„Lockdown-Euphorie“? Geht’s noch?

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Medizin einfach erklärt
Die Monacologin

Impfchaos, Maskenaffäre, Schnelltests bei Aldi statt in Schulen. Nun droht der Lockdown auf den Lockdown. Der Bau des Berliner Flughafens wirkt daneben fast wie ein erfolgreiches deutsches Großprojekt. Doch Wut auf die Politik ändert nichts an der Tatsache, dass uns der schlimmste Teil der Pandemie gerade bevorsteht. Wer da von „Lockdown-Euphorie“ spricht, hat den Ernst dieser Lage nicht verstanden. Den habe ich auf einer COVID-19 Station erlebt.

„Im politischen Diskurs dominiert die Lockdown-Euphorie ohne angemessene Evidenz über Wirkung & Kollateraleffekte“ schrieb Dr. Michael Hüther, der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft, vor wenigen Tagen auf Twitter. Euphorie. Dieser Begriff hat mich nachdenklich gemacht. Blicke ich, die sich eine Verschärfung der aktuellen Maßnahmen zum Infektionsschutz wünscht, diesen Maßnahmen „euphorisch“ entgegen? Richtig ist auf jeden Fall, dass ich dem Tod und dem Leiden weiterer zehntausender Menschen in Deutschland nicht euphorisch entgegenblicke. Gerne möchte ich hier erläutern, warum das so ist. Zum einen sind da die epidemiologischen und medizinischen Fakten, zum anderen habe ich in der Praxis erlebt, was COVID-19 anrichtet.

Was ich auf einer COVID-19-Station erlebt habe

Als Medizinstudentin im Praktischen Jahr war ich von November 2020 bis Januar 2021 auf einer COVID-19-Station eines Maximalversorgers in München eingeteilt. Also genau zum bisher traurigsten Höhepunkt der Pandemie. Ich war die erste Studentin, die seit Beginn der Pandemie einen Fuß in die Station gesetzt hat. In der ersten Welle wollte das Haus keine Studenten in die Hochrisikobereiche lassen. Ich bin freiwillig auf die Station gegangen, habe das sogar unterschrieben.

Im Praktischen Jahr

„Triage“ war längst da

Im Dezember wurde uns Herr S. von der Intensivstation zuverlegt. Mitte 50, aktiv tätiger Landschaftspfleger, mit einer großen Familie. Der Bauch ein bisschen zu rund, Blutdruck und Blutzucker ein bisschen zu hoch. Ein durchschnittlicher Mann eben, der sich nicht nur von Grünkernbratlingen ernährt.

Als ich ihn das erste Mal auf unserer COVID-19-Normalstation gesehen habe, bin ich erschrocken. Er saß am Rand seines Bettes, klammerte sich mit beiden Händen in die Matratze. Sein Kopf war hochrot, er atmete sehr schnell. Auf sein Gesicht war eine sogenannte Reservoire-Maske gepresst. Es liefen 14l Sauerstoff pro Minute, darunter erreichte sein Blut gerade so eine Sauerstoffsättigung von 90%.

Der Mann gehört hier nicht her, dachte ich. Einen solchen Patienten hätten wir normalerweise auf die Intensivstation geschickt. Doch er war gerade von der Intensivstation zu uns zurückverlegt worden. Im Dezember, da gab es eine Woche, in der es in ganz München noch neun freie Intensivbetten für COVID-19-Patienten gab. Um die 500 COVID-Patienten lagen zu diesem Zeitpunkt schon auf den Normalstationen. Was, wenn sich mehr als neun dieser Patienten verschlechtern würden? Was, wenn die Notärzte von draußen noch mehr schwer kranke Patienten bringen würden? Dass Herr S. von der Intensivstation zu uns zurückverlegt wurde, hatte einen einfachen Grund: die Betten waren so knapp. Doch was, wenn sein Körper die angestrengte Atmung nicht lange durchhält, sich erschöpft? Was dann?

Herr S. hat uns zunächst alle überrascht. Ein paar Tage hat er bei uns durchgehalten, es sah so aus, als würde es bergauf gehen. Doch dann verschlechterte sich sein Zustand, er musste zurück auf Intensiv – zum Glück gab es bis dahin wieder ein Bett. Über Weihnachten lag er narkotisiert und beatmet auf der Intensivstation. Ob er jemals wieder aufwachen würde, das wusste seine Familie zu diesem Zeitpunkt nicht. Frohe Weihnachten. Frohes neues Jahr.

Im März habe ich Herrn S. wieder getroffen. Er hat überlebt. Inzwischen war ich auf einer anderen Station eingeteilt, dort lag er in der Reha und lernte wieder zu laufen. Zum Glück hatte er keinen neurologischen Schaden davongetragen, doch die Wochen im Krankenhaus hatten seinen Körper massiv geschwächt.

Im November stand dieser Mitte 50-jährige Mann noch mitten im Leben, war berufstätig. Ende November kam COVID-19. Im März musste er lernen wieder zu laufen. Im Krankenhaus lief er zu diesem Zeitpunkt längst nicht mehr unter der Diagnose COVID-19, die Infektion war ja schon ausgestanden. In welcher Statistik Menschen wie Herr S. auftauchen, das weiß ich nicht. Er ist einer von denen, die nicht an COVID-19 gestorben sind. Klingt gut. Aber wird das dem gerecht, was ihm widerfahren ist?

Jeder muss irgendwann sterben – aber nicht so

Die meisten Menschen, die bisher in Deutschland an COVID-19 gestorben sind, waren alt. Sterben muss jeder irgendwann einmal, sagen manche Facebookexperten dazu. Einen dieser Patienten aus der Statistik habe ich auf der COVID-19-Station kennengelernt, er war einer meiner Lieblingspatienten. Herr T. war 90 Jahre alt. Als er auf die Station gekommen ist, war ich sicher: der schafft das. Er war fit, hatte keine nennenswerten Vorerkrankungen, war medizinisch gesünder als manche 70-jährige. Er hat Bayrisch gesprochen und gerne über seine eigenen Witze gelacht, er war ein charmanter, herzlicher Mann. Seine Frau hat jeden Tag angerufen. Beide wollten gemeinsam über 100 werden. Seine Lunge hätte die Entzündung ausgehalten. Doch sein Blut ist verklumpt, das Virus kann bekanntermaßen Thrombosen verursachen, letztendlich hat er eine massive Lungenembolie bekommen. Er ist auf der Station am Morphinperfusor gestorben, die letzten Tage seines Lebens hat er auf einer Pandemiestation verbracht, mit Menschen in Kitteln, mit Masken im Gesicht, Plastik-Shields auf dem Kopf. Plastikhandschuhe haben seine Hände gehalten.

Was das Personal tragen muss

Gerade auf den COVID-19 Intensivstationen müssen Mitarbeiter seit nun über einem Jahr mitansehen, wie bis zu 50% ihrer Patienten sterben. Es gibt Krankenhausmitarbeiter, die sich auf Palliativmedizin spezialisieren. Doch nicht einmal auf einer Palliativstation müssen Mitarbeiter so viele Todesfälle in so kurzer Zeit ertragen. Schon gar nicht müssen sie mitansehen, wie Patienten sich vor der Narkose per Handy von ihren Angehörigen verabschieden und mit vielen Schläuchen in ihrem Körper aus dem Leben scheiden.

Ich will auch nicht wissen, wie sich die Behandelnden gefühlt haben, die um Weihnachten herum eine Mitte 30-jährige Schwangere in der 27. Schwangerschaftswoche wegen COVID-19 beatmen mussten. Klar war: die Mutter kann schlechter beatmet werden, wenn das Baby in ihr so viel Platz einnimmt. Doch das Baby in der 27. Woche holen? Was schadet dem Baby mehr? Die Narkose während der Beatmung? Oder die viel zu frühe Geburt?

Zwei Wochen haben die Ärzte dem Baby im Mutterleib noch gegeben. Dann haben sie es auf die Welt geholt, während die Mutter noch immer intubiert war. Auch diese Geschichte ist gut ausgegangen: beide haben überlebt. Frau N. lag wie Herr S. im März noch im Krankenhaus. Was Frau N., ihr Ehemann, ihre Familie und die Behandler denken, wenn sie hören, wie Menschen in Fernsehkameras grinsen und fragen, ob da nicht noch mehr geht bei der Intensivkapazität, das kann ich mir lebhaft vorstellen. Auch Frau N. fällt in die Kategorie derjenigen, die nicht an COVID-19 gestorben sind.

Behandelnde, ob auf den COVID-19-Stationen oder nicht, sie müssen in der Pandemie um ihre Patienten bangen, müssen größtes menschliches Leid ertragen. Vor der Impfung kam noch das extrem hohe Infektionsrisiko hinzu, dem sie sich täglich aussetzten. Die Angst um die eigene Gesundheit, die Angst um die eigenen Angehörigen, die man anstecken könnte.

Die Menschen, die in den Krankenhäusern arbeiten, die haben nicht darum gebeten, diese Extremsituationen zu tragen und zu ertragen.

Auch Patienten ohne COVID-19 in Gefahr

Im Dezember wurden die Intensivbetten knapper und knapper. “Elektive” Eingriffe wurden abgesagt. Elektiv, das hört sich so nach Nasenkorrektur und Brustvergrößerung an. Tatsächlichen waren und sind das zum Beispiel auch herzchirurgische Eingriffe. Wenn jemand schon ein halbes Jahr mit einem kaputten Herzen herumgelaufen ist, dann, so die Hoffnung, wird er es auch noch ein paar Monate schaffen. Die OP gleich durchzuführen, das würde ein Intensivbett kosten. Tausende Patienten in Deutschland mussten auf wichtige Eingriffe warten, doch nicht nur in den operativen Fächern mussten Patienten bangen.

Etwa auch in onkologischen Abteilungen lag vielerorts Angst in der Luft. Was, wenn einer der Krebs-Patienten, deren Blutbildung durch die Erkrankung und Therapie gestört ist, eine Blutvergiftung oder eine innere Blutung entwickelt? Was, wenn der Kreislauf überwacht und stabilisiert werden muss? Wird es dann ein Intensivbett geben? In vielen Abteilungen sind Patienten nicht so schnell auf Intensivstationen gekommen, wie es sonst die Regel gewesen wäre.

Ende Dezember war die Situation hier in München so angespannt: wenn es da in der Stadt einen großen Unfall gegeben hätte, mehrere Schwerverletzte gleichzeitig, dann weiß ich nicht, was passiert wäre.

Die Lage ist ernster als im Dezember

Bin ich so wenig euphorisch, weil ich emotional involviert bin? Sehe ich hier Einzelfälle, wo die Gesamtsituation gar nicht so dramatisch ist? Sehen wir uns die Fakten einmal an:

Inzwischen sind wir wieder bei rund 25.000 Neuinfektionen pro Tag angekommen (Im Dezember waren es etwa 30.000 pro Tag). Wenn Infizierte schwer erkranken, müssen sie im Schnitt erst in der zweiten Infektionswoche auf die Intensivstation. Die Infizierten von heute sind also die Intensivpatienten in zwei Wochen. Deutsche Intensivmediziner schlagen längst Alarm. Im Nachbarland Frankreich hat die Triage in Pariser Krankenhäusern begonnen.

Im Gegensatz zum Dezember starten wir nun bereits aus einem Lockdown light heraus. Auch ist die britische Virusvariante ansteckender und pathogener.

Die neue Variante ist tödlicher

Studien zeigen (darunter bereits begutachtete Studien und Vorveröffentlichungen), dass die Sterblichkeit bei Infektionen mit der Virusvariante, die nun die Mehrheit der Infektionen in Deutschland ausmacht, um etwa 60% höher ist, als bei Infektionen mit der Vorgängervariante. Prof. Christian Drosten hat die Sterblichkeiten in verschiedenen Altersgruppen, die in diesen Publikationen berechnet wurden, in einem seiner Podcasts zusammengefasst: in der Altersgruppe der über 85-Jährigen sterben nun etwa 24,3% statt 16,7% der Infizierten. In der Gruppe der über 75-Jährigen sterben etwa 7,2% statt 4,7%. In der Gruppe der 55-69 Jährigen etwa 0,9% statt 0,6% und in der gesamten Gruppe der unter 65-Jährigen 0,14% statt 0,09%.

Die meisten Menschen in Deutschland haben keinen Schutz

Etwa 16% der Bevölkerung in Deutschland haben inzwischen mindestens eine Impfdosis erhalten. Knapp drei Millionen haben die Infektion bekanntermaßen bereits durchgemacht. Selbst wenn ich von einer niedrigen Dunkelziffer ausgehe (In München lag die zu Beginn der Pandemie etwa beim Faktor 4. Allerdings war München auch verhältnismäßig stark betroffen und zu diesem Zeitpunkt wurde insgesamt weniger getestet als heute), komme ich zu dem Ergebnis, dass eine große Mehrheit der Bevölkerung, etwa 70%, vermutlich gar keinen Schutz vor der Infektion hat. Die Therapiemöglichkeiten eines schweren Verlaufs sind noch immer begrenzt.

Besonders die Altersgruppe der 55-69 Jährigen bereitet mir große Sorgen. Die Altersgruppe des Herrn S. Die meisten Menschen in dieser Altersgruppe sind noch nicht geimpft, haben aufgrund bestimmter Vorerkrankungen (z. B. Bluthochdruck, Diabetes) aber ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf. Über 15 Millionen Menschen in Deutschland sind zwischen 55 und 69 Jahre alt.

Nach der Infektion drohen Spätfolgen

Es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass ein bis zu zweistelliger Prozentsatz der Infizierten Spätfolgen erleidet, selbst wenn die Erkrankung inital mild verlaufen ist. Die Beschwerden sind vielgestaltig. Einige der Betroffenen klagen über schwere Erschöpfungszustände und sind noch Monate nach der Infektion arbeitsunfähig.

Lasst uns durchhalten

Über 78.000 Menschen in Deutschland sind bereits an COVID-19 gestorben. Viele andere wie Herr S. oder Frau N. haben überlebt. In den nächsten Wochen und Monaten werden noch viele Kranke und Tote dazukommen, wenn jetzt nicht gehandelt wird. Die Impfstoffe, die die Pandemie eindämmen können, sind zwar da, aber sie kommen nicht mehr rechtzeitig, um die aktuelle Welle zu stoppen. Wenn wir weitere schwere Krankheitsverläufe und Todesfälle verhindern wollen, muss die Verbreitung des Virus stärker ausgebremst werden. Auch werden wir bestimmte Maßnahmen wie eine reduzierte Personenzahl bei privaten Treffen, Abstand und Masken noch über einen längeren Zeitraum durchhalten müssen.

Menschen stehen vor dem finanziellen Ruin, sind aufgrund der Isolation psychisch am Ende. Die Kollateralschäden der Lockdowns und auch dieser „sanfteren“ Maßnahmen sind massiv. Es gibt daran nichts schönzureden. Doch ich wünsche niemanden, am eigenen Leib zu erfahren, wie es ist, wenn Menschen an dieser Erkrankung sterben, einen schweren Verlauf erleiden oder Folgeschäden davontragen. Wenn diese Welle wenig gebremst durch die Bevölkerung läuft, dann wird es so viele Kranke und Tote geben, dass ein normales Leben ohnehin nicht mehr möglich ist. Ein Lockdown – egal wodurch er ausgelöst wird – ist unausweichlich.

Es geht letztendlich um die Frage, welche Schäden reparabel sind. Tod und Krankheit sind es nicht.

Veröffentlicht von

Marisa Kurz ist Assistenzärztin an einem Universitätsklinikum und befindet sich in der Ausbildung zur Fachärztin für Hämatologie und Onkologie. Vor dem Medizinstudium hat sie ein Studium der Biochemie (M. Sc., B. Sc.) und der Philosophie mit Nebenfach Sprache, Literatur und Kultur (B. A.) abgeschlossen. Nebenbei schreibt sie als freie Journalistin, u. a. für den Georg Thieme-Verlag. Sie promoviert in der Krebsforschung zu Immuncheckpoints bei Lungenkrebs. Mein Ziel: Ich will, dass Patienten ihre Erkrankungen und Therapien besser verstehen. Deshalb möchte ich Medizin leicht verständlich ohne Fachbegriffe erklären. Nur gut informierte Patienten können autonome Entscheidungen über ihre Behandlungen treffen. Und gut informierte Patienten fühlen sich, so bin ich überzeugt, besser aufgehoben.

105 Kommentare

  1. Sehr schöner, wenn auch oft trauriger, da herzlicher Blogbeitrag.

    Wie ist denn bitte *Monacologin* zu verstehen?

    • Lieber Herr Krüger, vielen Dank erstmal! Monaco-login setzt sich zusammen aus Monaco = Monaco di baviera (München) und logos

  2. Manche Länder können schneller impfen, weil sie frühzeitig Impfstoff bestellt haben, so weit so “gut”.

    Andere Länder, vor allem die armen, könnten mindestens auch so “schnell” impfen, wenn die Pharmakonzerne die Produktion “ihrer” Impfstoffe frei gegeben hätten, doch wie wir wissen ist Profitstreben wie Machtstreben eben vorrangig – ich denke: Zieht euch “warm” an, denn nach der Pandemie kommt die “klatschende Euphorie” gegen die konfusionierende Symptomatik des nun “freiheitlichen” Wettbewerb.

  3. Warum setzen Sie einen positiven PCR Test mit einer Neuinfektion gleich? Entspricht das medizinischen Standards?

    • Lieber Herr Cagliostro, vielen Dank für die wichtige Frage. Sie müssen hier zwischen Viren und Bakterien oder Pilzen unterscheiden. Es ist richtig, dass Bakterien und Pilze unseren Körper besiedeln können, sie leben auf und in uns. Sie könnten an vielen Stellen Ihres Körpers Abstriche nehmen, in einer PCR Erbgut von Bakterien oder Pilzen nachweisen und das würde nicht bedeuten, dass eine Infektion vorliegt. Einige Bakterien und Pilze machen uns, wenn wir ein funktionierendes Immunsystem haben, nicht krank, sie nutzen uns sozusagen einfach als Wohnzimmer. Bei Viren hingegen ist das anders. Viren leben nicht. Sie besitzen keinen eigenen Stoffwechsel. Sie können sich nur vermehren, wenn sie in Wirtszellen eindringen und diese als Fabriken missbrauchen. Viren sitzen nicht einfach auf unseren Schleimhäuten herum. Ohne Wirt gehen die Viren einfach kaputt. Um überhaupt in nennenswerter Zahl in uns vorzuliegen, müssen sie von unseren Zellen vermehrt werden. Deshalb ist eine Virusvermehrung im menschlichen Körper automatisch eine Infektion. Etwa würde man bei einer positiven HIV oder Hepatitis C PCR nicht einfach sagen “ach, die Viren sind da einfach nur zufällig”. Wenn jemand mit SARS-CoV-2 infiziert ist, bedeutet das aber noch nicht, dass er schwer krank ist. Der Verlauf der Infektion ist individuell sehr unterschiedlich. Schwere Verläufe werden besonders bei älteren Personen, Männern und Menschen mit kardiovaskulären Vorerkrankungen beobachtet.

      • Sie schreiben:
        “Deshalb ist eine Virusvermehrung im menschlichen Körper automatisch eine Infektion.”

        Was verstehen die Infektiolog(Inn)en dann unter einer “Kontamination” bei der mikrobiologisch-virologischen Befundung?

          • Sollte man den diversen Corona-Testung kritiklos Glauben schenken?
            Sie erinnern sich möglicherweise an diese Meldungen:

            “Um die Produktion von Tests auf SARS-CoV-2 zu beschleunigen, zieht die Regierung private Unternehmen zur Unterstützung heran. Auf diese Weise sollen innerhalb der nächsten Wochen tausende von Kits verfügbar sein. Einer dieser Produzenten ist die in Luxembourg ansässige Firma Eurofins. In einer Mail wurden staatliche Labore nun gewarnt, dass Schlüsselkomponenten der Tests („probes and primers“) mit dem Coronavirus kontaminiert seien und die Lieferung sich deshalb verzögere.”

            Die Firma gab zu, dass es „eine Schwierigkeit“ gegeben habe, ging aber nicht näher auf diese ein. Wie es zu dieser Kontamination kam, ist unklar. Das Massentest-Vorhaben soll sich dadurch nicht signifikant verzögern, heißt es seitens der Behörden.”

            https://www.doccheck.com/de/detail/articles/26341-sars-cov-2-kontaminierte-tests

            Auch scheint es größere Probleme bei der Standardtisierung der PCR-testung im Bereich der Corona-Labore zu geben:

            “Jedes Labor in Deutschland macht das beispielsweise mit der Anzahl der Verdopplungszyklen etwas anders. Der Datenunterschied, der sich daraus ergibt, ist enorm. 20 Verdopplungszyklen bedeuten, dass ich eine Verstärkung von einer Million eingeschaltet habe. Aus einem Schnipsel wurden eine Million! Wenn ich 30 Zyklen mache, das ist dieser ominöse CT-Wert, dann habe ich schon eine Milliarde; mache ich 40, habe ich eine Billion und so weiter.

            Der Erfinder dieses Tests hat einmal gesagt: ‚Wenn ich den CT-Wert stark erhöhe, dann kann ich in jeder Person alles (also beliebige Genschnipsel) nachweisen.“ Denn irgendwann geraten diese chemischen Reaktionen aus dem Ruder, entweder grundsätzlich oder durch Verschleppung von den vorherigen Messungen. Das nennt man Kontamination, das ist ein ganz gravierendes Problem. Ich kenne jemanden, der jahrelang mit den PCR-Tests gearbeitet hat. Er hat mir gesagt: „Wir hatten drei Probleme: Kontamination, Kontamination, Kontamination.“”

            ttps://www.epochtimes.de/politik/deutschland/der-supergau-und-kardinalfehler-professor-bergholz-ueber-pcr-tests-und-manipulierbare-inzidenzwerte-a3491290.html

            “Die BBC hat mit versteckter Kamera in Testlaboren gefilmt – und wiederholtes Fehlverhalten dokumentiert. Die frappierenden Zustände können potentiell zu etlichen Fehldiagnosen geführt haben.”

            https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/bbc-reportage-zeigt-schlendrian-in-corona-testlabor/

            Ob wir (alle?) etwas blauäugig die eine Scheingenauigkeit vorspiegelnden RKI- und DIVI -Zahlen glauben?
            (Bitte verzeihen Sie die Quellen. Sie finden auch andere)

          • Kritiklos, Glauben…das sind Unterstellungen. Ich habe fünf Jahre lang Biochemie studiert, ich habe sechs Jahre lang Medizin studiert. Ich habe in meinem Leben unzählige PCRs und pPCRs gemacht und ausgewertet. Die Methode weist das Erbgut des Virus nach und wenn es da ist, ist jemand nun einmal infiziert. Wenn Sie das nach dem Studium eines Artikels von TE anders sehen möchten, tun Sie das. Ich habe aber so wenig Muße darüber zu diskutieren wie über die Frage, ob die Erde eine Scheibe ist

  4. Bereits Anfang November waren die täglichen Infektionszahlen ähnlich hoch wie heute und blieben dann bis zum Anstieg im Dezember auf deutlich höherem Niveau als in den vergangenen Wochen.

    Die letzte Verdoppelung von 60.000 auf auf das aktuelle Niveau 120.000 Fälle/Woche hat mehr als drei Wochen benötigt. Im Oktober/November haben zwei Wochen dafür ausgereicht.

    Wir sind auch nicht ‘wieder bei rund 25.000 Neuinfektionen pro Tag’ angekommen, sondern bei rund 25.000 Neuinfektionen an einem bestimmten Tag. Tatsächlich lag die mittlere Anzahl Neuinfektionen pro Tag während der letzten sieben Tage bei rund 17.000.

    Dass die Situation bezüglich der Belegungszahlen auf den Intensivstationen heute deutlich schlechter aussieht als im Dezember, mag durchaus sein. Aber das sollte man dann auch mit Belegungszahlen belegen, und nicht mit Infektionszahlen, die für Ostern bei weitem kein so dramatisches Bild zeigen, wie für Weihnachten.

    • Vorallem sollte man dabei aber auch weiterhin erwähnen, dass nach wie vor Krankenhäuser geschlossen und Intensivbetten abgebaut werden. Vor kurzem wurde sogar ein Flieger voll mit Beatmungsgeräten durch das Gesundheitsministerium”gespendet”. Ich selbst bin über 65, Insulinpflichtig und schwer Herzkrank mit einem Defi in der Brust. Aber ein Impftermin ist noch immer nicht in Sicht. Schönen Gruß…

  5. Solche anekdotischen Berichte wie dieser können durchaus
    Relevanz (Fehlbehandlungen/Übertherapie!) entwickeln.
    Hier die Darstellung der Geschichte eines Audio-post (2020!) aus der Laienpresse, der in Medizinerkreisen einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht hat:

    “Große Aufmerksamkeit hat über Ostern ein Audiobeitrag des Waldershofer Anästhesiologen Dr. Tobias Schindler auf Facebook erlangt. Der leitender Oberarzt am Klinikum Fichtelgebirge arbeitet im Haus Selb, das allein für die Behandlung von Covid 19-Patienten reserviert ist. In dem Beitrag beschreibt Schindler die schlechten Chancen von Beatmungspatienten und schildert überraschend gute Verläufe von betagten Patienten, die sich eine invasive Beatmung verbeten haben. Für ihn stelle sich die Frage, so Schindler, ob die Behandlungsrichtlinien nicht korrigiert werden müssten. Sie sehen gegenwärtig vor, dass man bei Covid-Patienten den Notfall gar nicht erst abwartet, sondern sie bei schlechten Werten der Sauerstoffsättigung im Blut und bei Atembeschwerden schon in einem frühen Stadium in Narkose versetzt und beatmet.

    Die Erfahrungen in Selb hätten jedoch gezeigt, dass man von schlechten Laborwerten und besorgniserregenden Röntgenaufnahmen der Lunge nicht auf einen Zwang zur Beatmung schließen müsse. In Selb setze man beispielsweise Helme ein, die den Kopf des Patienten umschließen und seine Atmung nur unterstützen. Der Betroffene bleibe bei Bewusstsein, könne Essen und Reden. Man habe schon 86-jährige nach einer solchen Behandlung wieder genesen entlassen können.

    Bei intubierten Patienten übernehmen die Ärzte und Pfleger hingegen die Kontrolle über den gesamten Körper. Oft könnten sie nur hilflos zusehen, wie ein Organ nach dem anderen seinen Dienst aufgibt. In seinem Beitrag schildert Schindler das Beispiel zweier betagter Frauen, die aus Selb an ein anderes Krankenhaus verlegt wurden. “Winkend” habe man sich von den Patientinnen verabschiedet. In der neuen Klinik seien sie gegen jeden kollegialen Rat noch am selben Tag in Narkose gelegt und intubiert worden.

    Auf Nachfrage unserer Zeitung wies Schindler darauf hin, dass es sich bei dem Audiobetrag keinesfalls um eine von ihm autorisierte Veröffentlichung handle. Vielmehr sei es eine persönliche Mitteilung an einer ehemalige Studienkollegin gewesen. Wie sie seit dem 27. März auf Facebook gelangt sei, wisse er nicht. Er selbst sei erst seit Ostern aufgeschreckt durch Nachfragen dort Mitglied geworden. An seinen Beobachtungen müsse er aber keine Abstriche machen – auch wenn es sich um Selb um ein vergleichsweise kleines Haus mit wenigen Fallzahlen handle.

    Seine Beobachtungen werden von Ärzten in aller Welt gestützt. Immer mehr machen sich in den letzten Tagen Gedanken, warum die Erfahrungen mit der invasiven Beatmung so schlecht sind. Aus New York melden die Behörden, dass mehr als 80 Prozent der Beatmungspatienten sterben, in Wuhan sollen es noch mehr gewesen sein, berichtet die Welt unter Berufung auf eine Studie.

    Fachleute wie der prominente deutsche Pneumologe Dr. Thomas Voshaar weisen darauf hin, dass eine invasive Beatmung auch außerhalb von Pandemie-Zeiten eine riskante Behandlung mit vielen Komplikationsmöglichkeiten sei. Die menschliche Lunge reagiere außerordentlich empfindlich auf Überdruck und erhöhte Sauerstoffgaben. Eine Beatmung sollte daher das letzte Mittel sein.Allen bisherigen Zahlen zufolge werden Covid-Patienten aber nicht nur besonders früh, sondern auch besonders lang invasiv beatmet.

    In der Diskussion wird öfter auch darauf verwiesen, dass ein frühes Intubieren auch dem Schutz der Ärzte und Pfleger diene. Die betroffenen Patienten könnten nun nicht mehr durch Tröpfchen in ihrer Atemluft weitere Menschen infizieren. Voshaar bezeichnet dies in einem Interview mit der FAZ als “unethisch”. Die Ärzte und Intensivpfleger könnten die Belastung und Gefährdung durch Aerosole auch auf andere Art gering halten. Auch der Selber Arzt Tobias Schindler lehnt dieses Argument rundweg ab. Er sagt: “Das wäre je genauso, wie wenn man als Arzt einem HIV-Infizierten eine Operation abschlägt, weil man Angst vor Stichverletzungen hat.”

    Seine Beobachtungen werden von Ärzten in aller Welt gestützt. Immer mehr machen sich in den letzten Tagen Gedanken, warum die Erfahrungen mit der invasiven Beatmung so schlecht sind. Aus New York melden die Behörden, dass mehr als 80 Prozent der Beatmungspatienten sterben, in Wuhan sollen es noch mehr gewesen sein, berichtet die Welt unter Berufung auf eine Studie.

    Fachleute wie der prominente deutsche Pneumologe Dr. Thomas Voshaar weisen darauf hin, dass eine invasive Beatmung auch außerhalb von Pandemie-Zeiten eine riskante Behandlung mit vielen Komplikationsmöglichkeiten sei. Die menschliche Lunge reagiere außerordentlich empfindlich auf Überdruck und erhöhte Sauerstoffgaben. Eine Beatmung sollte daher das letzte Mittel sein.Allen bisherigen Zahlen zufolge werden Covid-Patienten aber nicht nur besonders früh, sondern auch besonders lang invasiv beatmet.”

    https://www.frankenpost.de/inhalt.selb-gefahr-durch-das-beatmungsgeraet.83ab79aa-cd64-4fa9-a295-755966c7cce6.html

  6. Herzlichen Dank für diesen Beitrag, der Pflichtlektüre für alle Relativierer und Corona-Leugner sein sollte. Und auch herzlichen Dank an das Personal in den Krankenhäusern.

  7. Irgendwas kann hier:

    Etwa 20% der Bevölkerung in Deutschland haben inzwischen eine (15%) oder zwei (5%) Impfdosen erhalten.

    nicht stimmen.
    Diejenigen mit 2 Impfdosen sind doch in der Teilmenge der Erstdosen enthalten, weil jemand mit 2 Dosen logischerweise Teil derjenigen sein muss, die bereits eine Impfdosis erhalten haben…?

  8. Sehr geehrte Frau Kurz.

    Sie schildern hier Fälle von Menschen, die an dieser Krankheit erkrankten. Sicher ist das alles schön rührend. Dasselbe kann man etwa mit Schilderungen von Menschen, die vom Lockdown betroffen sind, auf emotionaler Ebene kontern.

    Nun belegen Ihre Fälle nicht die Wirksamkeit der Maßnahmen. Und daran gibt es Zweifel. Schauen Sie mal nach der Studie von Herrn Ioannidis, die doch Zweifel an Lockdown-Maßnahmen wecken. Und dann schauen SIe sich mal die Bundesstaaten Texas und Florida an. Dort wurde der Lockdown aufgehoben un die Menschen fallen nicht alle auf der Straße um.

    Gruß
    Rudi Knoth

  9. @Verhältnismäßigkeit

    Derzeit haben wir in NRW ca. 3500 mit Corona im Krankenhaus, auf ca. 18 Mio Einwohner. Auf einen, der im Krankenhaus liegt, kommen also ca. 5000 Bürger, die den Lockdown mitmachen müssen. Seit etlichen Monaten. Für mich keinen Töpferkurs mehr, keine Ausstellungen, kein Kunstverkauf, kein Skat, kein Doppelkopf, keine Schreibwerkstatt und auch keine Freunde mehr zum Essen einladen. So langsam fehlt mir das alles wirklich.

    Dass Sie als Ärztin in der Pandemie mittendrin sind ist klar, und sich so wenige Infizierte wünschen wie möglich auch. Wer soll sich um die Kranken sonst kümmern. Aber ich habe den Eindruck, das Ärzte auch einfach zuviel Anspruch haben, dass wir mit Infektionskrankheiten eigentlich nichts mehr zu tun haben, und die moderne Medizin dieses Problem eigentlich hinter sich hat. Das hat sie offensichtlich aber nicht.

    Ob der derzeitige Lockdown verhältnismäßig ist, ist finde ich eine recht schwierige Frage. Immerhin sind zwar in NRW die täglichen Neuinfektionszahlen von 2700 am 09.03 auf jetzt 3500 und die Krankenhausbelegung in NRW von 2400 am 20.03 auf jetzt 3500 gestiegen. Aber die Todeszahlen in NRW sind wohl doch stark rückläufig: Vom Höhepunkt am 11.01. von 170 Toten täglich auf 39 heute. Offenbar ist bei den Todesraten der Impfeffekt inzwischen schon deutlich größer als die Effekte der Virusmutante.

    Das wird sich wohl weiter fortsetzen, also dass die Todesraten gegenüber den Infektionsraten wohl immer weiter abnehmen werden.

    „in der Altersgruppe der über 85-Jährigen sterben nun etwa 24,3% statt 16,7% der Infizierten. In der Gruppe der über 75-Jährigen sterben etwa 7,2% statt 4,7%. In der Gruppe der 55-69 Jährigen etwa 0,9% statt 0,6% und in der gesamten Gruppe der unter 65-Jährigen 0,14% statt 0,09%. „

    Hier sieht man ja auch, warum die Todeszahlen soweit zurückgegangen sind: Weil sich das Krankheitsgeschehen bei den Älteren mit dem Fortschritt der bevorzugten Impfungen entsprechend rapide entschärft.

    Neben dem Impfeffekt bei den Älteren, der sowieso zu weiter sinkenden Todesraten beiträgt, können wir begründet hoffen, dass mit Frühling und Sommer auch die Neuinfektionsraten wieder sinken werden, wenn man dann wieder mehr draußen ist, und weniger Kontakte in geschlossenen Räumen hat.

    So oder so sind meiner Ansicht die täglichen Todeszahlen der wesentliche Wert, um die Verhältnismäßigkeit zu beurteilen, ob gelockert oder verschärft werden sollte, und weniger die Krankenhausbelegung, und schon gar nicht die reinen Neuinfektionszahlen.

    Wie anfangs gesagt, auf einen, der mit Corona im Krankenhaus liegt, kommen aktuell 5000 Bürger im Lockdown. Ob das überhaupt noch verhältnismäßig ist, das ist wirklich fraglich, meine ich. Wie soll ich das einordnen, ich schätze mal 25% des Lebens fallen derzeit aus, wenn nicht mehr. Bei Jugendlichen, die weit mehr auf Miteinander angewiesen sind, oder bei den Menschen, deren wirtschaftliche Existenz gerade zerstört wird, da geht das gegen die 50 % des Lebens.

    • Ein Mensch mit starkem Leid hat den ethischen Vorrang vor einer großen Anzahl von Menschen mit schwachem Leid.
      5000 Menschen im Lockdown verhindern den Tod eines Menschen.
      Ab wie vielen Menschen sollte man ihn sterben lassen?

      • Wenn denn der Lockdown wirklich hilft. Und wer vertritt denn solch ein Ethik? Nach dieser Logik könnte man vieles “Ungesunde” verbieten.

        Gruß
        Rudi Knoth

      • Und noch ein Punkt. Waren denn die Leute 1968 unethischer als die “Hongkog-Grippe” in “ganz Deutschland” 60000 Todesopfer forderte? In dieser Zeit ging das Leben (einschliesslich Studentenproteste) einfach weiter.

        Gruß
        Rudi Knoth

  10. “In der Gruppe der 55-69 Jährigen etwa 0,9% ”

    Und die Gruppe ist 15 Mio. Menschen groß. Das macht 135 000 potentielle Tote.

    Es ist unbedingt nötig, die Epidemie zu stoppen.

  11. Selektive Wahrnehmung bringt uns leider auch nicht weiter. Wer den ganzen Tag nur Nachrichtensendungen sieht, müsste glauben die Welt geht unter.

    Ich würde die Autorin mal bitten, wenn ihr erster Artikel schon so meinungsstarkt statt wissenenschaftliche neutral und objektiv ist, darüber nachzudenken.

    Wie bringt man einen Lockdown für eine Stadt wie Wien mit 2 Mio Einwohnern und 250 Covid Fällen auf ihren Intensivbetten in Einklang?

    Im Übringen haben auch nicht 10% der Infizierten long-Covid. Da die Dunkelziffer der Inzidendenzen bei Faktor 6-10 liegt, verringert sich obige Zahl entsprechend.

    Das long-Covid nur ein Phänomen von Sars-Cov2 ist und andere Viruserkrankungen keine Spätfolgen halben ist auch eine offene Frage. Sehr plausiblel ist es nicht, dass hptsl. vorerkrankte an Covid-19 sterben über dem durschnittlichen Sterbealter, aber von nicht vorerkrankten unter 40 so gut wie keiner? Das könnte eine Ärztin mal erklären, das wäre interessant. Die Meinungsmache kann man sich sparen, die kriegen wir sowieso überall um die Ohren gehauen, muss das auch noch auf einem Wissenschaftsblognetzwerk sein?

    Und an die Kinder, aber lassen wir das…

    Diese ganze Pandemie und die Lockdownmassnahmen sind eigentich ein einfaches Problem wissenschaftliche und volkswirtschaftliche. Glaubt irgend jemand im Ernst, wenn in 5-10 Jahren wieder so ein Virus kommt, dass wir uns genauso gesellschaftlich und politisch wieder verhalten werden (können)? Haben wir was gelernt nach über einem Jahr? Statistisch scheinbar wenig, wenn immer noch der Weltuntergang angezeichnet wird, aber sich Statistiker über Übersterblichkeit streiten.

    Bei der nächsten Pandemie werden wir so wenig Intensivbetten uns leisten können wie die Brasilianer oder Italiener. In einem Jahr haben wir nämlich 2/3 der Schulden gemacht die wir in den letzten 70 Jahren gemacht haben.

    Die Größenordnungen und Relationen bei dieser Pandemie sind ungeheuerlich und eine Naturwissenschaft MUSS zuerst diese beide untersuchen und bewerten, sonst ist es keine.

    Was danach gefragt werden muss, hat Prof. Wiesendanger gefragt, wohl einer der Top5 der renommiertesten Naturwissenschaftler Deutschlands. Mit bekanntem Ausgang…

    • “Glaubt irgend jemand im Ernst, wenn in 5-10 Jahren wieder so ein Virus kommt, dass wir uns genauso gesellschaftlich und politisch wieder verhalten werden (können)?”

      Ich hoffe sehr, bin aber nicht optimistisch, dass wir dann gelernt haben, sofort und schnell zu reagieren: reguläre Flugverbindungen abrechen, alle (!) Einreisenden und Zurückgeholten in kontrollierte Quarantäne. Und das möglichst als ganze EU.

    • Bei einem früheren, konsequenteren und längeren Lockdown wäre der Bedarf an Intensivbetten wesentlich geringer.
      Man darf auch die Begriffe “finanzielle Existenz” und “biologische Existenz” nicht gleichsetzen.

  12. @Tobias Jeckenburger

    So oder so sind meiner Ansicht die täglichen Todeszahlen der wesentliche Wert, um die Verhältnismäßigkeit zu beurteilen, ob gelockert oder verschärft werden sollte, und weniger die Krankenhausbelegung, und schon gar nicht die reinen Neuinfektionszahlen.

    Das Problem ist dabei aber, dass die Todenzahlen einige Wochen verzögert ansteigen. Sie sind also kein guter Frühindikator. Die Neuinfektionen sind auch ein paar Tage verzögert aber eben das schnellste Instrument, das zur Verfügung steht.

    Neben dem Impfeffekt bei den Älteren, der sowieso zu weiter sinkenden Todesraten beiträgt, können wir begründet hoffen, dass mit Frühling und Sommer auch die Neuinfektionsraten wieder sinken werden, wenn man dann wieder mehr draußen ist, und weniger Kontakte in geschlossenen Räumen hat.

    Ja, aber mit den neuen, ansteckenderen Varianten des Virus können wir befürchten, dass die Raten weiter steigen werden.

  13. In Deutschland gibt es bislang knapp 80 000 Tote, d.h. fast ein Promille der Bevölkerung, und das trotz vieler Maßnahmen. Ohne Maßnahmen wären das doppelt so viele oder noch viel mehr und das, obwohl der größte Teil der Bevölkerung noch nicht immun ist.
    Und wenn dann die brasilianische Variante P1 reinkommen sollte (zwei Fälle im Bezirk Tetschen, Nordböhmen, an der Grenze zu Sachsen), gibt es auch keine Immunität durch eine vorherige Infektion mit dem sog. Wildtyp.

  14. @Karl Bednarik 13.04. 09:22

    „5000 Menschen im Lockdown verhindern den Tod eines Menschen.
    Ab wie vielen Menschen sollte man ihn sterben lassen?“

    Einfach Lebenszeit aufrechnen? 5000 Lockdowntage mit 25% Lebenseinschränkung wären 1250 Lebenstage. Sprich dann 3,4 Jahre. Wenn jetzt der gegengerechnete Tote 2 Jahre länger gelebt hätte, dann haben wir 3,4 gegen 2 Jahre. Also, geht so irgendwie.

    Ich hatte aber vorgerechnet, dass auf einen Coronapatienten, der im Krankenhaus liegt, aktuell ca. 5000 Bürger im Dauerlockdown leben müssen.

    Wie viel Lockdowntage und wieviele Tote müssen wir anders rechnen:

    Aktuell haben wir in NRW im 7–Tagesmittel 44 Tote pro Tag, bei 18 mio Menschen im Lockdown. Hier haben wir 18 mio x 0,25 / 44 = 102.000 Lockdowntage pro Coronatoten. Das sind 280 Lebensjahre, der gegengerechnete Tote zunächst auch nur 2 Jahre.

    Inzwischen sterben aber eher die 60 bis 75–Jährigen, da haben wir vielleicht sogar 10 Jahre vorzeitigen Tod zu rechnen. Und wir müssen ja nicht die tatsächlichen Toten rechnen, sondern die verhinderten Toten. Das können 5 mal mehr sein. Dann hätten wir die 280 verlorenen Lockdownlebensjahre gegen 10 x 5 = 50 Coronaopferlebensjahre.

    Wenn man so rechnen kann, dann haben wir offenbar also eine Überreaktion von 1 : 5,6 was aber in Ordnung gehen kann, wenn man wie Sie sagen:

    „Ein Mensch mit starkem Leid hat den ethischen Vorrang vor einer großen Anzahl von Menschen mit schwachem Leid.“

    Ob dass das über 5-Fache rechtfertigt, ist aber fraglich, meine ich zumindest. Zumal wenn ich mir vorstelle, dass man sich dieses dann nach Corona für die Grippe und andere Infektionskrankheiten zur Regel macht. Masken und Lockdowns könnten uns dann zukünftig auch bei den üblichen winterlichen Grippewellen begleiten.

    @Joachim Schulz 13.04. 11:23

    „Das Problem ist dabei aber, dass die Todenzahlen einige Wochen verzögert ansteigen. Sie sind also kein guter Frühindikator.“

    Ich meine auch, man muss hier vorsichtig sein, aber die Wirkung der Impfungen ausgehend von den Risikogruppen wird in jedem Fall wirksam sein. Wenn man eine Prognose der den aktuellen Neuinfektionszahlen nachfolgenden Todeszahlen versuchen würde, hätten wir aber einen guten Anhaltspunkt, ob wir lockern oder verschärfen müssen.

    Die reinen Infektionszahlen alleine tun es jedenfalls nicht gut.

  15. Glaubt irgend jemand im Ernst, wenn in 5-10 Jahren wieder so ein Virus kommt, dass wir uns genauso gesellschaftlich und politisch wieder verhalten werden (können)?

    Ist das denn wahrscheinlich? In den letzten 80 Jahren hat es keine so weitreichende Pandemie gegeben. Warum sollte es ab jetzt alle 5-10 Jahre passieren?

    • Ist das denn wahrscheinlich? In den letzten 80 Jahren hat es keine so weitreichende Pandemie gegeben. Warum sollte es ab jetzt alle 5-10 Jahre passieren?

      Und was war mit der asiatischen Grippe (50er Jahre) und der Hongkong-Grippe (1968)? An der Hongkong-Grippe starben hier auch viele Leute.

      Gruß
      Rudi Knoth

  16. Zitat Marisa Kurz
    Sie könnten an vielen Stellen Ihres Körpers Abstriche nehmen, in einer PCR Erbgut von Bakterien oder Pilzen nachweisen und das würde nicht bedeuten, dass eine Infektion vorliegt. Einige Bakterien und Pilze machen uns, wenn wir ein funktionierendes Immunsystem haben, nicht krank, sie nutzen uns sozusagen einfach als Wohnzimmer. Bei Viren hingegen ist das anders. Viren leben nicht. Sie besitzen keinen eigenen Stoffwechsel. Sie können sich nur vermehren, wenn sie in Wirtszellen eindringen und diese als Fabriken missbrauchen. Viren sitzen nicht einfach auf unseren Schleimhäuten herum. Ohne Wirt gehen die Viren einfach kaputt. Um überhaupt in nennenswerter Zahl in uns vorzuliegen, müssen sie von unseren Zellen vermehrt werden. Deshalb ist eine Virusvermehrung im menschlichen Körper automatisch eine Infektion.

    Ihre damit indirekt mitgeteilte Aussage, dass ein positiver PCR-Test eine Infektion bedeutet, trifft nicht zu.

    Dazu folgende wissenschaftliche gegenseitige Aussagen:

    – Vom Erfinder des PCR-Tests selbst, dem Nobelpreisträger Kary Mullis

    Mit PCR, wenn man es gut macht, kann man ziemlich alles in jedem finden.“ „Die Messung ist nicht exakt.“ „PCR ist ein Prozess, der aus etwas eine ganze Menge macht. Es sagt Ihnen nicht, dass Sie krank sind. Und es sagt nicht, dass das Ding, das man findet, Ihnen Schaden zugefügt hätte.

    .

    – Von allen Herstellern von PCR-Tests, die in ihren Nutzerinformationen auch ausdrücklich darauf hinweisen, dass der Test keine medizinische Diagnose darstellt und nicht geeignet ist, eine Infektion nachzuweisen.
    .

    – Von Christian Drosten selbst, der anläßlich einer MERS-Epidemie in Saudi Arabien 2014 darüber auch aufklärt, dass der PCR-Test nichts taugt zur Feststellung einer infektiösen Erkrankung:.

    Als in Dschidda Ende März diesen Jahres aber plötzlich eine ganze Reihe von Mers-Fällen auftauchten, entschieden die dortigen Ärzte, alle Patienten und das komplette Krankenhauspersonal auf den Erreger zu testen. Und dazu wählten sie eine hochempfindliche Methode aus, die Polymerase-Kettenreaktion (PCR).

    Aber die Methode ist so empfindlich, dass sie ein einzelnes Erbmolekül dieses Virus nachweisen kann. Wenn ein solcher Erreger zum Beispiel bei einer Krankenschwester mal eben einen Tag lang über die Nasenschleimhaut huscht, ohne dass sie erkrankt oder sonst irgendetwas davon bemerkt, dann ist sie plötzlich ein Mers-Fall. Wo zuvor Todkranke gemeldet wurden, sind nun plötzlich milde Fälle und Menschen, die eigentlich kerngesund sind, in der Meldestatistik enthalten. Auch so ließe sich die Explosion der Fallzahlen in Saudi-Arabien erklären. Dazu kommt, dass die Medien vor Ort die Sache unglaublich hoch gekocht haben.

    .

    – Von der WHO, die noch im Januar 2021 die Nutzungsinformationen über den PCR-Test geändert und damit zugrunde gelegt hat, dass eine ärztliche Diagnose unbedingt notwendig ist, um eine Infektion bei einem positiven Tests festzustellen, sowie auch dass der Ct-Wert dabei zu berücksichtigen ist.
    Dies wird allerdings bei den „Infektionszahlen“ der Regierung und der Medien seit Anfang der von der WHO aufgerufene Pandemie völlig ignoriert, wo überwiegend symptomlose Menschen massiv getestet werden, was auch erklärt, dass die Todeszahlen sich nicht proportional mit den „Infektionszahlen“ verhalten, sogar gegenseitig verlaufen. Dies erklärt auch, wie schon weiter oben in einem Kommentar vermerkt, dass in einer angeblichen dramatisch tödlichen Pandemie die Statistiker um eine Übersterblichkeit streiten und dass festgestellt wurde, auch von der WHO, dass die weltweiten Sterblichkeitsraten bei Corona einer mittleren oder starken Influenzawelle je nach Regionen und Jahren entsprechen (die Influenza ist seltsamerweise in der Saison 2020-21 weltweit zum ersten Mal seit Jahrzehnten auch völlig verschwunden).

    Man könnte also die Zahlen ganz anders präsentieren als die Regierung und die Medien es seit mehr als einem Jahr mit beliebig steuerbaren „Infektionszahlen“ und „Inzidenzen“ tun, zum Beispiel:

    Gemäß zahlen vom RKI haben sich im März 2021 ganze 83.002.466 Menschen in Deutschland mit dem SARS-Cov2-Virus NICHT INFIZIERT, also 99,979%. 🙂

    • Sie haben hier offensichtlich etwas missverstanden. Ein positiver Virusnachweis in einer PCR zeigt eine Infektion an. Darüber, ob Sie symptomatisch krank sind, wenn Sie infiziert sind, oder für andere ansteckend, sagt das positive Ergebnis nicht automatisch etwas aus. Bitte bleiben Sie beim Thema.

      • “Ein positiver Virusnachweis in einer PCR zeigt eine Infektion an. Darüber, ob Sie symptomatisch krank sind, wenn Sie infiziert sind, oder für andere ansteckend, sagt das positive Ergebnis nicht automatisch etwas aus.”

        Ist dann der positive Virusnachweis ausreichend für eine Diagnosestellung (COVID-19) in Ihrer Klinik? Wenn dem so wäre: Teilt die WHO Ihre Meinung, dass ein positives PCR-Ergebnis für das Stellen der Diagnose COVID-19 ausreicht?
        Wie bewerten Sie den Inhalt folgender Quelle?

        “COVID-19 steht für „coronavirus disease 2019“, zu Deutsch: Coronavirus-Krankheit 2019. In den Statistiken werden alle Menschen aufgeführt, bei denen das SARS-Cov-2 Virus bzw. Virusbestandteile nachgewiesen sind.

        Ein PCR-Test stellt aber keine Krankheit fest, sondern bedeutet nur einen Virus(partikel)nachweis. Der Nachweis von Viren in Zusammenschau mit einer bestimmten Symptomatik macht erst die „Krankheit“ aus, die dann vom Arzt festgestellt werden muss. Nota bene: In diesem Zusammenhang stört mich seit einem Jahr in allen Statistiken, auch vom RKI, dass hier von „Genesenen“ gesprochen wird. Diese Zahl der „Genesenen“ errechnet sich aus der Zahl der Menschen mit positivem PCR-Test plus 14 Tage, wenn dann symptomlos, dann abzüglich der in diesem Zeitraum gestorbenen Menschen der Gruppe mit positivem PCR-Test. Aber „genesen“ kann man nur, wenn man krank war. Hier werden aber auch die symptomlosen Menschen mit einbezogen. Sachlich und fachlich aus meiner Sicht falsch. Genesen heißt „gesund“ werden. Gehen RKI und BGM künftig davon aus, das jedweder Virus(partikel)nachweis mittels PCR als „Krankheit“ einzustufen ist, wird unser Land und die Bevölkerung nie wieder gesund und wir werden für immer im Lockdown leben.”

        • Wer aufgrund einer SARS-Cov-2 Infektion in die Klinik muss, der hat COVID-19, ja. Sonst müsste er ja nicht ins Krankenhaus. Zufallsbefunde (also dass Patienten wegen anderer Erkrankungen behandelt werden und zufällig als positiv identifiziert werden), habe ich persönlich noch nicht erlebt. Aber natürlich muss nicht jeder, der SARS-CoV-2 positiv ist, eine schwere Lungenerkrankung entwickeln

  17. Zitat Rudi Knoth
    Nun belegen Ihre Fälle nicht die Wirksamkeit der Maßnahmen. Und daran gibt es Zweifel. Schauen Sie mal nach der Studie von Herrn Ioannidis, die doch Zweifel an Lockdown-Maßnahmen wecken. Und dann schauen SIe sich mal die Bundesstaaten Texas und Florida an. Dort wurde der Lockdown aufgehoben un die Menschen fallen nicht alle auf der Straße um.

    Nicht nur in Texas und Florida wurden die Maßnahmen aufgehoben, fast die Hälfte der Staaten in den USA haben es mittllerweile seit Wochen und Monaten getan, ohne dass die Infektions- oder Todeszahlen sich von den noch in Lockdown befindlichen Staaten unterscheiden, siehe zum Beispiel hier

    Die WHO warnt übrigens schon lange vor Lockdowns, deren Kollateralschäden sowohl in reichen als auch in armen Ländern verheerend sind (vor allem für die Kinder). Aber die Politik scheint sich weitgehend von der WHO entkoppelt zu haben und überhaupt strikt blind für Kollateralschäden, aus welchen Gründen auch immer.

    Zitat Tobias Jeckenburger
    Aber die Todeszahlen in NRW sind wohl doch stark rückläufig: Vom Höhepunkt am 11.01. von 170 Toten täglich auf 39 heute. Offenbar ist bei den Todesraten der Impfeffekt inzwischen schon deutlich größer als die Effekte der Virusmutante. […] Hier sieht man ja auch, warum die Todeszahlen soweit zurückgegangen sind: Weil sich das Krankheitsgeschehen bei den Älteren mit dem Fortschritt der bevorzugten Impfungen entsprechend rapide entschärft.

    Es ist viel zu früh, um eine etwaige Auswirkung der Impfungen auf die Gesamttodeszahlen in einer Bevölkerung beobachten zu können. Bis jetzt scheint es keine Wirksamkeit der Impfung bei einem Vergleich zwischen drei Ländern zu geben, siehe zum Beispiel Vergleich der Abnahme der Todesfälle seit Ende Januar in drei verschiedenen Ländern:
    Tägliche Todesfälle in Israel (hohe Impfrate),
    Schweden (niedrige Impfrate)
    und Südafrika (sehr niedrige Impfrate):
    Der Rückgang seit Ende Januar war nahezu identisch.

    Dazu ist zu berücksichtigen, dass die derzeitig schon geimpften Menschen hochwahrscheinlich nicht gegen Mutanten geschützt sind: Es wird bereits von einer 3. Impfung im Herbst und von jährlichen bzw. sogar halbjährlichen Auffrischungen gesprochen.

    Außerdem müssen Sie berücksichtigen, dass die Corona-Sterblichkeit hauptsächlich alte Menschen betrifft: Das mittlere Alter der Covid-Verstorbene liegt bei 84 Jahren, also bereits über die mittlere Lebenserwartung von 81,5 Jahren. Eine Impfung wird also nicht verhindern, dass naturgemäß in dieser gefährdeten Risikogruppe weiterhin viel gestorben wird, eben an Altersschwäche oder an allen anderen Erkrankungen, c’est la vie. Eine Impfung kann auf keinen Fall gewährleisten, eine Erhöhung der mittleren Lebenserwartung in einer Bevölkerung zu bewirken, sie hängt ja von zu vielen bekannten und unbekannten Faktoren ab.

  18. Zitat Rudi Knoth: Sehr geehrte Frau Kurz. Sie schildern hier Fälle von Menschen, die an dieser Krankheit erkrankten. Sicher ist das alles schön rührend. Dasselbe kann man etwa mit Schilderungen von Menschen, die vom Lockdown betroffen sind, auf emotionaler Ebene kontern.

    Zitat Michael Kuhn: Selektive Wahrnehmung bringt uns leider auch nicht weiter. Wer den ganzen Tag nur Nachrichtensendungen sieht, müsste glauben die Welt geht unter. Ich würde die Autorin mal bitten, wenn ihr erster Artikel schon so meinungsstarkt statt wissenenschaftliche neutral und objektiv ist, darüber nachzudenken.

    .

    Das sehe ich ähnlich: Es ist nicht zielführend zur Beurteilung einer gesamten gesundheitlichen Lage für Millionen von Menschen sich auf emotional erlebte eigene Erfahrungen zu beziehen. Tagtäglich sterben im Normalfall in Deutschland durchschnittlich bis zu 2700 Menschen, Tag für Tag, und es ist ganz bestimmt nicht leicht für Ärzte und Pflegepersonal in Krankenhäusern, die es aus der nächsten Nähe miterleben, egal um welche Todesursache es sich handelt. Das Mitgefühl für Patienten, dessen Leid und Tod man erlebt, soll man bei jedem Arzt voraussetzen und ist auch nachvollziehen.

    Das sollte aber keinem Arzt den Blick versperren für die unzähligen anderen Patienten, dessen Leid und Tod er nicht persönlich in anderen Bevölkerungsgruppen als die hochbetagten Menschen erlebt. Es ist mir zum Beispiel völlig unverständlich, und das macht mich völlig verzweifelt und auch wütend, dass die Regierung zum alleinigen Schutz von alten Menschen den Schutz der Kinder vor Leiden, Schäden und Tot völlig ignoriert. Kinderärzte und Kinderpsychiater schlagen seit fast einem Jahr Alarm wegen den Auswirkungen der Maßnahmen und der Lockdowns auf Kinder und Jugendlichen, das ist aber der Regierung offensichtlich völlig egal, das tangiert sie nicht im geringsten.

    Dabei ist es jetzt schon fast zu spät, das Kind ist schon in den Brunnen gefallen, Triage gibt es vor allem seit Monaten überall in den psychiatrischen Kinderkliniken, die gesundheitlichen Schäden sind massiv vorhanden und werden auch nicht mehr so leicht verschwinden. Wen interessiert es? Ganz bestimmt nicht die Regierung und auch nicht die Covid-Ärzte in Intensivstationen. Sogar die WHO warnt seit Monaten eindringlich vor den katastrophalen Auswirkungen von Lockdowns für alle Kinder der Welt, in reichen wie in armen Ländern – die UNICEF rechnet mit Millionen von Todesopfern wegen Lockdowns. Wen interessiert das?

    Wo gibt es denn so was, dass eine Gesellschaft in einer Gefahrenlage seine Kinder opfert? Ich kann das nicht verstehen, es ist unfassbar, das ist regelrecht kriminell was den Kindern mit dieser Pandemie angetan wird.

    • Liebe Frau Lopez, danke für den Kommentar. Tatsächlich sind die Maßnahmen eben nicht nur zum Schutz alter Menschen da, in meinem Text können Sie nachlesen, dass auch viele junge Menschen an COVID-19 sterben und viele von ihnen Folgeschäden davontragen. Auch leiden kranke Menschen, die NICHT an COVID-19 erkrankt sind, gerade besonders darunter, dass es so viele COVID-19-Patienten gibt – auch darum geht es in meinem Artikel. Dass Menschen immer an irgendetwas sterben halte ich auch für kein gutes Argument – denn in den letzten Jahren sind knappe 80.000 Menschen in Deutschland NICHT an COVID-19 gestorben. Ich halte Leben für das höchste Gut des Menschen. Wenn Menschen, die nicht sterben möchten, vor einem vermeidbaren Tod und vermeidbaren Folgeschäden gerettet werden können, dann halte ich es für ethisch geboten, dies zu versuchen. Es steht Ihnen selbstverständlich zu, das anders zu sehen.

  19. Zitat Marisa Kurz
    Liebe Frau Lopez, danke für den Kommentar. Tatsächlich sind die Maßnahmen eben nicht nur zum Schutz alter Menschen da, in meinem Text können Sie nachlesen, dass auch viele junge Menschen an COVID-19 sterben und viele von ihnen Folgeschäden davontragen.

    Dass „viele junge Menschen an Covid-19 sterben” trifft statistisch nicht zu – das könnte wiederum nur eine subjektive Empfindung von Ihnen als Ärztin sein, falls Sie einige Fälle zu behandeln hatten.

    Gemäß Zahlen vom RKI per Januar 2021 ist die Sterblichkeit bei der Altersgruppe 0-49 Jahre kaum statistisch erfassbar siehe hier: 0,01% ohne Vorerkrankung, 0,03 mit Vorerkrankung. Sogar zum Beispiel für mich in der Risikogruppe 70-79 Jahren ohne Vorerkrankung beträgt sie lediglich 0,66%, was auch statistisch kaum relevant ist: Ich habe also als älterer Mensch in einer vermeintlich tödlichen Pandemie 99,34% Risiko an etwas Anderes zu sterben als an Covid-19. Ich meine, mit diesem Risiko kann und sollte jeder ohne Angst leben, das hat nicht mit einer tödlichen Seuche zu tun.

    Weitere Zahlen vom RKI:

    – Anzahl der an Influenza verstorbenen Kinder in der Influenza-Saison 2017/18: 187
    – Anzahl der an Covid-19 verstorbenen Kinder seit Januar 2020: 10 (alle mit Vorerkrankungen)

    Dass viele junge Menschen Folgeschäden von Covid-19 tragen ist eben nicht plausibel, weil eben kaum junge Menschen an Covid-19 erkranken und sterben.

    Es gibt auch keine belastbare Studie, die Long-Covid-Schäden nachweisen, wobei zu berücksichtigen ist, dass ohnehin eine bestimmte Prozentzahl von Patienten bei allen Infektionen unter Folgeschäden leiden können, zum Beispiel bei der Grippe oder bei sonstigen Pneumonien. Dies betrifft aber wohl Patienten, die einen schweren Krankheitsverlauf und gravierende Symptomen hatten, also wiederum vorwiegend ältere und vorerkrankte Menschen. Einzig das Symptom Geruchsverlust sei bei der Grippe oder anderen Erkrankungen der Atemwege nicht üblich und scheint Corona-spezifisch zu sein. Jedoch soll dieses relativ harmlose Symptom spätestens nach 3 bis 6 Monaten verschwinden.

  20. Hier noch einmal ein Artikel zu Ioannides und wie er sich verrannt hat.

    “So wenig zimperlich Ioannidis im Umgang mit anderen Wissenschaftlern und den publizistischen Gepflogenheiten war, so oberflächlich war der Evidenz-Papst offenbar mit den eigenen Zahlen. In seiner Meta-Analyse berücksichtigte er (wie in seiner eigenen Vorstudie) so konsequent nichtrepräsentative Stichproben, dass es zu absurden Ergebnissen kam: Für Schottland errechnet er etwa eine IFR von 0,06 Prozent, was selbst dann nicht stimmen könnte, wenn jeder der mehr als fünf Millionen Schotten sich infiziert hätte. Inzwischen sind nämlich mehr als 0,13 Prozent der schottischen Bevölkerung offiziell an Covid-19 gestorben.”

    https://www.faz.net/aktuell/wissen/affaere-in-der-covid-forschung-eine-epische-schlacht-um-verlorene-leben-17290403.html

    • Also wieder mal ein Meinungsartikel mit einer “ad hominem” Argumentation. Diese Art der Argumentation ist von minderer Qualität. Können SIes denn die Wirksamkeit der Lockdown-Maßnahmen zweifelsfrei belegen? Denn darum geht es mir. Wer Grundrechte so massiv auf längere Zeit einschränkt ist nach meiner Meinung in der Beweispflicht. Die schwache Argumentation von Ihnen und anderen überzeugen mich nicht.

      Gruß
      Rudi Knoth

        • Danke für die Links. Es sieht also nach diesen Studie aus, als ob die Lockdowns im Allgemeinen wirken. Nur die deutsche Politik scheint nicht so gut zu sein.

          Gruß
          Rudi Knoth

        • Aber diese Studie als Argument gegen eine Studie zur Wirksamkeit von Lockdowns ist schon “ad hominem”.

          Gruß
          Rudi Knoth

          • Habe ich doch gar nicht getan. Ich habe davon geschrieben, dass er sich verrannt hat.

            Die Wirksamkeit von Lockdowns zu bezweifeln, finde ich absurd. Die Kritiker vermeiden nämlich peinlich einen Blick auf die zeitliche Entwicklung. Wenn die Inzidenz dann wieder stark gesenkt wurde, geht bei zu starken Lockerungen das Spiel wieder von vorne los.
            Wenn man die Epidemie aber einfach weitgehend laufen lässt, wird sich Covid einfach weiter verbreiten, siehe Brasilien.

  21. Zitat Jocelyne Lopez über die Aussagekraft vom PCR-Test um eine Infektion festzustellen:
    […] “Von der WHO, die noch im Januar 2021 die Nutzungsinformationen über den PCR-Test geändert und damit zugrunde gelegt hat, dass eine ärztliche Diagnose unbedingt notwendig ist, um eine Infektion bei einem positiven Tests festzustellen, sowie auch dass der Ct-Wert dabei zu berücksichtigen ist.”

    Zitat Marisa Kurz: Sie haben hier offensichtlich etwas missverstanden. Ein positiver Virusnachweis in einer PCR zeigt eine Infektion an. Darüber, ob Sie symptomatisch krank sind, wenn Sie infiziert sind, oder für andere ansteckend, sagt das positive Ergebnis nicht automatisch etwas aus. Bitte bleiben Sie beim Thema.

    Ich habe nichts missverstanden, aber offensichtlich verfügen wir über unterschiedliche Informationen, wobei ich mich auf folgende Quellen in meinem Beitrag bezogen habe: Nobelpreisträger Kary Mullis, Erfinder des PCR-Tests, Hersteller von PCR-Tests, Christian Drosten anläßlich der SARS-Epidemie 2014 in Saudi Arabien, sowie die WHO im Januar 2021 über die Ermittlung des Ct-Wert.

    Meine Informationen werden allerdings in einem aktuellen Artikel aus der WELT mit neuen Quellen bestätigt:

    Debatte über Ct-Wert – Wir müssen die Ergebnisse der PCR-Tests genauer auswerten

    Mehr als ein Jahr nach Beginn der Pandemie sollte sich die Öffentlichkeit darüber im Klaren sein, dass ein positiver PCR-Test weder gleichbedeutend sein muss mit einer Erkrankung noch mit Infektiosität. Um darüber Aufschluss zu bekommen, müsste nach der Testung eine Anamnese durchgeführt werden. Helfen würde es auch schon, den Ct-Wert des Testergebnisses in Augenschein zu nehmen – so, wie es im Ausland teilweise schon gemacht wird. […]

    Ab einem Wert von etwa 30 ist eine Ansteckungsgefahr gemäß wissenschaftlichen Studien so gut wie ausgeschlossen. Angesichts der hohen Empfindlichkeit des PCR-Tests kann dieser schon beim Auftreten von minimalen Virusresten anschlagen, entweder zu Beginn einer Infektion oder eben auch während des Abklingens – und zwar bis viele Wochen danach und auch in Fällen, in denen eine Infektion nie bemerkt worden war. Entsprechend irreführend ist es, einen positiven PCR-Test als „Neuinfektion“ zu bezeichnen. […]

    Der Harvard-Epidemiologe Michael Mina schrieb vor einigen Tagen bei Twitter: „Unglaublich, dass Ct-Werte zusammen mit einem positiven Sars-CoV-2-PCR immer noch selten gemeldet werden. Oft ist der Ct-Wert die einzige Information, die ein Arzt oder Kontaktnachverfolger über eine positive Person kennt. Dass wir Ct-Werte wegwerfen, ist bemerkenswert.“ In einem Interview mit dem „Science“-Magazin hatte er erklärt: „Wir müssen aufhören zu denken, dass jemand positiv oder negativ ist, sondern uns fragen, wie positiv jemand ist.“ […]

    Drosten forschte damals unter anderem vor Ort in Saudi-Arabien, wo es zum Mers-Ausbruch gekommen war. In dem Interview sprach er über die erhöhte Testanzahl vor Ort – 459 waren es im ganzen Land vom 1. Januar bis zum 26. März und dann 4629 in nur einem Monat. „Etwas Dramatisches hat sich geändert, und das ist die Falldefinition“, sagte Drosten. „Früher wurden Tests bei Patienten durchgeführt, die eine Lungenentzündung hatten und Intensivpflege benötigten. Aber jetzt werden Menschen getestet, nicht weil sie krank sind, sondern weil sie Kontakt mit einem Patienten hatten. Einige von ihnen wurden positiv getestet, aber viele von ihnen werden nicht wirklich krank.“[…]

    Drosten erinnert im weiteren Verlauf an die Sars-Pandemie im Jahr 2003. Menschen, die Kontakt mit Sars-Patienten hatten, aber keine Symptome zeigten, „wurden nicht mit PCR getestet. Stattdessen wurden sie später auf Antikörper getestet, um zu sehen, ob eine Infektion stattgefunden hatte. Das sollte nun auch in Saudi-Arabien geschehen. Asymptomatische Menschen sollten nicht mit PCR getestet werden.“

    • Liebe Frau Lopez, ich habe das Gefühl, dass Sie gar nicht an einem konstruktiven Austausch interessiert sind, sondern Ihre Meinung schon feststeht und Sie hier ganz einfach “alternative” Quellen veröffentlichen möchten. Tatsächlich reißen Sie einfach Aussagen und Informationen aus dem Kontext und missbrauchen Sie zu Ihren Zwecken. Auch habe ich erfahren, dass Sie eine bekannte Kommentatorin hier sind und gerne provozieren. Kommentieren Sie gerne hier, solange es nicht beleidigend ist. Ich halte, auch diese Meinung steht mir zu, inhaltlich rein gar nichts von Ihren Kommentaren und sehe keine gemeinsame Grundlage für einen Austausch. Ich halte die Leser hier aber für intelligent genug, sich ihre eigene Meinung über Ihre Kommentare zu bilden

      • Zitat Marisa Kurz:

        Liebe Frau Lopez, ich habe das Gefühl, dass Sie gar nicht an einem konstruktiven Austausch interessiert sind, sondern Ihre Meinung schon feststeht und Sie hier ganz einfach “alternative” Quellen veröffentlichen möchten.

        Ich finde Frau Lopez bringt hier sehr gewichtige Punkte in die Diskussion ein und es gelingt ihr, dabei “sine ira et studio” zu bleiben. Dass es Ihnen nicht gelingt, sie inhaltlich zu widerlegen, wundert mich nicht, denn Frau Lopez’ zusammengetragene Argumente sind stark und werden sich höchstwahrscheinlich früher oder später auch im Mainstream durchsetzen, selbst wenn das bei vielen noch Jahre dauern könnte.
        Ihre recht pampigen ad-hominem Angriffe auf Frau Lopez’ Diskussionsbeiträge sprechen meiner Meinung nach nicht für eine ausgereifte Diskussionskultur.

        Zum Thema konkret: der Streit, ob ein positiver PCR-Test unter Ignorieren des Ct-Werts (der oftmals über 30 liegt) nun eine Infektion nachweist oder nicht, ist meiner Meinung nach eine Flucht in Begrifflichkeiten. Entscheidend ist, ob ein solches Testergebnis ein hinreichendes Diagnosekriterium für den Zustand der Krankheit oder Ansteckbarkeit sein kann, also ob er überhaupt irgendeine medizinische Relevanz besitzt, geschweige denn ein Kriterium für fundamentale Grundrechteinschränkungen sein darf.

        • Der CT-Wert wird in der Praxis nicht ignoriert, tatsächlich würde ein solches Ergebnis als negativ gewertet werden. “Mainstream” – genau das meine ich. Ich habe das Gefühl, dass einige der Kommentatoren hier sich als eine erleuchtete Elite sehen, das geht so in Richtung Verschwörungsideologie.

          • Es existiert leider keine standardisierte Vorgabe, ab welchem Ct-Wert ein PCR-Test den Gesundheitsämtern als nichtig-positiv, also faktisch negativ gemeldet wird. Sowohl im regionalen als auch internationalen Vergleich herrschen also uneinheitliche Grundbedingungen. Die Umdefinition von solchen Testergebnissen zu “Krankheitsfällen” ist zudem ein nicht nachvollziehbarer Bruch mit der seit Jahrzehnten etablierten Definition medizinischer Diagnostik, zu der zwingend die Erhebung von Symptomen gehört.

            Diese (gewollte oder ungewollte) wissenschaftliche Schlamperei wird meiner Ansicht nach auf die Spitze getrieben durch den verwendeten “7-Tage-Inzidenzwert”, der eine direkte Funktion der Testzahl ist. Diese variiert aber geografisch und im zeitlichen Verlauf massiv, was die trotzdem ad nauseam präsentierten “Inzidenz”-Vergleiche zwischen verschiedenen Regionen und Kalenderwochen zu statistischem Unfug werden lässt. Hinzu kommt speziell in D der abrupte Massenstart von Schnelltests ab April ’21, der nichts anderes bedeutet als eine plötzlich eingeführte “Vorselektion” der PCR-Testgruppe. Diese Zahlen werden dann ohne mit der Wimper zu zucken mit jenen gleichgestellt, die aus der bisherigen Methodik (ohne Massen-Schnelltestung) generiert wurden und daraus eine “dritte Welle” abgeleitet.
            Wer sich durch solche (im mildesten Fall) als unfassbare Schlamperei zu wertenden Kriterien intellektuell beleidigt fühlt, sollte wenigstens in einem Wissenschaftsforum das Recht haben, seinen Unmut zu äußern, ohne als “Verschwörungstheoretiker” diffamiert zu werden.
            Denken Sie mal darüber nach, Frau Kurz. Und evtl. auch darüber, ob Sie mit dieser Art der Diskussion nicht besser bei Twitter aufgehoben wären als hier.

          • Ein hoher CT-Wert konnt zum Beispiel am Ende der Infektion vor, die Virusmenge nimmt mit der Zeit ja ab.

    • Ergänzung vom 17.04. zur (absichtlichen?) Irreführung über den Ct-Wert
      https://www.welt.de/politik/deutschland/article230461507/Chefvirologe-Drosten-Die-PCR-Tests-fuer-SARS-CoV-2-sind-von-Anfang-an-besser-validiert.html

      An dieser Stelle sei nur auf folgende Aspekte verwiesen: SARS-CoV-2 (Erreger
      von COVID-19) wird hocheffizient von Mensch zu Mensch übertragen. Etwa die
      Hälfte aller Übertragungen geschieht bereits vor Symptombeginn. Daraus folgt,
      dass der Einsatz der PCR zur Verhinderung von Übertragungen auch Personen
      einbeziehen muss, die (noch) keine Symptome aufweisen.

      Ct- oder Viruslast-basierte PCR-Befunde sind möglich, beim Monitoring nicht erforderlich.

  22. ot
    Ob Corona-Infektionen auch positive Effekte haben können?
    Für die angehende FÄ für Hämatolgie könnte diese Corona-Anekdote von fachlichem Interesse sein:

    “Did COVID cause remission of an advanced cancer?

    61 year old man was diagnosed with Hodgkin Lymphoma. He then developed COVID. Only got supportive care. No steroids or immunotherapy. 4 months later, cancer had mostly resolved (left image vs right) https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/bjh.17116

    https://twitter.com/VincentRK/status/1382693134665154560

    Ja, es bräuchte zur wissenschaftlichen Beweisführung (EvibasMed) natürlich multizentrische RCTs…

    • Sehr spannend, vielen Dank. Das Immunsystem ist in der Lage, Krebszellen als solche zu erkennen und zu eliminieren. Es ist grundsätzlich nicht unplausibel, dass eine Infektion Immunvorgänge in Gang setzt, die sich dann auch gegen einen Tumor richten. Aus der Beobachtung können auf jeden Fall interessante Forschungsfragen entstehen

  23. Ein Mensch von 5.000 Menschen trifft leider nicht zu.
    Einwohnerzahl Deutschland 83.190.556,
    Corona Tote Deutschland 79.672 (steigend),
    Das ist ein Mensch von 1.044 Menschen (sinkend).
    Einwohnerzahl Österreich 8.901.064,
    Corona Tote Österreich 9.813 (steigend),
    Das ist ein Mensch von 907 Menschen (sinkend).
    Dazu kommen natürlich noch die Langzeit-Geschädigten.

  24. Zitat Marisa Kurz: Liebe Frau Lopez … Kommentieren Sie gerne hier, solange es nicht beleidigend ist.

    Ich erlaube mir also weiter zu kommentieren bzw. mich mit einem anderen SciLogs-Kommentator auszutauschen – den ich übrigens schon lange kenne, wobei wohlgemerk zwischen Herrn Bednarik und mir nie etwas Beleidigendes vorgekommen ist, aus beiden Seiten nicht 🙂

    Zitat Karl Bednarik
    Bei einem früheren, konsequenteren und längeren Lockdown wäre der Bedarf an Intensivbetten wesentlich geringer.

    Der prognostierte Bedarf an Intensivbetten war seit Anfang an eine Fehlleistung der Regierung aufgrund von fehlerhaften Modellierungen der Berater: Zu keinem Zeitpunkt gab während der Corona-Krise eine drohende Überlastung des Gesundheitssystems, bis heute nicht, mit oder ohne Lockdown.. Jeder kann übrigens täglich die Bettenbelegung in Deutschland durch die Daten der DIVI aufrufen, sie sind eindeutig: Die Belegung der Krankenhäuser ist mit konstant ca. 80% im normalen (und auch angestrebten) Bereich, mit oder ohne Lockdown.

    In diesem Zusammenhang verweise ich auf folgenden Bericht über eine Analyse der TU Berlin:
    Von wegen Überlastung. Im Pandemiejahr 2020 herrschte in Deutschlands Kliniken historischer Leerstand.

    Eine Analyse der TU Berlin offenbart Erstaunliches: Nie zuvor gab es in den Krankenhäusern weniger Behandlungsfälle, nie zuvor waren weniger Betten belegt – trotz oder wegen Corona. Die Diskrepanz zwischen der Datenlage und der anhaltenden Panikkommunikation von Politik und Medien könnte kaum größer sein. […]

    .

    Siehe ebenfalls in diesem Zusammenhang einen aktuellen Artikel aus der BILD-Zeitung: Diese Berliner Corona-Klinik war eine teure Fehlplanung

    Die Messehalle 26 wurde vor einem Jahr in einer hysterischen Stimmung zum Krankenhaus umgewandelt, das niemand braucht. Monatlich werden dort 300 000 Euro versenkt und der Senat will den gigantischen Irrtum immer noch nicht zugeben. […] Es besteht aus 488 Betten, die mit allem notwendigen medizinischen Gerät ausgestattet sind. Der Aufbau kostete 31,3 Millionen Euro. Pro Monat werden Betriebskosten in Höhe von 300 000 Euro fällig. Insgesamt verschlang das CBZJ also bisher 34,6 Millionen Euro.

    .

    Nachstehend eine weitere Infragestellung des Narrativs der Regierungs- und Medien „Überlastung des Gesundheitssystems” durch Fachleute (Initiative Qualitätsmedizin IQM aus 500 Kliniken in Deutschland und in der Schweiz) sowie mit einem weiteren Link zu der Zeitung DIE ZEIT:

    Kliniken 2020: Falsche Corona-Fälle, Patientenschwund und selbstgemachter Notstand

    Überlastete Kliniken, Schwerkranke, die nicht behandelt werden können: Seit Beginn der Corona-Krise ist die Angst vor diesem Szenario in der Öffentlichkeit präsent – und dient als Begründung für immer schärfere Lockdown-Maßnahmen mit weitreichenden existenziellen und psychischen Folgen. Doch was passierte 2020 wirklich in den Krankenhäusern? Eine neue Analyse der Initiative Qualitätsmedizin (IQM), in der rund 500 Kliniken in Deutschland und der Schweiz organisiert sind, offenbart nun ein anderes Bild. Auch eine aktuelle Recherche der ZEIT belegt eine maßlose Übertreibung des Corona-Problems.

  25. Zitat Marisa Kurz: Liebe Frau Lopez … Kommentieren Sie gerne hier, solange es nicht beleidigend ist.

    Danke, ich erlaube mir also weiter zu kommentieren bzw. mich mit einem anderen SciLogs-Kommentator auszutauschen – den ich übrigens auch seit Jahren kenne, wobei zwischen Herrn Knoth und mir auch nie etwas Beleidigendes vorgekommen ist trotz Meinungsverschiedenheiten (beim Thema Physik), ich schätze seinen zivilen und fairen Umgang mit Gesprächspartnern, er wird nie ad hominen 🙂

    Zitat Rudi Knoth: Schauen Sie mal nach der Studie von Herrn Ioannidis, die doch Zweifel an Lockdown-Maßnahmen wecken. Und dann schauen SIe sich mal die Bundesstaaten Texas und Florida an. Dort wurde der Lockdown aufgehoben un die Menschen fallen nicht alle auf der Straße um.

    Zitat Uli: Herr Knoth, es wäre hilfreich, wenn Sie den Titel dieser Studie von Herrn Ioannidis zum Thema Lockdown-Maßnahmen angeben würden. Am besten mit DOI Nummer.

    .

    Die letzten beiden Studien von John Ioannidis über die Untersuchung der Wirksamkeit von Lockdowns werden im folgenden Artikel besprochen und auch im Original verlinkt: Stanford-Studie: Kein Nutzen durch Lockdowns, aber Risiken – Vernichtendes Urteil von Top-Forschern

    Ioannidis publizierte im Oktober im „Bulletin of the World Health Organization“ eine geprüfte Metastudie mit dem Titel: „Infection fatality rate of COVID-19 inferred from seroprevalence data“. Darin berechnete er „eine durchschnittliche Infektionssterblichkeit“ durch Covid-19 „über 51 Standorte hinweg von (…) 0,23 Prozent. Zum Vergleich: RKI-Chef Wieler und Christian Drosten schrieben Corona eine Letalität (Infektionssterblichkeit) von einem Prozent zu. Bei schweren Grippewellen geht man von rund 0,2 Prozent aus.

    Schon mit dieser Studie schockierte Ioannidis die Corona-Panikmacher. Und die sogenannten Faktenfinder taten sich mit ihren unausweichlichen „Widerlegungen“ besonders schwer, weil die Studie eben im WHO-Bulletin publiziert wurde – das man nicht ganz so leicht als „Verschwörungs-Plattform“ abtun kann wie andere Quellen.

    Und jetzt das! Ioannidis legt nach. Mit Co-Autoren hat er nun im Januar eine neue Arbeit vorgelegt – die das Narrativ vom Nutzen des Lockdowns im Fundament erschüttert. Das Fazit, das auch schon führende WHO-Spezialisten zogen, was man aber in Deutschland nicht hören wollte und will: Die Lockdowns haben versagt. Die Studie hat den Titel „Bewertung der Auswirkungen der Quarantäne und der Schließung von Unternehmen auf die Verbreitung von COVID-19“ (siehe hier). Sie wurde bereits einer vollen „Peer-Review-Prüfung“ unterzogen und ist damit wissenschaftlich aussagekräftig.

    .

    Aussagekräftig ist zum Beispiel auch der Vergleich der zwei Kurven von Todesfällen zwischen Schweden und Deutschland, zwei Ländern mit gegenseitiger Lockdown-Politik, der in einem Artikel der BILD-Zeitung veröffentlicht wurde:

    Schweden offen – bei uns alles dicht!
    Zwei Todeskurven stellen den deutschen Lockdown infrage

    „Seit November ist die Bundesrepublik dicht.
    Doch der Blick auf die Corona-Todeszahlen wirft eine heikle Frage auf: Was hat dieser Lockdown WIRKLICH gebracht?
    Denn ausgerechnet Schweden verzeichnet in der 2. Viruswelle pro Einwohner gerechnet nicht mehr Todesfälle als Deutschland.
    Kurven der Todesfälle zwischen Schweden und Deutschland

    • Der sorgfältig recherchierende BILD-Zeitungsjournalist hat nur nicht bemerkt,
      daß Schweden die “aktuellen” Sterbefälle erst 4 Wochen im Nachhinein “aktualisiert”.
      Die nicht aktuelle Sterbekurve deckt sich nicht mit der taggleichen Infektionskurve.
      Und solche Peinlichkeiten werden hier ungeprüft freudig zum Stänkern verlinkt.
      Nicht weiter erwähnenswert, daß die Ioannidis-Studie voll neben den Tatsachen liegt.
      Man muß Falschbehauptungen nicht immer “neu” auftischen, die werden nicht besser.

  26. @Relative Todeszahlen

    Die Zahl der Neuinfektionen steigt weiter, die täglichen Todeszahlen kaum. Wie aufgrund der Impfkampange bei den Risikogruppen nicht anders zu erwarten, sinken vor allem die relativen Todeszahlen. Da die gemeldeten Todesfälle später auftreten als die gemeldeten Neuinfektionen habe ich die Todesfälle mit den Neuinfektionszahlen von 3 Wochen vorher in Beziehung gesetzt (hier anhand der Zahlen für NRW):

    Neuinfektionen Todeszahlen Todeszahl/Neuinfektionen

    08.12. 3850 01.01. 114 3,0 %
    22.12. 5035 15.01. 162 3,2 %
    08.01. 3330 01.02. 122 3,7 %
    22.01. 2854 15.02. 79 2,8 %
    08.02. 1897 01.03. 61 3,2 %
    22.02. 1576 15.03. 42 2,7 %
    08.03. 1684 01.04. 29 1,7 %
    22.03. 2765 15.04. 41 1,5 %
    08.04. 2990
    17.04. 4495

    Quelle: https://www1.wdr.de/nachrichten/themen/coronavirus/corona-daten-nrw-100.html

    Am 01.02. haben wir ein Maximum von 3,7 %, die jungste Rate vom 14.04. beträgt nur noch 1,5 %.

    Man muss hier, wenn man die Neuinfektionen betrachtet, beachten, dass sich aufgrund des Impffortschritts das Problem bei gegebener Zahl von Neuinfektionen inzwischen halbiert hat. Und die Zahl der täglichen Impfungen steigen, in der Folge werden sich die relativen Todeszahlen weiter verringern.

    Zusätzlich wird der Frühling seinen Teil zur Entschärfung der Lage beitragen, wenn er denn irgendwann mal endlich kommt. Das Wetter seit Ostern ist ja nun wirklich eher winterlich.

  27. @Joachim Schulz

    Ist das denn wahrscheinlich? In den letzten 80 Jahren hat es keine so weitreichende Pandemie gegeben. Warum sollte es ab jetzt alle 5-10 Jahre passieren?

    Die Frage von Prof. Wiesendanger, die forensich-wissenschaftliche wichtigste bei dem finanziellen und gesellschaftlichen ungeheuerlichem Ausmaß aber anscheinend nicht gewollte, woher das Virus bzw. dessen Mutation kam, für die er sich EIN JAHR Zeit nahm und die die Presse binnen einer Woche unterminierte samt seiner Reputation um mit der Panik weiterzumachen, lässt sich nur durch Zoonosen beantworten die immer häufiger werden (siehe z.B. Dokumentationen von Dirk Steffens auf dem ZDF zu Tierpopulationen die mehr und mehr in Städten aufzufinden sind), weil Mensch und Tier immer dichter zusammenleben, ODER durch Laborunfälle in besagten Forschungszentren mit denen zu rechnen ist und die von Dr. Fauci mitfinanziert wurden, da selbst Atomkraftwerke nicht sicher sind wie wir wissen und Fukushima ein Witz ist vs. Corona, auch wenn der Tsunami in Japan mehrere 10.000 Todesopfer und 200 Milliarden $ Schaden verursachte, während Corona so gut wei keinen dort im Verhältnis. In Deutschland haben wir bei mittl. Covid19 Sterbealter über Lebenserwartung laut RKI mittlerweile Billionenschulden. Finde den Fehler!

    Leider ist die ganze Diskussion in diesem Blog und bei Scilogs und Scieneblogs recht oberflächlich geworden. Man Sieht es an den Kommentatoren hier die von allen Seiten Links zu FAZ, Volksverpetzer & Co. einschicken dürfen ohne viel eigenen Inhalt, Plausibilität. Zensur oder gar keine Kommentarfunktion sind bei den verlinkten Seiten Gang und Gebe. Mit wem man sich ins Bett legt…

    Die Scilogs/Scienceblogs würden wieder mehr an Tiefe, Wissenschaftlichkeit und Glaubwürdigkeit gewinnen, wenn komplett Links verboten würden (oder nur zu wiss. Journalen!) vielleicht in der Kommentarfunktion. Ich würde darüber mal intensiv nachdenken. Ich bekomme momentan das zig-fache an Skeptizismus, kritischer Reflektion und Perspektiven und wiss. Links auf Seiten wie Telepolis, Nachdenkseiten oder Corodok. Langsam bekomme ich den Eindruck, ich kann gleich Volksverpetzer oder Wikipedia lesen, bevor ich hierher browse. Seiten, bei denen die Autoren anonym sind, das ist natürlich viel wissenschaftlicher als ein John Ioannidis & Co?

    @Frau Kurz. Sie dürfen ihren selektiven Blick als Ärtzin natürlich haben und ein/e Virologe/in auch den Ihren/seinen. Scilogs/Scieneblogs sind aber eigentlich Wissenschaftsblognetzwerke, das war zumindest mein Verständnis als ich während des Studium mal anfing hier zu lesen bis zur Promotion, sie leben wie die Wissenschaft von Interdisziplinarität und Austausch zwischen den Autoren und Kommentatoren. Ich fürchte da war dieser Artikel ein weiterer Schritt auseinander bzw. gen Abgrund oder Ende der Sackgasse. Ich werde den nächsten Artikel von Ihnen lesen und mich dann auch wie bei SPON, FAZ und ÖRR überlegen muss, ob ich scilogs überhaupt noch lese. Herrn Schleim kann man zum Glück auch auf Telepolis lesen. Da hätte ihr Artikel wahrscheinlich 1000 Kommentare induziert, dass Sie mit dem Überprüfen der Gegenargumente nicht mehr hinterher gekommen wären.

    Wer das große Ganze bei Corona bewerten will, dazu gehören die Lockdowns die in anderen Ländern kaum oder garnicht stattfinden ohne dass sich die Übersterblichkeit verfielfacht hat und Portugal (Lauterbachs Lieblings Lockdownland) hat jetzt schon mehr Corona-Tote als Schweden, der sollte mittlerweile als Wissenschaftler vielleicht interdisplinäre Fragen/Artikel stellen oder schweigen. Das würde uns alle weiterbringen als die Lockdownspirale und die selektiven Wahrnehmungen von Fachwissenschaftlern. Bei interdisziplinären Problemen und Abwägungen kann ich jeden Fachwissenschaftler mit Plausibilität und Größenordnungen widerlegen, dieser hat dort keine Deutungshoheit. Wer sich nach einem Jahr noch auf Wissenschaftler wie Drosten, Lauterbach (beide keine Epidemiologen mit prakt. Erfahrung) und Co. beruft, die jegliche wissenschaftliche Neutralität selbsgewollt und medienbedingt verloren haben, mit dem kann man sowieso kaum noch diskutieren, wissenschaftlich schon garnicht. Die Problemlage ist mittlerweile bei weitem nicht mehr nur eine epidemiologische bei den ungeheuerlichen Größenordnungen und Relationen. Es gibt erste wiss. Studien und Umfragen, dass ein nicht unerheblicher Teil der Gesellschaft den Lockdown als Lebensstil (!) befürwortet. Home-Office, weniger Stress, keine Reisen, Häuschen auf dem Land etc. pp. Wie pervers und zukunftsvergessen muss eine Gesellschaft sein, um das auf dem Rücken von Kindern auszutragen. Ich freue mich auf ihren nächsten Bericht nach Besuch als Ärztin in den Kinder- und Jugendpsychatrien.

    • Bei diesem Thema wie auch bei einigen anderen Themen (Klimawandel, Rassismus) haben wir neben der Wissenschaft auch eine große Portion Politik drin. Die Frage etwa des Lockdowns ist ja nicht nur eine natur-)wissenschaftliche Frage sondern auch die der Politik. Und da spielen neben ethischen auch etwa verfassungsrechtliche Aspekte mit. Ich persönlich kenne scilogs seit 2018 und fand auf jeden Fall die Artikel und Diskussionen interessant. Allerdings sind diese bei politischen Themen sehr stark “polemisch” aufgeladen. Eventuell sollte man auf eine Versachlichung hinarbeiten. Vor einiger Zeit gab es eine Sendung von Vince Ebert mit dem Titel “make science great again”. Am Schluß sagte er daß man doch mit Einstufungen des Diskussionsgegners als “Coronaleugner” oder “linksgrün versifft” zurückhaltend sein sollte. Davon war ich richtig begeistert.Eventuell sollte man dies beim Schreiben von Artikeln hier bedenken.

      Gruß
      Rudi Knoth

      • Die Show habe ich gesehen, Vince hatte mich eingeladen. Dass Sie kritisieren, dass ein Erfahrungsbericht, der gleichzeitig ein paar Fakten zitiert, “unsachlich” oder “polemisch” wäre, finde ich ziemlich absurd. Es geht doch um etwas ganz anderes: Sie und die anderen Kommentatoren hier gehören offensichtlich eher zu den Menschen, die die Lage nicht dramatisch finden und Maßnahmen für überzogen halten. Dass ich das anders sehe und in der Praxis auch anders erlebt habe, passt Ihnen nicht. Okay. Zur Kenntnis genommen.

        • Sie und die anderen Kommentatoren hier gehören offensichtlich eher zu den Menschen, die die Lage nicht dramatisch finden und Maßnahmen für überzogen halten. Dass ich das anders sehe und in der Praxis auch anders erlebt habe, passt Ihnen nicht.

          Meine Aussage gilt nur für die “überzogenen Maßnahmen”. Und auch die Art und Weise wie die Politik sich Verschärfungen “einfallen” lässt. Aktuelles Beispiel ist die FFP2-Maskenfliocht in Bayern. Ich habe mich damals geärgert, daß ich in de Apotheke eine Maske für 5 Euro kaufen musste, um Einkaufen zu können. Dabei sollen diese Masken doch vor allem den Träger schützen. Solch eine Politik passt mir in der Tat nicht. Und damit stehe ich nicht alleine dar. Es ist einfach so, daß etwa einem Herrn Söder etwas einfällt, un dann müssen sich die Leute daran halten, um Lebensmittel einkaufen zu können.

          Gruß
          Rudi Knoth

          • Dass Sie für die Maske bezahlen müssen, ändert nichts daran, dass die Maske Sie und andere schützen kann und ein wichtiges und einfaches Mittel ist, um mehr Sicherheit zu schaffen

  28. Hallo Jocelyne Lopez, hallo an alle.
    Eine allgemeine ethische Frage, die in die Richtung des negativen Utilitarismus geht, der ja das Leid verringern soll.
    Wenn man einen Menschen zwischen seinem Lockdown und seinem Tod wählen lässt, dann wird er wahrscheinlich seinen Lockdown als das geringere Leid wählen.
    Nachdem sich die meisten Menschen so entscheiden würden, hat daher die Vermeidung des Todes den Vorrang vor der Vermeidung des Lockdowns.
    Das führt zu der verallgemeinerten Regel (wie weiter oben schon erwähnt):
    Ein Mensch mit starkem Leid hat den ethischen Vorrang vor einer großen Anzahl von Menschen mit schwachem Leid.
    Das liegt auch daran, dass dann die Last des schwachen Leides auf viele Menschen aufgeteilt ist.
    Bei den (weiter oben erwähnten) Zahlen für Deutschland und Österreich bedeutet das:
    Ungefähr 1000 Menschen im Lockdown verhindern den Tod eines Menschen.
    Dazu kommt noch, dass ein Lockdown eine begrenzte Zeitdauer hat, während der Tod eine unbegrenzte Zeitdauer hat.
    Außerdem sollte man sich so verhalten, wie man wollte, dass sich alle verhalten (vereinfachter kategorischer Imperativ).
    Und vermutlich will man nicht dem Tod überlassen werden.

      • @Karl Bednarik

        Ihre Argumentation und Wunschdenken, da ich sie öfter lese auch anderswo, hat leider mehrere ehtische und logische Inkonsistenzen, ist demokratisch nicht legitimiert, höchstens eine Kirche könnte das so apodiktisch tun in einem nicht-säkularisiertem Staat (wollen sie das?) wie sie und ist damit hochgradig unschlüssig und nicht praktikabel in einer interdependenten multi-ethnischen Gesellschaft, so dass ich es am besten stichpunktartig wiederlege:

        – wenn Sie tot sind, bleiben sie es auch, der Tod hat keine unbegrenzte Zeitdauer die sie gegen die Lebenszeit aufrechnen können. Ähnlich sinnvoll ist die Aussage “nachts ist es kälter als draussen”…

        – Ethik und Moral sind demokratische Güter die sich eine soziale Marktwirtschaft leisten kann und erarbeiten muss. Wenn sie das bestreiten, bitte mal Mittelalter Historie studieren oder 3 Welt Länder. Über diese Güter wird implizit bei den Bundestagswahlen abgestimmt, das werden sie spätestens im Oktober dann beobachten können, statt ihren Mitbürgern hier den kategorischen und moralischen Imperativ aufzuoktroyieren.

        – Haben Sie mal bettlägrige, die Risikogruppe, wirklich gefragt ob sie lieber alleine das letzte Jahr im Altenheim sterben statt verfrüht, ungeimpft und ohne ihre Angehörigen? Ich halte und weiss aus meinem Umfeld, dass das hochunwahrscheinlich ist.

        Außerdem sollte man sich so verhalten, wie man wollte, dass sich alle verhalten

        Nun ja, dann können wir eigentlich jeden demokratischen und scilogs Diskurs einstellen. Das ist eine Bankkrotterklärung und Offenbarungseid. Der kategorische Imperativ ist so gemeint, dass er unnötigen Schaden von anderen abhalten soll für die Mehrheit. Das sind im Fall der Pandemie Lebensjahre, nicht der Tod an sich. Das Covid19 Sterbealter ist bekannt. Denken sie bitte mal intensiv übe diesen Unterschied nach und haben sie keine Angst vor dem Tod. Ich bin dieses Jahr bereits 3x vom Fahrrad gestürzt, weil ich den ÖRR pandemiebedingt meide und jahrelanges Maskentragen für mich und für Kinder gesundheitsschädlich ist. Mein Todesrisiko liegt hier statistisch deutlich höher als durch Corona. Wer nur im home-office, vor der Glotze und Parlament sitzt und Texte schreibt oder Verbote aufstellt, leistet leider keinen großen Beitrag zu unserer Demokratie, die bedingt schon, dass Mencshen vor die Tür gehen für ihrer Hände Arbeit, manchen scheint das nicht so ganz klar zu sein allerdings und die Zahl ist anscheinend erschreckend hoch, wenn angeblich die meisten noch härteren Lockdown sich “wünschen” oder diesen bis zur Ausrottung aller Atemwegsviren wie Sars-Cov-2, Influenza und Grippe durchführen wollen. Die Politik nimmt diese Stimmen gerne auf mit dem offiziellen Ziel unserer Kanzlerin, die ganze Welt durchzuimpfen. Eine Fahrradhelmpflicht weltweit würde ein vielfaches an Menschenleben retten, das ist der zynische Ernst, aber dafür oder CO2 Begrenzung gibt es anscheinend keine politische und moralische Handhabe, man stirbt ja nur langsam und selbstverschuldet. Warum geht man auch vor die Tür bei schlechter Luft und Verkehr. Klingelt es?!

        • Ich empfehle hier, dass mehr Menschen eine stärkere Angst vor dem Tod bekommen sollten.
          Ich empfehle natürlich auch, dass mehr Menschen einen Fahrradhelm tragen sollten.
          Das Leben ist leider kein Computerspiel, in dem man einige Reserve-Leben hat (ich spiele gerne alle Halo-Versionen).
          Selbstverständlich habe ich mich auch aktiv für die Kohlendioxid-Emissions-Verringerung eingesetzt.
          Wenn die Mehrheit für einen Lockdown ist, dann ist dieser auch demokratisch berechtigt.
          Ethische Ziele sind immer Wunschdenken, und diese Wünsche sollte man demokratisch verbreiten.
          Hochgesteckte Ziele bewirken einen guten Anreiz.

        • Ich empfehle hier, dass mehr Menschen eine stärkere Angst vor
          dem Tod bekommen sollten.
          Ich empfehle natürlich auch, dass mehr Menschen einen Fahrradhelm
          tragen sollten.
          Das Leben ist leider kein Computerspiel, in dem man einige
          Reserve-Leben hat (ich spiele gerne alle Halo-Versionen).
          Selbstverständlich habe ich mich auch aktiv für die
          Kohlendioxid-Emissions-Verringerung eingesetzt.
          Wenn die Mehrheit für einen Lockdown ist, dann ist dieser
          auch demokratisch berechtigt.
          Ethische Ziele sind immer Wunschdenken, und diese Wünsche
          sollte man demokratisch verbreiten.
          Hochgesteckte Ziele bewirken einen guten Anreiz.

    • Solch eine Haltung kann man haben aber wie kann man “unnötigen” Tod vermeiden? Es gibt ja auch Verkehrstote, die man mit dem Verbot von Kraftfahrzeugen verbieten könnte. Aber wäre dies realistisch? Was ist mit Menschen, die diesen Lockdown nicht verkraften und Selbstmord begehen? Ihre Argumentation überzeugt mich ehrlicherweise nicht.

      Gruß
      Rudi Knoth

  29. Zitat Herr Rätsel: Ist dann der positive Virusnachweis ausreichend für eine Diagnosestellung (COVID-19) in Ihrer Klinik? Wenn dem so wäre: Teilt die WHO Ihre Meinung, dass ein positives PCR-Ergebnis für das Stellen der Diagnose COVID-19 ausreicht?

    Zitat Tom aus Tutzing: Entscheidend ist, ob ein solches Testergebnis ein hinreichendes Diagnosekriterium für den Zustand der Krankheit oder Ansteckbarkeit sein kann, also ob er überhaupt irgendeine medizinische Relevanz besitzt, geschweige denn ein Kriterium für fundamentale Grundrechteinschränkungen sein darf.

    In der „WHO Information Notice for IVD Users 2020/05“ von Januar 2021 wird erklärt, dass eine ärztliche Diagnose notwendig ist, um eine Infektion bei einem positiven PCR-Test zu bestätigen und dass den Ct-Wert auch zu berücksichtigen sei: Der Ct-Wert eines Testergebnisses verhalte sich umgekehrt proportional zu der erkannten Viruslast bei einer untersuchten Person. Je mehr Replikationszyklen bei einem PCR-Test gefahren werden müssen, desto geringer ist die Belastung des Untersuchten mit dem Virus bzw. dessen genetischem Material. Die WHO hat somit am 20. Januar 2021 allen infektionsschutzrechtlichen Schlussfolgerungen alleine aus der unrichtigen Annahme einer Infektiosität bei jedwedem positiven PCR-Test ohne weitere Differenzialdiagnostik den Boden entzogen.

    Bereits im November 2020 hatte ein europäisches Gericht die infektionsschutzrechtliche Bedingungen zur Feststellung einer Infektion in der Praxis umgesetzt, siehe zum Beispiel folgende Quelle: PCR-Test nicht zuverlässig :

    Am 11. November 2020 hat das Berufungsgericht von Lissabon in Portugal die Quarantäne von vier Portugiesen für unrechtmäßig erklärt. Von diesen vier Personen war eine Person mittels eines PCR-Tests positiv auf Covid-19 getestet worden, die anderen drei Personen waren als nahe Kontaktpersonen ebenfalls unter Quarantäne gestellt worden.

    Warum das Urteil des Berufungsgerichtes von Lissabon auch für uns so interessant ist, ergibt sich aus der Urteilserklärung. In dem 34 Seiten langen Dokument schreibt das Gericht:

    „Eine medizinische Diagnose ist eine medizinische Handlung, zu der nur ein Arzt rechtlich befugt ist und für die dieser Arzt allein und vollständig verantwortlich ist. Keine andere Person oder Institution, einschließlich Regierungsbehörden oder Gerichte, hat eine solche Befugnis. Es ist nicht Aufgabe der regionalen Gesundheitsbehörde, jemanden für krank oder gesundheitsgefährdend zu erklären. Nur ein Arzt kann dies tun. Niemand kann per Dekret oder Gesetz für krank oder gesundheitsgefährdend erklärt werden, auch nicht als automatische, administrative Folge des Ergebnisses eines Labortests, egal welcher Art.“

  30. Zitat Karl Bednarik:
    Wenn man einen Menschen zwischen seinem Lockdown und seinem Tod wählen lässt, dann wird er wahrscheinlich seinen Lockdown als das geringere Leid wählen.

    Ja? Sind Sie hier ganz sicher? Wird zum Beispiel auch ein Kind oder ein Jugendliche den Lockdown wählen, wo er doch de facto Null Risiko hat, an Covid-19 zu sterben?

    Oder sind Kinder und Jugendliche keine vor Leiden und Tod zu schützenden Menschen, im Gegensatz zu den Menschen, die bereits die durchschnittliche Lebenserwartung erreicht haben?

    Tatsache ist, dass erschreckend viele Kinder und Jugendliche den Lockdown nicht wählen würden, sondern im Gegenteil den Tod: Die Fälle von schweren psychischen Störungen, Depressionen und Suizidversuchen haben sich in den Kliniken verdoppelt, die psychiatrischen Kliniken für Kinder und Jugendliche melden schon seit mehreren Monaten in Europa Triage! Wie viele gerettet werden, können wir noch nicht sagen, auf jeden Fall wurde deren Zukunft verspielt, wir haben ihnen gleich beim Start die Lebenserwartung beraubt. Das ist nicht nur unendlich traurig, das ist pervers, das ist krank, das ist kriminell, das ist unfassbar, man findet keine Worte! Fragen Sie die Ärzte und Pflegekräfte in der Kinderpsychiatrie, ob ihre Herzen nicht jeden Tag bluten.

    Das Statistische Bundesamt will die Jahresstatistik 2020 der Gesamttodesrate per Todesursache erst in August 2021 veröffentlichen, aus welchen Gründen auch immer. Es ist stark anzunehmen, dass sie einige schwerwiegenden Anomalien zeigen wird, hochwahrscheinlich einen dramatischen Zuwachs von Suiziden, was zum Beispiel bereits in Japan 2020 festgestellt wurde, siehe hier: Pandemie – Japans dramatischer Suizid-Anstieg bei Frauen

    Suizid ist ohnehin die Haupttodesursache bei Jugendlichen, glaube ich, es ist anzunehmen, dass diese Todesursache im Pandemiejahr 2020 dramatisch steigen wird. Nicht nur die Menschen, die die durchschnittliche Lebenserwartung schon erreicht haben, sind in einer Gesellschaft vor Leiden und Tod zu schützen.

    • Könne Sie belegen, was Kinder lieber wählen würden? Die Kinder in meinem Umfeld sehen das nicht so. Und jetzt, wo vor allem Menschen in jüngeren Altersgruppen sterben, wollen die Kinder und Jugendlichen da wirklich ihre Großeltern, Eltern, Tanten und Onkels verlieren? Sie können nicht einfach für eine Gesamtheit an Kindern und Jugendlichen sprechen. Sich als Retter von Kinder- und Jugendretten hinzustellen und gleichzeitig auszuzeigen, wie wenig schützenswert Leben ist, ist schon ein bisschen ironisch.

  31. @Bednarik 18.04. 05:46

    „Ungefähr 1000 Menschen im Lockdown verhindern den Tod eines Menschen.“

    Wir haben aktuell in NRW über die gesamte bisherige Pandemie 14.868 Coronatote bei 18 mio Menschen im Lockdown. Das ergibt 1210 Menschen im Lockdown pro Todesopfer. Dann aber über etliche Monate, also über 1000 Menschen müssen MONATELANG in den Lockdown, um einen Menschen zu retten, der zumeist auch schon ziemlich krank war, und sowieso nicht mehr lange zu leben hatte.

    Ich finde diese 1210 Menschen im Lockdown sind so nicht verhältnismäßig. Allerdings geht es ja gar nicht um die, die gestorben sind, sondern um die, dessen Tod wir verhindert haben. Das können dann wesentlich mehr sein als 1 Toter auf 1210, eher so bis zu 5 mal mehr, wenn wir über die ganze bisherige Pandemie keinerlei Lockdown verordnet hätten. Mit den 5 mal mehr Toten passt das dann eher, aber es ist meine ich immer noch grenzwertig.

    „Dazu kommt noch, dass ein Lockdown eine begrenzte Zeitdauer hat, während der Tod eine unbegrenzte Zeitdauer hat.“

    So rechne ich nicht. Der Tod ist absolut unausweichlich und grundsätzlich ist man danach unbefristet tot. Aber ein vorzeitiger Tod ist immer in Lebensjahren zu bemessen, und damit auch mit Lebensumständen zu vergleichen. Es macht überhaupt keinen Sinn, den Tod als unbegrenzten Schaden zu betrachten, weil er eben absolut unausweichlich ist. Nur die LebensZEIT kann man beeinflussen, und die ist immer definitiv in Jahren zu messen.

    Und hierfür gibt es neben der Quantität immer auch eine Qualität. Wer ständig im Existenzkampf um irgendwelche Krankheiten ringt, die er vielleicht bekommen könnte, der hat wohl nicht wirklich die richtig Lebenseinstellung, wenn auch eine Einstellung, die den Umsatz der Mediziner fördert.

    Ich meine besser erstmal leben, wie lange man durchhält, weis man sowieso nie genau, und möglichst alt werden ist wirklich nicht alles.

    Offenbar haben wir durchaus Konflikte, wie wir mit Lebensgefahren umgehen. Das will ich hier mal feststellen.

    Insbesondere was die aktuelle Frage angeht, wie man angesichts der durch die Impfungen der Risikogruppen immer weiter sinkenden Todesraten pro Infiziertem umgeht. Also welche Neuinfektionsraten durch weitere oder verlängerte Lockdownmaßnahmen angesichts des Impffortschritts angestrebt werden sollten. Das ist keine einfache Frage, scheint mir. Immerhin geht es hier nicht um Luxus, sondern um Grundrechte, auf beiden Seiten. Die Frage nach der Verhältnismäßigkeit ist und bleibt zentral.

  32. Zitat Jocelyne Lopez zu Karl Bednarik: Ja? Sind Sie hier ganz sicher? Wird zum Beispiel auch ein Kind oder ein Jugendliche den Lockdown wählen, wo er doch de facto Null Risiko hat, an Covid-19 zu sterben?

    Zitat Marisa Kurz
    : Könne Sie belegen, was Kinder lieber wählen würden? Die Kinder in meinem Umfeld sehen das nicht so.

    Natürlich kann ich das belegen und habe es auch durch die Statistiken der psychischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen getan, die dramatisch zugenommen haben, wenn man Ihren Kollegen Psychiatern Glauben schenkt. Oder glauben Sie, dass die Kliniken der Kinder- und Jugendpsychiatrie, die teilweise Triage vornehmen müssen, und Ihre Kollegen Psychiater lügen?

    Ihre subjektive Erfahrung, wonach Kinder in Ihrem Umfeld nicht wegen den Lockdowns leiden und psychisch erkranken, ist wiederum nicht zielführend. Möglicherweise gehören die Kinder in Ihrem Umfeld einer privilegierten Bevölkerungsschicht. Dabei treffen diese Probleme wieder vor allem diejenigen, die es sowieso schon schwer haben. Denn vor allem bei Kindern und Jugendlichen aus sozial schwächeren Familien lässt sich der Zuwachs der psychischen Erkrankungen durch die Pandemie nachweisen. Können sich die Kinder in Ihrem Umfeld zum Beispiel nur vorstellen wie es ist für Kinder, im engsten Räumen in Wohnsilos monatelang eingesperrt zu werden, ohne Kontakte mit der Außenwelt und möglicherweise noch dazu häuslicher Gewalt ausgesetzt zu werden, die auch während den Lockdowns verständlicherweise zugenommen hat? Können Sie sich selbst diese Lage von Hunderttausenden von Kindern vorstellen? Wenn nicht, können Sie sich zum Beispiel mit diesem Artikel informieren: Mehr Jugendliche äußern Suizidgedanken
    .


    Zitat Marisa Kurz:

    Und jetzt, wo vor allem Menschen in jüngeren Altersgruppen sterben, wollen die Kinder und Jugendlichen da wirklich ihre Großeltern, Eltern, Tanten und Onkels verlieren?

    Aus welchen Quellen beruht Ihre Aussage, dass “jetzt vor allem Menschen in jüngeren Altersgruppen sterben“? Es wäre hilfreich, wenn Sie hier Ihre Quelle verlinken würden.

    Denn gemäß offiziellen Quellen trifft es keinesfalls zu, siehe zum Beispiel Todesfälle aufgrund des Coronavirus in Deutschland nach Alter und Geschlecht – Stand April 2021

    • 1. Der Zeitungsartikel, den Sie da verlinken, belegt Ihre Aussage nicht. Zum einen ist das keine Studie, sondern eine Beobachtung einer Person. Zum anderen sind die Gründe ja gar nicht untersucht. Die Kinder und Jugendlichen könnten auch durch Angst um die eigene Gesundheit, Angst um Angehörige etc. belastet sein und nicht nur durch Anti-Pandemie-Maßnahmen.
      2. Die Altersstruktur der Infizierten in Deutschland hat sich dramatisch geändert. Die Alten sind nun zu einem großen Teil geimpft. Nun erkranken mehr jüngere. Und die Sterblichkeit unter Jüngeren ist nun mit der neuen Variante höher als zuvor (siehe mein Artikel). Das führt zwangsläufig dazu, dass auch mehr jüngere Menschen sterben

  33. @Tom aus Tutzing 18.04. 12:05

    „Hinzu kommt speziell in D der abrupte Massenstart von Schnelltests ab April ’21, der nichts anderes bedeutet als eine plötzlich eingeführte “Vorselektion” der PCR-Testgruppe.“

    Wenn die Schnelltests tatsächlich zu einer Vorselektion führen, wäre ein Teil der 3. Welle tatsächlich ein Messartefakt.

    Zumal die positiven PCR-Tests als die täglichen Neuinfektionen als Marker für das Infektionsgeschehen benutzt werden. Das macht einen gewissen Sinn als schnellen Messwert, auch wenn nur ein Teil der PCR-Positiven wirklich krank wird, und nicht mal jeder ansteckend ist.

    Wesentlich ist aber vor allem, dass der Impffortschritt ausgehend von den Risikogruppen dazu führt, dass bei gegebenen Neuinfektionsraten immer weniger Menschen schwer erkranken oder sterben. Man muss auch auf die konkrete Belegung der Krankenhäuser gucken, und letztendlich noch mehr auf die resultierenden täglichen Todeszahlen.

    Wenn man sich an den Todeszahlen orientiert, und diese auch für die nächsten 3 Wochen anhand der vorhandenen Daten prognostiziert, würde man auch die Messartefakte durch den wachsenden Einfluss von Schnelltests auf die PCR-Statistik gleich mit herausrechnen. Sogar ein Einfluss der Mutanten, der geht dann eher in die andere Richtung, würde dann automatisch mit eingerechnet.

  34. Was die Leute wollen und was sie nicht wollen.
    Ich jogge jeden Tag und wenn mir Leute entgegenkommen , schon aus der Ferne , setze ich die Maske auf.
    Aber von den Leuten die mir entgegenkommen setzt keiner eine Maske auf. Auch die Radfahrer, die anderen Jogger, keine Maske.

    Es scheint immer noch nicht in das Gedächtnis gerückt zu sein, dass die Viren überall sein können. Und dann stehen einige zusammen, ohne Maske.

    Mit dem richtigen Bewusstsein für die Gefahr, das klappt immer noch nicht.
    Deswegen steigen auch die Zahlen, trotz lock-down.
    In vielen Läden, fast die Hälfte sind schon mittags die Behälter für die Handdesinfektion leer. Auch ein Indiz für einen lockeren Umgang mit der Gefahr.
    Fazit: Die Leute wollen gesund bleiben , aber sie wollen sich dabei nicht anstrengen, heißt sie bleiben nicht konsequent.

  35. Zitat Michael Kuhn:
    Haben wir was gelernt nach über einem Jahr? Statistisch scheinbar wenig, wenn immer noch der Weltuntergang angezeichnet wird, aber sich Statistiker über Übersterblichkeit streiten.

    Es ist in der Tat äußerst seltsam, dass sich die Statistiker bei einer vermeintlich äußerst tödlichen Pandemie über Übersterblichkeit streiten müssen, wobei ein Großteil der Bevölkerung diese Übersterblichkeit offensichtlich subjektiv nicht empfindet: Man bräuchte nämlich bei einer tödlichen Pandemie die Menschen nicht durch extremen Druck, Drohungen, Denunziationen, Schikanen, Milliarde für Marketingkampagnen, horrenden Strafen oder Entzug der Grundrechte zwingen, empfohlene Schutzmaßnahmen anzuwenden oder rettende Impfungen in Anspruch zu nehmen. Da kann hier was nicht stimmen mit den Statistiken über angebliche Übersterblichkeit durch einen Killervirus.

    Die Hauptmethode bei der Corona-Pandemie eine Übersterblichkeit statistisch in Vordergrund zu stellen ist offensichtlich das bewußte Ignorieren der Altersstrukturen bei der Gefährlichkeit des Virus. Das hat zum Beispiel unter vielen anderen ein Profi-Statistiker erklärt, siehe: Statistiker zieht Corona-Bilanz: Trotz Pandemie gab es 2020 keine Übersterblichkeit

    „Nach wie vor meldet das RKI täglich erschreckend hohe Todeszahlen. Trotzdem sind in Deutschland insgesamt im vergangenen Jahr nicht mehr Menschen gestorben als in den Vorjahren. Ein Statistiker erklärt, woran das liegt und warum die Zahlen einen falschen Eindruck vermitteln. […] Dass dieser Eindruck aber nicht ganz richtig ist, erklärt der Statistiker Göran Kauermann von der LMU München im Gespräch mit FOCUS Online. „Wir haben bei der Auswertung der Todeszahlen der Vorjahre im Vergleich zum letzten Jahr gesehen, dass es über das ganze Jahr hinweg betrachtet durchschnittlich in ganz Deutschland kaum eine nennenswerte Übersterblichkeit gab.“

    Ein anderer Profi-Statistiker vermutet sogar eine Absicht der Regierung (über . ihre untergeordneten Behörden) mit statistischen Mitteln der Bevölkerung eine Übersterblichkeit vorzugaukeln, siehe hier:

    Betrugsverdacht: Warum die Todeszahlen des Robert Koch-Instituts nicht plausibel sind

    Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet, dass im vergangenen Jahr mehr als 30.000 Menschen über 80 Jahre Opfer von COVID-19 geworden sind. Eine vom Statistischen Bundesamt veröffentlichte Grafik erzeugt in diesem Zusammenhang den Eindruck, dass in Deutschland 2020 eine deutliche Übersterblichkeit zu verzeichnen war und die vom RKI gemeldeten COVID-19-Sterbefälle einen nachvollziehbaren Anteil daran haben. Beides ist jedoch falsch, sowohl der Eindruck einer Übersterblichkeit als auch die Plausibilität des Anteils der COVID-19-Sterbefälle. Eine statistische Spurensuche.
    […]
    Der Fehler muss also bei der Erfassung der COVID-19-Sterbefälle liegen. Auch hier ist es wieder sehr unwahrscheinlich, dass Hunderttausende in Deutschland praktizierende Ärzte „COVID-19“ als Todesursache festgestellt haben, obwohl es dafür keine Indizien gab.

    Es ist jedoch eine Tatsache, dass jeder in Deutschland Verstorbene, bei dem zuvor ein PCR-Test positiv ausgefallen ist, als COVID-19-Sterbefall in die Erfassung des Robert Koch-Instituts eingeht. Genau hier dürfte der systematische Fehler liegen. Entweder ist ein Großteil der Menschen, bei denen SARS-CoV-2 festgestellt wurde, nicht an, sondern mit der Krankheit verstorben, oder der Test fiel größtenteils falsch positiv aus. Wahrscheinlich ist eine Mischung aus beidem.

    Deutschland ist dabei kein Einzelfall. Auch in anderen europäischen Ländern liegt die Anzahl der offiziellen COVID-19-Sterbefälle teilweise um das Mehrfache über der Übersterblichkeit.

    Dass ein Großteil der COVID-19-Verstorbene an etwas Anderes als an SARS-CoV-2 gestorben sind, wird man durch die Jahresstatistik der Gesamttodesfälle erkennen können, die jedoch von dem Statistischen Bundesamt erst im August 2021 veröffentlicht wird: Dann sollte man 2020 einen deutlichen Rückgang der häufigsten Todesursachen feststellen: Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs, Krankheiten des Atmungssystems (außer Covid), Demenz, Diabetes usw. Wahrscheinlich wird man dabei auch ein Zuwachs von psychischen Erkrankungen bzw. Suiziden feststellen.

    • Korrektur:

      Der letzte Passus aus meinem vorherigen Kommentar “Dass ein Großteil der Covid-19-Verstorbene… ,, gehört nicht zum Zitat aus dem verlinkten Artikel, ich habe die Blockcode falsch gesetzt, es handelt sich um eigene Überlegungen.

    • Das halte ich für einen gefährlichen Trugschluss. Aus virologischer Sicht ergibt es keinen Sinn, die “Gefährlichkeit” eines Virus rein an der Letalität der Infektion zu bemessen. Ein extrem tödliches Virus wie etwa das Ebolavirus könnte niemals weltweit pandemisch werden: es macht die Infizierten zu krank, als dass sie herumlaufen und das Virus weiterverbreiten würden. Auch ist das Virus gar nicht so leicht übertragbar. Grippe- oder Coronaviren sind perfekte Pandemie-Viren: sie werden durch Tröpfchen (und Aerosole) übertragen, es gibt viele symptomatische oder nur leicht erkrankte Träger, die das Virus weit verbreiten. Ein Infizierter kann auch bei indirektem Kontakt mehrere Personen anstecken, ist mobil, kann an mehreren Orten das Virus verteilen. Ein weniger tödliches, aber leicht übertragbares Virus ist in der Gesamtheit VIEL gefährlicher, als etwa ein Ebolavirus oder ein anderes viel tödlicheres Virus. Auch dazu gibt es Modellierungen: viele Infizierte bei geringer Letalität ergeben mehr Todesfälle als wenige Infizierte bei hoher Letalität. Sie können doch bei über 3 Millionen Toten innerhalb eines Jahres, 80.000 davon allein in Deutschland, nicht allen Ernstes davon sprechen, dass wir es nicht mit einer tödlichen Pandemie zu tun haben. Wo ziehen Sie da die Grenze. Wie viele Menschen müssen sterben, dass Sie die Lage als besorgniserregend einschätzen? Das ist selbstverständlich eine rhetorische Frage. Ich halte es für menschenverachtend bei so vielen Todesfällen noch darüber zu diskutieren. Letztendlich geht es in Ihren Kommentaren doch nur um eines: Sie streiten ab, dass es überhaupt eine Pandemie gibt. Schon indem sie suggerieren, der Virusnachweis wäre ungenau (siehe Kommentare weiter unten), Sterbefälle würden falsch erfasst werden und dass es “Marketingkampagnen” dazu geben würde. Ihre Aussagen halte ich für gefährlich: sie vermischen reale Fakten mit irgendwelchen Behauptungen, reißen Sachverhalte aus dem Zusammenhang, nennen einseitig irgendwelche Tatsachen, lassen andere aber weg. Halbe Wahrheiten sind keine Wahrheiten. Ich möchte Ihre Verschwörungsgedanken nicht bestärken, Ihnen zeigen, dass es hier keine Zensur gibt. Allerdings möchte ich ganz klar sagen, dass ich dem, was Sie von sich geben, vehement widerspreche und für mich die Definition von Fake News erfüllt ist, da Sachverhalte so isoliert und aus dem Kontext gerissen dargestellt werden

      • Grippe- oder Coronaviren sind perfekte Pandemie-Viren: sie werden durch Tröpfchen (und Aerosole) übertragen, es gibt viele symptomatische oder nur leicht erkrankte Träger, die das Virus weit verbreiten.

        Das ist sicherlich richtig. Der Fall des Ebola-Virus ist sicher extrem und wird wohl nur vom fiktiven Erreger von “Andromeda-Strain” übertroffen. Nur gab es vorher Grippewellen, die aber nicht zu solch einschneidenden Maßnahmen führten. Mein beliebtes Beispiel ist die Hongkong-Grippe, weil ich in dieser Zeit zur Schule ging und Präsenzunterricht hatte. Die Zahl der Todesopfer war übrigens in derselben Größenordnung wie bei Corona. UNd das irritiert mich etwas. Übrigens war diese Pandemie in den Medien weniger präsent als die Studentenproteste und er Prager Frühling.

        Gruß
        Rudi Knoth

        • Eine Pandemie in dieser Größenordnung hat es seit der spanischen Grippe nicht gegeben, deshalb sind Vergleiche da problematisch. Mit saisonalen Grippewellen ist die aktuelle Situation schon gleich gar nicht vergleichbar, da es durch Impfungen und vorausgegange Infektionen eine hohe Immunität in der Bevölkerung (die Viren müssen auch nicht identisch sein, eine gewisse Immunität gibt es trotzdem). SARS-CoV-2 tritt auf einen Schlag auf eine Bevölkerung, die vollständig nicht immun ist, jeder kann erkranken. Und das überall auf der Welt. So sind 3 Millionen Tote zustande gekommen. 3 Millionen. 80.000 allein in Deutschland. Auch ist die Pathogenität und Letalität von SARS-CoV-2 deutlich höher als die der saisonalen Grippe. Wenn Menschen an Grippe sterben, dann übrigens häufig an Sekundärinfektionen der Lunge durch Bakterien. Influenza kann zwar durchaus direkt Pneumonien auslösen, SARS-CoV-2 tut das aber viel häufiger. Und bei COVID-19 ist die interstitielle Lungenentzündung mit Überreaktion des Immunsystems das Problem, außerdem die thromboembolischen Komplikationen (Lungenembolien, Herzinfarkte). Das ist schon ein ganz anderer Pathomechanismus.

          • Eine Pandemie in dieser Größenordnung hat es seit der spanischen Grippe nicht gegeben, deshalb sind Vergleiche da problematisch.

            Wirklich? Die Hongkong-Grippe hat in Deutschland (gesamt) etwa 60000 Todesopfer gefordert. Also ich sehe das anders als Sie.

            Gruß
            Rudi Knoth

          • Wie schon erklärt liegt bei Grippe eine andere Situation vor, da eine große Immunität in der Bevölkerung besteht, die Infektionen zumindest abschwächt. Wir sind allein in D bei über 80.000 Toten und die nächsten Wochen werden viele tausend Todesopfer bringen. Ich kann die Motivation hinter all diesen Verharmlosungen nicht nachvollziehen

          • Zitat Maris Kurz:

            SARS-CoV-2 tritt auf einen Schlag auf eine Bevölkerung, die vollständig nicht immun ist, jeder kann erkranken. Und das überall auf der Welt.

            hier muss ich erneut einhaken, da ich der Ansicht bin, dass Sie einem völligen Irrtum unterliegen. Immunologische Kreuzrekation existiert nicht nur zwischen den Stämmen aus Virenfamilien ohne politische Aufladung (wie z.b. Rhino-Viren, Influenza-Viren), sondern auch zwischen den Stämmen der Corona-Familie. Heißt: eine gewisse Grundimmunität wurde in der Bevölkerung breitflächig schon durch frühere stattgehabte Corona-Infektionen erworben. Das ist der Grund, warum sich die Ferguson-Modellrechnungen des Imperial College aus Anfang 2020 im wahren Leben als völliger Humbug erwiesen haben. So ist auch zu erklären, warum die allermeisten Covid-19-Fälle mild oder symptomlos verlaufen und Ihre angeführte Gruppe der 80.000 Toten in D einen Altersdurchschnitt in Höhe der allgemeinen Lebenserwartung hat.

          • Eine “gewisse” “Kreuzreaktion” ist nicht gleichzusetzen mit einer Immunität. Wir sehen ja, wie viele Millionen Menschen auf der Welt sich eben doch infizieren und erkranken und wie das Virus sich ohne Maßnahmen exponentiell pandemisch verbreitet. Das ist in einer nennenswert immunen Bevölkerung nicht möglich.

  36. Zitat Karl Bednarik:

    Ich empfehle hier, dass mehr Menschen eine stärkere Angst vor dem Tod bekommen sollten.

    Das ist allerdings die gezielte Politik der Regierung seit Anfang der Pandemie: Die eigene Bevölkerung soll in Angst und Schrecken versetzt werden und tagtäglich berieselt durch die offizielle „Kommunikation“ in diesem psychischen, hochgradig gesundheitsschädlichen Zustand gehalten werden.

    Das geht eindeutig hervor aus einem internen Papier des Bundesgesundheitsministeriums, das eigentlich als Verschlusssache eingestuft wurde, jedoch bereits im April 2020 vom Abgeordnenten.Watch komplett veröffentlicht wurde – in der Öffentlichkeit als „Panik-Papier“ bekannt, siehe hier:

    Das interne Strategiepapier des Innenministeriums zur Corona-Pandemie>

    Das Bundesinnenministerium hat ein Strategiepapier ausgearbeitet, das den Umgang der Bundesregierung mit der Corona-Pandemie vorzeichnen soll. Zahlreiche Medien liegt das Dokument zwar vor, doch sie zitieren daraus nur auszugsweise – veröffentlichen tun sie es nicht. Auch das Innenministerium selbst machte das Dokument bisher nicht zugänglich. Unser Partnerprojekt FragDenStaat hat das Strategiepapier nun veröffentlicht. Wir dokumentieren es hier.

    […]
    „Big Data“, Anarchie und Mobilisierungskampagne

    In ihrer Berichterstattung setzten die Medien unterschiedliche Schwerpunkte. Während tagesschau.de Handlungsanweisungen zum vermehrten Testen in den Mittelpunkt rückte, beschrieb der Spiegel zunächst das Worst-Case-Szenario aus dem Papier, nach dem es zu über einer Millionen Todesfällen kommen würde. Die taz erwähnte zudem Vorschläge zu einer Veränderung der Kommunikationsstrategie.

    Danach folgern die Autor:innen des Strategiepapiers, dass Behörden eine „Schockwirkung“ erzielen müssten, um Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die menschliche Gesellschaft zu verdeutlichen. Es solle klar gemacht werden, dass bei einer Infizierung mit dem COVID-19-Virus eine Todesart das „qualvolle“ Ersticken sein könne. Zudem seien auch Kinder Opfer des Virus und auch bleibende Folgeschäden bei einer Erkrankung seien nicht ausgeschlossen. Unter Bezug auf vorige Krisen solle zudem „historisch argumentiert“ werden. „2019 = 1919 + 1929“, heißt es in dem Papier. Im schlimmsten Fall drohe, „dass dies die Gemeinschaft in einen völlig anderen Grundzustand bis hin zur Anarchie verändert“.
    […]
    Laut Frankfurter Allgemeiner Zeitung wurde das Strategiepapier vom 19. bis 22. März von einer “Gruppe von rund zehn Fachleuten” verfasst, darunter Wissenschaftler des Instituts der deutschen Wirtschaft und vom RWI-Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung. (Und nein, das Papier ist kein Aprilscherz.)

    Diese gezielte Politik des Terrors und der Kriegsführung gegen die eigene Bevölkerung ist ungeheuerlich und stellt auch ein Merkmal von diktatorischen Regimen dar. Vor allem die Instrumentalisierung der Kinder finde ich abscheulich und zutiefst unethisch.

    Ich würde jedoch vom eigenen Bauchgefühl her sagen, dass diese gezielte Politik der Panikmache weitgehend gescheitert ist: Zwar gibt es ohne Zweifel einen Anteil der Bevölkerung, der bis jetzt nach einem Jahr Pandemie immer noch unter irrationaler Panik steht, obwohl die täglichen offiziellen Zahlen deutlich vermitteln, dass 99,69% der Bevölkerung (Corona-)gesund ist, jedoch schätze ich persönlich den Anteil der Menschen, die nicht mehr durch Angst und Schrecken für die Pandemie zu gewinnen sind sehr hoch, sogar mehrheitlich ist.

    Wenn man zum Beispiel das Tragen der Masken als gezieltes Symbol der Angst vor dem Virus betrachtet, würde ich vom Gefühl her sagen, dass eine große Mehrheit der Menschen im Alltag mittlerweile angstfrei ist: Das Tragen der Masken ist meiner Meinung nach mehrheitlich zurückzuführen aus Angst vor Bußgeldern, vor Represaillen, vor Polizeigewalt und vor Anfeindungen von „Blockwärten“, sowie als Symbol der politischen Zugehörigkeit mit der Regierung, also als eine politische Haltung.

    In Ländern, wo das Tragen der Masken freiwillig ist bzw. nicht unter diesen extrem strengen Zwangsbedingungen steht, beobachtet man, dass die ganz große Mehrheit der Menschen keine Masken tragen möchtet, zum Beispiel Schweden, Rußland, Belarus und viele Länder in Osteuropa, sowie auch ganze Kontinente mit Milliardenbevölkerungen wie zum Beispiel Afrika und Indien. Auch in den USA gibt es mittlerweile die Hälfte der Staaten, die die Maskenpflicht abgeschafft haben.

  37. @Marisa Kurz 20.04.2021, 20:18 Uhr

    Es geht mir darum, daß ich diese Maske kaufen muß, obwohl ich zu diesem Zeitpunkt andere damals noch geeignet angesehene Masken hatte. Es gin also doch eher um mehr Sicherheit. Übrigens gab es in Bayern Proteste dagegen, weshalb die Staatsregierung Masken an Bedürftige ausgab.

    Gruß
    Rudi Knoth

  38. Zitat Marisa Kurz:
    Die Lage ist ernster als im Dezember. Bin ich so wenig euphorisch, weil ich emotional involviert bin? Sehe ich hier Einzelfälle, wo die Gesamtsituation gar nicht so dramatisch ist?

    Ja, möglicherweise sind Sie in der Tat zu emotional involviert und die Gesamtsituation ist nicht so dramatisch. Hier die Beurteilung der aktuellen Lage durch einen Kollegen von Ihnen mit viel mehr Berufserfahrung und Fachkenntnissen aus der Praxis, den Direktor der Helios-Krankenhauskette (flächendeckend 89 Kliniken in Deutschland), eine Beurteilung, die sich erheblich vom Tenor Ihres Blog-Artikels unterscheidet:

    Intensivstationen – „Wirklich dramatisch ist die Lage derzeit nicht“, sagt ein Klinikchef

    Der Chef der Krankenhauskette Helios schätzt die Lage in den Krankenhäusern aktuell als nicht dramatisch ein. Es habe schon immer volle Intensivstationen gegeben. Er ist dagegen, den Leuten „zusätzliche Angst zu machen“. […] Insgesamt lägen die Fallzahlen unter dem, was die Krankenhäuser in der zweiten Corona-Welle im Winter bewältigen mussten.
    […]
    Der Verband der Intensivmediziner hatte deutlich drastischere Töne angeschlagen. Das liege an der unterschiedlichen Bewertung der Fakten, so De Meo. „Wir kennen das Krankenhausgeschehen generell und in allen Facetten, und das nicht erst seit Beginn dieser Pandemie.“ Die professionelle Wahrnehmung sei, dass es schon immer volle Intensivstationen gegeben habe. „Das ist nichts Neues“, sagte er. Patienten auf Krankenhäuser mit freien Kapazitäten zu verlegen, funktioniere gut. Damit stehe und falle die Schlagkraft des Gesundheitssystems.
    […]
    Patienten in Deutschland würden oft schnell auf die Intensivstation verlegt – man müsse erst noch sehen, ob das auch eine bessere Versorgung bedeute. In Spanien, wo Helios auch rund 40 Kliniken betreibe, gebe es in etwa so viele Corona-Infektionen wie in Deutschland, und auch die Gesamtzahl der Behandlungen im Krankenhaus sei ähnlich. Jedoch gebe es in Deutschland dreimal so viele Covid-Patienten auf der Intensivstation wie in Spanien. „Die Sterblichkeit ist dann in beiden Ländern aber wieder ungefähr gleich“, sagte er.

    Folgende statistische Darstellung bestätigt die Aussagen des Direktors der Helios-Krankenhauskette: Deutschland hat pro 100.000 Einwohner die höchste Anzahl von Intensivbetten, viel höher als den Durchschnitt der EU, und jedoch eine ungefähr gleiche Sterblichkeit als Länder, die viel weniger Intensivbetten haben, wie zum Beispiel eben Spanien oder Schweden,
    siehe hier

    • COVID-19 Patienten werden meist in öffentlichen Häusern behandelt, nicht in privaten. Der Witz war ja, dass etwa Unikliniken (dort läuft ein großer Teil der Intensivmedizin in D ab) wichtige OPs absagen mussten, weil sie einen gesetzlichen Versorgungsauftrag haben und Patienten versorgen MÜSSEN. Sie mussten also Betten für die Masse an COVID-19 Patienten freihalten. Privatkliniken können Patienten ablehnen und konnten lange lukrative OPs weiterführen, ihre Intensivbetten mit OP Patienten vollmachen und dann sagen: wir haben leider keine Betten für COVID-19. Deshalb würden sie kurzzeitig ja einmal dazu verpflichtet, die Patienten zu versorgen. Da lacht sich ein Helios-Chef natürlich ins Fäustchen. Die anderen müssen die “Drecksarbeit” machen und er kann kassieren und seine gesellschaftliche Verantwortung missachten…

  39. Rudi Knoth:

    “Die Hongkong-Grippe hat in Deutschland (gesamt) etwa 60000 Todesopfer gefordert.”

    Ja, ohne Lockdowns!

    Tschechien hat jetzt knapp 29 000 Tote, fast alle aus der zweiten und dritten Welle. Und auch das, mit Lockdowns, die aber viel zu spät kamen.

    Das Potential von Covid übertrifft das der Hongkong-Grippe mindestens um das drei bis vierfache!

  40. @Relative Todeszahlen Update

    Das neue Infektionsschutzgesetzt legt die Grenzen für Maßnahmen anhand der Neuinfektionsraten fest. Das ist ziemlich ungünstig, weil der Impffortschritt im Laufe der nächsten Wochen und Monate dafür sorgen wird, dass die Todesraten relativ zu den Neuinfektionen immer weiter abnehmen werden, und sich deswegen auch die Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen mit ändert.

    Da die gemeldeten Todesfälle später auftreten als die gemeldeten Neuinfektionen habe ich die Todesfälle mit den Neuinfektionszahlen von 3 Wochen vorher in Beziehung gesetzt (hier anhand die 7-Tage-Mittelwerte für NRW):

    Neuinfektionen Todeszahlen Todeszahl/Neuinfektionen in %

    25.12. 4875 15.01. 162 3,32 %
    01.01. 3369 22.01. 134 3,98 %
    08.01. 3330 29.01. 118 3,54 %

    15.01. 3223 05.02. 113 3,30 %
    22.01. 2845 12.02. 79 2,78 %
    29.01. 2415 19.02. 83 3,43 %

    05.02. 2036 26.02. 63 3,05 %
    12.02. 1578 05.03. 50 3,17 %
    19.02. 1501 12.03. 42 2,80 %

    26.02. 1665 19.03. 33 1,98 %
    05.03. 1676 26.03. 32 1,91 %
    12.03. 1910 02.04. 29 1,52 %

    19.03. 2518 09.04. 36 1,43 %
    26.03. 3157 16.04. 42 1,33 %
    02.04. 3443 23.04. 49 1,42 %

    09.04. 3008 30.04. 42 1,38 % Prognose f. Todeszahl
    16.04. 4400 07.05. 59 1,35 % Prognose f. Todeszahl
    23.04. 4852 14.05. 65 1,33 % Prognose f. Todeszahl

    Quelle: https://www1.wdr.de/nachrichten/themen/coronavirus/corona-daten-nrw-100.html

    Wir haben am 25.12. 4875 Neuinfektionen und 3 Wochen später 162 Todesfälle gehabt, am 23.04. haben wir 4852 Neuinfektionen und bei einer Quote von 1,33 % werden wir in 3 Wochen vorraussichtlich 65 Todesfälle haben. Das Problem hat sich also gegenüber dem 25.12. bei in etwa gleichen Neuinfektionen mehr als halbiert.

    Die Todesraten von über 3 % zum Jahresanfang haben sich auf inzwischen 1,33 % reduziert. Dies liegt hauptsächlich an dem Fortschritt der Impfung der Risikogruppen, aber teilweise auch daran, dass wir mit der Ausweitung der Schnelltests auch mehr positive PCR-Tests haben. Der Einfluss der britischen Coronavariante hat dabei die Abschwächung der Todesraten mutmaßlich gebremst, aber nicht aufhalten können.

    Ich will für die nähere Zukunft hoffen, dass die neuen Maßnahmen zusammen mit dem Impffortschritt und freundlicherem Frühlingswetter auch die Infektionsraten wieder deutlich runterbringen werden.

    Ich kann mir aber danach auch eine Entwicklung vorstellen, dass wir im Sommer wieder recht viele Neuinfektionen haben werden, aber kaum noch Todesfälle. In diesem Fall wären die jetzt im Infektionsschutzgesetz festgeschriebenen Grenzen nicht mehr verhältnismäßig, und sollten dann angepasst werden.

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