Auch wir sind Deutschland

BLOG: Der Islam

Geschichte und Gegenwart
Der Islam

Fürs Bloggen finde ich momentan kaum Zeit. Meine Doktorarbeit befindet sich gerade in der Endphase. Die letzten Seiten müssen noch geschrieben und einige Korrekturen vorgenommen werden. Wer eine Doktorarbeit geschrieben hat, der weiß, wovon ich spreche.
Außerdem habe ich vor einigen Wochen einen neuen Job angetreten, der ziemlich anspruchsvoll und spannend ist, mir aber auch gleichzeitig sehr viel abverlangt (dazu  vielleicht später mal in einem anderen Beitrag etwas mehr). Und dann fand ja noch die Europameisterschaft statt, die für einen begeisterten Fußballfan wie mir viele Abende vor dem Fernseher zum Pflichtprogramm macht.
Da ist mein aktueller SWR-Beitrag für die Sendung „Islam in Deutschland“ eine willkommene Gelegenheit, um diese wenigen Zeilen zu schreiben und auf ihn aufmerksam zu machen.
In diesem Text gehe ich zunächst auf die Diskussion ein, ob der Islam zu Deutschland gehört und stelle meinen persönlichen Kompromiss zu dieser Frage vor. Im zweiten Teil spreche ich über meine eigenen Beobachtungen zur Begeisterung von Muslimen in meinem Umfeld für die deutsche Nationalmannschaft bei diesem Turnier.

„Auch wir sind Deutschland“, so heißt der Beitrag, der letzten Freitag auf SWR.info gesendet wurde und seit dem auch online steht.

Hier ist der link:
http://www.swr.de/contra/-/id=7612/nid=7612/did=1983650/mpdid=1983652/1cgjfqd/index.html

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Hussein Hamdan M.A., geb. 1979 studierte Islam- und Religionswissenschaft sowie Irankunde in Tübingen und schloss sein Studium 2007 mit einem Magister ab. Anschließend folgte, ebenfalls an der Universität Tübingen, die Doktorarbeit über das Wirken der Azhar-Universität im christlichen-islamischen Dialog, die im März 2013 abgeschlossen wurde. Hussein Hamdan war die ersten beiden Jahre seiner Promotion Stipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung, ehe er 2009 für zwei Jahre Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Zentrum für interkulturelle Kommunikation in Heidelberg wurde. Dort verfasste er u.a. den Band „Muslime in Deutschland. Geschichte, Gegenwart und Chancen“. Aktuell ist er an der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart angestellt und für das Projekt „Gesellschaft gemeinsam gestalten – Junge Muslime als Partner“ verantwortlich. Hussein Hamdan ist Autor und Sprecher der Kolumne „Islam in Deutschland“ (SWR) und Referent zu diversen Themen des Islam. Seine Schwerpunkte sind Muslime in Deutschland, Interreligiöser Dialog, Humor im Islam sowie Einführungen in die Grundlagen, Quellen und Geschichte des Islam. Zudem ist er Mitglied des Runden Tischs Islam von Integrationsministerin Bilkay Öney in Baden-Württemberg. Hamdan hat sich in den letzten Jahren in verschiedenen Bereichen des interreligiösen und interkulturellen Dialogs engagiert. Von 2004-2007 moderierte er in Tübingen den Arabisch-Amerikanischen Dialog. Aktuell ist er Vorstandsmitglied des Bendorfer Forums.

20 Kommentare

  1. Du wirst wohl noch richtig berühmt, was? 😉

    und betreibt seit 2008 den Wissenschaftsblog „Der Islam. Geschichte und Gegenwart.“ beim Internetportal des Epoc Verlags.

    Naja, ein bißchen besser hätten die sich auf der Seite vom swr schon ausdrücken können. Epoc Verlag. Zumindest landet epoc, die Zeitschrift des Spektrum der Wissenschaft Verlags, bei google ganz oben, wenn man nach “epov verlag” sucht.

  2. @Martin

    Hallo Martin,

    ja, da hast du recht, das kann man besser ausdrücken. Da trage ich Mitschuld. Aber hauptsache ist ja, dass man weiß, was gemeint ist. 😉

    Viele Grüße
    Hussein

  3. Der Islam gehört zur deutschen Realität

    … war gut formuliert wie erkannt
    !

    Allerdings geht es weniger um Fußball, wenn die “Islam/Deutschland”-Frage bearbeitet wird, sondern ob der radikale Islam [1] mit seiner Scharia auch zu Deutschland [2] gehören soll.

    Zu dieser Frage herrscht aber großes Schweigen, bei seltener Ehrlichkeit. [3]
    Eine Ehrlichkeit, die dann doch wieder nahelegt, dass der schariatische Islam nie zu Deutschland gehören wird.

    MFG
    Dr. Webbaer

    PS: Sie dürfen auch gerne auf Kommentare reagieren, wenn sie kritisch sind. Man ist ja hier in wissenschaftsnah und in einem Wissenschaftsblog unterwegs, oder?

    [1] der radikale politische Islam ist kein Nischenprodukt, er besetzt sozusagen die heiligen Stätten des Islam (Theokratie im Iran, Wahhabismus in SA) und ist auch ansonsten breitflächig vertreten (Taliban, “Boko”, Moslembrüder, Hizbollah etc.).
    [2] D hier bitte als Platzhalter, gemeint sind Nationalstaaten mit einer der Europäischen Aufklärung folgenden Kultur
    [3] ‘Scharia und Demokratie sind vereinbar’ (Mazyek) – Anmerkung: eine andere Form von Demokratie ist gemeint, nicht die von der EA gewohnte und im Dreieck “Demokratie-persönliche Freiheit-unternehmerische Freiheit” stehende

  4. @Dr. Webbaer: Islamkritik uralt

    Ihre wiederholten Islamkritiken bei jedem Blogbeitrag, der irgendetwas mit Islam zu tun hat, sind wohl nur damit zu erklären, dass sie einen gewissen Aufklärungsbedarf verspüren.

    Ich denke mir, das ist nicht nötig, denn jeder informierte hier (und anderswo) weiss, dass der Koran und der praktizierte Islam mit vielen Grundlagen unserer Gesellschaft frontal kollidiert.

    Wer kritische Information in diese Richtung wünscht, kann sich hier weiter informieren. Ich hab die Website (EruopeNews) erst gerade gefunden und ihre politische Ausrichtung ist mir unklar. Es fällt aber auf, dass sich die Website zu mindestens 1/3 ihres Inhalts kritisch mit dem Islam in Europa auseinandersetzt – das heisst den praktizierten Islam in Europa anhand praktischer Beispiele in Frage stellt. Hier die Einstiegsseite für Deutschland.

    Vielleicht weiss ja jemand mehr über diese Website. Ein Eintrag in der Wikipedia über diese Website wurde gelöscht, warum genau ist mir unbekannt.

  5. @Martin

    Ich denke mir, das ist nicht nötig, denn jeder informierte hier (und anderswo) weiss, dass der Koran und der praktizierte Islam mit vielen Grundlagen unserer Gesellschaft frontal kollidiert.

    Aha. Das war dem Schreiber dieser Zeilen neu. Gerade auch das mit dem “Jeder”.

    Gerne aber folgende Erklärung:
    Dr. Webbaer beforscht seit ca. 3 Jahren wissenschaftsnahe Blogs und ist immer auch interessiert an den Menschen, die die Meinungen oder das transportierte Wissen tragen. Hier, bei Herrn Hamdan, geht es letztlich, und da haben Sie völlig recht, mehr um die Person als um den Inhalt.

    Die Audio-Nachricht Herrn Hamdans war OK, insofern war das Interesse wieder ein wenig geweckt – dass “nicht wirklich” wissenschaftsnah vorgetragen wird, hier hier bekannt.

    MFG
    Dr. Webbaer (der schon in Vor-Internetzeiten den Sachverhalt eruierte)

  6. @Hussein

    Lieber Hussein,

    herzlichen Dank für die Aussagen und Glückwunsch zum Islamischen Wort.

    Vielleicht hast Du es ja auch schon gesehen, in einem Beitrag neulich hatte ich in eine ganz ähnliche Richtung argumentiert – und übrigens auch ganz ausdrücklich Deinen Blog gewürdigt. Hier zum Download:
    https://scilogs.spektrum.de/…gesellschaft-mitgestalten

    Und was die unvermeidlichen Stimmen angeht, die wieder ganz genau zu wissen meinen, was “der Islam” so sei – mach Dir nix draus, das gehört zum täglichen Brot nicht nur von Islam- sondern auch von Religionswissenschaftlern. Es gibt halt Themen, zu denen jede(r) eine Sofaexperte ist – noch so eine Gemeinsamkeit mit dem Fussball! 😉

    Beste Grüße, Dir weiterhin viel Freude & Erfolg!

  7. @Hussein

    Der Schreiber dieser Zeilen stellt gerne klar nicht ausgeführt zu haben, wie der Islam ‘so sei’, sondern hat stattdessen eine empirische Betrachtung [1] von Veranstaltung wie Veranstalter angeregt.

    Es bringt ja nichts radikale islamische Strömungen zu marginalisieren, wenn es den Bezug zu Deutschland [2] zu betrachten gilt.

    Von Herabsetzungen und (womöglich: bezahlten) Sofaperspektiven Abstand nehmend, bittet der Schreiber dieser Zeilen an dieser Stelle zuvörderst auf den Einwand einzugehen, dass die Scharia nicht zu D [2] gehören kann.

    Oder salopp formuliert: Wie schätzen Sie persönlich die Scharia ein: als veranstaltungsnotwendig oder als vernachlässigbar, wie es bspw. Kemalisten und andere aufgeklärte Kräfte tun?

    MFG
    Dr. Webbaer

    [1] ‘Islam ist das, was die Muslime daraus machen.’ (Quelle) – wohlgemerkt ohne den Positionen der Dame, die der Schreiber dieser Zeilen auch nur unzureichend kennt, zugestimmt zu haben
    [2] D hier bitte als Platzhalter, gemeint sind Nationalstaaten mit einer der Europäischen Aufklärung folgenden Kultur

  8. Für mich wäre die Frage interessant, ob Özil und Kedira den Islam auch praktizieren. Sie können ja nichts dafür, dass sie Muslime sind.
    Interessant wäre es, zu erfahren, wie sich ein wirklich praktizierter Islam mit dem europäischen Fußball-Business verträgt.

  9. ja @Webbaer, …

    … ich bin auch ein wenig enttäuscht.
    Ich hatte den Eindruck eine recht interessante Frage gestellt zu haben. Die bloße, qua Geburt festgelegte Zugehörigkeit zum Islam, ist ja für den Profi-Fußball Betrieb völlig uninteressant, da irrelevant.

  10. @ Detlef Piepke

    Seien Sie nicht enttäuscht. Wie ich schon im Text geschrieben, fehlt mir gerade die Zeit, um mich regelmäßig mit dem Blog zu befassen. Ihre Frage ist in der Tat interessant und hat mich auf die Idee gebracht, in meinem Ramadanartikel darauf einzugehen, wie es etwa muslimische Fußballer in der Bundesliga mit dem Fasten halten und welche Regelungen es dazu gibt.

    Grüße!

  11. Auch wir sind in Brasilien, Deutschland

    Assalam Alaykum, Ramadan Mubarak!!

    Viel Erfolg in Deiner Doktorarbeit. Wenn Du Freizeit hast, besuch doch meinen Blog: http://denisebomfim.blogspot.com

    Meiner Meinung nach, der Islam gehört zu Deutschland, der Islam gehört zur Welt.

    Viele Grüsse aus Rio de Janeiro.

  12. Ramadan

    Zuerst einmal meine Segenswünsche, dir lieber Hussein, zum Ramadan.

    Dann lief mir gerade dieser Artikel über den Weg – zu deinem geplanten Thema, wie es Sportler damit halten sollen, wollen, dürfen…:
    http://www.huffingtonpost.com/…inkusaolp00000009
    Diesmal hab ich’s nicht durchgelesen – empfehle es einfach so, aufgrund folgender FB-Ankündigung:
    “HuffPost Religion “If you’re chosen to represent your country, that is a huge responsibility, and to jeopardize that is almost un-Islamic,” says a Muslim who feels that Muslim athletes should postpone their Ramadan fast.

  13. Gesegneten Ramadan!

    Lieber Hussein,

    ich wünsche Dir und den Deinen einen gesegneten Ramadan und freue mich, wenn wir uns bald einmal wieder sehen! Vor allem aber freue ich mich auf weitere Blogposts von Dir auf den Chronologs!

    Und dem Islambasher @jamana danke ich dafür, dass er mich daran erinnert hat, diesen Gruss hier noch einzustellen. 😀 Auch Ihnen Gottes Segen für Ihre unverhofft freundliche Tat zur Hebung des Friedens zwischen den Religionen. 😀

  14. @Blume

    Blumig naiv wie immer (oder doch berechnet? man baucht seine Aufträge doch von allen Seiten Kunde ist Kunde).
    Genau so wie Gevatter
    Hussein Hamdan.

  15. @Jamana

    Klar, wir sind alle miteinander Teil der großen jüdisch-christlich-islamischen Weltverschwoerung, an die auch Ihre Nazi-Freunde so gerne glauben und erhalten unsere “Aufträge” von ganz, ganz oben! Buh! 🙂

  16. Es ist eine sehr allgemeine Auffassung über den Islam. Es geht ja auch nur um Ramadan im Beitrag.
    Das viele von Ihren Ängsten geleitet sind kann ich auch verstehen, aber denke trotzdem das der Islam zu Deutschland gehört. Wäre es nicht angebrachter den Menschen den Islam etwas mehr zu erklären? Ich bin öfters mal sowohl in gebildeten- als auch in ungebildeten Kreisen unterwegs, und wenn das Thema eröfnet wird spreche ich mit den Menschen über den Islam. Was mir auffält ist, das die meisten Menschen überhaupt kein Interesse zeigen und folglich auch darüber sehr wenig wissen, was Ihre Vorurteile schürt.
    Deswegen wäre mir jeder Kommentar, der den Menschen Aufklärt wilkommen.
    Natürlich wird einiges Kritisch betrachtet aber ist dies den im Christentum anders.

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