Gedanken zum Dialog
BLOG: Der Islam
Der Dialog ist für mich eine Herzensangelegenheit! In den letzten fünfzehn Jahren habe ich ihn selbst auf verschiedenen Ebenen und in verschiedenen Formen erleben und gestalten können. Begonnen hat dieser Prozess in Universitätsseminaren bei meinem Mentor, Prof. Urs Baumann, der entscheidenden Einfluss auf meinen Werdegang hatte und mir schon als junger Student die Möglichkeit gab als muslimisches Pendant in Seminaren mitzuwirken. Die dort gemachten Erfahrungen waren der Türöffner für den Weg, den ich danach einschlagen sollte. Seitdem war ich in verschiedenen Formaten im Dialog tätig. Unter anderem moderierte ich den Tübinger Arabisch-Amerikanischen Dialog – ein bis dahin einmaliges Projekt in Deutschland – oder organisierte Tagungen für christliche und muslimische Studierende zur Beschäftigung mit Bibel und Koran. Seit fünf Jahren bin ich Mitglied des Bendorfer Forums für interreligiösen und interkulturellen Dialog, in dem ich inzwischen das Amt des Stellvertretenden Vorsitzenden bekleide. Dies sind einige wichtige Stationen.
Der Dialog hat mich so geprägt, dass ich mich auch wissenschaftlich mit dem Thema auseinandergesetzt und das Wirken der Azhar-Universität – der größten islamischen Institution – im Dialog untersucht habe. Und seit einigen Jahren bin ich beruflich in Dialogthemen tätig.
Durch die diversen Aktivitäten habe ich zwei grundlegende Dinge über Dialog gelernt und verinnerlicht. Der Dialog muss ehrlich und am Menschen orientiert sein. Das sind zwei Prinzipien, die meines Erachtens das Gelingen eines wirklichen Dialogprozesses entscheidend beeinflussen. Es muss das ehrliche Interesse bestehen den z.B. christlichen Gesprächspartner auch als Menschen kennenzulernen und zu verstehen.
In den letzten Jahren hatte ich verstärkt die Möglichkeit viele Dialogveranstaltungen- und Prozesse zu beobachten und musste leider feststellen, dass der Dialog selten nichts anderes ist als ein schickes Schlagwort, um daraus eigenes Kapital zu schlagen. Und das bereitet mir, um ehrlich zu sein Kopfzerbrechen.
Darum habe ich meinen aktuellen Beitrag für die SWR-Kolumne „Islam in Deutschland“ zum Anlass genommen, um meine Sicht auf den Dialog zu erklären. „Der ehrliche Dialog“, so heißt der Beitrag, den man sowohl hören als auch lesen kann.
Vielen Dank, lieber Hussein, stimme Dir zu – Dialog muss gelebt werden, wenn er nicht “leer” sein soll. Und noch eines: (Dialog-)Erfahrungen kann man sich nicht anlesen, man muss sie machen. Wenn dann Begegnungen über (soziale, kulturelle, religiöse) Grenzen hinweg gelingen, ist das etwas Wunderschönes, Bereicherndes, das unsere Gesellschaft im Sinne gelebter Vielfalt voranbringt und Gott gefällt – da bin ich mir sicher;-)
Hier die zitierten Suren des Koran webverwiesen:
→ http://www.chj.de/Koran/Einzelsuren/Sure029.html (29:46)
→ http://www.chj.de/Koran/Einzelsuren/Sure049.html (49:13)
Frage:
Was ist I.E. das Wesen des interreligiösen Dialogs, was macht ihn aus, was können seine Ziele sein außer dem gegenseitigen sich Kennenlernen?
MFG
Dr. W
PS:
Wo kann das Transkript des Vortrags eingesehen werden?
Ein Dialog , wie ist der möglich zwischen Gläubigen und Ungläubigen ?
5:51 oder nach Ahmadiyya 5:52 .
3:28 oder… 3:29
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Kein Kommentar zur Religion des Friedens