinik durchführt. Ein hoher Platz in einem Ranking ist kein Garant für Qualität, ein niedriger Platz bedeutet keine schlechte Qualität. Auch wenn es viele Kritikpunkte an solchen Rankings gibt, können Laien, die sich dafür interessieren, in Rankings nachsehen, ob es sich um international renommierte Universitäten oder Kliniken handelt. Beispiele für solche Ranking sind: Times Higher Education World Universities Ranking, QS World University Rankings, Newsweek World Hospital Ranking.

Forschungsgesellschaften- und Institute

In Deutschland wird auch außerhalb von Universitäten geforscht. Die größten extrauniversitären Forschungsgesellschaften in Deutschland sind die Max-Plank-Gesellschaft, die Helmholtz-Gemeinschaft, die Fraunhofer-Gesellschaft und die Leibniz-Gemeinschaft. Tausende Wissenschaftler in Deutschland forschen an Instituten dieser Gesellschaften unter anderem in Medizin und verwandten Bereichen. Auf den jeweiligen Websites werden wissenschaftliche Erkenntnisse der Forscher veröffentlicht. Zur Helmholtz-Gemeinschaft gehört etwa das Deutsche Krebsforschungsinstitut DKFZ. Deren Krebsinformationsdienst informiert die Bevölkerung.

Das unabhängige Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) betreibt ein Online-Portal mit Informationen zu Gesundheitsthemen.

Stiftungen und Vereine

In Deutschland gibt es viele gemeinnützige Stiftungen und Vereine, die sich für Erkrankte und ihre Angehörigen einsetzen, Forschung finanziell unterstützen und sehr gutes Infomaterial zu medizinischen Themen veröffentlichen. Viele dieser Stiftungen sammeln Spendengelder und kooperieren eng mit medizinischen/wissenschaftlichen Fachgesellschaften und haben Fachleute in den eigenen Reihen. Hier sind einige exemplarisch genannt (Wenn Sie einen Verein gefunden haben, der Sie interessiert, achten Sie wieder auf Impressum, Vorstand, Mitglieder, Unterstützer, Kooperationspartner, Quellen). Hier sind einige wichtige Stiftungen und Vereine in der Medizin exemplarisch genannt: Deutsche Krebshilfe (hier gibt es ausgezeichnetes Infomaterial für Krebspatienten und Angehörige), Deutsche Aidshilfe, Stiftung Gesundheitswissen, Felix-Burda Stiftung, Deutsches Netzwerk Evidenz-basierte Medizin. Eine der größten medizinischen Stiftungen weltweit ist die Bill and Melina Gates Foundation. 

Die unabhängige Patientenberatung Deutschland ist eine gemeinnützige Einrichtung mit gesetzlichem Auftrag und berät Patienten in gesundheitlichen und gesundheitsrechtlichen Fragen. Auch die Verbraucherzentralen und ihr Bundesverband informieren zu medizinischen Themen.  

Ärztekammern, Kassenärztliche Vereinigungen und Krankenkassen

Alle Ärzte in Deutschland gehören den jeweiligen Landesärztekammern an. Auch gibt es eine Bundesärztekammer. Die Kassenärztlichen Vereinigungen vergeben sogenannte Kassensitze, mit denen Ärzte mit der gesetzlichen Krankenkasse abrechnen können. (Nicht jeder Arzt kann einfach irgendwo eine Praxis eröffnen und mit der Kasse abrechnen. Die Sitze werden je nach Bedarf an Ärzten vor Ort vergeben, um Über- und Unterversorgung an bestimmten Orten entgegenzuwirken).

Das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin für Patienten der Bundesärztekammer und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung betreibt ein Online-Portal mit medizinischen Informationen für Patienten.

Auch Landesärztekammern und kassenärztlichen Landesvereinigungen informieren auf ihren Websites zu medizinischen Themen und vermitteln Ansprechpartner. Beispiele: Kassenärztliche Vereinigung Bayern, Bayerische Landesärztekammer.

Ebenso informieren Krankenkassen ihre Versicherten auf ihren Websites zu medizinischen Themen.

Gesundheitsbehörden, die über eigene Erkenntnisse und die anderer berichten

Gesundheitsbehörden auf Bundesebene

In Deutschland gibt es Gesundheitsbehörden, die dem Gesundheitsministerium unterstehen und deren Aufgabe es ist, die Gesundheit von Bürgern zu schützen, zu erhalten und über Gesundheitsthemen aufzuklären. An den Instituten arbeiten unter anderem Ärzte und Wissenschaftler, die eigene Forschung betreiben und Gesundheitsdaten aus Deutschland sammeln und auswerten. Alle Behörden veröffentlichen Informationen zu ihren Tätigkeitsfeldern und ihre Analysen auf ihren Websites und informieren auch über allgemeine Gesundheitsthemen: Bundesgesundheitsministerium, Paul-Ehrlich-Institut (Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel), Robert Koch-Institut (Erkennung, Verhütung und Bekämpfung von Krankheiten, insbesondere der Infektionskrankheiten), Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte.

Gesundheitsbehörden auf Landes- und Bezirksebene

Auch auf Landesebene gibt es Gesundheitsministerien und ihnen unterstehende Behörden (Landesgesundheitsamt, Gesundheitsämter in Städten und Bezirken), die für die Gesundheit der Bevölkerung verantwortlich sind. Auf ihren Websites klären sie zu Gesundheitsthemen auf und nennen Ansprechpartner. Hier exemplarisch am Beispiel Bayern gezeigt: Landesgesundheitsministerium, Landesgesundheitsamt, Gesundheitsamt München.

Gesundheitsbehörden weltweit

Auch internationale Gesundheitsbehörden klären auf ihren Websites zu medizinischen Themen auf. Exemplarisch nenne ich hier: Weltgesundheitsorganisation (Vereinte Nationen), European Medicines Agency EMA (Europäische Union), European Center for Disease Prevention and Control (Europäische Union), Food and Drug Administration FDA (USA), Centers for Disease Control and Prevention CDC (USA), National Institutes of Health (USA), National Health Service (UK).

Auch hier empfehle ich: wenn Sie sich für ein Thema besonders interessieren, können Sie nachsehen, ob Behörden aus unterschiedlichen Ländern ähnliche Empfehlungen/Einschätzungen abgeben.

Wissenschaftliche Veröffentlichungen von Wissenschaftlern (Primärquellen) und Zusammenfassungen wissenschaftlicher Erkenntnisse

Wissenschaftliche Publikationen

Wenn Forscher eine wissenschaftliche Entdeckung machen und ihre Erkenntnisse mit anderen Wissenschaftlern teilen wollen, können sie ihre Ergebnisse bei wissenschaftlichen Fachzeitschriften einreichen. Experten aus dem jeweiligen Fachgebiet prüfen dann die Qualität und Aussagekraft der Daten und verlangen unter Umständen weitere Analysen und eine Überarbeitung, bevor sie das Manuskript in ihrer Zeitschrift veröffentlichen (Peer-View-Prozess).

Es gibt zehntausende Fachzeitschriften von unterschiedlicher Qualität. Für Fachfremde ist es sehr schwer zu erkennen, ob eine Publikation von guter Qualität ist. Dennoch gibt es Anhaltspunkte, die dabei helfen können, die Qualität einer wissenschaftlichen Veröffentlichung einzuordnen. Wie Sie wissenschaftliche Publikationen in der Medizin finden und grob bewerten können, erkläre ich in einem eigenen Artikel.

Preprints

Der eben beschriebene Peer-Review-Prozess braucht Zeit. Während der Pandemie ist es besonders wichtig, dass internationale Wissenschaftler ihre Ergebnisse schnell mit anderen teilen. Viele Wissenschaftler laden ihre Manuskripte auf sogenannten Preprint-Servern wie Medrxiv hoch, bevor sie den Peer-Review-Prozess durchlaufen haben.

Manuskripte auf Preprint-Servern sind also nicht von unbeteiligten Wissenschaftlern geprüft. Manche von ihnen werden vielleicht nie in einer wissenschaftlichen Zeitschrift veröffentlicht. Hier ist es also besonders schwer, die Qualität zu beurteilen. Fragen Sie sich, ob die Schlussfolgerungen plausibel sind, wer die Autoren sind, an welchen Institutionen sie arbeiten und recherchieren Sie, ob und wie die Ergebnisse von unbeteiligten Experten und in der Presse diskutiert werden.

Reviews und Metaanalysen

In sogenannten Reviews werden Ergebnisse von wissenschaftlichen Publikationen zu einem Thema systematisch zusammengefasst. Ähnlich sind sogenannte Metaanalysen. Hier werten Wissenschaftler die Ergebnisse mehrerer Studien, zum Beispiel klinische Studien, quantitativ statistisch aus. Wenn mehrere Studien zum selben Ergebnis kommen, ist das in der Wissenschaft der höchste mögliche Grad an Evidenz. Reviews und Metaanalysen spielen in der Wissenschaft also eine sehr große Rolle.

Die Cochrane Gesellschaft veröffentlicht viele solcher Übersichtsarbeiten. Cochrane hat auch einen Blog und ein Informationsportal.

Leitlinien

Da Ärzte sich neben der Arbeit nicht mit allen neuen wissenschaftlichen Veröffentlichungen in ihrem Fachgebiet beschäftigen können, gibt es spezielle Gesellschaften, die genau das tun und die Ergebnisse der medizinischen Forschung zusammenfassen und daraus Handlungsempfehlungen für Ärzte, sogenannte Leitlinien, ableiten. In Deutschland geben unter anderem die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften AWMF und Cochrane solche Leitlinien heraus.

In Bereichen der Medizin, in denen praktisch täglich neue wissenschaftliche Erkenntnisse gewonnen werden (etwa im Bereich der Krebsmedizin) kommen selbst diese Leitlinien häufig nicht mehr schnell genug hinterher. Ärzte nutzen dann zum Teil auch andere Plattformen (zum Beispiel UpToDate), um sich über den neusten Stand der Wissenschaft zu informieren. Eine besonders wichtige Rolle spielen hier die nationalen und internationalen Fachgesellschaften. (Beispiel Krebs in Deutschland: Onkopedia Leitlinienportal der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie).

Medizinische Lehrbücher

Etabliertes Wissen schafft es irgendwann in Lehrbücher und neue Generationen von Ärzten und Wissenschaftlern eignen sich dieses Wissen dann im Studium an. Wer sich für allgemeine medizinische Themen interessiert (etwa wie der menschliche Körper aufgebaut ist oder wie das Immunsystem funktioniert) oder sich in eines der vielen Fachgebiete der Medizin einlesen will, kann auch zu medizinischen/naturwissenschaftlichen Lehrbüchern greifen.

Lehrbücher sind ausführlicher und anspruchsvoller als etwa populärwissenschaftliche Veröffentlichungen für Laien. Für Interessierte können sie dennoch geeignet sein. Große Verlage im deutschsprachigen Raum, die Bücher für (angehende) Ärzte und Naturwissenschaftler herausgeben, sind unter anderem Elsevier, Springer (nicht Axel-Springer!) und Georg Thieme (hier möchte ich einen Interessenskonflikt offenlegen: Spektrum gehört zu Springer, mein Blog wird von Spektrum.de gehostet. Ich arbeite nebenberuflich für den Georg-Thieme Verlag. Da diese beiden Verlage in der Medizin in Deutschland aber eine so große Rolle spielen, möchte ich gerne auf sie hinweisen). Viele Bücher kann man über Universitätsbibliotheken ausleihen. Es gibt auch viele Online-Angebote und Apps großer medizinischer Verlage.

Ich persönlich finde englischsprachige Lehrbücher häufig noch besser als deutsche. Wer Englisch spricht (oder nach Übersetzungen suchen will), kann sich unter anderem bei den Verlagen Garland Science, Wiley, Pearson oder Freeman umsehen.

Sonstige

Wikipedia

Wenn wir ehrlich sind, nutzen viele von uns gerne Wikipedia. Theoretisch kann jeder irgendetwas auf Wikipedia veröffentlichen, zwar gibt es Kontrollinstanzen, aber die kommen nicht immer schnell genug hinterher und können nicht alle Inhalte prüfen. Bei Wikipedia ist Skepsis also immer angebracht. In wissenschaftlichen Arbeiten darf Wikipedia nicht zitiert werden. Meiner Erfahrung nach sind Artikel aus den Bereichen Medizin und Biologie aber häufig gut (vor allem die englischsprachigen). Achten Sie auf Hinweise von Wikipedia, die auf potenzielle Mängel der Artikel (etwa fehlende Quellen) aufmerksam machen. Und prüfen Sie die angegeben Quellen.

Bild: Pixabay (Pexels)

Veröffentlicht von

Marisa Kurz ist Assistenzärztin an einem Universitätsklinikum und befindet sich in der Ausbildung zur Fachärztin für Hämatologie und Onkologie. Vor dem Medizinstudium hat sie ein Studium der Biochemie (M. Sc., B. Sc.) und der Philosophie mit Nebenfach Sprache, Literatur und Kultur (B. A.) abgeschlossen. Nebenbei schreibt sie als freie Journalistin, u. a. für den Georg Thieme-Verlag. Sie promoviert in der Krebsforschung zu Immuncheckpoints bei Lungenkrebs. Mein Ziel: Ich will, dass Patienten ihre Erkrankungen und Therapien besser verstehen. Deshalb möchte ich Medizin leicht verständlich ohne Fachbegriffe erklären. Nur gut informierte Patienten können autonome Entscheidungen über ihre Behandlungen treffen. Und gut informierte Patienten fühlen sich, so bin ich überzeugt, besser aufgehoben.

7 Kommentare

  1. Zitate:
    1) Ich persönlich finde englischsprachige Lehrbücher häufig noch besser als deutsche.
    2) Meiner Erfahrung nach sind Artikel aus den Bereichen Medizin und Biologie aber häufig gut (vor allem die englischsprachigen).

    Ja. Fehlt nur noch der dritte Punkt, nämlich
    3) Englischsprachige Websites zu medizinischen Themen erstellt von nationalen (oft US) Institutionen oder bedeutenden Spitälern wie der Mayo-Klinik, sind ebenfalls deutlich besser als entsprechende deutschsprachige Sites.

    Als Beispiel eine englischsprachige Website, die bei mir bei der google-Suche nach Immunotherapy ziemlich weit oben erschien, nämlich Immunotherapy to Treat Cancer vom National Cancer Institute.

    Mir scheint im englischsprachigen Raum wird Diktionär-Wissen, also etabliertes Wissen über das es einen Konsensus gibt, allgemein didaktisch besser präsentiert. Typischerweise sagt der erste Satz um was es geht und dann kommt der Überblick und eine Liste von Links für diejenigen, die sich für ein Teilgebiet interessieren.

    Im deutschsprachigen Raum wird das Material oft recht willkürlich organisiert. Der Grund ist wohl, dass Grossbritannien eine der ersten Nationen war, in denen Naturwissenschaft und Empirie gesellschaftlich anerkannt wurden und wo das Wort Science primär Naturwissenschaft und nicht Geisteswissenschaft bedeutet. Sehr früh gab es auch didaktische Bemühungen und den Willen das breite Volk zu erreichen.
    Und die Wissenschaft/Gesellschaft in den USA hat diese Haltung übernommen.

  2. Die seriösesten Informationen gibt es doch vom Gesundheitsminister und der hat gesagt, das zum Ende des Winters alle Menschen in Deutschland geimpft, genesen oder gestorben sind.
    Wenn es wirklich so kommt, glaube ich in Zukunft alles was das Gesundheitsministerium sagt. Sollte es jedoch wider allen Erwartungen nicht dazu kommen, glaube ich den “Experten” kein Wort mehr.

    • Wenn Sie dem Gesundheitsministerium nicht trauen, kennen Sie jetzt viele andere Möglichkeiten um sich über medizinische Sachverhalte zu informieren.

      • Sie sind doch auch Teil “der Wissenschaft”, der man alles bedingungslos glauben muß. Wie beurteilen Sie denn die Aussage des Gesundheitsministers?

        • Da haben Sie falsch verstanden, was Wissenschaft ist. In der Wissenschaft geht es weder um Glauben, noch um Bedingungslosigkeit.

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